John Sinclair 2070 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2070 E-Book

Jason Dark

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wesley Steele saß dem großen Boss gegenüber, der die Londoner Unterwelt regierte. Den hatte Steele beklaut und betrogen, und das ließ der Boss sich nicht gefallen. Darum verhängte er über Steele das Todesurteil, das seine beiden "Gorillas" sofort vollstrecken sollten!

Doch der Boss und seine Lakaien hatten keine Ahnung, dass Steele einen mächtigen Verbündeten hatte, der ihm aus der Patsche helfen würde. Denn Steele hatte sich mit einem mächtigen Dämon eingelassen, und so bekam er Teufelshilfe ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2018

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Teufelshilfe

Briefe aus der Gruft

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Carlos Villas/Rainer Kalwitz

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-5930-5

„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

www.john-sinclair.de

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Teufelshilfe

»Wie heißt du?«, fragte der Boss lauernd. Er thronte hinter seinem Schreibtisch. Zwei »Gorillas« standen neben ihm, der eine rechts, der andere links. Er waren brutale Schläger.

Der Mann, der vor dem Schreibtisch saß, war überrascht. Schweiß perlte auf seiner Stirn. »Das weißt du doch, Boss«, sagte er. »Ich heiße Wesley Steele.«

»Ja, ich weiß.« Der Boss lachte. »Die nächste Frage: Was wird in einer Woche auf einem Grabstein stehen?«

Der andere zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«

»Dann will ich es dir sagen«, grinste der Boss. »Wesley Steele.«

Der Angesprochene nickte. Er war ein Mann von gut vierzig Jahren mit braunen Haaren, die sehr dicht und auch leicht wellig auf dem Kopf lagen.

Auch der Anzug war braun, nur das Hemd war von einem hellen Gelb.

Die Hände des Mannes lagen auf der Platte des langen Tisches, an dessen Ende Justin Cole saß, umrahmt von den zwei muskulösen Bodyguards.

Justin Cole herrschte über ein von ihm aufgebautes Imperium und ließ sich so leicht nicht die Butter vom Brot nehmen.

Cole war mächtig. Er hatte Einfluss, der bis in die höchsten Kreise reichte. Nach außen hin war er ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, aber seine Geschäfte, die das wirkliche Geld brachten, die zeigte er nicht nach außen.

Das wusste auch Wesley Steele. Er war jemand, der nach oben wollte, und er hatte es bis zur Nummer zwei in Coles Drogenimperium gebracht. Dann war er etwas zu gierig geworden, hatte Geld abgezweigt. Und der Boss war ihm auf die Schliche gekommen.

Nun saßen sie sich gegenüber und starrten sich an. Cole grinste leicht verzerrt. Es wunderte ihn, dass dieser Steele keine Angst zeigte. Er saß am Tisch und bewegte sich nicht. Und auch seine Hände lagen gut sichtbar auf der Platte.

»Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?«

Steele nickte. »Doch, das habe ich.«

»Und?«

»Was soll ich sagen?«

Cole lachte. »Stört es dich nicht, bald unter der Erde zu liegen?«

»Nein.«

»Aha. Und warum nicht?«

Steele gab eine gelassene Antwort. »Weil ich keine Angst vor dem Tod habe.«

Das wunderte selbst einen Justin Cole und brachte ihn zunächst zum Schweigen. Dann aber schüttelte er den Kopf und fragte mit leiser Stimme: »Gehörst du neuerdings irgendeiner Sekte an, deren Mitglieder sich darauf freuen, sterben zu dürfen.«

»Auf keinen Fall.«

Cole beugte sich vor und schob sein Wasserglas mit Gin zur Seite. »Und warum genau hast du keine Angst vor dem Tod?«

»Weil ich nicht sterben werde.«

Cole war so überrascht, dass er zunächst keine Antwort wusste. Dann grinste er feist. Er schüttelte erneut den Kopf und flüsterte mit leicht heiser klingender Stimme: »Und das soll ich dir glauben?«

»Wenn ich es dir sage.«

»Aha.« Der Ärger stieg bei dem Gangsterboss hoch und rötete sein Gesicht. Er fühlte sich verschaukelt. »Okay, ich will aber, dass du stirbst.«

Justin Cole wartete noch einen Moment. Danach wandte er sich an seine Aufpasser.

»Nehmt ihn mit und entsorgt ihn!«

»Sicher, Boss.«

Die beiden setzten sich in Bewegung. Sie hatten einen leicht wiegenden Gang und bewegten sich mit fast lautlosen Schritten. Es waren Typen, wie man sie in den Mucki-Buden antrifft. Die vor Kraft kaum gehen konnten und deren Gesichtsausdruck stoischer nicht sein konnte.

Sie ließen die Länge des Tischs hinter sich und blieben an zwei verschiedenen Seiten des Mannes stehen.

»Ich werde zurückkommen«, sagte der auf einmal.

Cole wollte lachen, doch so komisch fand er die Drohung nicht. Seine Hand fuhr mit einer scharfen Bewegung über den Tisch hinweg. Seine Stimme überschlug sich fast, als er sagte: »Schafft ihn weg! Für immer!«

»Sicher.«

Wesley Steele wurde in die Höhe gerissen und dann an beiden Armen gepackt.

Sie zerrten ihn von seinem Stuhl weg, drehten ihn und ließen ihn auch dann nicht los, als sie auf die Tür zugingen.

Bevor sie hinter ihnen geschlossen wurde, hörte Steele noch die heisere Lache des Gangsterbosses, dann bekam er einen Schlag in den Rücken und stolperte nach vorn.

Einer hielt ihn weiterhin fest und riss ihn nach rechts, bevor Wesley Steele einen Stoß bekam, der ihn gegen die Tür eines Fahrstuhls schleuderte. Er hatte den Kopf nicht zur Seite drehen können. Er spürte einen scharfen Schmerz in der Nase und spürte dann das Blut aus beiden Nasenlöchern rinnen.

Er hätte es gern gestoppt. Man ließ es nicht zu, denn er wurde wieder an den Armen festgehalten. Sekunden später war die Tür nicht mehr vorhanden, und man stieß ihn in die Kabine.

Der Aufzug fuhr in die Tiefe und würde erst im Keller stoppen, wo niemand etwas hörte, wenn er sich nicht in der Nähe befand. Vor allen Dingen keine Schüsse.

Den Keller kannte Wesley Steele zwar nicht, aber er wusste, was darin passieren sollte. Er musste noch durch einen Betongang gehen und würde dann den Ort seines Sterbens erreichen.

Sie gingen den Gang fast bis zu seinem Ende durch. Vor der letzten Tür stoppten sie. Einer öffnete und drückte die Tür nach innen. Der Weg war frei.

Zwei Hände stießen Wesley Steele über die Schwelle. Er stolperte hinein in einen Raum mit kahlen Wänden. Es gab auch keine Sitzgelegenheiten, dafür am Boden einen Abfluss und ein Waschbecken, an dessen Kran ein Wasserschlauch angeschlossen war.

Das Licht war kalt und schien die Hoffnungslosigkeit unterstreichen zu wollen. Rote und nicht eben kleine Flecken auf dem Boden zeigten an, dass nicht alles Blut in den Abfluss gesickert war.

Wesley Steele nahm alles mit einem Blick wahr. Es war der ideale Ort für einen Mord. Hier kam keiner her. Es gab keine Störung, und die Schüsse würde auch niemand hören.

»Stell dich hin!«

»Und wo?«

»Mit dem Rücken gegen die Wand!«

Stelle nickte. »Das ist okay.«

Beide Männer hatten die Aussage gehört. Allein, sie konnten damit nichts anfangen. Das war ein Ton, der ihnen fremd war. Erst recht bei einem Todeskandidaten.

Wesley Steele nahm seinen Platz ein. Er schwitzte nicht. Er zitterte nicht. Er blickte die beiden Typen, die ihre Waffen gezogen hatten, fast spöttisch an.

Und er schaute zudem an ihnen vorbei. Da sah er nämlich das, was ihnen verborgen blieb.

»Darf ich noch was sagen, Freunde?«

»Bitte. Aber nur einen Satz.«

»Ist okay. Dreht euch mal um!«

Komischerweise taten es die Beiden. Es konnte sein, dass sie sich auch auf ihre Pistolen verließen. Einen Blick konnten sie sich gönnen. Sie schauten hin …

… und blickten gegen das kalte Grauen!

Vor ihnen stand eine Gestalt oder ein Monster, das so schlimm aussah, dass sie es nicht fassen konnten.

Es gab kein einziges Haar auf dem Schädel, dafür zwei breite und nach hinten gekrümmte Hörner, die aus dem Kopf wuchsen. Natürlich war auch ein Gesicht vorhanden. Kein menschliches, auch keines, das man einem Tier hätte zuordnen können. Es war breit, es gab zwei helle Augen und eine gebogene Nase, die schon beinahe einem Rüssel glich.

Hinzu kam der Körper. Er war sehr massig und hatte die Beschaffenheit eines Baumstamms. Da konnte man sogar von einer dicken Haut sprechen.

Die Hände waren wahre Pranken mit sehr breiten Fingern. Alles an dieser Gestalt war massig. Das traf auch auf die Beine zu, die wie dicke knorrige Stempel wirkten.

Keine Stelle des Körpers wurde von einem Kleidungsstück bedeckt. Dieses Ding war völlig nackt, und es war zudem geschlechtslos.

Als es sich bewegte, schien die Haut reißen zu wollen. Jedenfalls erinnerte sie dabei mehr an die Rinde eines Baumes.

Wesley Steele schaute ebenfalls gegen den Besucher. Er sagte keinen Ton.

Wenn er atmete, dann drang ein Pfeifen aus seinem Mund. Er wirkte angeschlagen, aber es war ihm nicht anzusehen, dass er Angst gehabt hätte.

Anders die beiden Bodyguards, die zugleich Killer waren. Den ersten Schock hatten sie schnell überwunden. Mit glatten Bewegungen zogen sie ihre Schusswaffen, und sie brauchten sich gar nicht erst abzusprechen. Sie schossen zur gleichen Zeit.

Der Klang des Todes erfüllte den Raum. Es waren laute Schüsse, und beide hatten sich wie einer angehört.

Das dachte auch Wesley Steele, der bei der Detonation zusammengezuckt war. Er hatte damit gerechnet, dass geschossen wurde, aber jetzt war er auf die Reaktion gespannt. Er war fest davon überzeugt, dass dieses Monster für die zwei Männer nicht zu besiegen war. Nun war es von zwei Geschossen erwischt worden, und es hatte ausgesehen, als wären die Kugeln in eine dicke Rinde hineingeplatzt. Ein paar »Splitter« flogen zu den Seiten hin weg. Das war alles, der Eindringling schüttelte sich nur, als hätte man ihn mit einem Schwall Wasser bedient.

»Scheiße!«

»Dem tut nichts weh.«

»Und jetzt?«

»Wir hauen ab.«

»Was ist mit dem Typ?«

»Ach ja, mit dem …«

Nach dieser Antwort erfolgte Schweigen. Die Männer schauten sich an, während der Eindringling den Kopf senkte und den Blick nach unten richtete, als würde er nach den Einschusslöchern suchen.

Auch Wesley Steele hatte alles gesehen. Aus seinem Mund drang ein tiefes Stöhnen, das die beiden Killer wieder an ihn erinnerte. Sie drehten sich. Einer stieß zischend den Atem aus, der andere Typ lachte kurz und meckernd. Ohne sich abgesprochen zu haben, hoben sie die Arme an und zielten auf Steele.

Dem Monstrum drehten sie die Rücken zu. Und da befanden sich keine Augen. Wären welche dort gewesen, hätten sie die kurze Bewegung gesehen.

Eine Klaue rammte in die Hüfte eines der beiden Killer.

Der Kerl wurde zur Seite geschleudert, verlor das Gleichgewicht und landete am Boden.

Und daraufhin fing das Monstrum erst richtig an.

Es riss den ersten Körper in die Höhe. Spielerisch leicht sah es aus.

Eine zweite Hand brauchte das Monster nicht. Der Kerl wusste nicht, was mit ihm geschah. Er wurde herumgewirbelt und dann losgelassen. Er flog durch die Luft. Das Ziel war die harte Wand. Mit voller Wucht prallte er dagegen, und es sah aus, als würde er dort für einen Moment kleben bleiben.

Das traf nicht zu.

Er fiel zu Boden und schlug schwer auf. Dort, wo er mit dem Gesicht gegen die helle Wand geprallt war, malte sich ein roter Fleck ab. Aber den interessierte keinen. Es gab wichtigere Dinge für das Monstrum. Es holte sich den zweiten Killer.

Der war so verdattert, dass er nichts unternehmen konnte. Der Eindringling war mit seinem Kumpan umgegangen, als wäre dieser ein Stück Holz.

Jetzt lag er da.

Und das Monster existierte weiterhin, obwohl es von zwei Kugeln getroffen worden war.

Es hatte noch was zu erledigen. Es sah aus wie eine läppische Armbewegung, aber es steckte mehr dahinter, das merkte der Killer, als er getroffen wurde.

Die Wucht schleuderte ihn zurück, und er fand nirgendwo Halt. Mit dem Kopf schlug er gegen die Wand. Er spürte die rasenden Schmerzen, die seinen gesamten Schädel erfassten, und er spürte auch die Berührung an den beiden Seiten.

Was dann geschah, bekam er nicht richtig mit. Die Welt um ihn herum explodierte, und dann gab es für ihn nichts mehr zu sehen und zu fühlen.

Das Monster hielt einen Toten fest. Es hatte ihm den Kopf fast vom Körper gerissen. Wie ein Stück Abfall warf es die Leiche von sich.

Es gab noch den zweiten.

Der Eindringling drehte sich um. Der Killer lag auf dem Boden. Er hatte den harten Aufprall noch nicht verkraftet. Seine Nase war nur mehr ein Klumpen, aus dem Blut strömte.

Erkennen konnte er auch nicht viel, weil Tränen seinen Blick verschleierten. So sah er den Killer als einen Schatten, der sich über ihn beugte.

Und dann konnte er nur noch schreien. Allerdings nur kurz. Da hatte man ihm den Hals gebrochen. Als Leiche kippte er zur Seite, schlug auf und starrte mit seinen starren Augen ins Leere.

Auch er war tot.

Einer allerdings lebte. Das war Wesley Steele, und ihn hielt die nackte Angst im Würgegriff …

Steele sagte nichts. Er hatte den Eindruck, sein Mund wäre zugenäht worden. Seine Augen waren weit geöffnet, und so starrte er auch gegen den Eindringling, der die beiden Männer getötet hatte.

Das Monstrum drehte sich im Kreis, als wollte es seine Tat begutachten. Dann nickte es und stand still.

Allerdings genau so, dass es Steele in die Augen schauen konnte.

Es war ein Blick, der Steele zittern ließ. Bin ich jetzt an der Reihe? Diese Frage stellte er sich, und eigentlich musste das der Fall sein.

Als hätte das Monstrum seine Gedanken erraten, schüttelte es den Kopf. Als einen Hoffnungsschimmer sah Steele die Bewegung nicht an. Er konnte sich nicht erklären, dass es solche Gestalten überhaupt gab. Aber diese hier war eine Tatsache. Er sah sie ja mit eigenen Augen.

Und das Monster nickte.

Steele zuckte zusammen.

Dann ging es auf den Mann zu.

In Steele herrschte plötzlich eine Leere. Er war davon überzeugt, dass er jetzt an der Reihe war und auf eine schreckliche Art und Weise sterben würde.

Vor ihm blieb das Monstrum stehen.

Steele konnte es riechen, und er nahm einen modrigen Geruch wahr. Ekel kroch in ihm hoch.

Und dann bewegte das Monstrum den linken Arm. Er kam Steele wie ein Ast vor, der angehoben wurde, um besser zuschlagen zu können.

Der Andere schlug nicht zu.

Er senkte den Arm, und so fand die Hand auf diese Art und Weise ein Ziel.

Es war die Schulter des Mannes.

Steele zuckte zusammen, als er den leichten Druck verspürte. Mehr geschah nicht. Der Andere wollte ihn nicht töten. Er nickte ihm nur zu und machte ihm durch einen leichten Druck klar, dass er nicht mehr auf der Stelle bleiben sollte.

Wesley Steele gab dem Druck nach. Er musste gehorchen, und er fragte sich, an welch einem Ort er sterben sollte …