John Sinclair 2136 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2136 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Bis das Lachen gefriert

Sein Image war ein besonderes. Immer lustig, immer zu Späßen aufgelegt, Erwachsene reinlegen und an der Nase herumführen, aber zu Kindern immer super. Er war ein Clown. Einer, der selbst Babys zum Lachen brachte.
Aber vorsichtig. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Und dieser Schatten hatte einen Namen. Es war der Horror-Clown!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Cover

Impressum

Bis das Lachen gefriert

Jason Dark’s Leserseite

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Kiselev Andrey Valerevich/shutterstock

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-8175-7

„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

www.john-sinclair.de

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Bis das Lachen gefriert

»Gehst du jetzt ins Bett, Jerry?«, fragte die Mutter.

Der 13-jährige nickte. »Ja, es ist schon spät.«

»Stimmt.« Mandy Potter räusperte sich, als hätte sie Angst vor der nächsten Frage, die sie trotzdem stellte. »Wirst du … ihn treffen?«

Jerry zuckte mit den Schultern. »Ich kann es dir nicht sagen, Ma. Er hat seine eigenen Regeln. Und er hat mir nichts getan. Er ist immer nur gekommen und hat mich angesehen.«

»Warum bist du nicht weggelaufen?«, fragte Mandy mit zitternder Stimme

»Das ging nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Wer einmal in seinen Bann gerät, der kommt nicht von ihm los …«

»Du bist in seinen Bann geraten …«

»Richtig, Ma.« Der Junge lächelte. »Du musst begreifen, dass ich alt genug bin. Ich kann mir meine Freunde jetzt selbst aussuchen.«

»Und der Clown ist dein Freund?«

»Ja.«

Mandy Potter schüttelte den Kopf. Sie wünschte sich jetzt ihren Mann herbei, aber der lag seit zwei Jahren unter der Erde. Ein Unglück – Gasexplosion. Da war nichts mehr zu machen gewesen.

Mutter und Sohn lebten allein in einem kleinen Haus, das in einer ländlichen Gegend gebaut worden war und von der Versicherung des Mannes abbezahlt werden konnte.

»Bleib nicht zu lange weg, Junge. Ich habe schon deinen Vater verloren. Ich will dich nicht auch noch verlieren.«

»Mir wird nichts passieren.«

»Das hoffe ich.«

Jerry ging auf seine Mutter zu und umarmte sie. Er musste sich nicht mal recken, denn sie waren beinahe gleich groß.

Und die Mutter spürte den Körper ihres Sohnes, der ihr überhaupt nicht gefiel. Er war starr und kalt. Aber sie sagte nichts und wünschte sich nur, dass ihr Sohn am Morgen wieder zurückkam.

»Darauf kannst du dich verlassen, Ma.«

Sie ließ Jerry los und sagte: »Dann ist es gut. Und wenn du den Clown wieder triffst, was wirst du dann tun?«

»Ihm eine Frage stellen. Ich möchte nämlich wissen, woher er wirklich kommt.«

»Ja, tu das. Aber gib acht. Ich kenne ihn zwar nicht, aber du darfst ihn nicht unterschätzen.«

»Keine Sorge.« Jerry lächelte und nickte. Er hatte das Haus kaum verlassen, da hatte er die Warnungen seiner besorgten Mutter bereits vergessen …

Jetzt war die Tür hinter ihm zugefallen. Jerry Potter blieb auf der Stelle stehen und starrte in die Dunkelheit. Er wusste selbst nicht, warum er das tat. Ihm war einfach danach, obwohl ihm die Dunkelheit nichts brachte, denn mit seinen Augen konnte er sie nicht durchdringen.

Er machte den ersten Schritt und atmete tief ein. Er freute sich über die kühle Luft, denn der Sommer, der gerade erst begonnen hatte, war bisher schon sehr heiß gewesen.

Er ging, schlenderte fast schon. Er wirkte sehr zufrieden, aber drehte sich hin und wieder um, weil er das Gefühl hatte, dass jemand ihn verfolgte. Zum Beispiel seine Mutter, die sich in der letzten Zeit schon etwas verändert hatte. Sie glaubte ihm nicht so recht.

Aber es gab keine Verfolger. Er war allein. Er blickte auf den kondensierten Atem vor seinen Lippen und bog auf einen Feldweg ein, der in der Dunkelheit nicht zu sehen war, den der Junge aber kannte und ihn zügig weiterging.

In der Ferne sah er Lichter, die sich bewegten. Es waren die Scheinwerfer der Autos, die dort entlanghuschten. Wie Geister, die durch die Dunkelheit tanzten.

Jerry Potter setzte seinen Weg fort, und es gab niemanden, der ihn dabei störte. Er hörte sein eigenes Herz schlagen und näherte sich allmählich der Stelle, die für ihn sehr, sehr wichtig war. Da hatte er nämlich das Gefühl, an einer Grenze zu stehen, wo seine Welt aufhörte und eine andere begann.

Diese Welt war nicht nett, sie war auch nicht zu sehen, und trotzdem gab es sie. Sie war erschaffen worden. Es war eine besondere Welt und nur Eingeweihten vorbehalten. Wer eingeweiht war und wer nicht, das bestimmten andere Mächte.

Jerry entschied für sich, dass er weit genug gegangen war, und hielt nach einem Sitzplatz Ausschau. Da hatte er schnell Erfolg. In der Nähe waren Bäume gefällt worden, und so war die Sicht auch besser. Selbst in der Dunkelheit.

Der Junge überlegte. Sollte er seinen Weg fortsetzen oder nicht? Er entschied sich dafür, auf der Stelle sitzen zu bleiben. Und er kämpfte.

Er wollte nicht aufgeben.

Immer wieder drehte er den Kopf, ohne dabei etwas erkennen zu können, das ihn weitergebracht hätte.

Er musste auf IHN warten, und er wusste auch, dass sich etwas verändern musste.

Nicht rechts, nicht links tat sich etwas. Der Junge entdeckte das Licht vor ihm. Es war mehr ein Funken, der in der Dunkelheit aufglühte und sofort wieder verschwand.

Jerry Potter lachte lautlos. Jetzt war ihm klar, dass es ein Jemand war, der auf ihn zukam. Ein Helfer, der hoffentlich nicht zu stark war. Der Junge war zudem irritiert. Er hätte gern den Clown gesehen, aber der ließ sich nicht blicken.

Dafür lag seine Welt dagegen. In dieser Welt möglicherweise, aber trotzdem in einer anderen. Nur war der Clown in der Lage, die Grenzen zu sprengen.

Darauf wartete Jerry.

Auch das kannte er, denn die andere Seite zeigte sich nicht unbedingt, wann er es wollte.

Also noch länger warten.

Oder?

Jerry Potter zuckte zusammen, als er vor sich in der Dunkelheit etwas hell aufblitzen sah. Das war das Zeichen, denn jetzt konnte er sich darauf verlassen, dass man ihn nicht allein lassen würde. Man würde sich stellen.

Ohne schon etwas mehr gesehen zu haben, klopfte das Herz des Jungen schneller. Er atmete auch heftiger, denn jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis sein neuer Freund erschien und ihm seine Hand reichen würde.

Noch ließ er sich nicht blicken. Aber er kam trotzdem näher. Das Licht war noch vorhanden, aber es hatte jetzt eine andere Farbe bekommen. Es schimmerte zwischen einem hellen Rot und einem dunklen Gelb.

War das Feuer?

Jerry konnte es nicht sagen. Er hatte seine Blicke auf dieses abstrakte Gebilde gerichtet, das plötzlich in der Luft schwebte. Es sah so aus, als hätte ein Maler etwas geschaffen, ohne dafür eine Leinwand zu brauchen.

Er kannte es. So war es immer. Der andere kündigte sein Kommen an, und er ging auch nicht zurück. Er kam auf Jerry zu, der ihn nicht aus den Augen ließ. Obwohl der andere ging, konnte man meinen, dass er den Boden gar nicht berührte und über ihm schwebte.

Rot und Gelb waren die Farben, die wie Feuer wirkten und jetzt zur Ruhe kamen.

Etwa in Kopfhöhe schwebten sie noch durch die Luft, was sich jetzt änderte, denn sie wurden starr. Aber das war nicht alles. In ihrer Starre bewegten sie sich trotzdem, bis alles an ihnen zum Stillstand kam und Jerry mal wieder den Atem anhielt. Denn vor ihm stand tatsächlich eine menschliche Gestalt.

Es war der Clown!

Er war da. Er war gekommen. Er stand jetzt vor dem Jungen und ließ sich bestaunen.

Clowns waren Figuren, die besonders von Kindern geliebt wurden. Das hatte seine Gründe. Man konnte sich schon über die Verkleidung freuen und natürlich über die Späße, die von einem Clown ausgingen.

Auch über ihn hier hätten die Kinder gestaunt, aber es stellte sich dann die Frage, ob sie über seine Verkleidung gelacht hätten. Vielleicht über das rote Haar, das wuschelig auf dem Kopf wuchs. Dazu gab es ein gelbes Gesicht mit einer roten Nase.

So weit war alles okay, die Kinder hätten sich gefreut – aber nicht bei diesem Clown!

Er hatte Augen, die mehr an Kohlestücke erinnerten, und als Augenbrauen dienten schwarze Bögen. Der Mund war einfach widerlich anzusehen. Die sehr breiten Lippen waren ebenfalls schwarz angemalt. Der Mund stand weit offen.

Bekleidet war der Clown mit einer dunklen Jacke, die in der Mitte zugeknöpft war. Eine Weste malte sich in der unteren Hälfte ab. Die freie Brust schimmerte in einem hellen Rot, als hätte man auf der nackten Haut Blut verschmiert.

Über die Hose musste man nichts sagen. Sie war schlicht und bestand aus einem schwarzen Stoff.

Und doch gab es bei diesem Clown noch etwas anderes. Eine Besonderheit, mit der ein Clown im Zirkus auf keinen Fall auftrat. Es war eine Stichwaffe, die er mit beiden Händen hielt, wobei er die Arme nach vorn gestreckt hatte.

Der Junge kannte die Waffe. Er kannte auch die Hände, die sie umklammerten, denn die Mittelfinger zeigten auf ihrer Haut einen hellen Totenschädel.

Jerry Potter stand und zitterte nicht. Das wollte er auf jeden Fall vermeiden. Er war dem Ruf gefolgt und wollte jetzt keine Angst zeigen.

Für ihn hatte der Clown keinen Namen, doch er konnte sprechen.

»Da bist du ja«, begrüßte er Jerry.

»So war es doch ausgemacht.«

»Aber sicher, das war es«, bestätigte der Clown, um sofort die nächste Frage zu stellen. »Kannst du schwören, dass dir niemand gefolgt ist?«

»Ja, das kann ich.«

»Dann werden wir das bald sehen.«

»Und mit mir? Was hast du mit mir vor? Warum bin ich hier? Was hast du dir dabei gedacht?«

»Du wirst es sehen.«

»Aber ich muss doch nicht dabei sein, verdammt noch mal. Ich bin einfach nicht …«

»Doch, das bist du, Freund Jerry. Ich habe mich deiner angenommen, und wenn ich so etwas tue, dann lasse ich es so gut wie nicht los. Du gehörst jetzt zu mir. Es ist ein Wendepunkt in deinem Leben, mein Freund.«

»Ähm … wie … wie das denn?«

»Du wirst zu mir kommen, und wir werden die ersten Wanderungen unternehmen.«

»Wanderungen? Wohin denn?«

»In meine Welt. Ich nehme dich mit. Ich habe mich dazu entschlossen, und du kannst nichts dagegen tun. Nicht mehr.«

Der Junge wusste nicht, was er noch denken sollte. Es war furchtbar, er fühlte sich so verdammt ausgeliefert, er wollte weg, aber er wusste auch, dass dies nicht möglich war. Der Clown würde immer schneller sein als er.

»Was hast du denn vor? Willst du mich töten?« Jerry hatte den nötigen Mut aufgebracht, um die Frage zu stellen.

»Nein, nur wenn du mir zu sehr auf die Nerven gehst, dann suche ich mir einen anderen Jungen. Bisher hast du noch gute Karten.«

Jerry hatte alles gehört, aber nichts begriffen. Es konnte auch so etwas wie eine Drohung sein. Er traute sich nicht, etwas zu sagen. Zu stark war allein die Anwesenheit des Clowns.

Der nickte und fragte: »Hast du alles begriffen, mein Junge?«

»Habe ich«, erwiderte Jerry krächzend.

»Gut …«

»Und jetzt?«, wagte Jerry zu fragen. Er bekam erst gar keine Antwort und dann eine, die ihn nicht befriedigte, denn der Typ streckte ihm die Hand entgegen.

»Was soll ich tun?«

Der Mund mit den schwarzen Lippen verzog sich zu einem Grinsen. »Du kommst jetzt mit.«

»Und weiter?«

»Wir werden eine Reise machen.«

Also doch. Eine Reise. Der Clown hatte öfter von einer Reise gesprochen, aber von einer ganz besonderen. Einer Reise, die man nirgendwo auf der Welt buchen konnte.

Der Clown hob die rechte Hand und lockte mit dem Zeigefinger.

Der Junge gab sich einen Ruck. Plötzlich dachte er nicht mehr an das, was war, es interessierte ihn nur, nach vorn zu dem Clown zu kommen, damit er die versprochene Reise antreten konnte.

Nach vier Schritten stand er vor ihm. Der Clown war gar nicht mal so klein, das merkte Jerry Potter, der trotz seines noch jungen Alters schon Erwachsenengröße hatte.

»Jetzt bist du hier, Junge. Bei mir. Bei deinem Meister fürs ganze Leben. Du hast bestimmt gedacht, dass dies unsere letzte Begegnung gewesen ist, aber das ist ein Irrtum. Wir stehen erst am Anfang. Der Weg ist noch weit, aber er ist zu schaffen.«

Der Junge begriff nichts. Er nickte nur. Etwas anderes konnte er nicht tun.

Der Clown umfasste Jerrys Hände. Die anderen Finger gaben eine Kälte und eine Wärme ab. Beides stieg in Jerrys Körper, und das von zwei verschiedenen Seiten.

Er wusste nicht, was mit ihm geschah. Er wusste nur, dass etwas passierte. Er verlor den Kontakt mit dem Boden. Wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Schaffte aus eigner Kraft auch nichts und hatte dann das Gefühl, als hätte man ihn hinein in ein Nichts gestoßen …

Mandy Potter hatte ihren Sohn gehen lassen. Oder gehen lassen müssen. Es gab für sie keine Chance, ihn zurückzuhalten, denn er hatte den Ruf empfangen, und dem würde er folgen. Immer und immer wieder.

Mandy Potter hatte alles versucht und doch keine Lösung gefunden. Ihr Sohn hatte nichts sagen können oder wollen. Es war sein Geheimnis, und das sollte es auch bleiben.

Mit einer Tatsache hatte sie sich getröstet. Von seinen nächtlichen Ausflügen war er immer wieder zurückgekehrt und hatte sich zu Hause sehr wohlgefühlt.

Auch in dieser Nacht würde es wahrscheinlich so laufen. Aber darauf wollte sich Mandy Potter nicht verlassen. Schon länger hatte sie mit dem Gedanken gespielt, ihren Sohn zu verfolgen, um herauszufinden, wo er sich zu dieser nächtlichen Zeit versteckte. Und ob man dies überhaupt als Versteck bezeichnen konnte.

Also los!

Im Haus hatte sie sich noch den Mantel übergezogen und erst mal abgewartet, ob sich noch etwas tat. Doch jetzt ging sie zur Haustür, atmete noch mal durch und öffnete sie.

Vorsichtig. Erst als sie weit genug offen stand, riskierte Mandy einen Blick ins Freie.

Da war nichts mehr von ihrem Sohn zu sehen. Doch das machte nichts. Sie kannte ja die Richtung. Es war in all der Zeit immer die gleiche geblieben.

Deshalb wusste Mandy auch, wohin sie gehen musste, um ihren Sohn zu finden …

Die Nacht war da. Sie hatte die Dunkelheit mitgebracht und auch die übliche Stille.

Es gab Zeiten, da hatte sie sich vor der Dunkelheit gefürchtet, aber das lag lange zurück. Jetzt wollte sie endlich sehen, was mit ihrem Sohn passierte.

Sie ging so schnell, dass sie manchmal sogar stolperte. Und so musste sie aufpassen, dass sie nicht hinfiel. Aber sie konnte sich immer wieder fangen.

Was trieb einen dreizehnjährigen Jungen mitten in der Nacht aus dem Haus in eine tiefe Dunkelheit hinein, die sicherlich nur Gefahren für ihn barg?

Die Frau wusste es nicht. Aber sie war eine Kämpferin und musste herausfinden, was da passiert war oder passierte. Die Umgebung hier kannte sie. Sich darin zu bewegen bedeutete kein Problem. Damit kam sie immer gut zurecht.

So auch in dieser Nacht. Die Richtung, die ihr Sohn eingeschlagen hatte, kannte sie auch, denn dieser Weg führte sie hinein in den nahen Wald.

Und dort kannte sich die Frau aus. Sie war oft genug im Wald gewesen. Vergessen hatte sie nichts. Und so fürchtete sie sich auch nicht vor diesem Gelände.

Mandy hatte den Eindruck, dass es immer dunkler wurde, je weiter sie ging. Normal war das nicht, aber die Frau überging es. Sie wollte weiter und konnte sich vorstellen, dass sie ihren Jungen am oder im Wald fand.

Sie sah nur nach vorn. Hörte den eigenen Atem, der immer lauter wurde, je mehr sie sich anstrengte. Die Augen hielt sie auch weit offen. Sie durfte auf keinen Fall etwas versäumen, wollte alles mitbekommen.

Bisher hatte sich nichts getan. Es war alles normal geblieben, dann aber zuckte die Frau zusammen. Nicht weil sie sich vertreten hatte, sie hatte etwas gesehen, und zwar vor ihr und ungefähr dort, wo der Wald seinen Anfang nahm.

Und jetzt?