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Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!
"Das ist eine meiner letzten Fahrten", erklärte Jack Benson. Er schlug die Heckklappe des Leichenwagens zu und nickte. Sein Kollege Brian Penn warf die Kippe zu Boden. Er trat sie aus und grinste. Die Sprüche kannte er, und die Fragen, die er dann stellte, ähnelten sich auch.
"Hast du keine Lust mehr?"
"Das ist es nicht. Ich mag den unregelmäßigen Dienst nicht. Wie oft müssen wir in der Nacht raus und Tote abholen. Das ist nicht mehr mein Ding, verdammt."
"Was willst du dann?", fragte Penn.
"Weiß ich nicht genau. Außerdem stört mich die beschissene Bezahlung, wenn ich ehrlich bin. Und für einen zweiten Job nebenbei fehlt mir die Lust. Ich will nicht kellnern so wie du."
"Musst du auch nicht." Penn grinste seinen Kollegen an. "Aber heute Nacht fährst du noch - oder?"
"Ja. Und morgen auch."
John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 140
Veröffentlichungsjahr: 2015
John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.
Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.
»Das ist eine meiner letzten Fahrten«, erklärte Jack Benson. Er schlug die Heckklappe des Leichenwagens zu und nickte. Sein Kollege Brian Penn warf die Kippe zu Boden. Er trat sie aus und grinste. Die Sprüche kannte er, und die Fragen, die er dann stellte, ähnelten sich auch.
»Hast du keine Lust mehr?«
»Das ist es nicht. Ich mag den unregelmäßigen Dienst nicht. Wie oft müssen wir in der Nacht raus und Tote abholen. Das ist nicht mehr mein Ding, verdammt.«
»Was willst du dann?«, fragte Penn.
»Weiß ich nicht genau. Außerdem stört mich die beschissene Bezahlung, wenn ich ehrlich bin. Und für einen zweiten Job nebenbei fehlt mir die Lust. Ich will nicht kellnern so wie du.«
»Musst du auch nicht.« Penn grinste seinen Kollegen an. »Aber heute Nacht fährst du noch – oder?«
»Ja. Und morgen auch.«
Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve
ISBN 978-3-8387-4347-9
www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de
»Das ist eine meiner letzten Fahrten«, erklärte Jack Benson. Er schlug die Heckklappe des Leichenwagens zu und nickte.
Sein Kollege Brian Penn warf die Kippe zu Boden. Er trat sie aus und grinste. Die Sprüche kannte er, und die Fragen, die er dann stellte, ähnelten sich auch.
»Hast du keine Lust mehr?«
»Das ist es nicht. Ich mag den unregelmäßigen Dienst nicht. Wie oft müssen wir in der Nacht raus und Tote abholen. Das ist nicht mehr mein Ding, verdammt.«
»Was willst du dann?«, fragte Penn.
»Weiß ich nicht genau. Außerdem stört mich die beschissene Bezahlung, wenn ich ehrlich bin. Und für einen zweiten Job nebenbei fehlt mir die Lust. Ich will nicht kellnern so wie du.«
»Musst du auch nicht.« Penn grinste seinen Kollegen an. »Aber heute Nacht fährst du noch – oder?«
»Ja. Und morgen auch.«
Die beiden Männer hatten einen Teil ihres Jobs erledigt und einen toten Mann abgeholt. Es war eine nicht eben stark bewohnte Gegend, und das Haus, das sie hatten anfahren müssen, stand recht einsam. Um es zu erreichen, hatten sie sich den Weg durch einen Vorgarten bahnen müssen. In ihm wuchsen hohe Bäume, und hätte es kein Licht hinter den Fenstern gegeben, wäre das Haus gar nicht zu sehen gewesen.
Brian Penn setzte sich hinter das Steuer.
Die Nacht hatte einen Vorteil. Auf den Straßen herrschte nicht mehr viel Verkehr. Sie würden gut durchkommen, zur Firma fahren, den Toten dort in eine Kühlbox legen und in den kleinen Kantinenraum gehen, um dort die Zeit totzuschlagen.
Falls nicht noch eine Fuhre anfiel.
Ihr Chef stand vierundzwanzig Stunden bereit, und das wurde auch ausgenutzt. Besonders von Altenheimen. Da starben viele Menschen.
Das war auch hier der Fall gewesen. Sie hatten den Mann aus einem Heim geholt, das so einsam lag und wo sich die Menschen schon zu Lebzeiten begraben fühlen konnten.
Brian Penn wollte gar nicht daran denken, dass es ihm irgendwann auch so ergehen könnte.
Die Zufahrtsstraße war mehr eine Piste, über die sie fahren mussten, und so manches Mal wichen sie Schlaglöchern aus.
Penn fuhr konzentriert, während Jack Benson neben ihm saß und die Augen geschlossen hielt.
»He, schlaf nicht ein.«
»Warum nicht?«
»Weil ich sonst auch müde werde.«
»Soll ich das Radio anstellen?«
»Nein.«
»Was willst du dann?«
»Dass du nicht einschläfst, Mann.«
»Meine Güte. Hast du wieder eine Laune.«
Penn lachte. »Darauf bin ich auch stolz. Und ich freue mich schon auf das Wochenende.«
»Warum?«
»Dann habe ich frei und lasse die Sau raus.«
Benson grinste. »Wie machst du das denn?«
»Indem ich mich volllaufen lasse. Ich habe mich mit ein paar alten Spezis verabredet. Wir lassen mal wieder richtig die Puppen tanzen. So wie früher. Da sind dann Leichen kein Thema.«
»Und was sagt dein Weib dazu?«
»Meine Frau ist bei ihrer Mutter. Sie wird dort ein langes Wochenende verbringen.« Er rieb seine Hände. »Freie Bahn wie in alten Zeiten.«
»Viel Spaß.«
Brian Penn nickte. »Werde ich haben. Und was hast du vor?«
»Keine Ahnung. Ich lasse alles auf mich zukommen. Vielleicht schlafe ich viel. Kommt ganz darauf an, wie das Wetter wird. Aber das wird sich noch alles ergeben.«
»Klar.«
Es war eine ziemlich dunkle Nacht. Sie passte nicht in den Sommer. Seit Tagen schon waren die Temperaturen gesunken. Viel zu kalt für diese Jahreszeit, und es war noch der viele Regen hinzugekommen.
In dieser Nacht regnete es nicht. Nur hing der Himmel voller Wolken, und irgendwelche Lichter gab es nicht in ihrer Nähe. Nur in der Ferne lag eine helle Glocke über der Millionenstadt London, in die sie zum Glück nicht fahren mussten.
Ihre Firma lag in einem kleinen Ort am Rande der Stadt. Dort gab es noch eine Schreinerei, in der die beiden ab und zu – wenn sie Tagdienst hatten, und nichts zu tun war – Hilfsarbeiten durchführen mussten.
Jack summte ein Lied vor sich hin und konzentrierte sich dabei auf die Straße, über die das bleiche Licht der Scheinwerfer wanderte.
Um sie herum breitete sich Brachland aus. Zumeist feuchte Wiesen und mit Sträuchern und hohen Gräsern bewachsenes Terrain, um das sich niemand kümmerte.
Bevor sie ihr Ziel erreichten, senkte sich die Fahrbahn, und sie mussten unter einer Brücke hindurchfahren. Über ihnen rollte der Regionalverkehr zwischen London und der Südküste.
»Und wenn ich ein paar Monate arbeitslos bin, ich habe keinen Bock mehr auf den Job.« Jack Benson nickte sich selbst zu, als wollte er sich bestätigen.
»Du wirst dich noch nach der Leichenfahrerei zurücksehnen«, erklärte Penn.
»Sollen wir wetten?«
»Lieber nicht.«
Das Fernlicht erfasste bereits die Brücke.
Wie ein hoher Wall baute sich die Böschung mit den Geleisen vor ihnen auf. Tagsüber fuhren zahlreiche Züge über die Strecke. In der Nacht war es dagegen ziemlich ruhig.
Der Leichenwagen schaukelte über einige Unebenheiten hinweg, bevor sie den kurzen Tunnel durchfuhren. Das Licht strahlte hindurch und malte ein helles Gebilde auf die Fahrbahn.
Hinter der Brückendurchfahrt führte die Straße wieder leicht bergauf. Es war alles normal, und keiner der beiden dachte an etwas Böses.
Die Überraschung traf sie wenig später.
Plötzlich erfasste das Licht ein Hindernis.
Es sah im ersten Augenblick aus wie ein Kasten und stand quer auf der Straße.
»Was ist das denn?« Brian Penn hatte den Transporter mit der geschlossenen Ladefläche im letzten Augenblick gesehen. Er musste scharf bremsen, um nicht in dessen Seite zu fahren.
Sie standen. Sie schauten sich an. Sie schüttelte die Köpfe.
Brian Penn drosch mit der flachen Hand auf das Lenkrad.
»Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hat? Wer stellt denn mitten in der Nacht so ein Ding mitten auf die Straße?«
»Ich habe keine Ahnung.«
»Und jetzt?«
Benson lachte. »Du kannst fragen. Steig lieber aus und schau mit mir zusammen nach, ob wir da vorbeikommen.«
»Auf der Straße nicht.«
»Dann eben über die Wiese oder so.«
»Okay, wie du willst.«
Beide stiegen aus, und sie fühlten sich dabei alles andere als wohl in ihrer Haut. Sie waren nicht besonders ängstlich, aber was sie hier sahen, das gefiel ihnen nicht. Das war einfach unnatürlich.
Wer stellte schon einen Transporter quer auf die Straße, damit kein anderes Fahrzeug passieren konnte? Das war mehr als unnormal, und da konnte man schon auf komische Gedanken kommen.
Es brannte kein Licht am Fahrzeug. Es gab keine Bewegung.
Die Männer traten auch von der gegenüber liegenden Seite an das Fahrerhaus heran, warfen einen Blick hinein und mussten feststellen, dass dort weder ein Fahrer noch ein Beifahrer saß.
»Wir müssen über die Wiese fahren«, erklärte Jack Benson fluchend. »Los, steigen wir wieder ein.«
Brian Penn nickte und wandte sich ab, um zum Leichenwagen zurückzugehen. Er machte sich seine Gedanken und ging schließlich davon aus, dass dies alles kein Zufall war.
Der Fahrer des abgestellten Transporters konnte sein Gefährt nicht einfach vergessen haben.
Dahinter steckte mehr.
Das mulmige Gefühl in ihm verstärkte sich.
Und er sollte recht behalten.
Beide Männer waren um den Transporter herumgegangen und hatten gerade das Heck erreicht, als dessen beide Türhälften plötzlich nach außen flogen.
Und dann waren sie da.
Sie kamen wie Schattengestalten. Sie sprangen aus dem Fahrzeug.
Sie hatten nur Körper und keine Gesichter und sie fielen wie hungrige Wölfe über die beiden Männer her …
*
Brian Penn hatte sich noch nach links gedreht, um mehr sehen zu können. Genau das war sein Fehler. Auf einmal war der Schatten dicht vor ihm und schlug zu.
Ein Stein schien Brian Penn in der Körpermitte zu erwischen. Etwas stieg von seinem Magen hoch. Er fing an zu würgen und die dunkle Welt begann sich vor seinen Augen zu drehen.
Da traf ihn der nächste Hieb. Er glaubte sogar, ihn heranrauschen zu hören, was gar nicht mal so unwahrscheinlich war, denn er wurde am Hals dicht unter dem Ohr getroffen.
Es war das Aus für ihn. Auf der Stelle sackte der Mann zusammen und rührte sich nicht mehr.
Jack Benson hatte einem ersten Angriff ausweichen können. Er versuchte nun, den Leichenwagen zu erreichen, um sich dort einzuriegeln. Panik erfüllte ihn, denn er hatte aus den Augenwinkeln gesehen, wie die Schattentypen seinen Kollegen zu Boden geschlagen hatten.
Er kam noch bis zur Fahrertür, da erwischte es auch ihn. Etwas prallte gegen seinen Rücken. Für ihn war es wie eine gewaltige Kralle, die ihn da gepackt hatte.
Er wollte sich nach vorn werfen, doch es war zu spät, denn die Kralle zerrte ihn zurück.
Hart wurde er zu Boden geworfen. Trotz seiner miesen Lage hielt er die Augen offen. Er sah etwas von oben auf sich zusausen, und dann explodierte etwas in seinem Kopf.
Jack Benson hatte das Gefühl, in mehrere Teile zerrissen zu werden und wegzufliegen.
Hinein in ein Dunkel, das er bisher in seinem Leben noch nicht gekannt hatte …
*
Die Kühle war in Brian Penns Körper gekrochen, und wahrscheinlich hatte sie auch dabei mitgeholfen, ihn aus dem Zustand der Bewusstlosigkeit hervorzuholen.
Er kehrte langsam wieder zurück in die normale Welt, öffnete auch die Augen, verspürte die scharfen Stiche im Kopf, und wäre die Kälte nicht gewesen, hätte er am liebsten die Augen wieder geschlossen, um allen Unbilden zu entgehen.
Aber er hielt sie offen.
Er hörte sich selbst stöhnen, nahm einen erdigen und feuchten Geruch wahr, der aus nächster Nähe in seine Nase stieg und der zugleich dafür sorgte, dass sein Erinnerungsvermögen zurückkehrte.
Ja, das war ein Überfall gewesen.
Man hatte ihn niedergeschlagen. Ein Albtraum, aus dem er erwacht war. Und nun musste er erkennen, dass leider alles Wirklichkeit war.
Ein Transporter hatte quer auf der Straße gestanden, sodass sie hatten anhalten müssen.
Und dann waren sie wie Kastenteufel aus dem Lieferwagen gesprungen. Sie hatten sich in dem Fahrzeug versteckt gehalten und den richtigen Moment abgewartet.
Und jetzt? Was war jetzt?
Ein Überfall!, dachte Penn wieder. Ein verdammter Überfall.
Die Typen waren eine besondere Art von Straßenräubern gewesen und hatten kein Pardon gekannt.
Er tastete sich noch im Liegen ab und wunderte sich darüber, dass seine Brieftasche noch vorhanden war. Auch das Kleingeld steckte noch in der rechten Hosentasche, was ihn schon verwunderte. Warum waren er und sein Kollege dann überfallen worden?
Starke Schmerzen breiteten sich in seinem Kopf aus, und sie wurden noch intensiver, als er sich aufrichtete, die Hände gegen die Schläfen presste und erst mal sitzen blieb. Er wollte warten, bis die Stiche ein wenig abgeebbt waren.
Penn dachte auch an seinen Kollegen. Ihn musste es ebenfalls erwischt haben, aber er hörte nichts von ihm. Da gab es kein Stöhnen, kein Flüstern, es war eine für ihn schlimme Stille.
Er dachte plötzlich daran, dass sein Kollege nicht mehr am Leben sein könnte. Dieser schreckliche Gedanke ließ ihn seine Schmerzen vergessen. Er wusste jetzt, dass er auf die Beine kommen musste, um nach Jack zu suchen.
Für Brian Penn war es nicht leicht, aufzustehen. Und als er endlich stand, da schwankte er wie das berühmte Rohr im Wind und war froh, nicht wieder zu fallen.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Transporter verschwunden war. Wenn er nach vorn blickte, sah er nur den Leichenwagen, bei dem sogar noch die Scheinwerfer brannten, die ihm ihr Licht entgegenschickten.
Die Straße war ansonsten leer. Brian hatte gedacht, seinen Kollegen dort liegen zu sehen, doch das war nicht der Fall.
Aber irgendwo musste Jack sein, und dieser Gedanke trieb ihn voran. Er schwankte stark beim Gehen, geriet in das Licht der Scheinwerfer und atmete auf, als er den Leichenwagen erreicht hatte und sich nach vorn fallen lassen konnte, sodass er eine Stütze auf der Motorhaube des Daimlers fand.
Er musste eine Weile pausieren. Wenn er Luft holte, hörte es sich schon schlimm an. Die Motorhaube unter seinen Händen schien hin und her zu schwanken, wie auch die übrige Welt um ihn herum.
Irgendwann war der Zeitpunkt da, wo es ihm etwas besser ging und er sich wieder auf sein Vorhaben konzentrieren konnte, seinen Kollegen zu suchen. Er glaubte nicht, dass die schattenhaften Typen ihn mitgenommen hatten. Da musste es noch etwas geben, das konnte nicht alles sein.
Mit diesem Gedanken setzte er seinen Weg fort.
Er schob sich an der Beifahrerseite des Leichenwagens entlang. Er stützte sich dort ab, um nicht zu fallen. Sein Blick war noch nicht richtig klar, und doch sah er, was da am Boden lag.
Ein Mensch …
Er lag neben dem Hinterrad, und er sah aus, als hätte er sich dort zum Schlafen hingelegt.
Das konnte es nicht sein.
Dass es Jack Benson war, wusste Brian.
Zugleich war das Gefühl der Angst in ihm hochgeschossen, denn Jack lag wie ein Toter auf der Straße.
Kein Zucken, keine Bewegung.
Die Angst um seinen Kollegen baute sich als gewaltiger Druck in ihm auf.
Mit unsicheren Schritten ging er auf Jack zu.
Neben ihm hielt er an. Er ging langsam in die Knie, und es war für ihn schlimm, dass er in der nächtlichen Stille keinen Atem hörte.
Sollte Jack es wirklich nicht überstanden haben?
Sein Blick fiel in Bensons Gesicht, denn der Kollege lag auf dem Rücken. Geschlossene Augen, ein offener Mund. Aber es war kein Atmen zu hören.
Obwohl Penn sich selbst mehr als mies fühlte und seine Reaktionen auch nicht normal waren, wollte er nachfühlen und legte deshalb einen Finger auf die Halsschlagader des Liegenden. Wenn er dort etwas spürte, dann …
Nicht mehr denken. Nur noch handeln.
Seine Fingerkuppe fuhr über die linke Seite hinweg, und er spürte tatsächlich etwas.
Sein Kollege lebte!
Er lag nur in einer tiefen Bewusstlosigkeit.
Brian wollte lachen, doch aus seinem Mund lösten sich nur krächzende Geräusche. Aber die Erleichterung war da, und der Leichenwagen stand auch in der Nähe. So konnte er Brian wieder als Stütze beim Hochkommen dienen.
Er stand auf den Füßen. Wacklig zwar, aber immerhin, und er sah erst jetzt, dass die hintere Tür des Daimlers weit offen stand.
Sie hatten das nicht getan.
Das mussten die Typen gewesen sein, die sie überfallen hatten.
Die wenigen Schritte legte er auch noch zurück, um in den Wagen schauen zu können.
Der Sarg stand noch da. Festgezurrt wie immer. Aber der Deckel war nicht mehr vorhanden. Brian musste nicht mal einen langen Hals machen, um in den Sarg hineinschauen zu können.
Er sah auch so, dass er leer war!
Jetzt begriff er gar nichts mehr, aber der Grund des Überfalls war ihm trotzdem klar. Die Typen hatten den Leichenwagen gestoppt, um den Toten zu rauben.
Was immer sie mit ihm anstellen wollten, er fasste es nicht, und beinahe wäre er wieder zusammengebrochen.
Dann erinnerte er sich an sein Handy, das in der Innentasche seiner Jacke steckte. Von allein kamen sie hier nicht mehr weg, und so rief er seinen Chef an, damit dieser ihnen helfen sollte, auch wenn es mitten in der Nacht war …
*
Es war kein gutes Gespräch gewesen, das ich mit meinem Freund Father Ignatius, dem Chef der Weißen Macht, geführt hatte. Ich hatte ihm leider von einer Niederlage berichten müssen, die mich sehr tief getroffen hatte, denn Matthias, ein abtrünniger Agent der Weißen Macht, hatte sich auf die andere Seite gestellt und diente jetzt dem absolut Bösen, vertreten durch Luzifer.