John Sinclair 64 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 64 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1978 - 1979!

Der Hexer von Paris.

Sie trafen sich in einer grauenhaften, albtraumerfüllten Welt. Noch nie hatte ein Mensch dieses Land gesehen. Es war der Vorhof zur Hölle, das Reich der Dämonen und des absolut Bösen. Hier wurden ihre Gegner für die ewige Verdammnis und für die Hölle vorbereitet. Dieses Land war aber auch eine Tabuzone für feindliche Schwarzblütler. Hier trafen sie sich, wenn sie einen Pakt schließen wollten. Der eine, Belphégor, kam von der Erde, wo er einen Kampf gewonnen hatte.

Der andere, der schwarze Tod, herrschte über zahlreiche Dämonenwelten mit grausamer Härte und Strenge. Und beide Dämonen schlossen einen schrecklichen Pakt ...

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDer Hexer von ParisVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Der Hexer von Paris

Sie trafen sich in einer grauenhaften, albtraumerfüllten Welt. Noch nie hatte ein Mensch dieses Land gesehen. Es war der Vorhof zur Hölle, das Reich der Dämonen und des absolut Bösen. Hier wurden ihre Gegner für die ewige Verdammnis und für die Hölle vorbereitet. Dieses Land war aber auch eine Tabuzone für feindliche Schwarzblütler. Hier trafen sie sich, wenn sie einen Pakt schließen wollten. Der eine, Belphégor, kam von der Erde, wo er einen Kampf gewonnen hatte.Der andere, der schwarze Tod, herrschte über zahlreiche Dämonenwelten mit grausamer Härte und Strenge. Und beide Dämonen schlossen einen schrecklichen Pakt …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2818-6

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Der Hexer von Paris

Sie trafen sich in einer grauenhaften, alptraumerfüllten Welt. Noch nie hatte ein Mensch dieses Land gesehen. Es war der Vorhof zur Hölle, das Reich der Dämonen und des absolut Bösen. Hier wurden ihre Gegner für die ewige Verdammnis und für die Hölle vorbereitet. Dieses Land war aber auch eine Tabuzone für feindliche Schwarzblütler. Hier trafen sie sich, wenn sie einen Pakt schließen wollten, denn von Freunden konnte man bei ihnen nicht sprechen.

Der eine kam von der Erde, wo er einen Kampf gewonnen hatte. Er hieß Belphégor.

Der andere herrschte über zahlreiche Dämonenwelten mit grausamer Härte und Strenge. Er nannte sich der Schwarze Tod. Und beide Dämonen schlossen einen schrecklichen Pakt …

Der hässliche Totenschädel mit den weißen Augen bewegte sich beim Grinsen, als Belphégor seinem Freund, dem Schwarzen Tod, seinen Plan erklärte.

»Du willst über Paris herfallen?«, fragte er.

Belphégor nickte. Er war der Dämon mit den kältesten Augen, die man sich überhaupt nur vorstellen konnte. Wer ihn als Mensch ansah, bekam unweigerlich das große Zittern. Bephégors Augen versprachen nur eins: den Tod!

Er selbst zeigte sich in seiner menschlichen Gestalt und unterschied sich kaum von den normalen Bürgern einer Stadt und eines Landes. Wenn er jemandem entgegentrat, war der Fremde, der Unerfahrene jedes Mal von seiner Höflichkeit beeindruckt. Aber wenn der Jemand dann genauer hinhörte, musste er den kalten, grausamen Unterton in seiner Stimme hören. Und dann wusste er genau, was es von diesem Mann zu halten hatte.

Der Schwarze Tod wusste es ebenfalls. Er hatte einen Generalstabsplan ausgeheckt, um seine Feinde, die es auch unter den Schwarzblütlern gab, zu vernichten.

Und dabei stand Myxin an erster Stelle.

Belphégor war für ihn der richtige Mann. Er wollte Macht, und die hatte der Schwarze Tod ihm versprochen, wenn er sich loyal zeigte.

Aber noch musste verhandelt werden, und deshalb hatten sich die beiden Dämonen getroffen.

Nebel umwallte sie.

Er stieg spiralförmig aus einer unauslotbaren Tiefe hervor, wand sich als farbiger Schleier um die Körper der beiden Dämonen. Manchmal drang aus dem Nichts ein Windstoß und wirbelte die in düsteren Farben gehaltenen Nebelstreifen auseinander.

Belphégor ergriff das Wort. »Ich will endlich zuschlagen«, sagte er mit seiner kalten Stimme. »Lange genug habe ich gewartet.«

Der Schwarze Tod schaute ihn an. Sein matt glänzendes, dunkles Knochengestell wurde von einem langen Mantel verdeckt, die skelettierten Finger schlossen sich zur Faust. Er versuchte, die Gedanken seines Gegenüber zu lesen, doch Belphégor hatte eine magische Sperre errichtet.

Der Schwarze Tod überlegte. Konnte er diesem Dämon der mittleren Stufe wirklich trauen? Oder wollte Belphégor ihn hintergehen? Seit seinem Krieg mit Myxin, dem Magier, war der Schwarze Tod sehr misstrauisch geworden. Er hatte schon einige Niederlagen einstecken müssen, sodass selbst Asmodis, der unumschränkte Herrscher der Hölle, aufmerksam geworden war.

Die gesamte Entwicklung gefiel dem Schwarzen Tod nicht mehr. Nach irdischer Zeitrechnung hatte sich in den letzten Jahren zu viel getan. Die einzelnen Dämonengruppen waren zersplittert. Manche suchten krampfhaft eine Einigung, doch es spielten zu viele persönliche Interessen eine Rolle, als dass es wirklich zu einer festen Union gekommen wäre.

Früher war der Schwarze Tod der absolute Herrscher gewesen. Er als Asmodis’Stellvertreter hatte schalten und walten können, nun aber zerfiel die Union immer mehr. Und es war sehr schwer, die Einheit wieder zu festigen.

Von diesem Zerfall profitierten natürlich die Gegner der Schwarzblütler. Leute wie John Sinclair oder Professor Zamorra, die sich nichts sehnlicher wünschten, und die beide in letzter Zeit verdammt viel Glück gehabt hatten. Es war schwer, an- sie heranzukommen, doch Belphégor hatte es geschafft. Ihm war das gelungen, wovon der Schwarze Tod eigentlich träumte.

Durch einen Trick hatte Belphégor die Chinesin Shao in seine Gewalt bekommen. Shao war Sukos Freundin. Und Suko wiederum war John Sinclairs Partner.

Die Weichen waren also gestellt!

»Nun, was ist? Hast du es dir endlich überlegt?«, sprach Belphégor den Schwarzen Tod an.

Sein Ton war fordernd, und wiederum dachte der Schwarze Tod an vergangene Zeiten, als niemand gewagt hatte, ihn in einem solchen Tonfall anzureden. Aber die Zeiten hatten sich geändert.

Leider …

»Ja, ich habe darüber nachgedacht.«

»Und?«

Sie maßen sich mit Blicken. Es war ein stummes Duell, in dem niemand nachgab.

»Denk daran, ich habe sie. Die Zwerge stehen bereit. Und der Vorgang lässt sich noch beschleunigen. Das heißt, ich kann sie noch kleiner machen. Auf Mikrogröße zusammenstutzen, wenn es sein muss.«

»Du bist schon etwas Besonderes«, meinte der Schwarze Tod.

Belphégor hörte genau den Spott aus den Worten heraus, und er konterte. »Ich weiß, dass du vor mir Angst hast, aber keine Sorge, ich will dich nicht verdrängen. Ich will nur Paris. Früher hat es mir schon einmal gehört, da habe ich die Fäden gezogen. Jetzt will ich es mir wieder holen.«

»Sag mir deinen Plan«, forderte der Schwarze Tod ihn auf.

Belphégor breitete die Arme aus und drehte die Handflächen nach außen. »Die Zwerge werden über das Land herfallen und es in ihren Besitz bringen. Frankreich soll ein Stützpunkt des Bösen werden, in dem ich allein herrschen werde.«

»Und John Sinclair oder Professor Zamorra? Du weißt, dass Zamorra in Frankreich lebt.«

Belphégor winkte ab. »Das sind keine Gegner für mich. Du hast ja gesehen, wie schnell ich diese Shao in meine Gewalt bringen konnte. Mit den anderen wird es kaum weniger Schwierigkeiten geben.«

Der Schwarze Tod wiegte den Knochenschädel. »Sieh die Sache als nicht so einfach an. Wir haben schon jahrelang versucht, unsere Gegner auszuschalten und es nicht geschafft.«

»Ihr seid nicht ich«, erwiderte Belphégor sehr von sich überzeugt.

Wut schoss wie eine Lohe in dem Schwarzen Tod hoch. In diesen Dingen reagierte er überaus menschlich. »Vergiss nicht, dass dir Sinclair bereits eine Niederlage bereitet hat. Die Mystery School war ein Schlag ins Wasser.«

Belphégor winkte ab. »Vergessen!«

»Aber nicht für mich.«

»Soll ich dir all die Niederlagen aufzählen, die Sinclair dir schon zugefügt hat?«, höhnte er.

Da schwieg der Schwarze Tod.

»Wie lautete deine Entscheidung?«, fragte Belphégor. Er wollte endlich wissen, woran er war.

»Du kannst Paris haben!«

»Gut, mehr wollte ich nicht.«

»Aber ich werde dich beobachten und vielleicht auch selbst eingreifen, wenn es nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe«.1

Belphégor war so von sich überzeugt, dass er jovial zustimmte. »Kannst du ruhig. Ich habe keine Angst.«

»Dann wünsche ich dir Glück«, sagte der Schwarze Tod.

Belphégor lächelte kalt. Einen Lidschlag später drehte er sich um und verschwand in der Tiefe der Dimensionen.

Der Schwarze Tod blieb allein zurück. Er dachte über das Gespräch nach. Zufrieden war er nicht. Belphégor machte ihm einen zu starken Eindruck, und der Schwarze Tod sah seine Existenz als Asmodis’Vertreter gefährdet, denn wenn Belphégor es schaffte, die Gruppe um Sinclair und Zamorra zu erledigen, war ihm ein Aufstieg gewiss. Für den Höllenfürsten zählten nur die Erfolge in der Gegenwart und nicht die der Vergangenheit.

Der Nebel wurde stärker. Schon bald hüllte er die Gestalt des Dämons völlig ein, und als er wenig später wieder von einem Windstoß zerfasert wurde, war von dem Schwarzen Tod nichts mehr zu sehen.

Doch die Zeichen waren auf Sturm gestellt!

*

Auf die Idee, uns mitten in der Nacht in den Hyde Park zu bestellen, konnten eigentlich nur Verrückte kommen.

Oder Dämonen.

Myxin, der Magier, war ein Dämon.

Und er hatte das Treffen vereinbart. Er hatte auch die Bedingungen gestellt.

Suko und ich sollten allein kommen.

Wir waren gespannt.

»Wenn das eine Falle ist, tappen wir Idioten noch freiwillig hinein«, sagte Suko.

Ich hob die Schultern. »Wenn er uns hätte reinlegen wollen, wäre er nicht offen an uns herangetreten.«

Suko schüttelte den Kopf. »Ich traue ihm nicht«, erwiderte er verbissen.

Von der Seite her schaute ich meinen Freund an, während ich den silbermetallicfarbenen Bentley durch die menschenleere Bayswater Road, an der nördlichen Grenze des Hyde Parks steuerte. Suko hatte sich nicht nur in den letzten drei Wochen verändert, er war regelrecht zu einem anderen geworden.

Der Chinese hatte seinen Schock nicht überwunden. Vor zwei Wochen war seine Freundin Shao nicht nur in eine Horror-Welt entführt, sondern dort zu einer Zwergin gemacht worden. Wir waren durch das transzendentale Tor im Kino des Schreckens ebenfalls in diese Welt eingedrungen, hatten Shao aber nicht mehr befreien können, sondern waren froh gewesen, diese Welt noch verlassen zu können. Und zwar mit der kleinen Caroline Potter, die in dem Fall eine Schlüsselrolle spielte. Letztendlich aber wahnsinnig geworden war und sich nun in einer Nervenklinik zur Untersuchung befand.

Suko hatte seine Freundin gesehen, und ich konnte seine Reaktion sehr gut verstehen.

Shao war auf magische Weise zu einer Zwergin geworden. Aber nicht nur das. Auch ihr Bewusstsein hatte sich verändert. Sie stand jetzt voll auf der Gegenseite. Sie hasste mich und auch ihren früheren Geliebten, das hatten wir deutlich gespürt.

Die letzten beiden Wochen waren schlimm gewesen. Verzweifelt hatte Suko nach seiner Shao gesucht, doch die Arbeit erfolglos abgebrochen.2

Shao blieb verschwunden. Niemand von uns wusste, wo sie war. In einer Zwischenwelt, in einem anderen Universum – oder in der Hölle? Sogar die letzte Möglichkeit mussten wir in Betracht ziehen, so schwer uns das auch fiel.

Ich bedauerte Suko von ganzem Herzen – nur helfen konnte ich ihm nicht. Er musste mit seinen Problemen allein fertig werden. Das war schlimm.

Ich ging mit der Geschwindigkeit herunter. Suko sagte irgendetwas, was ich nicht verstand.

Ich fragte ihn danach.

Er hob nur die Schultern.

Ich hatte ihn davor gewarnt, seinen Rachegefühlen freien Lauf zu lassen. Suko richtete sich danach, doch in seinem Innern musste die Hölle toben.

Nicht umsonst hieß in einem Operettentext: Immer nur lächeln – doch wie’s dadrinnen aussieht, geht niemand was an.

Aber mich ging es etwas an. Ich wollte nicht, dass Suko mit offenen Augen in sein Verderben rannte. Wie leicht konnte die andere Seite seine Schwäche und auch seine Wut ausnutzen und uns eine hinterlistige Falle stellen.

Jetzt waren wir auf dem Weg zu Myxin, dem Magier. Wir hatten einige Zeit nichts von ihm gehört, und ich fragte mich, was er von uns wollte. Hing dieses Treffen vielleicht mit Shaos Verschwinden zusammen? Er wollte nicht darüber reden, sondern sprach nur von einer Überraschung, die uns brennend interessieren würde.

Der Treffpunkt war genau festgelegt. Es gibt im Hyde Park einen Platz der »The Fountains« heißt. Dort werfen vier große Brunnen ihre Wasserstrahlen in die Luft. Außerdem ist dieser Ort tagsüber ein beliebter Treffpunkt für Hippies, Gammler und Lebenskünstler. Nachts ist es dort jedoch sehr still.

In den Park führen mehrere Straßen und eine schmale auch direkt auf die Brunnen zu.

Ich musste nach rechts einbiegen.

Schon bald summten die großen Reifen des Bentley über den Teer der schmalen Fahrbahn. Geisterhaft strichen die Scheinwerferstrahlen über Büsche, kleinere Wege, Wiesen, Parkbänke und Bäume.

Es war genau acht Minuten vor Mitternacht. Am Himmel hatten sich dicke Sommerwolken zusammengeballt. Ein feiner, warmer Nieselregen fiel dem Erdboden entgegen. Das grüne Laub auf den Büschen und Bäumen glänzte.

Ich drosselte die Geschwindigkeit und fuhr im Schritttempo weiter. In wenigen Augenblicken mussten wir den Treffpunkt erreicht haben. Bei diesem Wetter blieben selbst die Liebespaare zu Hause oder in den Autos hocken. Kein Mensch befand sich auf den schmalen Wegen.

Dann erreichten wir unser Ziel.

Der Motor erstarb.

Ich stieg aus. Suko öffnete die Tür an der anderen Seite. Sofort fiel mir der Sprühregen ins Gesicht. Ich stellte meinen Mantelkragen hoch und ging die paar Schritte bis zu den vier Brunnen.

Suko blieb etwas hinter mir und deckte meinen Rücken. Man konnte nie wissen …

Die Brunnen waren rechteckig angelegt. Ihre Einfassung reichte mir bis knapp über die Schienbeine. Aus zahlreichen Düsen spritzte das Wasser fontänenartig zu den Seiten hin weg, fiel wieder zusammen, wurde gesammelt und erneut in den Kreislauf gebracht. So ging nichts verloren.

Uns standen vier Brunnen zur Auswahl. An welchem uns Myxin verwartete, wussten wir nicht. Er würde sich schon zeigen.

Noch drei Minuten.

Ich war etwas nervös. Schließlich war ein Treffen mit einem unserer Feinde nicht gerade etwas Normales, auch weil wir ihm vor Kurzem eine wichtige Waffe abgenommen hatten.

Die Dämonenpeitsche.

Wie würde sich Myxin verhalten? Wollte er sich rächen? Uns ausschalten? Oder uns einen Tip geben?

Auch das war möglich. Schließlich waren er und der Schwarze Tod ebensolche Todfeinde wie Letzterer und ich.

Ich zündete mir eine Zigarette an und rauchte sie in der hohlen Hand, um den Tabak vor der Nässe zu schützen. Am ersten Brunnen blieb ich stehen.

Träge stieg der Qualm in die Luft. Der Regen nässte auf die Imprägnierung meines Burberrys.

Suko trug eine Lederjacke. Auch er hatte den Kragen hochgestellt und ging hin und her.

Ich warf ihm einen Blick zu.

Sukos Gesicht wirkte wie eine Maske. Keine Gefühlsregung zeichnete sich auf seiner glatten Haut ab. Aber ich wusste, dass es schlimm in seinem Innern aussah.

Mitternacht!

Von fern hörten wir das Bimmeln einer Glocke. Es kam mir vor wie Totengeläut.

Ich trat die Zigarette aus und stieß den letzten Rauch weg. Er vermischte sich mit dem Bodennebel. Obwohl es regnete, war es nicht kalt. Wir schwitzten beide. Ich vielleicht noch mehr als Suko, denn der Mantel hielt warm.

»Myxin hat uns versetzt«, sagte der Chinese plötzlich.

Ich hob die Hand. »Warte es ab. Bisher hat er Treffen immer eingehalten.«

»Vielleicht steht er an einem anderen Brunnen. Soll ich nachschauen?«

»Bleib hier«, erwiderte ich. »Er wird uns schon finden.« Ich hatte die Worte kaum ausgesprochen, als es geschah.

Zwischen zwei Brunnen tauchte Myxin auf. Er stand unter den Fontänen. Seine kleine Gestalt wirkte irgendwie verloren und kaum jemand ahnte, welch eine Gefährlichkeit von ihm ausging.

Myxin war wesentlich kleiner als ich oder Suko. Er war schmal in den Schultern und besaß eine leicht grünlich schimmernde Haut. Die Hände hatte er in den Manteltaschen vergraben, und um seine Lippen spielte ein kaltes Lächeln.

So kannten wir ihn, so präsentierte er sich uns auch heute.

Mit Suko war ausgemacht, dass ich erst einmal mit dem Magier redete. Ich hob die Hand.

»Du bist nicht pünktlich«, sagte ich.

»Was ist schon Zeit? Ich musste mich erst erkundigen, ob ihr auch mit sauberen Karten spielt.«

»Wir sind keine Dämonen«, erwiderte ich ätzend.

Er lachte. »Es wäre aber spaßig, euch einmal als Schwarzblütler zu sehen.«

»Darauf können wir verzichten. Und jetzt komm zur Sache. Warum wolltest du uns sprechen?«