John Sinclair 1518 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1518 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Sukos Albtraum hatte seine Wurzeln in der Vergangenheit, als er noch in einem Kloster erzogen wurde. Schon damals hatte er sich mit Ai Wei nicht verstanden, einem Jungen, der ebenfalls dort seine Erziehung genoss.

Bei Suko klappte es, bei Ai Wei nicht. Er suchte sich einen anderen Weg, an dessen Ende als Ziel die Hölle stand. Und in sie wollte er Jahre später Suko mit hineinzerren ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 141

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumSukos AlbtraumVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Sukos Albtraum

Sukos Albtraum hatte seine Wurzeln in der Vergangenheit, als er noch in einem Kloster erzogen wurde. Schon damals hatte er sich mit Ai Wei nicht verstanden, einem Jungen, der ebenfalls dort seine Erziehung genoss.

Bei Suko klappte es, bei Ai Wei nicht. Er suchte sich einen anderen Weg, an dessen Ende als Ziel die Hölle stand. Und in sie wollte er Jahre später Suko mit hineinzerren …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4289-2

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Sukos Albtraum

Den letzten Schritt ging Shao so gut wie lautlos, bevor sie die geschlossene Tür des Schlafzimmers erreichte und vor ihr stehen blieb. Hinter Shao befand sich das leere Doppelbett, in dem sie noch vor Kurzem mit ihrem Partner Suko gelegen hatte.

Jetzt war Suko nicht mehr da. Er war zwischendurch aufgestanden, hatte das Schlafzimmer verlassen, und das schon für eine relativ lange Zeit, sodass Shao sich große Sorgen machte. Sie wollte den Grund dafür wissen. Sie glaubte nicht, dass Suko die Wohnung klammheimlich verlassen hatte, denn Mitternacht war längst vorbei …

Shao öffnete die Tür so leise wie möglich. Sie glitt in den Flur und sah ihren Partner dort auch nicht. Sie hörte auch nichts von ihm. Keine Atemzüge, kein Schnarchen.

Bevor Shao sich näher mit dem Gedanken beschäftigte, die Wohnung zu verlassen, wollte sie sie erst durchsuchen. Es gab noch das Bad, die Küche und das Wohnzimmer.

Das Letztere nahm sich Shao zuerst vor. Wieder glitt sie wie ein nächtliches Gespenst durch den Flur und drückte die Tür zum Wohnzimmer auf.

Ihr Herzschlag beruhigte sich sofort wieder, als sie sah, was sie sich inständig gewünscht hatte.

Suko war nicht verschwunden. Er hatte sich nur ins Wohnzimmer zurückgezogen und saß dort in einem Sessel.

Shao lächelte. Sie wollte ihn ansprechen, aber Suko kam ihr zuvor. Nicht, dass er sie ansprach. Seine Reaktion auf ihr Erscheinen bestand aus einem Stöhnen, das Shao schon verängstigte, sie aber noch nicht handeln ließ.

So blieb sie in der offenen Tür stehen und schaute Suko nachdenklich an. So kannte sie ihn gar nicht. Er hatte eine gekrümmte Haltung eingenommen, sein Kopf war nach vorn gesunken, und er gab Geräusche von sich, die Shao erschreckten.

Er stöhnte. Er fuhr mit seinen Handflächen über die Wangen und schüttelte immer wieder den Kopf.

Shao presste die Lippen zusammen. Sie traute sich noch immer nicht, ein Wort zu sagen, und zu ihrer Überraschung gesellte sich die Angst um ihren Freund und Partner. Suko schien zu einem anderen Menschen geworden sein, und sie sah deutlich, dass er litt.

Ja, er stand unter einem großen Druck.

Ob er sie bemerkt hatte, wusste sie nicht. Jedenfalls gab er es mit keinem Anzeichen zu verstehen. Er hockte in seinem Sessel, hatte die Beine angezogen und den Oberkörper nach vorn gesenkt.

Einige Sekunden gab Shao ihm noch. Dann fasste sie sich ein Herz und sprach ihn an, und das tat sie mit einer sehr leisen Stimme.

»Suko …«

Er rührte sich nicht.

»Bitte …«

Auch jetzt zeigte er keine Reaktion. Vielleicht sank er sogar noch mehr in sich zusammen, was Shaos Sorgen noch verstärkte.

Sie löste sich von ihrem Beobachtungsplatz und ging zu ihm.

Er schien sie zwar zu sehen, aber er schrak erst zusammen, als sie gegen seine Schulter tippte.

Da zuckte sein Kopf plötzlich in die Höhe, er gab sogar einen leisen Schrei von sich und riss die Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen.

Die Chinesin verstand die Welt nicht mehr.

»Suko«, flüsterte sie, »was ist mit dir?«

Wahrscheinlich hatte ihre Stimme für eine gewisse Beruhigung gesorgt, denn Suko erwachte nun endgültig aus seinem Zustand. Er erschrak abermals, dann drehte er den Kopf nach links und schaute Shao an.

»Hi«, flüsterte sie.

Suko erwiderte nichts. Aber er ließ seinen Blick auch nicht wieder sinken.

Shao stand neben ihm und kam sich vor wie ein Fremdkörper, denn er nahm sie nicht wahr, obwohl er in ihre Richtung schaute. Er schien weit, weit weg zu sein.

»He, hast du mich nicht gehört?«

»Doch, doch …«

»Und du weißt auch, wer ich bin?«

»Ja …«

»Wer denn?«

»Shao, wer sonst?«

Der Chinesin fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte schon befürchtet, dass Suko sein Gedächtnis verloren hätte, doch das war zum Glück nicht der Fall, und deshalb glaubte sie bereits an einen ersten kleinen Sieg.

Sie freute sich, dass Suko seine Haltung veränderte. Er hockte nicht mehr so krumm in seinem Sessel. Er war dabei, wieder normal zu werden, und Shao hoffte, dass er ihr bald antworten konnte.

In den folgenden Sekunden passierte nichts. Suko schaute einfach nur ins Leere. Er schien Shao nicht mehr wahrzunehmen, und sie sah jetzt auch, dass sich ein Schleier auf sein Gesicht gelegt hatte, der nicht mehr weichen wollte.

Sukos Zunge zog den Umriss seines Mundes nach. Er lächelte nicht, er tat nichts, er blieb einfach nur in seinem Zustand gefangen, und Shao wusste, dass sie ihm Zeit lassen musste, damit er sich fangen und ihr berichten konnte, was mit ihm geschehen war.

»Du hättest im Bett bleiben sollen«, sagte er plötzlich mit leiser Stimme. »Das wäre besser gewesen.«

»Aber warum?«

»Es ist eine Sache, die nur mich etwas angeht.«

Shao war eine Person, die sehr energisch sein konnte, auch wenn man ihr das äußerlich nicht ansah. Wer sie zum ersten Mal sah, der schätzte sie eher als schwächlich ein.

»Hör mal zu, Suko. Du vergisst, dass wir ein Paar sind und dass wir zusammengehören.«

»Schon, aber …«

»Da gibt es kein Aber, mein Freund. Kein Aber, verstehst du? Es gibt nur uns beide.«

»Ja, ich weiß.«

»Das ist gut. Und jetzt möchte ich von dir wissen, was hier geschehen ist. Warum bist du aus dem Bett gestiegen und hast das Schlafzimmer verlassen? Warum? Konntest du nicht schlafen?«

»Doch, das ist es nicht.«

»Aber …?«

Er furchte die Stirn und senkte den Blick. Seine Haltung wirkte noch immer so fremd und völlig unnatürlich. So kannte Shao ihn einfach nicht.

Er lehnte sich jetzt zurück, schaute Shao aber nicht an, sondern richtete seinen Blick zur Zimmerdecke. Und er sagte einen Satz, den Shao nicht begriff.

»Ich habe ihn gesehen …«

»Wen hast du gesehen?«

»Ai Wei!«

Shao hatte eine Antwort bekommen, mit der sie nichts anfangen konnte. Deshalb schüttelte sie den Kopf und hob die Schultern.

»Wer ist Ai Wei?«

»Du kennst ihn nicht.«

»Das stimmt. Deshalb will ich ja wissen, wer er ist.«

»Er ist ein Dämon.«

»Einer aus unserer Heimat?«

»Ja. Und ich habe ihn gesehen.«

Shao drehte den Kopf. »Doch nicht hier in der Wohnung – oder?«

»Nein, hier ist er nicht. Noch nicht, aber er wird kommen, das weiß ich.«

»Und woher weißt du das?«

Suko lächelte, was nicht sehr echt aussah.

»Er hat sich mir angekündigt, Shao.«

»Wie denn? Hat er dir einen Brief geschrieben oder was?«

»Nein, das nicht. Aber ich habe ihn in meinem Traum gesehen. Und es war kein normaler Traum, sondern ein schrecklicher Alb. Ai Wei ist unterwegs. Der Sensenmann, der Tod mit der gelben Maske. Der Theaterspieler. Er hat es geschafft, die Sphären der Finsternis zu verlassen, und jetzt will er an uns heran. Ich glaube, dass er mich töten will. Mich und viele andere.«

Shao lachte Suko nicht aus. Sie wollte auch nicht an seinem Traum zweifeln, aber sie fragte, wie er überhaupt auf diesen Ai Wei kam.

»Er ist ein Monster. Er ist grauenhaft.«

»Kennst du ihn denn?«

»Ja.«

»Und woher? Hast du schon gegen ihn gekämpft und versucht, ihn zu besiegen?«

»Nein, besiegt habe ich ihn nicht. Gekämpft haben wir schon gegeneinander, denn wir sind im selben Kloster aufgewachsen. Man hat uns dort erzogen, man hat uns die Kampftechniken gelehrt. Ich habe ebenso davon profitiert wie er, aber keiner von uns beiden ist im Kloster geblieben. Ai Wei verschwand irgendwann. Er wollte nicht mehr dienen. Er wollte die Macht der Hölle besitzen, und das hat er wohl geschafft. Man hörte von vielen Gräueltaten, die er begangen hat. Es war so schrecklich, dass ich davon gar nicht reden möchte. Ich dachte auch, ihn vergessen zu haben, aber jetzt ist er wieder da. Er hat sein Kommen angekündigt, er hat es mir mitgeteilt. Deshalb konnte ich nicht schlafen. Es war so etwas wie ein Wahr- oder Wachtraum.«

»Glaubst du, dass er wahr werden wird?«

»Ja, das weiß ich.«

»Aber du hast ihn doch so viele Jahre nicht mehr gesehen. Es kann sein, dass er sich verändert hat.«

»Nein, das hat er nicht. Jemand wie Ai Wei verändert sich nicht. Das musst du mir glauben. Er wird immer seinen bösen Weg gehen, von dem ihn nichts abbringen kann.«

»Und er kommt ausgerechnet zu dir?«

»Ja.«

»Warum tut er das?«

»Weil wir uns kennen. Ich habe dir erzählt, dass wir im Kloster aufwuchsen. Wir sollten dazu erzogen werden, den Menschen zu dienen. Wir haben alles gegeben, dachte ich, aber Ai Wei ging seinen eigenen Weg. Er hörte nicht auf die Stimme des Guten. Er wandte sich der Dunkelheit zu und schließlich wurde er aus dem Kloster verstoßen. Er hat uns alle und besonders mich verflucht.«

Shao hatte sich längst einen zweiten Sessel herangeschoben und dort ihren Platz gefunden. Sie war nahe bei Suko und ließ ihn nicht aus den Augen.

»Und was geschah weiter?«

»Nichts Gutes. Als wir von seinen ersten Untaten hörten, wurde mir die Aufgabe zuteil, ihn zu jagen. Es war die Zeit meines großen Versagens. Ich habe ihn nicht stellen können.«

»Warum du?«

»Ich wurde auserwählt. Man schickte mich los, um Ai Wei zu fangen und wieder zurück ins Kloster zu bringen. Es sollte meine erste große Aufgabe werden. Ich habe es nicht geschafft. Ich war nicht gut genug. Ich habe versagt, ich habe mein Gesicht verloren und mich blamiert. Als Konsequenz habe ich das Kloster verlassen. Alles andere kennst du. Ich schlug dann den falschen Weg ein, von dem man mich hier in London abgebracht hat. Der Schwarze Drache, dem ich diente, stand plötzlich auf der anderen Seite, und durch Johns Hilfe gehörte ich dann zu denen, die das Gesetz vertreten, und das ist bis heute so geblieben.«

»Wie auch die Erinnerung an Ai Wei, nicht wahr?«

»So ist es.«

Shao hob die Schultern und schüttelte den Kopf.

»Aber warum hast du mir nie etwas davon erzählt? Ich meine, du weißt auch alles über mich.«

Suko senkte den Blick. Dann sagte er mit tonloser Stimme: »Ich habe mich geschämt. Außerdem hatte mein Leben ja einen anderen Verlauf genommen. Da war kein Platz mehr für Ai Wei. Aber tief in meinem Innern ist die Erinnerung an ihn nie verloschen. Ich konnte ihn einfach nicht vergessen.«

Shao nickte. »Genau wie ich meine zweite Existenz nicht vergessen kann, die ich dem Geist der Sonnengöttin Amaterasu verdanke. Das alles gehört zu unserem Schicksal. Auch bei mir ist vieles verschwunden, aber alles kann ich nicht vergessen.«

»Jetzt kommt er zurück, Shao.«

»Und das weißt du genau?«

»Ja, das weiß ich. Er hat sich mir angekündigt. Er ist in meinen Traum eingedrungen, und ich sage dir, dass mir jetzt eine schwere Aufgabe bevorsteht.«

»Was meist du damit?«

Suko schaute Shao lange an. »Bitte, du weißt es.«

Sie griff nach seiner Hand. »Ich fürchte ja, denn ich kenne die Regeln. Du hast einmal versagt, und das soll dir nicht noch mal passieren. Du musst mit dir wieder ins Reine kommen. Was du damals nicht geschafft hast, wirst du jetzt nachholen müssen.«

»Das sehe ich auch so. Es wird zu einem erneuten Kampf kommen, und diesmal möchte ich nicht der Verlierer sein. Ich werde mich darauf einstellen müssen, eine alte Schuld zu begleichen, und ich denke, dass Ai Wei das weiß.«

»Wieso?«

»Sonst hätte er sich nicht bei mir gemeldet. Auch er weiß, dass endlich zu Ende geführt werden muss, was vor langer Zeit begann. Wir haben uns verschieden entwickelt, wir sind zu Feinden geworden. Wir haben viel geschafft. Wir konnten damals sogar Shimada besiegen, und ich gehe davon aus, dass er uns oder mich immer unter einer gewissen Kontrolle gehalten hat. Er weiß genau, was ich tat und was ich noch immer tue. Da er auf der anderen Seite steht, muss er mich vernichten, um einen Druck loswerden zu können, den er in der Erinnerung vielleicht noch stärker spürt als ich. Deshalb hat er sich auf den Weg gemacht.«

Shao erwiderte nichts. Sie war nicht in der Lage, die Dinge richtig einzuschätzen, denn sie kannte diesen Ai Wei nicht. Das war ihr Problem, denn sie hätte Suko so gern zur Seite gestanden.

»Und das Problem hat dich so gequält?«

»Ja. der Albtraum war schrecklich. Nicht unbedingt blutig. Ich sah keine Menschen sterben, aber ich sah, wie mächtig er geworden ist, ein unheimliches und unheilvolles Geschöpf.«

»Kannst du ihn denn beschreiben?«, fragte Shao.

»Ja, das kann ich. Er sieht aus, als würde er eine gelbe böse Maske tragen. Eine Mischung aus Halloween-Maske und Totenschädel. Sie ist erleuchtet. Ich sah seine lange Kutte und auch seine Waffe, eine schartige Sense.«

»Ach, er tötet mit einer Sense?«

Suko winkte ab. »Nicht nur. Es ist ihm wahrscheinlich egal, womit er tötet, Shao, und ich weiß im Moment nicht, was ich tun und wie ich ihm begegnen soll.«

»Du brauchst Hilfe, Suko.« Sie fuhr mit drei Fingerspitzen über seine linke Wange. »Ja, du benötigst Hilfe. Und ich bin ebenso für dich da wie John.«

Nach diesen Worten kam Leben in den fast lethargisch wirkenden Körper des Chinesen. Er zuckte hoch und schüttelte den Kopf.

»Nein, das werde ich nicht zulassen.«

»Und warum nicht?«

»Weil es nur mich allein etwas angeht. Du wirst dich da raushalten. Das ist allein meine Sache, weil es auch mein Schicksal ist. Ich habe etwas zu richten, was meine Sache ist. Ai Wei und ich werden es auskämpfen müssen. Wo und wann, das weiß ich noch nicht. Aber ich weiß schon, dass es sehr bald sein wird.«

»Aber ich kann dir helfen, Suko! Bitte!«

»Nein, das muss ich allein hinter mich bringen.«

»Ich darf dir also nicht zur Seite stehen?«

Suko blieb stur. »Als Phantom mit der Maske kannst du mir nicht helfen. Ich kenne die Regeln. Ich muss es allein durchziehen. Ai Wei darf nicht unter die Menschen gelassen werden. Er wird sehr grausam sein, das steht für mich fest. Er war es schon immer. Früher, aus Hongkong, habe ich hin und wieder von seinen Taten gehört. Ich wäre auch hingeflogen, wenn er sich dort gezeigt hätte, aber er ist nicht mehr in China. Ai Wei ist auf dem Weg hierher.«

»Das muss ich dir glauben, Suko.«

»Danke.«

»Aber ich habe noch eine Frage.«

»Bitte, stell sie.«

»Hast du in dieser Nacht zum ersten Mal eine Begegnung mit ihm gehabt, Suko?«

»Das habe ich nicht. Er ist mir schon früher in meinen Träumen erschienen.«

»Wann?«

»In der letzten Zeit.«

»Und du hast mir nichts davon gesagt?«

»So ist es. Ich wollte dich nicht mit hineinziehen, und auch John nicht.«

Shao zeigte ein Lächeln. »Obwohl es mir schwerfällt, Suko, verstehe ich dich gut. Jeder hat irgendwie seine private Sphäre, auch wir beide und John. Aber es ist nicht mehr die gleiche Zeit wie damals im Kloster. Du brauchst nicht den Einzelgänger zu spielen. Wir sind ein Team. Wir können einen Abwehrblock gegen Ai Wei bilden, verstehst du?«

»Ja, ich habe es begriffen. Aber ich muss dir leider sagen, dass es Ausnahmen gibt. Dies hier ist eine. Manchmal muss ein Mensch seinen Weg allein gehen.«

Shao blies den Atem hörbar aus. »Du verlangst viel von mir, Suko, sehr viel.«

»Das weiß ich.«

»Und ich weiß nicht, ob ich das akzeptieren kann. Wirklich nicht. Du lebst nicht mehr im Kloster. Wir sind zwar keine Familie, jedoch ein Paar. Begreif das bitte.«

»Das weiß ich doch.« Suko lächelte seine Partnerin an. »Ich werde es mir überlegen.«

»Wann?«

»Noch heute Nacht. Mir ist so vieles durch den Kopf gegangen. Ich muss nun anfangen, die Dinge zu sortieren. Ich werde mich auf Ai Wei einstellen müssen. Ich muss überlegen, wie wir uns in der Vergangenheit verhalten haben. Es ist schwer, weil es schon so lange zurückliegt. Aber ich denke, dass mir etwas einfallen wird.«