John Sinclair 634 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 634 E-Book

Jason Dark

4,9
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Ein Höllenjob für Bill (1. Teil).

Es war Mord, Selbstmord oder beides zusammen. Es konnte aber auch gut gehen, Bill Conolly wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, ob er einem Hirngespinst nachlief, deshalb hatte er sich auch keinem Menschen anvertraut. Dieser Fall konnte zum reinen Wahnsinn werden, er konnte der Zukunft seinen Stempel aufdrücken und sie in ganz bestimmte Bahnen lenken, die nicht unbedingt positiv enden mussten.

Bill hatte diesen Tipp erhalten und nicht einmal mit seiner Frau Sheila darüber gesprochen. Ihr gegenüber hatte er die Reise als einen Auftrag erwähnt, um in Schottland über bestimmte Clans einen Bericht zu schreiben.

Das war von Sheila akzeptiert, aber nicht so ohne Weiteres geglaubt worden, denn das hatte Bill deutlich an ihrem Verhalten herausgefunden.

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 134

Bewertungen
4,9 (18 Bewertungen)
16
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumEin Höllenjob für Bill (1. Teil)Vorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Ein Höllenjob für Bill (1. Teil)

Es war Mord, Selbstmord oder beides zusammen. Es konnte aber auch gut gehen, Bill Conolly wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, ob er einem Hirngespinst nachlief, deshalb hatte er sich auch keinem Menschen anvertraut. Dieser Fall konnte zum reinen Wahnsinn werden, er konnte der Zukunft seinen Stempel aufdrücken und sie in ganz bestimmte Bahnen lenken, die nicht unbedingt positiv enden mussten.

Bill hatte diesen Tip erhalten und nicht einmal mit seiner Frau Sheila darüber gesprochen. Ihr gegenüber hatte er die Reise als einen Auftrag erwähnt, um in Schottland über bestimmte Clans einen Bericht zu schreiben.

Das war von Sheila akzeptiert, aber nicht so ohne Weiteres geglaubt worden, denn das hatte Bill deutlich an ihrem Verhalten herausgefunden.

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-0179-0

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Ein Höllenjob für Bill (1. Teil)

Es war Mord, Selbstmord oder beides zusammen. Es konnte aber auch gut gehen, Bill Conolly wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, ob er einem Hirngespinst nachlief, deshalb hatte er sich auch keinem Menschen anvertraut. Dieser Fall konnte zum reinen Wahnsinn werden, er konnte der Zukunft seinen Stempel aufdrücken und sie in ganz bestimmte Bahnen lenken, die nicht unbedingt positiv enden mussten.

Bill hatte diesen Tip erhalten und nicht einmal mit seiner Frau Sheila darüber gesprochen. Ihr gegenüber hatte er die Reise als einen Auftrag erwähnt, um in Schottland über bestimmte Clans einen Bericht zu schreiben.

Das war von Sheila akzeptiert, aber nicht so ohne Weiteres geglaubt worden, denn das hatte Bill deutlich an ihrem Verhalten herausgefunden.

Jetzt befand er sich in Schottland, mitten in der Einsamkeit dieses schweigenden Landes.

Bill hatte seinen Wagen auf einem kleinen Campingplatz am Norden des Loch Awe abgestellt. Der Platz war bis auf drei Wohnwagen leer gewesen, und die sahen so aus, als wären sie in diesem Jahr noch nicht benutzt worden.

Dichte Kiefernwälder bildeten einen dunklen Wall, der auch ein mächtiges Schloss umgab. Es stammte aus dem 15. Jahrhundert und gehörte dem Clan der Campbells aus Kilburn. All das war dem Reporter bekannt, denn er hatte sich zuvor informiert.

Etwa zehn Meilen vom Schloss entfernt hatte Bill den Campingplatz gefunden und auch den alten brüchigen Steg, der ein Stück in den See hineinragte.

Versteckt im Schilf des Ufers hatte er genau das gefunden, was er suchte.

Ein Ruderboot.

Für ihn war es das wichtigste Transportmittel überhaupt, denn nur das Boot konnte ihn zu seinem Ziel bringen.

Es ging um eine Insel im Loch Awe.

Noch zahlreicher als die vielen Seen innerhalb des Landes waren die Inseln, die aus dem Wasser hervorschauten. Manchmal waren es auch nur Sandbänke, die bei Hochwasser zum Teil überspült wurden.

Vom Campingplatz her war die Insel gerade noch mit dem bloßen Auge zu erkennen gewesen, und Bill hatte kurz zuvor einen Einheimischen getroffen und ihn nach der Insel gefragt.

Der Mann war Fischer, er kannte sich in der Gegend aus und hatte den Reporter angesehen, als stünde vor ihm ein Selbstmörder.

»Was wollen Sie denn da?«

»Etwas suchen und finden.«

Der Mann war einen Schritt zurückgegangen. »Bleiben Sie da weg, Mister, es lohnt sich nicht.«

»Kennen Sie die Insel?«

»Leider.«

»Dann haben Sie auch die …«

»Ich habe gar nichts, verdammt, überhaupt nichts.« Der Mann war gerannt, als säße ihm der Leibhaftige im Nacken.

Bill dachte an diese Begegnung, als er über den See ruderte. Er dachte auch daran, dass die von ihm gesuchte Insel verschiedene Namen besaß und Innis Shield wohl der richtige war. Bill war davon überzeugt, dass der Tip stimmte, aber weshalb hatte der Einheimische so ungewöhnlich reagiert? Er hätte gern mehr gewusst, aber er war nicht mehr dazu gekommen, weitere Fragen zu stellen.

Bill kam sich vor wie der einzige Mensch auf der Welt, als er in die Einsamkeit des Sees hinausruderte. Die Natur hatte sich schon am Tage schlafen gelegt, selbst der Wind wehte kaum, sodass die Oberfläche sehr glatt und dunkelgrün vor dem rudernden Reporter lag und kaum Wellenbewegungen zeigte.

Ab und zu segelten hoch über seinem Kopf einige dunkle Vögel. Raben oder Krähen, aber auch Falken und Sperber, auf der Suche nach Beute.

Schottland im Frühjahr, das bedeutete oftmals schwere Stürme, Schauer aus Schnee und Regen, aber auch ruhigere Tage, eingebettet in ein besonders klares Licht, das der Landschaft etwas Gläsernes gab, als würde sie unter einer großen Kuppel liegen. So erlebte Bill sie und sah die Strahlen der Sonne als lange Streifen niederfallen und gegen das Wasser tupfen.

Das Grün der Wälder gab den Strahlen einen entsprechenden Schimmer, und sie lauerten über dem Wasser als hellgrünes Gespinst. Klar und deutlich waren auch andere Inseln zu erkennen, die näher lagen als Innis Shield. Oft waren es nur kleine Flecken, mit Büschen bewachsene Buckel, nichts Besonderes.

Bill Conolly ruderte ruhig und sicher. Mit gleichmäßigen Bewegungen tauchte er die Blätter in das ebenfalls dunkelgrün schimmernde Wasser des Loch Awe.

Der alte Holzkahn hatte an Geschwindigkeit gewonnen. Das Ufer blieb zurück und verschwand wie ein grünbrauner Schemen. Das Wasser war noch fischreich. Oft genug entdeckte Bill die schlanken, flinken Körper, die in der Nähe seines Bootes vorbeihuschten, um mit zuckenden Bewegungen in der Tiefe zu verschwinden.

Ein Höllenjob sollte es für ihn werden, das hatte ihm sein Informant versprochen. Bisher war dies noch nicht eingetreten, doch Bill blieb vorsichtig. Er dachte zunehmend an die Warnungen des Fremden und ging eigentlich davon aus, dass die kleine Insel nicht so normal war, wie man eigentlich hätte annehmen müssen.

Da musste es etwas geben, was die wenigen Bewohner davon abhielt, sie zu betreten.

Da so gut wie keine Strömungen vorhanden war, brauchte Bill den Kurs nur geringfügig zu korrigieren. Die grobe Richtung behielt er bei und würde die Insel bestimmt erreichen.

Kühl war die Luft. Wenn er ausatmete, stand eine kleine Fahne vor seinem Mund. Er hörte das leise Plätschern des Wassers, sah die Sonne noch höhersteigen und breite Lichtwände hinter den hohen Spitzen der Kiefern aufbauen.

Bill lächelte, als er daran dachte, dass sein Bekannter, der ihm den Tip gegeben hatte, nicht hatte mitfahren wollen. Mit beiden Händen hatte er sich dagegen gesträubt, als wäre die Insel für einen Menschen die perfekte Todesfalle.

Bei einem abermaligen Blick über die Schulter fiel dem Reporter etwas auf.

Zunächst war es nur ein dunkler Fleck, der sich von der Wasserfläche abhob. Er blieb nicht ruhig, sondern schaukelte leicht hin und her, wenn kleine Wellen ihn berührten.

Erkennen konnte Bill den Gegenstand nicht. Es konnte Treibholz sein.

Ihn irritierte nur, dass er genau auf seinem Kurs lag und er es zwangsläufig treffen musste, wenn er weiterhin in die Richtung ruderte.

Plötzlich hatte es der Reporter eilig. Er legte sich mehr ins Zeug. Die alten Ruderstangen beschwerten sich, sie ächzten. Beim Eintauchen erzeugten die Blätter einen quirligen, grünen Schaum, der als Gischtstreifen die Fahrt des Bootes begleitete, bevor er zerplatzte.

Nach einer Weile erinnerte sich Bill daran, dass er in der rechten Tasche seiner wetterfesten Jacke ein Fernglas trug. Er holte die Ruder ein, das Fernglas hervor, stellte die Schärfe für seine Augen ein und konzentrierte sich auf den treibenden Gegenstand.

Bill sah sehr deutlich, um was es sich handelte. Auf dem Wasser trieb ein Boot, mehr ein Nachen, weil er sehr flach gebaut war. Zwei Ruderstangen waren eingeholt worden, und Bill sah ferner, dass dieses einsame Boot auch einen Inhalt besaß.

Länglich und gleichzeitig rund oder etwas gekrümmt, da traf eigentlich alles zu.

Bill überkam ein bestimmter Verdacht. Er dachte nicht näher darüber nach, sondern wollte ihn erst bestätigt wissen. Das klappte nur, wenn er das fremde Boot genau anvisierte.

Dieses Ziel vor Augen, verbunden mit der Ahnung, dass etwas schiefgelaufen sein könnte, legte sich der Reporter noch mehr ins Zeug und zog die Blätter durch.

Der Kahn bekam Fahrt. Sein schwerfällig wirkender Bug hob sich leicht über den Wasserspiegel hinweg, und Bill dachte schon jetzt daran, dass er die Reise nicht umsonst unternommen hatte.

Er hatte ferner festgestellt, dass dieses fremde Boot nicht mehr allzu weit von der Insel entfernt schaukelte. Er konnte von dort aus bis gegen das dicht bewachsene Ufer hinspucken.

Ein treibendes Stück Holz schrammte an der Bordwand entlang wie eine dumpfe Warnung. Bills Boot besaß so viel Fahrt, dass er die Ruder einholen konnte, um sich mit der vorhandenen Geschwindigkeit an das zweite Boot herangleiten zu lassen.

Es war tatsächlich flacher als sein Kahn. Der Bug seines Bootes stieß leicht gegen das Heck des anderen, drehte es nach links, was der Beginn eines schwerfällig wirkenden Kreises war.

Bill beugte sich über die Bordwand und bekam das andere Boot zu fassen.

Er zerrte es näher heran, und sein Gesicht veränderte sich innerhalb von Sekunden.

Es wurde zu einer Maske des Abscheus und der Überraschung. Plötzlich kam er sich vor wie in einem Gefängnis, einem kleinen Käfig, der mit Stromstößen gefüllt war, die über seinen Rücken krochen und eine Gänsehaut hinterließen.

Im Boot lag ein Toter!

Es war der Mann, der ihn gewarnt hatte, zur Insel hinüberzurudern. Jetzt hatte es ihn selbst erwischt. Nicht durch eine Kugel, denn so, wie er aussah, mussten mehrere Schwerthiebe seine Brust zerfetzt haben …

*

Bill Conolly dachte zunächst nichts. Er saß da, wie in Beton eingegossen, und er merkte nicht einmal das leichte Schaukeln seines eigenen Kahns.

Es war Grauen pur, das Bill zu sehen bekam. Der Tote lag auf den feuchten Holzplanken. Sein Gesicht war blutbespritzt, und auch um ihn herum hatte sich der rote Lebenssaft verteilt, wobei er in Höhe der Brust Lachen bildete.

Wer hatte ihn ermordet?

Als Bill sich mit diesem Gedanken beschäftigte, fror er noch mehr ein, denn er dachte daran, dass sich ein unheimlicher Mörder in dieser Einsamkeit herumtrieb.

Wenn das stimmte, musste er sich auch fragen, wo der Killer sich versteckt gehalten hatte.

Am Ufer, auf einer der Inseln oder wie ein Ungeheuer in der dunklen Tiefe des Loch Awe.

Die Stille kam ihm noch anders vor. Schärfer, gläsener, aber auch unheimlicher.

Über sich hörte er leise Schreie, ausgestoßen von kreischenden Vögeln, die ihn, den Menschen, auszulachen schienen. Wären es Geier gewesen, hätten sie sich schon längst auf den Toten gestürzt.

Obwohl es Bill starke Überwindung kostete, schaute er sich den Toten noch einmal an. Er musste es tun, weil er sichergehen wollte, und er sah sich nicht getäuscht.

Dieser Mann war tatsächlich mit einer Stichwaffe getötet worden. Schwert, Lanze oder Messer …

Einem Reif ähnlich legte sich die Kälte über seinen Körper und hüllte ihn ein. Er hockte in seinem Boot wie jemand, der mit den Planken eine Einheit bildete, schaute ins Leere und drehte erst nach einer Weile den Kopf, um dorthin zu blicken, wo sich wie ein dunkler Streifen das Ufer der Insel abzeichnete.

Es war dicht bewachsen. Schilf und Sträucher bildeten einen Gürtel. Dahinter wallten wilde Hecken hoch, als wollten sie einen Besucher zusätzlich davon abhalten, die Insel zu betreten. Für ihn schien die Sonne nicht mehr so stark, war die Welt dunkler geworden und hatte sich der Düsternis des Wassers angepasst.

Wer immer den Mann auch umgebracht haben mochte und wo immer der Mörder lauerte, er konnte Bill nicht davon abhalten, auf das Ziel zuzurudern.

Er musste der Insel einen Besuch abstatten. Hätte er es nicht getan, wäre er sich wie ein Verräter vorgekommen.

Für den Toten konnte Bill nichts tun, deshalb ließ er ihn in seinem Nachen treiben.

Die Insel rückte unter seinen kräftigen Ruderstößen näher. Sie baute sich vor ihm auf, und Bill empfand sie beinahe wie eine finstere Drohung. Hohe Bäume reckten sich in die kühle Luft hinein und tranken die Sonnenstrahlen.

Dennoch konnte das Licht dieses Eiland nicht freundlicher erscheinen lassen. Es blieb düstern, wie versteckt unter einem gewaltigen Schatten.

Wieder stellte sich der Reporter die Frage, ob es richtig gewesen war, den Weg allein zu gehen. Er hätte Hilfe mitnehmen sollen, aber John Sinclair?

Nein, sosehr er seinem Freund auch vertraute, auf diesem Weg sollte er ihn nicht begleiten.

Da Bill im Boot hockte, kam ihm das Schilf höher vor als gewöhnlich. Vier kräftige Ruderschläge reichten aus, um den Gürtel zu erreichen und um ihn zu teilen.

Die einzelnen Röhren knickten zu beiden Seiten des Bootes weg, sie bewegten sich nur träge in ihrer schwerfälligen Art, und der in den Gürtel hineinfahrende Mensch schreckte die Tierwelt hoch.

Er hörte das wütende Schreien, als sie sich gestört fühlten. Schon flatterten sie hoch und dicht über seinen Kopf hinweg zu einer anderen Stelle des starren Gürtels.

Der Kiel schleifte über Grund. Bill hörte das Kratzen, als würden Totenhände am Holz entlangfahren. Er schnitt hinein in Wassergras und auch Farn, spürte den Ruck, dann steckte der Bug des Bootes im grünen Schlamm fest.

Bill erhob sich.

Er trug wetterfeste Kleidung. Dazu gehörten auch Stiefel, deren Schäfte ihm bis fast zu den Knien reichten. Sie waren vonnöten, denn der feuchte Schlamm des Ufers war tiefer, als er aussah. Er wirkte jungfräulich, denn Bill entdeckte keine Fußabdrücke. Die hinterließ er, als er das Eiland betrat.

Für Bill war es wichtig, das Boot zu sichern. Er zerrte es aufs Trockene und wickelte das Tau um einen hellen, aber schief stehenden Stamm einer Birke.

Dann machte er sich auf den Weg, die Insel zu erkunden. Bill war im Prinzip enttäuscht, denn er hatte sich die Insel größer vorgestellt. Buschwerk und Bäume bildeten einen dichten Wirrwarr, den er durchklettern und übersteigen musste. Der Untergrund kam ihm vor wie ein vollgesaugter Schwamm, bei jedem Tritt ließ er einen Fußabdruck zurück, in dem sich später das Brackwasser sammeln würde.

Er störte die Ruhe der Vögel, doch andere Tiere entdeckte er nicht. Immer wieder musste er sich den Weg mit beiden Händen freischaufeln, es war für ihn nur ein mühsames Vorankommen durch ein Dickicht aus Sträuchern, eng zusammenstehenden Büschen und biegsamen Weidezweigen, die manchmal wie Peitschen zurückschnellten, wenn er sie zur Seite gedrückt hatte.

Plötzlich blieb er stehen. Nicht weil ihm Buschwerk den Weg versperrt hätte, Bill Conolly war etwas anderes aufgefallen und musste in diesem Moment seinem Informanten zugestehen, dass er sich nicht geirrt hatte.

Vor ihm ragten aus dem Boden alte Mauerfragmente hoch, die etwa die Höhe eines Meters besaßen. Bills Informant hatte von einer alten Kapelle gesprochen, nur konnte Bill das beim besten Willen nicht bestätigen, denn die verfallenen, mit feuchtem Moos bewachsenen Überreste waren selbst für eine Kapelle zu klein.

Aber es war ein Hinweis. Wenn hier tatsächlich so etwas wie eine Kapelle gestanden hatte, mussten auch die Spuren vorhanden sein, auf die es Bill ankam. Sie waren praktisch der Beginn des langen Weges, der noch vor ihm lag.

Die Sonnenstrahlen vermischten sich mit dem Todeslicht und schufen eine ungewöhnliche Helligkeit, wobei sie die Schatten nicht vertrieben, die dort besonders dicht waren, wo die Bäume nahe zusammenstanden und sich mit ihren Zweigen berührten.

Genau diese Stelle interessierte den Reporter. Um besser sehen zu können, holte er seine Taschenlampe hervor und ließ den breiten Kegel in die dunklen Schatteninseln strahlen.

Auch hier tastete sich das Licht erst vor und erreichte einige Stellen, die wie kantige Hügel über dem normalen Erdboden standen und eine rechteckige Form aufwiesen. Zudem schauten sie in einem schrägen Winkel aus dem Untergrund hervor, es waren Steinplatten, die im Lauf der Zeit von Gräsern überwuchert worden waren.