John Sinclair 94 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 94 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Schreie im Schreckenshaus.

Ghouls hatten sich im Sarglager versteckt.

Diese Mitteilung alarmierte Suko und mich. Schon waren wir unterwegs.

In der riesigen Halle lagerten Särge aller Preisklassen. Letzte Ruhestätten aus Palisander, Fichten- und Eichenholz.

Wir fanden nichts Ungewöhnliches, bis wir plötzlich ein grässliches Stöhnen und ohrenbetäubende Schreie hörten.

Wie auf Kommando rannten Suko und ich auf den Sarg zu. Gleichzeitig zogen wir unsere Waffen und machten eine fürchterliche Entdeckung ...

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 136

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumSchreie im SchreckenshausVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Schreie im Schreckenshaus

Ghouls hatten sich im Sarglager versteckt.Diese Mitteilung alarmierte Suko und mich. Schon waren wir unterwegs.In der riesigen Halle lagerten Särge aller Preisklassen. Letzte Ruhestätten aus Palisander, Fichten- und Eichenholz.Wir fanden nichts Ungewöhnliches, bis wir plötzlich ein grässliches Stöhnen und ohrenbetäubende Schreie hörten.Wie auf Kommando rannten Suko und ich auf den Sarg zu. Gleichzeitig zogen wir unsere Waffen und machten eine fürchterliche Entdeckung …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2848-3

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Schreie im Schreckenshaus

Plötzlich hörte ich das Atmen.

Das Geräusch warnte mich, und stocksteif blieb ich stehen. In der Dunkelheit war nichts zu sehen. Ich hatte sicherheitshalber eine Lampe mitgenommen, doch ich zögerte, sie einzuschalten.

Meine Nackenhärchen stellten sich quer. Ich konzentrierte mich ganz auf dieses Atemgeräusch, das links von mir entstand. Ein Schauer lief über meinen Rücken. Und dann ging alles blitzschnell.

Ich sah den Schatten, hörte ein Pfeifen und warf mich nach vorn, hinein in die Dunkelheit.

Dumpf dröhnte über mir etwas gegen die Holzwand. Das Knirschen bewies mir, mit welcher Kraft dieser Bursche zugeschlagen hatte. Vielleicht hätte ich mich von diesem Treffer nie wieder erholt.

Das machte mich wütend.

Ich rollte herum, kam auf die Knie und schaltete die Lampe ein.

Der Strahl zerschnitt die Dunkelheit und traf einen Mann, der dabei war, sich von dem Fehlschlag zu erholen. Er hielt eine Eisenstange in der rechten Hand und schwang sie jetzt hoch über den Kopf.

Ich blendete ihn.

Der Kerl blieb in seiner Haltung stehen, kniff die Augen zusammen und wartete ab.

»Das war ein Mordversuch«, sagte ich kalt. Mit einem Ruck stand ich auf.

»Du bist hier eingedrungen«, erwiderte der Schläger mit ginrauer Stimme.

»Sie nicht?«

Er lachte.

Es war kein lautes oder nettes Lachen, sondern eher ein wissendes, und das machte mich misstrauisch. Auf meinen Partner Suko konnte ich mich im Augenblick nicht verlassen. Er war nicht mit in das Lagerhaus eingedrungen, sondern trieb sich draußen auf dem Grundstück herum.

Ich musste mit den Schwierigkeiten allein fertig werden.

Nie hätte ich damit gerechnet, überfallen zu werden. Ich hatte diesen Job nur durch Zufall übernommmen. Und weil Suko gerade bei mir war, fuhr er natürlich mit.

Begonnen hatte es mit einem Anruf in einem Londoner Polizeirevier. Wir waren zufällig auf dieser Wache, um in einem anderen Fall einige strittige Punkte aufzuklären, als das Telefon läutete. Der Revierleiter hob ab. Er hörte zu und versprach dem Anrufer, zwei Leute zu schicken.

Ich erkundigte mich aus Neugierde, um was es ging.

»Geräusche aus einem Sarglager. Ein Spaziergänger rief an. Er redete von Geistern.«

Suko und ich tauschten nur einen Blick. Auch der Chinese war einverstanden.

»Wir werden die Männer sein, die dem Sarglager einen Besuch abstatten.«

Der Revierleiter schaute mich groß an, sagte aber nichts. Vielleicht hielt er mich für verrückt. Als wir an der Tür standen, meinte er: »Das hat doch nichts mit Ihnen zu tun, Gentlemen.«

»Es kann aber.«

Wir fuhren los. Das Sarglager lag auf einem von Maschendraht umgebenen Gelände. Das Schild vor dem Eingang besagte, dass ein gewisser Homer Scorpio dieses Lager besaß.

Suko war draußen geblieben, ich hatte das Holzhaus betreten.

Und war attackiert worden.

Jetzt stand ich vor dem Kerl und befahl ihm, die Stange fallen zu lassen.

Er schüttelte den Kopf. Nicht im Traum dachte er daran, seine Waffe zu Boden zu werfen, im Gegenteil, er ging sogar auf mich zu.

Das passte mir gar nicht.

Wenn er es nicht anders wollte, würde ich ihn mit der Beretta stoppen. Die Kanone flößte ihm hoffentlich genug Respekt ein.

Ich kam nicht mehr dazu, meine Pistole zu ziehen, denn der Mann vor mir stieß einen Schrei aus.

»Curly!«

Mit Curly hatte er seinen Komplizen gemeint, und der befand sich schon dicht hinter mir. Unhörbar hatte er sich angeschlichen, wie ein alter Prärie-Indianer.

Ich wirbelte herum und wich gleichzeitig zur Seite. Auch Curly hatte eine Eisenstange. Er erwischte mich zwar nicht voll, doch er streifte meine Schulter.

Dieser Schlag reichte.

Wie von selbst entglitt die Taschenlampe meinen Händen, fiel zu Boden, leuchtete dort aber weiter. Nur stieß der Strahl in die Dunkelheit und verlor sich irgendwo.

Der erste Schläger brüllte: »Mach ihn fertig, diesen Hund!«

Curly kam fluchend näher. Ich erkannte seinen Schatten und sah auch, dass er die rechte Hand schlagbereit erhoben hatte. Geduckt blieb ich stehen. Aus den Augenwinkeln musste ich noch den anderen Eindringling im Sichtfeld behalten. Keine leichte Aufgabe. Ich hätte wer weiß. was daraum gegeben, Suko in meiner Nähe zu haben.

Die Beretta ließ ich noch stecken. Zu leicht hätte sich ein Schuss lösen können, und auf diese Art wollte ich den Konflikt nicht lösen.

Curly führte den Schlag waagerecht. Er zielte dabei auf meinen Hals, doch ich ging in die Knie, und die Eisenstange pfiff über meinen Kopf hinweg.

Sofort sprang ich vor und drückte Curly meinen Kopf in die Magengegend.

Der Schläger flog zurück. Nur mit großer Mühe gelang es ihm, sich zu fangen.

Da war noch der Zweite.

In seinen Hieb wuchtete ich mich förmlich hinein. Als seine beiden Arme niedersausten, stieß ich die Fäuste hoch, traf ihn hart, und der Schlag schüttelte ihn regelrecht durch.

Der Angreifer fiel zurück. Er schwankte und hatte Mühe, sich von dem Treffer zu erholen.

Ich setzte noch eine Gerade nach. Sie trieb ihm die Luft aus den Lungen und ihn selbst zu Boden, wo er verkrümmt und schwer atmend liegen blieb.

Curly gab aber nicht auf.

Er umschlich mich wie ein Raubtier seine Beute. Die Zähne hatte er gefletscht, ich sah es, wenn er in den Lichtkreis der Lampe geriet.

Jetzt bückte ich mich nach der Lampe.

Doch Curly hatte aufgepasst. Er sprang vor und schlug zu.

Darauf hatte ich gewartet.

Ich warf mich zur Seite und bekam gleichzeitig sein linkes Bein zu fassen.

Ein Ruck, und Curly lag flach.

Ich hatte Zeit, die Waffe zu ziehen, blieb vor Curly stehen und richtete die Mündung auf ihn.

»Pech für dich«, sagte ich. »So leicht ist es auch nicht, Polizisten auszuschalten.«

Curly knurrte nur.

Da betrat Suko das Lager. Er hielt ebenfalls eine Lampe in der Hand und sah sofort, was geschehen war.

»Das hatte ich mir fast gedacht«, sagte der Chinese. »Die Geräusche klangen doch ein wenig seltsam.«

»Ja, so kann man es auch sagen.«

Suko verschwand in der Dunkelheit. Ich hörte ein schleifendes Geräusch und wunderte mich schon, was mein Partner da anstellte, als es plötzlich hell wurde.

Suko hatte den Lichtschalter gefunden.

Das Licht war nicht sehr hell, reichte jedoch aus, um den Lagerraum zu erleuchten.

Wir befanden uns in einer langgestreckten rechteckigen Halle, die mit Holz gefüllt war. Teilweise war das Material zu Latten geschnitten. Sie stapelten sich an den Wänden der Halle. Dann sahen wir große Spanplatten und auch Kanthölzer. Letztere wurden in Containern aufbewahrt.

Die die einzelnen Holzpakete zusammenhaltenden Metallstreifen glänzten im Licht der runden Deckenleuchten.

Suko sammelte die Eisenstäbe auf.

Ich kümmerte mich um die beiden Einbrecher. Meiner Ansicht nach waren sie mit einem bestimmten Auftrag in diese Lagerhalle eingedrungen. Wie hatte der Spaziergänger noch gesagt? Es sollte ein Sarglager sein. Doch davon sahen wir nichts.

Bestimmt würden es die Einbrecher wissen.

Zuerst schleifte ich Curly über den Boden und lehnte ihn dann mit dem Rücken gegen einen Holzstapel.

Sein Kumpan wurde von Suko so lange im Auge behalten. Der Chinese ging mir nachher zur Hand und schnappte sich den zweiten Einbrecher, der unter seinem Griff jammerte und stöhnte.

»Stell dich nicht so an!«, schimpfte Suko und ließ ihn auf den Hosenboden plumpsen. »Als du meinen Freund mit einer Eisenstange umbringen wolltest, warst du auch nicht gerade zimperlich.«

Der Knabe beruhigte sich wieder.

Ich schaute mir die Einbrecher genauer an. Beide machten einen abgerissenen Eindruck. Ihre Kleidung taugte nur noch für den Mülleimer. Curly hatte ein knochiges Gesicht mit verschlagen blickenden Augen, während im Gesicht seines Kumpels grauschwarzes Bartgestrüpp wuchs.

Ich sprach den Bartträger an. »Ihr Name?«

»Mac Brown.«

Ich nickte. »Und Sie heißen?«

»Curly Clever.«

Suko und ich mussten lachen. Clever heißt schlau. Und das war der Bursche wohl nicht.

»Was habt ihr in diesem Lagerhaus gewollt?«

»Uns umsehen«, antwortete Curly.

Ich schüttelte den Kopf. »Das nehmen wir Ihnen nicht ab«, erwiderte ich. »Einbrecher, die sich nur umschauen wollen, erschlagen normalerweise keine Menschen. Falls ich mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt habe, ich bin Polizeibeamter. Scotland Yard!«

Jetzt erschraken die beiden doch. Man kann auf die Polizei schimpfen, aber der Name Scotland Yard jagt im guten alten England noch manchem Ganoven einen Schauer über den Rücken.

So auch hier.

Ich hob warnend den rechten Zeigefinger. »Erzählt mir nur nicht, dass ihr hier Holz stehlen wolltet. Die Ausrede wäre zu billig. Wer hat euch geschickt?«

»Wir sind von allein …«

»Lügt mich nicht an!«, zischte ich Curly zu. »Ich kann euch wer weiß was anhängen. Tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten bringt ein paar Jahre.«

Die beiden Ganoven schauten sich an. Mac Brown hob die Schultern. »Okay«, sagte er. »Ich werde dem Bullen Bescheid geben. Ist ja nichts dabei.«

Auf die Erklärung war ich gespannt.

»Wir sollten einen Sarg stehlen«, sagte Mac Brown.

Mit allem hatte ich gerechnet, nur nicht mit der Antwort. Ich wies in die Runde. »Särge sehe ich nicht. Also haltet mich nicht zum Narren, verdammt.«

»Die Halle ist ja auch noch größer!«

Da konnte Brown recht haben.

Suko war ein paar Schritte weitergegangen. Jetzt drehte er sich um und nickte mir zu. »Stimmt tatsächlich, John.«

Ich war zufrieden. »Sollte es ein bestimmter Sarg sein? Und für wen wolltet ihr ihn stehlen?«

»Ja, es sollte ein bestimmter Sarg sein. Unsere Auftraggeberin ist Lady Gowan.«

Den Namen hatte ich nie gehört.

»Wie kommt ihr zu einer Lady?«, fragte ich.

»Nur so.«

Eine miese Antwort. Doch ich wollte jetzt nicht weiter fragen, sondern mir das für später aufheben. Erst einmal sollten uns die beiden Einbrecher zu dem Sarg führen.

Ich winkte ihnen zu, und sie verstanden das Zeichen. Auf Kommando standen sie auf.

Suko und ich ließen ihnen den Vortritt. Die beiden Diebe gingen leicht gekrümmt. Sie hatten die Schläge noch nicht so recht verdaut, doch darauf konnten wir keine Rücksicht nehmen. Für sie hätte es leicht schlimmer kommen können. Suko trug die Eisenstangen in der linken Hand. Hin und wieder warf er einen bösen Blick auf die Rücken der Einbrecher.

Mein Partner war sauer.

Verständlich, wie ich meine.

Wir erreichten das Ende der Halle und sahen dort eine Schiebetür, die etwa die halbe Breite des Hallenbodens einnahm.

Die Tür war offen. Curly schob sie auseinander. Einen Schritt weiter standen wir im Sarglager.

Hatte es vorhin nach frischem Holz gerochen, so glaubte ich hier einen muffigen Geruch wahrzunehmen. Muffig und irgendwie modrig. Wie auf manchen alten Friedhöfen.

Ich schaute Suko an.

Der Chinese nickte. Auch er hatte es also gerochen.

Wir waren umgeben von Särgen aller Preisklassen. In einem Schrank mit Glaseinbau standen die Urnen.

Suko hatte wieder den Lichtschalter gefunden. Auch die Beleuchtung hier war nicht als optimal zu bezeichnen. Die Ecken des Raumes verschwammen im Düstern.

»Welcher Sarg ist es?«, fragte ich die beiden.

Sie schauten sich unbehaglich um. Von ihrer Forschheit war nicht mehr viel übrig geblieben. Aber auch mir gefiel die Umgebung nicht so recht. Denn beim Anblick der Särge wurde ich immer an ein Abenteuer erinnert, das mich fast das Leben gekostet hätte, denn ein gewisser Zarcadi hatte mich lebendig begraben.1

»Er … er ist nicht dabei«, sagte Curly.

Ich glaubte, mich verhört zu haben. Wollte der Kerl uns auf den Arm nehmen?

»Um uns eure Späße anzuhören, ist unsere Zeit zu kostbar«, erwiderte ich. »Welcher Sarg ist es?«

Wild schüttelte Curly den Kopf und machte ein betretenes Gesicht. »Wirklich, er ist nicht dabei!«

»Hat diese Lady ihn euch beschrieben?«

»Ja.«

»Wie sah er aus?«

»Nun … äh … anders.«

»Wenn Sie mich auf den Arm nehmen wollen, müssen Sie früher aufstehen!« fuhr ich den Dieb an, und Suko trat einen drohenden Schritt nach vorn.

»Ich habe die Wahrheit gesagt«, verteidigte sich Curly.

Dann mischte sich Mac Brown, sein

Kumpan, ein. »Curly hat recht. Sie können uns totschlagen, der Sarg ist hier nicht bei.«

»Okay, okay.« Ich nahm es den beiden ab und ließ meine Blicke noch einmal über die hochkant und quer aufgestellten Särge wandern. »Gibt es hier noch ein anderes Lager?«

Die beiden Einbrecher tauschten einen blitzschnellen Blick. Ich hatte mit meiner Vermutung ins Schwarze getroffen.

Trotzdem sagte Mac Brown: »Nein!«

Ein großer Schritt brachte mich dicht vor ihn. Den bereute ich dann auch, denn die Ausdünstung des Knaben war nicht gerade dazu angetan, meine Geruchsnerven jubilieren zu lassen. Er stank wie ein altes Jauchefass.

Ich hielt die Luft an und presste zwischen den Zähnen hervor: »Los, raus mit der Sprache. Wo befindet sich dieses Lager?«

Mac Brown war kein Profi. Wahrscheinlich hatte ihn auch mein Blick eingeschüchtert. Sein zitternder Zeigefinger deutete nach vorn und gleichzeitig schräg nach unten.

Ich folgte der Richtung.

Suko hatte die etwas schärferen Augen. »Das ist der Rand einer Falltür«, bemerkte er.

Nun sah ich es auch. Doch der Schrank mit den Urnen stand darauf. Ihn mussten wir erst zur Seite rücken.

»Nun macht euch mal an die Arbeit«, forderte ich die beiden Einbrecher auf.

Sie hoben die Schultern. Ihnen blieb nichts weiter übrig. Gemeinsam packten sie mit an. Einer lehnte sich mit dem Rücken gegen die Schmalseite, der andere schob.

Es ächzte und knirschte, als der schwere Schrank über den Boden geschoben wurde.

Dann lag die Luke frei. Wir sahen auch den Ring, an dem wir die Klappe hochziehen konnten. An dem Abdruck des Schrankunterteils erkannten wir, dass er nicht von dem Möbelstück verdeckt gewesen war.

»Hochziehen!«, befahl ich.

Curly bückte sich.

Sein Kumpan musste ihm helfen, und gemeinsam bekamen sie die schwere Luke in die Höhe. Krachend fiel sie zu Boden. Der Aufprall blies Staub hoch.

Ich schaute in die rechteckige Öffnung.

Dunkelheit gähnte uns entgegen. Ich schnupperte, denn der Modergeruch hatte sich verstärkt.

Meine Nerven spannten sich.

»Gib mal die Lampe«, sagte ich zu Suko.

Er reichte sie mir rüber. Während ich in das Loch leuchtete, behielt er die beiden Diebe im Auge.

Millionen von Staubpartikeln tanzten innerhalb der Lichtbahn. Der Kegel traf auf einen Steinboden und hinterließ dort einen an den Rändern zerfasernden Kreis.

Aber ich glaubte auch Fußabdrücke zu erkennen. Folglich war vor uns schon jemand dort unten gewesen. Das machte mich vorsichtig und misstrauisch. In diesen Augenblicken fühlte ich, dass der Fall mit der Festnahme der beiden Einbrecher nicht beendet war, sondern erst begonnen hatte.

Ich ließ den Strahl weiterwandern. Er riss tatsächlich einen alten Sarg aus der Dunkelheit. Als ich die Lampe näher an meinen Körper zog, traf das Licht auf eine Holzleiter, die in die Tiefe führte. Die Stufen sahen zwar morsch aus, aber wir mussten sie nehmen, wenn wir nicht hinunterspringen wollten.

Ich zeigte auf Curly. »Geh du vor!«

Der Dieb schaute mich an. Seine Unterlippe zitterte. Er hatte Angst, und darüber musste ich lächeln. »Keine Bange, da unten hockt schon keiner, der Sie beißt.«

Er ging vor und stellte sich so ungeschickt an, dass er fast in das Rechteck gefallen wäre. Ich konnte ihn im letzten Moment an der Schulter abfangen.

»Anfänger!«

Curly schaute mich von unten flehentlich an und senkte den Blick. Ich konnte mir seine Angst nicht erklären. Er war ein Dieb wie auch sein Kumpan, und es wunderte mich, dass die beiden auf einmal solche Angst hatten.

Suko schob Mac Brown an den Lukenrand. Der zweite Einbrecher stieg sicher die Leiter hinunter.