John Sinclair 1581 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1581 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Lisa Long hatte die Veränderung in ihrem Mund schon beim Erwachen gespürt. Etwas bewegte sich darin, und das war nicht die eigene Zunge. Ein Gefühl des Ekels überkam sie - und zugleich ein heftiger Schub der Angst. Trotzdem wollte sie wissen, was sich da in ihrer Mundhöhle abspielte.

Sie fand den Weg ins Bad, blieb vor dem Spiegel stehen, öffnete den Mund, und genau in diesem Moment schoss eine Schlange zwischen den Lippen hervor ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 142

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumEkelVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Ekel

Lisa Long hatte die Veränderung in ihrem Mund schon beim Erwachen gespürt. Etwas bewegte sich darin, und das war nicht die eigene Zunge. Ein Gefühl des Ekels überkam sie – und zugleich ein heftiger Schub der Angst. Trotzdem wollte sie wissen, was sich da in ihrer Mundhöhle abspielte.

Sie fand den Weg ins Bad, blieb vor dem Spiegel stehen, öffnete den Mund, und genau in diesem Moment schoss eine Schlange zwischen den Lippen hervor …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4352-3

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Ekel

EKEL!

Der Schrei, den Lisa Long in ihrem Kopf hörte, wollte überhaupt nicht enden. Manchmal wurde er ein wenig leiser, nahm dann aber immer wieder an Lautstärke zu und peinigte die Frau.

Ruckartig öffnete sie die Augen. Mit dem Schlaf war es vorbei. Der Schrei hatte sie geweckt, doch Lisa wusste genau, dass er nicht normal gewesen war. Es befand sich niemand im Zimmer, der ihn hätte ausstoßen können. Sie warf noch einen Blick auf die roten Zahlen der Digitaluhr und stellte fest, dass sie erst knapp über zwei Stunden geschlafen hatte. Gegen Mitternacht war sie zu Bett gegangen.

Sie fühlte sich hellwach und zugleich aufgedreht. Ihr Herz schlug heftiger als normal. Eine Folge des Schrecks, den der Schrei in ihr ausgelöst hatte.

Wer hatte geschrien?

Lisa sah keinen fremden Menschen, und doch war sie durch dieses Geräusch geweckt worden. Und dann kam sie zu der Erkenntnis, dass sie selbst es gewesen sein musste.

Aber warum? War es die Reaktion auf einen schlechten Traum gewesen? Da kam so einiges infrage, und sie überlegte angestrengt, während sie im Bett saß und ihre Blicke durch das Schlafzimmer wandern ließ, in dem es nicht ganz dunkel war.

In der Nähe ihres Hauses stand eine Laterne, die ihr Licht durch ihr Schlafzimmerfenster warf. Sie hätte einen Eindringling sehen müssen, denn ein Versteck gab es hier für ihn nicht.

Sie hätte beruhigt sein können und war es trotzdem nicht.

Irgendetwas hatte sich bei ihr verändert, und das hatte nichts mit der Umgebung zu tun.

Es lag einzig und allein bei ihr, und das musste sie herausfinden.

Sie schob die Erinnerung an den Schrei beiseite und konzentrierte sich auf einen anderen Punkt, und der war auch bei ihr selbst zu suchen.

In ihrem Mund.

Lisa erschrak erneut.

Was sie da spürte, das kannte sie nicht. Und plötzlich erinnerte sie sich daran, dass sie kurz vor dem Schrei und sogar noch beim Erwachen ein starkes Gefühl des Ekels empfunden hatte.

Es war über sie gekommen wie eine gewaltige Woge, und es hatte alles mit sich gerissen.

Ja, Ekel!

Der Magen war ihr hochgekommen, und jetzt stieg das Gefühl in ihr hoch, würgen zu müssen. Als säße etwas in ihrem Hals fest, das sie nicht wegbekam. Es war schlimm.

Aber nicht nur der Hals war in Mitleidenschaft gezogen worden, auch im Mund hatte sich etwas verändert.

Die Frau wollte wissen, was es war. Sie zwang sich zur Ruhe. Unbeweglich saß sie in ihrem Bett, und wenig später glaubte sie, dass sie etwas im Mund hätte.

Sie bewegte ihre Zunge.

Nein, das traf nicht zu. Lisa Long hatte nur den Eindruck, dass sich ihre Zunge bewegte. Tatsächlich war es etwas anderes und auch Fremdes, das nicht durch sie gesteuert wurde.

Da war etwas in ihrer Mundhöhle, das sich selbstständig gemacht hatte, und es hing nicht mit ihrer Zunge zusammen.

Lisa erlebte einen ersten Angstschub. Dabei stieg ihr das Blut in den Kopf.

Sie hörte sich würgen. Es war schlimm. Etwas im Mund zu wissen, das nicht zu kontrollieren war. Das konnte grausam sein und auch zu Panikattacken führen.

Da drängten sich sofort die Gedanken an ein Ersticken hoch, und das wollte sie auf keinen Fall. Sie musste die Ruhe bewahren, so schwer es ihr auch fiel.

Atmen. Nur nicht zu hektisch und überhastet. Einfach nur durch die Nase Luft holen.

Lisa riss sich zusammen. Sie übte das Atmen und hatte es nach einer gewissen Zeit im Griff.

Die Veränderung in ihrem Mund allerdings war geblieben. Da war etwas vorhanden, das einfach nicht dorthin gehörte. Etwas Dickes, das sich bewegte oder einfach nur dalag, fast wie ein schleimiger Klumpen.

Sie konnte es sich nicht erklären, aber es musste eine Erklärung geben. Nur würde sie die nicht hier im Bett finden.

Sie brauchte einen Spiegel.

Lisa Long stand auf. Wieder riss sie sich mit ungeheurer Anstrengung zusammen. Alles musste langsam gehen, nur keine Hektik.

Als sie schließlich neben dem Bett stand, hatte sich immer noch nichts verändert. Die Übelkeit verursachenden Bewegungen in ihrem Mund blieben bestehen.

Es war nicht hart, was dort steckte. Es handelte sich um einen weichen Gegenstand, der sich von einer Mundseite in die andere schob.

Wie eine blinde Person in einer fremden Umgebung verhielt Lisa sich. Sie tappte aus dem Schlafzimmer in den kleinen Flur. Weit musste sie nicht gehen, um das Bad zu erreichen. Es befand sich an der linken Seite, nahe der Wohnungstür, die abgeschlossen war.

Der Zugang zum Bad stand spaltbreit offen. Lisa tippte die Tür an, die nach innen schwang und ihr den Weg freigab.

Sie machte Licht. Der kleine quadratische Raum wurde bis in den letzten Winkel erhellt. Das Licht war grell. Es stach in ihre Augen, aber darum kümmerte sich Lisa nicht. Sie dachte nur an das Ding in ihrem Mund, und näherte sich dem kleinen Waschbecken, über dem der Spiegel hing.

Davor hielt sie an.

Ihr Gesicht sah verquollen aus. Leicht aufgedunsen, die Wangen etwas aufgebläht, und der Mund war nicht geschlossen, weil sie von innen einen Druck verspürte.

Mit ihren Handballen stützte sich Lisa auf dem Rand des Waschbeckens ab. Sie wusste, was sie tun musste und auch wollte, doch irgendetwas hinderte sie daran. Sie fürchtete sich plötzlich davor, ihren Mund weit zu öffnen.

Dann tat sie es doch.

Nicht schnell. Eher bedächtig. So wie jemand, der dieses Öffnen genießen wollte.

Lisa schaute hinein. Oder wollte es.

Da gab es etwas, was sie völlig irritierte und aus der Bahn warf.

In ihrem Mund bewegte sich etwas!

Und das war nicht ihre Zunge, sondern etwas Fremdes, das wenig später aus ihrem Mund schoss.

Es war der Körper einer Schlange!

*

Lisa Long glaubte nicht, was sie sah. Sie erlebte den Schock ihres Lebens. Sie hatte das Gefühl, als würden ihr die Beine unter dem Körper weggezogen. Es war ein Glück für sie, dass ihr das Waschbecken den nötigen Halt gab, denn sonst wäre sie auf der Stelle zusammengebrochen.

Eine Schlange!

Schmal, glatt, mit einem Kopf und winzigen Augen. Aus dem Maul huschte eine gespaltene Zunge hervor, die hin und her zuckte, verschwand und dann wieder zu sehen war.

EKEL!

Genau das war es. Dieses Gefühl hatte sie bereits im Schlaf erlebt, und wer dieses Bild sah, der konnte sich davor nur ekeln.

Eine Schlange in meinem Mund!

Das war wie ein Schrei, der in ihr gellte. Das Gefühl, sich übergeben zu müssen, verstärkte sich mit jeder Sekunde. Sie hätte eigentlich weglaufen müssen, weil auch ein Anflug von Panik sie erfasste.

Lisa tat es nicht. Sie blieb stehen, starrte sich an und glaubte, in das Gesicht einer Fremden zu schauen. Es sah aufgedunsen auf, es war irgendwie nicht mehr menschlich. Der Ausdruck zeigte den Schreck, den sie empfand.

Ihr Herz schlug noch. Sie war nicht tot, obwohl sie sich beinahe so fühlte. Aber als Tote fühlt man nichts mehr, dachte sie noch.

Das schlimme Bild im Spiegel wollte einfach nicht weichen. Die grünliche Schlange huschte vor, dann wieder zurück, aber sie verschwand einfach nicht.

Lisa Long spürte, wie ihre Kräfte langsam nachließen. Die Beine hatten nicht mehr die Kraft, sie zu halten, auch das Abstützen auf dem Rand des Waschbeckens fiel ihr ungeheuer schwer.

Irgendwann war es dann vorbei.

Sie sackte in die Knie und blieb vor dem Waschbecken regungslos liegen …

*

❻Und?«

Susan nickte und lächelte. »Es war ein schöner Abend, Ben, vielen Dank, ehrlich.«

»Mehr sagst du nicht?«

»Wieso? Du hast doch auch nur eine kurze Frage gestellt.«

»Trotzdem.« In Bens Augen trat ein Glanz, der auf etwas Bestimmtes hindeutete. »Der Abend muss ja noch nicht vorbei sein. Wir haben noch nicht mal Mitternacht und sind beide keine Teenager mehr. Du weißt, was ich damit andeuten will.«

Susan lächelte. Sie saß auf dem Beifahrersitz.

»Ja, das weiß ich. Auch wenn wir keine Teenager sind, geht mir das alles ein wenig zu schnell. Wir haben uns heute erst kennen gelernt, und ein One-Night-Stand ist nichts für mich.«

Der Mann lachte. »Dabei muss es ja nicht bleiben, wenn es nach mir geht, verstehst du?«

Susan nickte. »Ja, ja«, sagte sie dann, »ich verstehe schon. Das ist alles richtig. Aber wir kennen uns kaum. Du weißt nichts von mir, ich weiß nichts von dir …«

»Ist das schlimm?« Ben lachte. Dabei schielte er durch die Frontscheibe seines Autos.

Sie standen auf einem Parkplatz. In der Nähe ragten zwei Hochhäuser in den dunklen Himmel. In der Umgebung war es einsam, niemand war zu sehen.

Und neben ihm saß mit Susan eine Frau, wie er sie mochte. Sie war nicht unbedingt dünn, war schon in den Vierzigern, hatte ein nettes Gesicht und lockige Haare, die rötlich gefärbt waren.

Sie hatten sich in einem Pub kennengelernt, in dem an diesem Abend nur Gäste waren, die gern Oldies hörten, bei denen man ins Schwärmen geriet und an die eigene Jugend dachte. Die lag auch für Ben weit zurück. Mit fünfzig Jahren gehörte er nicht gerade mehr zu den jungen Menschen.

»Nun?«

Susan schüttelte den Kopf.

»Lassen wir es dabei. Den Kaffee in meiner Wohnung gibt es irgendwann später. Wir können uns ja morgen wieder treffen.«

Ben schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Ich bin in den nächsten Tagen unterwegs. Ich habe dir doch gesagt, dass ich meine Medikamente an den Mann bringen muss. Ich habe einige Ärzte zu besuchen, die nicht nur in London ihre Praxis haben. In den nächsten drei Tagen bin ich auf meiner Route.«

»Es gibt ein Telefon.«

»Das reicht mir nicht.« Ben hatte sich losgeschnallt und drehte sich nach links. Seine Hand bewegte sich auf ihren Rock zu, der zwar lang, aber an beiden Seiten geschlitzt war, sodass er mehr als nur die Knie der Frau sah. Das nutzte er aus.

Seine Hand fuhr unter den Rock und immer höher, um die prallen Schenkel zu erreichen. Zugleich beugte er sich der Frau entgegen, um sie zu küssen. Seine freie Hand glitt über den Oberkörper seiner Eroberung und näherte sich ihren vollen Brüsten.

»Bitte, Ben …«

»Wenn nicht jetzt, wann dann?«

Susan musste lachen. »Das ist doch viel zu unbequem. Außerdem tue ich dir nicht gut, glaub es mir.«

»Für dich nehme ich jede Unbequemlichkeit in Kauf. Dieser Abend ist ein Wahnsinn gewesen. Du hast mich verrückt gemacht. Ich will dich zumindest spüren.«

»Das hast du schon beim Tanzen«, bemerkte sie.

»Es hat mir aber nicht gereicht.«

Susan lachte kehlig. Dieser aufdringliche Typ neben ihr würde nie im Leben auf den Gedanken kommen, dass sie ihm etwas vorspielte. Sie wollte nicht. Er war nicht ihr Fall, sie wollte etwas ganz anderes, und das würde ihr auch noch gelingen.

Er ließ nicht locker, und sie ließ ihn gewähren. Von seinen Berührungen würde sie nicht sterben, auch wenn er ihre Brüste knetete und immer heftiger atmete.

Sie öffnete den Mund.

Er nahm es als Aufforderung zu einem Kuss.

»Ja, jetzt …«

»Nicht, Ben, ich warne dich!«

»Unsinn, Susan. Wir beide gehören zusammen. Das weiß ich, das habe ich vom ersten Moment an gespürt.«

Die Worte perlten an Susan ab, denn sie beschäftigte sich längst mit anderen Dingen. Sie spürte die Veränderung in ihrem Mund. Es war nicht die Zunge, die sich selbstständig gemacht hatte, sondern etwas völlig anderes.

Ben hatte nichts bemerkt. Es war ihm gelungen, ihren Rock weit in die Höhe zu schieben. Der Anblick ihrer Schenkel machte ihn verrückt, denn er sah jetzt, dass sie normale Nylons trug und keine Strumpfhose. Das war der reine Wahnsinn. So etwas hätte er nicht gedacht. Er hatte seinen Kopf gesenkt und wollte die Schenkel küssen.

»Hör auf damit, Ben.«

»Nein!«, keuchte er zurück.

»Es ist in deinem eigenen Interesse!«

»Ich weiß schon, was gut für mich ist.«

»Weißt du nicht. Sonst würdest du so schnell wie möglich den Wagen verlassen und wegrennen. Ich bin eine Gefahr für dich. Willst du das nicht begreifen?«

»Und ob du eine Gefahr für mich bist«, flüsterte er zwischen einigen Küssen. »Ich habe meine Augen nicht geschlossen, das kannst du mir glauben.«

»Lass es sein!«

Ben lachte. Er hatte die Warnung in der Stimme überhört. »Nie«, keuchte er.

Susan senkte ihren Kopf. Sie sagte nichts mehr. Es wäre ihr auch schwergefallen, denn sie spürte, dass ihr Mund gefüllt war. Hätte sie jetzt etwas gesagt, wäre kaum ein verständliches Wort über ihre Lippen gedrungen.

Ben schob ihren Rock noch weiter hoch. Er war wie von Sinnen, und glaubte, dass es seine Berührungen waren, die die heftigen Bewegungen des Frauenkörpers ausgelöst hatten.

Es hatte einen anderen Grund.

Niemals wäre er auf diesen Gedanken gekommen, aber er stieß scharf den Atem aus, als seine Haare gepackt wurden. Sein Kopf wurde in die Höhe gezerrt, und er rechnete damit, dass Susan ihn küssen wollte.

Ihr Mund war nicht mehr geschlossen. Ben sah die Bewegung zwischen den Lippen und ging davon aus, dass es sich dabei um ihre Zunge handelte. Sie schoss auch aus dem Mund hervor.

Im letzten Augenblick erkannte er, dass es sich nicht um eine Zunge handelte. Das Ding war länger, vielleicht auch schmaler, doch so genau sah er das nicht.

Es klatschte gegen sein Gesicht.

Er schrie auf.

Es war nur ein kurzer Schrei, dann spürte er, wie dieses feuchte Ding über sein Gesicht fuhr und dann nach unten wanderte, um sich um seinen Hals zu schlingen.

Für einen schrecklich langen Moment glaubte er, erwürgt zu werden, bis er dann einen Biss spürte, der sich wie ein Nadelstich anfühlte.

Erst jetzt war er wieder in der Lage, normal zu denken, aber das half ihm auch nicht mehr.

Er riss noch die Augen auf und sah etwas Unglaubliches.

Aus dem Mund der Frau war eine Schlange gekrochen, die ihn gebissen hatte. Und er glaubte, dass das Gesicht der Frau zu einem Grinsen verzogen war.

Das kann nicht wahr sein!, schoss es ihm durch den Kopf. So etwas gibt es nicht!

Es war Bens letzter Gedanke, denn etwas erreichte sein Gehirn, was alles andere ausschaltete. Er fühlte sich wie verändert. Durch seine Adern raste eine Hitze, wie er sie zuvor noch nie erlebt hatte.

Er verbrannte innerlich.

Ein letzter Schrei löste sich aus seinem Mund. Sein Körper bäumte sich auf. Obwohl er die Augen weit geöffnet hatte, war er nicht mehr in der Lage, etwas zu sehen.

Es hätte ihn auch wahnsinnig enttäuscht, denn vor ihm schwebte das Gesicht der Frau, das zu einem Lächeln verzogen war.

Ben sackte zusammen.

Susan aber nickte. Es war geschafft.

Die Schlange war nicht mehr zu sehen. Die Frau schluckte noch einige Male, als wollte sie sie hinunterwürgen.

Danach schob sie Bens Körper von sich weg, und als sie sich von ihm befreit hatte, dauerte es nur noch Sekunden, bis sie den Wagen verlassen hatte und in der dunklen Nacht verschwunden war …

*

Es war einer dieser Abende gewesen, die mir nicht eben Spaß bereiteten, die ich aber hin und wieder durchziehen musste, denn der Abend lief unter der Überschrift Weiterbildung.

Da wurde uns eine Menge Theorie eingepaukt. Es ging um Gesetze und Gesetzesänderungen, aber auch um terroristische Bedrohungen, die nach wie vor latent vorhanden waren.

Zwar hatte ich beruflich mit derartigen Themen nichts zu tun, aber hingehen musste ich. Da kannte mein Chef, Sir James Powell, kein Pardon.

An Suko war der Kelch vorbei gegangen. Wenn möglich, sollte ich ihn über das informieren, was ich in den mehr als zwei Stunden erfahren hatte.

Die Dozenten wechselten sich ab, und da ich leider in der ersten Reihe saß, konnte ich noch nicht mal meine Augen schließen. Zudem saß Sir James neben mir und warf mir hin und wieder einen schiefen Blick zu, als traute er es mir zu, das ich hier ein kurzes Nickerchen hielt.