John Sinclair 1672 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1672 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Die Insel lag vor der englischen Westküste und war ein völlig normaler Flecken Erde.

So jedenfalls dachten die Menschen seit vielen Jahren. Allerdings ahnten sie nicht, was dieses Eiland wirklich war. Der Teufel persönlich hatte es zu seinem Stützpunkt gemacht und sie von Zombie-Piraten besetzen lassen ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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EPUB
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Seitenzahl: 143

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie InselVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Insel

Die Insel lag vor der englischen Westküste und war ein völlig normaler Flecken Erde.

So jedenfalls dachten die Menschen seit vielen Jahren. Allerdings ahnten sie nicht, was dieses Eiland wirklich war. Der Teufel persönlich hatte es zu seinem Stützpunkt gemacht und sie von Zombie-Piraten besetzen lassen …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-4443-8

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Insel

Als Rick McMillan sein Boot verließ und die Insel betrat, ahnte er nicht, dass dieser Tag sein Leben verändern sollte. Es war eigentlich wie immer. Er war vom Festland aus gestartet und auf das Meer gefahren, das sich allerdings ruhiger zeigte als normal. Der Wind hatte eine kleine Pause eingelegt.

Auf dem Festland hatte er zuvor noch eine Kleinigkeit gegessen und schritt nun den leicht ansteigenden Weg seinem Ziel, dem alten Leuchtturm, entgegen.

Er war wirklich ein Relikt der vergangenen Zeit. Dass er trotzdem noch funktionierte, dafür sorgte McMillan. Die modernen Leuchttürme wurden elektronisch gesteuert. Das war bei diesem hier nicht der Fall. Er lief über Batterien und war zudem an eine Zeituhr angeschlossen, sodass er sein Licht nur zu bestimmten Zeiten abgab.

Das Licht war nicht für die Schiffe auf hoher See bestimmt. Die kümmerten sich nicht um den Turm. Aber die Menschen an der Küste und auf den Inseln freuten sich jedes Mal, wenn sie das Licht sahen. Es gab ihnen so etwas wie ein heimatliches Gefühl, denn der Turm war bereits seit Jahrzehnten in Betrieb.

McMillan setzte seinen Weg fort. Er war froh, dass der strenge Winter nur noch Erinnerung war. Jetzt spürte er bereits den Atem eines Frühsommers. Es hatte schon sonnige Tage gegeben, da war die Laune der Menschen sofort angestiegen.

Auch der Verkehr zwischen den Inseln hatte wieder zugenommen, und selbst der Leuchtturm mit seinen roten und weißen Farbstreifen glänzte frischer als sonst. Es war eine Lust, sich wieder dem Wind und den Wellen zu stellen.

Für Rick McMillan war der Leuchtturm wie ein alter Freund, den es zu pflegen galt. In den kalten Monaten war er kaum zur Insel gefahren, nur in Notfällen, wenn es etwas zu reparieren galt, was ein Sturm zerstört hatte. Jetzt aber fuhr er wöchentlich auf seine kleine Insel und brachte hin und wieder sogar Touristen auf das Eiland, die sich dann einen Blick vom Turm her über das gewaltige Wasser gönnten.

Es war keine große Insel. Bäume gab es kaum. Und wenn, dann waren es Krüppelgewächse. Dafür viel Buschwerk und Flechten. Zumeist jedoch war der Untergrund mit Steinen bedeckt, die sich tief in den Boden hineingedrückt hatten und nur mit ihren oft unebenen Oberflächen hervorschauten. Über die Steine hatte sich im Laufe der Jahre eine Schicht aus Moos und dünnen Flechten gelegt, sodass sie einen grünen Schimmer abgaben.

Rick hatte mehr als die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, die er wirklich im Schlaf kannte, als er seinen Gang unterbrach. Er spürte das Gewicht des Rucksacks auf seinem Rücken und überlegte, ob er ihn für eine Weile ablegen sollte. Es ging ihm allerdings weniger um das Gewicht, sondern um das, was er sah.

Etwas stimmte nicht!

Auch beim dritten Rundblick war er der Meinung, aber er konnte nicht genau sagen, was ihn störte. Eigentlich sah alles aus wie immer – und trotzdem war es anders.

Die Stirn des grauhaarigen Mannes legte sich in Falten. Es war alles normal. Wenn er nach Osten schaute, sah er die Küste des Festlands, nach Westen hin das offene Meer und andere Inseln, die wie kleine Buckel aus dem Wasser ragten, und in Richtung Norden gab es nur das graue Wasser, das nie aufhörte, sich zu bewegen.

Alles war okay, alles war wie immer, und trotzdem war er nicht zufrieden.

Woran konnte das liegen?

Er wusste es nicht, noch nicht, aber er würde es herausfinden.

Zunächst setzte er seinen Weg fort. Dabei wollte sein ungutes Gefühl nicht weichen. Allerdings steigerte es sich nicht so stark, dass es für ihn zu einer Beunruhigung wurde.

Jetzt war erst mal der Turm wichtig.

Es vergingen knapp acht Minuten, da hatte er ihn erreicht. Er war direkt auf die eiserne Eingangstür zugegangen. Sie war abgeschlossen. Das Schloss hatte McMillan selbst einbauen lassen, denn es hatte früher mal Menschen gegeben, die ohne Erlaubnis die Insel besucht hatten, um dort Party zu machen. Das sollten sie auch, aber nicht im Turm. Da durfte nichts beschädigt werden.

McMillan schloss die Tür auf und schob sich ins Innere, in dem es feucht roch, aber auch nach Kalk, denn die Innenwände waren teilweise im letzten Herbst gestrichen worden und da hatte sich der Geruch noch gehalten.

Der schwerste Teil der Strecke lag noch vor ihm. Er musste die Wendeltreppe hoch über die zahlreichen Stufen gehen. Es gab ein altes Eisengeländer, an dem er sich festhalten konnte, und so schaffte er es bis zum Ziel, ohne ein einziges Mal zu verschnaufen.

Es war eng hier oben, aber wenn er durch die Scheiben nach draußen schaute, fing sein Herz an schneller zu klopfen. Dieser Blick über das Meer war einmalig. Er konnte sich nicht satt daran sehen. Für ihn war es der schönste Ausblick der Welt.

Er hatte eigentlich nicht viel zu tun. Die Batterien überprüfen, die Zeitschaltuhr ebenfalls und vielleicht noch das Glas der Leuchte putzen.

All das war für ihn Routine, und er hätte schon längst damit begonnen, wenn ihn nicht erneut etwas gestört hätte, über das er einfach nicht hinwegkam.

Er stellte sich so hin, dass er in die östliche Richtung schauen konnte. Es war ein klarer Tag gewesen. Nicht der geringste Dunst war über das Wasser getrieben, und auch jetzt sah er bis zur Küste hin und erkannte den kleinen Fischerort, in dem er lebte.

Er wischte über seine Augen und flüsterte dabei: »Das kann doch nicht wahr sein!« Dann gönnte er sich einige Sekunden Ruhe, um danach erneut in diese Richtung zu schauen, und vor Staunen blieb ihm der Mund offen.

Ja, jetzt wusste er Bescheid.

Seine Sicht war zwar die gleiche geblieben, aber sie war nicht so gleich, wie er es kannte. Er hatte das Gefühl, höher zu stehen als normal, sodass sich seine Sicht verändert hatte. Er sah mehr als sonst. Er schaute weiter ins Land hinein, und wenn er nach einer Erklärung suchte, dann fiel ihm nur eine ein.

Die kleine Insel hatte sich verändert. Sie lag ein Stück höher als normal, und sie schien, nein, sie musste sich aus dem Wasser erhoben haben.

Rick McMillan glaubte, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben, und das von einer Faust, die nicht zu sehen gewesen war. Ein Wirrwarr von Gedanken huschte durch seinen Kopf und er merkte, dass sich auf seinen Handflächen der Schweiß sammelte. Was er sah, war nicht zu erklären, und er glaubte auch nicht daran, einer Täuschung erlegen zu sein.

Mit dieser kleinen Insel und dem Leuchtturm war etwas passiert. Er hatte keine Erklärung dafür, zumindest keine natürliche. Da mussten Kräfte am Werk gewesen sein, die er nicht kannte, weil sie im Verborgenen lauerten. Sie aber hatten von unten gedrückt und die Insel angehoben.

Verrück und nicht nachvollziehbar, aber es gab für ihn keine andere Erklärung. Er dachte an Erdbeben, die zwar hier nicht vorkamen wie in anderen Regionen der Erde, aber leichte Beben gab es schon und auch Vulkanausbrüche weiter nördlich.

Die Erde war auch hier ständig in Bewegung, und nur so konnte er sich dieses Phänomen erklären.

Ein plötzlicher Ruck erfasste ihn und ließ ihn nach vorn taumeln. Zum Glück befand sich die Wand in der Nähe. Dort konnte er sich abstützen und tat dies mit beiden Händen. Seine Lippen zogen sich in die Breite, er hörte sich keuchen und stand in den folgenden Sekunden unbeweglich, denn er wartete darauf, dass sich der Stoß wiederholte.

Ja, es war ein Stoß gewesen. Nichts anderes hatte ihn nach vorn taumeln lassen. Ein Stoß, der den alten Leuchtturm leicht erschüttert hatte. Ein schwaches Beben in der Tiefe, das sich jetzt allerdings nicht wiederholte.

In seiner Umgebung bewegte sich nichts mehr. Er stand wieder mit beiden Beinen fest auf dem Boden, schaute zur Küste hin und runzelte die Stirn.

Er wollte es eigentlich nicht glauben, aber er musste es hinnehmen. Er wurde den Eindruck nicht los, dass die Insel schon wieder ein Stück aus dem Meer gewachsen war.

Aber das war nicht möglich! Oder doch?

Rick McMillan spürte den kalten Schauer, der über seinen Rücken rieselte. Das Gefühl der Furcht kroch in ihm hoch. Er wusste plötzlich, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zuging. So etwas war nicht zu erklären, nicht in diesen Breiten, und McMillan fühlte sich auf dem Turm nicht mehr sicher. Er wollte so schnell wie möglich nach unten, um den Boden der Insel unter den Füßen zu haben.

Die Insel war für ihn zu einem Phänomen geworden. Er kannte sie wie seine eigene Westentasche, aber so etwas hatte er noch nie erlebt. Das war einfach nicht zu erklären und schon mehr als rätselhaft.

Er ging die Stufen nicht hinab, er stolperte sie mehr und war froh, dass es das Geländer als Halt gab.

Dann stolperte er nach draußen und wuchtete die Tür zu. Davor blieb er stehen und sorgte dafür, dass sich sein heftiges Atmen beruhigte.

Es war nicht einfach für ihn, sich mit den neuen Gegebenheiten anzufreunden. Er dachte wieder an die andere Sichtperspektive und versuchte nun, sie auch vom Boden her zu erfahren.

Rick wusste es nicht. Jedenfalls konnte er sie nicht mit der vergleichen, die er von oben erlebt hatte. Zwar sah er auch den Küstenstreifen, aber ob dieser nun tiefer lag, weil die Insel angeblich gestiegen war, erkannte er nicht.

Aber etwas hatte sich verändert. Daran gab es nichts zu rütteln, und er würde diese Veränderung auch nicht auf sich beruhen lassen. Das musste gemeldet werden, auch wenn man ihn für einen Spinner hielt. Er würde nicht lockerlassen.

Sein Boot lag in der kleinen Bucht, in der es einen Sandstreifen gab. Da konnte er das Boot einfach nur auf den Strand ziehen, wo es sicher vor den anrollenden Wellen war.

Er machte sich auf den Rückweg. Die Strecke kannte er im Schlaf. Er wusste genau, welchen Felsen er ausweichen musste, trotzdem schaute er nach unten, weil es doch immer wieder Stolperfallen gab. Und jetzt erlebte er am eigenen Leib, dass etwas mit der Insel passiert war. Er sah das Meer, aber er sah es etwas tiefer liegen als normal. Also befand er sich in einer erhöhten Position, was bei seinem letzten Besuch noch nicht der Fall gewesen war.

Ihn überfiel zwar keine große Angst, aber die Furcht trieb ihn schon voran. Er wollte vorbei an den Reihen von Büschen, deren Wurzelwerk sich in den Boden festgekrallt hatte. Daneben befand sich so etwas wie eine schmale Rinne, die er hinter sich lassen musste. Das war nie ein Problem gewesen – bis zu diesem Zeitpunkt, als er plötzlich mit dem rechten Fuß auftrat und ausrutschte. Es war eine glatte Stelle gewesen, und er hatte sich nicht mehr fangen können.

McMillan stieß einen Schrei aus, als er nach hinten kippte. Der Rucksack dämpfte den Aufprall ab, trotzdem rutschte er noch weiter, bis er mit den Füßen gegen einen Strauch stieß, der ihn aufhielt.

McMillan blieb liegen und atmete heftig. Seine Gedanken drehten sich dabei. Er war den Weg immer gegangen und er war dabei nie ausgerutscht, weil er genau darauf achtete, wohin er trat.

Das war auch jetzt der Fall gewesen, trotzdem war er gerutscht, obwohl die Erde nicht feucht war.

Zum Glück war es hell. So konnte er sich umdrehen und den Weg zurückschauen, den er gerutscht war. Es vergingen einige Sekunden, bis er begriff, dass sich der Boden unter ihm verändert hatte. Er war nicht mehr so wie sonst.

Ein kalter Schauer legte sich auf seinen Rücken. Es war nichts Gefährliches, was er hier sah, beileibe nicht, aber dieser Untergrund passte einfach nicht zur Insel.

In einer knienden Haltung schaute er genauer nach. Der Weg, über den er gerutscht war, sah viel heller aus als der übrige Erdboden, was eigentlich nicht sein konnte.

Nahezu blank präsentierte er sich. Er war nicht verdreckt. Es gab keine Lehm- oder Sandspur, sondern nur diese helle, fast gelbliche Fläche. Das war keine Erde, das war auch kein Stein, das war etwas völlig anderes.

Rick McMillan starrte hin und hinter seiner Stirn schlugen die Gedanken Purzelbäume. Was er sah, war nicht zu fassen.

Dann hatte er die Lösung, obwohl er selbst nicht daran glaubte. Ja, das war kein Felsen mehr. Diese harte Unterlage bestand aus etwas völlig anderem.

Aus Gebein!

Aus Knochen!

Beide Begriffe schwirrten durch seinen Kopf. Er wusste selbst, dass es kaum nachvollziehbar war, aber es gab keine andere Erklärung für ihn, und er sprach flüsternd aus, was er dachte.

»Ich hocke auf einem riesigen Schädel …«

*

Es war für ihn selbst schwer, das zu akzeptieren. Aber er hatte den Satz nun mal ausgesprochen und musste auch darüber nachdenken. Es war so. Er saß auf einer anderen Unterlage, die für ihn die Farbe von Gebein hatte. Weißgelbe Knochen, was eigentlich unmöglich war.

In seinem Rucksack befand sich unter anderem Werkzeug. Eine Zange, ein Hammer, und er war jetzt so weit, dass er einen Test durchziehen wollte.

Auf dem Boden hockend, nahm er den Rucksack von seinem Rücken und öffnete ihn. Schon beim ersten Hineingreifen fand er den Hammer. Er zog ihn hervor, wog ihn für einen Moment in der Hand und dachte noch mal über sein Vorhaben nach.

Sekunden später hatte er sich entschieden und schlug zu. Er hörte ein anderes Geräusch, als hätte er gegen einen normalen Felsen geschlagen. Es klang irgendwie satt, aber zugleich auch hohl.

Er schlug noch fester zu.

Plötzlich sah er die Risse, die sich sternförmig ausbreiteten. Er hatte so etwas wie ein schlechtes Gewissen, und trotzdem schlug er noch mal zu.

Nein, ein Loch oder eine Öffnung konnte er nicht in das Gebein schlagen. Er wollte es auch nicht, denn die Beschaffenheit des Untergrunds hier hatte ihm genug bewiesen. Allerdings fragte er sich, ob er diesen Untergrund überall auf der Insel finden würde. Wenn er sich umschaute, hatte sich nichts verändert. Da sah der Boden nicht anders aus als vorher, da lagen die Steine, die im Laufe der Zeit ihre grüne Schicht bekommen hatten. Da gab es die Mulden, die mit Flugsand und Blättern gefüllt waren.

Rick McMillan stand auf. Ein leichtes Zittern oder Beben unter seinen Füßen spürte er nicht. Die Normalität hatte ihn wieder, und jetzt lag es an ihm, dieses Eiland so schnell wie möglich zu verlassen. Die Insel war nicht mehr seine Insel. Sie hatte sich für ihn in einen Fremdkörper verwandelt.

Noch nie zuvor hatte er so schnell den Rückweg angetreten. Er ging mit langen Schritten, achtete auf jede Spalte und Erhebung im Untergrund, hielt sich manchmal an den Zweigen der Sträucher fest und war froh, als sein Boot in Sicht kam.

Es lag noch immer an derselben Stelle, aber es gab doch eine Veränderung. Die Insel war gestiegen und das Boot ebenfalls. Das Wasser befand sich jetzt etwas tiefer. Es hätte schon heftiger Wind herrschen müssen, um Wellen gegen das Boot zu schleudern. Rick McMillan würde das Boot mit seinem Außenborder ein Stück weit über den Sand zerren müssen, um es aufs Wasser zu bringen.

Es war wie verhext und mit keinem Satz zu erklären. Doch er wusste jetzt, dass es eine Kraft gab, die in der Lage war, die gesamte Insel aus dem Wasser zu drücken. In der Tiefe musste es eine tektonische Veränderung gegeben haben, die dafür gesorgt hatte.

Jedenfalls würde er dieses Phänomen nicht für sich behalten. Das musste den Behörden gemeldet werden. Gegenmaßnahmen mussten ergriffen werden, und möglicherweise war das hier erst der Beginn eines noch größeren Phänomens.

Auf den letzten Metern rutschte er durch den Sand, bis er das dicke Schlauchboot erreicht hatte. Es lag jetzt tatsächlich höher, weil die Insel aus der Tiefe Druck bekommen hatte.

Er zerrte das Boot über den Strand, bis er das Wasser erreichte. Es klatschte auf die Wellen, geriet ins Schaukeln, und McMillan fürchtete, dass es abgetrieben werden könnte.

Deshalb warf er sich so schnell wie möglich vor. Er prallte auf den dicken Seitenwulst und hatte Glück, dass er ins Boot hineinrollte.