John Sinclair 1543 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1543 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Seit mehr als tausend Jahren waren sie Feinde. Kara, die Schöne aus dem Totenreich, und Jamina, die Flammen-Furie.

Beide hatten den Untergang des Kontinents Atlantis überlebt, aber ihre Feindschaft war geblieben.

Jamina suchte Kara und fand sie. Sie lockte sie nach Salzburg, wo sie den berühmten Adventsmarkt in eine Flammenhölle verwandeln wollte ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 143

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie Flammen-FurieVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Flammen-Furie

Seit mehr als tausend Jahren waren sie Feinde. Kara, die Schöne aus dem Totenreich, und Jamina, die Flammen-Furie.

Beide hatten den Untergang des Kontinents Atlantis überlebt, aber ihre Feindschaft war geblieben.

Jamina suchte Kara und fand sie. Sie lockte sie nach Salzburg, wo sie den berühmten Adventsmarkt in eine Flammenhölle verwandeln wollte …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4314-1

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Flammen-Furie

Sie stand in der Dunkelheit und starrte auf die Silhouette der großen Stadt, die in einen weihnachtlichen Glanz getaucht war. Tannenbäume, Lichterketten, geschmückte und beleuchtete Schaufenster.

Man bereitete sich auf das große Fest vor.

Die Frau lächelte.

Auch sie würde einen Glanz bringen.

Nur einen anderen – den tödlichen Glanz des Feuers …

Ich trat aus dem Schatten heraus und in einen neuen hinein. Stille umgab mich. Nicht mal die Autogeräusche waren zu hören, und das mitten in London, im Clissold Park, der im Norden lag.

Das Gelände war nicht mehr so frei wie im Sommer. Weihnachten rückte immer näher, und auch in London hatte man die Wichtigkeit der Weihnachtsmärkte erkannt, um die Menschen in der Stadt zu halten und sie nicht alle ins Ausland zu treiben, vor allen Dingen nach Deutschland und Österreich, um dort die Weihnachtsmärkte zu besuchen.

Deshalb standen auch an vielen Stellen innerhalb Londons die Buden, in denen allerlei Kram verkauft wurde, was nicht unbedingt etwas mit Weihnachten zu tun haben musste. Die Waren gab es auch auf Flohmärkten zu kaufen, aber die Menschen gaben ihr Geld nun mal lieber in einer weihnachtlichen Atmosphäre aus.

Sollten sie, mir war es egal. Ich war nicht hier, um etwas zu kaufen, schon gar nicht an einem späten Abend, der allmählich in die Nacht überging.

Es war jetzt dunkel. Es war auch still. Die letzten Kunden waren längst verschwunden und die Buden verschlossen.

Nur ich trieb mich noch in der dunklen Gegend herum, die jetzt ideal für manch lichtscheues Gesindel war, das jedoch keine Beute machen würde, weil die Stände eben verschlossen waren.

Einen richtigen Dieb hielt das natürlich nicht ab, aber es gab auch Männer von einem Sicherheitsdienst, die zu unregelmäßige Zeiten über den Markt patrouillierten.

Mich hatten sie noch nicht entdeckt. Ich hatte mich still verhalten und die Schattenräume zwischen den Ständen als Deckung genutzt. Aus Spaß an der Freude stand ich nicht hier. Ich wartete auf eine Person, die mir auf eine geheimnisvolle Art und Weise angekündigt worden war.

Kara, die Schöne aus dem Totenreich, hatte mich kontaktiert. Sie war plötzlich und ohne Vorwarnung bei mir erschienen und hatte in meiner Wohnung gestanden.

Natürlich war ich perplex gewesen, denn lange Zeit hatte ich mit der Frau aus Atlantis, die schon seit mehr als zehntausend Jahren existierte, keinen Kontakt gehabt. Ebenso wenig wie mit ihrem Partner Myxin, dem kleinen Magier, oder dem Eisernen Engel und seiner Freundin, die allesamt bei den Flammenden Steinen lebten, ein Gebiet, das für normale Menschen nicht zu sehen war und doch mitten in England lag, allerdings in einer anderen Dimension.

Nachdem ich meine Überraschung verdaut hatte, war Kara direkt zur Sache gekommen.

»Es gibt jemanden, der den Weg gefunden hat.«

So ganz in Rätseln hatte sie zwar nicht gesprochen, aber ich hatte doch Genaueres wissen wollen.

»Wen meinst du?«

»Jamina.«

Ich hob die Schultern. »Der Name sagt mir nichts. Wer ist das?«

»Auch eine, die überlebt hat.«

»Den Untergang eures Kontinents?«

»So ist es.«

»Und jetzt ist sie wieder da?«

»Ich befürchte es.«

»Warum?«

»Sie ist die Flammen-Furie, John. Das war sie schon immer. Schon in Atlantis hat sie gewütet. Sie legte ihr Feuer, wann es ihr gefiel, und sie hatte Spaß daran, wenn alles verbrannte. Menschen, Tiere, Häuser, was immer es auch war. Dann erst war die Flammen-Furie zufrieden.«

»Das hört sich nicht gut an. Aber ich muss davon ausgehen, dass sie sich hier in London aufhält?«

»Ich nehme es an.«

Die Antwort hatte mich nicht eben glücklich gemacht.

»Kann es auch eine andere Stadt sein?«

»Ja.«

»Und wenn sie erscheint, bringt sie das Feuer mit? Ist das richtig gesagt?«

»Sie ist nie ohne Feuer. Sie setzt es dort ein, wo sich Menschen aufhalten. Sie ist glücklich, wenn sie die Leute brennen sieht.«

»Und warum ist sie das?«

»Ich kenne die genauen Gründe nicht. Das muss man einfach so hinnehmen. Sie stammt aus Atlantis. Dort hat sie ihre Zeichen gesetzt. Es gab auch zu unserer Zeit Feste, bei denen Menschen Spaß hatten, musizierten, sangen und tanzten. Und dann tauchte sie plötzlich auf und hat ihr Feuer gelegt.«

»Und sie ist damals nicht gestoppt worden?«

»Leider nicht.«

Ich kannte Kara und wusste, wie sehr sie der Gerechtigkeit verbunden war. Deshalb stellte ich die Frage: »Hast du sie nicht gejagt? Wenn ich daran denke, dass dein Vater Delios jemand gewesen ist, der das Unrecht hasste, dann …«

Kara hob den Arm. Sie brachte mich so zum Schweigen.

»Du befindest dich auf dem richtigen Weg«, erklärte sie dann. »Ich habe sie tatsächlich gejagt, aber ich bin nicht stark genug gewesen. Sie ist mir entkommen.«

»Und jetzt ist sie hier.«

»Davon gehe ich aus. Ihre Spur ließ sich bis nach London verfolgen, aber sie kann auch in anderen Städten erscheinen und eine feurige Todesspur über das Land legen. In diesem Monat gibt es überall die kleinen oder großen Märkte, auf denen sich die Menschen einfinden und ihre Freude haben. Wenn sie erscheint, wird sie das Feuer bringen, und sie ist bereits unterwegs.«

»Du hast sie hier in der Stadt gesehen?«

»Ja. Ich konnte ihr eine Weile folgen, aber dann ist sie verschwunden. Aber ich habe herausfinden können, welchen Ort sie bereits näher ausgekundschaftet hat. Es ist einer der kleinen Parks im Londoner Norden. Dort habe ich sie gesehen.«

»Hättest du sie nicht stellen können?«

»Das wollte ich. Es ist nur nicht so einfach. Kommst du ihr zu nahe, wird das Feuer sie schützen. Sie steht dann in den Flammen wie eine brennende Göttin, obwohl sie das nicht ist. Sie ist keine Göttin, sondern eine Magierin. Du musst sehr, sehr vorsichtig sein, wenn du dich ihr näherst. Diesen Rat kann ich dir geben. Noch hat nichts gebrannt, doch das kann sich schnell ändern.«

Ja, ich hatte gut zugehört und musste zugeben, dass sie mir mit ihren Angaben einige Probleme bereitet hatte. Woher wusste sie, in welcher Gegend sich diese Jamina aufhielt?

Genau das hatte ich die Schöne aus dem Totenreich gefragt, und ich hatte gesehen, dass Kara den Kopf schüttelte. Sie hatte mir trotzdem eine Antwort gegeben.

»Wer aus Atlantis stammt, kann seine Herkunft nicht verleugnen, John. Man begegnet sich in einer fernen Zeit und weiß genau, wer man ist. Atlanter haben ihre eigene Ausstrahlung. Ich denke, das kannst auch du akzeptieren.«

»Wie heißt der Park, in dem du sie gesehen hast?«

»Es ist der Clissold Park. Weißt du, wo …«

»Ja, ich kenne ihn.«

»Das ist gut.«

»Und jetzt möchtest du, dass ich dort hingehe und auf die Flammen-Furie warte.«

»Darum wollte ich dich bitten.«

»Wann?«

»So rasch wie möglich.«

Ich runzelte die Stirn, weil mir ein bestimmter Gedanke gekommen war.

»Meinst du, noch an diesem Abend?«

»Das würde mich freuen.«

»Und wenn ich umsonst warte?«

»Das musst du einkalkulieren. Vielleicht kommt sie, vielleicht auch nicht. Aber wenn sie kommt, dann sei auf der Hut. Sie wird wohl nichts anstecken wollen, aber sie wird das Gelände sondieren, und ich denke mir, dass sie das schon auf zahlreichen anderen Plätzen getan hat. Nur habe ich sie in diesem bestimmten Park erwischen können.«

»Hört sich nicht schlecht an«, gab ich zu, »aber welche Rolle spielst du dabei? Kann ich mich auf dich verlassen, dass du ebenfalls mit von der Partie bist?«

Diesmal hatte ich die Antwort nicht sofort erhalten.

»Ich kann es dir nicht versprechen, John. Ich hoffe, dass ich an sie herankommen kann, ja, das hoffe ich.«

Die Worte hatten sich aus ihrem Mund schon komisch angehört, und ich hatte auch den Kopf geschüttelt, bevor ich gesagt hatte: »So kenne ich dich gar nicht, Kara. Was ist los mit dir?«

Sie hatte den Blick gesenkt, sodass vor mir plötzlich eine sehr schöne, aber auch traurige Frau gestanden hatte. Ein sanftes Stöhnen war zu hören gewesen, dann hatte sie gesagt: »Es fällt mir nicht leicht, etwas Bestimmtes zuzugeben, aber das ist nun mal so. Ich fürchte mich vor ihr. Ich habe viele Feinde vernichten können, leider nicht Jamina. Und ich glaube, dass sie mir über ist. Selbst das Schwert mit der goldenen Klinge, das ich immer bei mir trage, kann daran nichts ändern. Sie ist schon damals für mich ein Albtraum gewesen.«

»Das verstehe ich, aber du bist nicht allein gewesen, Kara. Du hast schon damals Freunde gehabt, und du hast sie auch in dieser Zeit. Sogar neue wie mich.«

»Das stimmt alles, John, nur habe ich mich nicht getraut, jemandem etwas zu sagen und ihn um Hilfe zu bitten.«

»Aha. Also weiß Myxin nichts von deinem Ausflug?«

»Ja.«

»Und was ist mit dem Eisernen Engel?«

»Dem habe ich auch nichts gesagt. Nur du bist informiert, und ich möchte diese uralte Schmach endlich loswerden und die Flammen-Furie in ihren eigenen Flammen verglühen sehen. Dabei solltest du mir helfen, John. Aber du kannst es auch ablehnen.«

Zum ersten Mal seit ihrem plötzlichen Erscheinen hatte ich gelacht.

»Nein, nein, so haben wir nicht gewettet. Ich mache mit.«

»Auch schon heute?«

»Ja.«

»Dann weißt du ja, wo du dich auf die Lauer legen musst. Clissold Park«, hatte sie wiederholt und endlich wieder ihren Kopf angehoben, damit ich in ihr schönes, ebenmäßiges Gesicht schauen konnte.

Wie immer hatte sie ein langes Kleid getragen. Diesmal war es grün gewesen mit roten, fadenähnlichen Einschlüssen, und sie hatte gelächelt, als sie mich umarmt hatte.

»Danke, John, du tust mir wirklich einen sehr großen Gefallen. Ich hoffe wir schaffen es gemeinsam …«

Mehr hatte sie nicht gesagt.

Kara hatte sich zurückgezogen. Aus dem Flur hatte sie mir noch mal zugewinkt, bevor sie sich auf einem unsichtbaren magischen Strahl wieder zurück in ihre neue Heimat, den Flammenden Steinen, begeben hatte …

*

Auf diese Weise also war ich zu dieser dunklen Stunde in den nächtlichen Park gelangt. Ich hatte natürlich überlegt, ob ich Suko Bescheid geben sollte, war dann jedoch allein losgezogen, da ich nicht wusste, ob das alles so zutraf, wie Kara es mir gesagt hatte. Da gab es schon einige Unwägbarkeiten, und ich wollte meinem Freund nicht unnötig die Nachruhe rauben.

Ich stand noch immer an derselben Stelle und bekam allmählich kalte Füße. Beide so unterschiedlichen Frauen hatten sich noch nicht gezeigt, aber ganz allein war ich auch nicht, denn ich hörte einige Männerstimmen.

Wo sie aufgeklungen waren, fand ich nicht heraus, denn in der Dunkelheit waren Entfernungen schwer abzuschätzen. Die Männer konnten nah sein, aber auch weiter entfernt. Der Klang ihrer Stimmen verhallte in den schmalen Gängen zwischen den Buden.

»Das ist ein verdammter Job.«

»Besser als keiner.«

Mit dieser Antwort gab sich der erste Sprecher nicht zufrieden.

»Das sagst du so. Die Kollegen sind bei den Promi-Partys, die jetzt überall laufen, und stolzieren nicht durch die Kälte.«

»He, so kalt ist es doch gar nicht.«

»Aber feucht.«

»Dann mach Gymnastik.«

»Nicht mehr in meinem Alter.«

Mehr hörte ich nicht. Die beiden Männer verschwanden wie Geister in der Dunkelheit, in der ich zurückblieb und weiterhin auf die Flammen-Furie wartete.

So richtig hatte ich mich mit meinem Job noch nicht abgefunden. Irgendwie passte mir auch das Verhalten der Schönen aus dem Totenreich nicht.

Ich hatte Kara bisher als eine Frau kennen gelernt, die ihr Schwert mit der goldenen Klinge vortrefflich zu führen verstand und sich dabei vor keinem Gegner fürchtete.

Das sah jetzt anders aus. Sie hatte einen Rückzieher gemacht, und ich glaubte nicht daran, dass ihre Sorge oder auch Furcht nur gespielt waren. Außerdem hatte es in Atlantis genügend Gefahren gegeben, die auf die Bewohner lauerten.

Zwar war der Kontinent versunken, aber seine Existenz und auch seine Magie hatten schon oft genug bis in die Gegenwart hineingespielt, und ich hatte mich schon öfter darüber gewundert, wie viele Menschen den Untergang überlebt hatten.

Wie ging es bei mir weiter?

Ich hatte keine große Lust, nur an einer Stelle stehen zu bleiben und darauf zu warten, dass sich etwas tat und womöglich die Flammen-Furie erschien. Wenn ich schon mal hier war, dann konnte ich mich auch selbst auf die Suche machen.

Bevor ich startete, warf ich einen Blick auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann war die Tageswende erreicht. Mitternacht war von jeher ein guter Zeitpunkt gewesen, um etwas zu verändern, und so war ich gespannt, ob das auch hier auf dem leeren Markt zutreffen würde.

Er war zwar leer, doch die Gerüche hatten sich nicht vertreiben lassen. Es roch nach Tannen, nach Bratäpfeln und nach Zimt, aber auch nach Bratfett und Fish and Chips, die ebenfalls hier verkauft wurden, wie auch manch exotisches Gericht aus einem fernen Land, an dem sich die Besucher sättigen konnten.

Fünf Budenreihen gab es. Ein kleiner und übersichtlicher Markt also, und ich hatte vor, sie der Reihe nach abzugehen. Es gab allerdings auch Quergassen, um als Besucher schnell von einer Reihe in die andere gelangen zu können.

Ich lief ein paar Schritte und tauchte dann in eine Quergasse ein. Sie war sehr eng, sodass ich die Seiten der Buden beinahe mit den Schultern streifte. Unter meinen Füßen knirschte es. Manche Besucher hatten ihren Abfall einfach in dieser Gasse entsorgt. Ich musste meine Füße schon anheben, um nicht über die verlegten Kabel zu stolpern, auch wenn diese abgedeckt waren.

In den Gassen hatte sich die Geruchsmischung besondern stark gehalten. Ich war froh, nach dem Verlassen der schmalen Gasse wieder besser durchatmen zu können.

Ich stand jetzt in einem der längeren Gänge. Von den beiden Wachleuten war nichts mehr zu sehen und zu hören.

Meine Hoffnung, dass sich Kara hier auf dem Markt zeigen würde, erfüllte sich auch nicht. An ihr blieben meine Gedanken hängen. Wenn ich ehrlich war, hatte ich sie noch nie in einem derartigen Zustand erlebt. Ich wollte sie nicht direkt als ängstlich bezeichnen, aber sie hatte sich schon sehr verhalten gezeigt und die Verantwortung auf mich abgewälzt.

Um eine genaue Analyse abgeben zu können, wusste ich einfach zu wenig über das, was sich in der tiefen Vergangenheit abgespielt hatte. Aber wenn Kara vor einer Person warnte, dann tat sie das nicht ohne Grund. Eine Flammen-Furie. Eine Frau, die mit dem Feuer spielte und es möglicherweise auch beherrschte.

Ich ging langsam weiter. Diesmal wollte ich das Ende des Ganges erreichen. Ich spürte den Wind im Gesicht. Er war nicht stark, aber er war schon kühl und ließ mich frösteln.

Laternen gab es nicht in der Nähe. In der Dunkelheit reichten die Lichter des kleinen Markts aus, um die Umgebung zu erhellen.

Ich hielt wieder an, als ich das Ende des Reihe erreicht hatte. Mein Blick war nach Westen gerichtet. Dort gab es eine Tennisanlage, die zu dieser Zeit im Dunkeln lag.

Es tat sich einfach nichts, und ich hätte wieder gehen können.

Das ließ ich jedoch bleiben. Mein Gefühl sagte mir, dass noch etwas passieren könnte, und ich hatte gelernt, auf meinen Instinkt zu hören. Hinzu kam, dass Kara mich nicht grundlos gewarnt hatte.

Mein Kreuz würde mir in diesem Fall nichts bringen. Das hatte es in Atlantis noch nicht gegeben, sondern war erst lange, lange Zeit nach dem Untergang des alten Kontinents geschaffen worden. Kreuze an sich waren schon bekannt gewesen, aber sie hatten nicht die Bedeutung gehabt wie Jahrtausende später.

Würde sich noch etwas tun?

Ich steckte in einem Zwiespalt und schaute auf meine Uhr. Die beiden Zeiger wanderten immer mehr auf Mitternacht zu. Nach wie vor umgab mich die Stille. In der Luft lag ein feiner Dunst. Nicht weit entfernt standen einige Bäume, die eine Gruppe bildeten. Im Sommer waren sie dicht. Zu dieser Zeit allerdings hatten sie ihr Laub verloren und sahen aus wie große Skelette.

Ich wartete ab, drehte mich auf der Stelle, lauschte nach irgendwelchen fremden Geräuschen und hörte nichts.

Bis ich das Licht sah!

Es war urplötzlich da. Es funkte in der Dunkelheit auf, nur war es kein Funke, sondern eher eine kleine Flamme, die in die Dunkelheit hineinstach.

Feuer!