Josh - Nicolas Maschke - E-Book

Josh E-Book

Nicolas Maschke

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Beschreibung

Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der sich selbst neu finden muss. Unsicherheiten, das soziale Umfeld und Findungsprozesse spielen im Verlauf immer wieder eine große Rolle. Durch das Tanzen entdeckt der junge Hauptcharakter eine neue Seite in sich, einmal dem Alltag entkommen, das ermöglicht ihm das Tanzen. Für Josh, so heißt der junge Protagonist, öffnen sich neue Türen und Möglichkeiten. Er lernt sich selbst auszudrücken und seinem Alltag zu entfliehen. Wenn er tanzt, ist er in seiner eigenen Welt, es ermöglicht ihm er selbst zu sein. Leidenschaft, Emotionen, Entwicklungsprozesse Aspekte wie diese möchte der junge Autor den Lesern vermitteln, verpackt in einer modernen Geschichte. Doch Josh ist kein geborener Tänzer. Durch Zufall stößt er darauf und lässt sich mitreißen und erkennt schnell: Tanzen bedeutet Freiheit, Leidenschaft und Ausdruck von Emotionen. Als Leser begleitet man ihn auf der Reise durch seinen Alltag. Die Welt wird durch die Augen eines jungen Menschen erzählt, der schon so manche Herausforderung in der Vergangenheit bewältigen musste. Es nimmt den Leser mit in eine neue Welt, in die Welt des Tanzens. Doch nicht nur das Tanzen muss Josh erst noch lernen! Während er tiefer in die Welt des Tanzens eintaucht, muss er sich noch weiteren Herausforderungen stellen. Auch auf dieser Reise begleitet man ihn als Leser. Sein soziales Umfeld erweitert sich. Neue Menschen kennenzulernen fällt ihm nicht immer leicht. Er sieht sich gezwungen, seine gewohnte Lebensweise an diese neue Situation anzupassen.

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Seitenzahl: 200

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Ähnliche


Eine Liebesschnulze nach der Idee von Nicolas Maschke.

Zwei Autoren und eine Geschichte.

Nicolas Maschke

Mia Rauchhaupt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Prolog

So wie immer

Das geweckte Interesse

Der erste Auftritt

Das erste Training

Das erste mal im Spotlight

Das Halbfinale

Der erste Rückschlag

Josh und Clara

Zeitdruck

Verletztes Bein

Das K.O.

Surprise!

Gemeinsames Essen

Genesung

Gefühlschaos

Claras Anruf

Chaos

Das Beste draus machen

Der Freizeitpark

Alle guten Dinge sind zwei

Ein letztes Mal Training

Zweisamkeit

Wiederkehrende Zweifel

The Final Countdown

Eine bittere Nachricht

Schlusswort und Danksagung

Vorwort

Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der sich selbst neu finden muss. Unsicherheiten, das soziale Umfeld und Findungsprozesse spielen im Verlauf immer wieder eine große Rolle. Durch das Tanzen entdeckt der junge Hauptcharakter eine neue Seite an sich. Einmal dem Alltag entkommen, das ermöglicht ihm das Tanzen. Für Josh, so heißt der junge Protagonist, öffnen sich neue Türen und Möglichkeiten. Er lernt sich selbst auszudrücken und seinem Alltag zu entfliehen. Wenn er tanzt ist er in seiner eigenen Welt, es ermöglicht ihm er selbst zu sein. Leidenschaft, Emotionen, Entwicklungsprozesse – Aspekte wie diese möchte der junge Autor den Lesern vermitteln, verpackt in einer modernen Geschichte. Doch Josh ist kein geborener Tänzer, durch Zufall stößt er darauf und lässt sich mitreißen und erkennt schnell: Tanzen bedeutet Freiheit, Leidenschaft und Ausdruck von Emotionen. Als Leser begleitet man ihn auf der Reise durch seinen Alltag. Die Welt wird durch die Augen eines jungen Menschen erzählt, der schon so manche Herausforderung in der Vergangenheit bewältigen musste. Es nimmt den Leser mit in eine neue Welt, in die Welt des Tanzens. Doch nicht nur das Tanzen muss Josh erst noch lernen! Während er tiefer in die Welt des Tanzens eintaucht, muss er sich noch weiteren Herausforderungen stellen, auch auf dieser Reise begleitet man ihn als Leser. Sein soziales Umfeld erweitert sich. Neue Menschen kennenzulernen fällt ihm nicht immer leicht, er sieht sich gezwungen, seine gewohnte Lebensweise an diese neue Situation anzupassen.

Prolog

Das Leben ist nicht wie in einem Film. Es ist oftmals härter und es gibt viele Höhen und Tiefen. Besonders von den Tiefen sind viele Menschen geprägt, doch das macht das Leben ja eigentlich interessant, oder?

Wie immer beginnt eine gute Geschichte mit einem Drama. Dies ist auch bei Josh der Fall.

Josh, ein Junge, gerade erst 18 geworden und schon von Zuhause ausgezogen. Er lebt alleine in einer, ja kleinen und sehr heruntergekommenen, Wohnung in Leipzig-Grünau. Aber hey, immerhin sind die Mieten hier sau günstig und Josh, als Arbeitsloser, hat eh schon kaum Geld.

Ja, arbeitslos und das mit 18. Unvorstellbar denkt ihr, aber das ist die bittere Realität. Aber ihr müsst wissen, dass man es mit einem sehr schlechten

Hauptschulzeugnis nicht gerade einfach hat. Die Eltern? Alkoholiker und drogenabhängig. Josh hat kaum Kontakt zu ihnen und manchmal weiß er noch nicht einmal, ob sie überhaupt noch am Leben sind.

Das Leben ist für Josh nur reine Zeitverschwendung.

Josh leidet mittlerweile unter schweren Depressionen, die ihn Tag für Tag plagen. Schuld daran haben wohl am ehesten die Eltern, da sie nie wirklich ein Vorbild für ihn waren, nie für ihn Zeit hatten und sich nie um sein Leben gesorgt haben. Ja, es mag schlimm klingen, aber auch in den stabilsten Familien kommt selbst das auch vor.

Irgendwie weiß er nicht mehr so richtig, was er mit seinem Leben anstellen soll. Jeden Tag Party und Alkohol. Das Geld ist jeden Monat sehr knapp, doch Geld für Kippen sind immer drin. Das Arbeitsamt finanziert Josh ganz gut. Das was er am besten kann ist, das System zu umgehen. Denn wenn man viel Zeit hat, lernt man besondere Kniffe.

Er findet immer Mittel und Wege, um an ein wenig Geld zu gelangen. Straffällig ist er allerdings noch nie geworden. In ihm schlummert also noch etwas Verstand.

So wie immer

Eines Abends war es dann endlich soweit. Josh ging feiern, so war es bis jetzt jeden Samstagabend. Das war schon irgendwie ein Ritual für ihn und auch nicht mehr wegzudenken aus seinem Leben.

21:30 Uhr ging es los, diesmal zu einer angesagten Hip-Hop Party. Josh zog sich seine lässigsten Klamotten an, die er hatte. Tennisstrümpfe in weiß stülpte er über eine lässige Jogginghose. Dazu trug er einen lässig sitzenden Hoodie in den Farben Pink und Grün. Als Jacke trug er eine Majesee in den Farben Lila, Grün und Schwarz. Noch ein originelles Parfüm drauf geklatscht, damit er bei den Weibern besser landen könne. Im Bett war schon ewig flaute, seine längste Beziehung hielt 3 ganze Wochen, das war es aber auch schon.

Josh machte los. Er setzte sich auf sein Bike, das er von einem Freund geschenkt bekommen hatte. Es war ziemlich rostig und quietschte, aber es fuhr erstaunlicherweise noch sehr gut. Ab und an kam es mal vor, dass die Kette heraussprang, aber meist nur, wenn Josh zu stark in die Pedale trat.

Kreuz und Quer radelte Josh mit seinem Fahrrad durch die Straßen Leipzigs. Gäbe es einen Führerschein zum Fahrrad fahren, hätte Josh ihn wohl nie bekommen. Rote Ampeln? Davon hat er noch nie was gehört, für ihn sind alle Ampeln grün. Josh sieht sehr gut, doch meist sieht er nur das, was er unbedingt sehen möchte.

Mittlerweile ist es schon 21:40 Uhr. Er hielt nochmal schnell an der Tanke an, ein Wegbier fehlte Josh noch. Er muss sich immer erst einmal warm trinken, bevor er richtig loslegen kann. Seine Devise: „Ohne Alkohol, kein Fun.“ – Dies ist seine magische Formel.

21:50 Uhr: Josh erreichte pünktlich den Club. Die Party findet in einer alten Industriehalle statt. Nichts angemeldet, nichts offiziell, doch egal, denn 100 – 200 Menschen erschienen trotzdem. Vielleicht hatten diese einfach nur die überteuerten Bierpreise in den offiziellen Clubs satt, sowie deren Musik. Auf dieser Party war alles anders. Es war eine Hip- Hop Party und was darf dabei nicht fehlen? Ja, ein Battle!

Er platzierte sein Fahrrad, schloss es aber nicht an. Ich meine, wer will schon so ein kaputtes Teil klauen, da gibt es wohl genügend Fahrräder in der Stadt die hochwertiger sind und auch nicht, bis hin zu mangelhaft, angeschlossen werden.

Josh betrat die Halle. Einen Türsteher gibt es nicht, höchstens nur einen Aufpasser. Der Aufpasser kümmert sich aber nur darum, dass wenn die Polizei kommt alle rechtzeitig informiert werden. Denn, wie gesagt ist die Party nicht ganz legal und so. Aber jetzt heißt es erstmal Party.

Erste Anlaufstation: Zapfsäule. Ein Bier muss her! Josh trank und trank, schon vier Bier weg. Gut, jetzt noch ein Likör hinterher und dann mal hin zur Tanzfläche. Mädels aufreißen war sein Plan, doch irgendwie klappt es nicht. Vielleicht waren es seine Anmachsprüche, die er übrigens von YouTube Tutorials bekommen hatte. Oder es lag an seinen Tanz Moves, die aussahen, als wolle er sich für ein hartes Sport Training aufwärmen. Bewegung und Eleganz waren bei ihm Fehlanzeige.

Josh, niedergeschmettert wie er war, ging erstmal eine rauchen und überlegte sich neue Strategien. Er grübelte, dachte nach, aber irgendwie kam er auf keinen Nenner. Er wusste nur eines, und zwar, dass er so wie er jetzt lebt, nicht unbedingt weiterleben kann. Sein eigenes Leben widert ihn an. Er hat keine Lust mehr auf den öden, langweiligen Alltag. Ja, in dem Moment fühlt er sich sehr hoffnungslos.

Er ging wieder hinein, diesmal direkt zur Tanzfläche. Ein großer Mann, dunkelhäutiger Abstammung brüllte laut: „Ready for the neeeeexxxt Battle?“ – Das Publikum grölte laut. Alle standen jubelnd da. Die Musik startete. Drei Personen drangen durch die Masse, direkt auf das Scheinwerferlicht zu. Sie trugen Lässige Klamotten, so wie Josh. Zur Begrüßung machten sie einige coole Moves, wodurch die Masse richtig aufgeheizt wurde.

Um Josh standen etliche Menschen, alle wippten mit und das gleichmäßig zum Beat. „FEEL THE BEAT“ - ist jetzt das Motto. Josh war begeistert, so etwas erlebte er kaum. Es war für ihn wie ein Gemeinschaftsgefühl, in normalen Clubs war immer alles anders. Jeder trank und tanzte für sich, Gruppen bildeten sich eher selten, jeder machte sein eigenes Ding.

Anders in der Fabrik, hier musste einem überhaupt nichts peinlich sein, man kann sich freifühlen. Josh war beeindruckt, als die Tänzer loslegten. Ein kick cross step da, ein bounce hier, dann ein slide, ein step Turn, ein Pivot Turn hier. Und schon war es wieder vorbei. Zack ging die nächste Truppe, bestehend aus drei Personen, auf die Bühne. Wieder hier und da einige coole Bewegungen.

Josh betrachtet das Battle und fiebert mit. Ich glaube Josh verliebte sich. Nicht etwa in eine der Tänzerinnen, nein wohl eher in Hip- Hop und Streetdance. Er fand es so cool, wie sie sich bewegt haben, einfach lässig und chillig zur Musik hin. Ohne Regeln, ohne Choreographie. Einfach zum Beat. Das ist cool, dachte er sich. Geil! Das will er auch machen.

Josh ging nach draußen um eine zu rauchen, er verarbeitete erstmal das Gesehene. Ihm war klar, das möchte er auch lernen. Vor ihm sah er einen Hoffnungsschimmer aufflammen, er sah endlich wieder Licht am Ende des Tunnels. Nachdem er seine Zigarette aufgeraucht hat, beschloss er wieder reinzugehen und schaute sich noch einige weitere Battles an.

Schon 03:00 Uhr und für Josh wird es Zeit zu gehen, er ist echt müde geworden. Sonst hielt er immer länger durch, doch jetzt ist er ausnahmsweise total fertig. Mit den Weibern hat es wieder nicht geklappt. Doch dieser Punkt des Abends war nicht sonderlich tragisch für Josh, da er neue Interesse an anderen Dingen, wie dem Tanzen, bekommen hat.

Josh schnappte sich sein Rad, eine Kippe links in der Hand und ab nach Hause. Zuhause angekommen, schmiss er sich sofort ins Bett und schlief ein. Manchmal schnarchte er oder sein Speichel floss aus seinem Mund heraus, während er schlief. Vielleicht war das der Teil warum er wohl seine letzte Freundin verlor. Bestimmt nicht gerade sehr appetitlich. Ich weiß nicht, warum ich das gerade erzähle, aber ich stelle es mir schon ziemlich lustig vor.

Das geweckte Interesse

Neuer Tag, neues Glück. Es war bereits 12 Uhr mittags, als Josh aufwachte. Er war total verschwitzt und es stank nach Bier im ganzen Zimmer, weshalb Josh erstmal Lüften musste. Es stank so schlimm, dass er es selbst sogar schon bemerkte. Schnell schnappte er sich seine Klamotten vom Vortag und zog sich ziemlich hektisch an.

Andere Menschen würden jetzt Mittagessen, Josh, aber nicht, er machte sich eine Schale randvoll mit köstlichen Cornflakes und schaltete seinen Laptop ein, den er für 150€ seinem besten Freund abgekauft hatte. Hunderte Tabs öffneten sich, doch er brauchte bloß einen davon, nämlich YouTube.

Er suchte nach Hip- Hop Tanzbewegungen. Er war immer noch total geflasht vom Vortag und hatte den Drang es unbedingt auch können zu wollen. Irgendwas reizte ihn sehr daran, aber irgendwie war er sich noch nicht ganz klar, was es sein könnte.

Er schaute sich die Videos nicht umsonst an, denn heute Abend ist das letzte Battle in der alten Fabrik vom Vortag, das möchte er sich natürlich nicht entgehen lassen. Vielleicht will er es können, um etwas anzugeben, oder einfach nur um sich selbst zu finden.

Schon 18 Uhr. Heute geht die Party in der alten Fabrik schon 19:30 Uhr los, weshalb Josh sich beeilen muss. Gerade hat er noch seinen Einkauf erledigt: Kippen, Alkohol und belegte Brötchen, mehr gibt es nicht. Allein deshalb, weil Joshs ganzes Geld fast aufgebraucht ist. Ständiges feiern gehen kann sich schon ziemlich gut auf den Geldbeutel auswirken. Sein Rauchverhalten ist eh alles andere als gesund, aber Josh ist sowas egal.

18:45 Uhr. Josh schnappte sich sein Fahrrad und fuhr los. Seine Ketten quietschten mal wieder, aber heute noch lauter als sonst. Er tritt so fest in die Pedale das er schon gut 25 km/h drauf hatte. Quer durch die Stadt, er fuhr wieder so, als gäbe es keine Regeln.

Doch kurz vorm Ziel sprang seine Kette aus der Verankerung. Josh bremste, für eine Sekunde herrschte eine absolute Stille. „Verdammt!“ schrie er ganz laut. „Kette im Arsch, so eine Scheiße“, murmelte er vor sich hin. Er neigt gerne mal dazu Selbstgespräche anzufangen. „Jetzt, kurz vorm Ziel. Warum muss immer mir sowas passieren.“ – Er nahm sein Fahrrad und schob es nun die letzten 500 Meter.

Endlich angekommen und voller Erleichterung, schmiss er sein Fahrrad in die Ecke. „Scheiß Bike!“ brüllte er. Einige Menschen die außerhalb standen, schauten Josh ganz verwundert an, dachten sich dabei aber nichts. Kommt schon des öfteren vor, das Betrunkene oder Jugendliche ohne einen erkennbaren Grund herumschreien. Ich meine, die Leute um ihn herum wissen ja gar nicht, was passiert war. Ansonsten hatte Josh seine Wutanfälle immer im Griff, so gut es geht, aber mit Alkohol im Spiel ist das nicht immer eine einfache Sache. Trotz des kleinen Vorfalls ließ er sich nicht seine Laune vermiesen. Schnell zündete er sich noch eine Zigarette an und nahm sich ein Bier aus seiner Fahrradtasche. Im Hintergrund hört man einen leisen Beat, die Menschen kreischten. Josh stand an einer Mauer gelehnt und wippte zum Beat. „Geile Mucke“ – dachte er sich.

Als er aufgeraucht hatte, betrat Josh die Fabrikhalle. Es herrschte eine hammermäßige Stimmung im Inneren.

Man sah wieder einmal viele großartige Tänzer, die alle ihr Können unter Beweis stellen wollten. Viele von ihnen trugen lässige Kleidung. Josh gefiel, was er da sah, seine Blicke nach vorn zur Bühne gerichtet. Er stand wie angewurzelt da. Jetzt war seine Lieblingstruppe vom Vortag an der Reihe. „Jawoll“ brüllte Josh.

Die Gruppe gab ihr bestes, konnte aber nicht mit der vorherigen Truppe, den „Blue Yetis“, mithalten. Sie gingen von der Bühne, doch in ihren Gesichtern war keine Enttäuschung zu sehen. Eher mehr Erleichterung. „Jetzt machen wir frei für alle.“ Sagte der Moderator des Battles ins Mikrofon. „Freiwillige?“ betonte er. Josh grübelte, doch dann schrie er laut: „Ja, hier ich!“

Der erste Auftritt

In ihm schoss nun das Adrenalin durch seinen Körper. Der Beat startete. „Lets go!“ sagte der Moderator freudig. Was Josh bewegt hat jetzt schon auf die Bühne zu gehen, das weiß keiner so genau. Seine Grundkenntnisse waren doch nur YouTube Videos, wie will er da jetzt im Battle gewinnen?

Er packte sein Mut zusammen, die Masse starrte ihn an. Josh war gänzlich angespannt. „Bleib beim Beat. Nicht den Fokus verlieren.“ – waren seine Gedanken. Noch nie hat er richtig gedacht, außer an diesem Tag, denn blamieren wollte er sich nicht. Er legte los: Ein Snake, dann ein Bounce mit steps und wieder ein Snake. Diese Bewegungen hatte er sich auf YouTube angeschaut gehabt, mehr konnte er nicht. Dennoch führte und kombinierte er seine erlernten Bewegungen so, dass es der Masse dennoch gefiel.

Der Beat stoppte. Josh der sich nun als Gewinner fühlte ging mit einem breiten Grinsen von der Bühne. Nicht mal 10 Sekunden nach seinem Auftritt, schrie einer aus Joshs Lieblingsgruppe: „Hey du, komm mal rüber!“

Er drehte sich leicht, aber nicht auffällig herum. Vielleicht meinten sie ihn ja gar nicht, sondern jemand anderes. Als Josh nicht reagierte ging seine Lieblingsgruppe, die übrigens den stylischen Namen: „Flying Dragons“ trugen zu ihm hin.

Einer von ihnen tippte an Joshs Schulter. „Hast du uns nicht gehört?“ fragte einer von ihnen. „Meintet ihr mich?“, antwortete Josh mit einem Grinsen. „Ja, dich meinen wir!“ Josh war sprachlos. Seine Lieblingsgruppe sprach ihn an. Noch vor einigen Monaten wollte niemand etwas von ihm wissen. Innerlich strahlte Josh, ihm ging es richtig gut. Vielleicht, weil er einfach das Gefühl hatte mal etwas in seinem Leben erreicht zu haben.

Er redete noch eine Weile, eigentlich waren es noch einige weitere Stunden, mit der Gruppe. In diesem Gespräch sprach die Gruppe darüber, ob Josh nicht ein verstecktes Talent habe, oder ob er nicht ein heimlicher Profi sei. Die Gruppe „Flying Dragons“ war begeistert von Josh, so viel stand fest. Sie haben ihn sogar zu einem Probetraining eingeladen . Josh sagte natürlich gleich zu, diese Chance möchte er sich nicht entgehen lassen.

Es gibt Tage, an denen möchte man am liebsten einfach nur noch unter seiner Bettdecke bleiben, dann gibt es die Tage an denen man totale Lust auf etwas hat und dann wieder diese Tage, an denen man nichts mehr von der Welt wissen will. So fühlt sich Josh gerade in etwa, doch nun muss er über seinen eigenen Schatten springen und dieses Angebot für voll nehmen. Josh hat eh nichts mehr zu verlieren, also warum jetzt abspringen. Entweder man macht etwas daraus, oder man lässt es gleich bleiben.

Schnell machte Josh sich mit der Tanzgruppe ein Termin aus. Der Termin, war direkt für morgen. Sein erster Trainingstag. Josh schmunzelte leicht, ihm war die Freude sprichwörtlich aus dem Gesicht zu lesen.

Josh, der Junge mit den vielen Gesichtern, fuhr voller Adrenalin nach Hause, rauf auf sein rostiges Bike. Er ist einfach nur müde und möchte endlich nachhause. Einfach ins Bett legen und auf den nächsten Tag warten. Morgen sollte ja dann eh für ihn alles besser werden.

Zuhause angekommen, zog er sich aus, bis auf die Unterhose hatte er nichts mehr an. Schnell machte er sich noch ein leckeren Früchtetee und dazu gab es noch eine Feierabendzigarette, die er gänzlich genoss. Josh rauchte immer eine, um sein Adrenalinspiegel zu senken. Damals las man ihm etwas vor, heute sind Bücher für Josh out. Zum Schlafen gehen hatte er wohl seine ganz eigenen Methoden.

Das erste Training

Am nächsten Morgen schien die Sonne durch einen Spalt direkt auf sein Gesicht. Sonnenschutz-Rollo konnte man das nicht mehr nennen, alles war kaputt und marode, ebenso hatte es viele kleine Löcher. Das Rollo hatte er wohl noch von seiner Uroma geerbt. Durch einen Sonnenstrahl geweckt, wachte Josh langsam auf. Mittlerweile war es schon wieder Nachmittag, er ließ sich nicht hetzen, sondern zündete erstmal genüsslich eine wohltuende Zigarette an. Denn ein sehr weiser und alter Spruch sagte mal: „Ein Kippchen am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen.“

Mit der Zigarette in der Hand ging Josh langsam zu seiner Stereoanlage und schaltete diese ein, Hip- Hop Musik dröhnte aus allen Lautsprechern. Wollte man jetzt noch ein Gespräch führen, so hätte man sich absolut nicht verständigen können. Und wieder verging eine Stunde, bis Josh sich endlich anzog. Er schaute dabei in seinen kaputten Spiegel, seine Blicke gingen von oben nach unten, es war das allererste mal, dass Josh sich so selbstkritisch anschaute. Sonst war ihm immer alles egal, heute plötzlich aber nicht mehr.

Hektisch schaute Josh in alle seine Ecken, er suchte noch dringend eine Tasche, schließlich wollte er etwas Stuff zum Training mitnehmen. Wechselklamotten, etwas zu Trinken und was zu Essen durften nicht fehlen.

Er fand noch eine alte Nike Tasche, die er mal vor Jahren von seinem Vater zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Hektisch wie er war, packte er schnell noch etwas Kleidung herein. Nein, vom packen war hier eher nicht die Rede, er stopfte alles hinein. Schnitten, die er sich geschmiert hatte, landeten einfach so in der Tasche. Einfach lose lagen sie herum. Josh macht sich wenig Gedanken um so etwas, Ordnung ist für ihn nicht das wichtigste, darum sah seine Wohnung auch sehr wüst aus.

Jetzt geht's los. Josh nahm seine sieben Sachen, sagt man ja so schön und setzte sich anschließend auf sein rostiges Fahrrad. Dieses Fahrrad hat er so liebgewonnen, dass er es niemals wegwerfen würde oder sogar eintauschen würde. Ja, er ist stolz auf sein schickes Bike im Retro Look. Schon 16 Uhr und 16:30 Uhr geht es los, also schnell in die Pedale treten, aber das konnte er ja ganz gut. Kreuz und Quer bahnte er sich einen Weg durch den städtischen Dschungel.

Ganz verschwitzt kam Josh endlich am vereinbarten Treffpunkt an, stellte wie immer sein Fahrrad unabgeschlossen neben den Haupteingang des Gebäudes. Zu seiner Verwunderung war der Treffpunkt diesmal keine alte verlassene Lagerhalle, sondern ein richtiges Tanzstudio. Neben Ballett und den anderen klassischen Tanzarten wie Walzer, war auch Hip-Hop in diesem Gebäude integriert.

Ein leichter Hall von Hip-Hop Musik ging durch das Treppenhaus, Josh musste also nicht lange suchen. Er folgte einfach nur den Klängen der Musik, da wird es schon richtig sein, dachte er sich zumindest. Mit der Hoffnung nun vor der richtigen Tür zu stehen, klopfte Josh vorerst, aber als keiner antwortete betrat er einfach den Raum. Alle waren schon fleißig am Tanzen. Josh war wieder einmal geflasht von den wundervollen Tanzbewegungen. Er stellte sich einfach dazu und bewunderte die Choreographie, er spürte den Beat, alles vibrierte, genau sein Ding.

Zwei Minuten verstrichen, dann stoppte einer der Tänzer die Musik und begrüßte Josh. „Hey, schau mal an! Wen haben wir denn da? – Josh du altes Haus, bist ja doch gekommen.“ Josh antwortete: „Na klar, ich seid so fresh, da habe ich voll Bock drauf!“

Einer der Tänzer begrüßte Josh sogar mit einer Umarmung. Klopfte ihm fest auf den Rücken, woraufhin Josh erstmal husten musste, sowas war er schon seit langem nicht mehr gewöhnt. Josh ging es gut, so viel Aufmerksamkeit hatte er seit langem nicht mehr bekommen, auch das ihn alle herzlich begrüßten.

Die Gruppe, bestehend aus Max, dem sogenannten Leader der Gruppe, und dann gibt’s noch Clara, die eher schüchterne von allen und zu guter Letzt noch Jimmy, der absolute Frauenversteher, zumindest seiner Meinung nach.

Das erste mal im Spotlight

Max, der Anführer der Tanzgruppe „Flying Dragons“, sprach zu Josh: „Hey, zeig mal, was du kannst!“ Max drehte die Musik wieder auf und Josh ging zur Tanzfläche. Zugegebenermaßen erfordert dies gerade für ihn eine Menge Selbstbewusstsein und Stärke.

Trotzdem zog er es durch, zeigte einige Bewegungen, die er mithilfe von YouTube und seit seinem letzten Battle gelernt hatte. Josh holte für seine erste Bewegung aus. Er zeigte einen Kick Cross Step und ein Slide, ebenso noch einen Bounce. Irgendwie kombinierte er alles so, dass es auch zum Beat passte. Keiner der Anwesenden wusste, dass Josh eigentlich mit dem Tanzstil bis vor wenigen Tagen noch nichts zu tun hatte.

Plötzlich ging einer von der Gruppe auch zur Tanzfläche, als Josh den Tänzer bemerkte, ging er ein Stück zurück. Der andere zeigte jetzt, was er so für krasse Skills hatte, sodass diese Vorführung einen gewissen Battle-Flair bekam. Josh war echt beeindruckt von der Leistung, dann ging der nächste zur Tanzfläche und zeigte seine Moves. Irgendwie wollte grade jeder beweisen, wie gut er doch sei.

Josh kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er vergaß in diesem Moment irgendwie vollkommen, wo er war, also zündet er sich erstmal eine Kippe an. Das fand natürlich einer der Jungs nicht so cool und sprach Josh daraufhin an.

Widerwillig, und ein wenig in sich hinein grummelnd, drückte er seine Zigarette an der Mauer aus und packte sie anschließend wieder zurück in seine Schachtel. „Entschuldigung.“ rief Josh. „Ist nur ein Ding der Gewohnheit.“ sagte er mit lauter Stimme und zog sich wieder zurück und widmete seine Blicke wieder auf die anderen, die ihre Talente immer noch auf der imaginären Bühne präsentierten.

Der Beat war zu Ende, als alle aufhörten zu tanzen. Max, der Gruppen-Leader, ging zu Josh und legte ihm anerkennend eine Hand auf die Schulter: „Du hast echt geile Moves drauf, also wenn du Lust hast, würden wir dich gern beim Training mit dabei haben wollen. Kannst auch beim nächsten Battle dabei sein. Was sagst du?“

Josh wusste nicht, was er genau darauf antworten sollte. Irgendwie ging alles zu schnell für ihn. So viel Anerkennung bekam er einfach zu selten und im Entscheidungen fällen war er nicht gerade der beste.

„Ja, ist cool.“ Sagte Josh zu Max. „Ok, dann sehen wir uns morgen wieder, ja? Kommst du heute Abend zum Battle?“ erwiderte Max, woraufhin Josh leicht überfordert, knapp antwortete: „Jo, klar!“ „Cool, dann bis heute Abend.“ Antworte Max und verschwand in der Umkleide.

Josh verließ den Raum und überlegte, ob er wirklich schon bereit dazu wäre um dann schon am nächsten Battle teilzunehmen. Irgendwie kam ihm das alles sehr waghalsig vor..

Schnell kramte er in seiner Tasche herum und zog sich seine angefangene Zigarette aus der Hosentasche. Er sprang auf sein Bike und fuhr zur nächsten Tankstelle, darauf müsse er nämlich erstmal was trinken.