John Sinclair 1451 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1451 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Das Erbe des Grauens

Gesammelt wurde das Erbe von Kilgo, dem Hexenmeister, dem Magier, dem Händler, und nur er wusste, welch ein Unheil in diesem Erbe steckte. Leider bekamen das auch Johnny Conolly und sein Freund Pete Ruskin zu spüren, als sie auf Kilgo trafen. Sehr schnell mussten sie einsehen, dass sie dem Tod geweiht waren ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 137

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDas Erbe des GrauensVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Das Erbe des Grauens

Gesammelt wurde das Erbe von Kilgo, dem Hexenmeister, dem Magier, dem Händler, und nur er wusste, welch ein Unheil in diesem Erbe steckte. Leider bekamen das auch Johnny Conolly und sein Freund Pete Ruskin zu spüren, als sie auf Kilgo trafen. Sehr schnell mussten sie einsehen, dass sie dem Tod geweiht waren …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4222-9

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Das Erbe des Grauens

»Da ist es«, sagte Pete Ruskin mit einem gewissen Stolz in der zittrigen Stimme.

Johnny Conolly nickte nur.

Das enttäuschte Pete. »Mehr sagst du nicht?«

»Ich habe gar nichts gesagt.«

»Super.«

»Aber es ist schon komisch.«

»Wie komisch?«, fragte Pete.

Johnny suchte nach einer Antwort. Er wollte sich auch nicht lächerlich machen und den richtigen Ton treffen.

»Ich würde sagen, dass es irgendwie unheimlich ist.«

Pete Ruskin kicherte wie ein Teenager. »Genau, Johnny, genau. Das ist ganz bestimmt unheimlich. Ich habe dir doch erzählt, wer hier gewohnt hat.«

»Klar, der Magier, der Alte, der Händler, der Hexenmeister, der Unheimliche, der Sammler, der …«

»Hör auf damit.«

Johnny grinste. »Warum soll ich aufhören? Ich habe die Namen doch nicht erfunden.«

»Stimmt, das hast du nicht. Kilgo war wirklich einer der besonderen Typen.«

»Der nun verschwunden ist.«

»Genau.«

»Und ist er tot?«

Pete, der auf dem Beifahrersitz von Johnnys Mini hockte, hob die Schultern. »Das weiß niemand. Es ist nur bekannt, dass dieses Haus leer steht. Das heißt nicht, dass es leer geräumt ist. Da ist alles noch vorhanden, wie ich mir habe sagen lassen. Und in dem Haus sollen sich wirklich tolle Dinge befinden.«

»Die wir uns anschauen sollen.«

»Ja.«

Johnny schüttelte den Kopf. »Ich verstehe noch immer nicht den Grund. Wir sitzen hier, schauen uns das Haus an und wollen hinein. Kilgo ist verschwunden. Ob für alle Zeiten oder nicht, weiß niemand. Was genau willst du in dem Haus?«

»Mich umschauen. Mir das ansehen, was der Typ zurückgelassen hat. Das ist alles.«

»Alte Möbel?«, fragte Bill grinsend.

»Haha, da gibt es sicherlich mehr.«

»Aber du weißt es nicht?«

Pete schüttelte den Kopf. »Ich weiß es schon, obwohl ich noch nicht drin war. Ich habe es mir von einem erzählen lassen, der sich das Haus von innen angeschaut hat. Der Typ war ganz weg. Er konnte nur staunen. Er hat Stimmen gehört. Ein unheimliches Flüstern und so. Er glaubt, dass sich in Kilgos Haus Geister versteckt haben. Das ist doch auch was für dich. Wer John Sinclair als Paten hat und einen Vater, der sich auch für so was interessiert – na ja, das ist auch was für dich.«

Johnny überlegte. Im Prinzip hatte sein Freund Recht. Es ging um das Erbe des seltsamen Mannes, der sich Kilgo nannte. Wer oder was dieser Mensch genau gewesen war, das wusste keiner von ihnen. Ein Einzelgänger, ein Trödler, kein Antiquitätenhändler. Jemand, der die Flohmärkte besuchte und von den geheimnisvollen Kräften sprach, die in einem jeden alten Möbel oder Andenken steckten. Für ihn hatte jedes Teil eine Geschichte und war vom Geist des Universums erfüllt.

Das jedenfalls hatte sich Johnny von seinem Freund Pete anhören müssen, und genau das hatte ihn auch neugierig gemacht. Es stimmte, dass Johnny Conolly jemand war, der gern hinter die Fassade schaute, um Dinge zu sehen, die dort hinterlassen worden waren. Ihm war genug Ungewöhnliches, Unheimliches und auch Unerklärliches begegnet, sodass er schon einen Blick dafür hatte, ob etwas in eine bestimmte Richtung ging oder nicht.

Johnny hatte sich ja nicht nur auf Petes Aussagen verlassen, er selbst hatte auch etwas über diesen Kilgo gelesen. In einer alten Zeitschrift für Trödler war über ihn geschrieben worden und besonders über seine Einstellung zu alten Erbstücken. Er hatte nur bestimmte Dinge gesammelt. Welche, die auch einen Background hatten, wie er immer sagte, und gerade den Begriff Background hatte er besonders betont.

Das hatte auch Johnny neugierig gemacht, der jetzt noch in seinem Auto saß und überlegte, denn er wollte weder einen Einbruch begehen noch einen Hausfriedensbruch.

Der Bau selbst stand nicht direkt an der Straße, sondern mehr am Rand des kleinen Ortes, wo das Gelände eine schon leicht wellige Form zeigte. Die beiden jungen Männer hatten einen schmalen Weg fahren müssen, eine Obstwiese passiert, auf der letzte graue Schneereste lagen, und hatten dann in einem gewissen Abstand vom Haus gehalten.

Auch Pete war noch nicht drinnen gewesen. Die Informationen hatte er von seinem Onkel erhalten, der hier am südlichen Stadtrand von London lebte. Er hatte mehr über Kilgo gewusst, wenn auch nichts Genaues. Aber er war der Meinung gewesen, dass Kilgos Heim so etwas wie ein Spukhaus war. Da passte es auch dazu, dass Kilgo so plötzlich verschwunden war und das Haus allein gelassen hatte.

Es war nicht mal abgeschlossen, das hatte Pete herausgefunden. Das Haus war praktisch eine Einladung für jedermann. Nur trauten sich die Menschen nicht, es zu betreten, weil sie Kilgo unheimlich fanden, und das traf auch auf sein Umfeld zu.

Es war nicht groß und passte deshalb in die Umgebung. Aber es stand einzeln und sogar einsam auf einer großen Wiese oder Rasenfläche, die sich bis zu einem kleinen Bach hin ausbreitete, der irgendwo in die Themse münden sollte.

Die große Kälte war seit zwei Tagen vorbei. Eine winterlich triste Umgebung breitete sich vor den Augen der beiden Freunde aus. Die graue Fassade des Hauses hatte im Laufe der Jahre einen grünen Schimmer angenommen, die Fenster sahen dunkel aus. Was noch auffiel, war die Bauweise mit seinem recht spitzen Dach.

»Fällt dir sonst noch was zu diesem Kilgo ein?«, erkundigte sich Johnny.

»Im Moment nicht. Abgesehen davon, dass er auch ein Händler und Sammler alter Dinge war.«

»Die du dir jetzt ansehen willst, wie?«

»Nicht nur ich. Du auch.«

»Klar.«

Pete schaute Johnny von der Seite her an. Er sah das etwas starre Gesicht und das leicht zusammengekniffene Auge. Er schien nachzudenken, ob er den letzten Schritt wagen sollte, und sprach das aus, was er dachte.

»Ich komme mir wirklich wie ein Einbrecher vor. Da bin ich ehrlich.«

»Das brauchst du aber nicht, verdammt. Das Haus ist nicht abgeschlossen. Ich weiß es. Es hat sich nur bisher keiner hineingetraut, weil Kilgo den Leuten hier immer suspekt war. Er hat sie auch ziemlich verarscht, wenn er davon sprach, dass er ein Magier und ein Hexenmeister war, neben seinem Job als Flohmarktgänger oder so …«

Johnny nickte. »Gut, dann lass uns reingehen. Schließlich sind wir ein paar Meilen gefahren.«

»Das meine ich auch.«

»Trotzdem würde mich noch etwas interessieren.« Jetzt schaute Johnny seinen Kumpel an. »Mich würde interessieren, was du dir erhoffst, in diesem Haus zu finden.«

Pete zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich selbst nicht so genau. Es soll aber verdammt interessant sein. Alles, was der Typ gesammelt hat, muss irgendeine Geschichte haben. So erzählt man sich zumindest.«

»Eine böse?«

»Kann sein.«

Johnny runzelte die Stirn. Er machte sich keine direkten Vorstellungen von dem, was sie vielleicht finden würden. Dass jedoch die Leute aus dem Ort das Haus nicht betraten, war schon seltsam.

»Seit wann ist dieser Kilgo eigentlich verschwunden?«, fragte Johnny.

Pete Ruskin hatte bereits die Tür an seiner Seite aufgeschoben. »Genau kann ich dir das nicht sagen. Einige Wochen sind schon ins Land gegangen, das stimmt.«

»Okay.«

»Sonst noch was?«

»Nein.«

»Dann können wir ja endlich losgehen.«

Die Freunde stiegen aus, und Johnny schaute sich zunächst mal um. Es gab hier nicht viel zu sehen. Man konnte von einem einsamen Flecken Erde sprechen. Der nächste Bau gehörte zu einem Bauernhof. Nicht weit davon entfernt hatte ein großer Stoffhersteller sein Lager auf der grünen Wiese eingerichtet. Und ein Lebensmittelkonzern hatte es ihm nachgetan und ebenfalls ein Zentrallager hingestellt. Da auch eine Straße gebaut worden war, die den Ort umging, wurden die Bewohner nicht gestört und konnten weiterhin ihre Ruhe genießen.

Der Schnee war bis auf wenige Reste längst weggetaut, aber der Boden hatte die Feuchtigkeit noch gehalten. Jeder Schritt war zu hören. Manchmal hörte es sich an, als würde das Gras quietschen.

Sollte es mal einen Weg gegeben haben, der zum Haus führte, so war er nicht mehr zu sehen. Die Natur hatte ihn sich zurückgeholt, und erst dicht vor dem Haus war die graue Erde zu sehen.

Beide schauten die Fassade hoch und nahmen auch das recht spitze Dach wahr, das so gar nicht in diese Gegend passen wollte. Die Häuser im Ort waren alle anders gebaut. Das hier stach schon ab.

Als Pete anfing zu lachen, fragte Johnny: »Was ist los?«

»Kann ich dir sagen. Wenn ich den Bau hier sehe, muss ich immer an das Hexenhaus aus Hänsel und Gretel denken. Das hat auch ein spitzes Dach.«

»Stimmt.«

Johnny wollte nicht länger warten. Sie standen vor der Haustür, die aus dickem Holz bestand. Es war bereits verwittert. Regen und Wind hatten daran genagt und auch die Farbe verändert. So sah es jetzt grau wie das Fell einer Maus aus.

Es gab eine Klinke, die der Form nach alt aussah, es aber nicht war. Sie ließ sich auch problemlos nach unten bewegen, was Johnny in die Hand nahm.

Die Tür ging nach innen auf.

Johnny betrat das Haus noch nicht sofort. Er blieb zunächst auf der Schwelle stehen und saugte die staubige und auch muffige Luft ein, die ihm entgegenwehte. Es war schon hier zu riechen, dass dieser Bau lange keinen Besuch mehr erhalten hatte, und gelüftet worden war erst recht nicht.

»Gibt es hier Licht?«

»Ich glaube schon!«, flüsterte Pete. Seiner Stimme war die Spannung anzuhören, die ihn erfasst hatte.

Johnny tastete an der Seite über die Wand. Er fand einen alten Schalter, der noch vorstand, drehte ihn herum, ein Klicken entstand und unter der Decke erhellte sich eine Lampe.

Sie war wie ein Stern gebaut. Jeder Zacken war mit kleinen Birnen bestückt, die allerdings nur ein schwaches Licht abgaben, das sich als weicher Schimmer im Raum verteilte. Beide Eindringlinge öffneten überrascht die Augen, denn was sie sahen, das hätten sie nicht erwartet.

Es gab keinen Flur, der sie tiefer in das Haus und zu den Zimmern geführt hätte, nein, wer es betrat, der war direkt drin in einem großen Raum mit einer recht hohen Decke. In ihm wohnte Kilgo oder hatte er gewohnt.

Sie sahen einen Tisch, einen Schrank. Das Holz unter ihren Schuhen arbeitete, als sie gingen. Bücher stapelten sich neben einem Bett. Ein Ofen war auch vorhanden. Sein Rohr beschrieb zuerst einen Knick, dann streckte es sich der Decke entgegen, wo es auch verschwand.

An den Wänden standen Regale. Um den Ofen herum waren sie mit Töpfen und Geschirr voll gestellt. Ein altes Becken aus Waschbeton entdeckten sie ebenfalls, aber es gab keinen Fernseher oder irgendwelche anderen elektronischen Geräte, die zur Unterhaltung beigetragen hätten. Dafür lagen vergilbte Zeitungen auf dem Tisch.

»Mann o Mann«, sagte Pete, »ich komme mir vor wie in einem Museum. Echt.«

»Ja, aber eines, das verlassen ist.« Johnny ging einen Schritt vor. »Wie lange ist Kilgo schon verschwunden?«

»Das weiß niemand so genau.«

Johnny nickte und ging noch einen weiteren Schritt vor. Er blieb an einer bestimmten Stelle stehen, bevor er sich genau an diesem Platz nach rechts drehte.

Hier begann eine Treppe. Sie lag nicht im Dunkeln, denn eine weitere Lampe verteilte ihren Schein auf den Stufen. Auch sie war wie ein Stern gebaut und hing an der Wand.

Es gab eine erste Etage, und darüber musste noch der Dachboden liegen.

Pete hatte ihm von zahlreichen alten Klamotten erzählt, die Kilgo gesammelt hatte. Hier unten standen zwar auch alte Möbel, aber die gehörten seiner Meinung nach nicht dazu.

»Wir müssen hoch.«

»Gut, geh vor.«

Johnny ging die Treppe hoch. Er bemühte sich, so leise wie möglich zu sein, doch das gelang ihm nicht. Das ließ das alte Holz einfach nicht zu.

Nach jeder Stufe, die er zurücklegte, wurde die Luft irgendwie dichter. Daran glaubte er zumindest. Sie war mit Staub gefüllt und gab einen sehr alten Geruch ab. Hier musste wirklich mal dringend gelüftet werden.

In der ersten Etage blieb Johnny stehen. Auch hier gab es keinen Flur, nur eine niedrige Decke. Sie entdeckten zudem keine Tür, die sie in irgendeine geheime Kammer geführt hätte. Es war ein stiller, ein enger Ort, und Pete musste sich schon an Johnny vorbeidrücken, als er einen Schritt weiterging.

Er passte nicht auf und stieß mit dem linken Fuß gegen einen Holzstiel, der an der Wand lehnte.

Das Ding kippte um. Pete fluchte leise und hob den Holzstock wieder auf.

»He, das ist gut«, murmelte er.

»Was?«, fragte Johnny.

»Schau dir den Haken hier am Ende an.« Pete strich über den eisernen Halbmond hinweg. »Wofür ist der wohl geschaffen worden?«

»Damit kann man was öffnen.«

Pete, dessen dunkle Haare ihm wild vom Kopf abstanden, nickte. »Dann werfen wir mal einen Blick nach oben.«

Sie sahen es beide sofort. Direkt über ihnen befand sich eine geschlossene Klappe in der Holzfassung der Decke. Sie war mit einem Loch versehen, das sie erst beim zweiten Hinsehen entdeckten. Der Haken passte genau dort hinein.

»Dann mal los!«, sagte Johnny.

Pete Ruskin hob die Stange an. Er musste schon gut zielen, um das Loch auch zu treffen. Als er es geschafft hatte, schaute er Johnny triumphierend an.

»Das ist es doch«, flüsterte er.

»Jetzt musst du nur noch ziehen.«

Pete tat es. Er musste sich anstrengen, denn zunächst tat sich nichts. Die Klappe über ihnen klemmte. Doch der nächste Ruck reichte aus.

Sie hörten beide das schmatzende Geräusch, mit dem sich die Klappe aus der Holzdecke löste. Mit einer schwingenden Bewegung fiel sie nach unten. Beide wichen zu verschiedenen Seiten aus, weil sich zugleich eine Leiter aus der Halterung löste und mit einem schleifenden Laut nach unten rutschte. Mit ihren Enden prallte sie auf den Boden. Über den Köpfen der Eindringlinge aber war das dunkle Quadrat in der Decke zu sehen. Groß genug, um einen Menschen hindurch zu lassen.

Pete grinste breit. »Ja, so habe ich mir das vorgestellt«, flüsterte er. »Wir steigen hoch und sehen uns dort um. Bin gespannt, ob das alles stimmt, was ich gehört habe.«

»Und was wäre das?«

Petes Augen funkelten plötzlich. »Geheimnisvolle Gegenstände, die alle ihre Geschichte haben. Manche sogar eine sehr böse. Das zumindest erzählt man sich.«

»Da bin ich aber gespannt.«

»Das kannst du auch sein.«

»Steig hoch.«

Pete war nicht mehr zu halten. Bevor er die Leiter betrat, blickte er noch mal in die Höhe.

»Es ist dunkel«, sagte Johnny.

»Stimmt. Ich weiß nicht, ob es dort oben Licht gibt.«

»Nimm deine Lampe.«

»Danke. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen.« Pete kicherte und holte unter seiner Jacke die Stableuchte hervor, die er sich in den Hosenbund steckte. Um die Leiter hinaufzuklettern, dazu brauchte er kein Licht.

Johnny wartete. Er machte sich keine großen Hoffnungen, etwas Unheimliches auf dem Dachboden zu finden, auch wenn die Menschen in der nahen Ortschaft anders darüber dachten. Eine gewisse Spannung konnte er auch nicht verleugnen. Sie steckte in ihm und würde auch so schnell nicht verschwinden.

Die Leiter war in Ordnung. Zwar ächzten die Stufen ein wenig, aber sie hielten. Alles andere war nicht wichtig.

Schon bald war Pete so weit hoch gestiegen, dass er seinen Oberkörper durch die Luke strecken konnte. Er stand auf der zweitletzten Stufe, nahm seine Lampe erneut zur Hand und leuchtete den Dachboden ab.

»Was siehst du?«, fragte Johnny.

»Whow …«

»Was denn?«

»Hier sind wir richtig.«

»Sag endlich, was dort oben ist.«

»Nein, komm selbst hoch. Warte, ich mach dir Platz.«

Johnny sah, wie sein Freund auch die letzten Stufen hinter sich ließ. Dann folgte er ihm so schnell wie möglich.