John Sinclair 2390 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2390 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Sie nannten sich die neuen Engel! Frauen mit übernatürlichen Kräften. Vor allem waren sie gefährliche Frauen, denn diese Engel dienten dem Teufel! Das zeigte schon das Brandmal, das sie in ihren Gesichtern trugen, ein auf dem Kopf stehendes Kreuz!
Sie tauchten im Vatikan auf und alarmierten dadurch Father Ignatius, den Vorsitzenden der Weißen Macht, aber auch im Templerkloster von Alet-les-Bains traten sie in Erscheinung! Und ebenso in England, wo ich auf einen dieser Engel traf, und seine Drohung lautete: "Dies ist ein Angriff auf die ganze Welt. Ein Krieg wir ausbrechen, und den werden wir gewinnen! Bald beginnt die Zeit der neuen Engel!"

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Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Brandmal der Hölle

Jason Dark's Leserseite

Vorschau

Impressum

Brandmal der Hölle

(1 von 2)

von Jason Dark

Es war ein Alarmruf, der mich am frühen Abend erreichte.

»John Sinclair, Sie müssen kommen! Bitte, kommen Sie so schnell wie möglich!«

»Moment«, sagte ich. »Wer spricht denn da? Und was ist los?«

»Sie kommt! Sie ist auf dem Weg hierher!«

»Wen meinen Sie? Von wem sprechen Sie?«

»Von der Botin der Hölle!«

Mehr bekam ich nicht zu hören, denn plötzlich war die Lei‍tung tot ...

Der Schlag war hart, der gegen die Tür prallte. Zu hart für die Tür, denn sie wurde aus den Angeln gerissen, und so hatte jemand freie Bahn in den Raum.

Das war der Augenblick, an dem Guido Egan das schmale Telefon aus der Hand rutschte und zu Bo‍den fiel. Der Anruf war unterbrochen, die Chance war dahin.

Aber nur für ihn, nicht für die andere Person.

Die betrat den kleinen Raum. Sie schritt sehr langsam, ging auf Guido Egan, den Küster und Kirchenhelfer, zu. Der sagte nichts, konnte nicht sprechen. Er wusste, dass ihn der Tod besucht hatte. Der Tod auf zwei Beinen und in einer menschlichen Gestalt.

Es würde keine Gnade geben. Keine Rücksicht, die Person brachte das Ende.

Guido Egan wollte etwas sagen, einen letzten Versuch unternehmen, um sein Leben zu retten, aber das war nicht möglich. Er bekam keinen einzigen Ton hervor.

Und sein Ende rückte näher.

Schritt für Schritt. Ohne Gnade. Grausam. Ein Körper, ein Gesicht, das schlimm aussah.

Gebet! Ein Gebet musste her!

Dem Küster fiel nichts ein. Er war so geschockt. Er konnte nichts tun. Steifheit hatte seine Glieder erfasst. Selbst das Luftholen war für ihn eine Qual.

Der Eindringling blieb stehen. Die Nähe zu dem Küster reichte ihm jetzt.

Die Hölle hatte Guido Egan erreicht. Er sah noch die Bewegungen, er sah auch die Messer in den Händen, und er wusste, wie er ums Leben kommen sollte.

Guido Egan hatte sich nicht getäuscht ...

Eigentlich hatte ich mir den Nachmittag beim Yard freigenommen, aber jetzt fühlte ich mich wieder in einen Fall verwickelt, denn der Anruf beunruhigte mich schon sehr. Der hatte mir nicht nach einem Fake geklungen, deshalb ging ich davon aus, dass ich etwas tun musste.

Die Rufnummer des Anrufers war automatisch in meinem Telefon gespeichert worden. Jetzt wollte ich wissen, wem sie gehörte. Mit einem Rückruf erreichte ich nichts, denn niemand nahm meinen Anruf entgegen. Aufgeben wollte ich auf keinen Fall, und deshalb mussten die Kollegen einspringen.

Ich rief beim Yard an und ließ mich mit der entsprechenden Abteilung verbinden. Man versprach mir, die Nummer sofort zu checken.

Warten gehört nicht zu meinen Hobbys, hier aber hatte ich Glück, denn der Kollege rief schon bald zurück.

Der Anrufer hieß Guido Egan. Man hatte sogar noch mehr herausgefunden. Wo ich ihn fand und welch einem Beruf er nachging.

»Dein Mann ist Küster.«

»Bitte?«

»Ja, Küster. Mehr kann ich dir aber nicht sagen.«

»Ich denke, das reicht.« Ein kurzes Dankeschön noch, dann legte ich auf.

In meinem Kopf rumorten die Gedanken. Was hatte der Küster von mir gewollt? Und woher hatte er meine Privatnummer?

Ich hatte keine Ahnung. Wollte auch nicht lange raten, sondern entschloss mich, dem Küster einen Besuch abzustatten.

Zuvor rief ich noch mal bei ihm an, aber es meldete sich niemand.

Da es noch lange hell war, konnte ich auch ein weiter entfernt liegendes Ziel noch vor der Dunkelheit erreichen. Und genau das hatte ich vor ...

Mein Ziel lag in Hackbridge, einem der südlichsten Stadtteile Londons. Er grenzte an Croydon, bekannt durch den Flughafen. Um diese Zeit kam ich recht gut durch, und mein Navi tat seine Pflicht und brachte mich ans Ziel.

Das lag in der Nähe eines Parks. Nicht nur Bäume waren zu sehen, sondern auch der Turm einer Kirche, der sie überragte.

Kirchen und Küster gehören irgendwie zusammen, und ich hatte es nicht zum ersten Mal mit einem Küster zu tun, der am Beginn eines Falls stand.

Nur ein paar Schritte von der Kirche entfernt stand ein Wohnhaus. Nicht groß, eine Familie hätte sich schon einschränken müssen.

Ich wusste nicht hundertprozentig, ob ich den Küster in diesem Haus finden würde, aber ich hatte Zeit genug, und da die Haustür nicht geschlossen war, nahm ich dies als Einladung an.

Ich zog die Tür auf und sah einen schmalen Flur vor mir, in dem es nicht eben hell war.

Einige Sekunden lang blieb ich stehen und nahm erst mal die Atmosphäre in mir auf. Manchmal kann man eine Gefahr spüren oder irgendwie wittern, aber hier warnte mich nichts.

Und doch hatte ich kein gutes Gefühl. Ich wollte wissen, ob sich das auch bestätigte. Ich schob mich in den Flur hinein, hielt dann wieder an und rief ein »Hallo«.

Eine Antwort bekam ich nicht.

Ich wollte dennoch nicht aufgeben, denn ich hatte den Anruf nicht vergessen. So schlich ich weiter und erreichte das erste Zimmer, das ich betrat.

Es war klein. Es gab dunkle Mö‍bel. Ich sah auch einen Sessel ‒ und direkt davor lag der Mann!

Sofort war ich bei ihm, untersuchte ihn.

Der Mann war tot.

Der Küster und ich hatten uns nie zuvor gesehen, aber mir war klar, dass Guido Egan vor mir lag. Er war getötet worden. Davon ging ich jedenfalls aus.

Zwei Wunden in der Brust fielen mir auf. Das Blut war in die Kleidung gesickert.

In seinem Gesicht stand zu lesen, was er in den letzten Sekunden seines Lebens empfunden hatte.

Angst!

Er musste etwas Schreckliches gesehen haben, und er hatte sich nicht dagegen wehren können.

Aber wer hatte ihn ermordet?

Einem Polizisten wie mir stellte sich die Frage automatisch, doch eine Antwort bekam ich nicht. Darüber spekulieren wollte ich nicht, aber ich nahm mir noch die Zeit und durchsuchte das Haus.

Es war bewohnt, das war zu sehen, doch einen entscheidenden Hinweis fand ich nicht.

Ich würde versuchen, mit dem Pfarrer Kontakt aufzunehmen. Zunächst musste ich jedoch meine Kollegen alarmieren, und das wollte ich draußen machen, deshalb verließ ich das Haus mit seinem stickigen Geruch.

Automatisch fiel mein Blick auf die Kirche.

Die Kirchentür war nicht geschlossen!

Nun ja, es ist eigentlich nichts Besonderes, wenn eine Kirchentür nicht geschlossen ist. In diesem Augenblick jedoch regte sich meine Neugierde.

Befand sich noch jemand in der Kirche?

Aus der Kirche wehte etwas an meine Ohren. Von einem Augenblick zum anderen war ich alarmiert.

Es war keine Stimme gewesen. Also kein Schrei oder irgendein lauter Fluch, sondern ein Geräusch oder ein Knall. Da musste irgendwas gefallen sein.

Danach war nichts mehr zu hören. Es verließ auch niemand die Kirche, also machte ich mich auf den Weg, der nicht weit war, um nachzuschauen.

Vor der offenen Kirchentür blieb ich stehen und warf einen Blick in das Innere.

Da der Bau nicht sehr große Fenster hatte, fiel auch nicht viel Licht hinein. Man konnte von einem Halbdunkel sprechen. Aber ich sah Bänke. Davor einen Altar. Eine Kanzel gab es ebenfalls. Eine Person aber war nicht zu sehen.

Vielleicht ein Tier?

Ich musste in die Kirche gehen und nachschauen. Es wäre mir recht gewesen, hätte ich es nur mit einem Tier zu tun gehabt, aber in Anbetracht des toten Küsters war ich doch eher vorsichtig.

Ich schob mich weiter in die Kirche. Ging möglichst lautlos und ließ meine Blicke durch den Innenraum schweifen. Es hatte sich nichts verändert. Es gab keinen Hinweis auf den Grund des Geräuschs.

Da war nichts. Kein Laut. Die Mauern schienen mich anzuschweigen. Das blieb auch so, aber es gab trotzdem eine Veränderung. Und die sah ich vor und auch über mir.

Es war die Kanzel.

Dort hatte sich bisher jemand verborgen gehabt. Das war nun nicht mehr der Fall, denn als ich meinen Blick auf die Kanzel richtete, sah ich, dass sich jemand aufgerichtet hatte.

Eine Person.

Es war eine weibliche Person. Eine junge Frau, das konnte ich aus dieser Entfernung erkennen.

Ich hätte eigentlich beruhigt sein können, war es aber nicht, denn ich dachte wieder an den Toten.

Die junge Frau sagte nichts. Ich jedoch hob den linken Arm und winkte der Gestalt auf der Kanzel zu.

»Meinen Sie mich?«

Dumme Frage. »Wen sonst?«

»Und was wollen Sie von mir?«

»Mit Ihnen sprechen.«

Sie nickte. »Okay, fangen Sie an.«

»Ich würde Ihnen gern dabei gegenüberstehen, Auge in Auge.«

Eine Antwort bekam ich noch nicht. Sie dachte nach. Wie sie genau aussah, das sah ich nicht. Da war das Licht einfach zu schlecht. Sie kam mir nur jung vor, aber aus irgendeinem Grund stufte ich sie nicht als harmlos ein. Das musste nicht unbedingt an ihrem Aussehen liegen, sondern an dem, was ich gefunden hatte.

Ich habe schon viel erlebt und weiß, dass oft harmlos aussehenden Personen nicht unbedingt zu trauen ist. Jedenfalls will ich mir immer selbst einen Eindruck verschaffen.

So auch hier.

Sie ging bereits die Treppe herab, die sich auf der anderen Seite der Kanzel befand. Ich sah sie erst, als sie die Kurve genommen hatte und nun vor mir stand.

Bei voller Beleuchtung hätte ich sie besser erkennen können. Ich sah aber, dass sie einen dunklen Hosenanzug trug, helles Haar hatte und jetzt immer näher kam.

Nun sah ich sie deutlicher. Und auch das Gesicht. Ja, das Gesicht. Es war verrückt. Es war nicht zu fassen. Was ich hier sah, hatte ich bei einem Menschen noch nie gesehen.

Über das gesamte Gesicht hinweg zog sich ein Symbol. Die Stirn nahm dabei nicht den waagerechten Teil eines Kreuzes ein, sondern das Ende des senkrechten. Den waagerechten Balken sah ich unter dem Kinn.

Ein Kreuz in der Haut. Obwohl ich nicht sehr nahe stand, erkannte ich, dass es in die Haut eingebrannt war, tiefer als bei einem Tattoo.

Ein Kreuz. Aber keines, dem ich unbedingt Vertrauen schenken würde, denn dieses Kreuz stand auf dem Kopf. Wer so ein Zeichen trägt, der steht dem Bösen, dem Teufel sehr nahe.

Für mich stand fest, dass ich es mit der Botin der Hölle zu tun hatte, von der der Anrufer gesprochen hatte ...

Sophie Blanc, die Gattin des Templer-Führers Godwin de Salier, war froh, dass sie eine Frau als Mitbewohnerin aufgenommen hatte, die Schutz gesucht hatte.

Die Frau mit den dunklen Haaren und den ausdrucksvollen Augen hieß Kolumba, war eine Person, die sich sehr gut in der Natur auskannte. Sie war eine Heilerin, sie kannte fast alle Kräuter und deren Wirkungen, und man hatte ihre Vorfahrin, die auch Kolumba hieß, als heilige Hexe angesehen, weil sie vielen Menschen geholfen hatte.

Den Namen liebte Kolumba zwar nicht, aber auch sie war so etwas wie eine heilige Hexe. Zugleich war sie eine Kräuterfee und Heilerin, die ihr Können in den Dienst der guten Sache stellte. Das hatte sie schon einige Male bewiesen, denn es war ihr gelungen, Kranke aus dem Ort zu heilen, und darüber war nicht nur sie erfreut, auch Godwin de Salier und vor allen Dingen seine Frau.

Sophie Blanc hatte jetzt Ablenkung. Es war nicht mehr so langweilig. Sie musste sich nicht mehr allein auf den Weg machen, wenn sie mal wegfuhr oder durch den Ort ging. Gern nahm sie Kolumba mit, denn die beiden verstanden sich prächtig.

Eine kleine Wohnung war auch hergerichtet worden, und sogar eine Dusche hatte man eingebaut. Kolumba war Sophie Blanc und ihrem Mann dafür sehr dankbar. Sie wusste nicht, wie lange sie bleiben würde, erst einmal war sie hier si‍cher, das jedenfalls dachte sie, und davon ließ sie sich auch nicht abbringen.

Es war ein sehr freundlicher Tag gewesen, und es würde erst später kühler werden. So konnte man die frühen Abendstunden draußen verbringen.

Das taten Sophie und Kolumba auch. Sie saßen im Garten auf einer der Bänke. Vor ihnen stand ein runder Bistrotisch und darauf eine Schale mit Fruchtbowle, die einfach herrlich frisch schmeckte.

Der Templerchef Godwin de Salier befand sich nicht bei ihnen. Er war mit zwei Brüdern zu einem anderen Kloster gefahren, das die Mönche dort aufgeben wollten, und Godwin wollte nachschauen, ob es dort Bücher und andere Schriftstücke gab, für die er sich interessierte oder die wertvoll genug waren für die Bibliothek seines Templer-Klosters.

Er und seine beiden Begleiter würden in dem anderen Kloster übernachten, denn es lag von Alet-les-Bains zu weit entfernt. So waren die beiden Frauen allein und genossen den Abend zu zweit.

Kolumba hatte mittlerweile erfahren, dass auch die Templer Feinde hatten, die nicht eben zimperlich waren, auch wenn sie in die jüngsten Ereignisse um die Bibel des Baphomet und den Angriff seiner Jünger auf das Kloster von Alet-les-Bains nicht verstrickt worden war, denn sie war in eigener Sache unterwegs gewesen.

Beide stießen an, bevor sie tranken, und Sophie stellte eine Frage. »Na, gefällt es dir noch immer bei uns?«

»Und wie.«

»Ist es nicht zu langweilig?«

Kolumba lachte auf. »Nein, nein, keinesfalls. Ich bin nicht allein, und wenn ich für mich sein will, ziehe ich mich in mein Zimmer zurück. Aber ich freue mich darüber, dass ich zu tun habe. Wenn man die Natur richtig einsetzt, kann sie heilen.«

»Sicher, meine Liebe, das hast du schon öfter bewiesen. Ich sage dir noch mal, es ist toll, dass du hier bist.«

»Danke.«

Beide Frauen tranken. Sophie leerte ihr Glas. Sie füllte jedoch nichts aus der Schüssel nach, sondern gähnte.

»Müde?«

Sophie Blanc nickte. »Ja, das bin ich. Ich weiß, es ist noch gar nicht richtig dunkel, aber ich war schon sehr früh auf.«

»Dann geh doch einfach zu Bett.«

»Das macht dir nichts aus?«

»Aber nicht doch.«

»Und was ist mit dir?«

Kolumba zuckte mit den Schultern. »Mir gefällt der Abend. Ich fühle mich ungemein wohl und bleibe hier sitzen. Ich genieße noch den Rest Helligkeit, bis es kälter wird.«

Sophie nickte. »Alles klar. Bleib hier und gönn dir noch einen Schluck.«

»Das mache ich.«

»Dann gute Nacht.«

»Ja, schlaf gut.«

Sophie Blanc stand auf und ging. Sie winkte noch einmal, dann war sie nicht mehr zu sehen.

Kolumba nahm wieder ihr Glas, das noch halb gefüllt war. Langsam trank sie es leer. Jeder Schluck tat ihr gut. Es kam ihr wieder in den Sinn, wie gut sie es gehabt hatte. Wäre sie nicht auf einen Mann namens John Sinclair getroffen, würde sie auf dieser Bank nicht sitzen, sondern wäre tot. Umgebracht von mörderischen Hexen.*

So aber konnte sie ihr Leben genießen. Wobei sie davon ausging, dass es nicht nur aus Frieden und Freude bestehen würde. Die Probleme würden kommen. Sie wusste, dass die Hexen nicht aufgegeben hatten. So einfach ließen sie sich nicht vertreiben.