John Sinclair 2099 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2099 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Wenn die Engel aus dem Himmel fallen, ist das bestimmt alles andere als ein gutes Omen! So war es auch hier! Engel stürzten auf die Erde, wobei sie tiefe Krater verursachten, aus denen sie als wahre Horrorgestalten wieder hervorkrochen! Und wie ich bald erfuhr, steckte hinter all dem Matthias, einer meiner schlimmsten Feinde, und der verfolgte einen ebenso wahnwitzigen wie höllischen Plan ...

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Seitenzahl: 109

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

Engelssturz

Jason Dark’s Leserseite

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Anna Spies/CelairenArt/Rainer Kalwitz

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7111-6

„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

www.john-sinclair.de

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Engelssturz

»Verdammt!«

»Was fluchst du?«

»Darüber, dass es immer kälter wird und wir bei diesen Temperaturen unseren Job machen müssen. Eine Ballonfahrt bei der Kälte. Das ist verrückt.«

»Das Wetter ist ideal für unsere Fahrt. Außerdem ist das unser Job, und wir werden nicht schlecht bezahlt.«

»Trotzdem Mist.«

»Meine Güte. Hör auf. Wir sind bereits auf dem Weg nach unten. Die Messungen sind okay gewesen. In einer halben Stunde sitzt du im Warmen.«

»Das ist auch meine Hoffnung.«

Zwischen den beiden Männern schlief das Gespräch ein. Es war ein perfekter Nachmittag mit einem herrlich blauen Himmel.

Über den glitten auch die Blicke von Frank Sanders. Er war der Ruhige des Duos und hatte sich nicht über das Wetter echauffiert wie sein Kollege Don Amalfi. Bei ihm konnte es als Entschuldigung gelten, dass er mit seinen Eltern vor dreißig Jahren eingewandert war, und zwar aus dem warmen Sizilien, von dem er noch immer schwärmte, obwohl er die Insel nie in seinem Leben gesehen hatte. Ansonsten war Don voll in Ordnung. Man konnte sich wirklich auf ihn verlassen.

Sanders hätte gern die Haartracht seines Kollegen gehabt. Schwarz und dicht. Wie ein Schutz gegen den Regen. Frank Sanders hingegen lief mit seinen siebenunddreißig Jahren fast mit einer Glatze herum. Nur an der Rückseite des Kopfes wuchsen noch ein paar wenige Strähnen.

Don Amalfi hatte seine trüben Gedanken überwunden und pfiff vor sich hin. Er freute sich auf die nächsten Stunden. Die wollte er bei seinen Eltern in dem Restaurant verbringen.

Ballon und Korb sanken tiefer. Dafür sorgte Frank. Er entließ die entsprechende Menge Gas, und so sanken sie wunderbar sanft durch die windstille Luft dem Boden entgegen, auf dem sie sicher landen würden. Noch war es nicht so weit. Sie würden noch knapp zwei Minuten warten müssen.

Beide schauten in verschiedene Richtungen. Frank Sanders kümmerte sich noch um die Instrumente, denn sie sollten keinen Schaden nehmen, falls sie doch etwas härter landeten, und zur Seite sollten sie auch nicht fallen.

Deshalb umschlang er sie mit einem Seil.

Don genoss den freien Blick in die Weite des Himmels. Er mochte auch die blassblaue Farbe, auf der sich keine einzige Wolke zeigte.

Keine einzige?

Das war nicht mehr der Fall. Er wurde plötzlich unsicher, denn schräg über ihm hatte sich etwas zusammengeballt. Ja, es war eine Wolke, und sie wurde immer dichter.

Amalfi kannte die Natur. Er war genug unterwegs gewesen, hatte viele Phänomene am Himmel erlebt und schüttelte jetzt den Kopf, als er die Wolke beobachtete, die immer dichter wurde und sich auch nicht von der Stelle bewegte.

Das kam ihm schon seltsam vor, sodass er seinen Kollegen ansprach.

»He, Frank, sieh dir das mal an!«

»Wie? Was?« Sanders war in Gedanken vertieft gewesen.

»Da ist was.«

»Und was?«

»Das musst du dir selbst ansehen«, erwiderte Amalfi leise, der seinen Blick nicht von der Wolke lösen konnte, die noch dunkler geworden war.

Frank Sanders erhob sich. Er brauchte nur wenige Schritte, um seinen Kollegen zu erreichen. Der nahm ihn nicht wahr. Er starrte nur in die Höhe, und Frank wollte ihn fragen, was da oben so interessant war, da sah er es selbst.

An den Ballon und dessen Steuerung dachte er jetzt nicht mehr, das Phänomen war wichtiger.

»Kannst du mir das erklären, Don?«

»Nein, ich kann dir auch nicht erklären, woher das gekommen war. Plötzlich war der Himmel nicht mehr so, wie ich ihn zuerst sah.«

»Okay, Don. Aber das ist nicht nur eine Wolke, sage ich dir.«

»Wieso?«

Sanders hob den Arm. »Darin steckt was. Besser gesagt, darin gibt es jemand.«

Don lachte zuerst, dann stellte er eine Frage. »Was sollte sich denn darin verstecken?«

»Schau genau hin.«

»Das tue ich bereits.«

»Was siehst du?«

»Nichts, Don. Oder siehst du was?«

»Ja, verdammt, ich sehe was. Und zwar einen Umriss.«

»Was denn genau?«

Frank Sanders ließ sich Zeit mit der Antwort. »Er hat … es ist der Umriss eines Menschen.«

»Du bist verrückt.«

»Bin ich nicht, Don. Schau mal genauer hin. Dann wirst du es erkennen. Ehrlich.«

Amalfi sagte nichts, doch ihm war nicht wohl zumute. Er wusste nicht, was er sagen sollte, also schaute er gegen die Wolke.

War da was?

Sekunden später sah er es.

Und auch Sanders bekam es mit, dass sich der Umriss in der Wolke tatsächlich bewegte.

»Da … da … da …«, flüsterte Don. »Da steckt tatsächlich was drin.«

Frank Sanders gab keine Antwort. Er sah etwas, das es eigentlich nicht geben konnte und was er deshalb auch nicht hätte sehen sollen.

Er sah es aber trotzdem.

Die Wolke löste sich auf, und da war plötzlich eine Gestalt, die mitten in der Luft stand.

Amalfi wollte etwas sagen, was er nicht schaffte, denn in diesem Augenblick kippte die Gestalt nach vorn und raste kopfüber dem Erdboden entgegen …

Die beiden Männer hätten schreien mögen, aber sie blieben stumm und sahen mit an, wie die Gestalt nach unten raste. Sie konnten noch erkennen, dass sie nackt war und sogar zwei Flügel hatte, die allerdings nicht ausgestreckt waren, sodass sie den Fall nicht bremsen konnten. Und so jagte der Engel fast senkrecht dem Erdboden entgegen.

Ja, es war ein Engel, da waren sich Frank und Don einig.

Sie sprachen nicht. Sie schauten nur weiter zu und sahen, was nun passierte.

Es gab nichts mehr, was den Fallenden abfing. Er jagte dem Erdboden entgegen.

Im Korb starten sich die beiden Männer an. Sie waren sich einig, dort zu landen, wo der Mann mit den Flügeln aufgeschlagen war …

Sie sanken wieder!

Alles, was sie noch tun mussten, um für eine gute Landung zu sorgen, taten sie automatisch, aber sie sprachen nicht mehr miteinander. Es ging nicht. Sie mussten sich konzentrieren.

Da gab es da noch etwas, was sie irritierte. Sie hatten einen Blick nach unten geworfen und rechneten damit, dort den zerschmetterten Körper zu sehen, doch das war nicht der Fall. Dort lag kein Körper, und so gingen sie davon aus, dass der Engel irgendwie abgetrieben worden war, ohne dass sie es gesehen hatten. Nicht weit entfernt standen ein paar Bäume, die ein Wäldchen bildeten.

Don Amalfi fand als Erster die Sprache wieder. »Weißt du, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist?«

»Nein.«

»Wir haben gerade den Tod eines Engels beobachtet.«

»Gibt’s die denn?«

»In meiner Familie wurde oft von Engeln gesprochen. Und wir haben auch welche im Lokal stehen und im Haus. Besonders immer kurz vor Weihnachten.«

»Na ja, bis Weihnachten dauert es aber schon noch ein bisschen. Außerdem sah die Gestalt nicht wie deine Weihnachtsengel aus.«

»Das weiß ich. Aber nicht jeder Engel muss so aussehen wie der andere. Wenn du mir nicht glaubst, dann sag mir doch, wer da sonst aus der Wolke gefallen ist?«

»Keine Ahnung.«

Sie näherten sich dem Boden und mussten sich um die Einleitung zur Landung kümmern. Es musste noch mehr Gas abgelassen werden. Daraufhin sanken sie schneller in die Tiefe, der Boden rückte näher. Jetzt musste alles getan werden, um sicher zu landen.

Das schafften sie auch.

Der Korb setzte mit einem Ruck auf. Er legte sich dann noch zur Seite, mal nach links und auch nach rechts, aber er kippte nicht um, und den beiden Männern war wieder mal nichts passiert.

Und jetzt?

Die Messgeräte waren zunächst einmal nicht wichtig. Sie dachten an das, was passiert war. Sie nickten sich zu. Das war ein Zeichen, dass sie weitermachen und es nicht auf sich beruhen lassen würden.

Ballon und Korb waren gesichert, und Frank und Don konnten sich auf die Suche machten.

Eigentlich hätten sie ihre Messgeräte ausladen müssen und damit zu dem Platz gehen, wo ihr Transporter stand, der der Firma gehörte, für die sie arbeiteten.

Zeiten waren ihnen nicht vorgegeben, und so war es für sie wichtiger, dass sie den Engel fanden, auch wenn er zerschmettert worden war. Sie schauten sich die nahe Umgebung an und konnten beide nicht glauben, dass sie nichts sahen. Da wies keine Veränderung am Boden darauf hin, dass dort etwas passiert war.

»Das haben wir doch nicht geträumt, oder?«, fragte Don Amalfi.

»Du sagst es.«

»Und? Wo sollen wir suchen?«

»Ich hab keine Ahnung.«

Die Männer standen da, blickten sich um und entdeckten keinen zerschmetterten Körper. Der schien sich in Luft aufgelöst zu haben.

Frank Sanders fragte: »Was machen wir jetzt?«

Don Amalfi brauchte nicht lange für eine Antwort. »Wie immer. Wir lassen den Ballon und den Korb abholen und fahren zur Firma.«

»Okay. Was sagen wir?«

Don fragte: »Müssen wir etwas sagen?«

Sein Kollege gab zunächst keine Antwort. Er dachte erst mal nach. Dann meinte er: »Eigentlich nicht. Es ist ja nichts passiert, sag ich mal.« Er musste selbst über seine Antwort lachen. »Ich meine, es ist nichts passiert, was andere Leute angeht.«

Don Amalfi nickte heftig. »Besser hätte ich es auch nicht sagen können.«

»Dann bleiben wir dabei?«

»Klar doch.«

»Dann hält uns auch nichts davon ab, zu unserem Wagen zu gehen.«

»Klar doch.«

Sie klatschten sich ab und machten sich gegenseitig Mut. Den mussten sie auch haben, denn das bedrückende Gefühl in ihnen wollte einfach nicht weichen …

Immer, wenn wir ins Büro des Chefs gerufen werden, ist klar, dass wir nicht zur Chorprobe antanzen sollen, sondern dass es um einen Fall geht, der in unseren Bereich fällt.

Glenda hatte Suko und mich hingeschickt, uns aber keinen Hinweis gegeben, um was es ging. Wahrscheinlich wusste sie es selbst nichts. Ich hatte mich noch mit einem Kaffee versorgt und ließ Suko den Vortritt, damit er die Tür öffnen konnte.

Wie immer hockte unser Chef, Sir James, hinter dem Schreibtisch und spielte mit einem seiner Bleistifte. Ich gab der Tür einen leichten Tritt, damit sie wieder zufiel, und setzte mich dann auf einen der beiden Stühle, wobei ich den Becher mit dem Kaffee vorsichtig ausbalancierte.

»Fertig, John?«

»Womit, Sir?«

»Mit Ihrem Kaffee.«

»Ich muss ihn nur noch trinken.«

»Meinetwegen tun Sie das.«

Ich versuchte abzuschätzen, welche Laune unser Chef hatte. Das kam stets darauf an, was vorlag. In diesem Fall schien er mehr irritiert und wirkte wie ein Mensch, der nicht wusste, wie es weitergehen sollte.

Erst als ich zwei Schlucke getrunken hatte, kam der Superintendent zur Sache.

»Es geht hier um eine seltsame Person. Genauer gesagt um einen nackten Mann.«

»Nackt?«, fragte Suko. »Ist das nicht eher was für die Sitte?«

»Er fiel vom Himmel.«

»Und weiter?«, fragte ich.

»Wo war das?«, fragte Suko.

»Ganz im Nordwesten, in Watford.«

»Und wie ging das vor sich?«

Sir James schaute bei seiner Antwort nur Suko an. »Es gab einen Zeugen. Der sah, wie die nackte Gestalt vom Himmel fiel.«

»Und was passierte dann?«

»Der nackte Mann flog wieder davon!«

Bei meiner Nachfrage blieb unser Chef dabei, dass die nackte Gestalt geflogen war.

Es herrschte erst mal eine Pause. Dann wollte ich wissen, ob noch etwas Ungewöhnliches passiert war.

»Nein, das nicht. Es ist bei diesem Vorfall geblieben. Sie können sich vorstellen, wie entsetzt der Zeuge war. Da ist jemand vom Himmel gefallen. So jedenfalls sah es aus. Und dieser Jemand hatte Flügel. Da bleibt doch nur eine Schlussfolgerung, um wen oder was es sich handeln könnte …« Sir James selbst sagte nichts. Er schaute uns nur an, weil er die Antwort von uns haben wollte.

»Um einen Engel!«, sagte Suko.

Unser Chef nahm dies zur Kenntnis und wandte sich an mich. »Was meinen Sie dazu?«

»Ich stimme Suko voll und ganz zu.«

»Ja, das ist auch meine Meinung. Und ich denke sogar noch weiter. Ich glaube nicht daran, dass es der einzige Nackte mit Flügeln war, der aus den Wolken fiel.«

»Ja, ja«, murmelte ich. »Aber wer schickt Engel auf die Reise in die normale Welt?«

Suko gab keine Antwort, Sir James auch nicht. Ich dachte an die vier Erzengel, die auf meinem Kreuz ihre Zeichen hinterlassen hatten. Doch die hatten damit bestimmt nichts zu tun.

»Wie dem auch sein«, sagte ich, »ich denke, wir sollten die Augen weit offen halten.«

Mehr musste ich nicht sagen, denn Sir James und Suko waren ganz meiner Meinung.

Die Technik nahmen sie mit. So schwer waren die Geräte nicht. Außerdem stand ihr Wagen nicht zu weit entfernt. Er hatte seinen Platz im flachen Gelände gefunden, wo ein mit Wasser gefüllter Graben in die Landschaft führte.

Auf dem Weg zu ihrem Auto waren sie auf der Hut. Sie hatten nichts vergessen, auch wenn sie nicht darüber sprachen. Aber ihre Blicke sagten genug.

Beide atmeten auf, als sie den Wagen erreichten und nichts passiert war.

Sogar ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Geräte einluden. Der Wagen war ein Volvo-Kombi und bot in seiner Rückhälfte viel Platz.