John Sinclair 1586 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1586 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Es roch nach Tod, nach Abschied, nach Tränen und auch nach Weihwasser oder Weihrauch. Das gehörte nun mal zu einem Friedhof und störte Suko nicht, nachdem er die Tür des Rover hinter sich geschlossen hatte.

Er hatte den Wagen auf dem Friedhofsparkplatz abgestellt, der grau schimmerte und aus dessen Boden nur wenige Grasbüschel hervorschauten.

Es herrschte eine Stille, wie man sie meistens auf Friedhöfen findet. Sie wurde nur durch wenige Geräusche unterbrochen, die der Wind erzeugte, wenn er durch das Blattwerk der nahen Bäume fuhr und dafür sorgte, dass die Blätter leise raschelten, als wollten sie auf ihre Weise den einsamen Mann begrüßen. Einige Blätter hatten sich bereits von den Zweigen gelöst und wurden über den Boden geweht. Dabei war immer ein leises Knistern zu hören ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 136

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumLeichenräuberVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Leichenräuber

Es roch nach Tod, nach Abschied, nach Tränen und auch nach Weihwasser oder Weihrauch. Das gehörte nun mal zu einem Friedhof und störte Suko nicht, nachdem er die Tür des Rover hinter sich geschlossen hatte.

Er hatte den Wagen auf dem Friedhofsparkplatz abgestellt, der grau schimmerte und aus dessen Boden nur wenige Grasbüschel hervorschauten.

Es herrschte eine Stille, wie man sie meistens auf Friedhöfen findet. Sie wurde nur durch wenige Geräusche unterbrochen, die der Wind erzeugte, wenn er durch das Blattwerk der nahen Bäume fuhr und dafür sorgte, dass die Blätter leise raschelten, als wollten sie auf ihre Weise den einsamen Mann begrüßen. Einige Blätter hatten sich bereits von den Zweigen gelöst und wurden über den Boden geweht. Dabei war immer ein leises Knistern zu hören …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4357-8

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Leichenräuber

Es roch nach Tod, nach Abschied, nach Tränen und auch nach Weihwasser oder Weihrauch. Das gehörte nun mal zu einem Friedhof und störte Suko nicht, nachdem er die Tür des Rover hinter sich geschlossen hatte.

Er hatte den Wagen auf dem Friedhofsparkplatz abgestellt, der grau schimmerte und aus dessen Boden nur wenige Grasbüschel hervorschauten.

Es herrschte eine Stille, wie man sie meistens auf Friedhöfen findet. Sie wurde nur durch wenige Geräusche unterbrochen, die der Wind erzeugte, wenn er durch das Blattwerk der nahen Bäume fuhr und dafür sorgte, dass die Blätter leise raschelten, als wollten sie auf ihre Weise den einsamen Mann begrüßen. Einige Blätter hatten sich bereits von den Zweigen gelöst und wurden über den Boden geweht. Dabei war immer ein leises Knistern zu hören …

Peter Bloom, den Suko auf dem Gelände treffen wollte, hatte ihm versprochen, das kleine Seitentor offen zu lassen. Darauf ging Suko nun zu.

Er wusste nicht, wann Bloom ihm entgegenkommen würde. Er hatte nur allgemein den Friedhof als Treffpunkt genannt. Suko rechnete allerdings damit, dass Bloom in der Nähe des Ausgangs warten würde.

Die Tür aus einem grün gestrichenen Gitter sah zwar abgeschlossen aus, sie war es aber nicht. Bereits auf einen geringen Druck hin gab sie nach, und Suko betrat das Gelände.

Friedlich und still lag es vor ihm. Es war ein Areal, auf dem viele Bäume wuchsen, als sollte deren Laub die Gräber beschützen, sei es vor Regen oder zu großer Hitze.

Suko gelangte auf einen Weg und blieb nach knapp fünf Schritten stehen.

Von Bloom sah er nichts. Er kannte ihn auch nicht. Der Mann hatte beim Yard angerufen und etwas über Leichenräuber berichtet, die sich auf diesem Friedhof herumtreiben sollten. Auf entsprechende Nachfragen hatte er nichts gesagt und nur um das Treffen gebeten.

Suko hätte normalerweise seinen Freund und Kollegen John Sinclair mitgenommen, doch der war im Moment nicht greifbar und hatte einen Fall an der deutschen Grenze zu Polen zu lösen.

Der Inspektor war eigentlich kein Mensch, der auf bloße Gefühle reagierte oder sie schon im Voraus spürte. In diesem Fall war er jedoch sofort sensibilisiert gewesen.

Er sah zwar nichts, was nach einer gefährlichen Überraschung aussah, aber Bloom hätte eigentlich erscheinen müssen. Er hatte es ja sehr dringend gemacht. Noch jetzt klang seine Stimme in Sukos Ohren nach.

Nun war er nicht zu sehen.

Das war schon ungewöhnlich, und so keimte das Misstrauen bei Suko immer höher.

Rechts des Weges lagen die Gräber. Mal frei, dann wieder durch Geäst geschützt.

An der linken Seite sah Suko den Umriss eines Hauses. Es war eine der beiden Leichenhallen auf dem Gelände. Suko ging davon aus, dass Peter Bloom dort zu finden war.

Er sah den Mann nicht. Dafür entdeckte er einen schmalen Weg, der auf die Tür dieser kleinen Leichenhalle zuführte. Das Backsteingebäude duckte sich unter dem Geäst einer Kastanie. Die Tür war mit grüner Farbe gestrichen, die teilweise abgeblättert war. Suko sah Scheiben, die ihn an Schatten erinnerten, und er sah auch zwei Ruhebänke neben dem Eingang. Auf ihnen lagen einige Blätter.

Die Stille war geblieben. Es gab keine Spur von Peter Bloom. Trotzdem glaubte Suko nicht daran, dass der Mann mit ihm einen Scherz getrieben hatte. Dafür hatte seine Stimme am Telefon einfach zu aufrichtig geklungen.

Suko hatte nur kurz mit ihm gesprochen. Leichenraub war sein Thema gewesen. Viel mehr hatte er nicht verraten, aber Suko hatte sofort darüber nachgedacht, wer mit Leichen etwas anfangen konnte.

Da gab es gewisse Gruppen, die einen Draht zur Hölle finden wollten und die Toten für irgendwelche Rituale missbrauchten. Es gab auch andere Perverse, die mit Toten etwas anstellten, über das Suko lieber nicht nachdenken wollte.

Aber es gab noch eine dritte Kategorie. Das waren die Ghouls, die sich von Toten ernährten. Diese schleimigen Wesen waren die widerlichsten aller Dämonen. Man konnte sie nur als ekelhaft, schleimig und abstoßend bezeichnen.

Damit musste Suko auch rechnen. Leider hatte Peter Bloom darüber nichts gesagt. Er hatte sich überhaupt nicht im Detail ausgelassen, und darüber ärgerte sich Suko noch mehr.

Er wollte auf Nummer sicher gehen und umrundete die kleine Leichenhalle. Dabei suchte er nach Spuren, die auf Bloom hinwiesen.

Er sah nichts und hörte nur das Knirschen und Rascheln des frühen Laubs, das von seinen Schuhen hochgewirbelt wurde.

Erneut blieb er vor der Tür stehen. Zwar hatte der Anrufer nichts von einem Treffen innerhalb der kleinen Leichenhalle gesagt, doch Suko wollte auch dort nachschauen. Zumindest, um sein Gewissen zu beruhigen.

Wenn Bloom dort auch nicht zu finden war, hatte er Pech gehabt. Danach erst wollte Suko die Umgebung absuchen.

Die Tür war nicht besonders breit, aber sie sah recht stabil aus. Suko drückte die Klinke nach unten und war nicht mal überrascht, dass die Tür nicht abgeschlossen war.

Von der Vorderseite her betrat er die Leichenhalle, durch deren Fenster nur wenig Licht schien.

Sukos Blick fiel auf die Stühle, die in Reih und Glied standen. Er sah auch noch mehr, und das wunderte ihn zu diesem Zeitpunkt schon. Vor den Stühlen und etwas erhöht stand ein hellbrauner Sarg. Schlicht, einfach nur so. Keine Kerzen oder Blumen, die ihn umgaben. Er schien darauf zu warten, dass Besucher kamen und an der Zeremonie teilnahmen, die vor der Beerdigung durchgeführt wurde.

Es war niemand da, und Suko fragte sich, warum der Sarg hier stand.

Er schloss die Tür hinter sich. Es gab nichts, was die Stille hier störte, und doch fühlte sich Suko alles andere als wohl. Seiner Ansicht nach gab es hier schon eine Störung, und die war nicht von akustischer Art.

Er roch sie!

Und genau dieser Geruch war es, der ihn warnte. Suko hielt sich nicht häufig in Leichenhallen auf, er wusste allerdings, dass in ihren Räumen stets ein besonderer Geruch herrschte, den er auch schon auf dem Friedhof wahrgenommen hatte.

Hier war er verstärkt zu riechen.

Aber es kam noch etwas hinzu.

Ein bestimmter Gestank. Nicht sehr intensiv, aber durchaus vorhanden, und diese Tatsache ließ Sukos Herz schneller schlagen, weil der Gestank ihn an etwas Bestimmtes erinnerte.

Verwesung …

Einfach widerlich. Ein Gestank, der auf den Magen schlug. Etwas Grauenhaftes, das ihn abermals an diese widerlichen Dämonen denken ließ, die ihn so abstießen.

Er wollte die Gedanken beiseite schieben und sich nicht näher mit ihnen beschäftigen. Es drängte ihn danach, Gewissheit zu erhalten, und das wollte er auf der Stelle durchziehen.

Sein Ziel war der Sarg.

Suko hatte das Gefühl, leise gehen zu müssen, um nicht die Totenruhe zu stören. Das tat er auch. Er bewegte sich praktisch auf Zehenspitzen weiter. Auf seinem Rücken hatte sich so etwas wie eine kalte Schicht gebildet.

Aus dem Sarg drang kein Geräusch. Suko nahm auch keinen besonderen Geruch wahr, als er vor ihm stehen blieb.

Er senkte den Blick. Dabei fiel ihm etwas auf, was er bei seinem Eintreten nicht gesehen hatte. Da hatte der Deckel für ihn völlig normal auf dem Unterteil gelegen. Nun sah er, dass dies nicht der Fall war. Der Deckel lag zwar auf dem Unterteil, aber er schloss mit ihm nicht fugendicht ab.

Etwas schräg lag er. Als hätte ihn jemand mit aller Hast geschlossen, bevor er wieder verschwunden war.

Ein fürchterlicher Verdacht stieg in ihm hoch. Noch hatte er keinen Beweis, aber er war fest entschlossen, sich einen zu holen.

Er beugte sich dem Sarg entgegen und streckte die Arme aus.

Seine Hände ergriffen den Deckel und hoben ihn an.

Es war ganz einfach. Kein Problem für ihn.

Im nächsten Moment musste Suko schon hart zugreifen. Beinahe wäre ihm der Sargdeckel aus den Händen gerutscht, denn so schockartig traf ihn das, was er sah.

Er hatte Peter Bloom nie zuvor gesehen.

Dennoch war er in diesem Moment fest davon überzeugt, dass der Tote, der vor ihm im Sarg lag, nur der Anrufer sein konnte.

Und er sah einfach schrecklich aus …

*

Abgesehen davon, dass er nicht mehr lebte, mussten sich die Ghouls seiner angenommen haben. Suko war erfahren genug, um so etwas erkennen zu können.

Es war ein schrecklicher Anblick, den er nicht mal seinem ärgsten Feind gönnte.

Ghouls ernähren sich nun mal von Toten. Das war auch hier der Fall gewesen, aber sie hatten ihre schreckliche Mahlzeit noch nicht beendet gehabt, und das war das Schlimme daran.

Ihm stieg nicht nur der Geruch nach Verwesung in die Nase, auch einen Blutgeruch nahm er wahr, und er schüttelte einige Male den Kopf, bevor er den Deckel wieder auf das Unterteil legte.

Er hatte genug gesehen und wollte den Anblick nicht länger ertragen müssen als unbedingt nötig.

In seinem Hals spürte Suko einen widerlichen Geschmack. Ihm war übel geworden. Eine menschliche Reaktion. Hinzu kam noch die große Enttäuschung. Peter Bloom hatte ihm sicherlich etwas sagen wollen. Dazu war er nicht mehr gekommen. Aber was hatte er auf dem Herzen gehabt?

Darauf musste Suko eine Antwort finden. Nur besaß er keinen konkreten Anhaltspunkt. Abgesehen von dem Begriff Leichenräuber.

Für Suko stand nun fest, dass er es bei diesen Leichenräubern mit der schlimmsten Dämonenart zu tun hatte, eben mit den Ghouls, diesen widerlichen schleimigen Kreaturen.

Und sie hatten ihre Spuren hinterlassen, die Suko deutlich roch. Der Gestank nach Verwesung wurde nicht von der Leiche abgegeben. Der hatte eine andere Ursache, die sich jedoch nicht blicken ließ.

Der Inspektor drehte sich vom Sarg weg. Er machte sich Vorwürfe, dass er Bloom nicht in die Enge getrieben und ihn dazu gebracht hatte, sich mit ihm im Büro zu treffen. Aber nein, er war zum Friedhof gefahren, um den Mann dort zu treffen.

Jetzt war Bloom tot und konnte ihm keine weiteren Hinweise mehr geben.

Er drehte sich um. Es brachte ihn nicht weiter, wenn er hier länger blieb. Die Ghouls oder der Ghoul hatte sich zurückgezogen und hockte bestimmt in einem Versteck. Dazu eignete sich der Friedhof bestens.

Ghouls konnten in der Erde überleben. Dort holten sie sich auch ihre Nahrung. Sie waren fähig, Tunnels von Grab zu Grab zu schaffen, um so an ihre Beute heranzukommen. Menschen hatten da immer das Nachsehen, denn die Leichenfresser waren die Maulwürfe unter den Dämonenarten.

Mit einem unguten Gefühl im Bauch näherte sich Suko wieder dem Ausgang.

Es war klar, dass der Tote weggeschafft werden musste. Dafür würde er auch sorgen. Doch das war nur der geringste Teil dessen, was er zu tun hatte.

Er würde die Ghouls jagen müssen. Oder auch nur einen. Keiner dieser Widerlinge durfte hier sein Unwesen treiben. Die Ghouls töteten, bevor sie sich über die Leichen hermachten. Das war einfach nicht zu akzeptieren.

Der Leichenfund war Warnung genug für Suko. Das zeigte sich daran, dass er die Tür nicht normal öffnete, sondern behutsam aufzog um das leise Quietschen zu vermeiden, das die Angeln bei seinem Eintritt abgegeben hatten.

Der erste Blick nach draußen beruhigte ihn vorerst. Er sah nichts. Es gab niemanden, der ihm vor der Tür aufgelauert hätte, um ihn zu töten.

So trat er ins Freie.

Wieder empfing ihn die Stille des Friedhofs.

Da die Zeit wieder etwas fort geschritten war, hatte sich die Helligkeit des Tages ein wenig zurückgezogen. Die Sicht war nicht mehr so klar. Schatten hatten sich über Bäume und Büsche gelegt. Sie bildeten so etwas wie düstere Inseln, die auch irgendwelchen Gestalten als Verstecke hätten dienen können.

Suko hatte keinen Plan, da es keinerlei Hinweise gab, nach denen er sich hätte richten können. Er wusste nichts über ein Versteck der Ghouls, und er musste sich in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes auf seine Nase verlassen, was er auch tat.

Ein Ghoul hinterlässt immer seine Duftmarke. Das würde auch hier nicht anders sein. Und so wollte sich Suko auf den Weg machen, so lange es ihm die Helligkeit noch erlaubte. Er hoffte zudem darauf, dass seine Gegner etwas hinterlassen hatten, einen Gestank, den auch der Wind nicht so leicht vertreiben konnte.

Er konzentrierte sich auf den Weg, der tiefer in den weitläufigen Friedhof hineinführte. Es war einer der zahlreichen Querwege, die er ging, wobei sein Blick stets über die Gräber glitt, die allesamt trotz ihres Alters sehr gepflegt aussahen.

Der Wind war so schwach geblieben. Er wehte Suko ins Gesicht und strich über die Haut hinweg, auf der er einen leichten Schauer hinterließ.

Suko schnüffelte wie ein Polizeihund vom Zoll nach bestimmten Gerüchen, was gar nicht so einfach war, denn auch die Natur sandte einen starken Geruch ab, der vieles überdeckte.

Hinzu kam die Feuchtigkeit. Ein Zeichen dafür, dass sich bald die ersten Nebel bilden würden.

Suko gab nicht auf. Schritt für Schritt brachte er hinter sich. Seine Sinne waren aufs Äußerste gespannt. Er schaute nicht nur, er saugte auch die Luft ein, um selbst die geringsten Veränderungen zu spüren.

Er hatte Pech.

Kein Leichengeruch mehr. Alles normal. Er schaute sich auch die Gräber an und entdeckte an ihnen keine Spuren, die ein Ghoul hinterlassen hätte. Es gab nirgendwo einen Einstieg, und Suko dachte allmählich darüber nach, dass er sich hier am falschen Ort befand.

Vor sich sah er eine Wegkreuzung. Dort standen zwei Bänke, die ein steinernes Wasserbecken einrahmten und eine hohe Drahtkiste, in die der Biomüll geworfen wurde.

Das war alles normal. Er konnte nichts Verdächtiges entdecken und nahm sich vor, noch die Strecke bis zum Wasserbottich zurückzulegen und dort über sein weiteres Vorgehen nachzudenken.

Es kam ihm sogar in den Sinn, die Dunkelheit abzuwarten und auf dem Friedhof zu bleiben. Die Ghouls waren einfach zu gefährlich. Sie mussten vernichtet werden.

Satt waren sie nie. Suko setzte darauf, dass er von ihnen wahrgenommen wurde. Dann hätten sie ein Opfer gehabt, konnten ihn niederschlagen und anschließend …

Er schob diesen Gedanken beiseite. So weit würde er es nicht kommen lassen.

Suko war jemand, der sich gegen diese Wesen verteidigen konnte. Er besaß die nötigen Waffen. Das waren unter anderem die geweihten Silberkugeln in der Beretta und natürlich die Dämonenpeitsche, die eine immense Kraft in sich barg, mit der diese Wesen vernichtet werden konnten.

Er blieb neben dem zur Hälfte gefüllten Bottich bewegungslos stehen, sodass er sich fast wie eine Statue in der Dämmerung fühlte, denn durch das Laubdach der Bäume drang nur noch wenig Licht bis auf den Boden.

Der Friedhof schien sich in einen verwunschenen Ort verwandelt zu haben, in dem böse Märchen zur grausamen Wahrheit wurden.

Nichts geschah. Das Gelände lag ausgestorben und düster vor ihm.

Kein fremdes Geräusch, kein widerlicher Geruch.

Die kleine Leichenhalle war jenseits der Bäume verschwunden.

Weitersuchen oder den Friedhof verlassen?

Suko konnte sich noch nicht entscheiden. Doch allmählich gelangte er zu der Überzeugung, dass sich die andere Seite zurückgezogen hatte. Ihm war auch keine Schleimspur aufgefallen, die ein Ghoul auf dem Boden hinterlassen haben könnte.