John Sinclair 1458 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1458 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Die Mordkapelle.

Drei Männer schleppten Vanessa Blair in eine alte Kapelle, um sie dort zu vergewaltigen. Aber Vanessa wehrte sich. Die Situation eskalierte, und dann war die junge Frau tot.

Ihre drei Peiniger flüchteten in wilder Panik. Später kehrten sie zurück, um die Leiche zu holen und verschwinden zu lassen. Aber die Tote war weg. Sie hatte längst zum Gegenschlag ausgeholt. Das merkten zwei aus dem Trio spätestens dann, als ihr Freund mit einer Spitzhacke erschlagen aufgefunden wurde.

Ab jetzt standen auch sie auf der Liste!

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 137

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie MordkapelleVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Mordkapelle

Drei Männer schleppten Vanessa Blair in eine alte Kapelle, um sie dort zu vergewaltigen. Aber Vanessa wehrte sich. Die Situation eskalierte, und dann war die junge Frau tot.

Ihre drei Peiniger flüchteten in wilder Panik. Später kehrten sie zurück, um die Leiche zu holen und verschwinden zu lassen. Aber die Tote war weg. Sie hatte längst zum Gegenschlag ausgeholt. Das merkten zwei aus dem Trio spätestens dann, als ihr Freund mit einer Spitzhacke erschlagen aufgefunden wurde.

Ab jetzt standen auch sie auf der Liste!

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4229-8

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Mordkapelle

Sie waren zu dritt, und Vanessa Blair hatte keine Chance. Okay, sie war eine gute Bikerin, aber die Häscher hatten sie trotzdem erwischt. Einer von ihnen hatte es verstanden, die Steinschleuder perfekt zu handhaben. Ein Kiesel, glatt, oval, mit einem guten Drall und zielsicher abgeschossen.

Der Treffer am Kopf. Der kurze Schrei, der Schmerz, dann der Sturz vom Rad.

Es kam der jungen Frau vor, als würde sie alles noch mal erleben. Aber es war vorbei. Jetzt lag sie am Boden, der feucht war und nach altem Laub roch. Sie hätte sich gern in diese weiche Erde hineingewühlt, doch das war nicht möglich. Hinzu kam der Schmerz im Kopf, der ihre Schädeldecke zu sprengen drohte.

Sicher würde eine Beule zurückbleiben, aber Vanessa wäre froh gewesen, wenn dies alles gewesen wäre. Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was ihr noch bevorstand …

Momentan hörte sie ihre Verfolger nicht. Sie sah sie auch nicht, aber sie wusste, dass sie nicht aufgeben würden. Sie brauchten auch nur eine kurze Strecke zu überwinden, um bei ihr zu sein, aber da hatte die Natur noch ein kleines Hindernis aufgebaut in Form eines Grabens, auf dessen Grund das dunkle Wasser eines Bachs schimmerte.

Von der anderen Seite hatten sie geschossen, nachdem sie sich bei der Verfolgung geirrt und einen anderen Weg genommen hatten. So trennte dieser Graben sie noch immer, aber er war nicht breit genug, um unüberwindlich zu sein.

Hinter der getroffenen Stelle über dem linken Ohr pochte und hämmerte es. Die Haut war durch den Anprall des Steins nicht aufgerissen worden, sodass auch kein Blut lief. Es wäre der jungen Frau zudem egal gewesen, sie dachte an Flucht und an ein einigermaßen sicheres Versteck, denn Pardon würden die Hundesöhne nicht kennen.

Sie waren um die zwanzig Jahre herum, und sie waren gefürchtet. Im Ort wurden sie die drei Talibans genannt. Da duckten sich die Menschen, wenn sie nur in die Nähe kamen. In Vanessa hatten sie ein Opfer gefunden.

Sie selbst lebte nicht in diesem Kaff. Sie war nur zu Besuch bei ihren Verwandten, und sie war den Kerlen eben aufgefallen, denen man so viele schlimme Dinge nachsagte. Sogar von Tötungen wurde unter der Hand gesprochen.

Dabei hatte Vanessa Blair gedacht, hier Ruhe zu finden. Das Gegenteil war nun eingetreten.

Im Moment hatte sie andere Sorgen. Sie musste zusehen, dass sie aus dieser Klemme herauskam. Noch blieb sie liegen. Nur behutsam hob sie den Kopf, auch wenn die Bewegung schmerzte.

Zu sehen war nichts. Zu hören auch nichts. Nur ihr Rad, das lag noch in der Nähe.

Sie wusste nicht, ob sie die Stille als gutes oder schlechtes Omen deuten sollte. Wenn die Verfolger den Graben nicht durchquerten, würden sie es auf eine andere Art und Weise versuchen. Dazu mussten sie einen Umweg machen, der kostete Zeit, und genau darauf setzte die junge Frau ihre Hoffnung. Sie wollte sich auf keinen Fall hängen lassen und raffte sich auf. Sie verbiss den Schmerz, der durch die zu schnelle Bewegung wieder stärker geworden war, und so richtete sie sich nicht auf, sondern kroch zu ihrem Bike.

Es lag nicht weit entfernt. Der rechte Handgriff hatte sich in die weiche Erde gebohrt, sodass sie das Rad erst noch hochziehen musste.

Es klappte nicht sofort. Sie musste schon zweimal ziehen, um das Rad anzuheben. Für einen Moment überlegte sie auch, ob sie es einfach liegen lassen und zu Fuß weglaufen sollte, dann entschied sie sich anders. Es konnte sein, dass sie es noch brauchte.

Um sie herum war es still geworden. Sie selbst verursachte die Laute durch ihre heftigen Atemzüge. Beim Gehen verspürte sie auch einen leichten Schwindel, den allerdings verbiss sie und machte weiter. Sie schob das Bike über das unebene Gelände, und sie wusste, dass der Waldrand nicht weit entfernt war.

Und wenn sie ihn erreicht hatte, war es auch nicht mehr weit bis zu der kleinen Kapelle, die außerhalb der Ortschaft mitten in der Landschaft stand. Ein Haus der Besinnung, das von einem reichen Geschäftsmann aus Dankbarkeit errichtet worden war.

War die Kapelle ein Zufluchtsort?

Das wusste Vanessa nicht und sie wollte das Gotteshaus auch nicht als einen solchen bezeichnen. Da gab es Dinge in ihrem jungen Leben, die sie anders hatten denken lassen. Sie war zwar nicht unreligiös, aber religiös auf ihre Art und Weise.

Im Moment konnte sie daran nicht denken. Jetzt ging es einzig und allein um ihre Sicherheit. Sie wollte den Wald so schnell wie möglich verlassen und musste leider feststellen, dass es nicht so leicht war. Der Boden schien sie festhalten zu wollen. Es gab immer wieder Gestrüpp, das sie zusammen mit dem Bike überwinden musste, und das war beileibe nicht einfach.

Sie lief keuchend weiter und setzte alle Kraft ein, um ihr Bike voranzuschieben. Sie war auf dem schmalen Weg gefahren, der sich durch den Wald schlängelte, und ausgerechnet auf ihm hatte es sie erwischt.

Ihre Augen bewegten sich. Irrlichternde Blicke schickte sie in die Umgebung. Ab und zu leckte sie ihre Lippen ab, die trocken geworden waren. Dafür lag der Schweiß auf ihrer Stirn. Trotz der Kühle war ihr warm geworden.

Von den drei Verfolgern hörte sie nichts. Keine Stimmen, keine dumpfen Schritte. Sie schienen sich zurückgezogen zu haben, aber daran glaubte Vanessa nicht. So leicht würden diese Unholde nicht aufgeben, dafür waren sie bekannt.

Die Bäume trugen noch nicht ihr dichtes Laub. Deshalb war die Sicht recht frei, und zum ersten Mal atmete Vanessa auf, als sie den gewundenen Pfad sah, über den sie eigentlich hätte längst fahren müssen, um den Wald zu verlassen.

Mit einem letzten Schwung schob sie das Bike dem Pfad entgegen. Aufatmend wischte sie sich den Schweiß von der Stirn. Für einen Moment schloss sie die Augen, um die Erleichterung zu genießen.

Lange währte diese Ruhe nicht. Der Druck in ihrem Innern blieb. Die Furcht ließ ihr Herz schneller schlagen. Der Druck im Kopf war ebenfalls nicht verschwunden, und auch der Schmerz hatte sich gehalten. Trotzdem nahm sich Vanessa die Zeit, um zu lauschen, doch es war ruhig in der Umgebung. Bevor sie in den Sattel stieg, überlegte sie, wie die beiden Kerle sich wohl verhalten würden.

Was hätte sie an ihrer Stelle getan?

Eine Antwort darauf fand sie nicht, aber sie war nach wie vor auf die kleine Kapelle fixiert, die sie in der Nähe wusste. Sie lag nicht mehr weit entfernt, und wenn sie einige Schritte nach vorn und dann nach links ging, würde sie sie in den nächsten Minuten entdecken.

Über ihre Lippen huschte ein Lächeln. Ein erstes und sehr zaghaftes nach dem Überfall.

Sie bewegte sich vorsichtig. Das Rad schob sie neben sich her. Erst als sie auf dem schmalen Weg stand, schaute sie sich das Bike genauer an. Sie wollte sehen, ob es den Sturz überstanden hatte. Wenig später konnte sie aufatmen.

Es war alles in Ordnung. Es hätte sie auch gewundert, wenn an ihrem stabilen Rad etwas kaputt gegangen wäre.

Ihre Anspannung ließ etwas nach. Prompt spürte sie wieder die Schmerzen im Kopf. Da hämmerte und tuckerte es noch immer, aber es ließ sich aushalten, und das war gut so.

Sie würde es schaffen, das stand fest. Mit ihren achtzehn Jahren hatte sie schon viel erreicht. Sie kannte mehr als gewisse Leute, die mit ihrem Wissen angaben. Aber ihr Wissen bezog sich auf ein anderes Gebiet.

Es führte eine kleine Straße auf die Kapelle zu. Nur nicht von dieser, sondern von der anderen Seite her. Zum Wald hin war das Gelände eine einzige Unkrautwüste. Denn hier gab es niemanden, der das Gras mähte oder die wild wuchernden Büsche stutzte.

Sie wusste, dass es gefährlich war, auf diesem Untergrund zu fahren. Deshalb musste sie das Bike zunächst noch schieben. Danach wurde es dann besser.

Bevor Vanessa den Wald völlig verließ, blickte sie sich um und hielt Ausschau nach den Verfolgern. Sie war weder erfreut noch negativ überrascht, dass sie die drei nicht zu Gesicht bekam. Damit hatte sie gerechnet. Die Typen waren ebenfalls beweglich, und sie hatten sich sicherlich etwas einfallen lassen.

Genau das wollte Vanessa auch. Den kurzen Weg nehmen, die Straße erreichen und so schnell wie möglich weg. Alles andere interessierte sie nicht mehr.

Sie wollte auch nicht länger im Dorf bleiben. Einfach nur die Sachen packen und nichts wie weg.

Keine Bewegung. Niemand, der auf sie lauerte, und so atmete sie zunächst tief durch. Der Schweiß auf ihrer Stirn war kalt geworden. Sie spürte auch den Wind, der durch ihre Joggingjacke drang und auf der Haut ein kaltes Gefühl hinterließ.

Sie richtete den Blick auf die helle Wand der Kapelle. Viel war von dieser weißen Farbe nicht zurückgeblieben. Wind und Wetter hatten dem Bau einen grünlichen Algenanstrich gegeben, und an einigen Stellen schimmerten graue Schatten durch. Zwei kleine Fenster an der Seitenwand ließen nur wenig Licht in den Innenraum fließen.

Es war ruhig. Vom Ort her war auch nichts zu hören. Eine friedliche Stille.

Und genau an die glaubte Vanessa nicht. Alles war Täuschung. Diese Typen wussten, wie sie vorgehen mussten. Sie hatten Routine. Sie verbreiteten Angst und waren verdammt gewalttätig.

Vanessa schob das Rad über den unebenen Boden. Sie merkte, dass ihre Hände zitterten, und dieses Zittern lief bis in die Arme hinein. Sie bewegte den Mund, ohne zu sprechen, dafür rasten ihre Gedanken wie wild hin und her.

Dann stand sie plötzlich vor der Mauer. Sie hatte es kaum gemerkt und war einfach gegangen. Jetzt musste sie nur noch auf den Weg, der zur Kapelle führte und vor deren Eingang endete.

Es waren nicht mehr als ein paar Meter, die sie zurücklegen musste. Zweige von Büschen kratzten an den Speichen und hakten sich öfter darin fest. Darum kümmerte sich Vanessa nicht, denn sie beschäftigte sich mit anderen Dingen. Warum brach ihr plötzlich der Schweiß aus? Eine Angstattacke hatte sie erfasst.

Den Grund kannte sie nicht. Sie sah auch nichts Bedrohliches. Alles blieb ruhig. Weshalb dann diese Unruhe, die auch nicht verging, als sie das Ende der Seitenwand erreicht hatte.

Sie sah bereits den Weg, der vor dem Eingang endete. Ihn selbst entdeckte sie erst, als sie einen Blick um die Ecke warf.

Und?

Leer!

Es lauerte niemand auf sie. Für einen Moment riss sie den Mund auf und saugte die kühle Luft ein. Sie hatte das Gefühl zu schweben, ein leichter Schwindel erfasste sie, und Vanessa wusste nicht, ob es das Gefühl der Erleichterung war.

Wo steckten die Verfolger?

Zu sehen waren sie nicht. Auch wenn sie den Weg entlangschaute, der sich durch die Wiesen wand. In der Ferne malten sich Häuser des Ortes in der klaren Luft ab. Sie sahen so klein wie Spielzeuge aus, dabei waren sie gar nicht weit entfernt.

Sollte es wirklich so sein, dass sich die Hundesöhne zurückgezogen hatten?

Alles wies darauf hin.

Nach einem Atemzug der Erleichterung schwang sich Vanessa Blair in den Sattel. Sie wollte nicht von einem Wunder sprechen, aber es kam ihr so vor.

Dass in ihren blonden Haaren noch Dreck und auch altes Laub klebte, störte sie nicht weiter. Für sie war nur wichtig, so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen.

In den Sattel und …

Etwas quietschte hinter ihr. Es war nicht laut, trotzdem sah sie es als Alarmzeichen an, und sie wollte in diesem Moment anfahren.

Dann das hässliche Lachen, und noch im selben Moment verspürte sie den harten Griff. Jemand hatte ihre Haare gepackt und zerrte daran. Vanessa hatte das Gefühl, dass ihr der Kopf vom Hals abgerissen werden sollte.

Ob sie schrie, wusste sie nicht. Sie wurde zurückgerissen, verlor den Halt, hörte noch ein hartes Lachen und danach nichts mehr.

Die Welt versank um sie herum, und Vanessa Blair wusste nicht mal, ob sie mit dem Kopf irgendwo gegengeschlagen war. Alles um sie herum verschwamm in einer düsteren Brühe …

*

Drei Augenpaare starrten auf sie nieder. Für eine Weile sprach niemand der Typen. Schließlich nickte Ryan Hurst, der so etwas wie der Anführer war.

»Das war’s.«

»Und jetzt?«, fragte Tom Burwell.

Hurst kicherte.

»Du hast schon eine Idee, oder?«, flüsterte der Dritte im Bunde. Er hieß Barry Munson.

»Klar habe ich die.«

»Und welche?«

»Wir nehmen sie uns vor. Der Reihe nach. Wir haben Zeit genug. Die kleine Schlampe soll endlich mal erleben, wie es ist, wenn man so richtig rangenommen wird.«

Tom kicherte hohl. »Nicht schlecht, wirklich. Wer fängt an?«

»He, langsam. Nicht immer der, der fragt. Das ist zunächst eine Sache für mich. Ich hatte die Idee.«

»Und wo?«, fragte Munson.

Ryan Hurst schaute sich um. Dabei blieb sein Gesicht starr. Dann aber lächelte er, als ihm plötzlich ein bestimmter Gedanke gekommen war. Seine Augen weiteten sich, und er drehte sich mit einer langsamen Bewegung um, sodass er schließlich auf die niedrige Tür der Kapelle blickte. Zu sagen brauchte er nichts. Seine beiden Kumpane fingen an zu kichern, und Burwell sprach von einer irren Idee.

»Da stört uns keiner«, kommentierte auch Barry Munson.

»Und niemand hört sie, wenn sie schreit«, flüsterte Hurst.

Tom Burwell hatte Bedenken, die er auch nicht für sich behielt. »Was machen wir, wenn sie uns sieht?«

»Das kann sie ruhig.«

»Ach.« Tom starrte seinen Kumpan an und schüttelte begriffsstutzig den Kopf

»Sie wird uns nicht erkennen.«

Es dauerte nicht lange, da hatten auch die beiden anderen es begriffen.

»Die Masken?«

»Genau die.«

An Burwells Rad befand sich an der Seite des Gepäckträgers eine Satteltasche. Und darin befand sich das, was sie unkenntlich machen sollte. Drei Masken, weiß wie Kalk. Sie bedeckten nur die Vorderseite des Kopfes und hatten drei Öffnungen für die Augen und den Mund. Sie waren normal geschnitten und sahen nicht so aus wie die, die in dem Film Scream getragen wurden, aber wer sie plötzlich und unerwartet sah, der würde einen tiefen Schreck bekommen.

Tom lief zu seinem Rad. Es lehnte an der anderen Seite der Kapelle. Vanessa hatte es nicht sehen können. Auch die anderen beiden Bikes waren dort abgestellt worden. Die jungen Männer hatten sich ausrechnen können, welchen Weg Vanessa nehmen würde, und sie hatten sich nicht geirrt.

Als Tom mit den drei Masken zurückkehrte, da leuchteten seine Augen bereits in wilder Vorfreude. Die nächste Stunde würde zu einer wahren Schau werden, das stand nicht nur für ihn fest. Eine Störung brauchten sie nicht zu befürchten. Wer hatte schon Bock darauf, um diese Zeit die alte, abgelegene Kapelle aufzusuchen? Kein vernünftiger Mensch, denn die richtige Kirche lag im Ort.

Vanessa Blair lag zwischen ihnen auf dem Boden. Wie es aussah, würde sie aus ihrer Bewusstlosigkeit so schnell nicht erwachen, und das war auch gut so. Erst in der Kapelle sollte sie merken, woran sie war.

»Setzt die Masken auf«, ordnete Ryan Hurst an.

Keiner weigerte sich. Ryan stülpte das weiße Ding als Letzter über sein Gesicht. Bevor sein Mund verdeckt wurde, leckte er sich noch die Lippen.

»Seid ihr fertig?«

»Sind wir!«