John Sinclair 1571 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1571 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Wer war dieser unheimliche Vogel, der aus dem Nichts auftauchte und gekommen war, um ein Neugeborenes zu rauben?

Harry Stahl und Dagmar Hansen fragten sich das auch. Dabei hatten sie nur Urlaub machen wollen, aber der wurde zu einem Horror-Trip.

Und letztendlich auch für mich ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDer fliegende TodVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Der fliegende Tod

Wer war dieser unheimliche Vogel, der aus dem Nichts auftauchte und gekommen war, um ein Neugeborenes zu rauben?

Harry Stahl und Dagmar Hansen fragten sich das auch. Dabei hatten sie nur Urlaub machen wollen, aber der wurde zu einem Horror-Trip.

Und letztendlich auch für mich …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4342-4

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Der fliegende Tod

»Es geht alles klar, Fatima, du wirst sehen. Ja, das ist ein Wunder. Unser Kind, meine Tochter.«

Fatima Herzog lächelte ihren Mann Frank vom Beifahrersitz aus zu. Die hochschwangere Frau liebte ihn über alles. Auch jetzt gab er ihr Mut und Zuversicht, aber er hatte darauf bestanden, sie in die Klinik nach München zu fahren zu einem mit ihnen befreundeten Gynäkologen, der Fatima bei der Geburt unterstützen sollte.

Klar, er hätte auch in eine der Kliniken am Tegernsee fahren können, aber das hätte er nur im Notfall getan. Die Klinik in München, in der ihr Freund arbeitete, hatte einen ausgezeichneten Ruf …

Fatima wusste, wie sie sich zu verhalten hatte. Nicht nervös werden, ruhig bleiben und nichts tun, als nur zu atmen.

»Wir sind schon in München.«

»Das ist toll.«

»Gleich hast du das Schlimmste hinter dir.«

Er räusperte sich.

»Ich habe mit Klaus gesprochen. Er wird dich auf jeden Fall dort behalten. Auf seiner privaten Station. Da bist du sicher aufgehoben.«

»Ja, das weiß ich.«

»Und in zwei Tagen bist du Mutter.«

»Hoffentlich.« Frank ließ sich nicht beirren. »Dann ist die kleine Suleika auf der Welt.«

Er musste lachen.

»Komisch, sehr komisch«, sagte er.

»Wieso? Was?«

»Der Name.«

»Und?«

»Dass wir praktisch zugleich darauf gekommen sind.«

Fatima lächelte.

»Das ist eben so, wenn man eine Ägypterin heiratet. Da muss man sich an vieles gewöhnen.«

Frank stoppte vor einer Ampel und streichelte die Wange seiner Frau.

»Ich habe es immer als aufregend empfunden, so nahe mit einer anderen Kultur in Kontakt zu kommen. Ich habe viel von dir gelernt und du von mir.«

»Wir haben uns eben angepasst.«

»Genau.«

»Wie beim Namen.«

Danach schwiegen beide.

Es war wirklich ungewöhnlich gewesen. Es hatte keine Diskussion gegeben, der Name war da gewesen. Wie vom Himmel gefallen, und sie hatten ihn sogar gleichzeitig ausgesprochen.

Die Farbe der Ampel wechselte auf Grün. Sie mussten geradeaus fahren, und zwar auf ein Bauwerk zu, das wie ein gelandetes Raumschiff in der Nacht stand. Es war ein breites Ding mit erleuchteten Fenstern, ab und zu auch angemalt von den Streifen des Blaulichts, das die anfahrende Notarztwagen hinterließen.

Frank Herzog hatte in der Klinik angerufen. Man wusste dort Bescheid und hatte schon alles vorbereitet.

Er konnte mit seinem Wagen in das Rondell des Eingangsbereichs fahren und von dort bis zur Notaufnahme.

Das war so abgesprochen, obwohl er dort normalerweise nicht halten durfte.

Aber der Platz war breit genug, sodass der dunkle BMW niemanden störte.

Er hatte erst vorgehabt, auf den Eingang zuzulaufen. Das war nicht mehr nötig.

Sein Freund Klaus Jäger hatte bereits seinen Wagen erkannt.

Er rannte auf den Wagen zu. Zwei Helfer schoben einen Rollstuhl herbei, in dem die Schwangere Platz nehmen konnte.

»Alles klar?«

Frank nickte seinem Freund zu.

»Ja, Klaus, sie hält sich großartig. Ich bin sehr stolz auf sie. Aber zufrieden bin ich erst jetzt, wo sie sich in deinen Händen befindet.«

»Keine Sorge, das bekommen wir alles hin.«

Dr. Jäger trat an den Rollstuhl heran und reichte Fatima beide Hände.

»Willkommen, meine Schöne. Wir werden alles für dich tun.«

»Und auch für meine Tochter.«

»Darauf kannst du dich verlassen.«

»Das ist gut.«

Der Arzt drehte sich zum Vater hin.

»Du darfst dich jetzt von deiner Frau verabschieden. Alles, was hier geschieht, geht dich nichts mehr an. Ab jetzt habe ich das Sagen.«

»Weiß ich doch.«

Frank wollte sich nur noch von seiner schönen Frau verabschieden, die so verloren in dem Rollstuhl saß. Ihm kam es jedenfalls so vor.

Sie schaute ihm in die Augen, dann streckte sie ihm beide Arme entgegen, um ihn zu umarmen.

Frank ließ dies gern geschehen. Seine Haut berührte die seiner Frau, und er spürte, dass sie zitterte, als würde sie frieren oder als hätte sie Angst.

»Er wird schon alles gut gehen«, sagte er bewusst etwas lockerer. »Unser Freund Klaus ist ein toller Arzt. Der lässt dich nicht aus den Augen.«

»Ich weiß.« Sie küsste ihn.

Eine Hand legte sich auf Frank Herzogs Schulter, und er drehte sich um.

»Ich glaube, dass du dich nun lange genug verabschiedet hast, mein Freund.«

»Nein, habe ich nicht. Ich möchte am liebsten bei ihr bleiben. Aber da ist der Termin, den ich nicht verschieben kann. Es hängt viel davon ab, dass ich ihn wahrnehme.«

»Genau. In deinem Büro bist du auch besser aufgehoben. Dein Job als Grafiker ist ja nicht so ohne.«

»Ach, im Moment ist nur unsere Tochter wichtig.«

Frank Herzog küsste seine Frau noch mal, und er spürte, dass das Zittern nicht aufgehört hatte.

»Du schaffst es, Fatima. Wir schaffen es!«

»Ja, Lieber, das glaube ich auch!«

Dr. Jäger gab den Helfern ein Zeichen, und die zögerten nicht länger. Sie schoben den Rollstuhl auf den hell erleuchteten Eingang zu.

Frank schaute ihm nach.

Er wollte nicht weinen, es kam trotzdem in ihm hoch.

Das bemerkte auch sein Freund Klaus Jäger. Er umarmte ihn und versprach noch mal, dass alles gut gehen würde. Schließlich war er der Fachmann und hatte schon vielen Kindern auf die Welt geholfen.

»Das weiß ich doch.«

Der Arzt drehte seinen Freund zur Seite, damit dieser auf seinen BMW schauen konnte.

»So, und jetzt wirst du einsteigen und nach Hause fahren. Aber bitte nicht rasen. Reiß dich zusammen.«

»Darauf kannst du dich verlassen. Schon allein meiner Tochter wegen.«

»Das ist ein Wort.«

Er stieg nicht gern in sein Auto, aber er musste es tun.

Dr. Jäger schaute ihm noch nach und winkte auch.

Als die Rückleuchten verglühten, machte der Arzt kehrt und betrat mit eiligen Schritten die Klinik …

*

Frank Herzog lenkte seinen Wagen durch den dichten Stadtverkehr. In ein paar Minuten würde er in Ramersdorf die gut ausgebaute A 8 erreichen.

Auf der Autobahn herrschte um diese Zeit wenig Verkehr. Das würde sich ändern, sobald die Sommerferien begonnen hatten. Dann gab es wieder die kilometerlangen Staus an den Wochenenden und für die Polizei jede Menge zu tun.

Jetzt aber hatte er freie Bahn, und er freute sich darüber.

In seinem Kopf allerdings kreisten keine freudigen Gedanken.

Er machte sich Sorgen, auch wenn er seine Frau in guten Händen wusste.

Er wäre gern bei seiner Frau geblieben, doch von dem Auftrag, der in drei Tagen fertig sein musste, hing für ihn seine und damit auch Fatimas Zukunft ab. Wenn er das packte, dann war sein Ansehen in der Branche gestiegen, dann brauchte er sich nicht mehr vor den Großen der Branche zu verstecken.

Es war Schicksal, dass beide Dinge – die Geburt seiner Tochter und sein beruflicher Erfolg – zeitlich so zusammentrafen, doch er konnte es nicht ändern. Da musste er durch.

Er wohnte mit seiner Frau zusammen am Tegernsee. Am Nordende, etwas abseits vom Trubel des Tourismus. Hier hatte er sich ein altes Haus an einem Hang gekauft und konnte sich jeden Tag über den unverbauten Blick auf den See freuen.

Nachbarn gab es ebenfalls. Die meisten lebten in den gemütlichen, typisch bayerischen Häusern, die aber nicht alle von ihren Eigentümern bewohnt waren. In der meisten Zeit des Jahres wurden sie vermietet. Wie auch das Haus neben dem seinen, das von einem netten Paar für drei Wochen gemietet worden war.

Sie hatten sich sogar bei ihm vorgestellt.

Der Mann hieß Harry Stahl und seine Lebensgefährtin hörte auf den Namen Dagmar Hansen. Bei ihr fielen sofort die dichten buschigen und naturroten Haare ins Auge.

Verabredet war ein Grillabend, wenn Fatima Herzog wieder zu Hause war.

Frank rechnete damit, dass es in einer Woche durchaus der Fall sein konnte.

Der BMW der Fünferreihe fraß die Kilometer. Sein Fahrer hörte das Singen der Reifen. Es war eine Musik, die er liebte, denn er war ein leidenschaftlicher Schnellfahrer.

München lag hinter ihm. Er rollte auf Holzkirchen zu, und da gab es schon die Abfahrt zum See. Die knapp dreißig Kilometer bis zu seinem Haus waren auf der gut ausgebauten Straße um diese Zeit kein Problem. Während der Ferien sah es natürlich anders aus.

Die Abfahrt.

Frank Herzog ging runter vom Tempo und rollte hinein. Hier kannte er jeden Grashalm. Er wusste genau, welche Geschwindigkeit er fahren konnte, ohne dass die Reifen anfingen zu singen. Danach musste er sich sowieso an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, aber er wusste auch, dass es nun nicht mehr lange dauerte, bis er sein Haus erreicht hatte.

Ein Blick zum Himmel.

Er war im Osten schon dunkel, fast schwarz, im Westen aber noch hell und rot zugleich. Ein Himmel, wie man ihn öfter im Juni sieht. Da kämpfte der längste Tag gegen die kürzeste Nacht, und man hatte immer das Gefühl, dass der Tag nie ganz aufgeben wollte und es deshalb auch nicht richtig dunkel wurde.

Er schauderte leicht zusammen, als er den Himmel betrachtete.

Unwillkürlich fuhr er langsamer.

Gegenverkehr hatte er kaum, die Straße war schnurgerade. Der nächste Ort lag noch einige Kilometer entfernt, und so fand er die Zeit, sich den Himmel genauer anzuschauen.

Dieses Muster aus hellen und dunklen Wolken faszinierte ihn, und er wusste auch, dass in ein paar Tagen ein voller Mond am Himmel stehen würde. Jetzt hielt sich die dicke Sichel noch hinter den Wolken versteckt.

Er fuhr durch kleine Orte, die nicht einmal richtige Dörfer waren, und hätte bei hellem Sonnenschein bereits den See sehen können.

Es war eine Stelle, die er liebte.

Immer wenn er von einer Reise zurückkam und hierher fuhr, überkamen ihn heimatliche Gefühle.

Ein Auto kam ihm entgegen. Ein Sportwagen. Fast sah es so aus, als ob der Fahrer betrunken wäre, denn er fuhr viel zu schnell.

Frank rollte nun dem See entgegen. Seine Gedanken drehten sich natürlich um Fatima. Er wollte von seinem Haus aus noch mal anrufen. Dagegen würde auch sein Freund Klaus Jäger nichts haben.

Auf einmal war der Schatten da!

Es ging so schnell, dass Frank Herzog überreagierte. Er schrak zusammen, trat auf die Bremse, wurde langsamer und hatte Glück, dass er das Lenkrad nicht verriss.

Was war das?

Frank hatte es nicht genau erkennen können. Ihm blieb nur der Schatten in Erinnerung, wobei er überlegte, aus welcher Richtung er gekommen war.

Er fand keine Lösung.

Aber eingebildet hatte er sich ihn auch nicht!

Das war auch keine Wolke gewesen, die mal eben schnell vorbeigehuscht wäre.

Für ihn war dieser Schatten etwas Lebendiges gewesen, obwohl er bestimmt nicht dreidimensional gewesen war …

*

Frank Herzog stand neben seinem Wagen und konnte sich nicht daran erinnern, dass er angehalten hatte und ausgestiegen war.

Das war schon komisch. Er hatte das Gefühl, dass ihm Sekunden in seinem Leben fehlen würden.

Er schaute wieder nach vorn.

Da war nichts.

Dann legte er den Kopf in den Nacken, um zum Himmel zu blicken.

Konnte es ein, dass der Angreifer von oben auf ihn herabgestoßen war?

Er hatte nichts gehört.

Kein Brausen, kein Heulen, es war wirklich alles völlig lautlos geschehen.

Kam der Schatten zurück?

Frank Herzog drehte sich im Kreis. Er fühlte sich jetzt nicht mehr so aufgewühlt, aber der Schock hatte ihm schon zugesetzt und einen leichten Schweißfilm auf seiner Haut hinterlassen.

Es war nicht einfach nur ein Schatten gewesen, sondern ein Riesending. Etwas, das es in dieser Welt nicht gab.

Trotzdem war es hier vor ihm erschienen!

Eine Wolke, ein Vogel?

Frank stöhnte auf. Einen so riesigen Vogel konnte es auf dieser Welt nicht geben. Und wenn doch, dann …

Er schüttelte heftig den Kopf. Nein, er konnte es nicht glauben. Er wollte es einfach nicht. Es war zu abstrus, zu …

Er wollte zurück in den Wagen. Die Tür stand noch offen.

Er duckte sich bereits, um sich auf den Fahrersitz zu schwingen, da war das Geräusch da.

Frank hörte es als ein dumpf klingendes Brausen.

Er zuckte wieder in die Höhe und hatte Glück, genau in die Richtung zu schauen, aus der der Schatten auf ihn zuflog.

»Nein!«

Mehr brachte er nicht hervor.

So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen.

Das war kein Schatten, das war etwas Lebendiges. Ein Riesenvogel, aber keiner, wie man ihn aus Saurierzeiten kannte.

Es war ein normales Tier, nur eben doppelt so groß wie ein – ein – Adler!

Ja, jetzt hatte er den Vergleich.

Ein gewaltiger Adler oder Geier, der für ihn immer größer wurde.

Frank war nicht mehr in der Lage, an diesem Tier vorbeizuschauen. Es nahm sein gesamtes Blickfeld ein, und es konnte nur ein Ziel haben.

Frank Herzog brachte sich nicht ins Innere seines Autos in Sicherheit.

Er rannte vom Wagen weg, und im nächsten Moment bekam er schon die direkte Nähe des monströsen Vogels zu spüren.

Der Luftzug der mächtigen Schwingen fegte ihn fast von den Beinen. Er stolperte über die Straße hinweg auf die andere Seite. Irgendwie dachte er an einen Graben, der ihm Deckung bieten konnte.

Er schaffte es nicht mehr.

Etwas schlug brutal gegen seinen Rücken, stoppte seinen Lauf und beließ es dabei nicht, denn die Klauen griffen zu. Messerscharfe Krallen schnitten durch seine Kleidung und hakten sich darin fest.

Es war kaum zu fassen, und auch Frank Herzog wollte es nicht wahrhaben. Er wurde in die Höhe gerissen und pendelte plötzlich über dem Boden. Er konnte nicht schreien, denn er fürchtete sich wahnsinnig davor, jetzt losgelassen zu werden. Den Aufschlag zu überleben würde ein reines Glücksspiel sein.

Der Riesenadler flog nicht mit ihm davon. Über dem BMW blieb er in der Luft stehen.

Ein Pfeifen und Krächzen drang an Franks Ohren. Außerdem wurde er durchgeschüttelt, weil sich auch der Vogel regte. Aber er behielt den Mann weiterhin in seinen Krallen.

Dann spürte er einen Ruck, und im nächsten Moment sackte er in die Tiefe.

Es ging rasend schnell. Er glaubte, zu fallen.

Tatsächlich aber hielten ihn die Krallen noch fest, und dann tauchte direkt unter ihm das Dach seines BMW auf.

In diesem Fall diente er als Landefläche.

Ein dumpfer Laut erklang, als Frank auf das Blech fiel und an einer Seite hinabrutsche.

Erst jetzt kam er wieder zu sich und hatte dabei das Gefühl, kein normaler Mensch mehr zu sein …

*

Klaus Jäger blieb in der Nähe der Schwangeren. Er lief neben dem Rollstuhl her und hielt Fatimas Hand.

»Du schwitzt ja.«

»Ich weiß, Klaus.«

»Es ist kalter Schweiß.«

»Das macht die Angst.«

Der Arzt lachte leise und versuchte die Schwangere zu beruhigen.

»Ich kenne dich ja, und es ist für mich leicht zu sagen, dass man keine Angst haben muss. Aber ich mache dir nichts vor. Das habe ich nie getan. Du musst wirklich keine Angst haben. Ich habe dich von Beginn deiner Schwangerschaft an begleitet. Es ist alles wunderbar verlaufen. Du wirst deine Tochter bekommen, ohne dass ein Risiko eintritt. Ich habe schon unzähligen Frauen geholfen, ihre Kinder auf die Welt zu bringen. Es ist nicht bei allen glatt gelaufen, das gebe ich zu. Aber mit dir wird es keine Probleme geben.«

Fatima drehte den Kopf und lächelte.

»Das weiß ich doch. Dennoch, ich bin die Mutter.«