John Sinclair 1632 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1632 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Er hieß Karsten Gauché. Er war von Beruf Trödler. Er lebte in London, aber seine Heimat war das Elsass.

Wer ihn kannte, sah ihn als einen völlig normalen Menschen an. Genau das täuschte, denn in ihm steckte eine höllische Kraft, die unberechenbar war.

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumTeuflischer TrödelVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Teuflischer Trödel

Er hieß Karsten Gauché. Er war von Beruf Trödler. Er lebte in London, aber seine Heimat war das Elsass.

Wer ihn kannte, sah ihn als einen völlig normalen Menschen an. Genau das täuschte, denn in ihm steckte eine höllische Kraft, die unberechenbar war.

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4403-2

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Teuflischer Trödel

Ein kaltes blaues Licht empfing Elton Ryback, als er das Zimmer betrat. Es war nicht überall vorhanden. Sein Schein fand sich nicht an den Wänden wieder, auch nicht an der Decke und auf dem Fußboden. Es konzentrierte sich einzig und allein auf den Schreibtisch – und da auf die Mitte, wo Ryback seine neueste Errungenschaft abgelegt hatte, die alte Pistole, die er bei Gauché, dem Trödler, erworben hatte.

Leuchtete sie etwa?

Das war eigentlich nicht möglich. Trotzdem konzentrierte sich das Licht auf sie. Es breitete sich nicht aus, es blieb nur auf der alten Pistole, und das konnte sich Ryback nicht erklären.

Er schluckte. Ihm war plötzlich unheimlich zumute. Zudem musste er an Karsten Gauché denken, den Trödler aus dem Elsass. Er verkaufte das Besondere. Sein Laden bestand aus einem Sammelsurium von Kuriositäten, die allesamt eine Geschichte hatten, wie er behauptete.

Auch die Pistole.

Sie war knapp zweihundert Jahre alt und hatte einem französischen Edelmann gehört, der wiederum Mitglied einer geheimen Liga gewesen war, über deren Ziele man besser nicht sprach.

Das hatte Gauché Ryback mit auf den Weg gegeben, nachdem er die Waffe erworben hatte. Nicht, dass er unbedingt ein Sammler gewesen wäre, die Pistole hatte ihm einfach gefallen. Sie war nicht besonders groß. Er hatte sich nur über ihr Gewicht gewundert.

Und jetzt leuchtete sie oder ihre Umgebung. So bläulich, so kalt und zudem unnatürlich.

Ryback konnte sich darauf keinen Reim machen. Nie im Leben hatte er mit etwas Derartigem gerechnet.

Der Druck in seinem Innern verstärkte sich, und er dachte darüber nach, ob er wieder zurück in sein Bett gehen sollte. Er war mitten in der Nacht nur aufgestanden, weil ihn ein Donnerschlag geweckt hatte und er erwartet hatte, dass ein Gewitter folgen würde.

Das war nicht eingetreten. Das Unwetter war schnell weitergezogen, begleitet von einem Wetterleuchten, dem er noch lange Zeit hatte zuschauen können.

Dann erst war er in sein Büro gegangen und stand nun vor diesem Phänomen.

Im Raum verteilte sich eine schwüle, drückende Luft, die für einen leichten Schweißausbruch bei ihm gesorgt hatte.

Was er hier sah, dafür gab es keine Erklärung, zumindest nicht für ihn. Es war ein unheimlicher Vorgang, und er hätte sich am liebsten zurückgezogen, was nicht so einfach war.

Es gab eine Gegenkraft. Er konnte sich ihr nicht entziehen. Sie war da, es gab eine Ursache, und da musste er nur nach vorn schauen, um sie zu erkennen.

Sie ging von der alten Pistole aus.

Diese Waffe strahlte eine Botschaft ab, die ihn erreichte. Sie war wie ein Zwang. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Sie zog ihn einfach an.

Es war verrückt, es gab keine logische Erklärung, aber es war nun mal so. Sich ihr zu entziehen war für ihn unmöglich. Die Waffe war der Magnet, er das Eisen, und das hatte den Kräften zu gehorchen, wie auch er es tat.

Obwohl er sich in seiner eigenen Wohnung befand, bewegte er sich wie ein Fremder. Er ging nicht normal auf seinen Schreibtisch zu, er schlich und versuchte so leise wie möglich zu sein. Dabei verlor er die Pistole nicht aus den Augen und musste sich eingestehen, dass sie etwas Besonderes war. Er war auch davon überzeugt, dass ihn der Trödler nicht übers Ohr gehauen hatte. Diese Waffe war sicher ihren Preis wert.

Sie sah sie sehr gepflegt aus. Gerade jetzt, wo das Licht von ihr ausging, gab sie einen bestimmten Glanz ab, als wäre sie poliert worden. Aber woher kam das Licht?

Diese Frage drängte sich immer stärker bei Ryback auf, als er vor dem Schreibtisch anhielt. Vergeblich suchte er nach einer Quelle, das Licht war einfach vorhanden, und es musste etwas mit dieser Pistole zu tun haben. Sie war die Quelle.

Es gab keine andere Erklärung. Das Licht stammte aus ihr, von ihr, wie auch immer. Es war nur nicht zu erklären, und so blieb es für Ryback weiterhin ein Rätsel.

Er starrte die Waffe an. Seine Freude über den so günstigen Kauf war nicht mehr vorhanden. Er wusste nicht, was er unternehmen sollte. Es war wohl am besten, wenn er kehrtmachte, zurück in sein Bett ging und dieses Erlebnis hier als einen Albtraum einstufte.

»Nimm mich!«

Ryback hatte die beiden Worte gehört.

Das war nicht zu fassen!

Er hatte eine Stimme gehört, eine fremde Stimme, ohne allerdings einen Menschen zu sehen.

Das war verrückt!

»Du sollst mich nehmen! Ich liege direkt vor dir. Siehst du mich denn nicht?«

Klar, er sah die Waffe. Aber eine Pistole, die plötzlich zu ihm sprechen konnte?

Das war zu viel für ihn. Er wollte lachen, er wollte sich umdrehen und weglaufen, als er den neuen Befehl hörte.

»Nimm sie!«

Die Aufforderungen waren nur in seinem Kopf zu hören gewesen, aber nicht zu überhören. Er stand da wie jemand, der von einem Blitzschlag getroffen worden war. Es war ihm unmöglich, sich von der Stelle zu bewegen. Das Licht war für ihn schon nicht erklärbar gewesen, diese Stimme war es erst recht nicht.

Aber er hatte sie gehört und sie sich nicht eingebildet.

Ryback schaltete sein Denken aus, als er seinen rechten Arm ausstreckte und nach der alten Waffe griff.

»Das ist gut, das ist gut …«

Der Mann zögerte. Er wusste plötzlich, dass die Stimme aus der alten Pistole kam.

Für dieses Phänomen gab es keine Erklärung.

Ryback musste sich fügen. Er hatte die Pistole nun mal erworben. Sie war sein Eigentum, mit dem er tun konnte, was er wollte. Und so legte er seine Finger um den gebogenen, rüsselartigen Griff und ging davon aus, dass die andere Seite, wer immer sie sein mochte, damit zufrieden war.

Es tat ihm sogar gut, die Waffe festzuhalten. So etwas wie ein warmes Gefühl durchströmte ihn. Er spürte eine Wärme in sich, die ihm Freude bereitete.

Es war eine Waffe, die lebte. Die womöglich eine Geschichte hatte, und das war für ihn ein Phänomen. Das eröffnete ihm Möglichkeiten. Unter Umständen gab ihm dieser Gegenstand eine Macht, an die er zuvor nie gedacht hatte.

Noch lag die Pistole auf dem Schreibtisch. Ryback wusste nicht, ob er sie anheben sollte oder nicht.

Etwas anderes beschäftigte ihn. Er glaubte plötzlich, nicht mehr allein zu sein. Etwas oder jemand lauerte in seiner Nähe, ohne dass er etwas sah.

Komisch …

»Heb sie an!«

Da war die Stimme wieder.

Ryback hörte sich stöhnen. Er bewegte seine Augen, um sich umzuschauen, aber da war niemand, auch nicht, als erden Kopf drehte.

Wer hatte zu ihm gesprochen?

Die Stimme! Es war die Stimme, die ihn nicht zur Ruhe kommen lassen wollte. Er kannte sie. Er hatte sie schon gehört, und das lag noch nicht lange zurück.

Aber wo, zum Teufel?

Ryback hob die Pistole an. Sie hatte ihr Gewicht. Wenn man mit ihr schoss, musste man sie sicher mit beiden Händen festhalten, um den Rückstoß abzufangen. Doch er dachte in diesem Moment nicht daran, zu schießen. Obwohl er es gekonnt hätte, denn der Verkäufer hatte ihm erklärt, dass diese Waffe einsatzbereit war.

Ryback hob die Pistole höher und höher an, und es dauerte nicht lange, da hatte sie bereits die Höhe seines Kopfs erreicht.

Das hatte die Stimme des Unsichtbaren erreichen wollen, denn nun folgte der nächste Befehl.

»Steck dir den Lauf in den Mund!«

Beinahe hätte Elton Ryback aufgeschrien. Er wusste verdammt gut, was das zu bedeuten hatte. Wenn der Lauf in seinem Mund steckte, dann bedurfte es nur noch einer winzigen Bewegung des Zeigefingers, um den Stecher durchzuziehen.

Ryback wollte es nicht tun. Er dachte gar nicht daran, sich selbst umzubringen, aber er konnte auch nicht zurück und öffnete den Mund, bevor er einen Teil des Laufs hineinschob.

Seine Hand sank dabei leicht nach unten. Die Waffe blieb auf seiner Unterlippe liegen. Ein Zittern erfasste ihn. Es war eine Folge der Angst, die in Ryback hochgestiegen war. Er ahnte, dass es nicht der letzte Befehl des Unsichtbaren sein würde, da würde noch etwas folgen, dessen war er sich sicher. Und ein neuer Befehl konnte nur etwas ganz Schlimmes bedeuten, einfach nur das Ende …

Er wollte es nicht. Er stemmte sich innerlich dagegen. Eine Chance hatte er trotzdem nicht, denn da hörte er den erneuten Befehl, der aus zwei Worten bestand und völlig klar war.

»Töte dich!«

*

Elton Ryback hatte das Ende einer grauenvollen Kette erreicht. Er hatte sich nicht verhört, und er wusste, dass es kein Spaß war. Den Befehlen hatte er bisher stets Folge geleistet, und jetzt war ihm klar, dass er sich auch diesmal nicht wehren konnte. Er würde abdrücken und sich die Kugel in den Mund schießen.

»Nein!«

Er hatte dieses eine Wort regelrecht hervorgewürgt und wunderte sich selbst darüber, dass ihm diese Antwort möglich gewesen war. Er spürte so etwas wie eine positive Energie in sich aufsteigen, und darauf wollte er aufbauen.

»Du sollst dich töten!«

Wieder war es die kalte, fremde und ihm irgendwie bekannte Stimme, die den Befehl gesprochen hatte. In diesem Augenblick schwand auch sein Wille, Widerstand zu leisten. Ohne es gewollt zu haben, näherte sich sein Zeigefinger dem Abzug.

Wer immer die andere Kraft oder Macht auch war, sie hatte ihn voll und ganz im Griff. Als er den Abzug berührte, hörte er die Stimme erneut. Nur klang sie jetzt leiser.

»Freu dich auf deinen Tod. Ich freue mich auch darauf. Es ist einfach wunderbar.«

Die beiden Sätze waren kaum ausgesprochen worden, als Ryback das nächste Phänomen erlebte. Es kam ihm vor, als wäre vor seinen Augen etwas zerrissen worden. Jedenfalls erlebte er einen Blitz, und plötzlich erschien ein Bild vor seinen Augen, als wäre es durch ihn herbei gezaubert worden.

Das Gesicht eines Mannes in den mittleren Jahren. Eigentlich normal, in diesem Fall aber verändert, denn es hatte sich zu einem bösen Grinsen verzogen, bei dem die Zähne gefletscht waren.

Seine Augen waren dunkel. Die Pupillen erinnerten an geschliffene braune Kieselsteine. Der Mund stand leicht offen, und über den Augen bildeten die Brauen dunkle Bögen. Dünne Haare wuchsen auf dem Kopf.

Nur das Gesicht war da, und das kannte Ryback.

Es gehörte Karsten Gauché, dem Trödler, der ihm die Pistole verkauft hatte.

Jetzt war er da. Jetzt schaute er zu. Nur sein Gesicht war zu sehen und nichts von seinem Körper.

Der Mund bewegte sich, und so konnte Gauché den nächsten Befehl böse zischen.

»Töte dich!«

Elton Ryback konnte nicht mehr denken. Er fühlte sich nicht mehr als Mensch. Es kam ihm vor, als würde er neben seinem eigenen Körper stehen.

Sein Zeigefinger bewegte sich. Er wollte den Stecher durchziehen. Und noch bevor der Druckpunkt erreicht war, veränderte sich das Gesicht des Trödlers.

Es verschwand, als wäre es zerrissen worden. Dafür machte es einer anderen Fratze Platz.

Es war die des Teufels. So wie sich die Menschen den Höllenchef vorstellten. Dreieckig, rot, verzerrt und …

Der Schuss krachte.

Das schwere Bleigeschoss jagte in den Kopf hinein. Der Körper des Mannes kippte nach vorn. Er landete auf dem Schreibtisch und blieb dort leblos liegen …

*

Eine Etage höher fuhr Tommy aus dem Schlaf hoch!

Der Schuss hatte ihn geweckt. Er setzte sich hin und wusste im ersten Moment nicht, warum er erwacht war. Sein Gehirn hatte das nicht so recht erfasst. Es war mehr ein Reflex gewesen, der ihn so hatte reagieren lassen.

Jetzt saß Tommy Ryback in seinem Bett und wartete darauf, dass er hellwach wurde.

Er wusste jetzt, dass ihn etwas Außergewöhnliches geweckt hatte. Er konnte sich nur nicht genau daran erinnern, was es eigentlich gewesen war.

Doch die Erinnerung war nicht völlig verflogen. Sie tauchte wieder auf, und so wurde er sich klar darüber, dass es sich um einen Knall gehandelt hatte.

Aber was hatte geknallt?

War jemand eingebrochen und hatte dabei irgendeinen Gegenstand umgeworfen?

Kaum, denn das wäre nicht mit dieser Lautstärke geschehen.

Ein Knall – ein Schuss?

Plötzlich blieben seine Gedanken daran hängen. Jetzt war Tommy Ryback hellwach.

Seine Zimmertür war nicht geschlossen. Sie stand weit auf, sodass er vom Bett aus in den Flur schauen konnte. Tommy wartete darauf, dass er von dort etwas hörte. Er rechnete damit, dass sein Vater ebenfalls erwacht war.

Von ihm hörte er nichts.

Das beunruhigte Tommy. Sein alter Herr hatte eigentlich Ohren wie ein Luchs.

Tommy wollte es genau wissen. Er schleuderte die dünne Decke zurück und stand auf. Der junge Mann trug nur eine kurze Hose. Er streifte auch nichts mehr über, schlüpfte nur in seine weichen Slipper und näherte sich der Tür.

Er trat in den kleinen Flur. Er und sein Vater lebten in einer Wohnung, die sich über zwei Stockwerke hinzog und Bestandteil eines Hauses war, in dem sich mehrere dieser Wohnungen befanden. Sie verteilten sich auf verschiedenen Ebenen und wurden nur als Eigentumswohnungen verkauft.

Er hatte vorgehabt, seinen Vater zu rufen. Das ließ er bleiben, als er den ersten Schritt in den Flur getan hatte, erneut anhielt und nach irgendwelchen fremden Geräuschen lauschte.

Da war nichts zu hören.

Auch das Schnarchen seines Vaters drang nicht bis zu ihm hoch. Der alte Knabe hatte zwar einen guten Schlaf, aber der Knall hätte ihn bestimmt geweckt.

Tommy musste die Treppe hinabgehen, um das Schlafzimmer seines alten Herrn zu erreichen. Er zog die Tür auf und fand beide Hälften des Doppelbetts leer.

Früher hatte seine Mutter dort geschlafen. Aber seine Eltern hatten sich getrennt. Die Mutter war nach Spanien gegangen und hatte sich dort eine neue Existenz aufgebaut.

Er war im Haus und bei seinem Vater geblieben, den er jetzt schon vermisste. Hätte er den Knall nicht gehört, hätte er sich weniger Sorgen gemacht, so aber hatte er schon Mühe, ein Zittern zu unterdrücken.

Sein Vater war zu Hause, das wusste Tommy genau. Es gab ja nicht nur das eine Zimmer in diesem Bereich.

In der Küche war sein Vater nicht. Er sah auch keinen Gegenstand, der umgefallen wäre und den Knall hinterlassen hatte.

Das Arbeitszimmer!

Sein Herz schlug plötzlich schneller, als er die Tür, die nicht geschlossen war, nach innen drückte. Viel erkennen konnte er nicht. Es war zu dunkel.

Tommy schaltete das Licht ein.

Er sah alles, aber er konnte es kaum begreifen.

Es war zu schrecklich, zu grauenhaft.

Sein Vater lag über dem Schreibtisch. Der Kopf war dabei zur Seite gedreht, so war zu erkennen, auf welche Weise er gestorben war.

In seinem Mund steckte noch der Lauf einer alten Pistole. Aus ihm war auch die Kugel gefahren, die den Mann so grausam getötet hatte …

*

»Guten Morgen!«

Obwohl Johnny Conolly früher dran war als sonst, saßen seine Eltern Sheila und Bill bereits auf der Terrasse und ließen sich das Frühstück schmecken.

Sheila lächelte. »Hi, Johnny, alles klar?«

»Super.«

»Gut geschlafen?«