John Sinclair 84 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 84 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Das Buch der grausamen Träume.

Irgendwann wurde es geschrieben!

Niemand kannte den Verfasser genau, aber viele wussten, was es mit diesem Buch auf sich hatte. Die Geheimnisse der Hölle waren darin offenbart. Jedes Kapitel zeigte die Schreckenstaten, zu denen die Hölle fähig war.

Es wurde aber auch erklärt, wie man die Macht eines mächtigen Dämons brach und ihn vernichten konnte. Aus diesem Grunde hatte der Schwarze Tod Angst, dass das Buch in die falschen Hände geriet. Doch einer war dem Buch der grausamen Träume bereits auf der Spur. John Sinclair!

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 138

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDas Buch der grausamen TräumeVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Das Buch der grausamen Träume

Irgendwann wurde es geschrieben!Niemand kannte den Verfasser genau, aber viele wussten, was es mit diesem Buch auf sich hatte. Die Geheimnisse der Hölle waren darin offenbart. Jedes Kapitel zeigte die Schreckenstaten, zu denen die Hölle fähig war.Es wurde aber auch erklärt, wie man die Macht eines mächtigen Dämons brach und ihn vernichten konnte. Aus diesem Grunde hatte der Schwarze Tod Angst, dass das Buch in die falschen Hände geriet. Doch einer war dem Buch der grausamen Träume bereits auf der Spur. John Sinclair!

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2838-4

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Das Buch der grausamen Träume

Irgendwann wurde es geschrieben!

Niemand kannte den Verfasser genau, aber viele wussten, was es mit diesem Buch auf sich hatte. Die Geheimnisse der Hölle waren darin offenbart. Jedes Kapitel zeigte die Schreckenstaten, zu denen die Hölle fähig war.

Es wurde aber auch erklärt, wie man die Macht eines mächtigen Dämons brach und ihn vernichten konnte. Aus diesem Grunde hatte der Schwarze Tod Angst, dass das Buch in die falschen Hände geriet. Doch einer war dem Buch der grausamen Träume bereits auf der Spur!

Das war ich – John Sinclair!

Irgendwo schrie ein Käuzchen.

Jammernd zitterte der Schrei durch die finstere Nacht und übertönte sogar das Klatschen der Wellen, die an der schlammigen Uferbank ausliefen und dabei Schlick und Sand aufwühlten.

Der Sumpf war nahe.

Man roch den Gestank von Fäulnis und Nässe, der über dem Wasser schwebte und in seinem Geruch an alte Friedhöfe erinnerte, weil das Laub auf den zahlreichen Gräbern langsam zu Humus wurde.

Der Kauz schrie weiter.

Es schien, als wüsste das Tier, dass irgendetwas nicht stimmte. Vielleicht ahnte es auch, dass ein Mann unterwegs war, um ein schreckliches Verbrechen zu begehen.

Einen Mord, zum Beispiel!

Ja, Leo Genn war unterwegs, um jemanden zu töten.

Er hockte in einem. Boot, das in seiner primitiven Form an einen Nachen erinnerte. Es war unförmig und nur schwer zu bewegen. Dafür, dass es überhaupt von der Stelle kam, sorgte der Mann mit seiner Muskelkraft und einer langen Holzstange, die er in regelmäßigen Abständen in das schmutzige Wasser des Flusslaufes eintauchte.

Das Wasser gurgelte und schmatzte. Jetzt in der Nacht sah es schwarz aus und irgendwie gefährlich. Das hohe Gras, die Büsche und Sträucher an den Ufern wirkten wie gespenstische Gebilde aus einer anderen Welt. Sie waren im Laufe der Jahre größer und breiter geworden. Manchmal zu Auswüchsen herangewachsen. Sie griffen mit ihren Zweigen über das Wasser, als wollten sie die Gegenstände aufhalten, die hin und wieder über die gurgelnde Oberfläche getragen wurden.

Es lebten nur wenige Menschen in dieser sumpfigen Gegend. Sie arbeiteten alle als Torfstecher und verdienten mehr schlecht als recht ihren Tagesunterhalt.

Und noch jemand wohnte ganz in der Nähe.

Der alte McKenzie!

Gerald McKenzie, der sein Geheimnis schon seit vielen Jahren hütete. Er behielt es für sich, weil er wusste, welche Gefahren dieses Buch barg.

Wer es las, wurde entweder wahnsinnig oder zu einem Diener der Finsternis.

Beides war schlimm.

Aus diesem Grunde hütete der alte McKenzie sein Geheimnis so sehr.

Aber Leo Genn hatte es trotzdem erfahren. Bei einer spiritistischen Sitzung hatte er den Ort herausbekommen. Irgendjemand aus dem Reich der Finsternis wollte, dass das Buch in andere Hände gelangte, und hatte sein Zeichen gesetzt.

Blutrot war plötzlich mitten in der Luft ein Name erschienen.

Dorset!

Dann war der Name wieder verschwunden. Statt dessen war ein anderer aufgetaucht.

Gerald McKenzie.

Dorset und Gerald McKenzie!

Zwei Begriffe. Einmal der Name einer Provinz und dann dieser McKenzie.

Wer hieß so? Tausende bestimmt. Aber Leo Genn hatte Ehrgeiz. Und Zeit. Er arbeitete nicht mehr, lebte von einem Toto-Gewinn, der ihn zu einem reichen Mann gemacht hatte.

Und Leo Genn forschte nach.

In alten Büchereien, in verstaubten Archiven. Nicht nur in England, er fuhr sogar auf den Kontinent und nach Ägypten. In der uralten Bibliothek von Kairo suchte er.

Er fand Hinweise, hier einen kleinen Ratschlag, da einen Tip. Das Geheimnis des Buches war zwar damit nicht gelüftet, aber die Spur verdichtete sich.

Und sie führte in die Provinz Dorset.

Hier sollte es zu finden sein.

Das Buch der grausamen Träume. So war es genannt worden.

Aber davon ließ sich Leo Genn nicht abschrecken. Er wollte das Buch haben, und er würde es finden. Lange genug hatte die Sucherei schließlich gedauert.

Jetzt stand er dicht vor seinem Ziel.

Leo Genn hatte herausgefunden, wo Gerald McKenzie wohnte. Am Fluss in einer Hütte. Nicht weit von ihm entfernt lag das kleine Dorf Horlin. Ein gottverlassener Ort inmitten einer Sumpfgegend, in der die Menschen so waren, wie die Natur sie geformt hatte. Schweigsam, verschlossen.

Sie lebten mit dem Sumpf, er ernährte sie, denn einmal in der Woche kam die Bahn und transportierte die gestochenen Torfballen weg.

Mit einer monotonen Gleichmäßigkeit tauchte Leo Genn die Ruderstange in das trübe Wasser. Auf dem Grund wühlte er Schlamm und Schlick auf, die der Oberfläche entgegentrieben und das Wasser noch dunkler machten.

Das Gestrüpp am Ufer wurde lichter. Jetzt wuchsen Erlen und sogar verkrüppelte Pappeln bis dicht an das Wasser heran. Leo Genn musste in der Mitte des Flusses fahren, weil die tiefhängenden Zweige ihm oftmals den Weg versperrten.

Hier war die Strömung etwas stärker. Zudem führte der Fluss viel Wasser. Es hatte in der letzten Zeit stark geregnet. Die Vorboten der Herbststürme waren über das Land gefegt und hatten die ersten Bäume entlaubt.

Auch wurden die Nächte jetzt kühler. Leo Genn trug eine Lederjacke, deren Lammfellkragen er hochgestellt hatte.

Irgendwo vor ihm funkelte ein Licht.

Genn zuckte zusammen.

Hatte er sein Ziel bereits erreicht?

Er hörte auf zu rudern und starrte nach vorn. Das schwarze Wasser bewegte sich, strömte zu Kreiseln zusammen und klatschte gegen den Bug des Nachens.

Das Boot schaukelte auf und ab, trieb langsam weiter.

Leo Genn beobachtete das Licht weiter. Es schwankte hin und her. Also war es keine Beleuchtung einer Hütte oder einer Behausung.

Ein Irrlicht vielleicht.

Irrlichter fand man oft in Sümpfen, und der Volksmund sagte, dass dies die Seelen der Toten waren, die des Nachts keine Ruhe fanden und umhergeisterten.

Unheimlich war es schon, so allein mitten im Sumpf.

Dann wieder der Schrei des Käuzchens.

Diesmal jedoch in unmittelbarer Nähe. Leo Genn bekam eine Gänsehaut. Er hörte Flügelschlagen hinter sich, duckte sich und kreiselte herum.

Plötzlich war der Kauz da.

Haarscharf flog er über den Kopf des Mannes hinweg. So nah, dass Leo Genn noch den Flügelschlag spürte.

Genn schlug mit der Stange nach dem Vogel, verfehlte ihn jedoch, und mit einem ihm höhnisch vorkommenden Laut verschwand der Kauz in der Dunkelheit.

Weshalb hatte der Vogel ihn angegriffen? Dass es ein Angriff war, daran gab es für Leo Genn keinerlei Zweifel. War der Vogel vielleicht ein Wächter, ein Hüter des Geheimnisses?

Der einsame Mann spielte mit dem Gedanken umzukehren. Doch dann sagte er sich, dass eine Umkehr einer Flucht gleichkäme. Nein, er wollte weiter, wollte das Buch unbedingt besitzen.

Er fuhr weiter.

Tauchte immer wieder die Stange in das trübe Wasser ein. Der Fluss machte einen Bogen.

Jetzt war es nicht mehr weit, denn in der Mitte des Bogens lag die Hütte des alten McKenzie.

Leo Genn orientierte sich mehr zum rechten Ufer hin. Es kümmerte ihn nicht mehr, dass die Zweige weit über das Wasser wuchsen und ihn behinderten.

Leo Genn kniete sich in sein Boot und zog den Kopf ein. Von der Strömung wurde der Nachen dem Ufer entgegengetrieben, fast bis vor das Haus.

Genn hob seinen rechten Arm, nachdem er die Ruderstange ins Boot gelegt hatte, und griff nach einem herabhängenden Ast, an dem er sich weiter vorhangelte.

Schon schleifte der Bug über den Schlamm.

Es knirschte, da kleinere Steine über das Holz schrubbten; ein Ruck, und der Nachen lag fest.

Ein Tau lag bereit.

Leo Genn wickelte es auf und band es um einen starken Ast, nachdem er das andere Ende durch eine Öse am Bug gezogen hatte. Jetzt konnte der Nachen nicht mehr wegtreiben.

Leo Genn machte nicht den Fehler und stieg sofort aus, sondern er blieb erst einmal im Boot sitzen.

Er lauschte konzentriert. Doch fremde Geräusche hörte er nicht. Aber es spürte sein Herz überlaut schlagen; ein Zeichen dafür, wie nervös er war.

Die Taschenlampe hing am Gürtel. Genn löste sie von dem Karabinerhaken, nahm sie in die rechte Hand, hielt sich mit der linken an einem biegsamen Ast fest und verließ sein Boot.

Es klatschte, als er mit beiden Stiefeln in den Ufersand einsank. Das Wasser schwappte sogar noch über die Ränder und rann in die Stiefel hinein.

Leo Genn stieg ans Ufer.

Als er auf dem Trockenen stand, warf er einen Blick nach links, und er glaubte, die Konturen des Pfahlbaus zu erkennen, in dem McKenzie wohnte.

Das Ziel war nah.

Tief atmete Leo Genn durch. Seine Stirn war schweißfeucht, trotz der nächtlichen Kühle. Aber das machte die Aufregung, die ihn zwangsläufig erfasst hatte.

Schließlich hatte er lange genug gesucht und geforscht. Jetzt endlich befand er sich am Ziel seiner Wünsche.

Er wusste aber auch, dass es gefährlich war, sich um das Buch zu kümmern.

Doch ein Zurück gab es nicht!

Nicht für ihn.

Ein paar Zweige streiften sein Gesicht und ließen eine nasse Spur zurück. Leo Genn wischte mit dem Handrücken über die Haut. Er merkte, dass er nervös war. Das ärgerte ihn. Nervosität durfte er nicht zeigen, denn dann konnte der ganze Plan misslingen.

Das Buch war wichtig.

Wenn er es besaß, dann hatte er auch die Macht.

Sogar über einen Teil der Hölle.

Allein der Gedanke daran trieb ihm einen Schauder über den Rücken. Er würde jede Zeile, jedes Wort und jeden Buchstaben lesen und regelrecht in sich aufsaugen.

Leo Genn schritt weiter.

Seine Füße patschten durch das Wasser. In der Nähe des Ufers war der Boden schwammig, er federte nach und verbarg zahlreiche Fallen, wie Wasserlöcher und kleinere Tümpel, die von einer täuschenden Grasschicht bedeckt waren.

Man musste aufpassen.

Jeden Schritt überlegte sich Leo Genn. Dann aber spürte er plötzlich etwas festeren Boden unter sich.

Genn schaltete die Lampe ein, dunkelte den Strahl mit der Handfläche ab und senkte das reduzierte Licht dem Boden entgegen.

In der Tat sah er einen kaum fußbreiten Pfad, der leicht bergan stieg und sich damit der Hütte näherte.

Genn atmete auf.

Das Schlimmste hatte er überwunden.

Er hakte seine Lampe wieder in den Gürtel und schritt weiter. Vorsichtig bog er die Zweige zur Seite, die über dem Weg zusammenwuchsen und sein Gesicht streiften.

Leo Genn suchte nach einem Licht, nur nach einem schmalen Glimmen. Er sah nichts.

Dort, wo die Hütte des alten McKenzie lag, ballte sich die Dunkelheit zusammen. Genn blieb stehen und warf einen Blick nach oben. Kein Stern funkelte am Himmel. Die Dunkelheit wirkte erschreckend. Sie war nichts für ängstliche Gemüter.

Doch Leo Genn gab seinen Plan nicht auf.

Immer wieder sammelte sich Wasser in seinen Trittstellen. Die Luft schmeckte feucht. Irgendwo am Fluss klatschte etwas in die Flut. Überlaut drang es durch die herrschende Stille.

Der nahe Sumpf lebte. Vielfältig waren seine Geräusche, man musste sie nur kennen und zu deuten wissen. Da waren das Ächzen der abgestorbenen Äste, das leise Raunen des Windes, wenn er durch das kniehohe Gras fuhr, das Rascheln der Blätter, das Glucksen der Gasblasen, wenn sie platzten, und wieder das Krächzen des Käuzchens.

Dieses Tier war der Begleiter des einsamen Mannes. Der Ruf des Vogels kündete Unheil an. Die alten Sagen hatte Leo Genn nicht vergessen.

Urplötzlich sah er die Umrisse des Hauses. Er erschrak selbst, hatte nicht damit gerechnet, dass er schon da war.

Durch Zweige der Büsche sah er die Pfähle, die armdick aus dem Boden ragten. Selbst aus dieser Entfernung konnte er erkennen, wie morsch das Holz war.

Leo Genn befand sich bereits oberhalb der Pfähle, etwa in Höhe der Plattform, die sich an der Rückseite der Hütte befand und am Fluss endete.

Genn sah das Wasser, das schwerfällig durch das Flussbett trieb. Eine Strickleiter baumelte von der Plattform herab. Die Sprossen bestanden aus Holz, und die letzte baumelte dicht über einem festgetäuten Boot. Es war ein morscher Kahn, in dem eine Wasserpfütze schimmerte. Sie glänzte, als läge eine Ölschicht darauf.

Der Weg machte einen Knick nach links, führte um die Westseite des Hauses herum, um vor dem normalen Eingang auszulaufen.

Diesen Weg nahm Leo Genn.

Er ging jetzt noch vorsichtiger, auf Zehenspitzen näherte er sich seinem Ziel.

Sein Herz klopfte schneller, und seine Nervosität wurde noch größer, als er vor der Holztür stoppte.

Das Holz roch faulig. Der Anstrich war längst abgeblättert. In den kleinen Fensterquadraten befanden sich keine Scheiben mehr. Die Holzkreuze hingen nur lose im Rahmen. Bei einem kräftigen Windstoß würden sie aus dem Fenster fallen.

Die Klinke fehlte ebenfalls.

Leo Genn schüttelte den Kopf. Wer konnte nur so dumm sein und eine Tür ungesichert hinterlassen, wenn er solch einen Schatz aufbewahrte? Das war Wahnsinn, das war verrückt. – oder aber Berechnung.

Noch einmal atmete Leo Genn tief durch.

Dann legte er seine Hand gegen die Tür und drückte sie auf. Ein kurzes Schnacken, und der Eingang schwang knarrend zurück.

Dunkelheit gähnte Genn entgegen. Unwillkürlich zögerte er. Schwellenangst machte sich bemerkbar. Leo Genn tastete nach seiner Luger-Pistole, die er zu seiner Beruhigung eingesteckt hatte. In der linken Hand hielt er die Lampe, der Finger lag am Druckknopf.

Er ging weiter.

Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen.

Unter ihm knarrte und bog sich das Holz. Je tiefer er in die Pfahlhütte eindrang, umso intensiver wurde der faulige Geruch, der das Innere des Baus durchzog.

Nach vier Schritten blieb Leo stehen. Nun schaltete er die Lampe an. Da seine Ohren kein verdächtiges Geräusch wahrgenommen hatten, verzichtete er darauf, das Licht zu dämpfen.

Der Lichtkegel fiel- auf eine halb offenstehende Tür.

Leo Genn befand sich in einer Art Diele, von der mehrere Räume abzweigten, die samt und sonders verschlossen waren.

Nur diese eine Tür stand offen.

Leo Genn zögerte nun nicht mehr. Er achtete auch nicht darauf, besonders leise zu sein, sondern schritt auf die Tür zu, drückte sie auf und ging in den dahinterliegenden Raum.

Gleichzeitig geschah zweierlei.

Die Wände strahlten plötzlich ein rötliches Licht aus, das mehr an ein Glosen erinnerte und so gut wie keine Helligkeit brachte. Allerdings spendeten sie genug Licht, um erkennen zu können, was sich im Hintergrund des Raumes abspielte.

Leo Genn stockte der Atem.

Und in derselben Sekunde noch spürte er rechts und links von sich die Bewegung …

Als er sich umdrehen wollte, legten sich zwei glitschige Pranken um seinen Hals …

*

Mein Freund Bill Conolly hielt uns für verrückt. Ich überlegte, ob wir es wirklich waren, denn der Hinweis, den wir bekommen hatten, war mehr als vage.

Es ging um ein Buch. Ein Buch der Schwarzen Magie. Titel: Buch der grausamen Träume.

Ein geheimnisvoller Anruf hatte mich erreicht. Noch jetzt glaubte ich, die Stimme in meinem Ohr zu hören.

»Sie sind doch John Sinclair. Ich habe viel von Ihnen gehört, und ich möchte Ihnen etwas sagen. In einem Ort namens Dorset liegt ein Geheimnis, das sich mit der Schwarzen Magie beschäftigt. Ein Buch, das Sie sich anschauen sollten. Es enthält die Geheimnisse der Hölle. Wenn Sie herausbekommen wollen, was es damit auf sich hat, fahren Sie hin. Ich bin auch da. Aber eins sage ich Ihnen: Kümmern Sie sich nicht um Recht oder Unrecht, es geht um mehr. Denken Sie daran. Es kann sein, dass ich einen Mord begehen muss. Aber das ist uninteressant, wenn Sie bedenken, um was es geht.«

»Moment, Moment«, warf ich ein. »Was soll das? Sie rufen hier an, erzählen Schauermärchen, reden von einem Mord und sagen nicht einmal Ihren Namen.«

»Der tut auch nichts zur Sache.«

Schluss, aufgelegt.