John Sinclair 2251 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2251 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Drei Frauen!
Eine jung. Eine im mittleren Alter. Und eine alt und greisenhaft. So sah man sie.
Aber sie sahen sich nicht so. Sie waren eine Macht in der Keltenzeit. Besaßen auch ihre entsprechenden Namen und waren durch die Hilfe des Reiches Aibon in die Gegenwart der normalen Menschen gelangt.
Und ausgerechnet ich musste auf diese verdammte Gestalt treffen ...


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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Die dreifache Göttin

Jason Dark's Leserseite

Vorschau

Impressum

Die dreifache Göttin

von Jason Dark

Den Namen der kleinen Steinbrücke, über die ich fuhr, kannte ich nicht. Unter mir schimmerte ein breiter Bach.

Aber nicht nur das. Mit einem schnellen Blick erfasste ich auch die Frau, die sich am Ufer aufhielt und sich suchend umsah.

Hinter der Brücke verlief die Straße in einer weit gezogene Kurve wie ein Band durch einige Felder, über die ein scharfer Wind wehte.

Und dann stoppte ich!

Ich wusste nicht, was es war, doch etwas in meinem Inneren sagte mir ganze deutlich, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmte!

Auch jetzt verhielt sie sich nicht anders. Sie kam mir sehr nervös vor, drehte sich auch weiterhin immer wieder um, ging vor und zurück und rief dabei einen Namen, den ich nicht verstand. Dazu war ich noch zu weit entfernt.

Meine Neugierde hatte sich so verstärkt, dass es mich nicht mehr auf der Straße aushielt. Ich wollte zu der Frau und konnte ihr möglicherweise auch behilflich sein.

Die Frau stoppte mitten in der Bewegung, als sie mich sah.

Sie blickte mir entgegen, und ich winkte ihr beruhigend zu. Sie sollte merken, dass mein Besuch harmlos war und sie an dieser einsamen Bachstelle keinen Überfall zu erwarten hatte.

Sekunden später stand ich ihr gegenüber und nickte ihr zu, wobei ich lächelte.

Ihr Kinn ruckte vor, als sie fragte: »Wollen Sie was von mir, Mister?«

Ich lächelte weiter. »Im Zweifelsfall möchte ich Ihnen gern helfen. Ist das okay?«

Sie überlegte kurz und fragte: »Wobei wollen Sie mir helfen?«

»Ich will ehrlich sein, Madam. Ich habe Sie von der Brücke aus gesehen, und da kamen Sie mir so vor, als würden Sie etwas suchen, aber ohne Erfolg. Liege ich da richtig?«

Sie sagte nichts. So hatte ich Gelegenheit, sie mir anzusehen. Vom Alter her schätzte ich sie auf gut vierzig Jahre. Rötliches Haar wuchs auf ihrem Kopf. Es waren auch schon einige graue Strähnen zu sehen.

Das Gesicht allgemein machte auf mich einen etwas harten Eindruck, der aber vom Ausdruck der Augen gemildert wurde. Da erkannte ich schon eine gewisse Besorgnis, und die Tatsache wiederum machte mir die Frau sympathisch, die eine hüftlange Jacke trug und schwarze Jeans. Ein T-Shirt war auch zu sehen. Eine Aufschrift gab es nicht.

Sie schien mir zu vertrauen und nickte mir zu. Dann sagte sie: »Es stimmt. Sie haben ins Schwarze getroffen. Ich bin tatsächlich auf der Suche.«

»Wonach?«

»Nach einer Frau.«

»Und weiter?«

»Sie lebt in der Nähe. In einer Siedlung. Dazu sagt man betreutes Wohnen. Ich will nicht sagen, dass die Frau nicht mehr allein zurechtkommt, aber es ist schon besser, wenn sie unter einer gewissen Aufsicht steht.«

»Verstehe«, sagte ich. Dann stellte ich mich vor und vergaß auch meinen Beruf nicht.

»Oh. Sie sind ein Polizist?«

»In der Tat.«

Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »Ich bin so etwas wie eine Betreuerin. Mein Name ist Melissa Green.«

»Und Sie sind so etwas wie eine Aufpasserin in dieser Siedlung, denke ich.«

»Nein, nein, bitte nicht. So sollte man das nicht sehen. Ich bin keine Aufpasserin. Man kann mich durchaus als Betreuerin einstufen. So jedenfalls sehen wir uns.«

»Okay, das habe ich verstanden. Und wo, bitte liegt die Siedlung?«

Melissa drehte sich zur Seite. »Sehen Sie den Schatten nach der Kurve?«

»Sicher.«

»Das ist ein Wald. Man kann auch sagen, dass es ein sehr lichter Wald ist, denn dort befindet sich auch unsere Siedlung. Wer aus dem Fenster blickt, der sieht in den Wald, und ich kann Ihnen sagen, dass diese Aussicht den Menschen guttut. Sie können ihre Wohnungen verlassen und in den Wald gehen. Das ist alles kein Problem.«

»Aha. Und das hat die von Ihnen gesuchte Person auch getan?«

»Ja, Edna ist gegangen.«

»Ist sie schon länger verschwunden?«, wollte ich wissen.

»Das kann ich nicht so genau sagen. Zumindest nicht über Nacht. Und das ist schon ein Vorteil.«

Ich deutete auf den Bach, der nicht tief war. Trotzdem fragte ich: »Haben Sie Angst davor, dass sie ertrunken sein könnte?«

Sie ging einen Schritt zurück. »Daran will ich erst gar nicht denken«, erwiderte sie.

»Verständlich.«

Melissa zuckte mit den Schultern, bevor sie sagte: »Im Moment bin ich überfragt. Ich weiß mir auch keinen Rat mehr.«

»Aber ich vielleicht.«

Sie schüttelte den Kopf. »Wieso?«

»Drehen Sie sich mal um.«

»Und dann?«

Ich nickte nur.

Sie hatte die Bewegung noch nicht ganz geschafft, da weiteten sich ihre Augen, und ein Laut der Beruhigung drang aus ihrem offenen Mund.

»Das ist sie. Ja, das ist Edna, die da über die Felder läuft. Und es sieht so aus, als wäre sie auf dem Weg zu ihrem Haus.«

Ich musste lachen. »Dann sind ja alle Probleme beseitigt. Aber sie ist schon recht weit gelaufen«, fügte ich hinzu.

»Das ist richtig.«

»Darf ich Sie dann mitnehmen?«

»Gern. Der Fußweg kostet Zeit, und die habe ich leider nicht.«

»Dann kommen Sie ...«

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir keine Vorstellung von dem gemacht, was mich in der nahen Zukunft erwarten würde. Was ich hier erlebte, das sah alles so schrecklich normal aus. Worüber ich auch froh war, denn Ärger hatte ich genug.

Melissa Green saß neben mir und blickte auf ihre Hände, die auf den Oberschenkeln lagen. Seit dem Start hatte sie nicht gesprochen. Das änderte sich jetzt, denn mit leiser Stimme sagte sie: »Es tut mir leid, dass ich Ihnen die Umstände gemacht habe, aber es gibt Dinge im Leben, die hat man nicht im Griff.«

»Bitte, Mrs. Green, machen Sie sich da mal keine Sorgen.«

»Danke. Ach ja, sagen Sie Melissa. Das sagen alle im Ort.«

»Ist okay. Dann bin ich John.«

»Danke.«

Wir hatten die freie Fläche hinter uns gelassen. Das heißt, es gab keine Felder mehr. Jetzt tauchten die Bäume vor uns auf. Wir konnten auf einer Straße bleiben, die von der eigentlichen Straße her in die Siedlung hineinführte.

Jetzt sahen wir die Bäume aus der Nähe. Da die meisten ihr Laub schon verloren hatten, wurden unsere Blicke kaum abgelenkt. Häuser und Bäume verteilten sich wunderbar in diesem kleinen Park. Ich konnte mir vorstellen, dass dieses betreute Wohnen hier Spaß machte. Nichts wies auf eine Kontrolle hin. Da konnte man wirklich von einem friedlichen Hort sprechen.

Ich hatte Melissa versprochen, sie bis vor das Haus zu bringen, in dem Edna lebte.

Es gab Platz genug. So hatte man zu dem Haus noch Parkbuchten angelegt.

In eine von ihnen lenkte ich den Audi und nickte meiner Beifahrerin zu.

»Wir sind da.«

»Ja, danke, das ging ja schneller, als ich dachte.«

Ich deutete auf das Haus. »Und hier lebt diese Edna?«

»Ja, unten.«

»Und was ist mit den beiden oberen Etagen?«, hakte ich nach.

»Keine Sorge. Sie sind auch bewohnt. Jedes Haus ist übrigens mit zwei Fahrstühlen ausgestattet.«

»Das ist gut.«

Melissa Green klatschte in die Hände. »Es ist also alles getan, wie Sie sehen.«

»Und wie viel muss man hier zahlen?«

Sie winkte ab. »Lassen wir das Thema. Nur so viel: Man muss auch im normalen Leben nicht arm gewesen sein.« Sie zuckte mit den Schultern. »So ist das nun mal.«

Ich stellte eine Frage. »Und was werden Sie jetzt machen? Ich meine mit Edna?«

»Ha, was soll ich da schon tun? Ich werde mit ihr reden und ihr noch mal klarmachen, dass sie sich abmelden soll, wenn sie das Haus verlässt. Mehr an Kontrolle verlangen wir nicht.«

»Das ist auch nachvollziehbar«, erklärte ich und sah zu, wie Melissa Green die Tür aufdrückte. Sie stieg auch aus dem Audi, und das tat sie seltsam zögernd.

»Probleme?«, fragte ich.

»Nein, nein, eher das Gegenteil. Da muss Edna aber schnell gelaufen sein, John. Sie ist schon so gut wie an ihrer Haustür.«

Die Antwort hatte mich neugierig gemacht. Denn jetzt wollte ich mir die Frau ansehen, von der wir so oft gesprochen hatten. Ich stieg aus dem Audi.

Ich hatte dicht am Haus geparkt. Wer hinein wollte, der musste praktisch meinen Wagen passieren.

Das wollte die Frau mit den grauen Haaren und dem verlebten Gesicht auch tun.

Aber sie tat es nicht.

Sie blieb stehen.

Ich sah sie an und ich sah auch ihren entsetzten Blick. Im nächsten Moment riss sie den Mund auf und fing an zu schreien – so entsetzlich wie jemand, der gerade gefoltert wird ...

Ich war nicht eben ein schreckhafter Mensch, in diesem Fall aber unbeweglich. Zugleich rann es mir kalt den Rücken hinab, und schon tauchten die ersten Fragen auf.

Was hatte ich ihr getan, dass sie so schrie? War es mein Anblick, der sie entsetzt hatte? Ich gehörte nicht zu den schönen Menschen, ich lief so mit, aber zum Fürchten sah ich nun wirklich nicht aus.

Edna aber schrie. Dabei hatte sich ihr Gesicht zu einer Fratze verzogen. Sogar Tränen schimmerten in ihren Augen.

Und dann hielt sie es in meiner Nähe nicht mehr aus. Sie gab noch einen letzten Laut ab, dann sprang sie vor und huschte an mir vorbei. Da die Tür nicht geschlossen war, konnte sie in das Haus hinein huschen.

Weg war sie.

Melissa Green und ich aber nicht. Wir standen zusammen und sahen uns an.

Ich erwartete von der Mitarbeiterin eine Antwort, die ich auch bekam. Es war nicht mehr als ein Kopfschütteln, das mir sagen wollte, wie mies es ihr ging.

Da konnten wir uns die Hand reichen, aber ich fand als Erster die Sprache wieder.

»Das war wohl ein Schuss in den Ofen«, erklärte ich und sah Melissa dabei an.

Die hatte den Blick gesenkt und schnappte nach Luft. Sie rieb ihre Hände gegeneinander und schüttelte den Kopf.

»Sie wissen auch nichts?«

»Ja, Mister Sinclair oder John. So ... so ... ist es. Ich bin überfragt, denn ich habe diese Person noch nie so erlebt.«

»Sie hat sich also nicht von den anderen Menschen hier im Haus unterschieden?«

»So ist es.« Melissa schüttelte den Kopf. Sie war noch immer konsterniert und suchte nach einer Antwort, die sie aber so schnell nicht fand.

Schließlich hob sie die Schultern und sagte mit leiser Stimme: »Ich weiß auch nicht, was in diese Person gefahren ist. Das tut mir wirklich leid. Das war neu für mich.«

»Das glaube ich Ihnen gern. Aber ich kann Ihnen auch sagen, dass nichts ohne Motiv geschieht.«

»Klar, das glaube ich auch. Aber was ist hier in diesem Fall das Motiv?«

»Keine Ahnung.«

Melissa lachte mich kurz an. »Ich kann es mir denken. Sie müssen das Motiv sein.«

»Ich? Wieso?«

Melissa lachte kurz auf. »Das ist ganz einfach. Edna hat Sie gesehen, und schon fing sie an zu schreien.«

»Aber warum?«

»Müssen Sie das nicht wissen?«

»Irgendwo schon. Aber mir fehlt etwas. Ich habe diese Edna noch nie zuvor gesehen.« Ein Lachen folgte. »Da kann ich mir keinen Grund vorstellen, dass sie so reagiert hat.«

Wütend trat Melissa mit dem Fuß auf. »Aber es muss einen geben. Und das sind Sie, John. Bitte, da können Sie sagen, was Sie wollen. Es muss mit Edna zusammenhängen.«

»Ja, das kann sogar sein. Aber ich könnte mir keinen Grund vorstellen. Da bin ich ehrlich.«

»Aber Sie werden versuchen, einen zu finden.«

»Das auf jeden Fall.«

Melissa nagte für einen Moment auf der Unterlippe. »Gut, dann müssen wir sie fragen.«

»Genau das wollte ich vorschlagen.«

Ich war froh, dass es so gelaufen war, und es war zudem wichtig, dass Melissa Green an meiner Seite blieb, denn sie kannte sich hier aus. Während wir das Haus betraten, kam ich darauf zu sprechen, dass die Anlage doch recht groß war.

»Da haben Sie recht, John. Es sind mehr als ein Dutzend Häuser, und es soll in der nahen Zukunft noch mal ein halbes Dutzend hinzukommen.«

»Dann kennen Sie auch nicht jeden Bewohner.«

»So ist es.« Sie blieb stehen und nickte mir zu. »Ich bin für drei Häuser zuständig. Das lässt sich ertragen. Die Bewohner sind ja nicht dement oder nur wenige.«

»Verstehe. Und wo wohnt Edna?«

»Gleich hier. Kommen Sie.«

Wir mussten ein paar Schritte nach links gehen und standen vor einer normalen Wohnungstür. Es war alles sehr sauber hier unten. Ob es sich um die hellen Treppenstufen handelte oder um die Türen der Wohnungen.

»Wie gehen wir vor?«

Ich musste nicht lange nachdenken, sondern sagte: »Das ist jetzt Ihr Job, Melissa.«

»Ach ja. Und warum?«

»Weil diese Frau zu Ihnen Vertrauen haben wird, schätze ich mal.«

»Das muss so sein.«

»Gut. Dann halte ich mich zunächst zurück und bleibe auch im toten Winkel. Ich möchte die Frau nicht erschrecken.«

Melissa lachte mich an. »Das haben Sie gut gesagt. Ich bin damit einverstanden.«

»Okay, dann lassen Sie es uns versuchen.«

»Kein Problem.«

Ich tat erst mal nichts und wartete ab. Aber in meinem Innern hatte sich schon eine gewisse Spannung aufgebaut. Eigentlich war alles normal, aber mein Gefühl sagte mir, dass dies nicht der Fall war.

Warten. Eingepackt in ein tiefes Schweigen. Es war auch möglich, dass Edna die Tür nicht öffnete, weil sie uns nicht sehen wollte. Verständlich wäre es gewesen.

Aber das war nicht der Fall.

Ich hörte, dass jemand die Tür öffnete. Dann war auch eine Stimme zu hören.

»Ach? Sie sind das.«

Ich zuckte zusammen. Okay, jemand hatte gesprochen, aber die Stimme hatte recht jung geklungen, und das passte nicht zu Edna.

Ich wollte die Wahrheit wissen. Ging zwei Schritte und stand dann in der Nähe von Melissa.

Sie sagte nichts. Sie hatte einen roten Kopf bekommen und sehr große Augen.

Aber sie gehörten nicht Edna, sondern einer noch sehr jungen Frau, die nicht älter als zwanzig Jahre sein konnte ...

Jetzt standen wir da wie die Ochsen vorm Berg oder wie zwei begossene Pudel.

Die junge Frau hatte blonde Haare und ein schmales Gesicht, in dem die leicht rosigen Wangen auffielen.

Melissa Green fing sich als Erste, nachdem sie Luft geholt hatte.

»Sie sind nicht Edna.«

Kopfschütteln. »Bitte, wer soll ich sein?«

»Edna. Die Frau, die hier in dieser Wohnung lebt.«

»Hier?«

»Ja.«

Die Blonde mit dem Kurzhaarschnitt schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, hier wohne ich.«

Etwas gepresst sprach Melissa den nächsten Satz aus. »Ich will Ihnen nicht zu nahe treten und Ihnen sogar ein Kompliment machen. In Ihrem Alter gehören Sie nicht hierher. Das ist eine Wohngegend für ältere Menschen.«

»Aha. Wohnen Sie denn hier?«

»Ja.«

»Aber so alt sind Sie auch nicht.«

Ich hatte mir alles angehört und mich bisher zurückgehalten. Das war jetzt vorbei. Ich war neugierig geworden, und hatte Sekunden später freie Sicht.

Da stand sie.

Jung, nett und blond. Ein Lächeln auf den Lippen. Ein etwas spöttischer Blick, der besagte, dass sie sich uns gegenüber mehr als besser fühlte.

»Und weiter?«, fragte sie.

Da Melissa nichts sagte, übernahm ich das Wort. »Sie sind also nicht Edna.«

»So ist es.«

»Und Sie wohnen hier.«

»Auch das stimmt, verdammt.«

Viel sagen konnte auch ich nicht, aber ich unternahm noch einen Versuch.

»Ist es möglich, dass wir uns in Ihrer Wohnung mal ein wenig umschauen?«

»Ach. Sie wollen eine Durchsuchung ...«

Ich fiel ihr ins Wort. »Das nicht. Wir möchten uns nur umschauen, um eine Gewissheit zu bekommen.«

»Haben Sie einen Grund?«

»Ja.«

»Und welchen?«

Ich gab die echte Antwort. »Wir haben gehört, dass hier jemand anders lebt.«

»Und wer, bitte?«

»Eine ältere Frau.«

Erst mal tat sie nichts. Dann ging sie einen Schritt zurück und fing an zu lachen. Sie schüttelte dabei den Kopf, beugte sich vor und tat auch dann nichts, als ich einen Schritt auf sie zuging. Sie richtete sich nur auf und holte schnappend Luft.

»Was war so lustig?«, fragte ich.

»Die ältere Frau. Das habe ich jetzt richtig begriffen. Keine Sorge, die wohnt hier nicht.«

»Dann können wir uns umschauen?«

»Sicher. Warum nicht?«