John Sinclair 1575 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1575 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Zwanzig Tote! Frauen, Kinder, Männer, auch Tiere waren in dem Haus gestorben, und das nicht auf normale Art und Weise. Sie waren grausam ermordet worden.

Father Ingnatius, Chef der Weißen Macht, setzte sich mit mir in Verbindung, denn es hieß, dass in diesem Haus das absolut Böse lauern sollte.

Und er hatte sich nicht geirrt. Es war das absolut Böse, denn ich traf auf Luzifer ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 142

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumLuzifers AngriffVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Luzifers Angriff

Zwanzig Tote! Frauen, Kinder, Männer, auch Tiere waren in dem Haus gestorben, und das nicht auf normale Art und Weise. Sie waren grausam ermordet worden.

Father Ingnatius, Chef der Weißen Macht, setzte sich mit mir in Verbindung, denn es hieß, dass in diesem Haus das absolut Böse lauern sollte.

Und er hatte sich nicht geirrt. Es war das absolut Böse, denn ich traf auf Luzifer …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4346-2

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Luzifers Angriff

Seine dunklen Augen starrten auf das düstere Haus. Er wusste darüber Bescheid.

Zwanzig Tote!

Frauen, Kinder, Männer, auch Tiere waren in den Mauern gestorben. Und das nicht auf eine normale Weise. Sie waren umgebracht worden. Grausam ermordet.

Seit dem Abtransport der Leichen hatte das Haus niemand mehr betreten. Die Menschen fürchteten sich davor. Nicht wenige behaupteten, dass der Teufel persönlich dort seine zweite Heimat gefunden hatte. Jemand hatte das Haus als Satans neue Hölle bezeichnet …

Matthias seufzte. Er spürte die schwere Bürde, die auf ihm lastete. Er schaute auf die Mauern und wusste, dass es für ihn kein Zurück mehr gab. Er wollte und musste seinen Auftrag erfüllen. Etwas anderes kam für ihn nicht infrage. Er war ein Krieger Gottes, der geschworen hatte, dem Bösen die Stirn zu bieten und es zu vertreiben, wo immer es auftauchte.

Außerdem hatte er seinen Auftrag von höchster Stelle erhalten. Direkt aus Rom, und da musste man gehorchen.

Das Haus stand recht einsam, in der Mitte zwischen zwei Orten, die ohne Bedeutung waren. Vielleicht hatte es mal einen Weg gegeben, der zu dem Haus führte, aber davon war nicht mehr viel zu sehen. Die Natur hatte ihn überwuchert.

Matthias ging weiter. Es brachte ihm nichts ein, wenn er noch länger auf die Fassade schaute. Wenn er etwas erreichen wollte, dann musste er in das Haus hineingehen und sich dem stellen, was dort lauerte. Er wollte es von diesem bösen Einfluss befreien und kam sich dabei vor wie ein Exorzist.

In seinem bärtigen Gesicht bewegte sich kein Muskel. Er trug seine dunkle Priesterkleidung, und vor seiner Brust hing ein Kreuz. So konnte jeder sehen, zu wem er gehörte, und er war stolz darauf.

Der warme Sommerwind strich über das Land und wehte auch in sein Gesicht. Noch war die Dämmerung nicht da, aber sie lauerte bereits im Hintergrund und würde einen warmen Tag ablösen.

Andere Menschen waren nicht zu sehen, und so schritt er weiterhin allein durch hohes Unkraut auf die Eingangstür zu, die sich in der Mitte des Hauses befand.

Er übersah auch nicht die Fenster an dieser Seite. Sie waren viereckige dunkle Löcher. Bei einigen fehlten die Scheiben. Menschen, die von den Vorfällen geschockt waren, hatten sie in ihrer Wut eingeworfen. Es war auch ein Zeichen der Hilflosigkeit gewesen. Anders hatten die Leute ihr Entsetzen nicht kompensieren können.

Vor der Tür hielt er an und schnüffelte.

Ihm war der Geruch aufgefallen, den das alte Mauerwerk aus Ziegelsteinen ausströmte. Einen Beweis besaß er nicht, aber für ihn war es kein guter Geruch. Möglicherweise eine Einbildung, weil er sich selbst gegenüber zugeben musste, nervös zu sein.

Aber es stimmte. Dieses Gemäuer besaß keine positive Ausstrahlung, was nicht unbedingt an seinem Dach lag, das vom Zahn der Zeit angefressen war und einige Lücken aufwies.

Er holte noch mal tief Atem und richtete seinen Blick wieder auf die Eingangstür. Sie sah geschlossen aus, was nicht stimmte, denn er brauchte nicht mal viel Kraft, um sie nach innen zu drücken.

Freie Bahn!

Matthias hätte sie gehabt, doch er zögerte noch. Zum ersten Mal schaute er in das Innere, in dem die Düsternis ihre Schatten ausgebreitet hatte. Es gab keine Lichtquelle, abgesehen von den Fenstern, durch die ein wenig Helligkeit floss.

Er räusperte sich. Sein Herz schlug schneller. Auf seiner Stirn lag ein dünner feuchter Film.

Eine gewisse Kühle strömte ihm entgegen, und sie brachte den alten Geruch mit, der sich nicht einordnen ließ. Er wusste nicht, wonach es roch, und er hatte das Gefühl, am Eingang zu einer anderen Welt zu stehen.

Es war auch nichts zu hören. Diese Stille konnte man als absolut bezeichnen, und selbst draußen sangen oder zwitscherten keine Vögel.

Er schien hier auf einer Insel zu stehen, und das traf auch irgendwie zu.

Eine Insel des Bösen.

Und genau das musste er vertreiben.

Es war nicht zu sehen, aber es musste vorhanden sein. Man hatte sich mit den Warnungen nicht grundlos an den Vatikan gewandt.

Matthias war sicher, dass er im Haus auf keine Menschen treffen würde. Hier hielt es niemand aus, der Einfluss der anderen Seite war einfach zu stark, und auch er spürte ihn, als er einige Schritte in das Gebäude hineingegangen war und sich umschaute.

Es war schon ungewöhnlich, dass er auf dieser Ebene keine Wände sah. Es gab keine Zimmer. Man musste die Wände entfernt haben, um einen einzigen großen Raum zu bekommen.

Die Treppe, die dicht hinter der Eingangstür nach oben führte, hatte er passiert. Darum würde er sich später kümmern. Erst einmal wollte er sich im unteren Bereich umsehen.

Hier waren auch die Leichen gefunden worden.

Schrecklich zugerichtet. Experten waren davon ausgegangen, dass sich die Menschen gegenseitig umgebracht hatten, aus welchen Gründen auch immer. Möglicherweise hatten sie einen Befehl aus der Hölle erhalten, der dies möglich gemacht hatte.

Das durch die Fenster hereinfallende Licht reichte aus, dass Matthias sich umschauen konnte. Er betrachtete den Schmutz an den Wänden und die Flecken auf dem ebenfalls nicht gerade sauberen Fußboden. Er wusste, was sie waren, und bei diesem Gedanken stieg ihm das Blut in den Kopf.

Eingetrocknetes Blut der Opfer. Niemand hatte es entfernt, und er hatte das Gefühl, das Blut riechen zu können, wobei es ihm noch kälter wurde.

Er stöhnte auf. Es würde eine schwere Aufgabe für ihn werden, das sah er jetzt ein. Mit jeder Faser seines Körpers spürte er das Andere und Böse, das hier lauerte.

Mit beiden Händen umklammerte er sein Metallkreuz vor der Brust. Es war kalt, als hätte es zuvor in einem Eisfach gelegen. Auch das war ihm neu.

Schnell faltete Matthias die Hände und sprach ein Stoßgebet.

Jemand lachte!

Direkt nach dem Gebet, als wollte man ihm klarmachen, wie wenig ihm das hier helfen würde.

Matthias nahm eine noch starrere Haltung an. Ihm war kalt geworden. Er fühlte sich plötzlich wie ein Gefangener, umringt von unsichtbaren Feinden.

Dieser erste Eindruck sagte ihm, dass in diesem Haus das Böse mit seiner ganzen Urkraft lauerte und er wohl große Probleme bekommen würde.

»Wo soll ich beginnen?«, sprach er leise zu sich selbst.

Seit er das verfluchte Haus betreten hatte, war er von einer Unsicherheit erfasst worden, die er sonst nicht an sich kannte. Es musste an der anderen Macht liegen, die so stark war, wie er sich es vorher nicht hatte vorstellen können.

Zu sehen war nichts.

Er ging zu einem der Fenster, schaute hinaus und sah die leere Landschaft. Am Himmel zogen erste Schatten heran, die sich bald verdichten würden.

Danach ging er wieder zurück in die Zimmermitte und faltete die Hände um ein weiteres Gebet zu sprechen, weil er Kraft für seine nächsten Aufgaben brauchte.

Er flüsterte die Worte, die ihm einfielen und bekam eine Gänsehaut, als er erleben musste, was geschah. Jedes Wort erhielt plötzlich ein Echo, das allerdings böse und abwertend klang. Und das in einer Umgebung, in der es eigentlich kein Echo geben durfte.

Mitten im Text hörte er auf.

Es wurde wieder still.

Matthias stöhnte auf. Er hatte durch diese Echos den Beweis erhalten, dass er nicht mehr allein war. Es gab unsichtbare Wesen, die um ihn herum lauerten, und das machte ihm Angst.

Er sprach kein Gebet mehr, um nicht weitere Enttäuschungen zu erleben. Stattdessen griff er in die Tasche und holte den mit Weihwasser gefüllten Sprengel hervor. Eine Kugel mit Griff. Die Kugel selbst war mit Öffnungen versehen, die er noch freischieben musste, was in der nächsten Sekunde passierte. Er bewegte den Sprengel. Erste Tropfen lösten sich aus den Löchern und benetzten seinen Handrücken.

Dabei glaubte er, ein leises Zischen zu hören, achtete aber nicht weiter darauf.

Bevor er einige Bannsprüche flüsterte, wollte er das geweihte Wasser verspritzen. Er hob seinen rechten Arm an, bewegte ihn dann einige Male rauf und runter, damit das geweihte Wasser aus den Löchern spritzen konnte.

Bei dieser Aktion drehte er sich um sich selbst, weil er das Wasser in alle Richtungen verteilen wollte.

Es klappte auch, doch dann traf es ihn wie ein brutaler Hammerschlag.

Das Wasser verließ sein rundes Gefäß. Er sah die blitzenden Tropfen und auch das Ergebnis, das ihn erschütterte.

Die Wassertropfen zischten plötzlich auf, verwandelten sich für Sekundenbruchteile in kleine Nebelwolken, bevor sie verschwanden. Nicht ein Tropfen Weihwasser erreichte den Boden.

Matthias war geschockt. Er hatte das Gefühl, völlig allein auf der Welt zu stehen. Verlassen von allem, was ihm lieb und teuer war und woran er bisher geglaubt hatte.

Hier hauste das Böse.

Hier hatte er keine Chance mehr. Eine andere Seite, die einfach zu stark war, und er kam sich plötzlich so klein und unwichtig vor.

Einige Tropfen verließen noch die Löcher. Sie fanden ihren Weg nach unten. Diesmal schlugen sie auf den Boden und hinterließen ein leises Zischen.

Das Böse war überall. Es hatte sich hier eingenistet. Es gab keine Chance, ihm zu entgehen, und das bedrückende Gefühl des Verlassenseins verstärkte sich bei Matthias immer mehr.

Für einen Moment dachte er sogar an Flucht. Doch den Gedanken verwarf er sehr schnell wieder.

Nein, nicht kneifen. Nicht vor dem Bösen kapitulieren. Das war nicht seine Art.

»Gut«, flüsterte er, »ich werde kämpfen. Ich werde es euch zeigen! Die Macht des Himmels ist stärker! Hölle, wo ist dein Stachel?«

Es war schon eine fast provozierende Frage, die er gestellt hatte, und er erhielt eine Antwort, mit der er nicht gerechnet hatte. Es gab nichts zu sehen, dafür etwas zu hören, und das überraschte ihn.

Niemand außer ihm befand sich im Haus, und trotzdem war er nicht allein.

Er hörte Stimmen. Sie waren plötzlich da, aber es war niemand zu sehen, dem sie hätten gehören können.

Matthias schrie leise auf. Er war völlig durcheinander. Er blieb auch nicht mehr auf der Stelle stehen, sondern drehte sich im Kreis, wobei er den Blick in alle Richtungen schickte, um herauszufinden, wo sich die Flüsterer befanden.

Er sah sie nicht. Die Stimmen erreichten ihn aus dem Unsichtbaren, und das war eben das Phänomen.

Höllengeister!, dachte er. Oder die Seelen der Getöteten. Sie fanden keine Ruhe und meldeten sich aus ihrem unsichtbaren Reich, was für ihn schlimm und unbegreiflich war.

Er ging, er drehte sich, er suchte diejenigen, die ihn mit ihren Flüsterstimmen bedrängten, doch er sah nichts, so sehr er sich auch anstrengte.

Es war alles normal, aber die Stimmen machten ihn verrückt. Sie blieben so flüsternd, aber irgendwann brandeten sie förmlich in seinen Ohren. Er nahm sie als lauter wahr, als sie es wirklich waren, und er merkte, dass er durch den großen Raum taumelte.

Dieses Haus war besessen. Es war verflucht. Es war keine Herberge mehr wie früher. Hier hatte der Teufel eine Zuflucht gefunden, und er war sehr mächtig.

Matthias glaubte, zu einem Spielball der Stimmen zu werden. Er empfand sie als Peitschenhiebe, die ihn durch den großen Raum trieben, sodass er von einer Seite zur anderen torkelte und sich immer wieder an den Wänden abstoßen musste.

Die Stimmen setzten sich in seinem Kopf fest. Sie machten ihn fertig. Sie waren so grausam und schlimm. Er hörte die Flüche, die ihn und seinen Glauben verhöhnten.

»Nein!« Es war sein Schrei, der durch den Raum gellte. »Nein, ich will nicht mehr!« Beide Hände presste er gegen die Ohren, während er durch den Raum torkelte.

Die Stimmen blieben. Sie kannten keine Gnade. Matthias stolperte über das Weihwassergefäß und landete auf dem Boden. Er rutschte bis gegen die Wand, die ihn aufhielt und an der er sich noch den Kopf stieß.

Er blieb auf dem Boden hocken. Noch immer beide Hände gegen die Ohren gepresst.

Wie lange würden ihn die Stimmen noch quälen? Wem gehörten sie? Waren es wirklich die Geister, die sich hier versammelt hatten und keine Ruhen fanden?

Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war alles anders geworden. Er hatte bisher immer auf seine Stärke und seinen Glauben vertraut, nun musste er erkennen, dass dies nicht mehr zählte. Er war mit der anderen Seite konfrontiert worden, die keine Gnade kannte und ihm bewies, wie schwach er war.

Und dann waren sie weg!

Matthias wollte es nicht glauben. Deshalb blieben die Hände noch an den Ohren. Viele Sekunden verstrichen, bis er sich selbst lachen hörte. Es war kein normales Gelächter mehr, es klang schon leicht irre. Seine Hände sanken nach unten, und so war er in der Lage, die Umgebung normal wahrzunehmen.

Abgesehen von seinen eigenen Atemgeräuschen hörte er nichts mehr. Aber die Folgen waren noch zu spüren. Sein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Schweiß bedeckte sein Gesicht, und auch das Zittern war nicht normal.

Die Wand gab ihm Schutz. Von hier aus starrte er in den Raum hinein. Er blickte auf die Fenster an der gegenüberliegenden Seite. Einige hatten noch ihre Scheiben, andere waren zerstört. Ihre Splitter lagen auf dem Boden, da sie von außen eingeworfen worden waren.

Der Kirchenmann war nicht körperlich angegriffen worden. Trotzdem fühlte er sich wie jemand, der einen harten Kampf hinter sich hatte. Wie ein Boxer nach mehreren Runden, und er hatte zudem den Eindruck, sich nicht mehr erheben zu können, weil sein Körper so geschwächt war.

Allmählich schaffte er es, seine Gedanken zu sortieren. In ihm reifte die Erkenntnis, dass er es nicht geschafft hatte. Die Aufgabe war einfach zu groß für ihn gewesen, und das machte ihn auch seelisch fertig.

Er überlegte, ob er noch einen Versuch starten sollte.

Nein, nicht in seinem Zustand. Er war zu schwach und würde auf der Stelle zusammenbrechen, wenn es zu einem weiteren Angriff dieser Stimmen kam.

Er musste sich ausruhen, raus aus dem Haus, neue Kräfte sammeln und sich vor allen Dingen mit Rom in Verbindung setzen, um zu berichten, was sich in dieser verlassenen Herberge abgespielt hatte. Das war einfach zu schlimm gewesen. Dagegen musste etwas unternommen werden. Nur nicht mehr von einer einzelnen Person. Hier musste die gesamte Macht zuschlagen, die hinter ihm stand und auf die er vertraute.

Zwar fühlte er sich schwach, aber das war noch lange kein Grund, auf dem Boden hocken zu bleiben. Er musste etwas unternehmen und wollte nicht aus dem Haus kriechen.

Aufstehen und …

Es blieb beim Gedanken, denn urplötzlich erfolgte der nächste Angriff.

Matthias hatte den Eindruck, als würde es innerhalb des Raumes dunkler werden. Es war keine normale Finsternis, denn der Tag hatte sich noch nicht verabschiedet. Er wusste nicht, woher die Dunkelheit kam, sie war jedenfalls da, aber nicht so finster, als dass er nichts mehr hätte sehen können.

Matthias stand nicht auf. Er hielt es für besser, wenn er auf dem Boden sitzen blieb. Er wollte sich für einen zweiten Angriff wappnen und rechnete damit, dass er wieder die Stimmen hören würde.

Es war ein Irrtum.

Etwas anderes trat ein.

Plötzlich erwischte ihn eine Kälte, wie er sie noch nie erlebt hatte. Es war keine winterliche Kälte, sondern eine völlig andere und schlecht zu beschreibende, die nicht nur sein Äußeres umschloss, sondern auch in seinen Körper eindrang und sich wie eine Stahlklammer um sein Herz legte.

Angst! Ja, Matthias verspürte eine Angst wie nie zuvor.

Die Kälte verschwand nicht. Aber das war nicht alles, denn sie brachte etwas mit, was mit ihr selbst nichts zu tun hatte, und das manifestierte sich innerhalb des Raumes in einer gewissen Höhe.

Es war ein Augenpaar!

*

In diesen Momenten begriff Matthias überhaupt nichts mehr. Er war völlig durcheinander. Er wollte an eine Einbildung glauben und wusste doch, dass es nicht der Fall war. Diese beiden Augen waren echt, doch es fehlte ihnen alles Menschliche.

Sie waren von einem tiefen Blau und strahlten etwas ab, was er als furchtbar empfand. Es fiel ihm auch schwer, dies zu beschreiben, aber es war das, was man möglicherweise als das Urböse ansehen musste. Etwas, das die Urangst in ihm noch steigerte, sodass er das Gefühl hatte, ihm nicht mehr entkommen zu können.