John Sinclair 2061 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2061 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Shao hatte sich mit einer Bekannten getroffen, und die hatte eine furchtbare Nachricht für Sukos Freundin: "Ich werde bald sterben!"

Das tat sie auch ‒ direkt vor Shaos Augen verbrannte sie zu Asche! Vorher hatte sie noch verraten, dass sie mit der Londoner U-Bahn gefahren war ‒ und zwar direkt in die Hölle!
Mein Freund und Partner Suko und ich wollten der Sache natürlich auf den Grund gehen. Und so lösten auch wir ein Ticket zur Hölle und zurück! Doch ob es für uns wirklich ein Zurück geben würde, war fraglich, denn am Ziel der Fahrt erwartete mich mein größter Feind!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

Einmal Hölle und zurück

Jason Dark’s Leserseite

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Dennis Simcott

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-5845-2

„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

www.john-sinclair.de

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Einmal Hölle und zurück

Shao gegenüber saß Cathy Han. Sie war eine Bekannte aus dem Computer-Klub, den Shao hin und wieder besuchte. Cathy Han hatte sich unbedingt mit ihr in diesem Lokal treffen wollen, doch den Grund hatte sie noch nicht verraten.

»So, meine Liebe, dann mal raus mit der Sprache. Weshalb hast du mich sprechen wollen?«

Cathy Han sagte erst mal nichts. Sie trank von ihrem Saft, holte tief Luft, dann lächelte sie gequält. »Es ist nicht einfach für mich.«

»Okay.« Shao zuckte mit den Schultern. »Dann überleg es dir, ob du wirklich was sagen willst.«

»Das muss ich«, flüsterte Cathy Han.

Sie musste sich noch sammeln. Dann sagte sie nur einen Satz, den sie zudem leise aussprach.

»Ich werde bald sterben!«

Mit dieser Behauptung hatte sie Shao völlig überrascht. »Was hast du da gesagt? Du wirst sterben?«

»Ja, so sieht es aus. Und zwar schon sehr bald. Das spüre ich einfach in mir.«

Shao wirkte mit beiden Händen ab. »Mal langsam, Cathy, du wirst also in Kürze sterben?«

»Ja.«

»Gut. Oder nicht.« Shao blieb ernst. »Aber warum musst du bald sterben?«

»Weil es in mir ist.«

»Wer ist in dir?«

»Der Tod.« Cathy riss ihre Augen auf. »Das Ende, verstehst du das?«

»Klar. Verstanden habe ich dich. Aber nicht begriffen.«

Cathy nickte und wischte eine Haarsträhne aus der Stirn. »Es ist auch nicht leicht, das zu begreifen.« Sie deutete auf ihren Körper. »Aber ich spüre es in mir.«

»Was denn?«

Wieder weiteten sich die dunklen Augen der jungen Frau. »Die Hitze, Shao, die verdammte Hitze. Sie ist grausam. Sie kann und sie wird mich vernichten.«

»Wenn du das sagst …«

»Ha, du glaubst mir nicht.«

Shao nickte. »Ich muss zugeben, dass es mir schwerfällt. Ich habe ja schon viel erlebt und gehört, aber …«

Cathy Han unterbrach sie. »Deshalb sitze ich ja bei dir. Ich weiß, dass du schon mit Dingen konfrontiert worden bist, die anderen Menschen nicht passieren. Darüber haben wir manchmal gesprochen. Und das habe ich auf keinen Fall vergessen.«

Shao gab keine Antwort. Sie wusste auch nicht so recht, was sie sagen sollte. Aber etwas anderes kehrte zurück.

Als Shao das Lokal betreten und sich an diesen Tisch gesetzt hatte, hatte es leicht verbrannt gerochen.

Und jetzt?

Shao schnüffelte.

»Warum tust du das, Shao?«

Sie wollte nicht lügen. »Ach, nur so, Cathy.«

»Nein, das glaube ich nicht. Da ist irgendwas gewesen, das dich so hat reagieren lassen.«

»Bitte, was sollte es denn sein?«

»Du ahnst etwas!«

»Und was?«

Cathy flüsterte. »Dass ich die Wahrheit gesagt habe, verstehst du? Dass es mich bald erwischt und ich schon so gut wie tot bin.«

»Und wer soll dich töten?«

»Frag lieber, wer mich schon getötet hat. Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe. Ich hätte eigentlich schon verbrennen müssen.«

Shao erschrak. Verbrennen! Das war es jetzt. Sie hatte etwas gerochen, doch nicht gedacht, dass es von Cathy Han hätte stammen können. Sie schob den Gedanken beiseite und kam sich vor wie eine Polizistin, als sie fragte: »Wie ist es denn dazu gekommen?«

Cathys Augen wurden groß. »Ich war da!«

»Aha. Und wo bist du gewesen?«

»In der anderen Zone. In einer Welt des Grauens und der Vernichtung.«

Shao machte das Spiel mit und fragte: »Da verrat mir mal, wie du da hineingeraten bist.«

»Gefahren bin ich.«

»Ach? Mit wem?«

»Nicht mit einem Auto, Shao. Ich bin mit der U-Bahn gefahren, und zwar in die Tageswende hinein.«

»Also um Mitternacht.«

»Ja.«

»Und was ist da passiert? Hat es in der Tube gebrannt? Kommst du deshalb auf das Feuer?« Tube – Röhre –, so nannten die Londoner ihre Subway.

»Nein, Shao, da nicht.« Cathy senkte den Kopf. »Es hat eine nächste Station gegeben, und da ist alles anders gewesen. Die Station … sie befand sich in der Hölle!«

Shao glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu dürfen. »Hast du Hölle gesagt?«

»Ja, es war eine Bahnstation in der Hölle!«

»Aha.« Das war Shaos einziger Kommentar, denn sie fürchtete, dass ihre Freundin entweder verrückt geworden war oder sie auf den Arm nehmen wollte. »Und weiter?«

»Die nächste Station hätte ich eigentlich rausgemusst, also stieg ich aus. Andere Fahrgäste auch. Sie waren standen da und schauten sich an und um. Wir befanden uns auf einem Bahnsteig, aber der war alt, wirkte irgendwie … verfallen. So, als würde er schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt.«

»Gut«, sagte Shao. »Und was hast du getan?«

»Nichts. Ich konnte nichts tun, denn plötzlich …« Sie stockte. Dann flüsterte sie: »Jemand war da, packte mich und zerrte mich fort.«

»Und wohin?

Cathy schloss die Augen. »Ich spürte eine wahnsinnige Hitze, als würde ich in einem Feuer stecken. Ich riss die Augen auf. Um mich herum glühte alles, und ich rechnete damit, dass ich verglühen oder verbrennen würde. Das passierte nicht. Man ließ mich gehen, und ich begab mich zu den anderen Fahrgästen.«

»Was ist mit denen passiert?«

»Nichts, glaube ich.«

»Wieso?«

»Alle anderen gaben sich normal. Schimpften über den Halt und schienen nicht zu wissen, wo sie sich befanden.«

»Aber du wusstest es – oder?«

»Ich gehe einfach davon aus, dass ich einen Teil der Hölle gesehen habe. Ich stand in der Glut, ich hätte verbrennen können, aber ich verbrannte nicht.«

»Okay. Und wie sah der Mann aus, der dich in Empfang genommen hat?«, wollte Shao wissen, die Cathy inzwischen jedes Wort glaubte. Die junge Frau sprach zu ernst, wirkte viel zu nervös und verwirrt, um sich das alles ausgedacht zu haben. Das sagte Shao ihre Menschenkenntnis, und auf die konnte sie sich zumeist verlassen.

»Ich kann es wirklich nicht sagen«, antworte Cathy. »Nicht genau. Wenn ich näher darüber nachdenke, hätte es eine Feuergestalt sein können. Eine, die glühte. Es war mehr als grausam. Ich konnte es auch nicht fassen und kann es jetzt noch nicht erklären.«

»Ja, das denke ich mir«, sagte Shao. »Und wie ist es dann weitergegangen?«

»Wir stiegen wieder ein, denn der Zug hielt noch, die Türen waren noch geöffnet. Es ging alles normal weiter.« Sie lachte kratzig. »Kannst du dir das vorstellen, Shao? Das ist doch Wahnsinn.«

Shao nickte. »Ja, das ist es, Cathy. Das ist es wirklich. Du hast auch keinen Traum gehabt, denke ich.«

»Und was sollte das alles?«

»Das kann ich dir leider nicht sagen.« Dann wollte sie wissen. »Zwischen welchen Stationen lag diese ›Station Hölle‹? Wie hieß die Linie, von wo bist du gekommen und wo bist du letztendlich ausgestiegen?«

Cathy sagte es ihr, dann schüttelte den Kopf. »Ich werde bald sterben, denn das, was in meinem Innern steckt, das wird mich vernichten.«

»Da werden wir schon was dagegen tun.«

»Und was, bitte?«

»Ich würde dich gern in Sicherheit bringen, Cathy. Du fährst erst gar nicht mehr zurück und …« Shao hörte auf zu sprechen. Sie starrte ihr Gegenüber an, und gleichzeitig durchrieselte sie ein Schauer.

Was sie sah, war furchtbar.

Cathy Hans Augen glühten in einem tiefen Rot!

***

Eine Täuschung? Ein Irrtum?

Nein, das ist es nicht!, dachte Shao. Was ich sehe, das ist echt!

Sie tat zunächst einmal nichts und blieb nur auf ihrem Stuhl sitzen. Sie war ruhig, und sie blieb ruhig. Ohne sich zu bewegen, schaute sie sich um und sah, dass sich innerhalb des Bistros nichts verändert hatte. Die Gäste saßen an den Tischen, aßen, tranken, unterhielten sich, aber niemand fürchtete sich vor den roten Augen.

Cathy Han nickte und sagte mit leiser Stimme: »Shao, es ist da. Es passiert jetzt!«

»Was denn?«

»Mein Schicksal. Es wird sich erfüllen. Ich weiß, dass ich jetzt sterben werde.«

Shao wollte dagegen sprechen und sagen, dass alles Unsinn war, aber das schaffte sie nicht. Ihre Kehle saß plötzlich zu, und sie spürte darin auch ein Kratzen.

»Bitte, Cathy, bitte«, brachte sie schließlich doch hervor. »Das darfst du nicht sagen. Du … du musst jetzt ruhig bleiben.«

»Okay. Und dann? Was ist dann?«

»Wir verlassen das Bistro hier und fahren zu jemandem, der dir helfen kann. Ehrlich.«

»Meinst du deinen Freund Suko? Von dem hast du ja oft genug erzählt. Und da gibt es doch noch einen, glaube ich. Diesen … diesen … John Sinclair. Oder?«

»Genau, das stimmt.«

»Vergiss sie. Vergiss beide. Bei mir schließt sich der Kreis des Schicksals. Ich bin den Weg gegangen und muss die Folgen tragen.«

»Was ist das für ein Weg? Hat er mit der U-Bahn zu tun?«

»Sicher. Sie transportiert. Sie ist wichtig. Aber sie tut es nicht immer. Du musst warten können.«

»Okay. Warten. Und das hast du getan?«

»Ja, das habe ich.« Cathy nickte und wollte sogar lächeln, doch das schaffte sie nicht mehr. Die Lippen bewegten sich zwar, aber daraus wurde nur ein verzweifeltes Grinsen.

Dann passierte es.

Die Augen glühten noch stärker, nur blieb es dabei nicht. Shao starrte ungläubig auf das Gesicht der Person ihr gegenüber. Die Haut veränderte sich. Sie nahm eine rötliche Farbe an, die nicht so blieb und sich immer mehr intensivierte.

Das Gesicht glühte regelrecht, was Shao als sehr schlimm empfand. Und das Glühen wurde immer stärker.

Shao saß da und tat nichts. Sie konnte nichts mehr tun. Sie kam sich vor, als säße sie selbst auf einem glühenden Stuhl, der sie nicht loslassen wollte.

Sie flüsterte den Namen der Freundin.

Die gab keine Antwort, weil sie nicht mehr in der Lage war, etwas zu sagen. Cathy kämpfte – und verlor.

Von einem Augenblick zum anderen glühte der gesamte Körper. Er fing kein Feuer, brannte nicht, und doch verbrannte die junge Frau einfach vor Shaos Augen.

Die innere Glut löste alles auf. Es gab keine normale Haut mehr. Was Shao noch zu sehen bekam, war einfach nur grau. Sie dachte dabei an Asche. Genau das war richtig.

Asche!

Und Asche war nicht fest. Mit Entsetzen sah Shao, wie sich ihre Freundin auflöste. Sie sah für einen Moment aus wie eine Aschepyramide, bevor sie dann zusammensank.

Was blieb übrig?

Kleidung, nicht mehr!

Und erst da ertönten die ersten Schreie der anderen Gäste …

***

Sie klangen schrill und aufgebracht, doch Shao fühlte sich wie auf einer Insel. Ihr Kopf schien angeschwollen. Auf der Brust fühlte sie einen starken Druck, und der Hals saß innen fast zu. So war sie kaum in der Lage, Atem zu holen.

Shao starrte unangefochten das an, was einmal ein Mensch gewesen war.

Nun nicht mehr.

Auf dem Stuhl und auch daneben hatte sich die Asche ausgebreitet. Von dem Menschen war nichts mehr übrig. Nicht mal ein Knochen. Selbst Haare lagen nicht auf der Sitzfläche.

Es fiel Shao schwer, den Blick woanders hin zu richten, aber sie musste das tun und sah die Gäste, die noch im Bistro geblieben waren. Dazu gehörte auch die Besitzerin, eine schwarzhaarige Frau in mittleren Jahren, die auf das starrte, was in ihrer Nähe passiert war.

Schnappatmung hatte sich bei ihr eingestellt. Es dauerte, bis sie ihren Kopf bewegen konnte und in eine andere Richtung schaute. Dann hatte sie sich gefasst und ging mit zittrigen Schritten vor.

Dabei bewegte sie den Kopf und schaute sich um. Als wollte sie nach einer Fluchtmöglichkeit suchen. Das hatte sie nicht vor. Ihr war wichtig, sich an den Tisch zu setzen, an dem es passiert war. Den ließ sie auch nicht aus den Augen und sah, dass die Frau, die noch immer dort saß und telefonierte.

Erst als sie das Handy gesenkt hatte, ging die Chefin weiter, nahm von einem anderen Tisch einen Stuhl mit und ließ sich neben Shao nieder.

»Ich darf doch – oder?«

»Bitte.«

»Ich heiße Brenda.«

Shao nickte nur.

»Mir gehört hier das Bistro. Können Sie mir sagen, was hier genau passiert ist?«

»Ja, aber das haben Sie doch auch gesehen. Hier ist jemand auf einem Stuhl sitzend verglüht. Ein normaler Mensch, und ich kann Ihnen sagen, dass ich damit nichts zu tun habe. Es ist dennoch passiert.«

»Ja, ja.« Brenda nickte. »Aber Sie haben auch mit der Frau gesprochen. Oder nicht?«

»Schon.«

»Und?«

»Nichts und.« Shao sah nicht ein, dass sie etwas von dem erzählen sollte, was ihr gesagt worden war. Zudem war es so gut wie unglaublich.

Von draußen her war das Jaulen von Sirenen zu hören. Jemand hatte die Polizei alarmiert.

»Die Polizisten sind bald da«, sagte Brenda. »Was wollen Sie denen denn sagen?«

»Ich denke, dass ich ihnen die Wahrheit sagen werde. Ich kann nichts anderes behaupten.«

»Kannten Sie die Person denn?«

Shao gab zu, dass es eine flüchtige Bekanntschaft war.

Mehr wollte Brenda nicht wissen. Statt eine weitere Frage zu stellen, sagte sie: »Das ist alles nicht erklärbar. Und Sie leben noch.«

»Wie man sieht.«

Brenda schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nur wundern, wie cool Sie das alles verkraften. Das … das … ist wirklich …« Sie zögerte. »Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll.« Sie nickte Shao zu. »Jedenfalls scheinen Sie keinen Schock erlitten zu haben. Und deshalb … ich muss Sie jetzt allein lassen.«

»Danke, das können Sie.«

Es war der Augenblick, an dem zwei Polizisten das Bistro betraten, sich umschauten und stehen blieben.

Das sah auch Brenda. Sie war sofort bei ihnen und hörte die Frage des einen Beamten.

»Stimmt es, dass hier jemand verbrannt ist?«

»Das trifft zu. Und Sie können die Asche sehen, wenn Sie wollen.«

»Und ob wir das wollen.«

Die Uniformierten wurden zu dem Tisch geführt, an dem noch immer die Chinesin saß und gerade ein Handy sinken ließ. Shao hatte telefoniert. Jetzt blickte sie den Beamten entgegen. Ihr war klar, dass man sie befragen würde und auch Antworten erwartete. Zuvor aber schauten sich die Polizisten den Stuhl an, auf dem noch vor Kurzem Cathy Han gesessen hatte.

Die Asche konnten sie einfach nicht übersehen. Shao ließ die Beamten nicht aus den Augen und hörte dann ihre Frage.

»Sind das die Überreste von einem Menschen?«

»Sind sie.«

Schlucken. Abwarten. Atem holen. Dann erst wurde die nächste Frage gestellt. »Und Sie sind dabei Zeugin gewesen? Oder sehen wir das falsch?«

»Nein, das sehen Sie nicht falsch. Ich habe miterleben müssen, wie die Frau starb.«

»Kannten Sie das Opfer?«

»Ja, wir waren hier verabredet.«

Die Männer schauten sich an. »Dann ist es sehr wichtig, dass wir uns mal in aller Ruhe unterhalten, Madam. Sie sollten uns sagen, was Sie wissen.«

»Das werde ich nicht tun.«

»Ach? Und warum nicht?«

Shao gab die Antwort lächelnd. »Weil ich bereits bei Scotland Yard angerufen habe. Die entsprechenden Kollegen von Ihnen werden bald hier sein.«

»Ach, warum haben Sie das gemacht? Kennen Sie sich aus?«

»Ja. Sollten Ihnen die Namen John Sinclair und Suko etwas sagen, dann wissen Sie, wer bald hier auftauchen wird.«

»Im Ernst? Sinclair und Suko?«, fragte der kleinere der beiden Männer. Er war auch der Ältere.

»So ist es.«

Der Mann holte durch die Nase Luft. »Okay, dann werden wir hier absperren und unserem Revier melden, dass Scotland Yard den Fall übernommen hat.«

»Danke. Tun Sie das.«

»Aber wir werden noch bleiben, bis die Kollegen vom Yard eingetroffen sind.«