John Sinclair 2008 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2008 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Das Haus stand mitten in London. Bewohnt wurde es von Mutter und Tochter. Beide hatten sich damit abgefunden, dass dieses Haus als geheimnisvoll angesehen wurde und einen schlechten Ruf hatte, denn zwischen den Mauern sollte es spuken.

Der Geist eines Kindes sollte umhergehen. Das traf zu, aber es war nicht alles. Zusätzlich hatte sich noch eine Kreatur der Finsternis in diesem Haus eingenistet.

Und genau damit begannen die Probleme ...

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EPUB
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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Cover

Impressum

Das Spukhaus-Kind

Jason Dark’s Leserseite

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Jean Michel de Lima/Rainer Kalwitz

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-4199-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Das Spukhaus-Kind

Das Haus stand mitten in London. Bewohnt wurde es von Mutter und Tochter. Beide hatten sich damit abgefunden, dass dieses Haus als geheimnisvoll angesehen wurde und einen schlechten Ruf hatte, denn zwischen den Mauern sollte es spuken.

Der Geist eines Kindes sollte umhergehen. Das traf zu, aber es war nicht alles. Zusätzlich hatte sich noch eine Kreatur der Finsternis in diesem Haus eingenistet.

Und genau damit begannen die Probleme …

Mit einem harten Knall flog die Zimmertür auf. Lilian, die Zwölfjährige, lag im Bett. Jetzt schreckte sie hoch wie von der berühmten Tarantel gebissen und bemerkte in diesem Augenblick, dass jemand das Licht im Zimmer eingeschaltet hatte.

Direkt vor der Türschwelle stand Pamela Hart, die Mutter.

Die beiden schliefen getrennt. Die Mutter blieb unten. Lilian hatte die erste Etage für sich. Einen Mann gab es nicht. Lilians Vater war kurz nach der Geburt einfach abgehauen. Und so waren die beiden Personen allein zurechtgekommen, und das ging schon über die Jahre hinweg.

Mutter und Tochter schauten sich an. Lilian blieb im Bett sitzen. Sie wusste, dass dieser Besuch nicht von ungefähr erfolgt war. Die Mutter hatte einen Grund. Den hatte sie eigentlich immer. Aber keinen, über den sich Lilian freuen konnte. In diesem Haus gab es nicht viel, was auf eine Freude hingedeutet hätte.

Sie schwiegen beide. Keine von ihnen wollte den ersten Schritt gehen. Bisher hatte Pamela Hart die Hände hinter dem Rücken versteckt gehalten. Das änderte sich nun.

Sie hielten ein Buch fest. Der schwarze Umschlag sah sehr alt aus.

Pamela beendete das Schweigen. »Nun, hast du mir nichts zu sagen?«

»Nein, habe ich nicht. Warum auch?«

»Du hast es doch versteckt!«

Lilian zuckte nur mit den Schultern.

Das passte ihrer Mutter nicht. »Du willst mich hier auf den Arm nehmen, aber das lasse ich mir nicht gefallen. Du hast das Buch versteckt, damit es nicht gefunden werden kann. Oder so schnell nicht. Ich aber habe es gefunden, und das war gut so. Es ist nicht nur ein Buch, das steht auch fest. Es ist mehr. Es geht hier um seinen Inhalt, und der ist für Kinder nicht geeignet.«

»Aber ich habe es gefunden!«

»Na und?«

Lilian beharrte auf ihrem Standpunkt. »Und da ich es gefunden habe, gehört es mir.«

»Nein!«

»Warum nicht? Was hast du gegen das Buch?«

»Es ist böse!«, erklärte Pamela mit veränderter Stimme. »Ja, es ist böse.«

»Für mich nicht.«

»Und der Mann, das Monster und die Figuren? Hast du darüber nichts gelesen?«

»Sicher doch.«

»Und? Wie lautet dein Kommentar?«

Plötzlich strahlte das Mädchen. »Wie soll er schon lauten? Das Buch ist toll. Das ist super. Darin liest man von etwas, was es normalerweise nicht gibt.«

Pamela nickte. »Das ist schon richtig. So etwas gibt es normalerweise nicht. Aber ich will nicht, dass du dich mit dem Inhalt beschäftigst. Er ist einfach zu gefährlich.«

»Ja, das stimmt, Ma. Aber nur für den, der daran glaubt.«

»Aha. Und wie ist das mit dir?«

Das Mädchen wiegte den Kopf. »Ich weiß nicht, was alles darin steht. Das werde ich nachholen und …«

»Nein, das wirst du nicht. Ich habe beschlossen, dass die Geschichten nicht in deine Hände geraten. Du bist zu sensibel. Ich hasse dieses Buch. Ich hasse auch den Titel. House of Horror. Das Haus, in dem ein Dämon regiert. Nein, das ist nicht deine Lektüre.«

»Und was willst du tun?«

Da senkte die Mutter den Blick. Plötzlich konnte sie auch wieder lächeln, verließ ihren Platz und ging auf den Schreibtisch ihrer Tochter zu. Dort setzte sie sich hin und legte das Buch auf die Platte. Es war genug Platz vorhanden. Der Computer stand weiter zurück.

Lilian sagte nichts. Sie schaute nur. Hin und wieder wischte sie eine Strähne aus ihrem Gesicht, sagte aber nichts und wartete darauf, dass ihre Mutter etwas tat.

Pamela Hart klappte das Buch auf. Dann fasste sie einige Seiten an und zog an ihnen, sodass sich das Buch von der Platte abhob. Sie hielt es in der Schwebe. Über ihr Gesicht glitt ein böses Lächeln.

»Jetzt pass mal auf«, flüsterte. »Du siehst, dass ich das Buch an den Blättern festhalte. Sie sind das Besondere, und das werde ich dem Buch jetzt nehmen, indem ich die Seiten zerreiße.«

Lilian wollte etwas sagen, aber das war nicht möglich. In ihrem Innern war sie zu. Sie wollte dagegen protestieren, aber ihre Stimme war einfach weg.

Und Pamela riss!

Das heißt, sie wollte reißen, aber das schaffte sie nicht. Die Seiten waren einfach zu stark. Sie hielten dem Druck stand, nicht mal ein kleines Stück konnten sie eingerissen werden.

Pamela fluchte, bevor sie einen neuen Anlauf unternahm. Diesmal mit anderen Seiten. Wäre doch gelacht, wenn sie da nicht weiterkam!

Aber da gab es keine Veränderung, denn auch die weiteren Seiten hielten stand, so sehr sich die Frau auch bemühte und es schließlich leid war.

»Nein!« Sie hob das Buch noch mal kurz an und schmetterte es zurück auf den Tisch.

Ihre Tochter zuckte zusammen. Sie wollte etwas sagen, schaute dabei in das Gesicht ihrer Mutter, das sich völlig verändert hatte und zu einer Fratze geworden war.

Pamela war wütend, sie starrte das Buch an, sie bewegte ihren Mund, ohne etwas zu sagen, dann spie sie fast aus, riss sich aber im letzten Moment zusammen. Mit einem Ruck stand sie auf, drehte sich um und nickte dem Buch entgegen.

»Was ist damit los?«

Die Frage war auch an Lilian gerichtet, die eine Antwort gab. »Ich weiß es nicht, Ma.«

»Aber es gehört dir doch«, flüsterte sie, »du musst mehr über das Buch wissen. Es ist viel älter als wir beide zusammen.«

»Ja, ja, Ma, das ist alles möglich. Trotzdem weiß ich nichts Genaues.«

»Ach, hör doch auf. Dieses Buch hat es dir angetan. Wie oft habe ich dich darin lesen sehen. Das war nicht gut für dich.«

Pamela Hart stand auf. Sie hatte keine Lust mehr, sich noch länger auf eine Diskussion einzulassen. Sie wollte jetzt allein sein und stürmte fast aus dem Zimmer.

Zurück blieb Lilian. Sie blies die Wangen auf und gab der Luft durch den Mund freien Weg nach draußen. Danach tat sie erst mal nichts, dachte nur über die Reaktion ihrer Mutter nach.

Mehr konnte sie nicht tun. Auch nicht verstehen oder begreifen. Ihre Mutter hatte Angst gehabt. Aber konnte man sich vor einem Buch fürchten? In der Regel nicht, aber wenn das Buch einen bestimmten Titel trug, dann sah die Lage schon anders aus, das musste auch Lilian zugeben …

***

Zehn Minuten später.

Im Zimmer stand auch ein kleiner Kühlschrank, der immer gefüllt war. Alkohol nicht. Mineralwasser, kleine Flaschen mit Säften oder auch Limonaden.

Lilian hatte Durst auf eine Apfelschorle. Sie schnappte sich die entsprechende Flasche, öffnete sie und nahm sie mit zu ihrem Schreibtisch, wo sie sich wieder setzte, einen langen Schluck trank und dann auf das Buch schaute, das noch immer auf seinem Platz lag.

Sie sah sich den Umschlag genauer an. Er war schwarz. Man konnte von einem festen Leinen sprechen, das über die Pappe gezogen worden war. Um die Schrift zu lesen, musste man schon sehr genau hinschauen. Sie hob sich kaum vom Hintergrund ab. Aber sie war erhaben gedruckt. Das konnte der Leser mit dem Finger spüren, wenn er über den Umschlag glitt.

Das tat Lilian.

Es passierte nichts.

Sie versuchte es noch mal.

Und wieder blieb eine Reaktion aus.

Damit wollte sie sich nicht zufriedengeben. Vor ihr lag das Buch.

Es musste etwas damit geschehen, und sie fasste sich ein Herz. Sie wollte die erste Seite aufschlagen, doch dazu kam es nicht mehr.

Aber es passierte etwas anderes. Sie spürte einen schwachen und auch kühlen Windzug. Und das, obwohl kein Fenster geöffnet war. Woher kam der Wind dann? Sie wusste es nicht, denn er war plötzlich weg.

Aber sie sah etwas, als sie eine Seite aufschlug. Etwas bewegte sich, doch nicht in ihrer Nähe, sondern ein Stück weiter entfernt.

Es war ein Schatten, der über die Wand glitt und bei dem Mädchen schon eine Gänsehaut hinterließ.

Wer war der Schatten? Wo kam er her? Fragen, die automatisch kamen, aber von Lilian nicht beantwortet werden konnten. Sie saß nur da und starrte.

Der Schatten wanderte weiter, und Lilian verfolgte ihn genau. Sie ahnte, dass es noch nicht zu Ende war, und sie hatte recht. Plötzlich kam das Gebilde zur Ruhe. Es schien an der Wand zu kleben und bewegte sich nicht mehr.

Dafür hörte sie eine Stimme.

Lilian wusste nicht, woher sie kam. Sie sprach leise, jedoch sehr deutlich. Es konnte der Schatten sein, den sie an der Wand sah, und sehr genau lauschte sie.

»Ich bin da und ich werde immer da sein, denn mir gehört hier alles.«

Lilian hatte jedes Wort verstanden. Sie fürchtete sich. Es rann kalt ihren Rücken hinab.

Wieso gehörte ihm alles? Wer war er?

Sie wollte Fragen stellen, aber dazu kam sie nicht mehr, denn der Schatten verschwand, nachdem er einige Male durch das Zimmer gewirbelt war.

Das Mädchen blieb allein zurück und machte sich seine Gedanken. Wer konnte der Schatten sein? Hatte er einen Namen, oder hatte es etwas mit dem Buch zu tun?

Das schon eher.

Sie schlug es auf – und zeigte sich enttäuscht, denn sie sah auf zwei leere Seiten. Von einem Horrorhaus war hier beim besten Willen nichts zu sehen …

***

Wie hatten die Warnungen noch gelautet?

Zieht nicht in dieses Haus, es kann Unglück bringen. Nein, es bringt sogar Unglück.

Das war Pamela Hart von Wissenden berichtet worden, aber sie hatte es einfach nicht glauben wollen und hatte sich entschlossen, in das Haus einzuziehen, das auch nicht einsam stand, sondern zu den anderen Häusern in einer Straße gehörte, die bewohnt waren.

Wer hier lebte, der hatte das Glück, noch recht preiswert wohnen zu können, aber wie es in fünf Jahren aussah, das wusste niemand.

So lange wollte Pamela Hart mit ihrer Tochter nicht wohnen bleiben. Irgendwann würde sie eine andere bezahlbare Bleibe finden, davon war sie überzeugt.

Jetzt brauchte sie Ruhe und auch gute Nerven. Es tat ihr nicht gut, wenn sie sich selbst verrückt machte. Sie ärgerte sich auch darüber, etwas zu hart gegen ihre Tochter gewesen zu sein.

Es war um das Buch gegangen.

Ausgerechnet. Vor ihrem Einzug in das Haus war sie gewarnt worden. Ein Wissender hatte von einem Buch berichtet, das in der Vergangenheit dieses Hauses eine große Rolle gespielt hatte. Welche das genau war, das wusste auch der Informant nicht, der einer Sekte nahestand. Aber er hatte das Wort Teufel und auch den Begriff Verführung nicht ausgelassen.

Und jetzt war es zur Wahrheit geworden. Es gab das Buch, und es gab einen Widerstand. Sie hatte versucht, die Seiten zu zerreißen, das war ihr nicht gelungen. Das recht dicke Papier schien sich verwandelt zu haben.

Was tun? Sie wusste es nicht. Und sie dachte daran, dass ihre Tochter Lilian bereits in den Bann des Buches geraten war. Sie hatte es nicht aus der Hand geben wollen. Sie hatte sich stur gestellt, und jetzt musste die Mutter sehen, wie sie ihre Tochter wieder aus dieser Lage brachte.

Für zwei Personen war das Haus eigentlich zu groß. Man konnte sich schon aus dem Weg gehen, was auf der einen Seite gut war, auf der anderen weniger. Wenn jemand Hilfe brauchte, war es möglich, dass die andere Person zu weit entfernt war.

Pamela überlegte. Das Buch war existent. Daran gab es nichts zu rütteln. Sie hatte es selbst in der Hand gehalten, und dann war das passiert, was sie sich nicht erklären konnte. Sie hatte bisher auch nicht an Geister oder Dämonen geglaubt, nun aber fing sie an, nachzudenken. Warum sollte es so etwas eigentlich nicht geben?

Plötzlich zuckte eine Idee durch ihren Kopf. Beinahe hätte sie gelacht, weil sie nicht früher darauf gekommen war. Es lag auf der Hand, es war mehr als simpel. Sie brauchte nur das Feuer anzuzünden, um das Buch dort hineinzuwerfen.

Ja, das war gut!

Plötzlich konnte sie wieder lächeln. Das schaffte die Sorgenfalten aus ihrem Gesicht weg. Sie wollte es tun. Aber das musste sie auch ihrer Tochter beibringen, und sie gab zu, dass es nicht einfach sein würde, denn ihre Tochter würde es nicht zulassen. Für sie war das Buch ein ganz besonderer Schatz.

Egal wie, sie musste zu einer Lösung kommen.

Pamela atmete durch die Nase ein. In ihrem Kopf tanzten schon jetzt die Gedanken. Jetzt überlegte sie, ob sie vom Schlafzimmer, in dem sie sich befand, in das Wohnzimmer gehen sollte, um dort noch einen Drink zu nehmen. Hin und wieder brauchte sie den Schluck, auch mal einen zu viel, das gehörte dazu. Denn wenn sie zu viel getrunken hatte, war das Vergessen da.

Herrlich …

Pamela Hart wollte aufstehen und sich aus dem Sessel drücken. Das tat sie nicht, denn etwas hinderte sie daran. Es war keine gewaltsame Wirkung von außen, das war sogar etwas Normales, aber in ihrem Fall traf das nicht zu.

Es lag an dem Geruch …

Die Luft hatte sich verändert. Etwas war in sie hinein gedrungen und das nahm sie wahr. Sie kannte den Geruch auch. Er entstand immer dann, wenn Kerzen brannten und ihn abgaben. Zu beschreiben war er nicht, man musste ihn schon selbst gerochen haben.

Woher kam er?

Das wusste sie nicht. Es war keine besondere Richtung festzustellen. Der Geruch war einfach da und stach scharf in ihre Nase. Geruch und sonst nichts?

Bisher glaubte sie es, dann aber musste sie die Dinge anders sehen, denn im Zimmer fand eine Veränderung statt. Da nur eine Lampe brannte und die auch nicht unbedingt sehr hell war, lagen Teile des Raums noch im Schatten.

Und dort malte sich etwas ab!

Pamela Hart saß starr in ihrem Sessel und konzentrierte sich auf das Geschehen. Es war schwer zu erkennen, aber sie glaubte, dass sich innerhalb der Dunkelheit eine Gestalt abzeichnete.

Jetzt stockte ihr der Atem. Zugleich nahm sie wahr, dass sich der Geruch in ihrer Nähe verstärkt hatte.

Nach brennenden Kerzen, nach …

Plötzlich waren die Gedanken weg. Jetzt konnte sie sehen, und sie hatte das Gefühl, als wäre der Hintergrund leicht erhellt worden, damit man besser schauen konnte.

Ja, es war eine Gestalt, die vor ihr stand.

Pamela Hart wollte aufstehen. Sie war nicht feige. Sie wollte mit diesem Wesen Kontakt aufnehmen, aber das schaffte sie nicht. Etwas hielt sie davon ab.

Dafür schaute sie sich die Gestalt genauer an. Es war eine starke Konzentration. Und sie stellte fest, dass mit dieser Gestalt etwas Besonderes passiert war.

Sie war nicht groß.

Und sie war seltsam bekleidet. Zuerst hatte Pamela gedacht, es mit einem langen Kleid zu tun zu haben. Da irrte sie sich. Die Gestalt trug eine helle Kutte, deren Kapuze über den Kopf gestreift worden war, wobei das Gesicht frei blieb.

Pamela Hart erkannte nicht, ob es sich dabei um eine weibliche oder männliche Person handelte. Ihrer Meinung nach konnte die Erscheinung durchaus ein Kind sein.

Auch das Gesicht war wichtig. Da ein Leuchter mit fünf Kerzen von der Erscheinung gehalten wurde, tauchten die sehr ruhigen Flammen die eine Hälfte des Gesichts in eine gewisse Helligkeit, während die rechte Seite im Dunkeln blieb.

Das Licht reichte bis zu den Augen, und da zuckte Pamela Hart zum ersten Mal richtig zusammen. Nicht wegen der unterschiedlich erhellten Hälften, nein es lag an den Augen, die keine normalen mehr waren, sondern helle Flecken.

Auch das war einer Frau wie Pamela Hart neu. Sie traute sich nichts zu, denn ihre Furcht überlagerte alles. Was hier passierte, ging nicht mit rechten Dingen zu. Ihr wurde auch nichts vorgespielt, sie sah das, was sie sehen sollte, und jetzt dachte sie auch wieder an das geheimnisvolle Buch, das ihre Tochter Lilian im Haus gefunden hatte.