John Sinclair 1525 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1525 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

"Ich glaube nicht, dass es sich lohnt, Mr. Conolly, in dieses Objekt zu investieren."

"Warum nicht?"

Der Banker schüttelte den Kopf. "Der Bau wird abgerissen und besser wieder aufgebaut. Nur das Wesentliche haben Sie damit nicht vertrieben."

"Und das wäre?"

"Die Macht des Teufels ..."

Genau sie bekamen Bill und ich zu spüren, als wir diesem Fall nachgingen, denn wir trafen auf die Verfluchten.

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 139

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie VerfluchtenVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Verfluchten

»Ich glaube nicht, dass es sich lohnt, Mr. Conolly, in dieses Objekt zu investieren.«

»Warum nicht?«

Der Banker schüttelte den Kopf. »Der Bau wird abgerissen und besser wieder aufgebaut. Nur das Wesentliche haben Sie damit nicht vertrieben.«

»Und das wäre?«

»Die Macht des Teufels …«

Genau sie bekamen Bill und ich zu spüren, als wir diesem Fall nachgingen, denn wir trafen auf die Verfluchten.

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4296-0

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Verfluchten

»Ich glaube nicht, Mr Conolly, dass es sich lohnt, in dieses Objekt zu investieren.«

»Warum nicht?«

Der Banker schüttelte den Kopf. »Es ist so. Der Bau wird abgerissen und moderner wieder aufgebaut. Nur das Wesentliche haben sie damit nicht vertrieben.«

»Und das wäre?«

»Die Macht des Teufels, Mr Conolly …«

»Dorothy – Dorothy …«

Der Frauenname hallte durch das Zimmer, in dem nur ein Bett und ein Schrank standen, dessen Front verspiegelt war und das Zimmer deshalb größer wirken ließ.

Im Bett lag eine Frau auf dem Rücken. Ihre Augen hatten sich bei den Rufen sofort geöffnet, aber sie traf keinerlei Anstalten, sich zu bewegen und das Bett zu verlassen. Steif blieb sie liegen und wurde auch weiterhin von der Dunkelheit umgeben, die das Zimmer wie ein grauer Schleier füllte.

Das Fenster war nur als Umriss zu erkennen. Es war nicht ganz geschlossen. Doro East hatte es gekippt, um die frische Nachtluft in ihr Zimmer zu lassen.

Die Frau mit den langen grauen Haaren, die einen blonden Farbschimmer aufwiesen, wusste, dass sie sich nicht geirrt hatte. Sie waren wieder da, und sie wollten den Kontakt mit ihr aufnehmen. Nur mit ihr, denn sie allein war wichtig.

»Dorothy …«

Erneut wehte die Stimme durch das Zimmer. Es war nicht herauszuhören, ob es sich dabei um die Stimme einer Frau oder die eines Mannes handelte. Man konnte sie als neutral bezeichnen, und Doro East hatte dafür einen anderen Begriff gefunden.

Neutral – aber nicht die Stimme eines Menschen. So hörte sich kein Mensch an, es sei denn, seine Stimme wurde technisch verändert.

Die Frau richtete sich auf. Andere Menschen hätten vor Angst Schweißausbrüche bekommen. Bei ihr war das nicht der Fall. Sie blieb ruhig und lauerte darauf, dass der Ruf noch mal erklang.

Sekunden tropften in einer absoluten Stille dahin. Urplötzlich war die Stimme wieder da, und diesmal war Dorothy hellwach und hörte genauer hin.

Ihr Name wurde gerufen. Sie hatte sich daran gewöhnt. Nun nahm sie den nicht kleinen und wichtigen Unterschied wahr, denn sie fand heraus, dass es nicht nur eine Stimme gewesen war, die nach ihr gerufen hatte. Es waren mehrere, zwei oder drei. Nur vereinigten sich die Rufe zu einer Stimme, die ihr galt.

Sie wagte erst jetzt, wieder normal Luft zu holen.

Wer hatte sie gerufen?

Auch da wusste sie keine Antwort. Es mussten geisterhafte Stimmen aus dem Jenseits sein. Stimmen von Wesen, die keine Ruhe fanden, und sie war eine Person, die solche Stimmen empfangen konnte. Sie war sensitiv genug, denn nicht grundlos verdiente sie ihr Geld als Medium, und das gar nicht mal schlecht.

»Ich bin hier!«, rief sie zurück. »Ihr braucht euch nicht zu fürchten, denn ich fürchte mich auch nicht. Ich bin hier, Freunde. Sagt mir, was ihr wollt …«

»Dorothy …«

»Ja, ich höre euch.«

»Es ist so kalt«, lautete die Beschwerde.

»Wo ist es kalt?«

»Bei uns …«

»Und wo seid ihr?«

»So weit weg, aber auch so nahe.«

»Dann kommt her, bitte!«

»Das können wir nicht. Das ist unmöglich. Die Grenze ist noch zu dicht, verstehst du?«

»Aber ihr wollt es tun?«

»Wir wollen erlöst werden, erlöst …«

Das letzte Wort erreichte die Frau wie ein mächtiger Hall, der nur allmählich abebbte. Danach war und blieb es still.

Dorothy East saß weiterhin in ihrem Bett. Tagsüber hatte sie das lange Haar zusammengebunden, jetzt hing es zu beiden Seiten herab und machte das schmale Gesicht mit der stark hervortretenden Nase noch schmaler. Dazu passten auch die dünnen Lippen, die recht blasse Haut und die hellen Augen. Auf der Stirn hatten sich einige Falten gebildet, das Zeichen dafür, dass die Frau überlegte.

Sie wusste noch immer nicht, wer die Personen waren, die nach ihr riefen. Sie hatte einen Verdacht, doch mehr war es nicht, nur ein Verdacht. Während ihrer Sitzungen hatten sich diese Stimmen auch gemeldet, aber sie hatte nie etwas gesehen. Die Rufenden waren offenbar in einer anderen Sphäre gefangen und blieben es auch.

Man konnte sie als Verlorene ansehen. Menschen, deren Seelen nicht den Weg in die neue Heimat gefunden hatten und umherirrten, wahrscheinlich erfüllt von einer starken Furcht.

Sollten diese Hilferufe von mehreren Personen gleichzeitig stammen, hatte sie schon einen bestimmten Verdacht, aber darüber wollte sie nicht weiter nachdenken, weil es nichts brachte.

Die Angst wollte sich bei ihr einfach nicht einstellen. Sie blieb ruhig sitzen und wartete auf eine erneute Botschaft. Die Frau war davon überzeugt, dass sie einfach kommen musste.

Es tat sich nichts.

Die Stille blieb, und so war es auch bei den vorherigen Rufen gewesen. Nie hatten sich die Rufer richtig offenbart, was Dorothy nicht passte.

Sie wusste, dass sie wach bleiben musste. Sie reagierte wie ein Seismograf, und deshalb spürte sie, dass noch etwas geschehen würde.

Drei, vielleicht auch vier Minuten dauerte die atemlose Wartezeit an, dann geschah tatsächlich etwas. Diesmal war es keine akustische Meldung, sondern eine optische.

In der Spiegelfront des Schranks sah sie eine Bewegung. Es wirkte so, als wäre für einen Moment dort eine Wolke entlang gehuscht. Jedenfalls blieb die Fläche nicht starr. In ihr tat sich etwas. Dorothy richtete interessiert ihren Blick nach vorn. Auch jetzt verspürte sie keine Angst. Stattdessen stieg Neugierde in ihr auf.

In der Fläche zeichneten sich Umrisse ab. Sie boten kein kompaktes Bild, aber es waren mehrere Personen.

»Eins, zwei, drei«, zählte die Frau im Bett flüsternd. Dabei hob sie die Schultern und bemerkte, dass sich ein leichter Schweißfilm auf den Innenflächen ihrer Hände gebildet hatte. So richtig locker nahm sie den Vorgang doch nicht.

Es passierte schnell. Zackige Bewegungen innerhalb der Spiegelfläche, und das alles nur sehr kurz.

Wenig später hörten die Bewegungen auf. Das Bild erstarrte. Aber die drei Gestalten waren noch vorhanden. Sie wirkten wie auf die Spiegelfläche geklebt.

Da sich Dorothy innerlich auf etwas Ungewöhnliches vorbereitet hatte, empfand sie es auch nicht als zu schlimm. Sie konnte sich damit sogar anfreunden.

Abwarten. Nichts tun. Einfach nur schauen.

Sie war davon überzeugt, dass sich die andere Seite wieder melden würde. Sie wollte nicht den ersten Schritt machen und blieb deshalb im Bett sitzen.

Die Spiegelwand war zu einem offenen Tor ins Reich der Geister geworden. Vielleicht auch in das Jenseits, wo sich die Seelen der Verstorbenen herumtrieben.

Die Frau wollte nicht sagen, dass sich für sie ein Traum erfüllt hatte, aber mit einem derartigen Bild hatte sie auch nicht gerechnet. Es war einfach einmalig und würde sich sicherlich auch nicht wiederholen.

Sie hatte Besuch bekommen!

Drei Personen, die sie als schwache Abbilder in der Spiegelfläche sah. Sie waren nur schwer zu beschreiben. Eigentlich sahen sie aus wie gezeichnet, als hätte ein Maler sie porträtieren wollen.

Eine Frau und zwei Männer!

Wie Wachtposten hielten sich die drei geisterhaften Wesen in der Spiegelwand auf. Sie hatten sich auch nicht nebeneinander gestellt, sondern standen versetzt.

Ein Mann stand vorn. Hinter ihm bauten sich der zweite Mann und die Frau auf. Alle drei mussten als feinstoffliche Gestalten angesehen werden, obwohl sie eine gewisse Konsistenz und auch Farben zeigten.

Dorothy East flüsterte es vor sich hin: »Grünlich – ja, so ähnlich – und auch feinstofflich.«

So konnte man die drei Wesen beschreiben, und niemals würde sie diesen Anblick vergessen.

Die meisten Menschen würden so etwas nicht glauben und von Halluzinationen sprechen. Dorothy East aber glaubte daran, denn sie war ein Medium. Zu ihr kamen Menschen, um Kontakte zum Jenseits zu knüpfen, und noch nie war ihr einer gelungen, der so direkt und intensiv war.

Ansonsten lief alles anders ab. Zwar nicht geheimnisvoll, aber mit dem Jenseits hatte das nicht viel zu tun.

Durch geschicktes Ausfragen des Besuchers war es ihr stets gelungen, private Dinge über ihn herauszufinden, die sie dann geschickt in ihre Antworten einflocht.

Ab und zu hatte es einen fremden Kontakt gegeben. Da hatte sie die fremden Impulse gespürt, und es war ihr dabei nicht besonders gut gegangen. Sie hatte dann mehr das Gefühl gehabt, innerlich zerrissen zu werden.

Hier war das nicht der Fall gewesen.

In dieser Nacht war ihr der Beweis gelungen, dass es außerhalb dieser Welt noch eine andere gab, und darüber war sie froh.

Es gab die Stimmen, es gab die armen Seelen, die sich ihr sogar gezeigt hatten, und sie grübelte über den Grund nach.

Sie wollte nicht glauben, dass die drei Wesen einfach nur so erschienen waren.

»Dorothy …«

Erneut hörte sie den Ruf, und diesmal schrak sie zusammen. Auf ihrer Haut schien plötzlich eine dünne Eisschicht zu liegen.

Sie konnte nichts tun. Sie musste abwarten, dass die andere Seite reagierte und sich die drei Wesen genauer artikulierten.

»Was ist denn? Was wollt ihr von mir? Sagt es doch! Bitte, lasst euch nicht so lange …«

»Erlösung …«

Alle drei hatten das eine Wort gerufen, und es klang, als hätten sie es mit einer Stimme getan.

Dorothy atmete scharf ein. Auf ihrer Oberlippe lag ein dünner Schweißfilm. Es war von einer Erlösung gesprochen worden, und das konnte sie sogar verstehen, aber es gab keinen Hinweis darauf, wie diese geschehen sollte.

»Wer seid ihr denn?«

Sie hätte nicht gedacht, dass man ihr eine Antwort geben würde. Doch da irrte sie sich. Sie erhielt eine Antwort, auch wenn sie damit nicht viel anfangen konnte.

»Die Verfluchten – wir sind die Verfluchten, Dorothy. Wir sind die, die keine Ruhe finden können. Wir sind verflucht, und wir haben es uns selbst zuzuschreiben, denn wir spielten mit dem Feuer. Und nun hat man uns verflucht.«

»Warum?«

»Wir wollten zu viel. Wir haben es nicht bekommen. Alle Macht hat sich gegen uns gewandt.«

Es war eine Erklärung, die das Medium zwar verstanden, aber leider nicht begriffen hatte. Das war nur ein Ansatz zu einer Erklärung gewesen, mehr nicht. Damit musste sie erst mal fertig werden.

»Und was habe ich damit zu tun?«

»Du kannst uns den Weg zeigen. Du kannst uns das Tor öffnen. Du kannst uns erlösen.«

»Aber ich bin nicht so stark.«

»Doch, das bist du.«

»Und wie soll das geschehen? Könnt ihr mir das sagen?«

»Das Haus, Dorothy, denk an das Haus. Das alte Hotel. Dort kannst du unsere Spuren aufnehmen. Es ist unsere einzige Chance. Wir setzen auf dich, meine Gute. Ja, das tun wir …«

Es hatte sich wie ein Abschied angehört, und es war auch einer, denn Dorothy East sah, dass sich innerhalb der Spiegelfläche etwas tat. Dort verloren die Umrisse an Schärfe, und die drei Gestalten lösten sich in Nebelschwaden auf.

Während der Anwesenheit der drei Verfluchten hatte sich die Fläche des Spiegels etwas erhellt, was nun nicht mehr zutraf. Die normale Dunkelheit hatte sich wieder im Zimmer ausgebreitet, und es war nun wieder wie immer.

Bis auf eine Kleinigkeit. Es lag an dem Geruch. Er war der Frau im Bett nicht unangenehm, aber er war ihr schon fremd, und wenn sie einatmete, empfand sie ihn als leicht stechend, wenn er durch die Nase in ihren Kopf stieg.

Dorothy wusste nicht, was sie tun sollte. Obwohl sie nicht gefesselt war, kam sie sich vor wie eine Gefangene, die von anderen Kräften beherrscht wurde.

Ein leises Stöhnen verließ ihren halb geöffneten Mund. Ihr Leben hatte sich zwar nicht auf den Kopf gestellt, aber sie war sicher, dass es in der Zukunft anders verlaufen würde.

Die drei Verfluchten hatten sie ausgesucht. Sie sollte ihnen helfen, erlöst zu werden, und sie fragte sich, wie das überhaupt vonstatten gehen sollte. Eine Idee dazu hatte sie nicht.

Sie wollte sich noch mal alles durch den Kopf gehen lassen, wobei sie daran dachte, dass man ihr einen entsprechenden Hinweis gegeben hatte, dem sie nachgehen sollte.

Da war von einem Hotel gesprochen worden.

Dorothy kannte es, es lag nicht weit entfernt und war schnell zu erreichen. Und dort fand sie vielleicht auch den Weg in das Reich der Geister …

*

»Oh«, sagte Bill Conolly nur.

Der Banker nickte.

»Wir kennen uns gut, Mr Conolly. Deshalb wollte ich Ihnen das nicht vorenthalten, wenn Sie wirklich in das Projekt einsteigen wollen.«

»Hm, Sie bringen mich zum Nachdenken.«

»Das sollte auch so sein. Und zwar in zwei verschiedene Richtungen. Entweder denken Sie noch mal über die Gewinnmöglichkeiten nach, die man prognostiziert, oder eben über das, was man sich so erzählt.«

»Und das hat mit dem Teufel zu tun?«

Der Banker hob die Schultern.

»Ich weiß es nicht genau. So sagen es die Leute. Wir können vielleicht davon ausgehen, dass es sich um ein Spukhaus handelt. Und damit ist unser Land ja reichlich bestückt, wie Sie sicherlich wissen.«

»Ist denn dort etwas vorgefallen?«

Der Banker runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das, Mr Conolly?«

»Ob dort etwas passiert ist, was auf den Teufel hinweist. Mehr will ich nicht wissen.«

»Man kann von einem Spuk sprechen. In diesem Haus spukt es. Ob das was mit dem Teufel zu tun hat, das dürfen Sie mich nicht fragen. Es gibt Menschen, die es behaupten.«

»Hatte das Folgen?«

»Ja, das sehe ich so, und Sie, Mr Conolly, sollten es auch so sehen, sage ich Ihnen.«

»Helfen Sie mir bitte auf die Sprünge.«

»Wie Sie wissen, ist der Bau sehr alt.«

»Ja, an die fünfzig Jahre.«

»Perfekt. Und vor zwanzig Jahren brannte er völlig aus. Seit dieser Zeit hat das Gebäude einen verdammt schlechten Ruf. So schlecht, dass sich niemand an das Projekt herangetraut hat, um den in seinen Außenmauern noch vorhandenen Bau wieder zu einem Hotel umzufunktionieren. Bis unsere Bank sich entschlossen hat, sich dieses Projektes anzunehmen. Wir suchen Investoren und haben dabei auch Sie angesprochen. Es ist allerdings noch nichts unterschrieben. Auch die anderen Kunden unserer Bank, die wir ansprachen, denken noch nach.«

»Ah ja. Wissen die denn ebenfalls darüber Bescheid, was in diesem Haus geschehen ist?«

Der Banker gab eine Antwort, die sich etwas gespreizt anhörte.

»Über die normalen Abläufe sind sie natürlich informiert worden. Mündlich, wie Sie auch, Mr Conolly. Aber über den anderen Grund wissen sie nichts.«

»Und warum haben Sie mich eingeweiht, Mr Harrison?«

Der Banker gab sich vor seiner Antwort etwas verlegen. Er rutschte auf seinem Stuhl herum und sagte schließlich: »Ich kenne Sie schon eine Weile, Mr Conolly, und habe auch gehört, dass sie ein Mensch sind, der sich mit besonderen Dingen befasst. Das ist zwar nicht so offiziell, dass es groß an die Öffentlichkeit getragen wurde, aber Sie interessieren sich eben für bestimmte Dinge, die – wie soll ich sagen – etwas außerhalb des Gewohnten oder Normalen liegen.«

Bill musste lachen. »Das haben sie gut verklausuliert. Aber es stimmt, Mr Harrison, ich interessiere mich für das Außer- und Ungewöhnliche und schreibe auch darüber.«

»Das ist mir ebenfalls bekannt. Ich kenne nicht wenige Ihrer Artikel, und deshalb habe ich auch mit Ihnen über das Außergewöhnliche dieses Vorhabens gesprochen.«

»Tatsächlich?«

»Ja …« Der Banker lachte leise. »Oder vermuten Sie einen anderen Grund dahinter?«

»Man weiß nie so genau. Sie suchen Anleger, um das Hotel neu aufzubauen. Damit die Menschen auf den Zug springen, brauchen Sie ein gutes Umfeld. Ein Spuk- oder Teufelshaus kann man schlecht verkaufen. Aber Sie haben ja Beziehungen und kennen deshalb die richtigen Leute. Eben solche wie mich, die leicht neugierig zu machen sind. Also erzählen Sie mir die Geschichte und hoffen, dass ich darauf eingehe. Stimmt es?«

Der Banker senkte den Kopf.

»Es stimmt also«, sagte Bill.