John Sinclair 137 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 137 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Die Bestien der Madame.

Menschen verschwinden aus Londons City.

Spurlos.

Ein Fall für seine Kollegen dachte John Sinclair, bis er einen Besuch im Horrorkabinett der Madame M. machte. Dort fand er die Vermissten. In Gestalt abscheulicher Monster nahmen sie aktiv an der Monster-Show teil.

Dann nahm John Sinclair sie auf seine Weise unter die Lupe -

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 123

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie Bestien der MadameVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Bestien der Madame

Menschen verschwinden aus Londons City.Spurlos.Ein Fall für seine Kollegen dachte John Sinclair, bis er einen Besuch im Horrorkabinett der Madame M. machte. Dort fand er die Vermissten. In Gestalt abscheulicher Monster nahmen sie aktiv an der Monster-Show teil.Dann nahm John Sinclair sie auf seine Weise unter die Lupe …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2895-7

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Bestien der Madame

Die Partie war ein Hit. Jedenfalls fanden das einige der Anwesenden. Claire Biggers jedoch war anderer Meinung. Sie wäre gern schon nach Hause gegangen, denn ihr Freund Norman Coughlin benahm sich mal wieder völlig daneben. An und für sich war Norman ein netter Junge. Claire konnte ihn gut leiden. Sie kamen blendend miteinander aus. Nur wenn Norman zu tief ins Glas guckte, dann wurde er unausstehlich.

Zumeist suchte er dann einen Grund zum Streiten, und wenn er keinen fand, nörgelte er so lange an Claire herum, bis sie irgendetwas sagte, wo er einhaken konnte.

An diesem Abend war es nicht anders gewesen. »Wie du wieder aussiehst«, hatte er abfällig gesagt.

Dabei war Claire Biggers bildhübsch. Sie hatte einen gesunden Teint, an dem Make-up reine Verschwendung gewesen wäre. Das honigblonde Haar trug sie hochgesteckt, wodurch ihr schlanker Nacken voll zur Geltung kam. Der eigenwillige Halsschmuck – gewundenen Schlangenkörpern gleich – bildete einen zusätzlichen Reiz.

Claires Kleid war weiß. Schlabber-Look. Vorne mit Knöpfen versehen. Es endete über den Brüsten und wurde von zwei breiten Trägern gehalten, die in eine verspielte Masche übergingen.

Wie gesagt, bildhübsch war sie. Bezaubernd sah sie aus. Norman hätte sich alle zehn Finger ablecken sollen, weil er das schönste Mädchen auf die Party mitbringen durfte.

Aber er stänkerte. »Warum verwendest du niemals Rouge?«

»Weil ich es nicht nötig habe,« gab sie verstimmt zurück.

»Das kann ich wohl besser beurteilen als du. Ich verstehe etwas von Frauen.«

»Was du nicht sagst.«

»Zweifelst du daran?«

»Hör mal, warum tanzt du nicht mal mit Neely Boyd? Ich bin sicher, sie würde sich darüber freuen.« Neely Boyd war ein Mädchen, das niemals Schwierigkeiten machte. Sie hatte es gern, wenn es gleich zur Sache ging. Oft brauchte man ihr bloß eine Coca zu spendieren.

»Ach!«, sagte Norman. »Loswerden möchtest du mich. Kannst du haben.«

Er war aufgesprungen, war zu Neely Boyd geeilt, hatte sie mit beiden Händen gepackt, und sie hatte sich ihm sofort mit einem vergnügten Kichern an den Hals geworfen.

Da hing sie nun schon seit 45 Minuten, und Norman schien die Absicht zu haben, sich immer tiefer in das Girl hineinzuwühlen.

Peinlich war das. Vor allem für Claire.

Sie überlegte, ob sie die Party einfach verlassen sollte. Sang- und klanglos verschwinden. Das wäre keine schlechte Idee gewesen.

Eugene Walton schlich an sie heran. Es war ihr gelungen, ihm aus dem Weg zu gehen, doch nun stellte er sie. Grinsend kam er auf sie zu. Sternhagelvoll war er.

Das war er auf jeder Party, zu der man ihn einlud, denn an Gratisdrinks konnte Eugene einfach nicht vorbeigehen. Er schimpfte sich Künstler, malte Plakate für Warenhäuser und Supermärkte. Manchmal küsste ihn die Muse, dann stellte er etwas Beachtliches auf die Beine. Doch die meiste Zeit machte er reine Kommerzware – aufhängen, angucken, wegschmeißen.

Er war Brillenträger.

Nicht, dass Claire Biggers etwas gegen Brillenträger gehabt hätte. Ihr Bruder war Brillenträger, und sie liebte ihn. Es war der ganze Mann, den sie nicht mochte, Eugene Walton hatte etwas an sich, das nicht gerade als besonders gewinnend bezeichnet werden konnte.

Sein Grinsen war so schief, wie er stand.

»Na, Claire – Süße. Amüsierst du dich gut?«, fragte er mit schwerer Zunge. Die Augen hinter den Brillengläsern blickten glasig.

»Toll amüsiere ich mich«, gab Claire zurück.

Eugene nickte. »Ich sehe es. Du siehst aus, als ob dir die Hühner das Brot weggefressen hätten.«

»Tut mir leid. Ich kann nichts für mein Aussehen.«

»Ich finde dich trotzdem reizend. Darf ich das sagen?« Er kam noch näher und legte seine Hand auf ihre nackte Schulter. »Gott, was bist du für eine Schönheit, Claire. Ich wäre verdammt glücklich, wenn du … wenn wir beide …«

Das Mädchen bedachte ihn mit einem abweisenden Blick. »Du solltest dir keine Hoffnungen machen, Eugene. Sie werden nicht erfüllt.«

»Niemals?«

»Bestimmt nicht.«

»Warum nicht?«

»Weil ich zu Norman Coughlin gehöre. Ich bin kein Wanderpokal.«

»Weiß Norman auch, dass du zu ihm gehörst?«

»Ich denke schon.«

Eugene Walton blickte zu Norman und Neely hinüber. Er grinste breit. »Sieht verdammt nicht danach aus, was meinst du?«

»Gönn ihm doch das kleine Vergnüngen. Wir sind schließlich nicht miteinander verheiratet.«

»Werdet ihr heiraten?«

»Kann ich noch nicht sagen.«

»Würdest du ja sagen, wenn Norman dich fragte, ob du seine Frau werden möchtest?«

»Weiß ich noch nicht. Heute würde ich ihm vermutlich einen Korb geben«, sagte Claire ehrlich.

»Hast du heute schon etwas getrunken?«

»Kaum.«

»Warum nicht?«

»Es war nichts zu kriegen. Du warst immer schneller als ich.«

»Ich bringe dir einen Drink«, sagte Eugene Walton sofort. »Und dann ziehen wir uns in eine stille Ecke zurück und tun dasselbe wie Norman Coughlin und Neely Boyd.«

Kaum war Walton verschwunden, da machte sich Claire aus dem Staub. Sie verließ die Party, hatte die Absicht, einen Rundgang um den Häuserblock zu machen.

Sie wollte allein sein und über Norman und sich nachdenken. Hatte das mit ihnen beiden überhaupt noch Zukunft?

Claire wollte auch nicht mehr verfügbar sein, wenn Eugene mit dem Drink zurückkehrte. Er würde das Glas vermutlich enttäuscht selbst leeren und sich einem anderen Mädchen zuwenden.

Claire Biggers nahm sich vor, nach dem Rundgang noch einmal kurz hereinzusehen, und wenn Norman dann immer noch keine Anstalten machte, sich ordentlich zu benehmen, würde sie allein nach Hause fahren.

Sie trat auf die Straße. Mit nackten Armen und nackten Schultern. Viel zu leicht war sie angezogen für diesen Abend. Es war immerhin Anfang Oktober. Aber die Party war so heiß gewesen, dass Claire die nunmehrige Abkühlung sehr willkommen war.

Es war auch nicht sonderlich kühl. Der Herbst zeigte sich ein letztesmal von seiner mildesten Seite, bevor er mit Kälte und Frost zuschlug.

In Gedanken versunken ging Claire die Straße entlang. Sie wälzte Probleme. Norman Coughlin war eines. Wollte sie wirklich mit ihm zusammenbleiben? Für immer? Hieß es nicht, dass sich verschiedene Wesenszüge im Alter ausprägten? Würde Norman in späteren Jahren mehr trinken? Öfter streiten? Sich öfter mit Flittchen wie Neely Boyd vergnügen?

Nebel krochen hinter dem Mädchen her.

Jetzt schauderte Claire zum ersten Mal. Aber sie bekam es nicht richtig mit. Zu sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt. Ihre schlanken Hände steckten in den Taschen des Kleides. Ihr Blick war auf den Asphalt gerichtet. Wie eine Schlafwandlerin setzte sie einen Fuß vor den andern.

Sie kam an einer altmodischen Laterne vorbei.

Ein leises Geräusch drang an ihr Ohr.

Sie blieb stehen, wandte sich um.

Nichts war zu sehen. Nur ein bisschen Nebel, dessen Fetzen wie Geister herumtanzten. Claire hatte keine Angst davor. Sie war in London geboren und aufgewachsen. Sie kannte den Nebel seit ihrer frühesten Kindheit. Er war ein Teil von London. Sie sah keine Notwendigkeit, sich vor ihm zu fürchten. Er gehörte zur Stadt wie die Häuser, wie die Laterne dort. Hätte sich Claire nicht auch davor fürchten müssen?

Sie ging weiter.

Ihr fiel nicht auf, dass sich nicht weit hinter ihr der schwere Gullydeckel bewegte. Er drehte sich hin und her, als würden Geisterfinger ihn berühren.

Vorhin war das schon mal passiert. Das hatte das Geräusch hervorgerufen, das Claire gestoppt hatte.

Nun hörte sie nichts mehr.

Denn der Deckel war angehoben worden. Er scheuerte nicht mehr in seinem rostigen Bett.

Das runde Ding kippte. Steil stellte es sich auf. Im darunterliegenden schwarzen Schatten glühten zwei rote Punkte.

Augen!

Monsteraugen!

Doch Claire ahnte nichts davon. Gedankenverloren setzte sie ihren Gang um den Häuserblock fort. Hinter ihr zuckte eine Krallenpranke aus der Gullytiefe hervor.

Die grün geschuppte Tatze kratzte über den Asphalt. Eine grün geschuppte Schulter drückte den runden Gullydeckel noch weiter auf, und im nächsten Augenblick war eine grauenerregende Bestie zu sehen.

Jetzt hätte sich Claire Biggers umdrehen müssen!

Aber sie war immer noch ahnungslos.

Ein furchterregender Drachenkopf war zum Vorschein gekommen. Giftgrün. Mit Ohren hoch oben auf dem klotzigen Schädel, die wie Hörner aussahen. Das Scheusal starrte hinter Claire her. Mordgier glühte in seinen Augen.

Das Wesen öffnete sein riesiges Maul. Lange, kräftige Drachenzähne schimmerten. Mit einem einzigen Biss konnte dieses Untier jeden Menschenknochen zermalmen.

Weißer Geifer floss dem Ungeheuer aus dem Maul, während sich die lange, rosige Spaltzunge flatternd bewegte.

Töten!

Das Untier wollte töten!

Und Claire Biggers sollte sein Opfer sein …

*

Henry Taviss war von Berufs wegen immer aufmerksam. Auch dann, wenn er sich zu seinem Privatvergnügen auf einer Party befand – so wie es an diesem Abend der Fall war.

Taviss war Reporter. Er kannte viele Leute, wurde oft eingeladen, trank niemals übermäßig viel, hielt sich lieber an das kalte Büfett, was man seiner Figur auch anmerkte. Er war nicht dick, aber er sah wohlgenährt aus.

Ihm war nicht entgangen, was sich zwischen Claire Biggers und Norman Coughlin abgespielt hatte. Er hatte gesehen, wie sich Norman mit Neely Boyd danebenbenahm, und ihm war aufgefallen, dass Claire die Party liebend gern verlassen hätte.

Auch Taviss wollte gehen.

Er hatte nicht vorgehabt, lange zu bleiben, wollte nur mal kurz hereinschauen und allen guten Tag sagen – ein Gesichtsbad nehmen, wie das so schön heißt.

Gerade als Henry Taviss Claire das Angebot machen wollte, sie in seinem Wagen nach Hause zu bringen, war Eugene Walton dem Mädchen auf den Wecker gefallen.

Taviss hatte trotzdem nicht stören wollen. Er kannte Claire. Er wusste, dass sie Eugene auch allein los werden konnte, wenn sie es wollte. Sie brauchte diesbezüglich keine Hilfe.

Er wartete ab.

Als Walton einen Drink besorgen ging, stahl sich Claire Biggers davon. Taviss musste lächeln. Das hatte sie geschickt gemacht. Sie hatte die Party verlassen, ohne dass es jemandem aufgefallen war.

Taviss beschloss, ihr zu folgen. Wenn sie sein Angebot annahm, gut. Wenn nicht, auch gut. Er hatte nicht die Absicht, sich aufzudrängen. Er kannte sie seit vielen Jahren. Noch besser kannte er Claires Bruder Bertie. Mit dem war er sogar befreundet.

Bertie Biggers war Rundfunkmoderator. Er hatte zwei eigene Sendungen, die bei den Hörern fantastisch ankamen. Taviss hatte ihn schon oft um sein Mundwerk beneidet. Der Junge war sagenhaft schlagfertig, den konnte so leicht nichts in Verlegenheit bringen.

Taviss zog seinen Trenchcoat an, kurz nachdem Claire gegangen war. Er wollte das Apartment klammheimlich verlassen, aber ihn erwischte Eugene Walton. Mit zwei Gläsern in der Hand stand er in der Tür.

»Du willst schon gehen, Henry?«

»Ja. Ich habe noch einen Artikel zu schreiben«, erwiderte Taviss.

Walton grinste. »Immer nur arbeiten. Was ist das für ein Leben, he?«

»Mir gefällt es.«

»Das ist die Hauptsache.«

»Finde ich auch.«

»Sag mal, hast du irgendwo Claire Biggers gesehen?«

»Nein. Weshalb?«

»Ich kann sie nicht finden. Einer der beiden Drinks ist für sie.«

»Schluck sie beide. Du verträgst das schon, hast eine geeichte Leber.«

»Yeah«, dehnte Eugene Walton grinsend. »Ich bin in einem Whiskyfass zur Welt gekommen. Das Erste, was ich lernte, war trinken, und das habe ich bis zum heutigen Tag nicht verlernt.«

»Wohl bekomm’s«, sagte Taviss und ging.

Als er auf die Straße trat, sah er Claire nicht. Er ärgerte sich über Walton, der ihn aufgehalten hatte. Sein Wagen stand dort drüben. Sollte er einsteigen und nach Hause fahren?

Im Grunde genommen hatte er keine Veranlassung, sich um Claire Sorgen zu machen. Wie es aussah, wollte sie nur ein bisschen frische Luft schnappen und anschließen zur Party zurückkehren. Er vermutete das deshalb, weil Claire nichts übergezogen hatte. So konnte sie nicht nach Hause gehen. Der Abend hatte zwar noch nicht den kalten Biss des Herbstes, aber gerade um diese Zeit erkältet man sich am leichtesten.

Welche Richtung hatte Clair eingeschlagen?

Taviss lauschte.

Er glaubte, die Schritte des Mädchens zu vernehmen, und trabte los.

Als er um die Ecke bog, traf ihn ein furchtbarer Schock. Er sah nicht Claire. Dafür entdeckte er aber ein abscheuliches Monster. Es kletterte aus dem Gully. Kopf, Schultern, Arme, Pranken waren die eines Drachen. In der weiteren Folge nahm das Wesen aber menschliche Gestalt an. Der Körper war der eines großen, kräftigen Mannes.

Das Ungeheuer lief hinter den Schritten des Mädchens her.

Kein Wunder, dass Taviss’Herzschlag für einen Moment aussetzte.

*

Er wusste, dass es gefährlich war, dem Scheusal zu folgen, aber Claire Biggers war in Gefahr, und er musste ihr beistehen. Noch wusste er nicht, wie er dieses Monster bekämpfen sollte. Er war nicht bewaffnet, und er hatte keinerlei Erfahrung im Kampf mit Ungeheuern.

Dennoch war er entschlosen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um Claires Leben zu retten.

Die Bestie war aus Taviss’Blickfeld verschwunden.

Der Reporter lief, so schnell er konnte. Deutlich vernahm er Claires Schritte. Sie hallten zwischen den Gebäuden. Taviss wollte Claire mit einem Ruf warnen. Aber machte er damit nicht auch auf sich aufmerksam? Er unterließ es, zu rufen. Mit langen Sätzen durcheilte er einen Reigen aus Nebelfetzen.

Im nächsten Moment ging alles so schnell, dass Taviss kaum reagieren konnte. Ein glühendes Augenpaar starrte ihn an. Er sah zwei mörderische Pranken, die ihm entgegenzuckten. Aus dem aufgerissenen Maul des Monsters wehte ihm ein bestialischer Gestank entgegen.

Er tauchte unter den Pranken weg, warf sich nach vorn, umklammerte mit beiden Armen die Beine des Ungeheuers und wollte es zu Fall bringen. Doch eine einzige rasche Bewegung sprengte die Umklammerung.

Taviss fiel zu Boden.

Die Krallen hackten nach ihm.

Er wälzte sich zur Seite, sprang atemlos auf und wollte sich erneut auf das scheußliche Wesen stürzen.

Da erhielt er einen verdammt harten Schlag. Mit dem Prankenrücken. Der Treffer warf ihn zur Seite. Er hatte das Gefühl, der Boden wurde ihm unter den Füßen weggezogen.

Er fiel, und noch ehe er auf dem Asphalt aufschlug, hatte er das Bewusstsein verloren.