John Sinclair 1287 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1287 E-Book

Jason Dark

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Wiedersehen im Jenseits (2. Teil).

Die schöne Helena war längst tot, aber sie lebte trotzdem. Und das nur, weil sich genügend Liebhaber fanden, die für sie in den Tod gingen. So war es auch mit Bill Conolly, der sich das Messer an den Hals gesetzt hatte und von Helena den Befehl bekam, sich die Kehle durchzuschneiden ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 142

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumWiedersehen im Jenseits (2. Teil)Vorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Wiedersehen im Jenseits (2. Teil)

Die schöne Helena war längst tot, aber sie lebte trotzdem. Und das nur, weil sich genügend Liebhaber fanden, die für sie in den Tod gingen. So war es auch mit Bill Conolly, der sich das Messer an den Hals gesetzt hatte und von Helena den Befehl bekam, sich die Kehle durchzuschneiden …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4021-8

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Wiedersehen im Jenseits (2. Teil)

Sheila Conolly irrte über den Friedhof wie eine Marionette, deren Fäden gekappt waren.

Normalerweise hätte sie in Panik geschrien, getobt, geweint und wäre zusammengebrochen, doch es ging um Bill, um ihren Mann, den sie suchte, weil er sich in Lebensgefahr befand. Außer ihr konnte ihn niemand retten.

Aber auch ihre Chancen waren auf ein Minimum gesunken. Sie wusste nicht, wo auf dem Friedhof er sich befand. Sie konnte nicht sagen, ob er noch lebte oder längst schon tot war. Umgebracht durch seine eigene Hand. Den perfekten Selbstmord verübt …

Der alte Friedhof, der an manchen Stellen dicht wie ein Dschungel bewachsen war, machte ihr das Leben schwer. Sie wäre auch mit beiden Beinen in die Hölle gesprungen, wenn sie damit einen Erfolg erreicht hätte. Aber die Hölle war für sie auf der Erde, und sie war dunkel, denn bisher hatte Sheila sich nicht an einem Lichtflecken einer Laterne orientieren können.

Bevor sie auf das Gelände gelaufen war, hatte sie Bills Porsche gesehen. Es war für sie der endgültige Beweis gewesen, dass sie ihren Mann hier finden würde. Er hatte den Lockungen der schönen Helena nicht widerstehen können, ebenso wenig wie es die anderen Männer geschafft hatten, die sich dann selbst umgebracht hatten.

Sheila kannte die genauen Zusammenhänge nicht, und das war auch nicht wichtig für sie. Es ging ihr darum, Bill lebend zu finden, und dafür würde sie ihr eigenes Leben einsetzen.

Schon bei Tageslicht hätte sie ein Problem gehabt, sich auf dem großen Gelände zurechtzufinden, in der Dunkelheit war es noch schlimmer. Sheila war noch nie auf diesem Friedhof gewesen, und die Finsternis machte vieles gleich. Hohe Bäume hatten ihr Kleid aus Laub nicht verloren. Die Kronen standen hoch über ihr wie unterschiedlich große Dächer, in denen es kaum Lücken gab, sodass der Himmel und der volle Mond mit seinem harten Licht nur äußerst selten zu sehen waren.

Aber sie ließ sich nicht aufhalten. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel.

Wege, Gräber, Buschwerk, Sträucher – das gehörte zu diesem Gelände dazu. Aber es gab für Sheila kaum erkennbare Lücken, und so war es nicht verwunderlich, dass sie über Gräber lief, durch Büsche brach, sich oft auch frei kämpfen musste, aber niemals daran dachte, aufzugeben. Sie wollte und sie würde Bill finden.

Manchmal hatte sie sich vorgestellt, wie sie reagieren würde, wenn sie plötzlich vor seiner Leiche stand. Wenn sie sehen musste, dass sich Bill das Leben genommen hatte wie die vier anderen Männer, die hier auf dem Friedhof gestorben waren. Freiwillig unfreiwillig, denn da gab es jemanden, der sie dazu gezwungen hatte.

Wie konnte diese Person das schaffen? Welche Macht besaß sie, dass normale Menschen so reagierten?

Sheila wusste darauf keine Antwort. Noch nicht. Aber sie hoffte, diese verfluchte Frau zu finden. Sie war ein Geschöpf mit dem Namen Helena. Für Sheila eine Geisterfrau, die alles unter ihrer Kontrolle hielt und sich durch nichts von ihrem blutigen Weg abbringen ließ.

Sheila kämpfte sich weiter vor.

Gräber mit mächtigen Steinen oder hohen Steinfiguren versperrten ihr des Öfteren den Weg. Hin und wieder erschienen die dunklen Figuren so plötzlich, dass sich Sheila erschreckte, weil sie im ersten Augenblick daran dachte, einen Menschen vor sich zu sehen, aber es waren nur die steinernen Aufpasser, die über die Totenruhe wachten.

Sie hatte sich auch nicht zuvor erkundigt oder nachgeschaut, wie groß das Gelände war. So konnte sie keinem Plan nachgehen. Sie musste kreuz und quer durch das Gelände irren und auch auf ihr Glück hoffen. Je mehr Zeit verging, desto mehr verließ sie das Glück und auch der Mut. Schließlich wurden ihre Beine schwer. Sie konnte einfach nicht mehr und schleppte sich durch das Dunkel. Stiche in der Brust und an den Seiten. Es war kein normales Atmen mehr, das aus ihrem Mund drang, sondern nur ein lautes Keuchen.

Dann konnte sie nicht mehr. Sheila kroch noch über das Fußende eines Grabs hinweg. Aus ihrem Mund floss ein langes Stöhnen. Ihre Brust brannte. Das Herz schlug noch immer so übernatürlich schnell, dann brach sie zusammen und blieb auf dem Bauch liegen.

Schleusen öffneten sich, und Tränen rannen aus ihren Augen. Sie musste einfach weinen.

Bill war nicht da! Bill würde auch nicht kommen! Bill konnte nicht kommen! Möglicherweise deshalb nicht, weil er als Toter nicht mehr in der Lage war. Ihm war es nicht anders ergangen als den vier Männern vor ihm, die sich wegen einer verfluchten Frau das Leben genommen hatten. Das wollte Sheila nicht begreifen. Sie war nicht in der Lage, auch nur so etwas wie eine Erklärung zu finden. Sie lag auf dem Boden und zitterte weiter, wobei sie Stiche nicht nur in der Brust, sondern in ihrem gesamten Körper spürte.

Das Gefühl der Angst hatte sich wie der Riemen einer Peitsche um ihre Kehle gewickelt. Durch die Nase konnte sie nicht mehr atmen. Sie musste schon den Mund weit öffnen, um Luft zu bekommen.

Bill! Bitte, wo bist du! Bill, bitte, melde dich! Du musst dich doch melden. Gib mir ein Zeichen, nur einmal …

Es klappte nicht. Ihr Mann blieb still, und er blieb auch verschwunden.

Mit müden Bewegungen kroch Sheila über das Grab hinweg, bis sie den Grabstein erreicht hatte. Er gab ihr einen gewissen Halt, an dem sie sich in die Höhe ziehen konnte. Viel hatte sich nicht verändert. Noch immer war sie schwach, brauchte sie die Stütze, um sich auf den Beinen zu halten, doch sie brachte es nicht fertig, sich wieder auf den Weg zu machen. Es war zu viel für sie. So gern sie es auch getan hätte, sie würde Bill allein durch ihre Person nicht retten können. Vielleicht später, nur würde das dauern, bis sie wieder einigermaßen zu Kräften gekommen war.

Aber er sollte wissen, dass sie da war. Es konnte ja sein, dass er noch lebte und nur auf etwas wartete, was ihn aus einer schrecklichen Lage befreite.

Sich am Grabstein festhaltend, holte Sheila Conolly tief Luft.

„Bill …!“, schrie sie. Und dann immer nur wieder den einen Namen. So lange, bis sie nicht mehr konnte und am Grabstein entlang nach unten rutschte …

*

Es gibt immer wieder Zeiten im Leben, da ist der Mensch frustriert. Sie können länger andauern oder auch kürzer sein, das kommt auf die jeweilige Situation an.

Frustriert fühlten wir uns. Suko war es ebenso wie ich. Wir hatten uns in diesem pyramidenähnlichen Grabmal umgeschaut, aber wir hatten das Ziel nicht erreicht, denn die Person, die wir suchten, war verschwunden. Es gab hier keine Helena Ascot mehr, die es fast geschafft hätte, mich in dieser Grabkammer einzuschließen.

Jetzt war ich wieder da, aber zusammen mit Suko, denn vier Augen sahen mehr als zwei.

Dieser Friedhof war Helenas Areal. Sie war hier die Herrin, denn sie hatte dafür gesorgt, dass sich vier Männer selbst das Leben genommen hatten. Unter anderem ein Mann namens Cole Jackson, der sich sogar im Beisein eines Zeugen in den Kopf geschossen hatte.

Vor seinem Selbstmord hatte Jackson noch von einer gewissen Helena gesprochen. Einer Frau, die ihn um den Verstand gebracht hatte und der er überallhin folgen wollte. Sogar bis in den Tod. Das hatte er mit seiner Tat auch bewiesen.

Nachdem Jackson der vierte Mann gewesen war, der sich auf diesem Areal umgebracht hatte und die Kollegen von der „normalen“ Polizei nicht weitergekommen waren, hatte man uns eingeschaltet.

Viel hatten Suko und ich bisher nicht erreichen können. Es stand nur fest, dass wir eine Person namens Helena Ascot suchten, die im vorletzten Jahrhundert mal gelebt hatte, wobei sie jetzt auch noch existierte, und deshalb war sie für Suko und mich zu einer Geisterfrau geworden. Halb Mensch, halb Geist, wie auch immer. Möglicherweise auch wechselhaft und in ihren verschiedenen Stadien auftretend.

Mich hätte sie beinahe in ihrem großen Grabmal eingeschlossen, doch ich hatte sie leider nicht mit eigenen Augen sehen können. Nach einem Mord an dem Mann, der mich begleitet hatte, war sie versch wunden.1

Die Kollegen der Mordkommission hatten die Leiche des Selbstmordzeugen mitgenommen, und ich war zusammen mit meinem Freund und Kollegen Suko wieder zum Friedhof zurückgekehrt, weil ich einfach davon ausging, die geheimnisvolle Geisterfrau hier zu finden.

Wir hatten sie nicht gefunden und nur das leere Grabmal untersuchen können. Ziemlich frustriert hatten wir es verlassen, standen vor ihm und schauten uns ratlos an.

„Du kennst dich nicht aus, John, oder?“

„Nein, hier nicht.“

„Aber du willst bleiben.“

Ich schaute ihn an. „Darauf kannst du dich verlassen.“ Ich schaute nach vorn, obwohl ich nicht viel sah, denn die Dunkelheit war einfach zu dicht, und es gab auch kein Laternenlicht, das durch die Dunkelheit streifte.

„Warten oder suchen, John?“

Das hatten wir schon kurz besprochen. „Nicht warten. Wir suchen. Sie muss hier sein. Es ist möglich, dass wir sie locken können. Auch wenn wir sie nicht sehen, gehe ich doch davon aus, dass sie uns sieht. Und mich zumindest kennt sie. Helena weiß, wie sie mich einzuschätzen hat. Es ist klar, dass sie mich nicht als ihren Freund ansieht, und ich hoffe auch, dass sie mich angreifen wird.“

Suko war nicht so überzeugt. Er deutete auf die Gruft mit dem Pyramidendach. „Im Prinzip ist das ihre Heimat. Glaubst du nicht, dass sie dorthin zurückkehren wird?“

„Kann sein.“

„Einer könnte als Wache zurückbleiben“, sagte Suko. „Ich denke mir das so. Wenn ich hier stehen bleibe und du versuchst sie zu finden und es möglicherweise auch schaffst, sie aber nicht erledigen kannst, würde sie unter Umständen ihre Chance darin sehen, sich wieder in das Grab zurückzuziehen. Hier kennt sie sich aus, das ist ihr Zuhause. Hier hat man sie beerdigt, und trotzdem ist sie hier nicht gestorben oder zuvor nicht. Sie hat es geschafft, die Menschen zu täuschen. Sie war einfach zu raffiniert, und sie hat sich die Verbündeten geholt, die sie braucht. Von Lady Sarah wissen wir, dass sie damals eine besondere Frau gewesen ist, die auch ihren Platz in der Literatur gefunden hat. Sie war den anderen Frauen, den normalen, um Längen voraus. Sie kannte sich aus, wenn man Sarah glauben darf. Sie war so etwas wie eine Wissenschaftlerin, die sich auch auf dem Gebiet der Magie betätigt hat. Möglicherweise hat sie die Kraft aus dem Grab geschöpft. Es ist nicht grundlos als Pyramide gebaut worden. Das ist es, was ich meine.“

Ich ließ mir den Vorschlag durch den Kopf gehen. So Unrecht hatte Suko nicht, trotzdem stimmte ich nicht hundertprozentig mit ihm überein und schüttelte den Kopf.

„Ich bin dafür, dass wir uns gemeinsam auf dem Friedhof umschauen. Nur er war wichtig und weniger die Grabstätte. Wo sind die Selbstmorde geschehen? Nicht im Grab, sondern auf dem Gelände hier. Deshalb ist es für mich wichtiger.“

„Du vergisst deinen Begleiter Eric Caine.“

„Das war etwas anderes. Es war nicht die gleiche Situation wie bei den Selbstmorden, denke ich mal. Da musste sie schnell etwas unternehmen, um freie Bahn zu haben.“

Suko hob die Schultern. „Okay, dann drehen wir mal eine Runde. Obwohl …“

Es geschah etwas, womit keiner von uns gerechnet hatte, und plötzlich waren wir beide still.

Schreie!

Die Rufe einer Frau, die sich auf dem Friedhof befand und sich so verzweifelt anhörte.

Wir standen auf dem Fleck, ohne uns zu bewegen. Jeder von uns hatte eine Gänsehaut bekommen. Wir hielten den Atem an und konzentrierten uns auf die Schreie.

Nein, es waren nicht nur Schreie, die die Frau abgab. Nach einigen Sekunden hörten wir es deutlicher.

Da rief jemand einen Namen.

Ich drehte den Kopf nach links, um Suko anzuschauen, der ein Gesicht machte, als könnte er es nicht glauben.

Auch ich war fassungslos.

Da rief jemand einen bestimmten Namen. Und zwar einen, den wir gut kannten.

BILL!

Suko hatte sich als Erster gefasst. „Die Stimme, John, mein Gott, die Stimme.“ Er packte mich plötzlich an und schüttelte mich durch, auch eine Reaktion, die ich von ihm gar nicht kannte.

„Ich weiß, Suko!“, hauchte ich mit tonloser Stimme. „Ich weiß, es ist Sheila …“

*

Bill Conolly hielt das Messer in der rechten Hand und starrte auf die kurze, aber scharfe Klinge.

„Und jetzt, Bill Conolly, schneide dir die Kehle durch!“

Er hatte die Worte der Frau deutlich gehört. Es war ein Befehl und zugleich ein Wunsch gewesen, und Bill sah nicht ein, weshalb er sich widersetzen sollte.

Helena war einfach faszinierend. Sie hatte ihn getroffen wie ein Hammerschlag, ihn alles vergessen lassen. Bill hatte sich nicht dagegen wehren können oder wollen.

Das große Wunder der Liebe, der Leidenschaft! Wie ein Sturmwind war es über ihn gekommen. Er wollte die Frau besitzen, und er würde alles tun, damit er dies auch schaffte. Es gab einfach nur sie. Keine andere Frau kam ihr nahe, auch seine eigene nicht.

Alles würde er für sie tun, alles. Auch den letzten Schritt gehen. Sich ihretwegen das Leben nehmen, denn sie hatte ihm versprochen, dass sie sich danach wieder treffen würden. In einer anderen Welt, in einer Umgebung, in der es die Zeit nicht mehr gab, sondern einzig und allein ihre Liebe.

Im Tod mit ihr vereint zu werden. An nichts anderes konnte er denken. Es war so wahnsinnig wichtig für ihn, denn er wollte Helena nicht loslassen. Er brauchte sie wie das tägliche Wasser. Eine derartige Leidenschaft hatte er noch nie empfunden, und er würde alles tun, was sie verlangte.

Es war ruhig auf der Bank, die mitten auf einem großen Grab stand. In der Umgebung lenkte sie kein Laut ab. Es gab nur sie beide, denn Helena war kein Traum, sondern stand leibhaftig vor ihm. Er konnte sie anfassen wie er es schon mal getan hatte. Unter seinen Händen den wunderbaren Körper spüren. Sie hatte ja nichts dagegen. Sie wollte, dass es geschah, und auch Bill verspürte den Drang in sich, der ihn in die Höhe peitschte.

Die Klinge war so blank, dass er trotz der Dunkelheit sein schwaches Spiegelbild sah, das sich wie ein Schatten ausgebreitet hatte. Er bewegte die Augen. Seine Lippen zuckten und erstarrten dann in einem verkrampften Lächeln.

„Hast du nicht gehört, was ich dir geraten habe, Bill?“

„Doch, das habe ich!

„Dann bitte. Wenn du mich haben willst, musst du diesen Weg gehen. Es gibt keinen anderen.“

„Ja, ich weiß.“

„Worauf wartest du dann noch?“

Er wollte sie noch einmal sehen und hob den Kopf an, um in ihr Gesicht zu schauen. Auch sie lächelte, und in ihren Augen sah er ein Strahlen. Ein Locken, eine Versuchung. Etwas Wunderbares. So etwas wie den Wegweiser in das neue Glück.

„Bitte, Bill …“

„Ja, ich will bei dir blieben. Ich kann nicht anders. Ich muss es einfach tun!“

Die rechte Hand mit dem Messer wanderte in die Höhe. Die Bewegung wurde durch das zufriedene Nicken der zuschauenden Frau registriert, denn jetzt wusste sie, dass sie endgültig gewonnen hatte. Ein Zurück gab es für Bill Conolly nicht mehr.

Das Messer erreichte seine Kehle.

Bill spürte das kalte Metall genau an der Stelle dicht unterhalb des Adamsapfels. Ein Schnitt würde reichen, ihn vom Leben in den Tod zu befördern.

„Ja, es ist so weit, Bill.“

Der Reporter schluckte. Noch konnte er es. Plötzlich zitterte seine Hand, und dieses Zittern übertrug sich auf die scharfe Klinge, die plötzlich einen Riss in die Haut schnitt.

Sofort quoll Blut aus der Wunde und bildete nahe der Klinge einen dunklen Rahmen.

Schmerzen bekam Bill nicht mit. Er stand unter einem viel zu großen Druck.

Neben ihm schüttelte Helena den Kopf. „Es reicht noch nicht, mein Lieber. Du musst drücken. Tiefer gehen, verstehst du das?“

„Ja …“

„Dann los!“

Der scharfe Befehl war kaum verklungen, als etwas anderes und völlig Überraschendes geschah. Plötzlich war es mit der Stille auf dem Friedhof vorbei.

Eine Frau schrie.

„Bill! Bill … Bill!“

Und der Kopf des Reporters ruckte nach hinten, weg von der verdammten Klinge …

*