John Sinclair 2227 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2227 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Sie hieß Violetta Valeri. Sie sah toll aus. Sie war schön. Aber sie war auch schön wie die Sünde, wie es hieß.
Und sie traf auf mich. Auch ich war wie verhext. So etwas war mir noch nie passiert. Sie war ein Schuss, sie war ein Hammer, aber sie war auch eine Schönheit, die der Teufel schuf ...


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Seitenzahl: 140

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Schönheit, die der Teufel schuf

Jason Dark's Leserseite

Vorschau

Impressum

Schönheit, die der Teufel schuf

von Jason Dark

Die Tiefgarage erinnerte mich an eine nur spärlich beleuchtete Gruft. Hinter mir war die Tür des Aufzugs zugefallen. Ich stand jetzt davor und ließ meinen Blick über die abgestellten Fahrzeuge gleiten. Mein Audi stand dazwischen. Es waren nur wenige Schritte bis dorthin.

Genau in dem Moment hörte ich die Schreie der Frau!

Völlig überraschend hatten sie mich erwischt. Zudem war die Tiefgarage recht groß. Ich wusste nicht mal, von wo genau die Schreie an meine Ohren gedrungen waren. Aber die Frau musste irgendwo vor mir sein, denn hinter mir begann die Mauer.

Da! Ein weiterer Schrei!

Wieder hallte das Echo über die Dächer der abgestellten Wagen. Die Laute trieben mir eine Gänsehaut über den Rücken.

Doch woher kamen sie?

Ich lief los. Wohin? Rechts, links, geradeaus? Es war verdammt schwer zu sagen. Ich ging einige Schritte nach vorn, bis ich die ersten abgestellten Wagen erreicht hatte.

Da hörte ich das Lachen!

Es war ein Mann, der es ausgestoßen hatte. Und es klang für mich einfach nur widerlich.

Aber jetzt hatte ich immerhin einen Anhaltspunkt, wo ich hinzulaufen hatte.

Zwischen den dicht an dicht parkenden Wagen kam ich nur langsam voran. Meine Gedanken drehten sich für einen kurzen Moment um die Überwachungsanlage, die es bestimmt auch gab.

Keine Schreie mehr? Kein Lachen? Ich wartete vergebens auf beides, ging aber trotzdem weiter und erreichte einen der breiteren Gänge, die den Komplex durchzogen.

Schwaches Licht. Viele Schatten. Der Glanz der Karosserien — und wieder ein Schrei.

Diesmal nicht so laut. Dafür jämmerlicher. Auf meinem Rücken breitete sich eine Gänsehaut aus. Aber ich hatte aufgepasst und wusste jetzt, wo ich hinmusste.

Wieder quetschte ich mich zwischen den abgestellten Fahrzeuge hindurch – bis ich den Ort des Geschehens erreichte.

Ja, hier war ich richtig.

Vor mir tanzten Schatten, oder so sah es zumindest aus. Aber es waren keine, denn Schatten schreien nicht und sie haben auch keine Männerstimmen.

»Wir kriegen dich klein.«

»Wir machen dich fertig!«

»Wir bereiten dich vor, du kleine Nutte. Dann kannst du im Puff beten und nicht mehr im Kloster.«

»Bitte – ich ... ich ... kann nicht. Ich habe euch nichts getan. Oh Gott, was tut ihr mit mir?«

»Dein Gott wird dir nicht helfen«, erklärte einer der Männer und hob seine Hand, um noch mal zuzuschlagen.

Das sah ich, denn ich war weit genug gekommen. Konnte jetzt den Wagen sehen, die beiden Männer und auch die Frau, die rücklings auf der Kühlerhaube eines Jaguars lag und schon einiges mitgemacht hatte, denn man hatte ihr die Kleidung teilweise vom Körper gerissen. Jetzt war einer dabei, ihr auch die Hose vom Körper zu zerren. Er zog an den Enden der Beine.

Sein Kumpan hatte noch immer die Faust zum Schlag erhoben. Er schien sich nicht klar zu sein, wohin er schlagen sollte.

Die dunkelhaarige Frau hatte keine Chance. Mir gelang ein Blick in ihr verzerrtes Gesicht. Darin stand die Angst wie fest eingeschrieben.

Schlagen und ...

Nein, das ließ ich nicht zu. Bevor es dazu kam, hörten die beiden meine Stimme.

»Noch eine falsche Bewegung, und ich jage euch die Kugeln in die Schädel!«

Ab jetzt war alles anders. Da schien eine Szene zu einem Foto zusammengestrichen worden zu sein. In den ersten Sekunden bewegte sich keiner der beiden Typen. Sie schienen zu Eis erstarrt. Und ich kam dazu, sie mir genauer anzusehen.

Zwei gelackte Typen. Braun gebrannt. Haare, die gegelt waren und bis lang in den Nacken wuchsen. Einer von ihnen war ein Schwarzer, der andere hatte helle Haut und eine rote Narbe an der Stirn.

»Ihr werdet euch jetzt zurückhalten. Das heißt, ihr geht von der Frau weg und natürlich auch vom Auto.«

Ich hörte sie atmen. Hart und heftig. Rechnete mit Widerstand, der aber erfolgte nicht. Die Pistole sorgte bei ihnen für den nötigen Respekt.

Sie glitten zur Seite, und mir kam in den Sinn, sie zu fotografieren. Doch ich ließ es bleiben, denn ich hätte mich zu sehr ablenken lassen, wenn ich das Handy hervorgeholt hätte. Ich wollte sie anders zu fassen bekommen.

Das war ein Problem, denn sie machten mir einen Strich durch die Rechnung. Der kurze Pfeifton des Schwarzen war so etwas wie ein Signal, denn beide setzten sich in Bewegung. Der eine ging auf den anderen zu, und er ließ sich durch mich nicht stören.

Bevor ich mich von der Überraschung erholt hatte, standen beide zusammen, lachten, drehten sich um und rannten weg.

Genau das hatte mir noch passieren müssen. Ich wollte ihnen nach und war schon zwei Schritte gelaufen, da erreichte mich die Stimme der Frau,

»Bitte nicht, Mister. Lassen Sie es bleiben. Ich ... ich ... will nicht allein bleiben.«

Ich hatte die jammervolle Stimme gehört und nickte. »Okay, lassen wir das.«

»Danke.«

Die Frau lag noch immer rücklings auf der Motorhaube, die ihr genügend Platz bot.

Als ich mich umdrehte, richtete sie sich auf.

Wir blickten uns an, und ich hatte das Gefühl, von einem Hammerschlag getroffen worden zu sein, als ich die Person richtig sah.

Selten zuvor hatte ich so eine schöne Frau gesehen!

Wenn die Schönheit einer Frau einem Mann den Atem rauben konnte, dann war das bei mir der Fall. Da hatte die Natur ein Wunderwerk erschaffen. Pechschwarzes lockiges Haar, das bis über die Ohren fiel, rahmte das Gesicht mit dem perfekten Schnitt ein.

Das war ein Hammer. Da stimmt alles, die Farbe der Pupillen, die einen geheimnisvollen Ton bekommen hatten. Die helle Haut, die Nase, die perfekten Lippen und der wunderbar geschwungene Mund. Das war schon einmalig.

Ich kannte eine Person, die ebenfalls fast perfekt war. Die hieß Justine Cavallo und war eine Vampirin. Aber sie war nicht so perfekt wie diese hier.

Ich atmete schneller, und ich wusste auch, dass ich einen roten Kopf bekommen hatte.

Als sie auf der Motorhaube gelegen hatte, da war sie halb nackt gewesen. Das traf jetzt nicht mehr zu. Sie hatte sich wieder angezogen und es geschafft, die zerrissene Bluse so über ihren Oberkörper zu ziehen, dass sie zumindest die Brüste verdeckte.

Die blaue Jeans mit den silbrigen Streifen an den Hosenbeinen hatte sie ebenfalls wieder hochgezogen, nur die kurze Lederjacke hielt sie noch in der Hand und sah mich an.

Ich lächelte und fragte: »Geht es wieder?«

»Ja, es geht wieder. Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte es schlimm für mich ausgehen können.«

»Manchmal muss man Glück im Leben haben.«

»Da sagen Sie was.« Sie kam auf mich zu und streckte mir die Hand entgegen.

Ich umfasste sie. Spürte den recht harten Druck, aber auch das Zittern. Sie stand noch immer unter dem Einfluss des Erlebten, ließ meine Hand nicht los und sagte: »Ich heiße Violetta Valeri.«

»Mein Name ist John Sinclair.«

»Der klingt gut.«

»Und Ihrer exotisch.«

»Meine Eltern stammen aus Rom.«

Ich lachte leise. »Das sagt alles.«

Violetta hob die Schultern. Sie wirkte verlegen, versuchte zu lächeln, was nicht so richtig klappte, sodass eine Verlegenheit entstand. Dann nickte sie mir zu und bedankte sich noch mal für die Hilfe.

Ich winkte ab. »Da müssen Sie sich nicht bedanken. Mein Eingreifen war selbstverständlich. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Violetta?«

»Nein, nein, bitte nicht. Sie haben schon genug für mich getan. Ich muss zudem fahren.«

»Ich könnte Sie begleiten. Hinter Ihnen herfahren, zum Beispiel.«

»Nein, das ist wirklich nicht nötig. Ich komme schon allein zurecht. Es ist ja nicht zum Schlimmsten gekommen, und ich glaube nicht, dass die andere Seite es in dieser Nacht noch mal versuchen wird.«

»Ja, wie Sie wollen.« Zufrieden war ich nicht. »Vielleicht sollten wir noch unsere Adressen austauschen, falls es zu irgendwelchen Fragen kommt. Denke ich.«

»Ja, dagegen habe ich nichts.« Sie nannte mir ihre Anschrift gesagt, und ich prägte sie mir ein.

Ich gab ihr nicht meine private Anschrift, sondern die meines Dienstherren, Scotland Yard.

Sie wiederholte das Wort und fragte dann: »Sie ... ähm ... sind Polizist, Mister Sinclair?«

»Das bin ich in der Tat.«

»Dann war ja noch jemand dabei«, sagte sie und lächelte.

Ich verstand nicht ganz. »Bitte, was meinen Sie?«

»Ich denke an einen Schutzengel. Heißt es nicht, dass Polizisten einen Schutzegel haben?«

»Das ist mir neu.«

Sie lachte. »Mir nicht.« Dann kam sie einen Schritt auf mich zu und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. »Nochmals danke.«

Es waren ihre letzten Worte. Eine schnelle Drehung brachte sie von mir weg, und sie lief schnell weiter. Wo sie hinlief und wo ihr Wagen parkte, das sah ich nicht.

Ich hätte hinterherlaufen können, aber daran dachte ich in diesen Momenten nicht. Ich war wie erschlagen. Diese Begegnung hatte mich aus dem Konzept gebracht.

In der Tiefgarage tat sich nichts mehr. Es fuhr auch kein Wagen hinein, und ich hörte niemanden wegfahren. Auch nicht Violettas Auto. Bestimmt war sie längst weg.

Ich ging zu meinem Audi und spürte, dass ich weiche Knie bekommen hatte. Und das immer dann, wenn ich an die schöne Violetta dachte. Es hatte mich irgendwie erwischt. Da konnte man fast von einer Traumfrau sprechen.

Als ich meinen Platz hinter dem Lenkrad eingenommen hatte, startete ich noch nicht sofort. Alles spielte sich in meiner Erinnerung noch einmal ab.

Das war wie ein Film, der da durchlief, und ich hakte mich gedanklich an den beiden Typen fest, die Violetta überfallen hatten. Alles war sehr schnell abgelaufen, aber ich hatte es gelernt, mir Gesichter einzuprägen, auch wenn ich sie nur für wenige Augenblicke gesehen hatte.

Die Bilder waren da, sie blieben, und ich setzte darauf, dass ich sie in unserer Kartei wiedersehen würde. Das waren keine Laien, sondern Profis. Wenn man sie irgendwo mal erwischt hatte, dann würden sie sich auch in der Kartei wiederfinden, die Scotland Yard geschaffen hatte.

Weit sollten sie nicht kommen, das nahm ich mir fest vor.

Ich öffnete die Wohnungstür, und wenn ich die Augen schloss, dann sah ich immer nur das Bild der schwarzhaarigen Violetta Valeri. Sie wollte mir einfach nicht aus dem Sinn.

Dieses Zusammentreffen hatte mich wirklich erwischt. Ich kannte mich selbst nicht mehr. Es war einfach Unsinn, so zu reagieren. Und doch tat ich es. Dabei hatte ich das Gefühl, fremdbestimmt zu sein, wobei Violetta immer wieder im Hintergrund auftauchte und mir ihr warmes Lächeln schenkte. Als ich dann die Wohnungstür von innen schloss, da war ich mir sicher, dass es mich erwischt hatte.

Das war verrückt. Das war schlimm, aber ich konnte es einfach nicht leugnen oder es zur Seite schieben.

Es gab einen Begriff, den auch ich kannte. Liebe auf den ersten Blick.

War es das gewesen? Hatte es mich erwischt? Einen erwachsenen Menschen, der alles andere als ein Teenager war. Da konnte man nur den Kopf schütteln oder lachen.

Aber es blieb dabei. Ich kam nicht darüber hinweg. Die wunderschöne Frau blieb fest in meiner Erinnerung. Ich wusste nicht, wie es am anderen Morgen sein würde, konnte mir aber vorstellen, dass sich nichts verändert hatte.

Ich wollte sie wiedersehen. Es hatte mich erwischt. Und es gab ganz normale Gründe dafür, dass dies passieren musste, denn schließlich war sie überfallen worden, und ich musste herausfinden, wer dahintersteckte.

Die Gesichter der beiden Typen hatte ich mir schon gut eingeprägt. Gleich bei Dienstbeginn wollte ich damit anfangen, nach ihnen zu suchen.

Es war noch nicht allzu spät. Und so haute ich mich vor die Glotze und fand einen alten Bondfilm, den ich mir ansah, um mich abzulenken. Ja, abzulenken, das dachte ich, aber es war nicht möglich.

Immer wieder erschien vor meinem geistigen Auge das Bild dieser wunderschönen Frau mit dem Namen Violetta Valeri.

Verdammt, das haute mich aus den Socken. Auch eine Flasche Bier half nicht dabei, die Frau zu vergessen. Ihr Anblick hatte sich einfach in meinem Kopf festgesetzt.

Ich sah mir den Film zwar bis zum Ende an, aber es war nur eine reine Ablenkung. So richtig mit den Gedanken dabei war ich nicht. Da der neue Tag schon begonnen hatte und ich morgen früh wieder ins Büro musste, wollte ich ins Bett.

Ob ich schlafen konnte, das stand in den Sternen. Sehr schnell war mir klar, dass ich das Bild nicht loswurde. Sie erschien immer wieder vor meinem geistigen Auge.

Ich sah ihr Gesicht, ihr Lächeln und hatte das Gefühl, dass sie direkt über dem meinen in der nächtlichen Dunkelheit schwebte. Sogar mein Herz klopfte schneller. Das war zwar verrückt, aber nicht aus der Welt zu schaffen.

Hellwach blieb ich liegen. Ich war einfach innerlich zu aufgeregt. Da konnte man einfach nicht einschlafen.

Plötzlich meldete sich das Telefon. Nicht mein Handy, sondern der Festnetz-Apparat, und der stand nicht weit entfernt auf dem Nachttisch.

Wer wollte um diese unchristliche Zeit etwas von mir? Natürlich bekam ich öfter in der Nacht Anrufe, wenn mal wieder irgendwo der Busch brannte oder meine Anwesenheit wichtig war.

Deshalb ließ ich es nicht klingeln, sondern hob ab, sagte meinen Namen aber nicht.

Aber da war jemand, der abwartete und darauf lauerte, dass ich etwas tat.

Also fragte ich: »Ja, wer ist da?«

Ich erhielt eine Antwort, die mir allerdings nicht passte. Es war ein Geräusch, genauer gesagt ein schweres Seufzen.

»Hallo. Wer ist da? Melden Sie sich.«

Es meldete sich niemand. Oder war nicht doch etwas zu hören? Ein wirklich leises Lachen, das von einer Frau stammte? Oder bildete ich mir das ein? Konnte ich die Gedanken nicht von Violetta Valeri lösen?

Ich versuchte es wieder. Rief in den Hörer. Wollte wissen, wer da meine Nummer gewählt hatte, aber das konnte ich nicht mehr herausfinden, denn es gab keine Verbindung mehr. Sie war einfach gekappt worden.

Ich saß im Bett, hielt den Hörer in der Hand und sah erst mal ins Nichts.

Wer war das? Wer hatte etwas von mir gewollt?

Nichts. Kein Hinweis. Kein Wort. Nur ein seltsames Benehmen, von dem man nicht wusste, von wem es stammte.

Oder hatte Violetta angerufen und sich nicht getraut, ihren Namen zu nennen? Das war möglich, aber da gab es zugleich noch ein Problem. Wenn das stimmte, wer hatte ihr dann meine Privatnummer gegeben? Von mir hatte sie sie nicht bekommen.

Das war schon ungewöhnlich. Als ich auf die Uhr sah, war die erste Morgenstunde schon vorbei. Ob ich Schlaf finden konnte, das stand in den Sternen. Der Anruf hatte mich noch nervöser gemacht. Ich hatte das Gefühl, unter Kontrolle zu stehen, die ich nicht kannte und deshalb auch nicht abschütteln konnte.

Ich legte mich wieder zurück und ließ ein schwaches Licht brennen. Es war so etwas wie ein Fixpunkt für mich, und irgendwie beruhigte es mich auch.

Dann trat das ein, womit ich wirklich nicht mehr gerechnet hatte. Ich schlief tatsächlich ein, sackte plötzlich weg und befand mich in einer anderen Sphäre.

Es war der Traum, der mich packte. Aber auch er drehte sich nur um ein Thema. Es war nicht gewollt, es kam automatisch, denn in meinen Traum hinein schob sich das Bild einer nackten Violetta Valeri ...

Da Suko woanders zu tun hatte, musste ich allein zum Yard fahren, was für mich nicht neu war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, mich beeilen zu müssen. Ich wollte mir später die Video-Aufnahmen aus der Tiefgarage ansehen.

Ich stand auf wie immer. Ich duschte wie immer, aber in diesem Fall war trotzdem alles anders. Das Bild der Violetta Valeri wollte mir nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder sah ich das Lächeln der Lippen vor meinem geistigen Auge.

Mein erstes Ziel war nicht das Büro, sondern die Fahndungsabteilung.

Die beiden Schläger gingen mir nicht aus dem Kopf. Da musste es doch einen Anhaltspunkt geben.

Im Büro rief ich an, dass ich später kommen würde, dann ließ ich mich vom Londoner Verkehr treiben und dachte auch daran, dass Suko an diesem Tag nicht da war. Er hatte irgendwelche private Dinge zu erledigen.

Nachdem dies alles geregelt war, konzentrierte ich mich wieder auf den Londoner Straßenverkehr, der wie immer verdammt dicht war, aber das machte mir an diesem Morgen nichts aus. Ich konnte mich praktisch treiben und meinen Gedanken freien Lauf lassen.

Klar, dass sie sich nur um ein Thema drehten.

Es war Violetta, die dunkelhaarige Schönheit. Verdammt noch mal, es hatte mich erwischt. Das gab ich jetzt auch zu. Gegen sie verblassten andere Frauen. Auch Glenda Perkins oder Jane Collins.

Violetta hatte es in sich. Sie war so etwas wie das Weib an sich, und ich konnte meine Gedanken nicht freibekommen.

Sie hatte mir nur ihren Namen und ihre Adresse gesagt, aber keine Nummer gegeben, unter der ich sie hätte erreichen können. Wenn ich mehr von ihr wissen wollte, musste ich es über den Namen versuchen. Denn ich wollte nicht einfach bei ihr zu Hause auftauchen.

Zunächst mal brauchte ich die Unterstützung der Kollegen und hoffte, dass ich dort erfolgreich war. Ich konnte im Haus bleiben und fuhr mit dem Lift in die richtige Etage. Angerufen hatte ich ja, und ich würde auch keine großen Probleme bekommen.