John Sinclair 2100 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2100 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Matthias, mein teuflischer Erzfeind, vermietete seine Killer-Engel an die Mafia, und in deren Auftrag schlug erneut einer der geflügelten Auftragsmörder zu ‒ in Manby, einem verschlafenen Nest an der nördlichen Ostküste von England. Dorthin führte mich mein Weg, doch in Manby bekam ich es nicht nur mit dem Killer-Engel Lucio zu tun, sondern auch mit einer mysteriösen Hexe und dem Friedhof der blutenden Gräber ...

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Seitenzahl: 127

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

Friedhof der blutenden Gräber

Jason Dark’s Leserseite

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Néstor Taylor/Bassols

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7112-3

„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

www.john-sinclair.de

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Friedhof der blutenden Gräber

Er war bis in die Einsamkeit der Berge gefahren, um seinen Verfolgern zu entkommen. Ob er es geschafft hatte, wusste er nicht. Er wusste jedoch, wie gefährlich und gnadenlos die andere Seite sein konnte, wenn man sie hinterging.

Das hatte Burt Hailey getan. Mit einer Beute von einer Million Euro.

Da war die Versuchung einfach zu groß gewesen, selbst für einen Kassierer der Mafia.

Er war mit dem VW-Käfer auf der Flucht. Ein kleiner Wagen, der ihn aber noch nie im Stich gelassen hatte. Der hatte ihn bis in die Einsamkeit einer britischen Landschaft gebracht, an der nördlichen Ostküste. Dass er hier landen würde, hatte er bei Antritt seiner Flucht nicht ahnen können. Er war einfach losgefahren und hatte dabei den Weg genommen, der am verkehrsgünstigsten aus der Riesenstadt London führte.

Jedenfalls durchfuhr er jetzt eine Landschaft, in der es keine Städte gab, nur hier und dort ein Dorf, durch das er fahren musste.

Auf dem letzten Schild hatte er einen Namen gelesen. Der Ort hieß Manby, doch Burt Hailey kannte ihn natürlich nicht. Er drückte sich nur die Daumen, dass er eine Tankstelle fand, denn ihm ging allmählich der Sprit aus.

Er rollte langsam in das Dorf hinein und hatte keine Tankstellen entdeckt. Aber er brauchte Benzin, um seine Fahrt fortsetzen zu können. Bis zur Küste war es nicht mehr weit. Von dort wollte er zur Anlegestelle einer Fähre, die bis nach Rotterdam und auch nach Belgien fuhr. Die Flucht so zu tarnen war wirklich gut.

Im Schritttempo fuhr er weiter und bremste dann, als ihm ein Mann in den Weg trat und die Arme ausbreitete.

Hailey kannte den Typen nicht. Er sah auch nicht aus, als hätte ihn die Mafia geschickt. Dem Outfit nach stammte er aus dem Ort. An seinen Stiefeln klebte noch der Dreck vom Feld.

Der Mann trat an das rechte Seitenfenster, das der Fahrer nach unten ließ.

»Probleme, Mister?«, fragte der Fremde.

»Wieso? Sieht man das?«

Der Dörfler grinste. »Und ob man das sieht. Sie scheinen etwas zu suchen.«

»Das stimmt. Ich brauche Sprit.«

Der Mann gab ein leises Brummen von sich.

»He, haben Sie nicht gehört? Ich brauche Benzin und suche eine Tankstelle.«

»Die gibt es hier nicht!«

»Scheiße!« Das Wort rutschte Hailey über die Zunge. Er sah seine Hoffnungen schwinden. Mit dem Rest in seinem Tank kam er nicht mehr weit.

»Sie haben Probleme, oder?«

»Das kann man wohl sagen. Ohne zu tanken komme ich nicht mal bis zum nächsten Dorf.«

»Ja, ja, das ist schlimm.«

»Wo gibt es denn die nächste Tankstelle?«

»In Louth!«

»Ach Gott, nein, nein, das schaffe ich nicht mehr. Da hätte ich hingewollt, um dann auf der A16 in Richtung Norden zu fahren. Aber jetzt stehe ich hier.«

»Das ist nicht zu übersehen, Mister.«

»Ja, und wo bekomme ich Sprit her? Was machen Sie denn, wenn Sie mal leer sind?«

»Wir haben da so unsere Feinheiten.« Der Dörfler lächelte. »Es gibt hier schon so etwas wie eine Tankstelle, die aber sehr privat geführt wird. Sie gibt es nicht offiziell, aber wir decken uns da ein.«

»Super.« Hailey konnte plötzlich lachen. »Kann ich da auch hin?«

»Ich denke schon.«

»Dann bitte, sagen Sie mir den Weg.«

»Gern. Aber das bringt nichts.«

Hailey rutschte auf dem Sitz hin und her. »Ähm, wieso bringt das nichts?«

»Ganz einfach. Der Besitzer ist unterwegs. Er holt Nachschub. Hat da seine Quellen, und das dauert.«

»Wie lange?«

»Bis morgen.«

Burt Hailey verzog das Gesicht und schabte über seinen dunklen Stoppelbart. Fast ängstlich fragte er: »Dann hat das Ding geschlossen, nehme ich mal an.«

»So ist es. Aber Sie können hier übernachten, wenn Sie wollen.«

»Was? Haben Sie ein Hotel?«

»Das nicht. Aber hier gibt es genügend freie Zimmer, wenn Sie keinen großen Komfort erwarten. Ich würde Ihnen das Haus der Witwe Clayton empfehlen. Da haben Sie Platz genug und Ihre Ruhe.«

»Woanders nicht?«

»Es gibt hier im Ort trotz allem noch viele Kinder. Außerdem liegt das Haus der Witwe Clayton direkt an einem Friedhof. Ihr verstorbener Mann war Totengräber, und man hat ihn auch in der Nähe seiner Arbeitsstelle wohnen lassen.«

»Nobel.«

»Das finde ich auch.«

Hailey nickte. »Dann werde ich mal schauen, ob ich es mit meinem Saft noch bis zu der Witwe schaffe.«

»Sicher. Ich fahre mit Ihnen und werde Sie bekannt machen.«

»Das ist toll, danke.«

Wenige Sekunden später saß der Dörfler neben Hailey und gab ihm die nötigen Anweisungen. Manby war nichts groß, es gab auch keine breiten Straßen. Und es gab eine Kirche, aber auch den Friedhof, der nicht weit davon entfernt lag. Genau dort stand das Haus der Witwe Clayton. Vor dem Eingang stoppte Hailey und nickte dem Dörfler zu.

»Ja, dann bedanke ich mich.«

»Ha, ha, nicht so schnell. Ich werde Sie anmelden. Clara Clayton ist etwas seltsam.«

»Ist sie schon alt?«

»Es geht. Sie hat etwas Hexenhaftes an sich.«

»Ich zahle auch gut.«

»Das wird sie freuen.«

Gemeinsam gingen die Männer auf die Haustür zu. Sie war verschlossen, wirkte ebenso dunkel wie die Fassade. Die war zudem noch bewachsen. Manche Pflanze schien in die kleinen Fenster hineinwachsen zu wollen.

Licht gab es auch. Aber nur im Erdgeschoss. Die Fenster darüber waren dunkel. Ein Klingelschild war nicht vorhanden. Man hätte schon klopfen müssen, aber das war nicht nötig, denn die Tür wurde bereits von innen geöffnet.

Hailey hatte sich so einiges unter der Witwe Clayton vorgestellt. Was er allerdings jetzt zu Gesicht bekam, das war ein Hammer. Vor ihm stand eine attraktive Frau, die ihre Haarpracht unter einem Kopftuch verborgen hatte. Bekleidet war sie mit einer Mischung aus Kleid und Bademantel, und vor der Brust war das Kleidungsstück nur lässig verknotet.

Burt Hailey war kein Mensch, der so schnell zu beeindrucken war. In diesem Fall war er das schon.

»He, Walter, wen bringst du da?«

»Der Mann braucht ein Zimmer. Er hat vergessen zu tanken. Und der Sprit kommt erst morgen. Da braucht er einen Platz. Du hast doch gern Gäste.«

»Da muss ich zustimmen.«

»Was ist mit ihm?«

»Er soll reinkommen, Walter.«

»Das ist toll.«

Burt Hailey hatte bisher so gut wie nichts gesagt. Auch jetzt fiel ihm das Sprechen schwer. Er nickte nur und trat ein. Walter zog sich zurück, während die Frau Hailey die Hand reichte und sich als Clara Clayton vorstellte.

Auch Hailey sagte seinen Namen.

»Dann noch mal herzlich willkommen.«

»Danke.«

Wenig später stand er in seinem Zimmer, das in der ersten Etage lag. Es war ein großer Raum mit zwei Fenstern, die in eine Richtung wiesen und die nicht geschlossen waren.

Wer hinausschaute, sah den Friedhof gegenüber. Mit einem weiten Sprung hätte man vom Fenster auch die Mauer erreichen können.

»Stört Sie der alte Totenacker?«, fragte die Witwe, die dicht hinter ihrem neuen Mieter stand.

»Nein. Warum sollte er?«

»Bei vielen Menschen ist das anders.«

»Mag sein. Ich sage mir immer, dass die Toten diejenigen sind, die am wenigsten Ärger machen.«

»Oh, wie weise«, erwiderte Clara leise. »Wenn Sie etwas essen wollen, kommen Sie in zwei Stunden zu mir nach unten. Ich werde uns etwas Köstliches zubereiten. Und einen wunderbaren Wein habe ich auch.«

Hailey schluckte. Wenn das kein Angebot war … Dann nickte er. »Ja, ich komme gern. Ich möchte mich zuvor nur noch etwas hier umschauen, wenn Sie gestatten.«

»Aber gern. Die Beine vertreten?«

»So ist es.«

»Kommen Sie denn von weiter her?«

»London.«

»Das ist nicht eben ein Katzensprung.«

»Genau.«

Die Witwe nickte. »Gut, dann lass ich Sie jetzt allein und sage bis später.«

»Danke.«

Wenig später war Hailey allein und bekam Zeit, nachzudenken. Die Anspannung war von ihm gewichen, und war jetzt wieder der kühle Rechner und Buchhalter.

Eine Million Euro lagen in der alten Arzttasche, die sich noch in seinem Kofferraum befand. Sollte er sie dort lassen oder lieber verstecken?

Er dachte nicht lange nach und entschied sich für das Versteck. Es war zu gefährlich, die Tasche im Auto zu lassen. Auch das Zimmer war ihm nicht sicher genug.

Es gab eine Lösung. Burt Hailey hatte sich noch nie vor Friedhöfen gefürchtet. Er wollte das Geld dort auf dem Friedhof verstecken …

Burt Hailey hatte sich aus dem Haus geschlichen, war zu seinem Auto gegangen und hatte die Tasche aus dem Kofferraum geholt. Sie bestand aus zwei Hälften, die man zusammenklappen konnte. Eben wie bei einer Arzttasche üblich.

Bevor er ging, blickte er sich um. Niemand beobachtete ihn. Alles ging glatt. Er entfernte sich von seinem Wagen, ging erst auf das Haus zu und dann nach links.

Danach schritt er an der Mauer des Friedhofs entlang. Es waren nur ein paar Schritte, bis er den Eingang erreicht hatte.

Es gibt Menschen, die sich vor Friedhöfen fürchten. Zu denen gehörte Hailey nicht. Er mochte sie aber auch nicht. Sie waren ihm egal.

Es dauerte nicht lange, bis er die ersten Grabsteine sah. Manche ragten normal aus dem Boden hervor, andere waren älter und standen schief.

Hailey schaute sich um. Dabei ging er weiter, jedoch nur mit kleinen Schritten, größere waren nicht möglich.

Krumm und schief wuchsen die Bäume.

Hailey brauchte einen Ort, den er sofort wiederfand, der etwas Prägnantes hatte. Den Platz hatte er bald gefunden. Ein alter Steinbrunnen, in dem es kein Wasser mehr gab.

Der war für die Tasche ideal. Er konnte sie hinter den Brunnen stellen, und zwar genau in die Lücke, die es dort gab. Er lächelte. Manchmal muss der Mensch Glück haben. Und das Glück hatte ihn schon bis zu diesem Ort hin begleitet.

Von seinen Verfolgern hatte er nichts gesehen. Was aber nichts heißen musste. Diese Männer waren eiskalt, sie wussten immer, was sie tun mussten. Auch wenn er sie in der letzten Zeit nicht gesehen hatte, er traute ihnen zu, dass sie ihm noch auf den Fersen waren. Aber in einem Kaff wie Manby würden sie schnell auffallen. Und dann konnte er noch immer verschwinden.

Die Tasche passte in die Lücke zwischen Brunnen und der Rückseite eines Grabsteins.

Ja, das war ein guter Platz.

Bevor Hailey den Rückweg antrat, öffnete er die Tasche und griff hinein. Er holte ein Bündel mit Scheinen hervor.

In seiner Umgebung hatte sich nichts getan. Keine Schritte, keine fremden Stimmen, keine Gestalten, die über den Friedhof von Grab zu Grab schlichen.

Burt Hailey richtete sich auf. Das heißt, er wollte es, aber etwas hinderte ihn daran. Es war noch nicht dunkel. Er hätte den alten Friedhof locker überblicken können, doch das tat er nicht, denn er schaute ganz woanders hin.

Sein Blick traf den Grabstein links von ihm. Graues Gestein, zum Teil verwittert, sodass kein Name mehr zu lesen war, aber das war nicht das Phänomen, das ihm eine Gänsehaut bescherte.

An der Seite des Grabsteins liefen drei Bänder entlang nach unten. Dass dies jedoch nicht der Fall sein konnte, war klar.

Es musste etwas anderes sein.

Burt Hailey hatte seine eigene Lage vergessen. Er wollte wissen, was da aus dem Gestein sickerte. Das war nicht möglich. Das ging gegen jedes Naturgesetz. Irgendwas stimmte mit diesem Stein nicht.

Burt Hailey starrte die rote Flüssigkeit an. Sie wurde immer weiter nach unten gedrückt und erreichte den Boden. Sie sickerte jedoch nicht in das Erdreich.

Hailey hatte sich noch immer nicht vom Fleck gerührt. Aber er streckte den Arm aus. Mit den Fingerspitzen berührte er die Flüssigkeit, die aus dem Gestein rann.

Nur für einen kurzen Moment, dann zog er die Hand wieder zurück und schaute sich die Fingerkuppen an.

Sie waren rot – rot wie Blut!

Er hatte gesehen, was da aus den Grabsteinen quoll, aber er hatte es irgendwie nicht glauben wollen. Jetzt hatte er den Beweis, als er seine roten Fingerkuppen sah.

»Blut«, flüsterte Hailey, »ich habe einen Grabstein gefunden, der tatsächlich blutet.«

Der Gedanke raubte ihm den Atem. Er konnte nur den Kopf schütteln. Fast hätte er gelacht, aber er saß einfach nur da und schüttelte den Kopf. Dass er dabei immer blasser wurde, merkte er selbst nicht, denn er hatte das Gefühl, von dieser Welt verschwunden zu sein …

Nur allmählich tauchte er wieder auf. So etwas wie ein Schutzmechanismus war bei ihm angelaufen. Er sah sich wieder in der normalen Welt, holte einige Male tief Luft und hoffte, dass sich sein schnelles Herzklopfen beruhigte.

Erst da fiel ihm auf, dass er die Augen geschlossen gehalten hatte. In der Zwischenzeit war nichts passiert. Man hatte ihn nicht angegriffen, er war allein geblieben, und er nahm weiterhin diesen anderen und für ihn auch schweren Blutgeruch wahr.

Alles stimmte. Der Grabstein vor ihm blutete. Aus ihm quoll der rote Lebenssaft, als hätte der Stein Adern, die diese träge Flüssigkeit entließen.

Hailey saß noch immer zwischen Stein und Mauer. Auch die Tasche stand noch da. Es hatte sich nichts verändert, bis eben auf das Blut, das er nun auch an anderen Grabsteinen sah.

Es lief die Grabsteine hinunter bis zum Boden, wo es sich verteilte. Das sah Burt Hailey, und das konnte er auch fühlen.

Es war nass in seiner Umgebung. Als er dann die linke Hand hob und vor seine Augen hielt, sah er, dass sie über und über mit Blut beschmiert war.

Der Schock war vorbei, Hailey atmete wieder ruhiger. Auch im Magen lag nicht mehr dieser starke Druck.

Ihm fiel auf, dass er noch immer saß und dass es allmählich dunkler geworden war. Er wollte nicht warten, bis es völlig finster war. Er musste aufstehen und etwas tun. Vor allem diesen Ort verlassen. Und er dachte auch daran, mit seiner Wirtin Kontakt aufzunehmen. Er wollte, er musste sie einweihen.

Als er stand, merkte er, dass auch seine Hose an einigen Stellen nass und klebriger geworden war. Aber das spielte keine Rolle. In seinem Zimmer stand noch der Koffer mit Ersatzkleidung.

Es war für ihn nur wichtig, wegzukommen.

Er verließ hastig den Totenacker und nahm auch die Tasche mit dem Geld mit. Dieser Friedhof war alles andere als ein gutes Versteck, denn den wollte Hailey nie wieder aufsuchen.

Als er seinen Wagen erreichte und ihn aufschloss, blickte er sich um.

Das Misstrauen war bei ihm nicht verschwunden, aber es gab keinen Menschen, der ihn beobachtete. Zumindest war niemand zu sehen.

Am Himmel breitete sich immer stärker das dunkle Grau der Dämmerung aus. Hailey wollte so schnell wie möglich bezahlen und verschwinden. Etwas anderes kam ihm nicht in den Sinn.

Die Tasche mit dem Geld stellte er auf den Rücksitz.

Noch immer schlug sein Herz schneller, aber er war nicht mehr so nervös und wollte auch nicht länger über die blutenden Grabsteine nachdenken. Er nahm es hin, da er dagegen sowieso nichts unternehmen konnte.

Auch der Witwe wollte er nichts sagen, nur einen kleinen Obolus entrichten. Dann verschwinden.

Der Ort hatte sich verändert. Es schien in einem dünnen Nebel zu liegen. Das mochte an dem Rauch liegen, der aus einigen Kaminen quoll.