John Sinclair 2367 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2367 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Er liebte den Teufel, und der Teufel liebte ihn. So bekam Dr. Todd von ihm einen besonderen Auftrag. John Sinclair musste sterben! Aber es war nicht Dr. Todd selbst, der den Mord ausführen sollte. Der Täter - oder besser: die Täterin - stand bereits fest. Es war eine ganz bestimmte Frau, die sich der Teufel ausgesucht hatte.
Es war Glenda Perkins ...


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Seitenzahl: 132

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Cover

Doktor Todd – Liebling des Teufels

Briefe aus der Gruft

Vorschau

Impressum

Doktor Todd –Liebling des Teufels

von Jason Dark

Er liebte den Teufel, und der Teufel liebte ihn. So bekam Doktor Terence Todd von ihm einen besonderen Auftrag. John Sinclair musste sterben!

Aber es war nicht Doktor Todd selbst, der den Mord ausführen sollte. Er sollte nur in seiner Funktion als Arzt die Vorarbeit leisten! Der Täter – oder besser: die Täterin – stand bereits fest. Es war eine ganz bestimmte Frau, die sich der Teufel ausgesucht hatte: Es war Glenda Perkins!

Wenn ich meine Kellertür öffne, stehe ich vor dem Teufel! Aber ich muss mich nicht fürchten, denn ich habe es so gewollt.

Das waren die Gedanken des Doktor Todd, als er die letzten Schritte ging und dabei den Zugang zum Untergeschoss anstarrte. Er nickte, dann machte er den letzten Schritt und stand vor der Tür. Noch ein letzter tiefer Atemzug, dann war es so weit. Er wollte, nein, er musste die Tür öffnen.

Was er auch tat.

Terence Todd war gespannt, was ihn erwartete. Dass es etwas Besonderes war, das wusste er. Das hatte ihm der Teufel versprochen, und dieser hatte den Arzt auch zu seinem treuen Gehilfen gemacht. Die große Show aber stand ihm noch bevor.

Die Kellertür schwang auf. Todd hatte den freien Blick – und zuckte zusammen. Was er sah, irritierte ihn sehr, denn er sah nichts. Wobei es das nicht richtig beschrieb. Vielmehr hatte er das Gefühl, in einen Teil des Alls zu blicken, in dem es keine Sterne und keine Sonnen gab, sondern nur eine tiefe, völlig lichtlose Schwärze.

Todd blies die Luft aus. War es das, wonach er sich gesehnt hatte und was die Spannung und Erwartung immer höher in ihm getrieben hatte? Schwärze? Man konnte auch von einer absoluten Dunkelheit sprechen. Es konnte sein, dass sie ein Teil der Hölle war. Die Menschen hatten schließlich immer von einem Höllenfeuer gesprochen. Hier jedoch war davon nichts zu sehen und nichts zu spüren.

Sollten all die Berichte über die Hölle einem Irrtum unterlegen haben? Als er daran dachte, musste Terence Todd lachen, aber er wollte nicht zu schnell urteilen. So gab er dem Teufel noch eine Chance und wartete ab. Es war schon etwas da, das er auch genau spürte. Es wehte aus dem Dunkel auf ihn zu.

Kalt war es. Ja, kalt und nicht heiß wie Feuer. Mittlerweile glaubte er daran, dass die Hölle ganz anders war, als er sie sich vorgestellt hatte.

Einfach nur schwarz. Nur dunkel. Nie mehr Licht. Nicht der kleinste Funke ...

Oder?

In den folgenden Sekunden überkam ihn eine gewisse Irritation, denn mit einem Mal war es nicht mehr dunkel. In einer größeren Entfernung konnte Todd etwas sehen, doch es war nicht genau zu erkennen. Er glaubte daran, dass es zwei rötliche Funken wären, die er einmal rechts und dann auch links sah. Wie weit sie entfernt waren, konnte Terence Todd nicht erkennen, aber sie waren ohne Zweifel da.

Plötzlich war auch die Spannung wieder da. Sie stieg an, und Todd merkte, dass sein Herz schneller klopfte. Zugleich bekam er mit, dass die Funken keine Funken mehr blieben, sondern zu Feuerstreifen geworden waren, die sich jetzt in die Breite zogen. Das geschah an beiden Seiten gleichzeitig. Es wurde immer größer, und der Arzt sah, dass dieses Phänomen auf ihn zuwanderte. Und zwar im gleichen Tempo an den beiden Seiten.

Das war es!

Die Idee schoss Terence Todd durch den Kopf. Das war es wirklich.

Das Feuer der Hölle, welches er erwartet hatte. Jetzt sah er es, und es kam von zwei Seiten auf ihn zu, als wäre ein gieriges Maul geöffnet worden.

Bleiben oder weglaufen?

Todd blieb, denn er setzte sein Vertrauen voll und ganz in den Teufel. Der würde schon nichts falsch machen, und der Arzt wusste zudem, dass der Teufel ihn brauchte. Das war kaum zu fassen. Der Teufel brauchte einen Menschen, und dies gab Todd ein gutes Gefühl.

Vor ihm loderte es, doch er spürte keine Hitze. Es handelte sich um ein kaltes Feuer, das die seitlichen Wände völlig bedeckte und so den Eindruck eines weit geöffneten Mauls vermittelte.

Dazwischen aber hatte sich die Schwärze derart festgesetzt, als wäre sie zusammengeleimt worden. Dicht, sehr dicht. Kein Licht. Als Spender für Helligkeit diente lediglich das Feuer an den beiden Seiten.

Wenig später hatte sich Terrence Todd etwas beruhigt. Sein Atem war wieder normal geworden, aber in seinem Innern spürte er bereits den Druck, der auch verschiedene Fragen aufwarf.

Würde er kommen? Würde der Teufel sich zeigen? Er bekam noch keine Antwort, aber in seinem Innern spürte er einen Druck, wie er ihn noch nie erlebt hatte.

Als der Arzt die Stimme hörte, zuckte er zusammen. Sie wurde so etwas wie einen Befehl los. Die Stimme klang neutral und kalt.

»Komm ruhig näher!«

Ja, ja, ja – das war er. Das war der Teufel, der zu ihm gesprochen hatte, und in diesen Augenblicken wurde für ihn ein großer Traum wahr.

Er redet mit mir!, schoss es Todd durch den Kopf. Das ist Wahnsinn, das bekomme ich nicht gebacken. Aber es stimmt. Er wollte es ganz genau wissen und hätte eigentlich eine Frage stellen müssen, aber das brachte er nicht fertig, da der Respekt vor der Teufelsgestalt zu groß war. Ein Schauer nach dem anderen jagte über seinen Körper. Er hatte noch nichts gesehen, nur gehört. Doch das reichte ihm, um so klein zu werden.

»Nun komm ...«

»Sicher«, flüsterte Todd. »Ich werde zu dir kommen. Ich ... muss mich nur noch konzentrieren.« Er wischte über sein Gesicht, nickte und ging los.

Ich gehe in meinen Keller! Trotzdem hatte er das Gefühl, sich am Rand der Hölle zu bewegen. Und mit jedem Schritt ging er tiefer in dieses Gebilde hinein.

Noch immer schlug sein Herz heftig, aber daran störte er sich nicht.

Er setzte seinen Weg fort, wobei er den Eindruck hatte, dass er nicht viel weiterkam und sich stattdessen nurmehr auf der Stelle bewegte.

Terence Todd starrte nach vorn. Da sah er nichts. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass sich dort, irgendwo in der Schwärze, etwas tat. Er hatte den Höhepunkt noch nicht erreicht.

Sekunden später jedoch war es so weit. Todd blieb stehen, weil er sah, dass sich etwas auf ihn zubewegte. Zunächst erkannte er es nicht, er wusste auch nicht, ob es groß oder klein war. Wenig später jedoch zeichnete es sich deutlich vor seinen Augen ab.

Es war eine Hand!

Nur eine Hand, ohne den dazugehörigen Arm. Zumindest kam ihm das so vor. Die Hand war gut zu erkennen, und trotz der Dunkelheit sah er, dass es sich nicht um eine menschliche Haut handeln konnte, denn sie wies eine andere Farbe auf. Sie war dunkel, aufgeraut und endete in spitzen Fingern. Sogar die Nägel waren zu sehen. Schwarz und lackiert, sodass sie glänzten.

Kam noch mehr?

Nein, es blieb bei den Klauen. Aber die höllische Performance war noch nicht beendet, sondern setzte sich fort. Hatte Terrence Todd bisher auf die Handrücken geschaut, so sah er jetzt, dass sich die Hände drehten, damit er einen Blick auf die Handflächen werfen konnte.

Und genau dort lag etwas, sowohl auf der linken als auch auf der rechten Handfläche.

Im ersten Augenblick schüttelte der Arzt verständnislos den Kopf. Er konnte mit dem Gegenstand nichts anfangen. Es waren zwei normal große Päckchen, die den Anschein machten, als wären sie für ihn bestimmt. Todd setzte bereits zu einer Frage an, als er die Stimme aus der Dunkelheit hörte. Es war wieder der Teufel, der ihn ansprach.

»Ich habe dir etwas mitgebracht, mein Freund.«

»Ja, das sehe ich. Sind in diesen beiden Päckchen vielleicht Tabletten?«

»Richtig getippt«, erwiderte der Teufel.

Todd fühlte sich jetzt besser. Einfach lockerer. »Und die sind für mich?«

»Ja. Ich habe sie dir mitgebracht. Sie sind ein besonderes Geschenk.«

»Danke.«

Ein Lachen war zu hören. Dann wieder die Stimme: »Warte noch mit der Dankbarkeit, denn zunächst muss ich dir etwas erklären.«

»Ich höre.«

»Dieser Inhalt ist etwas Besonderes. Du weißt bereits, dass es sich um Tabletten handelt. Aber es sind keine normalen Tabletten, ich habe sie anfertigen lassen. In ihnen lauert die Kraft des Teufels und damit auch die Kräfte der Veränderung. Wenn du sie einem Menschen gibst, wird dieser nicht mehr so sein wie bisher. Er wird das übernehmen, wofür ich stehe. Und du kannst dir vorstellen, was das ist.«

Gedanken rasten durch den Kopf des Arztes. Er gab auch zu, was ihn bedrückte.

»Nein, ich weiß nicht, was du damit meinst.«

»Wenn jemand die Tablette schluckt, wird er sich in meinem Sinne verändern. Er wird zu einer völlig neuen Kreatur.«

Der Arzt hatte alles gehört, und jedes Wort war wie ein Glockenschlag in sein Gehirn gedrungen. Er wunderte sich über sich selbst, dass er es schaffte, eine Frage zu stellen.

»Werden die Menschen dann das tun, an was sie zuvor niemals gedacht hätten?«

»So ist es, mein Freund.«

»Und weiter?« Terrence Todd wollte noch mehr erfahren und hoffte, nicht enttäuscht zu werden.

»Er steht fortan unter meinem Einfluss, also unter der Obhut der Hölle. Er wird sein altes Leben vergessen und wird das tun, was ihm das neue Leben befiehlt. – Ich gebe dir jetzt beide Päckchen. Du kannst den Leuten, die du dir aussuchst, genau das verschreiben, was einen besonderen Keim in sich trägt. Es bleibt allein dir überlassen, wen du dir aussuchst, aber es wird mehr Spaß machen, wenn es ungewöhnliche Persönlichkeiten sind.«

»Ja, ja, das glaube ich dir.«

»Dann bist du jetzt der Herr über bestimmte Menschen, die alle in meinem Sinne reagieren werden.«

Doktor Todd nickte. Dann sagte er: »Okay, ich bin dabei.«

»Das wusste ich, und es freut mich sehr. Du brauchst nicht viel. Nur diese Tabletten hier.«

Der Arzt nahm die beiden Päckchen wie in Trance vom Teufel entgegen. Zugleich breitete sich tief in seinem Innern ein wohliges Gefühl aus. Das Gefühl, Macht über Menschen zu haben ...

Doktor Geraldine Mayers Wohnung lag über der Praxis, die sie seit fast zwanzig Jahren führte. Sie war eine Ärztin, zu der die Menschen Vertrauen hatten, deshalb musste sie sich um Patienten keine Sorgen machen. Zweimal im Jahr gönnte sie sich eine Auszeit, dann blieb die Praxis geschlossen. Es kam auch vor, dass sie ein Kollege übernahm, aber das war nicht immer der Fall.

In diesem Jahr schloss die Praxis bereits im Juni. Geraldine Mayer wollte zu ihren Eltern fahren, die zusammen mit der Tochter in Liverpool lebten und begeisterte Fußball-Fans waren.

Sie hatte auch die beiden Helferinnen in Urlaub geschickt, die sie in ihrer Praxis unterstützten. Das hatte ein Kollege so verlangt, der sich zu ihrer Vertretung bereiterklärt hatte.

Der Mann hieß Terence Todd, war ebenfalls als Arzt tätig und hatte sich sogar freiwillig gemeldet. Etwas, das keine Selbstverständlichkeit unter Kollegen war.

Geraldine Mayer war froh darüber und hatte sich mit ihm in ihrer Wohnung verabredet, um die letzten Einzelheiten zu besprechen. Dann würde sie am nächsten Tag nach Liverpool aufbrechen können.

Doktor Todd war pünktlich. Er war jünger als sie. Ein Mann mit dunklen Haaren, in denen sich einige graue Schimmer verteilt hatten.

Man konnte bei ihm von einem Mann mit kräftiger Statur sprechen, der Augen besaß, deren Pupillen eine dunkle Farbe zeigten.

»Dann kommen Sie doch bitte ins Wohnzimmer.«

»Danke, Kollegin.«

Geraldine Mayer ging voraus und dachte über ihn nach. Ob sie eine gute Entscheidung hinsichtlich ihrer Urlaubsvertretung getroffen hatte, wusste sie nicht zu beurteilen, doch sehr sympathisch war ihr der Mann nicht. Allerdings war ihr auch bewusst, dass man sich einen Vertreter nicht backen konnte, vielmehr musste man froh sein, überhaupt einen bekommen zu haben.

Zwei Sessel standen sich gegenüber, und beide Mediziner nahmen darin Platz. Geraldine Mayer hatte ihren Gast zuvor gefragt, ob er etwas trinken wollte. Er hatte abgelehnt mit dem Hinweis darauf, dass er nicht lange bleiben wolle.

»Ich werde es kurz machen«, eröffnete die Ärztin.

»Ist mir recht.«

Geraldine lachte. »Wunderbar. Dann können wir ...«

Er unterbrach sie schroff. »Nein, meine Liebe. Sie können nicht. Ich kann es. Deshalb bin ich hier.«

Die Ärztin schüttelte den Kopf und gab irritiert zurück: »Ich verstehe nicht so recht ...«

»Das werden Sie gleich.«

Mehr sagte Dr. Terence Todd nicht. Stattdessen griff er unter seine Jacke und holte eine Pistole hervor, auf die der Schalldämpfer bereits geschraubt war.

Geraldine Mayer brachte keinen Ton hervor und bemühte sich, ihre Fassung zu behalten.

»Bitte, ähm ... was soll das?«

Terence Todd nickte. »Das will ich Ihnen sagen. Ich werde Ihre Praxis übernehmen und ...«

»Ja, ja, ich weiß.«

»Lassen Sie mich ausreden. Ich werde sie übernehmen, und ich lasse Ihre Leiche für alle Zeiten verschwinden.«

»Wie bitte? Was wollen Sie?«

»Ihre Leiche verschwinden lassen.« Er hob jetzt den Arm und zielte auf den Kopf der Frau.

Doktor Geraldine Mayer war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Auch das Denken gelang ihr nicht mehr. Sie starrte in die Mündung, die ihr wie ein riesiges Loch vorkam.

Dieses Loch blieb nicht leer, denn plötzlich jagte eine Kugel aus ihm hervor. Den Knall hörte die Ärztin kaum. Und auch den heftigen Schlag bekam sie nicht mehr mit, denn als der Kopf nach hinten kippte, war sie bereits tot ...

Erst beim zweiten Hinsehen bemerkte Johnny Conolly den scharfen Blick der jungen Frau. Beide saßen sich in der U-Bahn gegenüber. Hin und wieder hatten sie einen zufälligen Blick ausgetauscht. Außerdem herrschte zwischen ihnen nicht immer frei Sicht, weil sich dort auch andere Fahrgäste bewegten.

Ab und zu hatte Johnny seine Langeweile mit seinem Smartphone vertrieben, aber das war ihm letztendlich zu dumm geworden. Er hatte das Ding verschwinden lassen, um sich der Fahrt hinzugeben, die nicht immer glatt verlief. Mehrmals geriet der Wagen ins Schaukeln, aber das war man von der Tube gewohnt und konnte keinen mehr erschüttern.

Und dann abermals dieser Blick. Johnny nahm ihn wahr, gab ihn aber nicht zurück. Er machte sich nur bewusst, dass man ihn hin und wieder anschaute.

Er wollte auf die andere Seite der Themse, um wieder nach Hause zu kommen. Noch bewegte sich die Bahn in Southbank, südlich der Themse.

Und schon wieder dieser Blick!

Diesmal fing Johnny ihn auf, ohne sich abzuwenden. Er wollte herausfinden, was es bedeutete, dass er ständig angestarrt wurde. Intensiver schaute er zurück und sah sich die junge Frau genauer an, die sich in seinem Alter befand.

Ihre Haare waren kurz geschnitten und hellrot gefärbt. Ihre Haut hingegen wirkte recht blass, selbst die Lippen waren nicht gut zu erkennen, dafür umso mehr die beiden kleinen goldenen Ringe, die in der Unterlippe steckten.

Die Jacke der Frau bestand aus Jeansstoff, die Hose ebenfalls, und das T-Shirt zeigte auf schwarzem Grund einen weißen Totenschädel.

Wieder der Blick!

Und danach das kalte Lächeln.

Beides entging Johnny Conolly nicht. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Die Frau ansprechen? Oder warten, bis sie es tat? Er wollte die Initiative ergreifen, als er sah, wie die Unbekannte ihre Jacke öffnete. Sie schob die beiden Hälften zur Seite. Jetzt war nicht nur der helle Totenkopf gut zu erkennen, sondern auch die beiden Messer mit den glänzenden Scheiden, die sich in Höhe der Achselhöhlen abmalten.

War das normal?

Bestimmt nicht. Auch wenn Johnny nur einen kurzen Blick auf den Oberkörper hatte werfen können, so war er davon überzeugt, sich nicht geirrt zu haben.

Die Jackenhälften klappten wieder zu, und Johnny dachte über seine Entdeckung nach. War es Zufall gewesen, oder hatte es die junge Frau bewusst getan, weil sie ihn anmachen wollte?

Johnny hatte keine Ahnung. Er beschloss aber, mit ihr ins Gespräch zu kommen.

»Hast du was vor?«

Sie gab sogar eine Antwort. »Wieso? Warum willst du das wissen?«

»Ich habe was gesehen.«

Sie nickte. »Das weiß ich. Meine beiden Freunde. Auf sie kann ich mich immer verlassen.«

»Brauchst du sie denn?«

»Manchmal.«

Johnny dachte daran, dass er es schaffen konnte, sein Gegenüber von bestimmten gefährlichen Plänen abzubringen und setzte das Gespräch fort.

»Hast du denn was vor?«

»Kann sein.«

»Und was?«