John Sinclair 1635 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1635 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mal Konkurrenz bekommen würde. Aber es war so, denn in London tauchten plötzlich zwei Gespensterjäger auf. Ein Mann und eine Frau gingen auf Geisterjagd, und das unter den Augen der TV-Kameras.

Es war zu einer Serie geworden, die zahlreiche Zuschauer in ihren Bann zog.

Aber man sollte nichts übertreiben, denn plötzlich mischten sich die Mächte der Hölle ein, und das hatte fatale und tödliche Folgen ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 138

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie Gespenster-JägerVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Gespenster-Jäger

Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mal Konkurrenz bekommen würde. Aber es war so, denn in London tauchten plötzlich zwei Gespensterjäger auf. Ein Mann und eine Frau gingen auf Geisterjagd, und das unter den Augen der TV-Kameras.

Es war zu einer Serie geworden, die zahlreiche Zu-schauer in ihren Bann zog.

Aber man sollte nichts übertreiben, denn plötzlich mischten sich die Mächte der Hölle ein, und das hatte fatale und tödliche Folgen …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4406-3

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Gespenster-Jäger

»Mist, es ist verflucht kalt hier!«, flüsterte Gina Rankin. »Oder spürst du das nicht?«

Cole Parker sagte nichts. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.

Echt sah es nicht aus, eher ein wenig verlegen. Wer lächelt schon auf einem nachtdunklen alten Friedhof.

Auch wenn Cole und Gina sich umschauten, viel war nicht zu sehen um diese Zeit, aber zu spüren, und eben davon hatte Gina Rankin gesprochen …

»Ich warte auf eine Antwort, Cole.«

»Klar.« Er nickte. »Ich spüre es auch. Etwas ist anders geworden. Kälter …«

»Sage ich doch.«

»Und was ist der Grund dafür?«

Gina legte den Kopf zurück und fing leise an zu lachen.

»Es liegt bestimmt nicht am Wetter«, flüsterte sie dann. »Denk mal daran, weshalb wir überhaupt hier sind! Das ist das Andere, Cole. Der Gruß aus einer anderen Welt. Wir sind Gespenster-Jäger, vergiss das nicht. Wir wollen den Leuten klarmachen, dass es so etwas gibt. Warum stehen wir denn hier vor dem Grab? Weil wir etwas locken wollen. Etwas Unheimliches und Gefährliches. Dieses Grab hier haben wir uns bewusst ausgesucht. Jetzt müssen wir die Suppe auch auslöffeln.«

Cole Parker nickte. Im Vergleich zu seiner Partnerin trug er sein Herz nicht auf der Zunge, sondern hielt sich eher bedeckt. So konnte er das leicht bedrückende Gefühl für sich behalten. Er wollte seine Partnerin nicht damit beunruhigen.

Beide standen vor einem besonderen Grab. Der hohe Stein glich einem Klotz. Ohne Schnörkel. Ohne Beschriftung. Glatte Seiten, das war alles.

Aber er verbarg etwas Besonderes, das hatten sie gespürt. Gina und Cole besaßen diese besondere Begabung.

Die Kälte nahm zu. Sie schien aus dem kantigen Stein zu kriechen und näherte sich den vier Händen, die sich über dem Grab zusammengefunden hatten.

»Begreifst du das, Cole?«

»Nein, das scheint echt zu sein.«

»Du sagst es. Ein Gespenst, das sich im Grab versteckt hält und nun rauskommt.«

»Wieso?«

Gina lachte für einen kurzen Moment leise. »Lass dich überraschen, mein Lieber. Das hier ist nicht leicht zu durchschauen. Die Kälte, sie frisst sich in meine Haut. Das ist wie Eis – oder?«

»Stimmt.«

»Was tun wir jetzt?«

Cole kannte die Antwort nicht, sodass seine Partnerin wieder das Wort übernahm.

»Wir müssen achtgeben. Wir müssen eine Brücke bilden. Es ist wichtig, dass wir zusammenbleiben und uns nicht verzetteln. Was hier passiert, das ist nicht normal, das ist …«

»Oder sollen wir abbrechen?«

Gina Rankin zuckte zusammen. »Auf keinen Fall! Wir machen weiter. Das ist unsere große Chance. Wenn das morgen Abend gesendet wird, und das ohne künstliches Licht und in der Dunkelheit, dann bekommen wir die Superquote.«

Cole Parker bewunderte seine Partnerin. Wenn es um den Job ging, war sie eiskalt. Auch übernahm sie wieder das Wort und sprach von einer anderen Welt.

»Das ist der Gruß aus dem Reich der Gespenster. Partner, wir haben es geschafft. Wir, die Jäger, haben Kontakt.« Sie riss den Mund auf und lachte kehlig.

Es verstummte abrupt, als sie den Blick nach unten gerichtet hatte und sah, was da geschah.

Um ihre Füße herum wölkte es. Die Kälte nahm noch mehr zu, und beide hatten das Gefühl, als würde sie wie ein dünner Handschuh über ihre Hände streichen.

Das war nicht zu erklären. Sie schauten sich über den Grabstein hinweg an. Noch hielten sie sich an den Händen fest. Beide merkten, dass sie zitterten.

»Was dampft da aus der Erde?«, flüsterte Gina. »Sag nicht, dass es Nebel ist.«

»Nein, nein – ich – ich kann mir das auch nicht erklären. Das hatten wir noch nie auf unserer Suche.«

»Ist aber gut für die Quote.«

»Dass du jetzt daran denken kannst.«

»Immer denke ich daran. Wir sind unter anderem die Stars von Fright Tales. Das hier wird uns noch ein Stück höher katapultieren.«

»Hast du keine anderen Sorgen?«

»Nein, du?«

Cole Parker deutete ein Nicken an. »Ja, habe ich. Ich habe inzwischen ein ziemlich ungutes Gefühl. Und wenn ich es als Angst bezeichne, ist das auch nicht verkehrt.«

»He, du bist der Held. Die Leute bewundern dich. Du bist der Mann mit dem Gespenster-Tick. Richte dich danach.«

»Hör auf damit. Das hier ist kein Spiel. Hier wird nicht nachgeholfen. Hier machen wir den Zuschauern nichts vor. Das ist echt, verstehst du? Was hier aus dem Grab kommt …«

»Nicht reden, Cole!« Gina Rankin senkte den Blick. In den letzten Sekunden hatte sie sich nicht mehr um den geheimnisvollen Nebel gekümmert. Jetzt sah sie, dass er sich vermehrt hatte und in der Zwischenzeit auch dichter geworden war.

Das war mehr als faszinierend, denn hier hatte niemand von außen eingegriffen. Das ungewöhnliche Zeug stieg weiterhin in die Höhe und hatte bereits ein Drittel des Grabsteins in Beschlag genommen. Dafür gab es keine logische Erklärung.

Auch die TV-Crew griff nicht ein. Es gab kein Licht auf dem Friedhof. Die Kameras nahmen alles so auf, wie es war. Erst später im Studio würden die Szenen bearbeitet und aufgehellt werden, zumindest so weit, dass die Zuschauer etwas erkennen konnten.

Hier war es finster.

Bis auf den weißen Nebel, der noch immer in die Höhe kroch und längst die Hüften des Paars erreicht hatte.

Die Kälte drang durch die dünne Kleidung, die bei Gina aus einer schwarzen Hose und einem trägerlosen himbeerroten Stretch-Top bestand. Der kam später auf dem Bildschirm gut raus. Als Farbklecks in der Finsternis.

Ob Cole Parker es auch spürte, wusste sie nicht. Bei ihr war es der Fall. Der Dunst bedeckte ihren Körper zwar von außen, aber etwas war auch in ihr Inneres gelangt.

Es war kein positives Gefühl. Sehr deutlich spürte sie die Angst, die in ihr aufgestiegen war. Ja, sie war vorhanden. Sie sorgte dafür, dass ihr Herz plötzlich rasend schnell schlug, und zugleich erlebte sie einen schmerzhaften Druck auf ihrem Brustkasten.

Hier stimmte etwas nicht. Sie hätte Luft holen müssen, aber etwas stemmte sich dagegen. Das Gefühl der Angst wuchs immer mehr an. Es kam ihr schon lebensbedrohlich vor, aber es war nicht sie, die röchelte, sondern ihr Partner. Er riss seine Hände weg, sein Gesicht war nur noch als bleicher, verzerrter Schatten zu erkennen.

Luft bekamen beide.

Aber die Angst verstärkte sich. Es musste bald eine Grenze erreicht sein. Alles konnte ein Mensch auch nicht vertragen. Irgendwo gab es den Punkt, an dem er nachgeben musste.

Was da aus der Erde oder dem Grab drang, war etwas Gespenstisches, für das beide keine Erklärung hatten. Aus den Gespenster-Jägern waren Bündel der Angst geworden, die nicht mehr wussten, wie ihnen geschah. Sie schwankten, sie rissen ihre Münder auf, aber sie schrien nicht. Die Wolke war dünner geworden, und noch immer wurden sie von ihr umklammert.

Todesangst!

Als nichts anderes konnten die beiden ihr Gefühl beschreiben. So stark war die Angst, dass alles andere in ihrer Umgebung unwichtig geworden war. Sie wollten aus diesem Gefängnis der Furcht ausbrechen, aber sie waren zu schwach. Die Angst war stärker, und sie ließ beide Menschen nicht los.

Wimmernde Laute schwebten in den Nebel hinein und über das Grab hinweg. Wie auf ein geheimes Kommando warfen beide zugleich die Arme hoch und schlugen die Hände gegen ihre Gesichter. Mehr konnten sie nicht tun, denn ohne Vorwarnung sackten sie auf der Stelle zusammen …

*

»Licht! Licht!«, schrie Peter Terry, der Regisseur. »Macht doch mal einer Licht! Das ist ja furchtbar. Der Take ist vorbei. Aber wie. Wahnsinn, das habe ich noch nie gesehen …«

Bisher war es auf dem kleinen Friedhof ruhig gewesen. Das änderte sich von Knall auf Fall.

Plötzlich schossen die Scheinwerfer ihre Strahlen von verschiedenen Seite her auf das Zentrum.

Es war das Grab mit dem hohen und klotzigen Stein, von dem die beiden Akteure gestanden hatten. Ideal für diese Sequenz.

Jetzt standen sie nicht mehr. Jetzt lagen sie wie tot zu beiden Seiten des Grabes auf dem Rücken und waren nicht in der Lage, etwas zu sagen. Das grelle Licht der Scheinwerfer holte jedes Detail hervor, aber es zeigte auch den Nebel, der abzog und sich schon fast aufgelöst hatte.

Peter Terry war ein Typ mit langen Haaren, die er im Nacken zusammengebunden hatte. Oft trug er eine dicke Hornbrille, was in der Regel nur seiner eigenen Show galt und ihn geheimnisvoller und zugleich seriöser erscheinen ließ.

Jetzt brauchte er die Brille nicht.

Er blieb dort stehen, wo Gina Rankin zu Boden gefallen war, und er wusste auch, dass sie keine Schau gemacht hatte. Wäre es so gewesen, dann hätte sie jetzt gelacht und sich von Peter Terry auf die Füße helfen lassen.

Es war nicht so. Sie sah den Mann auch nicht. Sie lag da und starrte mit offenen Augen in die Höhe, ohne dabei etwas wahrzunehmen.

Peter spürte den kalten Schauer, der vom Nacken her über seinen Rücken rieselte. Er hatte mitgeholfen, die Serie Fright Tales auf die Beine zu stellen. Er hatte die Gespenster-Jäger gecastet, zu denen nicht nur Gina und Cole gehörten. Es gab auch andere Paare, die sich auf die Jagd nach Gespenstern begaben, was dann im TV übertragen wurde und zahlreiche Zuschauer anlockte.

Ein echtes Gespenst oder ein echter Geist war der Crew noch nie begegnet, aber sie hatten schon einige unheimliche Dinge erlebt, wofür es manchmal keine Erklärung gab. Das waren dann immer die spannendsten Fälle mit hoher Einschaltquote.

Und jetzt war auch so ein Fall eingetreten. Allerdings so krass wie noch nie, und Peter Terry hatte keine Erklärung dafür. Auch nicht für den Dunst, der aus dem Boden gekrochen war oder wo immer er auch hergekommen sein mochte. Das war ein Phänomen, und dieses Phänomen hatte Gina und Cole erschlagen.

»Ist sie tot?«, fragte Terrys Assistent mit Zitterstimme.

»Quatsch.«

»Hast du das denn nachgeprüft?«

»Nein.«

»Würde ich aber an deiner Stelle.«

»Willst du das nicht machen?«

»Du bist der Chef.«

Auf der anderen Seite des Grabsteins, wo Cole Parker lag, hatte sich bereits einer der beiden Kameraleute über den Bewegungslosen gebeugt und festgestellt, dass der Mann nicht tot war.

»Er lebt!«, meldete er.

»Was?«

»Ja, Peter, er ist nicht tot. Ich habe Puls- und Herzschlag gespürt. Beides allerdings sehr schwach.«

»Danke.«

Der Regisseur war beruhigt. Er kontrollierte auch bei Gina Rankin die Funktionen und konnte wenig später aufatmen, als er festgestellt hatte, dass auch sie noch lebte.

»Ja, das ist ein Hammer. Das – das – kann ich nicht fassen. Sie leben beide, das ist gut. Aber das wird eine Sendung, einfach Wahnsinn, kann ich euch sagen.«

Niemand sprach dagegen. Am nächsten Abend würde sie laufen, und dann würden die Zuschauer wieder gebannt vor dem Bildschirm sitzen und vor Staunen selbst das Atmen vergessen.

Das war ein echter Hammer. Das war einfach phänomenal.

Peter Terry konnte nicht anders denken, und doch war er nicht ganz zufrieden. Er besaß keine Vorstellung davon, wie so etwas hatte passieren können. Alle waren Zeugen gewesen, hatten den Nebel gesehen, der aus dem Grab gestiegen war oder aus dem Stein, aber er war nicht durch sie geschaffen worden. Zu derartigen Tricks griffen sie hin und wieder schon, um ihren Berichten den nötigen Hintergrund zu geben.

Gina Rankin und Cole Parker würden regelrechte Stars werden, und damit bekam die Serie noch mehr Power und hob sich von der Konkurrenz deutlich ab.

Eines stand fest. Gina Rankin und Cole Parker durften hier nicht liegen bleiben. Sie mussten weggebracht werden, aber sie mussten erst mal zu sich kommen. Und was sie dann zu erzählen hatten, konnte eventuell als Trailer vor dem Bericht verwendet werden.

Terry winkte mit beiden Armen, damit ihn jeder sehen konnte.

»Hat einer von euch Riechsalz oder etwas Ähnliches?«, rief er seinen Leuten zu.

Das hatte keiner.

»Geht auch Parfüm?«, rief eine Praktikantin zurück.

»Weiß ich nicht.«

»Man kann es ja mal versuchen.«

»Gut, dann …« Der Regisseur änderte seine Meinung, als er sah, dass sich Gina Rankin bewegte und sofort danach die Augen aufschlug. »Nicht mehr nötig. Gina ist wieder da.« Er lachte und beugte sich über sie. »He, erkennst du mich?«

Sie sagte kein Wort. Sie musste ihren Blick zunächst mal klar bekommen. Im Liegen schüttelte sie leicht den Kopf, dann tat sie einen tiefen Atemzug.

»Hol einen Regiestuhl!«, wies Terry seinen Assistenten an. Er wandte sich an Gina Rankin. »Kannst du aufstehen? Fühlst du dich dazu in der Lage?«

»Glaube schon.«

»Komm.« Peter Terry half Gina hoch.

Inzwischen war auch der Regiestuhl gebracht worden, auf den die Frau sich setzte. Das Licht wurde ein wenig zur Seite gedreht, damit es Gina nicht blendete. Sie hatte beide Hände vor ihr Gesicht geschlagen und schüttelte den Kopf. Alle sahen, dass sie erst mal in Ruhe gelassen werden musste.

Peter Terry scheuchte die übrigen Zuschauer weg. Er wollte erst allein mit seiner Hauptdarstellerin reden.

Es verging noch eine gewisse Weile, da ließ Gina die Hände sinken. Ihr Gesicht war blass und sie schüttelte den Kopf, während sie Peter Terry anschaute.

»Jetzt willst du eine Erklärung haben, nicht wahr?«

»Ja, das will ich.« Er schwächte ab. »Natürlich nur, wenn du dich in der Lage fühlst, darüber zu sprechen.«

»Ich denke schon.«

»Gut, dann bin ich gespannt.« Er lehnte sich an den hohen Grabstein, der jetzt wieder völlig normal aussah.

Wenig später hörte er eine Frage, die ihn überraschte.

»Hast du schon mal richtig Angst gehabt, Peter?«

»Hä?« Terry lachte blechern. »Wie meinst du das?«

»Angst, wie ich es sagte. Todesangst!«

Er wollte ihr nicht widersprechen. »Ja, ja, das kann schon sein.«

»Peter, das ist keine Antwort. Todesangst ist etwas ganz anderes, kann ich dir sagen. Ich bin da in etwas hineingeraten. Die Angst hat mir die Kehle zugeschnürt und in mir das Gefühl ausgelöst, im nächsten Augenblick sterben zu müssen. So etwas möchte ich nicht noch mal erleben.«

»Kann ich mir denken. Und es kam wie aus dem Nichts, wie?«

»Genau das ist nicht der Fall. Es gab eine Warnung. Das war der Nebel, der aus der Graberde stieg. Ein unheimlicher Dunst, über den ich nichts sagen kann. Wir hatten uns ja zuvor nicht abgesprochen. Das war kein normaler Nebel, das war etwas anderes.«

»Was denn?«

Gina Rankin überlegte. »Das weiß ich nicht, Peter. Ehrlich nicht. Keine Ahnung. Das Zeug ist aus der Erde gekommen und hat mich völlig eingenommen. Ich war nicht mehr ich selbst, ich bin zu einer anderen Person geworden. Das war einfach irre, ich habe wirklich gedacht, sterben zu müssen, und jetzt glaube ich allmählich, dass es doch Gespenster gibt. Ja, das ist meine Meinung. Ich kann nichts anderes sagen. Die Angst kam wie ein Überfall. Ich war so in ihr gefangen, dass ich nicht mehr konnte und schon mit meinem Leben abgeschlossen hatte. Ich glaubte nicht mehr daran, noch mal zurückkehren zu können. Das war der reine Wahnsinn. Das war nicht mehr auszuhalten.«

Der Regisseur streichelte ihre Wange. »Nun ja, du bist ja wieder unter den Lebenden.«

»Das schon. Aber wie alles passiert ist, kann ich dir auch nicht sagen. Man muss nach den Gründen suchen. Das war ein echtes Grabgespenst. Ich bin davon überzeugt.«

»Klar, und ich hoffe, dass es auf dem Schirm auch zu sehen ist. Dieser Bericht wird ein Event. Das kann ich dir versprechen. Wir werden den ganzen Tag über Werbung schalten. Die Einschaltquote wird sich verdoppeln. Wo bekommt man schon ein echtes Gespenst zu sehen? Auch bei uns bisher nicht. Aber das hat sich nun geändert.«