John Sinclair 1618 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1618 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Als der Himmel zum ersten Mal brannte und Bill Conolly die Aufnahmen sah, hielt er den Vorgang für ein besonderes Phänomen, was es letztendlich auch war.

Als dann erneut Flammen am Himmel erschienen und sogar die Erde erreichten, ließen sie vier Tote zurück. Von nun an wurde der Fall brisant. Zudem hatte Bill etwas entdeckt, das Suko und mich ins Spiel brachte. Nie im Leben hätten wir daran gedacht, wer tatsächlich hinter diesem Phänomen steckte. Als wir es erfuhren, wartete bereits das Feuer der Hölle auf uns ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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EPUB
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Seitenzahl: 140

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDer brennende HimmelVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Der brennende Himmel

Als der Himmel zum ersten Mal brannte und Bill Conolly die Aufnahmen sah, hielt er den Vorgang für ein besonderes Phänomen, was es letztendlich auch war.

Als dann erneut Flammen am Himmel erschienen und sogar die Erde erreichten, ließen sie vier Tote zurück. Von nun an wurde der Fall brisant. Zudem hatte Bill etwas entdeckt, das Suko und mich ins Spiel brachte. Nie im Leben hätten wir daran gedacht, wer tatsächlich hinter diesem Phänomen steckte. Als wir es erfuhren, wartete bereits das Feuer der Hölle auf uns …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4389-9

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Der brennende Himmel

»Da stimmt was nicht.«

»Und was sollte nicht stimmen?«

»Schau dir mal den Himmel an.«

»Mach ich. Und?«

»Fällt dir nichts auf?«

»Hm. Der ist schon seltsam. So rot, auch unnatürlich. Als würde im Hintergrund ein Feuer brennen. Aber die Sonne ist es nicht.«

»Genau. Die geht im Westen unter. Und der Himmel ist im Süden so seltsam rot.«

»Tja – und was meinst du?«

Ein tiefer Atemzug war zu hören. Erst dann folgte die Antwort.

»Da braut sich was zusammen. Ein Unheil, fürchte ich. Ein verdammtes Unheil …«

Die letzte Tankstelle hatte Clive Hussler vor zwei Monaten ausgeraubt. Die Beute war nicht hoch gewesen. Aber bei seinem bescheidenen Leben hatte sie für einige Wochen ausgereicht.

Jetzt brauchte Hussler wieder Kohle.

Er war weiter aufs Land gefahren. Und zwar mit einem Wagen, den er gestohlen hatte. Es war ein alter Fiat, und er hatte kein Problem damit gehabt, ihn kurzzuschließen. Er war sicher, dass er in einem derartigen Auto nicht auffiel.

Auffallen wollte er auf keinen Fall. Wobei sich das manchmal nicht vermeiden ließ, denn die Tankstellen – die meisten zumindest – waren mit Überwachungskameras ausgestattet, und denen hatte er sich einfach nicht entziehen können.

Aber Hussler war kein Neuling. Er bediente sich einer alten Methode, um sich schwer identifizierbar zu machen. Da zog er kurzerhand einen Nylonstrumpf über den Kopf.

Hussler hatte seine bestimmten Raubzeiten. Er brauchte dazu nicht unbedingt die Dunkelheit der Nacht. Die Dämmerung war ihm am liebsten. Außerdem suchte er sich die Zeit aus, in der nur wenige Kunden die Tankstellen anfuhren.

Das klappte am besten am Abend, wenn sich der Tag allmählich dem Ende entgegenneigte und die Schatten der Dämmerung die Herrschaft übernahmen.

Clive Hussler wusste auch, dass jeder Überfall mit einem Risiko behaftet war. Das musste er in Kauf nehmen, und bisher war auch immer alles glatt über die Bühne gegangen.

Er hatte sich eine Tankstelle ausgesucht, die am Ende einer kleinen Ortschaft lag. In der Nähe befand sich zudem eine Straßenkreuzung. So konnte er in verschiedene Richtungen fliehen, und den Wagen würde er sowieso so schnell wie möglich verschwinden lassen. In diesem Fall hatte er sich für einen Teich entschieden, der in einem Brachland lag, wo alle Pfade und Wege endeten.

Seine Kleidung war bei allen Überfällen gleich. Er trug dabei immer einen dunklen Jogging-Anzug. In der rechten Tasche steckte jeweils der Strumpf, den er erst zuletzt über sein Gesicht streifen wollte.

Diese Tankstelle lag günstig. Das nächste Haus stand recht weit entfernt. Hinter ihr breitete sich ein Feld aus, das mit Sträuchern bewachsen war, die bei dem zuletzt warmen Wetter bereits ihr Blätterkleid bekommen hatten und ihm gute Deckung bei der Flucht geben würden. Wenn er das Feld hinter sich gelassen hatte, stand sein alter Fiat bereit, mit dem er fliehen würde.

Alles kein Problem.

Alles easy.

So jedenfalls sah es aus. Auch die Zeit stimmte. Der Tag lag in den letzten Zügen. Am Himmel sah es bereits nach einer Veränderung aus, wie er sie mochte.

Nur nicht an diesem Tag.

Etwas irritierte ihn schon.

Er hielt sich öfter in der Natur auf, aber was ihm heute präsentiert wurde, das wunderte ihn schon.

Der Himmel war anders als sonst. Zwar zog die Dämmerung wie gewöhnlich herauf, aber sie schien es irgendwie nicht zu schaffen, denn etwas hielt sie davon ab.

Es war eine Färbung, wie sie der Mann noch nie zuvor gesehen hatte. Man konnte von einer roten Grundfarbe sprechen, aber die war nicht immer gleich. Es gab eine ungewöhnliche Helligkeit, die sich in diese Farbe mischte. Ein Licht, das sehr weiß war und aus der Unendlichkeit zu kommen schien.

Es kam ihm seltsam vor. Was er da sah, das passte ihm nicht, und bei dieser eigenartigen Konstellation kam ihm sogar der Gedanke an ein Unwetter, das sich möglicherweise zusammenbraute.

Ungewöhnlich wäre es bei der Wärme des Tages nicht gewesen. Da hatte sich sogar eine gewisse Schwüle ausbreiten können. Es war eben zu warm für die Jahreszeit.

Hussler hatte den Wagen verlassen und sich auf den Weg gemacht. Er sorgte dafür, dass er nicht entdeckt wurde, aber in diesem Gelände war er allein unterwegs.

Er hatte sich sowieso darüber gewundert, dass er nur so wenige Menschen sah. Und es hatten auch nur wenige Fahrer in der letzten halben Stunde angehalten, um zu tanken. Als würden sich heute alle davor scheuen, sich im Freien aufzuhalten.

Ihm konnte das egal sein. Nicht nur das. Er hätte darüber sogar froh sein müssen. Doch genau das war bei ihm nicht der Fall. Clive Hussler fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er war nervös. Er merkte es an seinen feuchten Handflächen und überlegte schon, ob er den Überfall nicht verschieben sollte.

Nein, das wollte er auch nicht. Er brauchte das Geld, um die nächsten Wochen über die Runden zu kommen.

Er behielt die Tankstelle im Blick. Da er sich ihr von der Rückseite her näherte, hatte er keine Probleme damit. Es war alles so, wie er es sich vorgestellt hatte. Niemand war zu sehen. Er fühlte sich auch nicht aus irgendwelchen Verstecken beobachtet, und eigentlich hätte er die Deckung der Sträucher nicht mal gebraucht.

Das Unbehagen blieb bei ihm trotzdem bestehen. Auch seine geladene Luger machte ihn nicht sicherer.

Diese Pistole war sein bestes Argument bei seinen Überfällen. Er war auch froh darüber, dass er sie noch nie hatte einsetzen müssen. So war es zu keinen Verletzten oder gar einem Toten gekommen, und er hoffte, dass es auch dabei blieb.

Zudem wusste Clive Hussler, dass in der Tankstelle nur ein Mensch arbeitete. Er war für das Kassieren zuständig. Er stand hinter der Kasse, und wenn er richtig geschätzt hatte, war der Mann bereits im Pensionsalter. Am gestrigen Tag hatte Hussler ihn aus einer guten Deckung hervor beobachtet.

Es gab nicht mehr als vier Zapfsäulen, und die Baracke, die dazu gehörte, war recht klein. Da gab es den Thekenbereich und eine recht kleine Verkaufsfläche mit Regalen, in denen sich die Waren stapelten.

Es würde kein Problem werden, den Raub durchzuziehen.

Eine Hintertür war ebenfalls vorhanden, doch leider war sie abgeschlossen. Das hatte Clive bereits ausprobiert. Er würde von vorn kommen. Sehr schnell und überraschend.

Ausrauben, zurück zum Wagen laufen. In das Brachgelände fahren, den Wagen in den Teich fahren und die Flucht dann zu Fuß zurücklegen. Das war es.

Er schlug einen Halbbogen und näherte sich der Tankstelle von der Seite her. Neben einem alten Kistenstapel blieb er stehen, um die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Er wollte sich nur noch den Strumpf über den Kopf ziehen, dann ging es los.

Ein letzter Blick in die Runde.

Auch zum Himmel.

Und als er ihn sah, da zuckte er zusammen, als hätte man ihm einen Schlag versetzt, denn was sich jetzt über ihm abspielte, war schon mehr als ungewöhnlich.

Der Himmel schien sich bewegt zu haben und nach unten gerutscht zu sein. So kam es ihm jedenfalls vor. Und auch die Farbe konnte einem Angst einjagen, denn dieses düstere und trotzdem helle Rot, weil es von ungewöhnlichen Lichtstrahlen durchflutet wurde, ließ den Himmel aussehen, als würde er brennen. Eine flammende Welt, die sich aus dem Hintergrund nach vorn geschoben hatte und darauf wartete, auf die Erde zu fallen.

Er musste lachen, als er daran dachte. Aber ein gewisses Unbehagen blieb schon zurück.

Egal, es wurde Zeit für ihn.

Clive Hussler griff in die Tasche und holte seine Maskierung hervor.

Bei all seinen Überfällen hatte er nie den Strumpf gewechselt. Er war auch nie erwischt worden, und so sah er den Strumpf als einen Talisman an, auf den er sich verlassen konnte.

Er streifte ihn über den Kopf. Wie immer fühlte er sich in den ersten Sekunden danach unwohl und irgendwie eingeengt. Das legte sich, je länger er die Maskierung trug.

Jetzt interessierte ihn seine Umgebung nicht mehr. Es gab nur noch die Tat, und die würde er durchziehen.

Der Mann hinter der Kasse räumte gerade ein schmales Regal leer. Dem Eingang drehte er den Rücken zu. Das sah Hussler, als er geduckt an der Scheibe entlang huschte.

Nach wenigen Schritten hatte er die Eingangstür erreicht. Sie war mit einer Automatik versehen und glitt nach zwei Seiten auseinander, als Hussler eine bestimmte Stelle betreten hatte. Dass dabei so gut wie kein Geräusch entstand, gefiel ihm ebenfalls, und dann huschte er schon in den Glasbau hinein.

Der Blick nach links, dann nach vorn. Keine Gefahr, der Tankwart hatte ihn noch nicht bemerkt. Er stand mit dem Rücken zu ihm und war noch immer mit dem Regal beschäftigt.

Hinter seiner Maske grinste Hussler. Er schaute auch nicht nach, ob es irgendwelche Kameras gab, die ihn überwachten. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Clive Hussler meldete sich erst, als er den Thekenbereich erreicht hatte.

»Ich an deiner Stelle würde jetzt genau das tun, was ich verlange!«, befahl er.

Der Mann, auf dessen Rücken er schaute, erstarrte von einem Augenblick zum anderen. Er ließ nur ein seltsames Geräusch hören, das wie ein Gurgeln klang.

»Dreh dich um!«

Das tat der Tankwart nicht.

»Du sollst dich umdrehen! Sonst schieße ich dir eine Kugel durch deinen verdammten Schädel!«

Die Drohung reichte aus, um den Mann aus seiner Starre erwachen zu lassen.

Er zuckte erst, dann folgte er dem Befehl und drehte sich sehr langsam um. Noch mal zuckte er zusammen, als er in das Nichtgesicht des Räubers schaute. Aber er sah auch die Waffe, die auf ihn zielte, und wusste, dass es kein Spaß war.

»Ich habe nicht viel Zeit! Gib das Geld!«

Der Tankwart öffnete den Mund. Sein Gesicht war rot angelaufen. Schweiß rann ihm aus den Poren, und er bemühte sich um eine korrekte Antwort.

»Ich – ich – da hast du Pech. Es ist nicht viel da. Wirklich nicht. Wir haben hier keinen Betrieb gehabt.«

»Mach die Kasse auf!«

»Ja, ja.«

Hussler beugte sich über die Theke, um einen Blick in die offene Kasse zu werfen. Einen Moment später erkannte er, dass der Mann ihn nicht angelogen hatte. Es befand sich tatsächlich kaum Geld in der Kasse. Ein paar Scheine, Münzen auch, das war alles.

In der linken Hand hielt Hussler einen Leinenbeutel fest. Er warf ihn dem Tankwart zu.

»Her mit der Kohle! Aber schnell!«

»Ja, ja, ich tue alles, was Sie wollen.« Der ältere Mann zitterte vor Angst. Sein Mund bewegte sich so heftig, dass die Zähne aufeinanderschlugen. In seinen Augen lag ein irrer Blick. Die Scheine schnappte er sehr sicher. Bei den Münzen hatte er Probleme, weil seine Hände zu sehr zitterten. So landete einiges Geld auf den Boden, was Clive Hussler fluchen ließ.

»Noch mal so ein Scheiß, und ich schieße!«

»Bitte nicht!«

»Dann reiß dich zusammen!« Hussler wusste nicht, wie viel Zeit schon verstrichen war. Eigentlich hatte er die Aktion schneller durchziehen wollen, aber es lief leider nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.

Endlich war das Geld im Leinenbeutel verschwunden.

»Her mit dem Beutel!«

Der Tankwart zitterte, kam der Aufforderung aber nach.

Clive Hussler schnappte nach dem Stoff. Es war alles gut über die Bühne gelaufen. Keine Probleme. Er hätte zufrieden sein können und war es trotzdem nicht. Den Grund dafür kannte er nicht.

Er ging einen Schritt zurück, hielt die Luger aber nach wie vor auf den Mann gerichtet.

Bei Hussler war alles bis in die Einzelheiten geplant. Wenn ein Überfall geklappt hatte, ging er einige Schritte zurück, bevor er sich umdrehte.

So war es auch hier.

Bei der Drehung schaute er nach draußen – und hätte fast vor Wut aufgeschrien.

Er sah den Streifenwagen, der an der Zapfsäule gehalten hatte. Zwei Polizisten hatten den Wagen verlassen. Einer war dabei zu tanken und schaute hinauf zum seltsamen Himmel. Der zweite Beamte ging auf den Eingang zu, dessen Tür sich vor ihm öffnete.

Er betrat den kleinen und recht übersichtlichen Raum und brauchte nur einen Blick, um Bescheid zu wissen …

*

»Der Himmel gefällt mir immer weniger«, sagte Tony Dayton, der den Streifenwagen fuhr.

»Mir auch nicht«, meinte Greg Skinner.

»Und jetzt?«

»Was meinst du damit?«

»Sollen wir eine Meldung abgeben?«

Skinner runzelte die Stirn. »Ist das unsere Sache? Mal ehrlich.«

»Eigentlich nicht.«

»Genau. Wir sind ja sicher nicht die Einzigen, die dieses Phänomen beobachten. Andere sehen es auch. Und wenn es eine so große Anomalie ist, wird man schon reagieren.«

Dayton hob die Schultern an. Es war eine Geste des Unbehagens.

»Ich fühle mich einfach nicht mehr wohl. Diese Färbung geht mir gegen den Strich. Dabei habe ich das Gefühl, dass der Himmel in den letzten Minuten sogar noch tiefer gesunken ist. Auch die Farbe hat sich verändert. Da ist auch ein Licht hineingestoßen. Das ist kaum zu begreifen. Das kann ich einfach nicht fassen.«

Skinner zeigte nicht die Reaktion wie sein Kollege.

»Okay, Tony. Du hast ja recht. Was wir hier geboten bekommen, das ist schon mehr als ungewöhnlich. Aber nimm es einfach hin. Du kannst nichts daran ändern.«

»Ich weiß. Aber trotzdem kann ich mir doch Gedanken darüber machen.«

»Ja, das kannst du. Nur solltest du nicht vergessen, was wir unbedingt müssen.«

»Ich weiß. Tanken.«

»Dann fahr los.«

Tony Dayton blieb nichts anderes übrig. Es war ihr Job. Sie gehörten zu den Land-Polizisten, die mit ihrem Wagen über die Dörfer fuhren. Bei ihnen kam es nicht sehr oft zu einem gefährlichen Einsatz. Verkehrsdelikte standen an erster Stelle. Hin und wieder mussten sie auch einen Räuber oder Ausbrecher jagen, ansonsten hatten sie einen ruhigen Job, dem sie seit Jahren nachgingen.

Beide hatten schon so einiges erlebt. Hitze, Kälte, Sturm, Starkregen, große Unwetter, doch dieses Phänomen am Himmel war ihnen neu.

Es beunruhigte auch Greg Skinner, obwohl er das seinem Kollegen gegenüber nicht zugab, aber was sich da abmalte, war schon verdammt ungewöhnlich. Nicht nur das, er stufte es auch als gefährlich ein.

Der Himmel schien sich tatsächlich gesenkt zu haben, wobei jenseits dieser ungewöhnlichen Röte noch ein helles Licht erschienen war, das seine Strahlen in die andere Farbe hineinschickte, sodass es aussah, als würde der Himmel in Flammen stehen.

»Das ist nicht gut«, flüsterte Tony Dayton wieder. Er, der Fahrer, war nervös geworden, und auf seiner Stirn standen die Schweißtropfen wie Perlen.

»Die Umwelt ist eben auch nicht mehr das, was sie mal war.« Greg Skinner wollte es locker nehmen, seine Stimme klang jedoch anders, was auch sein Kollege merkte.

»Dir ist es auch nicht geheuer.«

»Stimmt. Aber so große Sorgen wie du mache ich mir nicht. Das schwöre ich dir.«

»Du lügst.«

Skinner winkte ab. »Ach, hör auf. Außerdem sind wir gleich an der Tankstelle, da hole ich mir was zu trinken. Die verdammte Schwüle passt nicht zu dieser Jahreszeit.«

»Das hängt alles mit dem Phänomen am Himmel zusammen. Du kannst es mir glauben, Greg.«

»Warten wir es erst mal ab!«

Die Tankstelle war bereits in Sicht. Sie lag nicht direkt an der Straße. Ein schmaler Weg führte dorthin, und weiter vorn waren die Häuser der nahen Ortschaft zu sehen. Über ihr schwebte dieses himmlische Phänomen nicht. Es schien lokal begrenzt zu sein.

Tony Dayton lenkte den Wagen auf den schmalen Weg, dessen Untergrund nicht eben glatt war. Der strenge Winter hatte starke Schäden hinterlassen, und niemand hatte sich bisher darum gekümmert und sie ausgebessert.

Kein anderer Wagen stand an den Zapfsäulen. Die Tankstelle war wie immer fast leer.

»Ich frage mich, wie man hier existieren kann«, murmelte Tony Dayton.

»Es scheint zu klappen. Du musst eben als Besitzer bescheiden sein.«

»Das ist wohl wahr.«