John Sinclair 1578 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1578 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Es war Raniel, der Gerechte, der sich vor langer Zeit seinen Gegnern zum Kampf gestellt hatte. Er bezwang die dämonische Horde, aber er tötete sie nicht. Sie wurden durch ihn verflucht, was ein Fehler war, denn viel später löste sich der Fluch auf und so musste sich der Gerechte erneut stellen, um den Hass der Verlorenen zu stoppen.

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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EPUB
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Seitenzahl: 141

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumHass der VerlorenenVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Hass der Verlorenen

Es war Raniel, der Gerechte, der sich vor langer Zeit seinen Gegnern zum Kampf gestellt hatte. Er bezwang die dämonische Horde, aber er tötete sie nicht. Sie wurden durch ihn verflucht, was ein Fehler war, denn viel später löste sich der Fluch auf und so musste sich der Gerechte erneut stellen, um den Hass der Verlorenen zu stoppen.

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4349-3

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Hass der Verlorenen

Vernichtung oder Sieg!

Es gab nur diese beiden Alternativen für die hoch gewachsene Gestalt, als sie auf dem Kamm des Hügels stehen blieb und hinab ins Tal schaute, in eine schon angebrochene Düsternis, die dort wie ein grauer Schatten lag, der den Kammrücken noch nicht erreicht hatte.

Sie würden aus dem Tal kommen. Eine wilde, ungezügelte Horde, die bereit war, den einsamen Kämpfer zu vernichten, dessen Umhang sich im Wind ebenso aufblähte wie die schwarze Haarpracht, die ein Gesicht mit markanten Zügen umgab.

Raniel, der Gerechte, sah sie. Er nickte sogar in ihre Richtung. Es war klar, dass es hier nach der langen Jagd endgültig zu einer Entscheidung kommen musste …

Mit einer gelassenen Bewegung zog er sein Schwert.

Es war eine besondere Waffe, denn ihre Klinge bestand aus Glas, auch wenn sie nicht unbedingt so aussah. Auf ihrer gesamten Länge zeigte sie dunklere Stellen, auch wieder helle, und wenn das Licht in einem bestimmten Winkel auf die Waffe fiel, blitzte sie auch auf.

Nicht an diesem Ort. Hier gab es kein Licht. Es waren nur Schatten vorhanden. Der Himmel hatte seine Sonne verloren. Nicht mal ein kleiner Streifen war zu sehen, doch das machte Raniel nichts aus. Er war gekommen, um endlich ein Ende zu setzen.

Dass die Feinde in der Überzahl waren, störte ihn nicht. Er war es gewohnt, gegen eine Übermacht zu kämpfen, und bisher hatte er noch keine Niederlage einstecken müssen.

Er blieb gelassen und würde zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen. Er hielt seine Waffe nicht mal kampfbereit. Die Spitze stach in den Boden, und er hatte seine Hände auf den Griff gelegt. Den Blick seiner dunklen und leicht glänzenden Augen hielt er gesenkt, denn er wollte sehen, wie sie sich ihm näherten.

Zu steil war der Hang nicht. Dennoch würden sie es nicht schaffen, sich normal auf den Beinen zu halten. Zumindest auf den letzten Metern mussten sie sich mit ihren Händen abstützen.

Noch war es nicht der Fall. Er hörte sie, denn sie waren nicht ruhig. Sie schrien sich mit heiseren Stimmen gegenseitig Befehle zu, sie trieben sich an, und dann sah Raniel, dass zwei von ihnen sich von der übrigen Gruppe gelöst hatten.

Sie waren die Stärksten unter ihnen. Er hörte ihre knappen Schreie, mit denen sie sich gegenseitig anfeuerten. Sie wollten so schnell wie möglich bei ihm sein.

Auf Raniels Lippen legte sich ein kaltes Lächeln.

Die anderen kamen auch. Sie krabbelten den Hang hoch. Sie feuerten sich ebenfalls durch heisere Rufe an, und er wusste, dass auch sie Waffen trugen.

Raniel trat zurück. Er bereitete sich auf den Kampf vor.

Er hob sein Schwert an und schlug einige Male mit Zickzackbewegungen durch die Luft, sodass fauchende Geräusche entstanden, denen er nachlauschte.

Er war mit sich zufrieden, und nicht die Spur eines Angstgefühls stieg in ihm hoch.

Dann waren sie da. Geduckt legten sie auch die letzten Schritte zurück, um den Hang zu überwinden. Anschließend richteten sie sich auf und hoben ihren Waffen an.

Es waren ebenfalls Schwerter. Lange dünne Klingen, messerscharf geschliffen. Waffen, die blitzschnell töten konnten. Genau das hatten sie auch mit Raniel vor.

Er trat noch etwas weiter zurück. Sein leiser Ruf lockte sie in seine Nähe.

Für einen Moment verharrten sie auf der Stelle. Dabei zischten sie sich etwas zu.

Es war das Zeichen zum Angriff. Aus dem Stand hervor jagten sie auf Raniel zu. Sie schwangen ihre Waffen. Die Klingen blitzten, sie zerschnitten kreuz und quer die Luft, um den Gerechten zu irritieren, was Raniel jedoch kalt ließ.

Genau im richtigen Moment startete er den Gegenangriff.

Zwei gegen einen!

Für den Mann, der halb Engel und halb Mensch war, kein Problem.

Er führte seine Waffe mit der Kunst eines wahren Könners. Er schlug Finten, er drehte sich um seine eigene Achse. Sein Schwert war in ständiger Bewegung, und es leuchtete plötzlich auf, als hätte es ein Licht eingefangen, und dann gab es die ersten Treffer.

Der Kopf eines Angreifers flog zurück. Aber er blieb auf den Schultern.

Die Gestalt sackte zu Boden und blieb bewegungslos liegen.

Ebenso verhielt es sich mit dem Zweiten, als der von Raniels Waffe erwischt wurde. Zuerst verlor er sein Schwert. Es war ihm aus der Hand geschlagen worden. Dann riss der Gerechte seine Waffe hoch und schlug sie in das Gesicht des Angreifers.

Die Gestalt kippte zurück und blieb liegen.

Der Gerechte lächelte kantig. Er hatte sich nicht mal großartig anstrengen müssen. Und so konnte er sich in aller Ruhe um die nächsten Angreifer kümmern.

Die hatten nicht gesehen, was geschehen war. Sie waren noch voller Siegesgewissheit, als sie den Hang hinaufstiegen, was von keuchenden Lauten begleitet wurde.

Gelassen wartete Raniel ab. Er ging dabei hin und her, um stets einen guten Überblick zu haben.

Dann tauchten die Ersten auf. Sie hatten einen beschwerlichen Weg hinter sich, der sie schon ausgelaugt hatte, sodass sie sich erst sammeln und auf die neue Lage einstellen mussten.

Raniel war schneller.

Plötzlich kam er über sie. Ein Sturmwind hätte sie nicht schlimmer erwischen können. Mit einer nahezu artistischen Gewandtheit griff der Gerechte sie an, und er erlebte so gut wie keine Gegenwehr.

Seine Klinge räumte auf. Er war ihnen in allen Dingen überlegen. Das Schwert mit der gläsernen Klinge war in ständiger Bewegung wie er selbst, und um ihn herum klangen die Schreie auf. Manche zeugten von den Schmerzen, die ihnen die Waffe zufügte. Andere wiederum klangen wütend, denn die Männer merkten sehr schnell, dass sich für sie eine Niederlage anbahnte. Sie hatten gegen diesen Kämpfer nicht den Hauch einer Chance.

Er trieb sie vor sich her, aber er schleuderte sie nicht den Hang hinab.

Reihenweise fielen sie. Waffen klirrten. Die Angreifer schafften es nicht mehr, bis in Raniels Nähe zu gelangen. Er räumte alles zur Seite, was sich ihm in den Weg stellte.

Sie hatten ihn vernichten wollen. Sie hassten ihn, doch jetzt war er an der Reihe, und er kannte kein Pardon.

Diejenigen, die zu Boden fielen, richteten sich nicht mehr auf, und schon nach kurzer Zeit glich das Gelände einem Schlachtfeld.

Keiner der Angreifer war den Hang hinabgerollt. Alle lagen zu den Füßen des Gerechten, der sich dann noch um den Letzten kümmerte, der erst jetzt den Hang hinter sich gebracht hatte.

Die Gestalt lief genau in den Schlag hinein. Das bleiche Totengesicht verzerrte sich noch vor Entsetzen, dann war es vorbei. Der Gegner fiel um und blieb liegen.

Raniel war der Sieger!

Er riss den Arm mit der Waffe hoch und führte sie mit blitzenden Augen kreisförmig über seinem Kopf. Aus seiner Kehle drang ein hartes Lachen, das in die Stille der Dämmerung hallte.

Langsam sank sein Schwert herab.

Er hatte es geschafft.

Seine Feinde lagen um ihn herum.

Er hätte sie jetzt der Reihe nach köpfen können, denn das hätten auch sie mit ihm gemacht. Doch davon nahm er Abstand. Er war kein Henker, er war der Gerechte, der bestrafte, wenn es sein musste. Und das tat er auch in diesem Fall.

Es dauerte seine Zeit, bis er das getan hatte, was er tun musste. Er packte sie der Reihe nach und schaffte sie weg. Es gab niemanden, der ihn dabei störte.

Das Wichtigste stand ihm noch bevor. Für ihn waren es Verdammte, und er verfluchte sie mit drohenden und bösen Worten. Sie hatten ihn gestört, jetzt war es damit vorbei, und so sollte es auch bleiben.

Wenig später war Raniel zufrieden. Niemand von ihnen würde mehr über Menschen herfallen, um sie zu vernichten.

Aber auch der Gerechte war nicht allmächtig, denn auch er konnte irren …

*

Brenda Jones erwischte es von einem Augenblick auf den anderen.

Bisher war alles glatt gelaufen, sie hatte sogar gute Geschäfte gemacht, denn eine Horde asiatischer Touristen war in ihr Geschäft gekommen, um sich mit Kosmetikartikeln einzudecken. Sie hatte die Leute noch alle bedienen können und schaute ihnen nach, wie sie zur Tür gingen, da hatte sie plötzlich das Gefühl, als hätte sie jemand aus dem Unsichtbaren hervor gegen den Kopf geschlagen.

Sie taumelte zurück. Glücklicherweise befand sich in der Nähe ein Stuhl, auf den sie sich fallen lassen konnte.

Es kam wieder.

Es war schrecklich.

Brenda wusste das, und sie konnte nichts dagegen tun. Sie musste es geschehen lassen, denn sie hatte schon einige Male vergeblich versucht, dagegen anzugehen.

Im Moment kam kein Kunde. Darüber war sie froh. Und so blieb sie auf ihrem Stuhl hinter der Kasse hocken. Schwer ging ihr Atem. Die Luft kam ihr dick vor, und es war jedes Mal ein Kampf, wenn sie einatmete. Die Welt um sie herum war zwar gleich geblieben, für Brenda hatte sie sich trotzdem verändert.

Sie glaubte daran, dass sie von einer anderen Macht übernommen worden war. Etwas war erschienen, auf das sie sich keinen Reim machen konnte. Jemand wollte was von ihr, aber sie hatte niemanden gesehen.

In der Nacht war es schon öfter geschehen. Aber nie so hart wie jetzt. Brenda war nicht mehr sie selbst. Sie bemühte sich, die Ruhe zu bewahren. Einfach nur ruhig sein. Sich nicht mehr bewegen. Darauf hoffen, dass der Anfall oder Angriff vorüberging, wie es bei den übrigen auch der Fall gewesen war.

Die Ruhe tat ihr gut. Hätte sie sich bewegen müssen, wäre das nicht möglich gewesen, aber ausruhen konnte sich die Frau nicht, denn schon bald erlebte sie etwas Neues.

Das Gefühl, nicht mehr allein zu sein, hatte sie schon vorher gehabt. Nun drängte es sich noch stärker in ihr Bewusstsein und überlagerte ihr normales Denken.

So weit wie möglich riss sie die Augen auf, weil sie sehen wollte, ob sich jemand in ihrer Nähe befand.

Es war nichts zu sehen. Ihr Laden war leer. Es stand kein Kunde an der Verkaufstheke, und es war auch keiner dabei, die Parfümerie zu betreten. Und doch war sie nicht allein.

Es war verrückt, daran zu denken, dass es unsichtbare Personen gab, die sich in ihrem Geschäft aufhielten. Das gab es nur im Film, aber ihr Eindruck war so und er verschwand auch nicht.

Es war schlimm, denn sie erlebte jetzt eine Bedrohung, wie sie sie in den Nächten nicht durchgemacht hatte.

Da hatte man auch schon mit ihr Kontakt aufgenommen, aber das war etwas völlig anderes gewesen.

Es hörte nicht auf. Es verstärkte sich. Brenda Jones kam sich vor, als hätte man sie in eine Zwangsjacke gesteckt, aus der sie sich nicht mehr befreien konnte.

Wo waren sie?

Wer waren sie?

Sie zeigten sich nicht. Sie blieben unsichtbar, aber jemand zog die Schlinge noch enger zusammen, und dann hörte sie plötzlich eine Stimme. Oder waren es mehrere?

Ein Wispern, ein Flüstern und Zischeln.

Das waren mehrere Stimmen, und die Angst stieg noch stärker in ihr hoch.

Brenda wusste nicht genau, was sie von ihr wollten. Sie sprachen auf sie ein, als wären sie Geister, die das Reich der Toten verlassen hatten.

Kalt wurde es um sie herum. Es war eine andere Kälte als die im Winter. Sie legte sich auf ihre Brust, schnürte sie zusammen und raubte ihr fast den Atem.

Auf einmal wurden die Stimmen deutlicher.

»Du gehörst jetzt uns«, flüsterten sie. »Du gehörst uns allein. Der Fluch ist gelöscht, und wir werden uns das Leben zurückholen, und zwar durch dich. Ja, durch dich und andere.«

Brenda hatte die Worte verstanden, aber sie begriff nichts. Es war zu unwahrscheinlich.

Sie wollte Fragen stellen, aber sie brachte kein Wort über die Lippen.

Etwas berührte sie. Etwas strich an ihrem Körper hoch und glitt unter ihrer Bluse an der nackten Haut entlang. Sie verspürte den wahnsinnigen Druck auf ihrer Brust, und das war der Augenblick, als ihr Herz anfing, wie verrückt zu schlagen.

Das Blut rauschte in einem wahren Wirbel durch ihre Adern. Sie hatte das Gefühl, etwas Fremdes in sich zu spüren, und sie bekam plötzlich keine Luft mehr.

Aus!, dachte sie. Das ist dein Ende …

*

»Da ist eine Parklücke«, sagte Glenda Perkins zu mir.

»Na und?«

»Dort kannst du anhalten.«

»Und warum sollte ich das tun?«

Glenda verdrehte die Augen. »Fahr einfach hinein.«

Es war ihr Wunsch und zugleich ein Befehl, dem ich mich nicht widersetzen konnte, und so rollte ich in die Parklücke hinein, die tatsächlich vorhanden war, was in London schon fast einem Wunder gleich kam.

Wir standen, und ich fragt: »Und jetzt?«

Glenda deutete nach links. »Siehst du den Laden da?«

»Bin ja nicht blind.«

»Dort werde ich hineingehen und mir etwas besorgen.«

Ich verdrehte die Augen. »Kosmetik?«

»Genau.«

»Hast du das nötig?«

Ihr Blick war fast böse, mit dem sie mich bedachte. »Willst du damit sagen …«

»Nein, nein, auf keinen Fall. Du siehst auch ohne Schminke toll aus, meine Liebe.«

Ihre Lippen verzogen sich zu einem säuerlichen Grinsen, bevor sie mir eine Antwort gab.

»Es geht hier nicht um Schminke, sondern um ein neues Duschgel. Ich weiß, dass der Laden hier Sonderangebote hat, und da muss ich zuschlagen.«

»Verstehe. Aber was ist mit unserem Termin?«

»Ob wir nun pünktlich oder zwei Minuten später zum Jubiläum des Kollegen kommen, ist egal. Da sind so viele Menschen, dass wir gar nicht auffallen.«

»Das meinst du?«

»Ja, das meine ich.«

Losgeschnallt hatte sich Glenda schon. Jetzt öffnete sie die Tür und verließ den Rover.

Ich konnte nichts machen und nur hoffen, dass sie sich nicht zu lange in der Parfümerie aufhielt. Dass dies der Beginn eines Horrorfalls war, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht …

*

Glenda musste nur wenige Schritte gehen, um die Eingangstür des Ladens zu erreichen. Von der Kühle des Wagens war sie hinein in die sommerliche Wärme des Abends getreten, und diese Wärme sorgte bei ihr für eine Vorfreude auf die Feier.

Der Kollege feierte sein Jubiläum in einem Restaurant, dem ein Garten angeschlossen war. Er hatte Glück mit dem Wetter, und Glenda war davon überzeugt, dass es eine tolle Party werden würde.

Das Geschäft war nicht groß. Es gab nur ein Schaufenster, durch das Glenda in den Laden schauen konnte, wobei sie feststellte, dass sie die einzige Kundin sein würde. Selbst die Verkäuferin sah sie nicht, die zugleich Besitzerin war.

Glenda kannte die Frau. Sie hieß Brenda Jones und betrieb den Laden allein. Nur zu Stoßzeiten griff sie auf eine Aushilfe zurück.

Sie stieß die Tür auf und hörte über ihrem Kopf das leise Gebimmel einer Glocke.

Sofort schaltete Glenda ihr Lächeln ein und wollte sich dem Tisch zuwenden, auf dem die Sonderangebote lagen, als ihr ein Geräusch auffiel, das nicht hierher passte.

Zunächst wusste sie nicht, was es zu bedeuten hatte. Wenig später identifizierte sie es als Keuchen, aber es war niemand zu sehen, der es abgegeben haben könnte.

Einige zögerliche Schritte ging Glenda auf die Verkaufstheke zu. Ihr Lächeln verschwand, als sie die Laute deutlicher hörte.

Glenda runzelte die Stirn. Ihr Blick schweifte durch den Laden und verweilte dann im Kassenbereich, denn von dort kam das Geräusch.

Zu sehen war jedoch nichts.

»Mrs. Jones?« Es war nur ein leiser Ruf. Eine Antwort erhielt sie nicht.

So blieb ihr nichts anderes übrig, als hinter die Theke zu schauen. Glenda war plötzlich voller Misstrauen, und die Möglichkeit eines Überfalls schoss ihr durch den Kopf.

Dann schaute sie nach links, vorbei an der hohen, altmodischen Kasse.

Ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich. Was sie sah, ließ ihren Herzschlag leicht stocken.

Brenda Jones lag halb auf dem Boden. Es war eine unbequeme Lage, die sie bestimmt nicht freiwillig eingenommen hatte.

Glenda sah, dass die Geräusche von ihr stammten. Das Gesicht der Frau war hochrot, die Augen verdreht, und sie versuchte offenbar verzweifelt nach Luft zu schnappen, was ihr nur mit Mühe zu gelingen schien.