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Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1978 - 1979! Todeszone London. Sie kamen lautlos und schleichend wie gefährliches Gift. Und sie waren ebenso tödlich. Ein menschlicher Satan, der seinen Hass nicht mehr bremsen konnte, verbündete sich mit einem Dämon und rief die mordenden Pflanzen auf den Plan. London sollte sterben. Er wollte die Stadt zu einem einzigen Todesgarten machen, und er begann seinen Vernichtungsfeldzug mit der Vergiftung des Trinkwassers ... John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2015
John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.
Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.
Sie kamen lautlos und schleichend wie gefährliches Gift. Und sie waren ebenso tödlich.Ein menschlicher Satan, der seinen Hass nicht mehr bremsen konnte, verbündete sich mit einem Dämon und rief die mordenden Pflanzen auf den Plan.London sollte sterben.Er wollte die Stadt zu einem einzigen Todesgarten machen, und er begann seinen Vernichtungsfeldzug mit der Vergiftung des Trinkwassers …
Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve
ISBN 978-3-8387-2809-4
www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de
Sie kamen lautlos und schleichend wie heimtückisches Gift. Und sie waren ebenso tödlich.
Ein menschlicher Satan, der seinen Hass nicht mehr bremsen konnte, verbündete sich mit einem Dämon und rief die mordenden Pflanzen auf den Plan.
London sollte sterben.
Er wollte die Stadt zu einem einzigen Todesgarten machen, und er begann seinen Vernichtungsfeldzug mit der Vergiftung des Trinkwassers. Die Millionenstadt an der Themse schien verloren zu sein …
Der Hund hörte das Geräusch zuerst. Er fing an zu winseln und stieß dann ein drohendes Knurren aus.
Ronald Webster, der Nachtwächter, erhob sich von seinem Stuhl. Er nahm die schwere Taschenlampe in die rechte Hand und tätschelte mit der linken den Nacken der Dogge. »Sei ruhig, Caesar, sei ruhig! Ist ja nichts.«
Die Worte glaubte er zwar selbst nicht, aber er wollte den Hund beruhigen.
Dann verließ er seine kleine Glaskabine. Die Dogge führte er an der Leine. Nackte Pfoten klatschten auf Fliesenboden, die Dogge hatte das Maul geöffnet, wie ein Lappen hing die Zunge hervor.
Webster schlich mit seinem Hund durch die hohe Halle. Sie war ein Teil der Anlage, die zwei Londoner Stadtteile mit Trinkwasser versorgte.
Die Halle beherbergte zwei große Reinwasserbehälter, die durch Saug-und Druckleitungen mit den großen Kesseln im Nachbargebäude verbunden waren.
Zehn Jahre übte Ronald Webster diesen Job schon aus. Zehn Jahre, in denen nichts passiert war.
Denn wer sollte hier schon einbrechen?
Zu holen gab es bestimmt nichts. Keine Reichtümer, kein Geld und keine Wertgegenstände.
Höchstens Wasser.
Der Hund knurrte und zog. Seine Pfoten rutschten, er fand kaum einen festen Stand.
»Ja, ja, ist schon gut. Wir werden die Sache bestimmt schaukeln.«
Ronald Webster war mit seinen sechzig Jahren nicht mehr der Jüngste, aber Angst kannte er nicht. Er war immer noch sehr rüstig, breit in den Schultern und nahm es gern mit Jüngeren auf. Auf eine Waffe hatte er bewusst verzichtet, obwohl sie ihm für den Dienst zustand. Aber Webster verabscheute Pistolen oder Revolver. Wenn es wirklich ernst wurde, verließ er sich auf seine Fäuste.
Im Hintergrund summten die starken Generatoren. Sie trieben die Pumpen an, welche wiederum das Wasser aus den Brunnen und der Themse holten und es für die Aufbereitung weiterleiteten.
Der Nachtwächter gelangte in den Teil der Halle, wo die riesigen Reinwasserbehälter standen. Er wusste nicht einmal genau, wie viele Liter sie fassten, es mussten aber Millionen sein. Himmelhoch kamen Webster die Außenwände der Behälter vor. Breite Steigleitern führten hinauf zu den Schrittplattformen, die die Becken umgaben.
Ronald Webster blieb stehen, schaltete seine Lampe ein und ließ den Strahl an der Leiter hochwandern.
Da sah er die Gestalt!
Soeben noch wurde sie von dem Lichtstrahl berührt, an der linken äußeren Grenze, dann war sie verschwunden.
Ronald Webster hatte keine Lust, dem oder der Unbekannten nachzusteigen.
»He!«, rief er, »kommen Sie da runter! Sie machen sich strafbar, wissen Sie das?«
Die Antwort war ein gellendes Gelächter. Es schallte dem Nachtwächter entgegen und schien direkt aus der Hölle zu kommen. So schaurig hörte es sich an.
Webster hatte noch nie einen Menschen so widerlich und gemein lachen hören, und über seinen Rücken rann eine Gänsehaut.
Das Lachen bewies ihm aber auch, dass der Unbekannte nicht gewillt war, der Aufforderung Folge zu leisten. Demnach musste Webster selbst hoch.
Verdammt auch …
Er konnte sich schlecht vorstellen, dass der Einbrecher nach irgendwelchem Geld suchte, das gab es hier sowieso nicht. Nein, sein Eindringen musste einen anderen Grund haben.
Plötzlich zuckte eine Idee durch den Kopf des Nachtwächters. Er hatte in Zeitungen und einschlägigen Magazinen viel über Terroristen und deren Gewalttaten gelesen. Unter anderem wurde da auch der Plan erwähnt, das Trinkwssser einer Großstadt zu vergiften.
Und Webster befand sich nun mal in einer der größten Trinkwasserversorgungsanlagen von London!
Die Vorstellung war schrecklich. Dem Nachtwächter wurde es regelrecht übel bei dem Gedanken an die Folgen einer Trinkwasservergiftung. Was konnte da nicht alles geschehen?
Schreckliche Bilder malte er sich bereits in seiner Fantasie aus.
Er sah Menschen am Boden liegen. Bleich, tot. Mit aufgerissenen Augen und verzerrten Gesichtern. Die Hände auf den Leib gepresst.
Webster spürte, dass er schweißnass war. Gleichzeitig keimte in ihm jedoch die Überzeugung hoch, dass er etwas tun musste. Wenn es noch eine Chance gab, den Verbrecher und die Tat zu stoppen, dann musste er sie nutzen.
Der Hund war nicht zum ersten Mal die Leiter hochgeklettert. Ihm bereitete dies weniger Schwierigkeiten als dem Nachtwächter. Webster tätschelte noch einmal den Kopf des Tieres und flüsterte: »Lauf, Caesar, gib es ihm!«
Die Dogge sprang winselnd an der Leiter hoch, schnellte sich dann kraftvoll ab und bekam die ersten Stufen zu packen. Das Metall war aufgeraut, sodass das Tier mit den Pfoten den nötigen Halt fand. Der Nachtwächter vernahm noch eine Weile das Hecheln und Knurren, dann war der Hund verschwunden.
Webster stieg langsam nach. Die Taschenlampe hatte er sich an seinen Gürtel gehakt. Bei jedem Schritt schwankte sie hin und her und prallte manchmal mit dem Gummirand der Glaseinfassung gegen die eisernen Streben.
Der Hund musste längst oben sein, und Webster wunderte sich, dass er nichts hörte.
Kein Hecheln, kein Knurren, kein Bellen …
Es war ruhig.
Zu ruhig, fand er …
Wieder kroch eine Gänsehaut seinen Rücken hinunter. Webster spürte, dass etwas nicht stimmte. Der Hund hätte sich auf jeden Fall gemeldet – aber jetzt …
Ronald Webster klammerte sich rechts und links an den eisernen Haltegriffen fest, während er höherstieg. Trotz aller Ungewissheit und auch auf die Gefahr hin, sich zu verraten, stieß er einen Pfiff aus. Leise zwar, doch der Hund musste ihn hören.
Er kannte das Zeichen.
Doch die Dogge rührte sich nicht. Es kam keine Antwort. Das schlimme Gefühl des Nachtwächters steigerte sich. Dort oben musste etwas geschehen sein, was seiner Kontrolle völlig entglitten war.
Aber was?
Normalerweise wurde Caesar mit jedem Einbrecher fertig. Und einen Schuss, der den Hund hätte stoppen können, den hatte Webster nicht gehört.
Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, umzukehren und alles beim alten zu belassen, doch dann verwarf er diese Idee wieder, und es siegte sein Pflichtbewusstsein.
Nein, er wollte der Sache auf den Grund gehen!
Und dann vernahm er über sich ein schleifendes Geräusch. Es klang dort auf, wo die Leiter zu Ende war.
Der Nachtwächter blieb stehen.
Er legte seinen Kopf in den Nacken und schaute nach oben. Das Geräusch wiederholte sich. Im nächsten Augenblick sauste ein dunkles Etwas auf ihn zu.
Ein Körper!
Die tote Dogge …
Bevor das Tier den Nachtwächter treffen und ihn vielleicht noch von der Leiter reißen konnte, presste er sich eng gegen die Stufen.
Hautnah wischte der Kadaver an ihm vorbei.
Webster hörte noch das Klatschen, als der Körper unten auf die Fliesen schlug.
In Ronald Webster wallte ein ungeheurer Zorn auf. Er bekam einen hochroten Kopf. Er hatte das Tier geliebt, die Dogge war wie ein Stück von ihm selbst gewesen.
»Schwein!«, flüsterte der Nachtwächter. »Verdammtes Schwein. Das sollst du mir büßen.«
Tränen erstickten seine Stimme.
Er kletterte weiter, dachte dabei immer wieder an die Dogge, an den einzigen Freund, den er gehabt hatte, und die Wut überschwemmte sein nüchternes Denken.
Er sah rot!
Hastig kletterte er weiter, schaffte die letzten sechs, sieben Stufen und erreichte den Rand der Plattform.
Sie lief um das riesige Becken herum, war aus Metall, auf dem blanke Niethämmerköpfe glänzten.
Es war nicht völlig dunkel hier oben, denn die Notbeleuchtung brannte.
Webster schwang sich auf die Plattform. Schwer ging sein Atem. Jetzt merkte er, dass er nicht mehr zu den Jüngsten zählte.
Wo steckte der Einbrecher?
Geduckt blieb Webster stehen. Er löste die Lampe von seinem Gürtel, streckte den Arm aus und stach den Strahl in das Dämmerlicht hinein.
Da sah er den Einbrecher!
Fünf Yard entfernt stand er vor ihm.
Es war ein Mann – oder?
Nein, ein Monster!
Ronald Webster hatte plötzlich das Gefühl, sein Verstand müsste aussetzen. Die Gestalt, die vor ihm stand, hatte zwar Menschengröße, aber Gesicht und Arme waren …
»Nein«, gurgelte der Nachtwächter, »das ist …«
Die Gestalt kam näher.
Lautlos, unheimlich …
Armähnliche Gegenstände wurden bewegt, glitten nach vorn, und ehe Ronald Webster noch etwas unternehmen konnte, fühlte er sich gepackt und hochgehoben.
Auf einmal schwebte er über der Plattform. Die Gestalt trat einen Schritt zur Seite und hielt den Nachtwächter jetzt so, dass er sich hoch über dem Grund der Halle befand.
Der Griff löste sich.
Ronald Webster fiel in die Tiefe.
»Aaahhhh …« Sein lang gezogener Schrei hallte als schauriges Echo von den Wänden wider und verstummte, als der Nachtwächter gegen den Boden schlug.
Stille …
Die Gestalt aber lachte kichernd. Sie ging ein paar Schritte nach links und griff in einen Beutel, aus dem sie ein Pulver hervorholte, das sie genüsslich in das Trinkwasserbecken streute.
Die Saat war gelegt, und das Unheil nahm seinen Lauf. London war dem Tod geweiht …
*
Goldbraune Tupfer leuchteten in den Augen der jungen Frau. Das rote Haar fiel als wahre Flut auf die wohlgerundeten Schultern, und der seidene Hausmantel lag wie ein Etui auf der Haut.
Im Bad rauschte Wasser in die Wanne. Auf der rechten Betthälfte standen zwei geöffnete Koffer, aus denen Wäschestücke quollen. Eines zarter als das andere. Ein leichter, aber nicht aufdringlicher Parfümduft lag im Zimmer und verbreitete den gewissen Hauch einer persönlichen Note.
Das Girl schüttelte sein Haar, fasste dann mit allen zehn Fingern hinein und zog die Perücke vom Kopf. Die falsche Haarpracht segelte auf das Bett.
Aber auch der normale Kopfschmuck der jungen Frau konnte sich sehen lassen. Die Haare waren halblang geschnitten und hatten eine goldbraune Farbe.
Das Girl fuhr noch einmal hindurch und schüttelte dann den Kopf.
»Puh«, sagte sie, »diese elenden Perücken.«
Sie schimpfte zwar darüber, aber Perücken gehörten ebenso zu ihr wie das Gelbe zum Ei.
Denn die gut gewachsene Frau war für ihren Perückentick bekannt. Sehr bekannt sogar.
Denn sie war keine geringere als Nicole Duval. Besser bekannt als Professor Zamorras Sekretärin. Und Zamorra gehörte zu den berühmtesten Parapsychologen der Welt.
Er und Nicole hielten sich in London auf. Zamorra wollte einige Vorlesungen halten, und da Nicole sich dafür nicht interessierte – außerdem kannte sie die Themen – sie hatte sie schließlich in eine lesbare Form gebracht, wollte sie in London bummeln gehen.
Oxford Street, Regent Street, Bond Street – die zahlreichen Flohmärkte und Antiquitätengeschäfte, das alles war ihr schon ein Begriff, und Nicole Duval bedauerte es immer wieder, dass sie nur so wenig Zeit hatte.
Zamorras Job sorgte auch bei ihr immer für Aufregung.
Abgestiegen waren sie im Hilton. Das Hotel liegt in dem Londoner Vorort Kensington, und mit der Südseite grenzt es direkt an den Holland Park.
Sie hatten ein gemeinsames Zimmer in der zehnten Etage bekommen, und Zamorra hatte versprochen, gegen Abend wieder zurückzusein, um mit Nicole einen kleinen Bummel zu machen.
»Kann allerdings sein, dass ich noch jemand mitbringe«, hatte er zum Abschied gesagt.
»Und wen?«
»Rate mal.« Sein Gesicht verzog sich zu einem spitzbübischen Lächeln.
»Weiß ich doch nicht.«
»Wen kenne ich denn in London?«
»Mindestens hundert Leute.«
Zamorra weitete das Rätsel aus. »Und wer lebt hier, mit dem mich gemeinsame Interessen verbinden?«
»John Sinclair!«
»Genau.«
»Dann soll er die Conollys und Jane Collins auch noch mitbringen«, sagte Nicole schnell. »So habe ich wenigstens auch ein Gesprächsthema, während ihr auf Geistersuche geht.«
»Wer spricht denn von Gesitersuche?«
»Hör auf, Chef. Du ziehst doch die Dämonen an wie das Licht die Motten. Und Sinclair nicht minder.«
»Du musst es ja wissen.«
Nicole lächelte. »Weiß ich auch.«
An dieses Gespräch musste Nicole Duval denken, als sie ihr Bad zubereitete. Drei Tage waren für London vorgesehen, und Nicole runzelte die Stirn, als sie auf die beiden offenen Koffer schaute.
Wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, dann musste sie sich eingestehen, dass sie Kleidung für vierzehn Tage mitgenommen hatte. Und da sie noch etwas kaufen wollte, brauchte sie bestimmt einen Gepäckträger für den Rückflug. Immer nahm Nicole sich vor, nicht so viel mitzunehmen, aber wenn es dann soweit war, konnte sie sich nie entscheiden, was sie einpacken sollte und was nicht.
Man hatte schon so seine Sorgen …
Nicole trat ans Fenster und schaute in den blühenden Park hinab.
Das Zimmer war groß genug und mit allem ausgestattet, was der Mensch brauchte. Von der Bar, über TV, Telefon und Radio, bis hin zu den neuesten Illustrierten, die auf einem kleinen Tisch lagen. Natürlich fehlte auch die Broschüre über das Londoner Nachtleben nicht. Aber die interessierte Nicole weniger.
Sie suchte sich eine Frauenzeitschrift aus, klemmte sie unter den Arm und verschwand im Bad.
Die Wanne war halb voll. Das Wasser schimmerte blauviolett und auf der Oberfläche hatte sich ein handhoher Schaumberg gebildet, der wie ein Teppich aussah.
Nicole ließ noch etwas Wasser zulaufen und warf das Thermometer hinein. Sie bevorzugte eine bestimmte Temperatur. Da konnte sie sich dann ausstrecken und richtig entspannen.
Der Duft – eine Mischung aus Rosenöl und Mandelblütenaroma – durchzog das Bad.
Nicole drehte den Hahn zu.
Dann ließ sie den Hausmantel langsam von ihren Schultern gleiten. Die Seide raschelte, als sie ineinanderfiel. Nur mit einem knappen schwarzen Slip bekleidet stand Nicole vor dem Spiegel.
Nicole war zu sehr Frau, als dass sie die Gelegenheit hätte verstreichen lassen.
Sie musste sich im Spiegel betrachten.
Zamorras Sekretärin strich über ihre Hüften, und schon bildete sich auf ihrer hübschen glatten Stirn eine V-förmige Falte. Sie hatte ein wenig zu viel Speck gesehen. Zwar kaum zu erkennen, aber für Nicole reichte es, wieder drei Joghurt-Tage einzulegen. Was sie sonst sah, stimmte sie zufrieden.
Die langen Schenkel mit der glatten festen Haut, und auch ihre Oberweite konnte sich sehen lassen.
Sie reckte sich noch einmal, stellte sich dabei auf die Zehenspitzen und stieg ins Wasser.
Ja, es hatte haargenau die richtige Temperatur.
Nicole Duval streckte sich soweit aus, dass das Wasser über ihre Schultern schwappte und sie regelrecht einrahmte.
Sie schloss die Augen.
Ausgestreckt bliebt sie liegen und genoss das Gefühl, von dem weichen Wasser umschmeichelt zu werden. Die Lippen waren zu einem Lächeln gekräuselt, und hin und wieder bewegte sie die Beine, damit das Wasser an jede Hautfalte dringen konnte.