John Sinclair 56 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 56 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1978 - 1979! Das Ungeheuer von Loch Morar. Schottland! Reiseziel zahlreicher Touristen. Ein Land von wilder Romantik und düsterer Schönheit. Mit reißenden Flüssen, glasklaren Bergseen, tiefen Wäldern, grünen Hügeln und vergessenen Dörfern. Aber auch ein Land der Geister und Dämonen. Uralt ist der Glaube an die Sagen und Legenden. Ebenso alt wie die Geister, die oft Hunderte von Jahren im Verborgenen lauern, doch wehe, wenn sie geweckt werden ... John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 134

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDas Ungeheuer von Loch MorarVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Das Ungeheuer von Loch Morar

Schottland!Reiseziel zahlreicher Touristen. Ein Land von wilder Romantik und düsterer Schönheit. Mit reißenden Flüssen, glasklaren Bergseen, tiefen Wäldern, grünen Hügeln und vergessenen Dörfern.Aber auch ein Land der Geister und Dämonen. Uralt ist der Glaube an die Sagen und Legenden. Ebenso alt wie die Geister, die oft Hunderte von Jahren im Verborgenen lauern, doch wehe, wenn sie geweckt werden …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2810-0

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Das Ungeheuer von Loch Morar

Schottland!

Reiseziel zahlreicher Touristen. Ein Land von wilder Romantik und düsterer Schönheit. Mit reißenden Flüssen, glasklaren Bergseen, tiefen Wäldern, grünen Hügeln und vergessenen Dörfern.

Aber auch ein Land der Geister und Dämonen. Uralt ist der Glaube an die Sagen und Legenden. Ebenso alt wie die Geister, die oft Hunderte von Jahren im Verborgenen lauern, doch wenn sie erweckt werden und zu einem unheiligen Leben erwachen, nimmt das Grauen seinen Lauf …

Es grenzte schon an hellen Wahnsinn, was Bob McClure und Dan Dryer vorhatten. Sie wollten Loch Morar in einem Einbaum überqueren, wie es die Vorfahren schon getan hatten.

Ein Jux? Abenteuerlust und Risikobereitschaft der Jugend?

Vielleicht alles zusammen. Auf jeden Fall eine sportliche Leistung, falls sie es schafften.

Und das war gar nicht so einfach bei diesem wilden Gewässer. Überall auf dem See lauerten Strudel. Die galt es zu umschiffen, aber die beiden jungen Studenten machten sich deswegen keine Sorgen.

Den Einbaum hatten sie selbst gebaut. Sie hatten einen Baumstamm ausgehöhlt und abgeschmirgelt. Den Bug hatten sie etwas angespitzt, trotzdem wirkte er noch plump und unförmig. Zwei lange Stechpaddel lagen bereit, um den Einbaum bewegen zu können. Ferner hatten sich die jungen Abenteurer mit Schwimmwesten, Signalraketen und wetterfester Kleidung ausgerüstet.

Gerade die wurde gebraucht, denn im Spätfrühjahr tobten auch im westlichen Schottland noch die schweren Frühlingsstürme.

Einen Sonntagvormittag hatten sie sich als Starttermin ausgesucht. Der Himmel zeigte eine graue Farbe. Wolken führten bizarre Tänze auf. An den Bergen im Osten blieben sie oft hängen. Der Wind fiel dann wieder ab, brauste über den See und peitschte das Wasser zu Wellen, die dem Ufer entgegenliefen und nur langsam ausrollten.

Die beiden jungen Männer standen am Ostufer und schauten über die graugrüne Wasserfläche. Sie hatten ihr Ölzeug übergezogen, denn es sah nach Regen aus.

McBower, der alte Strandwächter, hielt sich bei ihnen auf. Sein faltiges, von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht war nachdenklich geworden, als er die blaue Schiffermütze in den Nacken schob und fragte: »Wollt ihr nicht lieber noch warten, bis sich das Wetter gebessert hat?«

Bob McClure schüttelte den Kopf, dass seine hellblonden Haare flogen. »Auf keinen Fall. Was wir uns einmal vorgenommen haben, führen wir auch durch.«

Sein Freund Dan Dryer nickte bestätigend.

Da hob der Alte die Schultern und sagte: »Euch ist nicht zu helfen.«

Bob lachte. »Hilfst du uns wenigstens, den Einbaum zu Wasser zu bringen?«

»Natürlich.«

Die drei Männer schoben das primitive Boot über den Strandkies. Soweit, bis die anrollenden Wellen über den Bug leckten.

»Ich hätte ja noch ein Segel mitgenommen«, meinte der alte McBower.

Bob winkte ab. Er zeigte auf seine Oberarmmuskeln. »Damit schaffen wir es.«

»Hoffentlich, Boys, hoffentlich …« Der Alte machte ein nachdenkliches und besorgtes Gesicht.

Dan Dryer saß bereits im Boot. Die Wellen hatten es schon erfasst. Der Einbaum schaukelte hin und her. Hastig sprang auch Bob McClure an Bord und griff nach seinem Paddel.

Der alte McBower winkte und rief den beiden Jungen alles Gute zu.

»Gott sei mit ihnen«, sagte er und dachte dabei auch an die alten Sagen und Legenden, die sich um den See rankten. Denn nicht nur Loch Ness hatte sein Ungeheuer. Auch über Loch Morar gab es Ähnliches zu berichten, nur war dieser See nicht so bekannt wie der andere. Und die Geschichten drangen deshalb nicht an die Öffentlichkeit, aber die Einheimischen wussten Bescheid.

An alte Sagen und Legenden glaubten die beiden Studenten sowieso nicht. Sie dachten nicht einmal daran, denn sie hatten jetzt ganz andere Sorgen.

Wellenberge hoben den Einbaum hoch, um ihn dann wieder in ein Tal hinabschießen zu lassen. Manchmal hüpfte das Boot wie ein Tennisball auf dem Wasser. Die beiden Männer hatten Mühe, es auf Kurs zu halten.

Sie knieten im Boot und stachen immer wieder ihre Paddel in die graugrüne See mit den blitzenden Wellenkämmen. Der Wind nahm zum Glück nicht zu, machte aber den beiden jungen Männern genug zu schaffen.

Bob McClure ruderte backbord, sein Freund Dan steuerbord. Sie waren die einzigen auf dem großen See, dessen Westufer noch gar nicht zu erkennen war, da die Gischt ihnen die Sicht nahm.

Die anlaufenden Wellen brachen sich am Bug des Einbaums. Die Gischt spritzte über und fuhr als feiner Regen über die Kleidung der beiden Studenten.

Sie hätten sich wirklich besseres Wetter aussuchen können, aber sie beschwerten sich nicht. Keiner wollte dem anderen seine Besorgnis zeigen.

Und besorgt waren beide, denn je mehr sie hinausruderten und sich der Mitte des Sees näherten, umso schlimmer traf sie der von den Bergen hinabstoßende Wind.

Er spielte mit dem Einbaum. Die beiden Männer wurden durchgeschaukelt. Manchmal hatten sie das Gefühl, ihre Mägen würden nach oben wandern, aber der Begriff Seekrankheit war für sie ein Fremdwort.

Der am Bug sitzende Dan Dryer wandte den Kopf. »Wie geht es dir?«, schrie er Bob zu.

McClure grinste verzerrt. »Habe mich noch nie besser gefühlt«, log er.

Dan lachte. Und weiter tauchte er das Paddel ein und zog es mit kraftvollen Bewegungen durch. Am Heck machte sein Freund das Gleiche. Die beiden Studenten ruderten synchron. Sie hatten lange genug geübt und waren ein gut aufeinander eingespieltes Team.

Etwas Bammel hatten sie vor dem Wasserschöpfen. Aber noch war nicht so viel über Bord geschwappt, als dass es einen Grund zur Besorgnis gegeben hätte.

Das Ufer, von dem aus sie gestartet waren, lag schon außerhalb des Sichtfeldes. Aber langsam schälten sich die Konturen des Westufers aus dem Gischtnebel.

Der See war nicht sehr breit, dafür jedoch lang. Die jungen Männer kannten seine Maße, die Tücken und Fallen. Sie rechneten auch mit gefährlichen Strudeln. Nicht zum ersten Mal wäre die See einem Schiff oder Boot zum Verhängnis geworden. Auf dem Grund des Sees sollten zahlreiche Wracks liegen. In den Jahrhunderten hatte der See sie regelrecht gefressen.

Am meisten wurde über die Sträflingsgaleere gesprochen, die vor fast siebenhundert Jahren gesunken war. Es fand sich nur dürftiges Material darüber in den Archiven, aber dafür wurden die Legenden mehr und mehr ausgewalzt.

Der Count of Ferryguard soll auf diese Weise seine gesamte Verwandtschaft ums Leben gebracht haben. Er war als grausamer Tyrann verschrien und soll sich der Schwarzen Magie verschrieben und einen Pakt mit den Druidenpriestern geschlossen haben. Aber das waren Legenden, doch hin und wieder lebten sie auf. Immer dann, wenn ein Schiff nicht mehr zurückkam. Angeblich sollen sich die Sträflinge, also die Verwandten des Counts, die Seelen der Menschen geholt haben.

Alte Geschichten gab es in Schottland genug. Jede Stadt, jedes Dorf und manchmal sogar jedes Haus hatte seine eigene Horror-Geschichte parat.

Wer daran glaubte, war durch nichts vom Gegenteil zu überzeugen, die jüngeren Menschen lachten oft darüber.

Wie auch Bob McClure und Dan Dryer.

Längst waren sie nass. Das Ölzeug glänzte wie mit Fett eingerieben, aber in ihren Gesichtern stand der ungebrochene Mut zu lesen, dass sie es packen wollten.

Was unsere Vorfahren konnten, das können wir auch. So lautete ihre Devise.

Immer wieder stachen sie die Paddel in die See. Sie trieben das Boot voran, ließen sich auch durch Rückschläge nicht irremachen und arbeiteten weiter.

Doch die Gefahr lauerte bereits auf die beiden jungen, mutigen Männer. Urplötzlich schlug sie zu, und von einer Sekunde zur anderen wurde die Bootsfahrt der Studenten zu einem Kampf auf Leben und Tod.

Der Einbaum geriet in einen Strudel …

»Pass auf!«, brüllte Dan Dryer noch, aber es war bereits zu spät.

Mit dem Bug tauchte der Einbaum ein. Wasser gischtete über, und gleichzeitig begann sich der Einbaum zu drehen. Wie ein Karussell wirbelte er um die eigene Achse.

Die beiden Studenten kämpften dagegen an. Sie stachen ihre Paddel in das kochende Wasser, versuchten, das Boot aus dem Strudel herauszubringen, doch ohne Erfolg.

Die Macht des Wassers war stärker.

Der Strudel wurde zu einem Wirbel, der sich rasend schnell drehte und dabei einen regelrechten Trichter bildete, der senkrecht in die Tiefe des Sees stieß.

Er drohte, den Einbaum zu verschlingen …

Dan Dryer brüllte etwas, doch sein Freund verstand nicht. Eine ungeheure Kraft presste ihn gegen die Bordwand. Er sah nur die graugrünen Wellen, den reißenden Strudel, wurde hineingerissen in die kochende Hölle und wunderte sich, dass sie noch nicht gesunken waren.

Das Boot schwamm.

Aber dann geschah es.

Bob McClure sah das Ungeheure zuerst. Dicht neben der Bootswand schob sich etwas aus dem Wasser.

Es war eine Hand.

Blitzschnell packte sie zu …

*

Entsetzt starrte McClure auf die Hand, deren Finger sich um die Bordwand klammerten.

Grüne Finger mit ebenfalls grünlich schimmernden, durchsichtigen Schwimmhäuten dazwischen.

Wem gehörte die Hand?

Einem Monster? Einem Menschen?

Bob McClure hielt den Atem an. Er wischte sich über die Augen, doch das Bild blieb.

Es war kein Traum. In der Tiefe musste irgendetwas Schreckliches lauern, das jetzt an die Oberfläche kam.

Vergessen war der mörderische Strudel, in dem sich Bob McClure und sein Freund befanden. Für den am Heck sitzenden jungen Mann zählte nur noch das Unheimliche, das dort aus der unergründlichen Tiefe des Loch Morar stieg.

Bob hatte sein Paddel verloren, ohne es zu merken. Es rutschte ins Wasser und wurde von dem Strudel verschluckt.

Aber die Hand blieb.

Es tauchte sogar noch eine Zweite auf.

Klatschend umklammerte sie die Bordwand des Einbaums.

Bobs Augen wurden groß. Das Grauen schnürte ihm die Kehle zu. Und als er jetzt noch die grünlich schimmernden Schultern sah, war es mit seiner Beherrschung vorbei.

»Daannn …!«, schrie er.

Sein Freund hörte ihn nicht, oder er konnte nicht reagieren. Dan Dryer lag im Boot und klammerte sich fest. Vor sich sah er die riesige Wasserwand, die der Strudel gebildet hatte. Dan wurde bald irre, denn das, was sie hier erlebten, widersprach sämtlichen Naturgesetzen. Normalerweise hätte das Wasser wie eine Sturmflut über sie hereinbrechen müssen, doch das war nicht der Fall. Der mörderische Wirbel zog sie tiefer …

Dan hatte den Schrei seines Freundes gehört. Er drehte sich um, aber er schaute Bob mit einem Blick an, der den jungen Mann erschreckte.

In Dans Augen flackerte der Wahnsinn …

Auch Bob war nahe daran, den Verstand zu verlieren, denn dieses schuppenhäutige Wesen war nicht allein. Ein weiteres grünliches Händepaar erschien.

Dann sah Bob die Köpfe.

Es war grauenhaft …

Diejenigen, die das Boot überfielen, waren keine Menschen mehr, sondern Wasserleichen.

Die Haut zeigte ein Schuppenmuster. Der Kopf hatte die Form eines Fischschädels angenommen. Die Augen traten weit aus den Höhlen hervor. Ein Mund war nicht vorhanden, die Nase wies zwei Löcher auf, und die Körper waren über und über mit Algen bedeckt.

Nur noch entfernt erinnerten diese Gestalten an Menschen, aber Bob dachte plötzlich an die Sage der versunkenen Galeere und glaubte, in diesen Monstern die ehemaligen Sträflinge zu erkennen. Er hatte einmal uralte Zeichnungen gesehen, die in einem Museum zur Besichtigung aushingen.

Die Gestalten zogen sich an der Bordwand hoch. Ehe sich Bob McClure versah, schwangen sie sich über Bord. Auch die Beine waren über und über mit grünen Schuppen bedeckt. Die Füße zeigten Schwimmhäute wie die Hände.

Es war grausam.

Bob hatte nichts, womit er sich wehren konnte. Um ihn und das Boot herum tobte die Hölle. Der Strudel gurgelte, gischtete und schmatzte. Dazwischen klang das Schreien seines Freundes Dan. Der junge Student schlug um sich. Seine Augen waren verdreht, das Gesicht vom Wasser klatschnass.

Nach Dan Dryer griff der Wahnsinn.

Aber Bob McClure wollte sich nicht unterkriegen lassen. Er wehrte sich.

Obwohl es ihn eine ungeheure Überwindung kostete, streckte er beide Arme aus, drückte seine flachen Handflächen gegen den Körper des ersten Fischmenschen und wollte ihn ins Wasser zurückstoßen.

Kalt wie Eis waren die Körper, in denen kein normales Leben mehr steckte. Der junge Mann ekelte sich vor der Berührung, doch er nahm die Hände nicht zurück.

Aber die Monster waren stärker als er. Bob fiel nach hinten. Den Kopf stieß er sich an der Bordwand, und im nächsten Moment war der Fischmensch über ihm. Der Zweite packte seine Beine, während die Finger des ersten über seine Kleidung glitten und sie kurzerhand aufrissen.

Bob McClure war klar, was die Ungeheuer mit ihm vorhatten. Sie wollten ihn ins Wasser stoßen und dann in die mörderische Tiefe ziehen, aus der es kein Entkommen gab.

Ein grausames Schicksal stand ihm bevor. Ein Schicksal, das soeben sein Freund Dan erlitt …

Bob sah, wie Dan über die Bordwand gezogen wurde. Ein drittes Monster war aufgetaucht. Es packte den jungen Mann am linken Arm und am Bein und zog ihn mit einem wilden Ruck über Bord.

Bob McClure sah noch das entsetzte Gesicht von seinem Freund.

Dann verschluckten die Fluten den Körper.

Bob schrie, doch sein Schrei endete in einem Gurgeln. Eine kalte Pranke, die nach fauligem und modrigem Wasser roch, presste sich auf seinen Mund.

Danach war er an der Reihe.

Das Monster zog ihn hoch. Es schob seine kalten Fischhände unter seinen Körper und wollte ihn über die Bordwand hieven.

Doch Bob wehrte sich.

Er kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung. In wilder Panik drosch er seine Fäuste in das hässliche Gesicht des Fischmenschen, doch das machte diesem Ungeheuer nichts aus. Es ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.

Schon fühlte sich Bob McClure hochgehoben. Er schwebte auf einmal über den Bootsplanken, und in einem letzten verzweifelten Versuch winkelte er die Beine an und stieß sie dann blitzschnell wieder von sich.

Bob traf die Brust des Fischmenschen.

Hinter diesem Tritt lag so viel Wucht, dass auch der Fischmensch davon gestört wurde. Er kippte nach hinten und verschwand im Wasser.

Ehe der Zweite angreifen konnte, tat Bob freiwillig das, was der Fischmensch mit ihm vorgehabt hatte.

Bob McClure hechtete über Bord.

Er stach hinein in die Wand des rasenden Wasserwirbels, und seine letzten Gedanken drehten sich um den Tod.

Doch lieber Ertrinken, als in das grauenhafte Reich der Seemonster entführt zu werden.

Bob hatte das Gefühl, in einer Zentrifuge zu sitzen. Die Gewalt des Wassers packte ihn mit ungeheurer Wucht, schleuderte ihn herum, fegte ihn in die Höhe und im nächsten Moment wieder in die Tiefe.

Und überall war Wasser, Wasser, Wasser …

Bob McClure hatte eine Ausbildung als Rettungsschwimmer hinter sich. Automatisch machte er Schwimmbewegungen und sah zu, dass er an die Oberfläche kam. Und er hatte auch, kurz bevor er ins Wasser tauchte, tief Luft geholt.

Doch er war kein Perlentaucher aus der Südsee, der die Luft mehrere Minuten anhalten konnte. Ihn überfiel nach einer halben Minute schon die Atemnot.

Doch er riss sich zusammen. Noch war um ihn herum nur die graue, tosende, rasende und gischtende Wasserwand, die ihm vorkam wie der gewaltige Schlund eines Ungeheuers.

Er wurde zum Spielball der Gewalten. Der Strudel zerrte an ihm, riss ihn in die Tiefe, um ihn einen Augenblick später wieder hochzuschleudern.

Der Tod griff bereits nach dem jungen Mann …

Immer quälender wurde der Luftmangel. Eine innere Stimme lockte. Öffne den Mund … öffne ihn …