John Sinclair 2178 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2178 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Leben wir in einer Welt ohne Überraschungen? Wohl nicht, denn immer wieder bietet das Leben etwas Neues.
Auch in diesem Fall, den wir erleben mussten. Da hatte jemand vor, die Menschheit durch eine Seuche in höchste Gefahr zu bringen.
In London fing er an. Da lebten seine Feinde. Das waren meine Freunde und ich.
Aber auch der Seuchenbringer hatte einen Namen. Er hieß Matthias ...

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhalt

Cover

Impressum

Der Seuchenbringer

Jason Dark’s Leserseite

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: camilkuo/shutterstock

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-9664-5

„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

www.john-sinclair.de

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Der Seuchenbringer

von Jason Dark

Matthias, Luzifers Stellvertreter auf Erden, lächelte kalt und nickte. Der Mann, der vor ihm kniete, sah aus wie ein Toter. Seine Handgelenke waren mit einer von der Decke hängenden Kette gefesselt, deren Eisenstacheln blutige Wunden in seiner Haut hinterlassen hatten.

Auch auf dem nackten Oberkörper des Mannes waren Wunden zu sehen. Seine Augen wirkten leer und tot. Die Wangen waren eingefallen, die dunkle Haare fielen wirr ins Gesicht. Es war nahezu unmöglich, sein Alter zu schätzen.

Matthias betrachtete sein Opfer mit kalten Blicken …

»Lebst du noch?«, fragte Luzifers Diener spöttisch.

Der Gequälte schaffte ein Nicken.

»Möchtest du auch weiterhin am Leben bleiben?«

»Ja«, brachte der andere mühsam hervor.

»Das höre ich gern. Aber dir muss auch klar sein, dass es ein besonderes Leben sein wird. Du wirst so weiterleben, wie ich es will. Und es ist gut, dass du so krank aussiehst. Krank und verletzt. Das wird bei den Menschen für Mitleid sorgen. Genau das brauchen wir. Mitleid.«

»Da…dann lässt du mich frei?«

»Sagen wir so: Ich lasse dich laufen, damit du meinen Plan in die Tat umsetzt. Du stehst ab jetzt unter meiner Kontrolle.« Matthias nickte. »Ich habe dich nicht grundlos durch die Hölle geschleift und im Fegefeuer gestählt. Ab jetzt wirst du für mich arbeiten, und es gibt kein Zurück.«

Der Gezeichnete hatte alles gehört. »Wann komme ich denn frei?«

Da kicherte Matthias. »Hör zu, Arnaud, du bist schon frei. Aber du wirst nur noch das tun, was in meinem Sinn ist. Hast du verstanden?«

»Ja, das habe ich. Und ich werde dich auch nicht enttäuschen, mein Herr.«

»So ist es richtig. Und denke immer daran, dass du eine Marionette bist. Für mich und für die Hölle. Steh immer auf meiner Seite, und bringe die neue Botschaft der Hölle. Und vergiss nie, dass du unter meiner Kontrolle stehst. Ich sehe alles.«

»Das weiß ich jetzt. Und wie geht es weiter?«

»Ich entlasse dich und schaffe dich zu deinem ersten Einsatzort. Sie werden sich deiner annehmen, weil es einfach zu ihren Aufgaben gehört.«

»Und weiter?«

»Du wirst dort bleiben, und du wirst das anwenden, was du in der Hölle gelernt hat. Erinnere dich an deine Folter. Sie ist ein Kinderspiel gegenüber dem, was dir noch bevorsteht. Daran solltest du immer denken. Enttäusche mich nicht. Wenn ich das merke, kann ich gnadenlos sein.« Der Sprecher mit den kalten Augen nickte.

Arnaud gab eine schnelle und auch hastige Antwort. »Du kannst dich auf mich verlassen. Schließlich verdanke ich dir mein Leben.«

Matthias war zufrieden. Dieser Mensch würde gehorchen …

Die Nacht senkte sich langsam über London.

Der große Bau stand auf einem freien Platz abseits der Stadt, umgeben von viel Natur, kleinen Bächen und Kanälen, die von Menschen in schlichten Booten befahren wurden. Die Straßen in diesem Gebiet ließen sich an einer Hand abzählen.

Eine etwas breitere Straße führte nach Windsor. Andere wirkten so, als würden sie irgendwann im Gelände verschwinden, weil sie plötzlich nicht mehr zu sehen waren.

Die abendliche Ruhe gehörte dazu, und sie hatte es auch verstanden, das große Haus einzulullen, das wie eine alte Burg ohne Türme aussah. Doch dieser Bau war ein Krankenhaus, das die Menschen aus London aufnahm, wenn dort die Krankenhäuser überfüllt waren.

In diesem Haus in der recht einsamen Gegend hatte man immer den einen oder anderen Weg frei.

Die Straße, die zum Krankenhaus führte, lag im Dunklen, sodass der Fahrer des Autos sich vom Licht der Scheinwerfer leiten ließ.

Neben Matthias saß sein neuer Diener: ein zerrissenes Hemd über dem nackten Oberkörper, eine enge schmutzige Hose aus Leder, Blutkrusten im Gesicht und wirre dunkle Haare, die auf dem Kopf des Mannes wuchsen.

Angeschnallt saß er da und sagte kein Wort. Aber er wusste, was ihm bevorstand, und er war fest entschlossen, den Fahrer nicht zu enttäuschen, der seinen Wagen sehr sicher lenkte und den Blick stets nach vorn gerichtet hielt.

Zu sagen gab es nichts. Zumindest nicht für den Beifahrer. Der versuchte erst gar nicht, eine Frage zu stellen. Er blieb sitzen und starrte hin und wieder seine Hände an, die noch zahlreiche Blutflecken aufwiesen.

Insgesamt betrachtet war der Mann für seine neue Aufgabe gerüstet, nur das Ziel mussten sie noch erreichen. Und das würde nicht mehr lange dauern, denn weiter vorn sah man bereits die Lichter des Krankenhauses. Neben dem Eingang gab es die Kurzparkplätze, auch sie wurden von Lampen erleuchtet.

Bis dorthin wollte Matthias nicht fahren.

Er bog in einen Seitenweg ein, der an einem von Bäumen umstandenen Rondell endete, auf dem sich nichts tat. Kein Auto war dort abgestellt worden. Langsam lenkte Matthias den Wagen in die Rundung hinein und hielt an.

»Du weißt Bescheid?«, wandte er sich an seinen Beifahrer.

»Ja. Man wird mich aufnehmen müssen und mir ein Zimmer geben.«

»Ich gehe davon aus, dass man dich untersuchen wird. Da muss in Krankenhäusern so sein. Hast du noch Fragen?«, wollte Matthias wissen. »Gut vorbereitet hast du dich ja. Da kann eigentlich nichts schiefgehen.«

»Bei mir ist alles gut.«

»Okay«, sagte Matthias, »dann wirst du bald im Sinne der Hölle handeln.« Er lächelte. »Jetzt fangen die düsteren Zeiten erst an …«

Es war kein weiter Weg, den Arnaud zurückzulegen hatte. Das Licht in der Nähe des Eingangs lockte ihn, und er brauchte auch nicht lange, um sein Ziel zu erreichen.

Die Hälfte der Strecke war er noch normal gegangen. Das änderte er bald, denn wenn einer vom Krankenhauspersonal nach draußen blickte, dann sollte er einen Menschen sehen, der beinahe am Ende seiner Kraft war, damit er nicht auf die Idee kam, ihn wegzuschicken.

Je näher er dem Eingang kam, desto schwerer fiel ihm das Gehen. Arnaud wusste auch, dass die Eingänge der Krankenhäuser überwacht wurden.

Es waren nur noch wenige Schritte, die er zurückzulegen hatte. Er spielte jetzt einen Menschen, dem es noch schlechter ging. Beim Gehen warf er die Arme in die Höhe und sah, was passierte.

Ja, er wurde gesehen. Plötzlich schwang die Glastür des Eingangs auf. Zwei Männer in heller Kleidung erschienen, beschleunigten ihre Schritte und konnten letztendlich doch nicht verhindern, dass der taumelnde Mann zusammenbrach, bevor sie ihn erreichten.

Sekunden später waren sie bei ihm. Er kniete und schwankte.

»Können Sie noch gehen?«

»Ich … versuche es.«

»Wir helfen Ihnen.«

Arnaud kam hoch. Er musste achtgeben, dass er nicht zu fit wirkte, aber die beiden Männer merkten nichts. Sie schafften den Mann ins Haus, und innerhalb weniger Sekunden war eine fahrbare Trage vorhanden, auf die der neue Patient gelegt wurde. Der Weg, den er nehmen musste, stand fest. Ab in die Notaufnahme. Dort würde man sich um ihn kümmern.

Das wusste auch Arnaud, und auf seinen Lippen lag ein wissendes Lächeln.

Es war alles so gekommen, wie es geplant war …

Zwei Kugeln hatte der Yard-Beamte abbekommen, der bei einem Überfall auf einem Ausflugsschiff auf der Themse einen Mann gestört hatte.

Der Ablauf der Überfälle war immer der Gleiche. Einer der Gangster raubte die Passagiere aus, sprang danach ins Wasser und von wurde einem Komplizen aufgefischt.

Bisher war dabei immer alles glattgelaufen. Bis zu dem Tag, als Clint Walker mitgefahren war. Ein Yard-Beamter, der mit seiner Frau und den beiden Kindern einen Ausflug hatte machen wollen.

Clint hatte den Hundesohn stoppen wollen, aber nicht damit gerechnet, wie brutal der Räuber war. Er hatte den Polizisten kurzerhand niedergeschossen.

Er war entkommen, während der Polizist schwer verletzt auf dem Deck zurückgeblieben war. Glücklicherweise kam er noch früh genug in ärztliche Behandlung, da hatte die Wasser-Polizei auch kräftig mitgeholfen, und so hatte er gerettet werden können.

Im Krankenhaus war er operiert worden, und musste noch recht lange bleiben, bis er den Dienst wieder aufnehmen konnte.

Ich, John Sinclair, kannte den Kollegen. Wir hatten uns öfter mal in der Kantine getroffen und waren uns sympathisch gewesen. Clint Walker hatte mich auch mal zu sich nach Hause eingeladen, aber dazu war es nicht gekommen. Es lag an der fehlenden Zeit und an meinen Feinden, die mir kaum einen freien Tag gönnten.

Den Krankenbesuch hatte ich für den frühen Abend eingeplant. Bis zum Krankenhaus musste ich ein Stück fahren und wollte deshalb früher aus dem Büro verschwinden.

Mein Freund und Kollege Suko wusste auch, wohin ich wollte. Er fuhr nicht mit, weil er Clint Walker nicht kannte. Er gab mir nur den guten Rat, aufzupassen.

»Auf was denn?«

Suko runzelte die Stirn. »Hast du nicht gelesen, dass es in einem bestimmten Krankenhaus zu unheimlichen Vorgängen gekommen ist?«

Ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl fallen. »Was genau meinst du damit?«

Suko winkte ab. »Nun ja, ich muss zugeben, dass ich es nicht in einer der Zeitungen gelesen habe, sondern in einem geheimen Polizeibericht. Da war die Rede von einer Seuche, die sich in einem bestimmten Gebiet ausgebreitet hatte und die die Ärzte nicht in den Griff bekamen.«

»Was für eine Seuche denn?«

»Das weiß ich nicht. Aber die Patienten sind gezeichnet. Jetzt sucht man natürlich nach dem Ursprung. Aber gefunden wurde nichts. Man ging davon aus, dass der Keim trotzdem in dem Krankenhaus zu finden war, spielte schon mit dem Gedanken einer Räumung, aber das wollten die Chefs nicht.«

»Hm«, entgegnete ich. »Wo liegt das Krankenhaus?«

Suko winkte ab. »Du musst es nicht lange suchen. Am Stadtrand von London. Und wenn mich nicht alles täuscht, ist es genau das Krankenhaus, dem du einen Besuch abstatten willst.«

Ich nickte. »Ein Seuchenhaus.«

»Das kann man nicht unbedingt sagen. Aber da sind schon Menschen in Mitleidenschaft gezogen worden.«

»Wie viele weißt du nicht?«

»Nein, John. Ich habe auch nur durch einen Zufall erfahren. Ob da wirklich etwas dran ist, das steht in den Sternen. Ich wollte nur Bescheid geben, als ich hörte, wen du heute Abend noch besuchen willst.«

»Das war auch gut.« Ich zuckte mit den Schultern. »Es kann durchaus sein, dass Clint etwas gehört oder gesehen hat.«

Dann wurde es Zeit für mich. Ich hatte Clint Walker versprochen, ihn am frühen Abend zu besuchen, und deshalb musste ich mich beeilen.

»Ich gebe dir auf jeden Fall Bescheid, Suko, sollte ich mehr erfahren.«

»Ja, tu das.«

Ich winkte ihm kurz zu und verließ unser gemeinsames Büro schon nachdenklich …

Man hatte mir gesagt, wo ich den Kollegen finden konnte. Hoch in die zweite Etage musste ich gehen.

Krankenhäuser können ruhig, aber auch sehr belebt sein. An diesem Abend überwog die Ruhe. Auch in dem Gang, den ich durchschritt, um das Zimmer des Kollegen zu erreichen.

Nicht weit von einem Seitenfenster entfernt blieb ich stehen und warf einen Blick nach draußen. Ein Flugzeug zog dicht über das Haus hinweg. Es war in London gestartet und musste erst noch an Höhe gewinnen.

Dass Krankenzimmer in England nicht eben eine Offenbarung sind, das wusste ich genau. So war ich nicht überrascht, als mein Blick auf drei Betten fiel, die sich im Zimmer verteilten. Alle waren belegt, das sah ich sofort, und ich entdeckte auch Clint Walker. Er lag am weitesten von der Tür entfernt, in der Nähe eines der Fenster. Gehört hatte er mich wohl nicht, denn er las in einem Buch, das er erst sinken ließ, als ich an seine Seite trat und ihn ansprach.

»Hallo, Clint …«

Er sah mich an und schüttelte dann den Kopf. »Bist du es wirklich, John?«

»Sogar in Lebensgröße.«

»Das ist super.« Wir klatschten uns ab.

Mitgebracht hatte ich nur mich persönlich, und das reichte auch. Ich wollte natürlich das Wichtigste wissen und stellte die übliche Frage. »Wie geht es dir?«

»Ich kann nicht klagen.«

»Aber es könnte besser gehen – oder?«

»Da sagst du was.« Er verzog schmerzlich den Mund, und ich hakte sofort nach.

»So happy bist du nicht …«

»Das kannst du laut sagen. Eine Kugel hat mich zu beschissen getroffen. Sie jagte in meinen Rücken.«

»Und?«

»Kannst du dir den Rest nicht denken?«

Ich merkte, dass ich einen roten Kopf bekam. Denn plötzlich hielt mich ein schlimmer Gedanke fest.

»Liegt es an deiner Bewegungsfähigkeit?«

»Das kann man so sagen, John.«

Er sprach das Wort nicht aus, dafür ich. »Gelähmt?«

Scharf holte er Luft und gab danach die Antwort. »Man weiß es noch nicht genau. Aber ich soll bald in eine Spezial-Klinik überführt werden.«

»Da drücke ich dir die Daumen.«

Clint Walker antwortete nicht, doch ich sah, dass er mit den Tränen kämpfte.

»Ich denke, dass du Glück gehabt hast. Und du wirst auch weiterhin Glück haben.«

»Schön wär’s.«

»Warte es ab.« Mir fiel wieder ein, dass ich ihn etwas fragen wollte. »Ich denke, du hast hier schon einen Überblick bekommen, was das Krankenhaus angeht.«

»Habe ich, John. Ich liege ja nicht nur hier im Bett. Ich komme auch hin und wieder rum.«

»Mit dem Rollstuhl?«

»So ist es.« Er lachte auf. »Den kann ich sogar schon alleine fahren.« Er sah mich schräg an. »Ich bin ja hier und habe das nicht verloren, was man Spürnase nennt. Du stellst mir bestimmte Fragen. Könnte es sein, dass du auch ein Problem hast?«

»Nein, nein, kein Problem.«

»Aber etwas beschäftigt dich.«

»Kann sein.«

Clint Walker schlug mit der flachen Hand auf die Decke. »Rück schon raus mit der Sprache. Was ist los?«

»Man redet über diese Klinik.«

»Aha. Kritisch?«

»Nicht direkt kritisch, Clint. Es sind nur Dinge passiert, die man nicht so leicht erklären kann. Es geht um einige Sterbefälle. Genauer gesagt um einige zu viel. Um Menschen, die an einer Krankheit gestorben sind, die man als Seuche bezeichnen kann.«

»Seuche?«

»Ja, du hast richtig gehört.« Ich nickte. »Es geht um eine Seuche, die bei einigen Patienten hier aufgetreten sind.«

»Und welche Seuche?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Das lässt sich nicht sagen. Man steht vor einem Rätsel. Aber man hat nichts an die Öffentlichkeit dringen lassen. Ich weiß, dass das Wort Seuche nur behutsam und vorsichtig ausgesprochen wird. Es kann noch immer Panik unter den Menschen geben. Deshalb habe ich so reagiert.«

»Das war gut.« Der Kollege lächelte. »Aber wie geht es weiter? Was willst du unternehmen? Ich denke doch, dass du was unternehmen willst.«

»Genau.«

»Und was?«

»Keine Ahnung. Es ist vor allen Dingen wichtig, dass ich mit den Verantwortlichen hier rede. Vielleicht findet sich eine Spur. Aber das ist Zukunftsmusik.«

Er lachte. »Wohl die nahe Zukunft, wie ich dich kenne. Du bist doch keiner, der auf einem bestimmten Gebiet was anbrennen lässt.«

Ich dachte daran, dass ich mich verabschieden musste, tat dies und sah Tränen in den Augen meines Bekannten. Er schickte mich mit Handbewegungen aus dem Zimmer.

Ich konnte Clint Walker verstehen. Zwar stand noch nicht hundertprozentig fest, dass er sein Leben lang gelähmt bleiben würde, aber vieles deutete darauf hin. Er war nicht der einzige Polizist, den dieses Schicksal getroffen hatte, und auch ich machte mir manchmal Gedanken, ob es mich nicht auch mal erwischte.

Ich hielt mich wieder im Flur auf und atmete warme Luft ein, die den typischen Krankenhausgeruch mitbrachte.

Nun ja, ich hatte meine Pflicht getan und wollte das Krankenhaus wieder verlassen.

An den Kollegen dachte ich nicht mehr. Dafür aber an das, was man sich auch sagte. Dass es in diesem Krankenhaus zu ungewöhnlichen Todesfällen gekommen war und man sogar den Begriff Seuche verwendete.

Ich musste wieder durch die Tür am Ende des Gangs, aber bis dort kam ich nicht, denn vor mir öffnete sich eine Tür, und ein Bett mit einem Kranken wurde in den Gang geschoben.