John Sinclair 1640 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1640 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Wer verbirgt sich wirklich hinter diesem ansonsten völlig normalen Menschen, der plötzlich mit dem Gesicht des Teufels am Fenster seiner Wohnung erscheint?

Diese Frage stellten wir uns auch und gerieten dabei in einen Strudel teuflischer Gewalt ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumEin teuflischer NachbarVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Ein teuflischer Nachbar

Wer verbirgt sich wirklich hinter diesem ansonsten völlig normalen Menschen, der plötzlich mit dem Gesicht des Teufels am Fenster seiner Wohnung erscheint?

Diese Frage stellten wir uns auch und gerieten dabei in einen Strudel teuflischer Gewalt …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4411-7

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Ein teuflischer Nachbar

Exakt zwanzig Minuten vor Mitternacht begannen die Kopfschmerzen!

Robin Dench wusste das. Es war ihm nicht neu. Er lebte schon seit mehr als zwei Jahren damit.

In den letzten Monaten hatte er alles an Medikamenten einge-nommen, was man ihm empfohlen und verschrieben hatte. Gebracht hatte es nichts.

Jetzt verzichtete er darauf.

Er hatte sich für eine andere Lösung entschieden, die ihm ebenfalls empfohlen worden war. Das allerdings von einem tibetanischen Mönch.

Yoga!

Genau das war es gewesen. Robin war seine Migräne zwar nicht ganz losgeworden, aber sie war wesentlich schwächer geworden. Er konnte sich damit arrangieren, auch wenn er in der Nacht oft nur wenig Schlaf fand, wenn die Schmerzen auftraten, aber es war auszuhalten.

Dazu hatte er seine eigene Methode entwickelt, die er anwenden musste und es auch gern tat.

Er blieb nicht im Bett liegen, um dort seine Übungen zu machen. Er stand auf und ging bis zu dem großen Fenster, dessen Scheibe fast bis zum Boden reichte. Vor dem Fenster lag seine Matte. Wenn er darauf saß, fiel sein Blick auf die andere Straßenseite, die ebenfalls dicht bebaut war.

Jedes der dort stehenden Häuser hatte vier Stockwerke. Es waren alte Häuser aus der Gründerzeit, aber von innen und außen perfekt renoviert, sodass die Mieten in die Höhe getrieben werden konnten.

Die Straße dazwischen war nicht besonders breit. Es gab hier auch keine Geschäfte. Die Menschen wohnten hier einfach nur, und das war gut so. Es waren auch kleine Parktaschen angelegt worden, für die die Mieter ebenfalls hatten bezahlen müssen, was die Leute nicht gestört hatte. Hier wohnte niemand, der von der Hand in den Mund lebte, auch Robin Dench nicht, der selbstständig war und sein Geld als Wirtschaftsdetektiv verdiente.

Nachdem er das Bett verlassen hatte, reckte und streckte er sich. Er wollte seine Muskeln dehnen und sich nicht zu steif auf die Matte setzen.

Langsam ging er auf sie zu, er hatte kein Rollo vorgezogen, und auch die beiden Gardinenhälften waren nicht geschlossen. So hatte er freien Blick auf das Haus gegenüber und besonders auf das Fenster in der ersten Etage.

Im Lotossitz nahm er auf der Matte Platz, den Blick gegen das Fenster gerichtet. Inzwischen war es fast Mitternacht, und sein Blick glitt durch die Scheibe auf das andere Fenster in der ersten Etage.

Robin Dench wusste nicht, wer dort wohnte. Das heißt, es war ein Mann, doch der Name war ihm nicht bekannt. Er kannte ihn nur vom Sehen, wenn er sich mal durch die Wohnung bewegte und Dench am Fenster stand. Er hatte nie gesehen, dass der andere Mieter gegenüber eine ähnliche Position eingenommen hatte wie er.

Es war alles locker geblieben. Eben rein oberflächlich. Ohne große Neugierde, und auch jetzt dachte Robin nicht daran, unbedingt neugierig zu sein, um in die andere Wohnung schauen zu können.

Dass es trotzdem anders kam, lag nicht an ihm, sondern an den Verhältnissen gegenüber.

Dort sah er plötzlich eine Bewegung. Dench nahm sie auch nur wahr, weil in der anderen Wohnung Licht brannte. Nicht sehr hell, das war kein Strahlen, sondern mehr ein Licht, wie man es gern am Abend hatte. Leicht gedimmt, sodass es das Zimmer mit einem weichen Schein beleuchtete.

Robin schaute fast zwangsläufig hin, weil er den Kopf nicht bewegte. Und er war nicht so in Trance versunken, dass er nicht gesehen hätte, was gegenüber geschah.

Der Mieter oder Besitzer der Wohnung war zu Hause. Er ging in seinem Zimmer hin und her, und da blieb es nicht aus, dass er automatisch Denchs Aufmerksamkeit erregte. Er wollte eigentlich nicht hinschauen, aber ihm fehlte die Konzentration, um sich voll und ganz seinen Übungen zu widmen.

Der Mann lenkte ihn einfach zu stark ab.

Dench dachte nicht mehr an seine eigenen Probleme. Er war jetzt neugierig geworden und wollte herausfinden, was der Mann vorhatte.

Er blieb plötzlich direkt vor dem Fenster stehen. Er sah so aus, als interessierte ihn das Haus gegenüber. Wenn Robin Dench im Licht gestanden hätte, wäre er nicht zu übersehen gewesen. So aber verschmolz er mit der Dunkelheit und konnte nicht entdeckt werden, es sei denn, der Mann hätte die Augen einer Katze gehabt.

Dench fiel auf, dass sein Nachbar offenbar noch nicht zu Bett gehen wollte. Er trug noch seine normalen Klamotten, eine dunkle Kleidung, die zu den dunklen Haaren passte.

Wie lange der Mann dort vor dem Fenster stand und hinausschaute, wusste Dench nicht. Es war ihm letztendlich auch egal. Er fand nur das Verhalten ungewöhnlich. Oder litt der Mann an Schlaflosigkeit oder an starken Kopfschmerzen wie er selbst?

Es war für Robin Dench auch nicht zu erkennen, wohin der andere schaute. Sein Blick war und blieb nach vorn gerichtet. Und konnte er wirklich nichts erkennen? Keinen Umriss oder Ähnliches?

Robin Dench war sich nicht mehr sicher. Mit seiner Ruhe war es jetzt vorbei. Er würde sich nicht mehr auf seine Übungen konzentrieren können, die Ablenkung war zu groß, obwohl er sich eigentlich nicht darum hatte kümmern wollen.

Er konnte nicht anders. Irgendetwas stimmte mit dem Menschen dort drüben nicht. Warum stand der da? Es gab nichts zu beobachten. Wenn Fenster erhellt waren, dann schimmerte das Licht schwach hinter Rollos oder Vorhängen.

Zudem bewegte den Mann auch seinen Kopf nicht, um sich ein anderes Zimmer zu suchen. Er blickte starr auf das Fenster, das ihm gegenüber lag.

Plötzlich geschah doch etwas.

Nicht mit Robin Dench, sondern mit der anderen Gestalt. Ewas huschte durch die Wohnung. Es war nichts Konkretes, nichts Festes. Dench sah es nur als einen Schatten, der allerdings ein Ziel hatte, und das war der Mann am Fenster.

Sein Kopf zuckte. Er drehte ihn nach links, und von dort huschte etwas auf ihn zu.

Erst war es grau, dann auch grün. Und es sah aus wie ein Tuch, das ein Ziel gesucht und gefunden hatte.

Das Gesicht des Mannes am Fenster!

Robin Dench riss den Mund auf, ohne etwas sagen zu können. Es verließ auch kein Schrei seine Kehle, höchstens ein leises Röcheln, denn das, was er da zu sehen bekam, war unwahrscheinlich und zugleich unglaublich.

Der Mann am Fenster hatte ein anderes Gesicht bekommen.

Es war eine graue Teufelsfratze mit kalten grünen Augen und übergroßen, spitzen Ohren!

*

Sekunden später war nicht nur die Fratze verschwunden, auch der ganz Mann war weg. Robin Dench schaute auf ein leeres Fenster, denn der Beobachter war in den Hintergrund abgetaucht.

Und das Licht war weg. Ausgeschaltet, sodass das Zimmer in völliger Dunkelheit lag.

Dench atmete tief durch. Er hatte sich in der Zeit des Schauens nicht bewegt. Jetzt erst kam Leben in seine starre Gestalt. Er hob den Arm und wischte über seine Augen. Ein leichtes Stöhnen drang aus seinem Mund, und er dachte daran, dass er etwas Ungeheuerliches gesehen hatte. Etwas, das es nicht geben konnte, ihm aber trotzdem präsentiert worden war.

Der Mieter aus dem Haus gegenüber hatte sein eigenes Gesicht mit einer Teufelsfratze vertauscht, was Robin nicht begreifen konnte, aber eine Tatsache war. Er glaubte nicht daran, dass ihm seine Fantasie einen Streich gespielt hatte.

Eine graue Fratze mit kalten, gelbgrünen Augen und großen Spitzohren.

Da war aus dem normalen Nachbarn ein teuflischer Nachbar geworden.

So etwas Verrücktes war ihm noch nie geboten worden. Das hätte er sich im Traum nicht vorgestellt, und doch war er sich sicher, sich nicht geirrt zu haben.

Da hatte sich ein Mensch in einen Teufel oder Dämon verwandelt, was immer man auch für eine Erklärung dafür hatte. Das war eigentlich unmöglich. Wem immer er das erzählen würde, die Person hätte an seinem Verstand gezweifelt.

Aber Dench hatte gesehen, was er gesehen hatte. Das war keine Täuschung gewesen. Und er befand sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. An den Teufel hatte er nie geglaubt, überhaupt war Religion nie sein Ding gewesen, doch er hatte Vorstellungen vom Teufel, die noch aus seiner Kindheit stammten.

Da hatten sie sich als Jugendliche erzählt, wie der Teufel wohl aussah.

Es gab sogar Zeichnungen von ihm, die irgendwelche Leute angefertigt hatten, die es angeblich wissen mussten.

Und so ähnlich hatten die Zeichnungen ausgesehen.

Eine fast dreieckige Fratze mit einem bösen Ausdruck im Gesicht und kalten Augen.

Robin Dench schüttelte den Kopf. Plötzlich verspürte er Durst. Er brauchte einen Schluck Wasser, um die Kehle frei zu spülen. Dazu musste er an sein Bett, wo die Flasche stand. Er stand auf und schaute dabei automatisch durch das Fenster nach unten.

Diesmal glitt sein Blick über die Straße und den unteren Teil des Nachbarhauses mit der Haustür.

Die wurde geöffnet.

Dench blieb stehen. Er war neugierig geworden und wollte wissen, wer um diese Zeit das Haus verließ.

Es war der Mieter von gegenüber.

Er trug noch die gleiche Kleidung. Ob sein Gesicht noch verändert war, konnte er nicht erkennen, doch es gab keinen Zweifel, dass es genau der Mann war, den Dench beobachtet hatte.

Er ging weg. Aber er wartete noch einen Moment ab und drehte sich nach links, um einen Blick über die Straße hinweg und in die Höhe zu werfen.

Robin Dench zuckte zurück.

Plötzlich hatte er das Gefühl, dass sein Gegenüber alles wusste. Das Blut schoss ihm in den Kopf. Er kam sich wie ein Feigling vor, aber er schaffte es zunächst nicht, nah an das Fenster heranzutreten. Das geschah ein paar Sekunden später.

Der Blick nach unten.

Der Gehsteig gegenüber war leer. Kein Mensch stand dort mehr. Robin wollte es kaum glauben, deshalb trat er näher an das Fenster heran und blickte in die Tiefe.

Es stimmte. Der Mann von gegenüber war verschwunden. Abgetaucht in das Dunkel der Nacht, und Dench glaubte nicht daran, dass er so schnell wieder zurückkehren würde.

Jetzt hatte er seine Sicherheit wieder gefunden. So trat er nah an das Fenster heran und drehte den Kopf in die verschiedenen Richtungen, um so viel wie möglich von der Straße sehen zu können.

Nein, da gab es keinen Menschen, der über den Gehsteig gegangen wäre. Es war totenstill, doch er hörte ein Geräusch und sah das Licht der Scheinwerfer, die über das Pflaster glitten. Wenig später rollte ein Wagen in eine Parktasche. Das Licht erlosch. Die nächtliche Atmosphäre war erneut zurückgekehrt.

Robin Dench schwitzte nicht so stark, jetzt aber musste er sich den Schweiß von der Stirn abwischen, und in seinem Kopf wirbelten die Gedanken.

Was kann ich tun?, fragte er sich.

Eigentlich gar nichts. Alles einfach auf sich beruhen lassen, doch genau das wollte er auch nicht. Es ging wider seine Natur.

Er trat noch einmal ans Fenster, war mit dem Blick nach draußen zufrieden und war wenig später wie ein Jogger gekleidet. In seinem Kopf hatte sich ein Plan zurechtgesetzt. Er war nicht feige. Er ging den Dingen auf den Grund. Das tat er immer, das war er seinem Beruf schuldig, und so würde er auch jetzt vorgehen.

Das Haus verlassen, auf die andere Seite gehen und nachschauen, wer in dem Haus in der ersten Etage wohnte. Zumindest den Namen wollte er herausfinden.

Die Häuser waren zwar alt, aber wer oben lebte, der brauchte nicht die Treppe zu nehmen. Es gab auch einen Lift. Den benutzte Dench nicht. Er nahm die Steintreppe und war kaum zu hören, denn die weichen Sohlen seiner Schuhe schluckten jedes Geräusch.

Behutsam öffnete er die schwere Haustür und warf einen sichernden Blick nach draußen.

Es war nichts zu sehen, was ihn hätte misstrauisch machen müssen. Inzwischen war die Tageswende überschritten, aber verändert hatte sich auf der Straße nichts.

Er war trotzdem vorsichtig. Sekunden nach dem Öffnen der Tür stand er auf dem Gehsteig. Sein Blick glitt sofort nach gegenüber, ohne dass er etwas Verdächtiges sah.

Zufrieden war er trotzdem nicht. Einem wie diesem Menschen durfte er nicht über den Weg trauen.

Mit schnellen Schritten überquerte er die Straße. Vor der Haustür blieb er stehen. Es gab hier keine Vorgärten. Über eine dreistufige Treppe erreichte er sein Ziel und tauchte in die Nische hinein, deren Rückseite von der Haustür gebildet wurde.

Einen Schlüssel besaß er nicht. Er hätte auch nicht in das Haus hinein gewollt. Er wollte nur herausfinden, wie der Mann hieß, der in der ersten Etage wohnte.

Wenn das geschafft war, dann würde er Nachforschungen anstellen, was diesen Mann betraf.

Es gab ein Klingelbrett aus Messing. Kein billiges, das hätte auch nicht in diese Gegend und zu diesen Häusern gepasst.

Zum Glück steckten in seiner Hosentasche Streichhölzer. Er riss eines an und leuchtete die Namensschilder an. Auf das Außenlicht hatte er verzichtet, denn er wollte auf keinen Fall auffallen. Die Flamme bewegte sich leicht hin und her, aber er konnte trotzdem die Namen lesen.

Nur einer war für ihn wichtig.

In der ersten Etage wohnte ein Mann mit dem Namen Adrian Block!

*

Robin Dench atmete tief durch. Jetzt war er einen Schritt weiter gekommen. Er kannte den Namen nicht und würde morgen in seinem Büro die Recherchen aufnehmen. Denn der Name Adrian Block sagte ihm nichts.

Er verließ die Türnische und wartete noch einen Moment, bevor er über die Straße ging. Sein Herz klopfte stärker als gewöhnlich, was ihn eigentlich wunderte, denn er hatte sich immer als sehr gelassen angesehen. Aber dieser Vorfall hinter dem Fenster hatte ihn schon aus der Bahn geworfen.

Wenig später befand er sich wieder in seiner Wohnung und kam endlich dazu, einen Schluck zu trinken. Das Wasser löschte zwar seinen Durst, aber nicht seine Besorgnis. Er ging davon aus, dass diese Entdeckung so etwas wie der erste Stich in ein Wespennest gewesen war und er möglicherweise ohne Hilfe nicht weiterkam.

Da machte er sich keine Sorgen. Er wusste schon, wen er kontaktieren konnte, und diese Person würde ihm die Geschichte sicherlich abnehmen …

*

Es kam wirklich nicht oft vor, dass wir von einer Anwältin um Schutzhaft gebeten wurden, in diesem Fall war das so. Und wir wollten unserer gemeinsamen Freundin, der Staatsanwältin Purdy Prentiss, einen Gefallen tun, denn sie hatte uns darum gebeten.

Die Frau, um die es ging, hieß Ann Duras. Sie arbeitete als Strafverteidigerin und war als toughe Person bekannt, die sich die Butter nicht so leicht vom Brot nehmen ließ.

Wie wir von Purdy Prentiss erfahren hatten, arbeitete sie auch für Klienten, die man durchaus als Unterweltgrößen ansehen konnte. Allerdings waren es Herren mit weißen Kragen, denen man nichts nachweisen konnte. Da ging es um Steuerhinterziehung, um dunkle Investmentgeschäfte, und Ann Duras gehörte zu den Frauen, die sich in diesem Metier auskannten.

Doch auch bei ihr gab es Grenzen. So war sie auf einen Fall gestoßen, bei dem sie nicht mehr mitmachen wollte. Es ging dabei um viele Millionen, die verschoben worden waren, dann gewaschen und jetzt als gutes Geld investiert werden sollte.

Da sollte ein Teil des Londoner Hafens ausgebaut werden. Sehr lukrativ für bestimmte Menschen. Für andere weniger, denn die wurden einfach vertrieben oder entmietet, um das entsprechende Land in Besitz nehmen zu können.

Das hatte Ann Duras nicht mehr mitgemacht und sich an Purdy Prentiss gewandt. Allerdings hatten ihre Auftraggeber ebenfalls Wind davon bekommen und sie bedroht.

Von ihnen war sofort volles Geschütz aufgefahren worden. Man wollte Ann Duras ermorden und ihr den Teufel persönlich schicken.