John Sinclair 58 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 58 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1978 - 1979! Horror-Disco: Ein alter Totenacker lüftet plötzlich sein schreckliches Geheimnis. Der Geist einer Mörderin taucht auf und verfolgt junge Menschen. Ghouls suchen tief unter der Erde nach ihren Opfern. In einem als Diskothek umgebauten Schloss führen Skelette makabere Tänze auf. Vier Tatsachen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch wir fanden die Verbindung ... John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 127

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumHorror-DiscoVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Horror-Disco

Ein alter Totenacker lüftet plötzlich sein schreckliches Geheimnis.Der Geist einer Mörderin taucht auf und verfolgt junge Menschen.Ghouls suchen tief unter der Erde nach ihren Opfern.In einem als Diskothek umgebauten Schloss führen Skelette makabere Tänze auf.Vier Tatsachen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.Doch wir fanden die Verbindung …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2812-4

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Horror-Disco

Ein alter Totenacker lüftet plötzlich sein schreckliches Geheimnis. Der Geist einer Mörderin taucht auf und verfolgt junge Menschen.

Ghouls suchen tief unter der Erde nach ihren Opfern.

In einem als Discothek umgebauten Schloss führen Skelette makabre Tänze auf.

Vier Tatsachen, die scheinbar nichts miteinander zu tun hatten. Doch wir fanden die Verbindung. Beim Horror-Tanz im Disco-Fieber wurde das Rätsel gelöst …

»Nicht, Mike, ich bitte dich, doch nicht hier. Das ist nun wirklich nicht der richtige Ort für …«

Mike lachte. »Ja, sprich’s schon aus!«

Cindy schüttelte den Kopf.

Mike blieb stehen. »Hast du Angst, Darling?«

»Ja, Mike, ich habe Angst.«

»Und wovor? Vor den Toten? Die tun dir nichts.« Zur Bestätigung seiner Worte stampfte er auf ein Grab. »Sie werden uns nicht stören.«

»Trotzdem.« Fröstelnd hob Cindy die Schultern. Sie fror in ihrem dünnen Leinenkleid. Aber es war nicht nur die Kühle der Nacht, die dieses Gefühl hervorrief, sondern auch die ganze Umgebung, in der sie sich befanden.

Mike und sie standen auf einem Friedhof!

Es war ein uralter Gottesacker, der schon längst nicht mehr benutzt wurde. Schief standen die Grabsteine zwischen den Bäumen. Das Gras wuchs kniehoch, und über dem gesamten Totenacker lag eine Stille, die schon gespenstisch wirkte.

Ganz im Gegensatz zu der Disco-Hölle, die Mike und Cindy besucht hatten. Sie lag nicht weit vom Friedhof entfernt. Dort wurde Abend für Abend das Leben in vollen Zügen genossen.

Und nur einige Hundert Yards weiter die absolute Stille des Todes.

Welch ein Gegensatz …

Mike drehte sich im Kreis und klatschte dabei in die Hände. »Kommt schon, wenn ihr was wollt. Worauf wartet ihr noch?«

»Mike!« Die vorwurfsvolle Stimme des achtzehnjährigen Mädchens ließ den Zweiundzwanzigjährigen verstummen.

Er grinste schief. »Sorry, aber ich wollte dir nur zeigen, dass du keine Angst zu haben brauchst.«

Cindy lächelte verloren. »Ach Mike«, sagte sie und warf sich in seine Arme. »Du bist einfach unverbesserlich.«

Mike presste den schlanken Mädchenkörper an sich. Er spürte unter dem Leinenstoff die nackte Haut. Sein Herz raste, und der Kloß im Hals nahm die doppelte Größe an.

Cindy konnte einen Mann schon verrückt machen. Nicht nur Mike, auch andere waren hinter ihr her, aber er hatte es geschafft und sie zu seinem Girl gemacht.

Seine Finger wühlten in ihrem rotblonden Haar. Es war lang und lockig. Die letzten Haarspitzen streichelten über die jetzt nackte Haut, da Mike ihr bereits die Ärmel des Kleides abgestreift hatte.

Mikes Lippen näherten sich ihrem Gesicht, suchten den vollen, naturroten Mund, der so sanft und herrlich geschwungen war.

Cindy hatte nichts dagegen …

Minutenlang standen die beiden jungen Menschen eng umschlugen zwischen den uralten Grabsteinen und waren nur mit sich selbst beschäftigt.

Hin und wieder machten sie Pause, um Luft zu holen.

»O Mike«, flüsterte Cindy. »Mike … Mike …«

Die Welt versank um sie herum.

Leer und verlassen lag der Friedhof. Der Nachtwind sang und wehte zwischen den Grabsteinen. Irgendwo raschelte es. Ein Tier, das in seinen Bau huschte. Das hohe Gras wurde vom Wind gekämmt. Ein paar Blätter flogen durch die Luft und wurden von einem dicken Eichenstamm aufgehalten.

Aber war der Friedhof wirklich so leer und verlassen?

Die Ruhe täuschte, denn das Grauen lauerte bereits. Niemand der beiden wusste, dass dieser Gottesacker verflucht war.

»Komm!«, keuchte Mike, »lass es uns machen …«

»Mike – ich …«

»Bitte, Cindy.«

Langsam schmolz der Widerstand des Mädchens. Sie fühlte, wie sie schwach wurde. Dieser blondhaarige Junge mit dem unbekümmerten Lächeln hatte ihr Herz buchstäblich in Brand gesteckt.

Aber noch wehrte sie sich.

Allerdings mehr zum Schein …

»Mike, du bist verrückt – du bist wahnsinnig, du …«

»Ja, Cindy, ich bin verrückt und wahnsinnig. Nach dir. Nur nach dir. Ich will …« Seine weiteren Worte gingen in einem unverständlichen Gestammel unter, aber Cindy wusste auch so, was gemeint war.

Ihre Knie gaben nach.

Langsam sank sie zu Boden. Es störte sie nicht, dass das neue Kleid schmutzig wurde, im Moment gab es nur noch Mike.

Und das Grauen kam.

Es war dunkler als die Nacht, die durch einen fahlen Mond aufgehellt wurde.

Schatten huschten hinter den Grabsteinen hervor.

Blitzschnell tauchten sie auf und waren wieder verschwunden.

Aber sie hatten das Paar entdeckt.

Umgekehrt war es nicht der Fall.

Die beiden jungen Menschen lagen im Gras und hielten sich umarmt. Durch die wenigen belaubten Zweige einer fast abgestorbenen Buche sickerte fahles Mondlicht und goss einen silbernen Schleier auf die jungen Menschen.

Ein fast romantisches Bild …

Die Schatten begannen zu wispern. Sie flüsterten und huschten immer näher an die Liebenden heran.

Aber nicht nur sie kamen.

Auch die weiße Frau …

Sie hatte sich bisher versteckt gehalten, doch nun löste sie sich aus der Deckung des Gebüschs.

Sie ging Schritt für Schritt weiter, näherte sich den beiden jungen Menschen, die noch immer völlig ahnungslos waren …

Die Füße der Unheimlichen schienen den Boden nicht zu berühren. Sie schwebte.

Eine Geistererscheinung, eine nicht reale Existenz?

Die Finger umklammerten den Messergriff so hart, als wollten sie ihn zerbrechen.

Das Gesicht war auf eine irgendwie schreckliche Weise schön. Weiß wie Marmor präsentierte sich die Haut, im Gegensatz dazu standen die großen, dunklen Augen, die ein gefährliches, kaltes Feuer zu versprühen schienen.

Den wohlgeformten Körper umfloss ein langes, schneeweißes Gewand, und die lackschwarzen Haare berührten die Schultern.

Nicht ein Zweig oder Blatt raschelte unter ihren Füßen, als sie über den geheimnisvollen Friedhof schlich und sich den beiden Liebenden näherte.

Noch waren sie ahnungslos.

Mikes Gedanken drehten sich nur um das Mädchen, das in seinen Armen lag. Cindy war das wunderbarste Geschöpf, das er kennengelernt hatte.

Doch Cindy konnte sich nicht so recht konzentrieren. Obwohl sie Mikes Drängen nachgegeben hatte, fühlte sie sich alles andere als wohl.

Der Ort gefiel ihr nicht.

Ein Friedhof in der Nacht.

Schrecklich …

Ihre Großmutter hatte sie immer gewarnt, nachts allein auf einen Friedhof zu gehen. Obwohl die Kindheit schon einige Jahre zurücklag, erinnerte sich Cindy an die Warnungen. Und sie hatte panische Angst.

»Mike«, raunte Cindy.

»Was ist denn?«

»Lass uns gehen!«

Mike glaubte, sich verhört zu haben. Sekundenlang lag er stocksteif.

»Was war das?«

»Ich will weg.«

»Ausgerechnet jetzt?« Er kniete sich auf.

»Ja, Mike.«

Aber warum?«

»Weil ich Angst habe.«

Die weiße Frau hörte die Stimmen der beiden jungen Menschen. Ein böses Lächeln umgeisterte ihre Lippen. Die Augen wurden noch größer, und ein lauernder Ausdruck trat auf ihr Gesicht.

Sie schaute auf das Messer.

Die Klinge war lang und spitz, dazu beiderseitig geschliffen. Der hölzerne Griff gab die Arbeit eines Künstlers wider. Die Finger ruhten in schmalen Griffschalen.

Dieser Dolch hatte Geschichte …

Vor dreihundert Jahren begann es, da fing der verdammte Fluch an. Die Gedanken der Frau wanderten nicht zurück in die Vergangenheit. Sie konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.

Die Opfer waren nah …

Wie ein Band war die Stimmung der beiden Menschen zerrissen. Mike setzte sich auf und richtete seine Kleidung. Auch Cindy zog ihr Kleid wieder hoch.

Sie warf ihrem Freund einen um Entschuldigung bittenden Blick zu. »Es tut mir leid. Mike …«

Der junge Mann verzog das Gesicht. »Davon habe ich nichts«, sagte er. »Erst machst du mich scharf und heizt mich ungeheuer an, dann kneifst du. Das finde ich nicht fair.«

»Aber ich will gar nicht kneifen, Mike.«

»So? Wie nennst du es denn?«

»Es ist – wir können ja woanders hingehen. Dieser Friedhof jagt mir Angst ein. Versteh mich doch.«

»Schon gut«, brummte Mike, der, wenn er ehrlich gegen sich selbst war, sich auch nicht besonders wohl fühlte. Am Anfang hatte ihm alles nichts ausgemacht. Die alten Grabsteine, der säuselnde Wind, das geheimnisvolle Rascheln von trockenem Laub.

Nun hatte sich die Atmosphäre verändert. Äußerlich war zwar alles gleich geblieben, doch es war etwas geschehen. Mike fühlte es.

Er stand auf.

»Du bist mir nicht böse?«, fragte Cindy.

»Nein. Warum?« Er streckte seine Hand aus, um dem Mädchen hochzuhelfen.

Cindy ergriff seine Finger.

Im gleichen Augenblick trat dicht hinter Mike die Gestalt der weißen Frau aus dem Schatten eines Baumes hervor.

In der hoch erhobenen rechten Hand hielt sie ein Messer. Die Spitze zeigte genau auf Mikes Schulterblätter …

*

Cindy sah die unheimliche Gestalt zuerst. Den Bruchteil einer Sekunde war sie fassungslos vor Schrecken, und das Entsetzen grub sich in ihren Blick.

Dann aber reagierte sie.

»Mike! Hinter dir!«

Da stieß die weiße Frau zu.

Cindy hielt noch immer die Hand ihres Freundes umklammert. Und sie riss Mike wuchtig zu sich heran.

»Bist du …« Die weiteren Worte verschluckte der junge Mann, da er gegen seine Freundin prallte. Die Wucht war so groß, dass beide zu Boden stürzten.

Hinter Mike aber pfiff das Messer durch die Luft. Der eigene Schwung warf die weiße Frau nach vorn, und sie rammte die Klinge in den feuchten Boden.

Ein heulender Ton drang aus ihrer Kehle, der in ein tiefes Knurren überging.

Dieser Schrei riss die beiden jungen Menschen herum.

Plötzlich sahen sie sich mit dem Tod konfrontiert, und dieses Wissen mobilisierte in beiden gewaltige Kräfte.

Sie rafften sich auf.

»Weg!«, schrie Mike und zog Cindy mit sich.

Vergessen war der Zauber der letzten Minuten. Jetzt ging es ums nackte Leben.

Welch ein Gegensatz.

Instinktiv hatten die beiden jungen Leute den Weg zur Straße eingeschlagen. Weg von dem grauenvollen Ort.

Aber die weiße Frau dachte nicht daran, aufzugeben.

Sie wollte ihre Opfer.

Der Fluch musste erfüllt werden …

Die Füße der Flüchtenden trommelten auf den Waldboden. Fast wie Hürdenläufer sprangen sie über die Grabsteine und ließen den Friedhof hinter sich.

Aber die Weiße Frau holte auf.

Drohend schwang sie das Messer.

Immer schneller rannten Cindy und Mike.

Doch die weiße Frau gab keinen Fußbreit Boden verloren. Sie lachte. Und dieses Gelächter klang den jungen Leuten wie Teufelsmusik in den Ohren.

Mikes Kondition war besser.

Schon bald begann Cindy zu keuchen.

»Seitenstiche«, ächzte sie. »O mein Gott …«

»Weiter, Cindy!«

»Ich – ich kann nicht mehr …«

»Ich kriege euch!« Die höhnische Stimme der Weißen Frau machte bei den Flüchtenden noch einmal alle Reserven mobil.

Doch Cindy war wirklich am Ende. Sie stolperte immer häufiger.

Eisern hielt Mike seine Freundin fest.

»Die Straße!«, schrie her. »Sie – sie ist nicht mehr weit weg. Nur noch fünfzig Yards. halt durch …«

Zwei Sekunden später stolperte Cindy. Sie fiel hin und rutschte auch aus Mikes Griff.

»Cindy!«, brüllte der junge Mann, stoppte und kreiselte herum.

Schon war die Unheimliche da. Erneut raste der rechte Arm mit dem Messer nieder.

Mike hechtete zur Seite.

Die Klinge fehlte.

Noch eine schreckliche Entdeckung machte der junge Mann. Er hätte bei seiner Aktion die Frau eigentlich berühren müssen, aber er griff durch die Gestalt.

Sie war nicht existent.

Dafür jedoch das Messer.

Mike war zu Boden gefallen. Er wälzte sich herum, wollte aufspringen und sah, dass es bereits zu spät war.

Die Weiße Frau stand neben ihm.

Sie hielt den Dolch so, dass ihr marmornes Gesicht wie in zwei Hälften geteilt aussah.

»Bitte!«, flüsterte Mike voller Todesangst, »bitte nicht …«

Die Weiße Frau schüttelte nur den Kopf. Tief aus ihrer Kehle drangen hohl und grollend die Worte: »Es muss sein …«

*

Loch Morar lag hinter uns. Und damit ein Abenteuer, wie es schauriger kaum sein konnte.

Sie erinnern sich bestimmt an unseren Kampf gegen Myxin, den Magier, und seinen lebenden Töten. Auch der Schwarze Tod hatte ein schweres Geschütz aufgefahren.

Ogur, das Monster, das seit Jahrhunderten in einer Felsenhöhle lauerte und hin und wieder ahnungslose Schwimmer oder Bootsfahrer zu Zombies machte.

In einem dramatischen Finale war es uns gelungen, Ogur und auch Myxins Valsallen auszuschalten. 1

Uns, das waren meine Freunde Bill Conolly, Suko, Sheila Conolly, Jane Collins, Shao und ich.

Ermittlungen hatten ergeben, dass wir uns noch drei Tage in Seaground, dem kleinen Ort am Loch Morar, aufhalten mussten. Dann aber hatte ich nichts anderes mehr im Sinn, als nach London zu gelangen.

Sheila und Bill waren schon mit dem Wagen vorgefahren. Suko und Shao hatten das Motorrad genommen. Ich stieg in meinen Bentley.

Doch ich fuhr nicht allein.

Jane Collins war bei mir. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, mich zu begleiten.

Wir fuhren dem Sommer entgegen, wenn ich das mal so sagen darf. Wir hatten inzwischen Ende Mai, und die Bäume standen in einem satten Grün.

In dieser Jahreszeit ist es besonders reizvoll, die schottische Landschaft zu erleben. Sie verlor unter den Sonnenstrahlen viel von ihrer oft düsteren Wirkung, und das Barometer unserer Laune stieg förmlich mit jeder zurückgelegten Meile.

Wir wollten bis London durchfahren, von einigen Pausen natürlich abgesehen. Da Jane ebenfalls eine ausgezeichnete Autofahrerin war, hatte ich nichts dagegen, wenn sie mich hin und wieder am Steuer ablöste.

Aber erst einmal fuhr ich.

Wir durchquerten die Grampian Mountains, diese herrliche Gebirgslandschaft. Die höchsten Gipfel trugen noch eine weiße Haube. Der Schnee glitzerte in der Sonne. Bald würde auch er weggetaut sein. Der Wind wehte von Südwesten und brachte die Milde des Golfstroms mit.

Wir genossen die Fahrt.

Jane hatte sich zurückgelehnt, die Sonnenbrille vor die Augen geschoben und blinzelte hin und wieder träge in die Landschaft.

Auch ich saß entspannt hinter dem Lenkrad. Loch Morar war vergessen.

Plötzlich fragte Jane: »Liebst du mich?«

Fast wäre ich vor Schreck vom Weg abgekommen. Auf die Frage war ich wirklich nicht vorbereitet.

Die Privatdetektivin gab sich selbst die Antwort. »Also nein«, behauptete sie.

»Das habe ich nicht gesagt«, verteidigte ich mich.

»Aber gedacht.«

»Woher willst du das wissen?«

»Weibliche Intuition.«

»Auch das noch.«

Jane folgerte weiter. »Dass du mich nicht liebst, sieht man schon allein daran, dass du nicht heiraten willst.«

Ich verzog das Gesicht.

»Ist es Glenda Perkins?«

»Ach.«

»Wirf das nicht so weit weg, mein Lieber. Die Kleine ist ganz schön scharf auf dich. Denkst du, ich bin blind?«

»Keine Liebe im Büro.«

»Ich würde ja heiraten«, meinte Jane.

Als sie danach schwieg, wurde ich misstrauisch. »Da kommt doch noch was hinterher?«

»Dann gibst du deinen Job auf, John, lässt dich in den Innendienst versetzen …«

»… und du holst mir abends die Filzpantoffeln und bringst mir die Zeitung.«

Jane lachte. »So ungefähr.«

»Ehrlich gesagt, ich fühle mich für den Innendienst noch ein wenig zu jung.«

Jane hob die Schultern. »Vielleicht wirst du irgendwann mal geadelt. Wie Sir Powell.«

»Darauf kann ich verzichten.«