John Sinclair 2231 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2231 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Immer wieder traf ich auf Gegner, die alles oder nichts wollten. Frauen waren ebenso gefährlich wie Männer, und das sollte ich noch mal explizit erleben.
Die Frau hieß Urania Waldo, und sie beherrschte perfekt die Macht der Telekinese. Und die setzte sie gerade gegen mich und meine Freunde ein.

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Seitenzahl: 134

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Die Frau, die mich zum Wahnsinn trieb

Briefe aus der Gruft

Vorschau

Impressum

Die Frau, die mich zum Wahnsinn trieb

von Jason Dark

Jemand hatte mir gesagt, dass das Hausboot in seinem Innern verwinkelt und unübersichtlich war und die Besitzerin Lydia Waldo zu den gefährdeten Menschen zählte.

Aber auch zu den gefährlichsten!

Mein Informant war nicht näher auf diese Aussage eingegangen, und ich hatte auch keine weiteren Fragen gestellt. Aber ich war gewarnt, als ich mich dem Boot näherte ...

Das Boot lag an einem Seitenarm der Themse. Und zwar im Osten, aber schon in einem Gebiet, das nicht mehr zu London gehörte und deshalb sehr naturbelassen war.

Ich hatte meinen Audi auf einem kleinen Wanderparkplatz abgestellt.

Warum ich hier war?

Ich ging einem Tipp nach. Es hieß, dass eine Lydia Waldo gefährlich war, dass sie eine ungewöhnliche Begabung hatte, die sie hin und wieder auch einsetzte. Sie war in der Lage, Dinge zu bewegen, ohne sie anzufassen. So etwas nannte man Telekinese. Ob das stimmte, war fraglich, und ich war hier, um es herauszufinden.

Mein alter Freund Chiefinspektor Tanner hatte mich darum gebeten, weil jemand aus seinem Freundeskreis Zeuge eines unheimlichen Vorgangs geworden war.

Er hatte bei Windstille etwas durch die Luft fliegen sehen. Als er nachsah, da waren es zwei Stühle gewesen, und sie schienen von dem Boot gekommen zu sein, dem ich einen Besuch abstatten wollte.

Lydia Waldo hieß die Besitzerin. Den Namen hatte ich zuvor noch nie gehört, und jetzt war ich gespannt, wie wir uns gegenübertreten würden.

Es war nicht das einzige Boot, das hier seinen Liegeplatz gefunden hatte. Es gab noch andere Kähne, die lagen nicht unbedingt dicht beisammen. Da gab es schon Zwischenräume.

Man hatte mir genau beschrieben, wo ich das Boot fand. Vom Parkplatz waren es nur einige Minuten zu gehen gewesen. Jetzt stand ich am Ufer, die Füße im tiefen Gras versunken und von einer wunderbaren Stille umgeben, in der nur das Summen der Insekten auffiel.

Es gab ein Brett, das als Steg diente. Darüber ging ich, um an Bord zu gelangen. Das Holz unter meinen Füßen war weich und bog sich leicht durch, aber das Ding hielt, und so brachte mich der nächste Schritt an Bord.

Da ging ich bis zur Mitte und stoppte dort, um mir einen Überblick zu verschaffen. Man konnte von einem Hausboot sprechen, das früher mal ein Kahn gewesen war, der alles Mögliche transportiert hatte.

Kein Mensch war zu sehen. Aber man hatte mir gesagt, dass Lydia Waldo sich am liebsten unter Deck aufhielt oder auch in dem Führerhaus, das es ebenfalls noch gab.

Das war kein Ziel. Ich ging über alte Planken, die mit Moos bewachsen und auch leicht glatt waren. Ich versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu machen und behielt auch meine Umgebung im Auge. Ein gutes Gefühl hatte ich nicht. Ich kam mir vor wie jemand, der irgendwo auf diesem Schiff auf mich lauerte.

Niemand ließ sich blicken. Ich war bis zum Heck gegangen, denn dort sah ich die Kabine, die unter anderem den Steuerstand beinhaltete. Ich wollte sie schon betreten, als ich leicht zusammenzuckte, denn in der Stille hatte ich etwas gehört. Es war ein hell klingender Laut gewesen. Vielleicht sogar ein Lachen, aber so genau wusste ich das nicht. Und ich wusste auch nicht, woher es aufgeklungen war. Möglicherweise auch außerhalb des Kahns.

Deshalb drehte ich mich auf der Stelle und bekam so alle Richtungen unter Kontrolle. Besonders in Richtung meines abgestellten Autos sah ich.

Da war nichts. Es gab auch keine Wiederholung, und es konnte auch sein, dass der Laut auf dem Kahn hier erklungen war. Noch immer stand nicht fest, dass er menschenleer war, wenn ich meine Person mal davon abzog.

Vor dem Steuerhaus blieb ich stehen und warf einen Blick hinein. Ich hatte mich dafür bücken müssen und war froh, dass die Scheiben noch relativ sauber waren.

Es gab keinen Menschen, der am Ruder stand. Es war alles leer. Überhaupt keinen Hinweis, dass jemand hier seiner Arbeit nachgegangen war, der noch hier lebte.

Ich öffnete die Tür.

Das war kein Problem, und ich schob mich in die Kabine hinein. Mich empfing eine andere Luft. Diese hier war stickig und noch von einem komischen Geruch erfüllt, den ich nicht einordnen konnte.

Egal, ich konnte es mir nicht aussuchen und sah, dass es noch eine Tür an der Rückseite gab. Die interessierte mich natürlich. Auch sie ließ sich öffnen, aber ich gelangte nicht ins Freie, sondern in einen kleinen Raum ohne Fenster, wobei das Wichtigste eine offene Luke war, an der sich eine Treppe anschloss, sodass ich in den Bauch des Schiffes gelangen konnte.

Ich musste nichts mehr öffnen und nur die Treppe hinab gehen. Damit wartete ich, betrachtete die Stufen, die glatt aussahen, und konnte auch einen Blick in den vorderen Teil eines dort unten liegenden Raums werfen. Es war die Kabine und aus ihr wehte mir ebenfalls keine Stimme entgegen.

Ich dachte darüber nach, eine Frage zu stellen, ließ es dann bleiben und setzte mich in Bewegung. Die Treppe überwand ich schnell, dann stand ich in der Kabine, sah die zwei Fenster in den Seitenwänden und auch einen Schrank und Tisch, eine kleine Couch und eine leere Vase.

Aber ich entdeckte keinen Menschen.

Und ich konnte noch weitergehen. Sekunden später stand ich in einer kleinen Küche, in der es alles gab, was dazugehörte. Vom Kühlschrank bis zum Messerblock war alles vorhanden.

Ich ging wieder zurück.

Wie sollte es weitergehen? Lydia Waldo hatte ich nicht getroffen. Eigentlich schade, aber ich hatte auch nicht unbedingt mit einem Sieg gerechnet.

Konnte ich noch tiefer gehen und im Bauch des Kahns verschwinden? Das gab es bestimmt. Nur musste ich den Zugang finden. Allerdings fragte ich mich, was eine Person dort unten zu suchen hatte. Mir kam dabei nichts in den Sinn.

Und dann hörte ich den Laut. Er war aus dem Nebenraum gekommen, aber dort befand sich keiner.

Oder doch?

Ich wollte es genau wissen und ging den Weg wieder zurück. Leicht geduckt blieb ich in der Türöffnung stehen. Es hatte sich etwas verändert, das sah ich aber erst auf dem zweiten Blick.

Die Vase stand nicht mehr, sie lag jetzt auf dem Tisch. War also umgekippt.

Von allein?

Das konnte glauben, wer wollte. Ich tat es nicht, und ich dachte an eventuell vorhandene telekinetische Kräfte, die sich hätten dafür verantwortlich zeigen können.

Zu sehen war nichts. Nicht hier in der Kajüte, und als ich die Treppe hochblickte, sah ich dort auch nichts.

Das war schon komisch.

Aber warum war die Vase umgekippt? Sie hatte wunderbar fest auf der Unterlage gestanden, nun lag sie auf der Seite, und ich hatte niemanden gesehen, der sich dafür verantwortlich zeigte. Und doch war es geschehen, und das in einer absoluten Windstille.

Ich drehte mich um die eigene Achse und suchte noch mal den Raum ab. Dass es an einer Wand ein kleines Bücherregal gab, das hatte ich gesehen und achtete jetzt nicht mehr so direkt darauf.

Ich hörte etwas. Natürlich wieder einen dumpfen Laut, der auch in meinem Rücken aufgeklungen war.

Ich sah – und duckte mich.

Es war das Beste, was ich machen konnte. Etwas flog auf mich zu, ich ging in die Knie, was gut war, denn so konnte ich dem Gegenstand entwischen.

Es war ein Buch, das mich am Kopf hätte treffen sollen, und es war kein Taschenbuch, sondern eines, das die Dicke eines Lexikons hatte.

Es wäre verdammt unangenehm gewesen, wenn es mich getroffen hätte. Aber wer hatte es geworfen?

Woher es gekommen war, wusste ich. Es hatte mit anderen Büchern zusammen auf dem Regal an der Wand gestanden. Jetzt war das Regal noch da, aber die Bücher lagen am Boden. Nur eines hatte mich erwischen sollen, und ich fragte mich, wer dafür gesorgt hatte. So sehr ich mich auch umblickte, ich sah niemanden.

Und im Raum über mir?

Da konnte sich etwas verändert haben, auch wenn die Stufen der Treppe leer waren. Um Genaueres zu wissen, musste ich wieder hoch und in den Steuerstand.

Das tat ich. War aber vorsichtig, rechnete damit, mich zu ducken oder zur Seite werfen zu müssen.

Ich überwand auch die letzte Stufe, spürte die Spannung in meinem Innern – und sah nichts.

Auch der Steuerstand war bis auf mich menschenleer. Ich ging wieder zurück und fragte mich, wer hier aktiv geworden war. Und wenn es jemanden gab, wo hielt sich dieser jemand auf? Viele Versteckmöglichkeiten gab es nicht. Der Gedanke steckte noch immer in meinem Kopf, als ich auf der vorletzten Stufe stehen blieb.

Es hatte sich was verändert.

Den Wandschrank hatte ich schon gesehen. Jetzt sah ich ihn wieder. Es stand eine Tür auf, doch es war niemanden zu sehen.

Nach oben gegangen war die Person nicht, ich hätte sie sonst gesehen.

So kam für mich ab jetzt nur die Küche infrage.

Wenn ich in der offenen Tür stand, da sah ich nicht alles, auch wenn der Raum klein war, ich musste schon einen Schritt in die Küche hineingehen, was ich auch tat.

Nichts hatte sich verändert. Alles stand noch so, wie man es hingestellt hatte.

Bis auf eine Ausnahme.

Ich hatte Besuch bekommen. Die Frau stand neben dem Kühlschrank. Und das musste Lydia Waldo sein ...

Wo sie hergekommen war, das wusste ich nicht. Jedenfalls war sie da, und ich konnte sie nicht wegzaubern.

Sie sah mich an.

Ich sah zurück.

Beide bewegten wir uns nicht, und ich sah, dass sie eine recht kleine Frau mit dunklen Haaren war. Sie trug eine Hose und eine Jacke. Die Farbe war undefinierbar. Aber es gab noch einen Kopf, und dazu gehörte ein Gesicht.

Das sah ich mir genauer an. Eine straffe Haut spannte sich über die Wangenknochen. Dünne Lippen, ein hartes Kinn, eine knochige Nase und Augen.

Ja, die Augen!

Alles andere konnte ich vergessen. Die Augen waren besonders. Von den Pupillen her nicht farblich einzuordnen. Ich musste sogar davon ausgehen, dass sie keine bleibende Farbe hatten. Die Pupillen schienen in Bewegung zu sein und sich ständig zu verändern. Ich wusste nicht, ob ich so etwas in meinem Leben schon mal gesehen hatte.

Ich nickte ihr zu und stellte dabei eine Frage. »Sie sind Lydia Waldo?«

»Wer will das wissen?«

»Mein Name ist John Sinclair. Ich würde mich mal gern mit Ihnen unterhalten.«

»Ja«, dehnte sie, »aber ich nicht mit Ihnen. Ich will, dass Sie mein Boot verlassen.«

Jetzt lächelte ich. »Warum sind Sie so hart? Ich habe Ihnen nichts getan.«

»Ich will Sie aber nicht.«

Ich blieb am Ball und fragte: »Dann haben Sie wohl was zu verbergen. Oder?«

»Gehen Sie!«

»Ja, später. Ich möchte mich nur mit Ihnen unterhalten. Ich bin nicht grundlos gekommen, Mrs. Waldo, das kann ich Ihnen sagen.«

Jetzt hatte ich sie neugierig gemacht. Sie fragte: »Welchen Grund?«

»Das sind Sie. Oder besser gesagt Ihre Fähigkeiten. Die interessieren mich.«

»Was meinen Sie damit?«

»Das wissen Sie selbst. Sie sind eine ungewöhnliche Begabung, das hat sich herumgesprochen. Und über diese Begabung will ich mit Ihnen reden.«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was Sie damit meinen. Tut mir leid.«

»Warum öffnen Sie sich nicht?«

»Gehen Sie.«

»Nein, noch nicht. Ich will von Ihnen erst etwas wissen. Man sagt, dass Sie jemand sind, die die Fähigkeit hat, Gegenstände durch eine geistige Kraft zu bewegen.«

Sie schwieg.

»Habe ich recht?«

Ich bekam eine Antwort. »Sagen Sie mir erst mal, wer Sie sind, verdammt.«

»Nun ja, das ist ganz einfach. Ich bin Journalist und arbeite für verschiedene Zeitungen. Und ich arbeite nur mit besonderen Menschen zusammen. Das ist es. Ich zähle Sie zu den besonderen Menschen.«

Ihr Kinn ruckte. »Reporter, wie?«

»Genau.«

»Da hätten Sie zu Hause bleiben können. Ich habe mit Reportern, mit Schnüfflern nichts zu tun. Hauen Sie ab.«

Das genau wollte ich nicht tun. Ich sprach einfach weiter. »Man sagt, dass Sie übernatürliche Kräfte haben. Auch deshalb wollte ich mit Ihnen sprechen.«

»Gehen Sie!«

Ich war stur und schüttelte den Kopf. Dabei fragte ich: »Haben Sie die Kräfte, oder haben Sie sie nicht?«

In den folgenden Sekunden geschah nichts. Oder doch etwas. Nur wurde es nicht ausgesprochen. Es war ein Kampf mit den Blicken. Die Frau starrte mich an, und sie bekam mich nicht klein, denn ich starrte zurück.

Man konnte schon von einer kleinen Kraftprobe zwischen uns sprechen, denn ihre Blicke fühlte ich nicht nur auf meinem Körper, sie glitten auch in mich hinein, und ich hatte plötzlich das Gefühl, von etwas Fremden durchdrungen zu sein.

Jemand griff mich an. Oder mich griff etwas an. Ich wusste es nicht genau. Es war eine Kraft, die sich auch in meinem Innern festgesetzt hatte.

Ich hätte sie nicht beschreiben können, aber sie kam mir vor, als wollte sie mich manipulieren und mir auch eine bestimmte Angst einjagen. Das mochte so sein, und ich wehrte mich nicht dagegen. Tatsächlich sah ich weiterhin die Frau an, und ich entdeckte in ihren Augen tatsächlich eine Veränderung.

Klar waren sie geworden. Ein eisiger Blick, der mich zu etwas zwingen oder mich übernehmen wollte. Es ging mir plötzlich nicht gut, denn ich fühlte mich gebannt.

Dagegen kämpfte ich an.

Den Blick wollte ich nicht mehr erleben und schüttelte den Kopf. Meine Lippen zeigten dabei ein hartes Grinsen, was die Frau weiterhin störte.

»Wollen wir weitermachen?«, fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf. Dann fragte sie: »Verdammt noch mal, wer bist du?«

»Ein Neugieriger. Einer, der die Wahrheit wissen will. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe einen Auftrag, und den will ich nur durchziehen.«

»Ich will es nicht.«

»Haben Sie Angst?«

»Nein, warum?«

»Weil Sie nicht mit mir sprechen wollen.«

Lydia Waldo holte tief Luft. »Ich brauche keine Öffentlichkeit, verdammt noch mal. Begreifen Sie das endlich.«

»Zeigen Sie mir Ihre Kunst.«

»Ach? Wollen Sie sterben?«

»Das hatte ich nicht vor.« Ich nickte noch und lächelte dabei. Das sah nicht danach aus, als wollte ich einen Rückzieher machen. Stattdessen provozierte ich sie weiter.

»So, jetzt möchte ich von Ihnen wissen, wie Sie es schaffen, tote Gegenstände zu bewegen. Allein durch die Kraft des Geistes? Sie sind jemand, der Telekinese beherrscht.«

»Was soll das sein?«

Obwohl ich mich durch die Frage verarscht fühlte, gab ich eine Antwort. »Telekinese ist das Bewegen von Gegenständen nur durch die Kraft des Geistes.«

»Das hört sich gut an.«

»Das ist auch so.«

Ihre Augen verengten sich zuvor, als sie fragte. »Und deshalb bist du jetzt hier?«

»Genau.«

»Dann hast du meine Spur gefunden.«

»Auch.«

Sie starrte mich an. Und diesmal konnte ich dem Blick nicht so standhalten und musste kapitulieren. Es konnte auch sein, dass ich mich nicht gewehrt hatte.

Ich sah das Augenpaar und sah auch den Blick. Er war kalt, grausam und stählern. Und dann verzog sich dieser strichdünne Mund noch in die Breite, sodass er einen Halbmond bildete.

Ich tat nichts, baute keine Gegenwehr auf, und genau das war ein Fehler. Dass der Angriff erfolgte, sah ich nicht, aber ich spürte seine Folgen, denn mir wurden die Beine vom Boden weggerissen, und ich kippte auf denselben ...

Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Schmerz des Aufpralls war da, aber er hielt sich in Grenzen. Und ich hatte das Gefühl, wie ein kleiner Junge auf dem Boden zu liegen.

Wie war das möglich?

Die Frage brannte in mir. Ich hatte zuvor nichts mitbekommen, alles war von einem Moment zum anderen geschehen, und jetzt lag ich hier.

Vor mir stand sie. Eine Frau mit dem Namen Lydia Waldo. Sie lachte. Sie tat sonst nichts, aber allein das Lachen bewies mir, welch eine Macht in ihr steckte. Sie hielt den Mund offen und lachte.

Aber es war nichts zu hören. Man konnte bei ihr von einem inneren Lachen sprechen.

Ich lag vor ihr. War leicht auf die Seite gefallen und stützte mich mit dem Ellbogen des angewinkelten Arms ab. Das war alles andere als eine lockere Pose. Ich spürte ein Ziehen, das bis hinein in meine Schulter reichte.

Also bewegte ich mich, was die Frau auch zuließ. Mit einer anderen Drehung schaffte ich es, mich normal hinzusetzen. Abstützten konnte ich mich auch.

Die Frau hatte mich in Ruhe, aber nicht aus den Augen gelassen. Erst als ich saß, übernahm sie wieder das Gespräch.

»Wer bist du?«