John Sinclair 1439 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1439 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Die Vogelscheuchen standen auf dem Feld verteilt, um die Vögel davon abzuhalten, die frische Saat aufzupicken.

So weit war alles normal. Nur wer das Feld betrat und sich die Vogelscheuchen genauer ansah, der musste feststellen, dass dort etwas ganz anderes stand.

Es waren Leichen, die den Totenacker schmückten!

Jane Collins und ich wollten eigentlich nur eine alte Uhr abholen. Doch wir gerieten in einen Fall, den wir so schnell nicht vergessen sollten ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumTotenfeld (1. Teil)Vorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Totenfeld (1. Teil)

Die Vogelscheuchen standen auf dem Feld verteilt, um die Vögel davon abzuhalten, die frische Saat aufzupicken.

So weit war alles normal. Nur wer das Feld betrat und sich die Vogelscheuchen genauer ansah, der musste feststellen, dass dort etwas ganz anderes stand.

Es waren Leichen, die den Totenacker schmückten!

Jane Collins und ich wollten eigentlich nur eine alte Uhr abholen. Doch wir gerieten in einen Fall, den wir so schnell nicht vergessen sollten …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4210-6

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Totenfeld (1. Teil)

Einen Horror hatte Ernest Wyman hinter sich und auch recht gut überstanden. Der zweite lag noch vor ihm, nur ahnte er davon zu diesem Zeitpunkt noch nichts.

Wyman befand sich auf der Flucht. Aus guten Gründen hatte er sich für die alte Kawasaki entschieden, die er aus einem Hinterhof gestohlen hatte. In seiner Jugend hatte er einmal solch ein Modell besessen. Die Maschine war stets zuverlässig gewesen.

Kurz vor Feierabend hatte er das Motorrad dann am Eingang einer kleinen Bank abgestellt. Danach war alles sehr schnell gegangen. Die Stoffmaske überstreifen, die Waffe ziehen, die Bank betreten und einen Kunden sowie zwei Mitarbeiter in die Mündung schauen lassen.

Er brauchte nicht mal viel zu sagen. Die Sprache der Waffe war deutlich genug …

Es war kein Schuss gefallen. Wyman, der unter seiner Maske schwitzte, hatte zum Glück nichts zu sagen brauchen. Das Geld wurde in die Plastiktasche gestopft, die er mitgebracht hatte, und anschließend hatte er noch die Nerven besessen und die drei Menschen in den kleinen Toilettenraum getrieben, den er von außen abgeschlossen hatte. Er hatte den Leuten sogar ihre Handys abgenommen.

Danach war er geflohen.

Die Maschine stand dort, wo er sie aufgebockt hatte. Alles wäre glatt verlaufen, wenn nicht genau in diesem Augenblick der Streifenwagen an der kleinen Bankfiliale vorbeigefahren wäre. Möglicherweise wäre Wyman noch weggekommen, aber er hatte nicht daran gedacht, seine Wollmütze vor dem Gesicht wegzureißen.

Das war den beiden Polizisten aufgefallen.

Wyman glaubte noch, das Kreischen der Reifen zu hören, als die Polizisten gewendet hatten. Da allerdings hatte er bereits auf dem Bock gesessen und Gas gegeben.

Einen raketenartigen Start hatte er hingelegt. Raus aus dem Ort. Nur weg in die Umgebung, die brettflach war und ihm sehr entgegen kam, weil sich ein dünner Schleier aus Nebel über das Gelände gelegt hatte und ihm einen gewissen Schutz bot.

Darauf hoffte er. Er musste schnell sein. Hinein in den Nebel fahren, die Bullen hinter sich lassen, die ihre Sirene eingeschaltet hatten. Er hörte das Wimmern wie ein böses Schreien, als er durch den kleinen Ort raste und froh war, ihn verlassen zu können, denn jetzt hatte er freie Bahn.

Die Straße kannte Wyman. Er war sie auf seiner Herfahrt schon gefahren.

Sie war glatt, grau und leider nebelnass. So musste er Acht geben und durfte nicht zu schnell fahren, um in den Kurven nicht ins Rutschen zu kommen.

Er hatte sich bewusst diesen Tag ausgesucht. Das Wetter war umgeschlagen. Die feuchte Luft vom Atlantik hatte den Sonnenschein vertrieben und den Nebel gebracht.

Auf der einen Seite war er froh über die schlechte Sicht, die ihn vor den Verfolgern verbarg, aber der Nebel verteilte sich nicht gleichmäßig. Mal war er dichter, dann wiederum sehr dünn. Außerdem gab es noch ein kleines Problem, und das lag auf der Straße.

Nicht allein die Feuchtigkeit hatte damit zu tun. Der starke Wind hatte die Blätter von den Bäumen gerissen und sie auf die Straße geweht. Und so war sie an manchen Stellen tückisch glatt.

Deshalb durfte er nicht zu schnell fahren und musste sich auf die Fahrbahn konzentrieren.

Geduckt hockte er auf der Kawasaki. Die Wollmütze hatte er von seinem Gesicht weggerissen und sie in den Straßengraben geschleudert. Der Fahrtwind schnitt in sein Gesicht.

Das Heulen der Sirenen trieb ihn an. Wyman hasste die Melodie, konnte aber nichts dagegen tun. Die Bullen wollten ihn haben, und sie hatten es in ihrem Streifenwagen besser.

Er schaute sich nicht um. Keine Sekunde verlieren. Sich nicht ablenken lassen. Nur nach vorn blicken. Er hatte vorgehabt, die Schutzbrille aufzusetzen. Dazu war jetzt keine Zeit mehr, und so trieb ihm der Fahrtwind die Tränen in die Augen. Seine Sicht verschlechterte sich dadurch, die Landschaft schien sich innerhalb des Nebels aufzulösen.

Leider führte die Fahrbahn nicht geradeaus weiter. Sie ging über in Kurven.

Es gab keine Häuser mehr. Rechts und links der Fahrbahn verschwammen die Felder im Nebel. Hin und wieder erschienen einige Bäume.

Die Sirenen heulten noch immer hinter ihm. Wyman wusste nicht, ob die Verfolger näher gekommen waren oder nicht, aber er dachte noch immer nicht daran, sich umzudrehen.

Weg, fliehen – die Beute behalten. In Ruhe zählen, was der Überfall gebracht hatte.

Er wusste, dass er bald eine Bahnlinie erreichen würde. Jenseits der Schranke veränderte sich die Landschaft. Sie wurde waldreicher, gab mehr Schutz, und wenn Wyman es bis dahin geschafft hatte, war alles okay. Da konnte er unter zahlreichen Verstecken wählen.

Es musste ihm einfach gelingen. Bisher hatte es keinen Grund gegeben, die Hoffnung zu verlieren. Er hielt die Lippen zusammengepresst, er biss die Zähne zusammen, die Augen waren Schlitze. Seine Gesichtshaut war durch den Nebel kalt geworden.

Und dann schlug das Pech erneut zu.

Diesmal richtig. Er konnte nichts daran ändern. Es hatte nichts mit ihm, sondern mit dem Motor der Kawasaki zu tun. Zunächst dachte er, sich geirrt zu haben, als er das Stottern hörte. Dann aber horchte er genauer hin.

Das Stottern war da. Die Maschine fuhr auch nicht mehr so glatt wie sonst.

Er gab Gas, sie nahm keines mehr an. Mit Schrecken stellte er fest, dass er immer langsamer wurde. Er wusste genau, was das bedeutete. Die Verfolger würden aufholen, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn eingeholt hatten.

Da half kein Fluchen, kein Schreien, es ging einfach nicht schneller. Wyman wollte sich auf keinen Fall fassen lassen. In die Hände der Bullen zu geraten und abgeurteilt zu werden war für ihn ein böser Albtraum. Deshalb sah er nur eine Möglichkeit und hoffte dabei, dass sich der Nebel diesmal als Freund auf seine Seite schlug.

Weg von der Maschine und quer übers Feld fliehen. Auf der rechten Seite hatte er einen Graben gesehen. Der bot sogar eine Chance, die Maschine zu verstecken.

Wyman fuhr noch langsamer. Die Kawasaki rutschte in den Graben hinein. Wyman war rechtzeitig genug abgesprungen. Er lief dabei weiter, sah den Graben vor sich und setzte mit einem Sprung über ihn hinweg.

Dann rannte er in den Nebel.

Ja, er rannte.

Er stampfte über den schweren und weichen Boden. Er wusste nicht, wie groß das Feld war, das ihm die Flucht ermöglichen sollte. Er wollte nur weg von den Bullen, um nicht vor Gericht gestellt zu werden.

Irgendwann ist jeder Mensch mal am Ende seiner Kräfte. So war es auch bei ihm. Die Luft wurde ihm knapp. Bei jedem tiefen Luftholen spürte er Schmerzen in der Brust, und vor seinen Augen tanzten irgendwelche Flecken, die es eigentlich gar nicht gab.

Es kam, wie es kommen musste. Einmal brachte er sein Bein nicht mehr rechtzeitig hoch. Er hatte die Furche übersehen, trat hinein, wollte wieder raus und stolperte über den Rand.

Er fiel nach vorn und klatschte der Länge nach auf den weichen Boden. Es lag zum Glück kein Stein in der Nähe, an dem er sich sein Gesicht hätte aufschlagen können. Er spürte nur die feuchte Erde, auf der er keuchend liegen blieb. Nur den Kopf drehte er zur Seite, damit er Luft holen konnte.

Alles war okay bisher. Alles war gut. Mit seiner Erschöpfung kam er zurecht. Der Nebel umgab ihn wie ein nie abreißendes Tuch. Er hörte auch nicht die Sirene seiner Verfolger, er blieb einfach nur liegen und spüre die Kälte des Nebels auf seiner Haut.

Allmählich beruhigte sich sein Herzschlag. Er konnte sogar lachen, als er feststellte, dass er die Tüte mit der Beute mitgenommen hatte. Er hatte sie sich instinktiv in den Hosenbund gestopft, und daran konnte er sich nicht mal erinnern.

Um ihn herum war es still.

Das stellte Wyman fest, als er seinen eigenen Herzschlag nicht mehr so deutlich hörte. Es gab keine Laute. Es flatterte kein Vogel durch die Luft. Er hörte kein Geschrei. Auch das Heulen der Sirene war verschwunden.

Es gab nur noch ihn und den Acker!

Ernest Wyman wollte nicht mehr länger liegen bleiben. Er kam hoch. Dass sein Lederzeug durch die feuchte Erde beschmiert war, störte ihn nicht.

Er stellte sich hin. Lauschte. Keine Stimmen, keine Lichter, die sich durch den Nebel bewegten. Eine tiefe Stille umgab ihn.

Ein Grinsen glitt über sein Gesicht. Es war die Reaktion auf seine Gedanken, denn er hatte es geschafft und war den Bullen entwischt. Sie mussten an der Maschine vorbeigefahren sein. Es war für Wyman ein toller Gedanke, dies zu wissen. Aber er durfte nicht zu lange lächeln und die Bullen unterschätzen. Sie würden sehr bald merken, dass er sie reingelegt hatte.

Die Folge davon hieß Fahndung. Möglicherweise sogar Großfahndung, aber darauf wollte er nicht setzen. Das Wetter war durch den Nebel zu schlecht. Da konnten sie keinen Hubschrauber einsetzen. Deshalb würden sie Straßensperren errichten. Auch die fürchtetet Ernest Wyman nicht, denn Sperren konnte er locker umgehen. Da stand die Natur auf seiner Seite. Bis sie die Maschine gefunden hatten, würde es auch dauern, und Fingerabdrücke hatte er nicht hinterlassen. Noch jetzt trug er seine Handschuhe und würde sie auch nicht ausziehen.

Er drehte sich einmal um die eigene Achse. Wohin?

Die Richtung konnte er sich aussuchen, nur wusste er nicht, wo er landen würde. Für ihn war das Ende des Felds wichtig. Über seine Größe wusste Wyman nichts. Er dachte allerdings zurück und rekapitulierte, wie er gelaufen war.

Immer geradeaus? Da war er sich nicht sicher. In seiner Panik hätte er leicht die Richtung verändern können, ohne es zu merken. Hinzu kam der Nebel, der eine Orientierung so gut wie unmöglich machte. Der Nebel war überall. Egal, in welche Richtung er sich drehte. Er war vorhanden und würde auch bleiben.

Das war nicht gut. Aber immer noch besser, als von den Bullen geschnappt zu werden und gegen Gitter zu starren. Da starrte er lieber in die graue Suppe.

Also weitergehen. Darauf hoffen, dass er in der nächsten halben Stunde den Rand des Feldes erreichte.

Als er über seine Tüte mit dem Geld fuhr, kam ihm der Gedanke, die Scheine herauszuholen und sie in seinen Taschen zu verteilen. So gut es ging, zählte er sie nach, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Es waren auf jeden Fall mehr als 10.000 Pfund. Die reichten für die folgenden Wochen. Wenn das Geld langsam weniger wurde, wollte er sich eine andere Bank suchen. Wyman hatte sich als Arbeitsloser vorgenommen, seinen Lebensunterhalt durch Banküberfälle zu finanzieren. Dreimal war es schon gut gelaufen, und nicht immer waren die Bullen in der Nähe, um ihn zu verfolgen.

Die Scheine stopfte er sich in die verschiedenen Taschen außen und im Innern der Jacke.

Es war also alles okay. Nichts stand einer weiteren Flucht mehr im Wege.

Erholt hatte er sich.

Jetzt den richtigen und den schnellsten Weg finden, der ihn vom Feld wegführte.

Es war natürlich leichter, auf einer gepflasterten oder asphaltierten Straße zu laufen, als sich hier auf dem Acker zu bewegen. Manchmal kam es ihm vor, als würden sich seine Schuhe am umgepflügten Boden festsaugen.

Egal, für ihn zählte das Ziel und nicht der Weg.

Nebel, wohin er schaute. Öfter drehte er den Kopf, aber er sah nichts als diese grauen Bänke, die manchmal recht still lagen, sich im Innern aber bewegten.

Es gab kein Licht, aber auch keine Schatten. Es gab nur den Acker und den Dunst.

Ein ideales Wetter für Halloween. Er lachte, als er daran dachte. Es war bald wieder so weit. Da würden die Kinder dann verkleidet durch die Dunkelheit laufen, um sich die Süßigkeiten zu holen.

Unzählige Halloween-Partys wurden außerdem gefeiert. Die allerdings waren mehr was für Jugendliche oder jugendliche Erwachsene, denn bei den Feiern floss oft genug der Alkohol in Strömen.

Wyman schüttelte die Gedanken daran ab. Er wollte nur weg. Noch war es nicht richtig dunkel. Erst in der Nacht konnte er sich verstecken. Am Morgen würde er dann seine Flucht fortsetzen.

Es gab auf dem Land Buslinien. Unter den Fahrgästen würde er kaum auffallen. Aber er musste die Zeit erst mal herumkriegen.

Plötzlich sah er die Gestalt!

Sie war so schnell vor ihm erschienen, dass er sich erschrak. Er wäre auch beinahe gegen sie gelaufen, denn der Nebel hatte sie erst im letzten Augenblick freigegeben.

Wyman rührte sich nicht. Er stellte sich allerdings auf eine Abwehr ein, denn er erwartete einen Angriff.

Nichts passierte.

Es lag am Nebel, dass Wyman die Gestalt als einen Menschen angesehen hatte. Als er noch einen Schritt näher an die Gestalt herantrat und sich dabei über deren Größe wunderte, konnte er endlich erkennen, um was oder wen es sich handelte.

Aus seiner Kehle löste sich ein glucksendes Lachen. Es klang erleichtert. Er schüttelte auch den Kopf und schob es seinen überreizten Nerven zu, nicht gleich erkannt zu haben, dass es kein Mensch war.

Es war etwas anderes.

Eine Vogelscheuche!

Sie war an Stangen gebunden, daher die Form eines übergroßen Ypsilons aus Holz. Die senkrechte Stange steckte im weichen Ackerboden. Drei etwas dünnere Stangen bildeten ein Dreieck, und daran waren die waagerecht ausgestreckten Arme der Vogelscheuche gebunden.

Es sah so aus, als wartete sie darauf, jeden Ankömmling zu umarmen.

Halt und nicht weiter!

So konnte man ihre Haltung auch deuten. Wie eine Warnung stand die Vogelscheuche mitten auf dem Feld. Sie war mit einer Hose bekleidet und mit einer Jacke, die eher einem alten Anorak glich. Beide Teile waren mit Dreck verklebt. Sie wiesen auch Löcher auf. Das Gesicht konnte Wyman nicht erkennen, denn auf dem Kopf der Gestalt saß ein weicher Hut mit einer sehr breiten Krempe, die ihr ins Gesicht hing.

Er lachte wieder, weil er sich von einer Vogelscheuche hatte erschrecken lassen. Doch sehr schnell blieb ihm das Lachen in der Kehle stecken, weil ihn plötzlich ein ungutes Gefühl überkam.

Wieso denn?

Er fand keine Antwort darauf. Da war etwas in seinem Innern, das ihn gewarnt hatte.

Vorbeigehen und …

Nein, das tat Wyman nicht. Er blieb stehen, und er schaute an der Vogelscheuche vorbei in den Nebel. Er wollte sehen, was sich dahinter tat.

Es gab nur den Nebel, der ihm das Gefühl gab, in einer Waschküche zu stehen.

Warum stehe ich hier noch?

Da gab es etwas, das ihn sehr störte. Er fühlte sich von dem Ding angezogen und zugleich abgestoßen. Es konnte sein, dass dieses Ding einfach zu viel Ähnlichkeit mit einem normalen Menschen hatte. Ja, das genau war es.

Er ging weiter auf das Gebilde zu und blieb erst stehen, als er sie fast berührte.

Die Luft war feucht. Es war kühl. Ein herbstlicher Geruch schwebte über dem Feld. Normal für diese Jahreszeit. Aber da war noch etwas anderes, das ihn störte.

Er schnupperte einige Male. Moder? War das der Geruch von Moder, der ihm da entgegenströmte?