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Der Tod hat viele Gesichter. Das wusste ich, das hatte ich alles schon erlebt. Als Killer, Terrorist, Amokläufer und als dämonische und schwarzmagische Wesen.
Man lernt ja nicht aus. In diesem Fall bekam ich es mit einer neuen Variante zu tun.
Der Tod zeigte sich in der Gestalt einer Höllenschlange ...
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Seitenzahl: 138
Veröffentlichungsjahr: 2020
Cover
Impressum
Schlangen-Terror
Briefe aus der Gruft
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln
Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Timo Wuerz
Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-9978-3
„Geisterjäger“, „John Sinclair“ und „Geisterjäger John Sinclair“ sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.
www.john-sinclair.de
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www.bastei.de
Schlangen-Terror
von Jason Dark
Der Tod hat viele Gesichter. Er kann als gnadenloser Killer kommen. Oder als Terrorist, dem alles Menschliche egal ist. Manchmal auch als Familienmitglied, das Amok läuft.
Und doch gab es eine Bedrohung, an die niemand dachte, weil man sie nicht kannte. Da kam der Tod in der Gestalt einer Höllenschlange …
Vielleicht hätte Ed Morton sein Haus mehr in die Nähe des Ortes bauen sollen, aber das hatte er nicht getan. Außerhalb war das Land billiger, und das hatte damals gezählt.
So stand das Haus recht einsam, und so blickte man nur gegen die Lichter vom Mallow, einer kleinen Stadt, die zudem ein Verkehrsknotenpunkt war. In einem Land wie Irland war so etwas wichtig.
Um Ed Mortons Haus herum war es einsam, und an diesem späten Nachmittag fühlte er sich noch einsamer. Seine Frau und die beiden Kinder besuchten Verwandte und würden erst später in der Nacht zurückkehren.
Der Spätsommer war zurzeit recht kühl, und so hatte Morton schon die Heizung anstellen müssen. Er wusste ja, dass seine Frau schnell fror, und sie sollte es warm haben, wenn sie mit den beiden Kindern nach Hause kam.
Ihm selbst war es zu warm geworden, und deshalb ging er vor die Tür, um etwas Frische zu tanken. Eine Strickjacke hatte er lose über seine Schultern geworfen.
Wenn er das Haus verließ, dann fiel sein Blick auf einen schmalen Weg, der vom Haus wegführte und in die Straße mündete, die er nehmen musste, um nach Mallow zu kommen.
Ed fuhr meistens mit dem Rad. Nur wenn es regnete, nahm er den Jeep. An diesem Abend war es zwar kühl, aber es nieselte nicht.
Er ging ein paar Schritte nach vorn und blieb stehen. Hier wurde er von einem warmen Wind getroffen, der noch eine sommerliche Wärme enthielt, was ihm gut tat.
Morton atmete tief durch. Die Luft liebte er ebenso wie den Himmel über ihm, der immer wieder das Aussehen wechselte.
Heute sahen die weißen Wolken aus, wie verschieden große Schiffe, die sich auf einem Meer verteilten. Tief im Westen war noch der rote Schimmer einer sinkenden Sonne zu sehen. Der letzte Gruß eines vergehenden Tags.
Um ihn herum hatte sich die Stille ausgebreitet. Nichts drang an Mortons Ohren. Auch von der Straße her war nichts weiter zu hören. Es fuhr kein Auto auf Mollow zu, und von der Stadt selbst bewegte sich auch keiner.
Morton rauchte Pfeife. Er hatte aber seiner Frau versprochen, dies nicht innerhalb des Hauses zu tun, sondern draußen, wo er niemanden störte.
Das wollte er auch jetzt. Die Pfeife hatte er im Haus bereits gestopft, er musste den Tabak nur noch anzünden. Das wollte er auch. Sein Sturmfeuerzeug steckte in der rechten Jackentasche. Er holte es hervor und wollte die Flamme erscheinen lassen, als er damit nicht anfing.
Etwas hatte ihn gestört!
Und zwar etwas, das nicht hierher gehörte. Ein Geräusch, ein leises Zischen, das von einem Schaben begleitet wurde.
Morton war irritiert. Das Feuerzeug verschwand wieder in der Tasche, dann blickte er nach unten – und glaubte seinen Augen nicht mehr trauen zu können.
Vor ihm bewegte sich eine Schlange.
Aber was für eine!
Morton war kein Schlangenkenner, aber so eine hatte er noch nie gesehen. Nicht nur wegen der Dicke und Länge, die besonders hervortrat, nein, auch die Haut war außergewöhnlich, sie schimmerte rötlich, und das war ihm ebenfalls suspekt.
Er sah den Kopf. Auch die Augen. Und er hatte dabei das Gefühl, nicht von Schlangenaugen beobachtet zu werden, sondern von ganz anderen. Das war möglicherweise ein menschlicher aber böser Blick.
Dann gab es noch das Maul. Es war breit. Es stand auch offen, da war die gespaltene Zunge zu sehen, die ebenfalls einen roten Farbton bekommen hatte.
Edward Morton stand auf dem Boden und bewegte sich nicht. Dazu war er nicht fähig. Er bekam seine Starre nicht weg. Anders die Schlange. Mit geschmeidigen Bewegungen näherte sie sich dem Menschen, und der Mann wusste in diesem Moment nicht, was er tun sollte.
Bilder huschten durch seinen Kopf. Er hatte schon Filme über Riesenschlangen gesehen und wusste auch, dass sie die Kraft hatten, einen Menschen zu erdrücken. Er war zwar kein Fachmann, aber wenn er sich das Tier ansah, dann traute er ihm zu, dass es einen Menschen töten könnte.
Für ihn gab es nur eine Lösung. Er musste den Rückzug antreten, und das so schnell wie möglich. Mit einer raschen Drehung bewegte er sich auf der Stelle und lief die wenigen Schritte bis zur Haustür, die er nicht geschlossen hatte.
Hastig sprang er über die Schwelle und rammte die Tür zu. Erst jetzt stieß er den Atem aus. Sein Herz raste. Morton war eigentlich kein Angsthase. Das hatte er schon des Öfteren bewiesen, aber diese Riesenschlange war schon verdammt anders und seiner Meinung nach auch gefährlich und sogar tödlich. Und dann hatte er Glück gehabt, diesem Schlangenmonster entkommen zu sein.
Aber wo steckte es jetzt? War es in der Lage, auch ins Haus zu kommen? Dieser Gedanke sorgte bei ihm für einen leichten Schweißausbruch. Er war bis in die Küche gelaufen. Dort wollte er nicht bleiben. Er wusste einen besseren Platz.
Es war seine kleine Werkstatt. Hier verdiente er sein Geld. Er übte einen Beruf aus, den es fast gar nicht mehr gab. Ed Morton arbeitete als Korbflechter. Ihm und seiner Familie war es nie gut gegangen, die Körbe, die sie auf den Märkten anboten, wollte kaum jemand haben.
Das allerdings hatte sich in dem letzten Jahr geändert. Die Menschen waren umweltbewusster geworden. Auf Plastik wurde verzichtet, und wer einkaufte, der benutzte jetzt wieder Körbe oder Stofftaschen. Einen besseren Schwung konnte es für einen Korbhersteller nicht geben.
Die Werkstatt befand sich in einem Anbau. Als er die Tür öffnete, da roch er bereits sein Arbeitsmaterial. Es war ein Geruch, den er sehr schätzte.
Körbe, wohin er sah. Aber auch zwei Arbeitstische. Vor einem der beiden nahm Ed Morton Platz, griff aber nicht zu seinen scharfen Messern, sondern wartete ab, bis er sich wieder erholt hatte.
Der Anblick der Riesenschlange hatte ihn doch verdammt hart getroffen, und er fragte sich, woher die wohl gekommen war.
Ausgebrochen aus einem Zoo? Das glaubte er selbst nicht. Zudem lag keiner in der Nähe. Nein, die Schlange musste woanders herkommen.
Er saß an seinem wuchtigen Schreibtisch, der neben zwei Schubladen auch einen kleinen Schrank beinhaltete.
Dessen Tür zog Ed Morton auf.
Er musste sich nicht mal groß bücken, um die Flasche mit bestem irischen Whisky hervorzuholen. Für ihn war der Alkohol so etwas wie Medizin, und die konnte er jetzt vertragen.
Mehr als die Hälfte der Flüssigkeit war noch vorhanden. Auf ein Glas verzichtete der Mann. Er trank direkt aus der Flasche.
Es gluckerte bis in die Kehle hinein, und der Korbmacher gönnte sich einen langen Schluck. Er pustete, als er die Flasche wieder absetzte. Dann stieß er auf und ließ sich auf seinem Stuhl zurücksinken. Der Schluck hatte ihm gutgetan.
Ed stellte die Flasche wieder in den Schrank und kümmerte sich gedanklich um die Schlange. Für ihn war sie eine Mutation. Wie sie entstanden war, blieb ihm ein Rätsel.
Er fragte sich, ob diese Riesenschlange ein Einzelexemplar gewesen war oder nicht.
Eine Antwort konnte er auch darauf nicht geben, aber der Gedanke wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Nur wenn er hier in der Werkstatt sitzen blieb, würde er die Antwort nicht bekommen.
Es gab nur eine Lösung. Er musste nachsehen, auch wenn ihm das nicht leichtfiel, weil er diese relative Sicherheit verließ. Aber das war jetzt egal. Er konnte nicht immer in seinem Arbeitszimmer bleiben.
Mit kaum hörbaren Schritten näherte er sich der Tür. Das einzige Geräusch, das er hörte, war das Klopfen seines Herzens. Außerdem rann eine Gänsehaut über seinen Rücken.
Es war eine normale Tür. Er hatte sie schon unzählige Male geöffnet.
Doch jetzt stellten sich ihm die Haare quer. Er fürchtete sich davor, dann aber gab er sich einen Ruck und drückte den Oberkörper nach vorn, damit er sein Ohr gegen die Tür drücken konnte.
Dabei hielt er sein Zittern unter Kontrolle – und hätte aufatmen können, weil alles normal war, denn er hörte nichts, gar nichts. Stille, das war es.
Dann dachte er daran, dass Schlangen sich lautlos bewegen konnten. Auch das machte ihn nervös, aber er hatte sich etwas vorgenommen und zog es durch.
Ed Morton öffnete die Tür.
Er riss sie nicht auf. War vorsichtig. Gab sich mit einem Spalt zufrieden.
Die andere Seite aber auch. Sie hatte nicht grundlos hinter der Tür gelauert und setzte jetzt alles ein, um ans Ziel zu gelangen. Als hätte man ihren Körper eingeölt, drängelte sie sich durch den Spalt, und Morton hatte keine Zeit mehr, die Tür zu schließen.
Aus großen Augen musste er mit ansehen, wie die verdammten Schlangen sein Zimmer regelrecht überschwemmten …
☆
Bevor ihn die ersten Tiere erreicht hatten, sprang Morton zurück.
Er schrie nicht, er hatte nur seinen Mund offen stehen. Beim Zurückgehen schwankte er und ruderte mit den Armen. Die Augen hielt er weit geöffnet, den Mund ebenfalls, aber beim Zurücklaufen drang kein einziger Laut daraus hervor.
Den Blick hatte er zwangsläufig nach vorn gerichtet, und seine Augen waren weit aufgerissen, als könnte er noch immer nicht glauben, was er dort zu sehen bekam.
Die Schlangen kamen – und wie!
Durch ihren Druck hatten sie die Tür weit geöffnet, und es gab jetzt nichts mehr, was sie noch hätte daran hindern können, den Raum in Beschlag zu nehmen.
Sie waren schnell. Sie waren auch wild. Eine versuchte, die andere zu überholen. Dabei knäulten sie sich zusammen, schwangen ihre Köpfe hin und her, und es gab kein Hindernis, was sie aufhalten konnte. Wenn es sein musste, dann kletterten und glitten sie darüber hinweg, geradewegs auf den Mann zu.
Ed Morton wusste nicht, was er tun sollte. Er war so weit wie möglich zurückgewichen. Er wünschte sich, er könnte in die Wand hineingleiten, doch das war leider unmöglich.
Also blieb er stehen. Sah nach vorn. Sein Gesicht war schweißüberströmt.
Ed sah sein Ende dicht vor sich, und es war kein normaler Tod für ihn, sondern ein schlimmer. Er ging davon aus, vergiftet zu werden und fragte sich, wie das sein würde. Ob er Schmerzen erleiden musste oder ob er erstickte.
Eine Antwort gab es nicht für ihn. Nur die Angst, und die hatte ihn starr werden lassen.
Sie kamen.
Immer näher glitten sie an ihn heran. Wären sie Menschen gewesen, sie hätten sicherlich gejubelt. So aber geschah alles sehr leise. Nur manchmal war ein Schaben zu hören.
Und dann waren sie da!
Die ersten Tiere hatten ihn erreicht. Ed Morton spürte so etwas wie ein Zupfen, als ihn die Schlangen berührten. Dann den leichten Druck, als sie an seinem Körper in die Höhe glitten.
Es war für ihn nicht schlimm, nur ein ungewöhnliches Empfinden hatte sich in ihm breitgemacht. Er fühlte sich seltsamerweise durch die Biester nicht bedroht, aber er merkte doch, dass die Masse der Schlangen einen gewissen Druck auf seinen Körper ausübte, denn die Höhe des Herzens hatten sie längst erreicht.
Damit gaben sie nicht zufrieden, sie bewegten sich weiter, auf das Gesicht zu.
Ed Morton tat nichts mehr. Die Tiere waren überall. Von den Zehen bis zur Stirn bildeten sie eine dicke Masse, die immer mehr Druck auf ihn ausübte.
Er riss den Mund auf. Wollte Luft holen, aber das ließen die Tiere nicht zu.
Der Mund stand für einen Moment offen, und genau das nutzten die Tiere aus.
Ein Schlangenkopf schob sich hinein und fand den Weg zum Innern der Kehle. Da blieb Morton die Luft weg, er konnte nur noch durch die Nase atmen.
Sekundenlang nur, dann legte sich der Schlangenkörper quer über sein Gesicht und erwischte auch die Nase. Jetzt war es vorbei mit dem Luftholen.
Es wurde schlimm für ihn, die reinste Folter, er versuchte zu atmen, aber das war nicht möglich. Vor seinen Augen erschienen die ersten Schatten, die Ed Morton als Todesboten ansah.
Es war einfach nur grausam. In seinem Kopf zuckte es. Jede Faser seines Körpers schrie nach Luft. Der Tod war nah. Er rückte immer näher – und plötzlich spürte Ed Morton nichts mehr.
Sein Lebensfaden riss mit einem seltsamen Geräusch, das in den Ohren Widerhall fand.
Dann kam die Schwärze.
Sie war brutal.
Und sie deckte alles zu …
☆
Die Tiefe war da, aber sie war nicht mehr schlimm. Er stieg aus ihr hervor, und hatte das Gefühl, wieder in ein Leben gesteckt zu werden.
Das Jenseits wollte ihn nicht. Weder der Himmel noch die Hölle. Man spie ihn wieder aus, und plötzlich war er in der Lage, Luft zu holen.
Ja, ja, das schaffte er, und er wollte es nicht glauben, dass er noch lebte. Eigentlich unmöglich. Er war gestorben, oder hatte er nur das Gefühl gehabt, gestorben zu sein?
So musste es sein. Dass er aus dieser Tiefe erwachte, das bildete er sich nicht ein. Das passierte tatsächlich. Er lebte, und er war wieder da, denn es gelang ihm sogar, die Augen zu öffnen.
Nein, da war keine Dunkelheit, die ihn umgab. Nur ein Raum, in dem eine Lampe ihr Licht verteilte, und als er genauer hinsah, da fiel ihm auf, dass es ein Raum war, den er kannte. Die Erinnerung kehrte zurück.
Es war sein Arbeitszimmer.
Beinahe hätte er gelacht. Aber das strich er wieder aus seinem Gedächtnis. Er wollte sichergehen, dass er keinen Traum durchlebte und kniff sich selbst in den Arm.
Ja, das war zu spüren. Also lebte er und befand sich wieder in der Normalität. Nichts hatte sich verändert, bis auf eines, etwas sehr Wichtiges.
Es gab keine Schlangen mehr!
Urplötzlich hatte er wieder an sie denken müssen, denn ihr Anblick war das Letzte, was er in seinem Leben wahrgenommen hatte.
Und jetzt?
Es war niemand mehr da. Er sah keinen Feind. Er hockte allein in seinem Arbeitszimmer auf dem Boden und dachte an die Schlangen, die er gesehen hatte.
Das war verrückt, das war zudem nicht nachvollziehbar. In Irland gab es keine Schlangen. Einer Legende nach hatte sie der Heilige St. Patrick aus dem Land verbannt.
Und jetzt das!
Ed Morton saß weiterhin auf dem Boden, starrte nach vorn und zugleich ins Leere. Er hatte sich wieder etwas gefangen und war auch in der Lage, nachzudenken.
Eine Frage baute sich vor ihm auf. Wo steckten die Schlangen? Wohin waren sie verschwunden?
Die Frage beschäftigte ihn, und er nahm auch nicht an, dass alles nur ein Traum gewesen war. Nein, er hatte es erlebt. In seinem Mund spürte er einen bitteren Geschmack. Der war neu für ihn, den hatte er zuvor nicht gekannt.
Da war mit ihm schon etwas passiert.
Ed Morton stöhnte auf. Er dachte dabei an seine Frau und seine Kinder, die noch nicht zurück waren. Sie würden kommen, und er wusste nicht, was er ihnen erzählen sollte.
Am besten gar nichts. Er hatte das Glück, dass die Schlangen keine Spuren hinterlassen hatten. So würde die Familie nichts merken.
Hoffentlich nicht!
Mit diesem Gedanken machte er sich bereit, seine Position zu verlassen. Er konnte nicht stundenlang auf dem Boden sitzen bleiben.
Ed Morton stand auf. Es fiel ihm nicht leicht. Zweimal fiel er wieder zurück, dann stützte er sich so gut ab, dass er sich auf den Beinen halten konnte.
Er stand. Breitbeinig und etwas geduckt. Don Mund hatte er verzogen und holte scharf Luft. In seinem Kopf tuckerte es. Alles Folgen des Erlebten.
Für ihn war es jetzt wichtig, dass er noch eine Weile allein blieb.
Er musste mit sich selbst zurechtkommen, bevor seine Familie antanzte. Es war wichtig, dass er sich so normal wie möglich gab, und deshalb wollte er sich erst mal ansehen, und das konnte er am besten im Bad vor dem großen Spiegel.
Ein wenig mulmig war ihm schon zumute, als er die Tür aufdrückte und die Schwelle überstieg. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er an die Schlangen, aber dieser Raum hier war frei von ihnen, und das erleichterte ihn schon mal.