Julia Extra Band 289 - Catherine Spencer - E-Book

Julia Extra Band 289 E-Book

Catherine Spencer

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Beschreibung

WENN ES NACHT WIRD IN PARIS von SPENCER, CATHERINE
Was der Milliardär Domenico Silvaggio d'Avalos begehrt, das bekommt er auch. Und jetzt will er die schöne, rätselhafte Arlene Russell! Seit sie ihn nach Paris begleitet hat, möchte er sie bei Champagner um Mitternacht in seiner Luxussuite zu verführen …

NUR DEIN HERZ KENNT DIE ANTWORT von MOREY, TRISH
Der Unternehmer James Maverick versteht es einfach nicht: Bis jetzt war Morgan Fielding für ihn nur seine Sekretärin. Aber plötzlich findet er sie einfach umwerfend! Er ahnt nicht, dass Morgan und ihre Zwillingsschwester Tessa ein doppeltes Spiel mit ihm treiben …

GRIECHISCHE HOCHZEIT von MAYO, MARGARET
Fassungslos hört Dione, was Theo Tsardikos von ihr verlangt: Nur wenn sie ihn heiratet, ist der griechische Millionär bereit, das Unternehmen ihres Vaters zu retten! Eine Ehe ohne Liebe scheint sie an Theos Seite zu erwarten! Doch da täuscht sich die gekaufte Braut gründlich …

EINE LIEBE FÜR EIN GANZES LEBEN von PARV, VALERIE
Carramer - das Paradies auf Erden! Doch Jacinta ist nicht zum Vergnügen auf der verträumten Südseeinsel, sondern hat einen gefährlichen Job: Sie ist Mathiaz de Marignys Bodyguard. Er gehört zur Fürstenfamilie des Inselstaates - und ist der Mann, den sie heimlich liebt …

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Catherine Spencer, Valerie Parv, Margaret Mayo, Trish Morey

Die schönsten Liebesromane der Welt, Band 289

IMPRESSUM

JULIA EXTRA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

Redaktion und Verlag: Brieffach 8500, 20350 Hamburg Telefon: 040/347-25852 Fax: 040/347-25991
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Cheflektorat:Ilse BröhlProduktion:Christel Borges, Bettina SchultGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)Vertrieb:asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg Telefon 040/347-27013

© 2007 by Spencer Books Limited Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Kara Wiendieck

© 2002 by Valerie Parv Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Susanne Hartmann

© 2006 by Margaret Mayo Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Iris Pompesius

© 2007 by Trish Morey Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Emma Luxx

Fotos: RJB Photo Library / g1 online

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRABand 289 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Veröffentlicht im ePub Format im 05/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-86349-509-1

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

CATHERINE SPENCER

Wenn es Nacht wird in Paris

Sardinien, Paris, Luxussuiten und Privatjets! Seit Arlene für Domenico Silvaggio d‘Avalos arbeitet, lässt der charmante Milliardär keine Zweifel: Er will sie verführen. Aber nicht heiraten …

VALERIE PARV

Eine Liebe für ein ganzes Leben

Unerfüllt ist das Verlangen zwischen Baron Mathiaz de Marigny und der schönen Jacinta auf der Südseeinsel Carramer! Bis die Sonne im Meer versinkt und die Nacht der Entscheidung im Paradies anbricht …

MARGARET MAYO

Griechische Hochzeit

Hochzeit in Athen! Unter Griechenlands blauem Himmel heiratet der Millionär Theo Tsardikos die schöne Dione. Alles will er daransetzen, die gekaufte Braut mit zärtlichen Küssen für sich zu gewinnen …

TRISH MOREY

Nur dein Herz kennt die Antwort

Verliebt und tausend Probleme: Mit ihrer Zwillingsschwester Morgan hat Tessa heimlich die Rollen getauscht – und bringt mit ihrem Sexappeal ihren neuen Boss James Maverick völlig durcheinander …

Catherine Spencer

Wenn es Nacht wird in Paris

1. KAPITEL

Normalerweise gab Domenico sich nicht mit Touristen ab. Denn für den Weinanbau interessierten die sich überhaupt nicht – nur für das Weintrinken. Heute Morgen jedoch – er befand sich gerade auf dem Weg zu seinem Büro auf der Rückseite des Hauptgebäudes – traf er zufällig auf eine Besuchergruppe. Nach der obligatorischen Besichtigung des Weinberges eilte das Grüppchen zielstrebig auf den Raum für die Weinprobe im vorderen Teil des Hauses zu. Nur eine Frau nicht. Sie stand bei seinem Onkel Bruno und bombardierte ihn mit Fragen.

Bruno war zwar erfahren genug, um jede noch so triviale Frage zu beantworten, trotzdem ließ er sich selten auf längere Gespräche mit Besuchern ein. Dass ihm das Gespräch Spaß machte, war dementsprechend ungewöhnlich und für Domenico ein Grund, stehen zu bleiben.

Die Frau war groß, schlank und eher unauffällig. Vielleicht Mitte zwanzig. Und offensichtlich soeben erst auf Sardinien angekommen, wie der leichte Sonnenbrand auf ihrer hellen Haut bewies. Falls sie nicht den Rest ihrer Ferien mit einem Sonnenstich im Hotelzimmer verbringen wollte, sollte sie einen Hut aufsetzen.

Sein Onkel musste dieselben Gedanken gehegt haben, denn er geleitete sie zu einer Bank im Schatten eines großen Oleanderbusches. Domenicos Neugier war geweckt. Unauffällig schlenderte er in Hörweite.

Bruno entdeckte ihn und winkte ihn zu sich. „Das ist der Mann, mit dem Sie reden sollten“, sagte er zu der Fremden. „Mein Neffe. Sein Englisch ist viel besser als meines. Und was er nicht über Weinanbau weiß, braucht man auch nicht zu wissen.“

„Mein Onkel übertreibt mal wieder“, erwiderte Domenico lächelnd. „Erlauben Sie, dass ich mich vorstelle, Signorina.“

Sie schaute auf. Und für einen Moment glaubte er, die Zeit stände still.

Sie war keine Schönheit. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Ihre Kleidung war schlicht: Ein knielanger Jeansrock, dazu eine weiße Baumwollbluse und Sandalen mit flachen Absätzen. Schmale, fast knabenhafte Hüften, kleine Brüste. Kein Vergleich zu der aufdringlichen Ortensia Constanza mit den fülligen Kurven.

Sie gehörte, entschied er, zu der Sorte Frauen, die ein Mann leicht übersehen konnte … bis sein Blick in die großen wunderschönen Augen fiel, in deren leuchtenden grauen Tiefen er leicht ertrinken konnte.

Er riss sich zusammen. „Ich bin Domenico Silvaggio d’Avalos. Wie kann ich Ihnen helfen?“

Anmutig erhob sie sich von der Bank und bot ihm ihre Hand. Schmal und zartgliedrig, wie sie war, verlor sie sich fast in seiner. „Arlene Russell“, entgegnete sie in einer sehr angenehmen Stimme. „Und wenn Sie eine halbe Stunde für mich erübrigen könnten, würde ich Ihnen gerne einige Fragen stellen.“

„Sie interessieren sich für den Weinanbau?“

„Mehr als das.“ Sie lächelte betrübt. „Kürzlich bin ich Besitzerin eines Weinguts geworden. Es befindet sich in schlechtem Zustand. Ich könnte einige Tipps gebrauchen.“

„Sie glauben doch nicht, dass dergleichen mit ein paar Worten abgehandelt werden kann, Signorina?“

„Nein, ganz und gar nicht. Aber mit irgendetwas muss ich ja anfangen.“

„Verbringe eine Stunde mit dem Mädchen“, mischte Bruno sich auf Sardu ein, der Sprache der Insel. „Wie ein Schwamm dürstet sie nach Informationen – anders als all die anderen, die nur zum Trinken hier sind.“

„Ich habe aber keine Zeit.“

„Doch, die hast du! Lade sie zum Essen ein.“

Ihr Blick wanderte zwischen den beiden Männern hin und her. Obwohl sie den Wortwechsel nicht verstand, erkannte sie doch die Verärgerung, die sich auf Domenicos Gesicht abzeichnete.

Enttäuschung spiegelte sich in ihrer Miene. „Bitte verzeihen Sie mir, Signor Silvaggio d’Avalos. Es war gedankenlos von mir, so viel von Ihnen zu verlangen.“ Dann wandte sie sich an Bruno. „Danke, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben, Signore. Sie waren sehr freundlich.“

Im Gegensatz zu mir, der ich mich wie ein ungehobelter Trampel verhalten habe, dachte Domenico. Unvermittelt verflog sein Ärger. „Zufällig“, hörte er sich selbst sagen, „kann ich vor meinen Terminen heute Nachmittag eine Stunde erübrigen. Allerdings kann ich nicht versprechen, bis dahin alle Ihre Fragen beantwortet zu haben.“

Sie ließ sich von seiner verspäteten Galanterie nicht täuschen. „Das ist schon in Ordnung, Signore“, sagte sie und nahm ihre Kamera und das Notizbuch von der Bank. „Sie haben mir deutlich zu verstehen gegeben, dass Sie Wichtigeres zu tun haben.“

„Ich muss essen“, erwiderte er und ließ seinen Blick über ihren Körper schweifen. „Und Sie auch. Ich schlage vor, wir machen das Beste aus der Situation und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe.“

Ihr Stolz befahl ihr, ihm zu raten, sonst was mit seiner Einladung zu tun. Trotzdem überwand sie sich. „Na gut. Vielen Dank.“

Domenico ergriff ihren Ellenbogen und führte sie zu dem Jeep, der neben der hohen Doppeltür geparkt war, durch die bald die Trauben zum Keltern gebracht wurden.

„Wohin fahren wir?“, fragte sie.

„Zu meinem Haus. Es liegt ungefähr fünf Kilometer von hier an der Küste.“

„Ich dachte, wir essen im Bistro des Weinguts.“

„Das ist für Touristen.“

„Genau das bin ich.“

Domenico legte den Gang ein und startete den Wagen. „Nein, Signorina. Heute sind Sie mein Gast.“

In einer Broschüre für Touristen hatte Arlene gelesen, dass sich das Weingut Silvaggio d’Avalos’ seit drei Generationen in Familienbesitz befand und zu den besten Sardiniens zählte, was es seiner exponierten Lage am Nordende der Insel verdankte.

Deswegen hatte sie das kunstvolle Wappen, eingelassen in das schmiedeeiserne Tor vor der Einfahrt, nicht überrascht. Etwas anderes hatte sie von einem Weingut mit Verkostungsraum, eigenem Geschäft und Gartenbistro gar nicht erwartet.

Doch jetzt, als Domenico durch ein zweites eisernes Tor und eine lange gewundene Straße entlangfuhr, musste sie sich sehr beherrschen, die oberhalb liegenden Privatresidenzen nicht mit offenem Mund anzustarren. Was er so beiläufig als sein „Haus“ bezeichnet hatte, kam ihr eher wie ein Palast vor.

Abgeschirmt von den anderen Häusern stand das großzügige Gebäude auf einem sanften Hügel, der als fantastische Gartenanlage gestaltet war. Zur einen Seite hin fiel das Grundstück zur Costa Smeralda, dem berühmten Küstenabschnitt im Norden der Insel, ab. Zur anderen erhoben sich ausgedehnte Weinberge.

Domenico führte Arlene auf eine überdachte Veranda. Unter ihr funkelte das Meer grün wie Smaragde, nach denen die Küste benannt war. Domenico deutete auf eine Gruppe Liegestühle, die mit bequemen Kissen ausgepolstert waren. „Nehmen Sie Platz und entschuldigen Sie mich einen Augenblick, während ich mich um das Essen kümmere.“

„Bitte, machen Sie sich meinetwegen bloß nicht so viele Umstände“, protestierte sie.

Lächelnd nahm er den Hörer eines Telefons ab, das auf einem kleinen Beistelltisch stand. „Das sind keine Umstände. Ich gebe nur Bescheid, dass eine zusätzliche Portion aus dem Haupthaus geliefert wird.“

Wie dumm von mir, schalt sie sich. Hatte sie wirklich geglaubt, er würde in die Küche verschwinden, eine Schürze umbinden und erlesene Köstlichkeiten mit seinen eigenen Händen zubereiten? Und musste er so unverzeihlich gut aussehen, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte?

Nach einem kurzen Telefonat beschäftigte er sich mit der kleinen Hausbar, die neben den Liegestühlen aufgebaut war. „Was möchten Sie trinken?“

„Etwas Kaltes, bitte“, erwiderte sie und fächelte sich Luft zu. Plötzlich war ihr sehr heiß, was nicht allein am Wetter lag.

Domenico ließ Eiswürfel in zwei schlanke Kristallkelche gleiten und füllte sie dann mit einer Mischung aus gekühltem Weißwein und Sodawasser auf. „Vermentino aus unseren eigenen Trauben“, erklärte er, während er ihr gegenüber Platz nahm. Dann stieß er mit ihr an. „Erfrischend und nicht zu stark. So, Signorina Russell, wie sind Sie zu diesem Weingut gekommen, von dem Sie gesprochen haben?“

„Ich habe es geerbt.“

„Wann?“

„Vor zehn Tagen.“

„Und es befindet sich hier, auf Sardinien?“

„Nein. In Kanada. Ich bin Kanadierin.“

„Ich verstehe.“

Doch es war klar, dass er überhaupt nichts verstand. Offenbar wunderte er sich, was sie dann eigentlich auf dieser weit entfernten Insel tat.

„Die Sache ist die“, setzte sie rasch zu einer Erklärung an, „ich hatte meinen Urlaub auf Sardinien bereits gebucht. Und weil mir diese Erbschaft so unerwartet in den Schoß gefallen ist, hielt ich es für das Beste, nichts zu überstürzen, sondern erst mit einigen Experten zu sprechen.“

„Sie verfügen über keinerlei Erfahrungen im Weinanbau, oder?“

„Nein. Ich arbeite als Rechtsanwaltsgehilfin in Toronto. Und um die Wahrheit zu sagen, fällt es mir immer noch schwer zu begreifen, dass ich nun Besitzerin eines Hauses und mehrerer Weinberge in British Columbia bin.“

„Haben Sie sich alles schon mal angesehen, oder basieren Ihre Schilderungen auf Informationen aus zweiter Hand?“

„Letzte Woche habe ich ein paar Tage dort verbracht.“

„Und wie war Ihr Eindruck?“

„Das Gut ist ziemlich heruntergekommen … Oh, und ein älterer Aufseher und zwei Greyhounds gehören auch zu meiner Erbschaft.“

Er verdrehte die Augen, als wollte er sagen: Warum muss das ausgerechnet mir passieren? „Über wie viele Morgen sprechen wir?“

„Sieben.“

„Und welche Rebsorte wird dort angebaut?“

„Das weiß ich nicht.“ Bevor er die Hände zu einer angewiderten Geste erheben und ihr sagen konnte, sie solle jemand anderem auf die Nerven fallen, fügte sie rasch hinzu: „Signor Silvaggio d’Avalos, mir ist bewusst, dass dies vielleicht nicht leicht zu verstehen ist. Sie sind hier aufgewachsen. Seit Sie in der Wiege lagen, hat sich Ihr Wissen über Trauben und wie man aus ihnen Wein herstellt unaufhörlich vermehrt. Ich bin absoluter Neuling. Irgendwo muss ich nun mal anfangen.“

Mit unbewegter Miene hörte er ihr zu. „Und Sie sind sicher, über die benötigte Ausdauer zu verfügen, um Ihre Ziele auch zu erreichen?“

„Ja.“

„Wenn das, was Sie mir erzählt haben, stimmt, muss ich Sie warnen. Selbst für einen Experten wäre ein solches Projekt mehr als eine Herausforderung, und zwar ohne jede Garantie auf Erfolg.“

„Dass es einfach wird, habe ich auch nicht erwartet“, warf sie ein. Seinen Blick aus den blauen Augen empfand sie als so intensiv, dass es ihr schwerfiel, sich auf das Thema zu konzentrieren.

„Nun gut.“ Er stützte einen Ellenbogen auf. „Wenn das so ist, nehmen Sie Ihren Stift zur Hand und lassen Sie uns anfangen.“

In der halben Stunde, bevor ihr Mittagessen gebracht wurde – kalter Hummer in sahniger Weinsoße, Avocado- und Tomatenspalten, warmes Brot, anschließend Obst und eine Käseplatte –, machte Arlene fieberhaft Notizen und stellte nur hin und wieder eine Frage.

Es fiel ihr nicht leicht, sich auf die Erläuterungen Domenicos zu konzentrieren. Am liebsten hätte sie ihn ganz etwas anderes gefragt. Ob sie all die alten Weinreben ausreißen und durch neue ersetzen musste, welche Sorten sie pflanzen sollte, wie viel das alles kosten würde, wann sie mit den ersten Gewinnen rechnen konnte, erschien ihr nicht halb so interessant wie die Frage, wie er zu diesen wundervollen blauen Augen gekommen war, wo er sein fast akzentfreies Englisch gelernt hatte, wie alt er war oder ob es eine Frau in seinem Leben gab.

Immer wieder kehrte ihr Blick zu seinem ausdrucksstarken Gesicht zurück. Zu dem kleinen Grübchen im Kinn und den hohen Wangenknochen, die sie eher an einen Spanier als einen Italiener erinnerten. Zu dem bronzefarbenen Schimmer seiner Haut und den glänzenden schwarzen Haaren. Zu der geschwungenen Eleganz seiner Brauen, zu den dichten langen Wimpern, die seine blauen Augen so perfekt einrahmten.

„Es ist mir also nicht gelungen, Sie zu entmutigen?“, fragte er, während sie aßen.

„Sie haben mich auf Fallgruben aufmerksam gemacht, die ich ansonsten vielleicht übersehen hätte“, erwiderte sie. „Aber meine Entschlossenheit haben Sie nicht erschüttert.“

„Erzählen Sie mir mehr von Ihrem Großonkel. Warum hat er zugelassen, dass seine Reben so verfallen?“

„Ich nehme an, weil er zu alt war, um sich um alles zu kümmern. Als er starb, war er vierundachtzig.“

„Sie nehmen es an? Standen Sie beide sich nicht nahe?“

„Nein. Erst als der Testamentsverwalter mich anrief, habe ich von seiner Existenz erfahren.“

„Gab es keine anderen Verwandten? Niemand, der besser als Sie dazu geeignet wäre, seinen Besitz vor dem Verfall zu retten?“

„Ich weiß es nicht.“

„Warum nicht?“

Frustriert schaute sie ihn an. Ich sollte die Fragen stellen, nicht er! „Weil er zu der Familie meines Vaters gehört.“

„Und Sie interessieren sich nicht für Ihren Vater und seine Angehörigen?“

„Ich kannte meinen Vater kaum. Er starb, als ich sieben Jahre alt war.“

Verwundert zog er eine Augenbraue hoch. „Ich kann mich an viele Verwandte und Ereignisse aus diesem Alter erinnern.“

„Vielleicht weil – anders als bei mir – Ihre Familie zusammengeblieben ist.“

„Ihre Eltern haben sich scheiden lassen?“

„Ja, aber der Krieg zwischen ihnen hat niemals aufgehört“, entgegnete sie. Unvermittelt fielen ihr all die giftigen Bemerkungen ihrer Mutter wieder ein, wenn sie zaghaft nach ihrem Vater gefragt hatte oder ihn besuchen wollte. „Damals war ich vier. Meine Mutter hat dafür gesorgt, dass wir weit von meinem Vater entfernt wohnten.“

Unwillig schüttelte Domenico den Kopf. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn ein Mann und eine Frau ein Kind bekommen, muss dessen Glück immer an erster Stelle stehen.

„In der Theorie eine schöne Philosophie, Signore, aber vermutlich im wahren Leben nur schwer zu verwirklichen. Vor allem, wenn das betreffende Paar feststellt, dass die Wünsche und Bedürfnisse des anderen den eigenen total widersprechen.“

„Umso mehr ein Grund dafür, seine Entscheidungen überlegt zu treffen, meinen Sie nicht auch?“

Arlene lachte. „Ganz offensichtlich sind Sie nicht verheiratet.“

„Nein“, erwiderte er und musterte sie wieder mit jenem durchdringenden Blick. „Was ist mit Ihnen?“

„Ich auch nicht. Aber ich bin realistisch genug, um zu wissen, dass ein Ehering keine Garantie für eine lebenslange Ehe ist.“

„Realistisch würde ich das nicht nennen, eher pessimistisch.“

„Dann sind Sie ein Idealist, der keine Ahnung hat, wie es auf der Welt zugeht.“

„Meine Eltern sind seit neununddreißig Jahren verheiratet, meine Großeltern seit fast einem halben Jahrhundert. Und die Ehen meiner vier Schwestern sind ebenfalls sehr glücklich.“

„Aber Sie sind immer noch Single.“

„Nicht, weil ich etwas gegen die Ehe hätte. Mit der Gesundheit meines Vaters steht es nicht zum Besten. Folglich habe ich die Leitung der Firma früher übernommen, als es sonst der Fall gewesen wäre. Damit war ich in den letzten Jahren sehr beschäftigt. Für eine ernsthafte Romanze blieb mir einfach keine Zeit. Aber wenn ich der richtigen Frau begegne, werde ich es wissen. Dann werde ich ihr für den Rest meines Lebens treu sein … welchen Schwierigkeiten wir auch begegnen. Viele werden es jedoch nicht sein, das kann ich Ihnen versichern.“

„Und die ‚richtige‘ Frau muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um Ihren Erwartungen zu genügen?“

„Selbstverständlich“, sagte Domenico, als sei dies die natürlichste Sache der Welt.

„Dann bedaure ich jetzt schon die Frau, die Sie einmal heiratet.“

Nun lachte Domenico. „Bedauern Sie sich selbst, Signorina. Sie sind diejenige, die Ihre Seele an eine verlorene Sache verkauft.“

„Ganz im Gegenteil. Ich tue genau dasselbe, wie Sie es bei Ihrer Ehefrau vorhaben. Egal, welche Schwierigkeiten auf mich zukommen, ich bleibe bei einer einmal getroffenen Entscheidung. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich es mit einem Weinberg und keinem Ehemann aufnehme.“

Er betrachtete sie schweigend. Dann räusperte er sich. „Nun gut, da Sie sich partout nicht abschrecken lassen, muss ich wohl alles tun, um Ihnen zu helfen.“

„Das haben Sie bereits.“ Arlene deutete auf ihr Notizbuch. „Sie haben mir ein paar sehr wertvolle Ratschläge gegeben.“

„Die Theorie ist eine Sache, Erfahrung eine andere. Deshalb möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen, der Sie vielleicht interessieren wird. Während Ihres Aufenthalts auf Sardinien stelle ich Sie als Praktikantin ein … sagen wir, von acht Uhr morgens bis um zwei nachmittags. So verbringen Sie zwar einen Großteil Ihres Urlaubs mit Arbeit, anstatt sich den üblichen touristischen Vergnügungen hinzugeben, aber wenn Sie so fest entschlossen sind, wie Sie behaupten …“

„Das bin ich!“, rief sie überglücklich. Auch wenn sie den praktischen Nutzen seines Angebots einsah, freute sie sich mindestens genauso auf die aufregende Aussicht, mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

So war es auch verständlich, dass es ihr schwerfiel, sich auf seine Worte zu konzentrieren. Denn die Art und Weise, wie er ihr die Dinge erklärte, faszinierte sie ebenso. Immer wieder glitt ihr Blick zu den sinnlich geschwungenen Lippen.

Wahre Leidenschaft sprach aus ihm, wenn er erzählte. Ob er wohl ein ebenso leidenschaftlicher Liebhaber war?

„Signorina?“ Seine Stimme, tief und ein wenig belustigt, riss sie aus ihren Gedanken. „Sind wir für heute fertig, oder gibt es noch etwas, das Sie unbedingt fragen wollen?“

Nichts, was Wein und Trauben anging!

„Nein, vielen Dank.“ Errötend schob sie das Notizbuch in die Handtasche und stand auf. Sie warf einen raschen Blick auf die Armbanduhr. „Schon vier Uhr. Ich fürchte, ich habe Ihre Gastfreundschaft wirklich überstrapaziert.“

„Ganz und gar nicht“, entgegnete er und erhob sich ebenfalls.

Arlene war groß, doch er musste weit über eins achtzig messen. Schlank und muskulös, dazu ein flacher Bauch. Der Traum eines jeden Schneiders: Er besaß die für einen Mann perfekten Proportionen.

„Haben Sie schon Pläne für den Nachmittag?“, fragte er auf dem Rückweg zum Jeep.

„Keine konkreten. Wir sind ja erst gestern angekommen und dabei, uns einzugewöhnen.“

„Sie sind nicht alleine nach Sardinien gereist?“

„Nein.“

„Dann ist es an mir, mich zu entschuldigen, weil ich Sie so lange für mich in Anspruch genommen habe.“ Er knallte ihre Tür zu und nahm auf dem Fahrersitz Platz. „Morgen beginnt die Ernte. Das bedeutet, Sie werden den ganzen Tag auf dem Feld zu tun haben. Tragen Sie stabilere Schuhe als die, die Sie jetzt anhaben. Und ziehen Sie Kleidung an, die Sie vor der Sonne schützt. Ihre Haut ist sehr hell.“

Hell? Neben ihm fühlte sie sich vollkommen farblos. Und dass sie ihm überhaupt aufgefallen war, hätte sie vor Glück erstrahlen lassen, hätte er nicht Folgendes hinzugefügt: „Achten Sie vor allem darauf, einen Hut aufzusetzen. Weder ich noch die anderen Arbeiter im Weinberg können die Ablenkung gebrauchen, wenn Sie einen Hitzschlag erleiden.“

Seine plötzliche Ungeduld, sie loszuwerden, vertrieb Arlenes romantische Fantasien effektiver als eine Dusche aus einem Eimer mit kaltem Wasser. „Verstanden. Sie werden gar nicht bemerken, dass ich da bin.“

„Und ob ich Sie bemerken werde, Signorina“, erwiderte er. „Ich werde Sie beständig im Auge behalten. In der kurzen Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht, werde ich Ihnen so viel wie möglich beibringen … allerdings nicht auf Kosten meiner Ernte.“

2. KAPITEL

„Was hältst du davon?“ Aufmerksam musterte Arlene ihre beste Freundin und Reisegefährtin Gail, die sie ausgestreckt auf einer Liege neben dem Hotelpool aufgespürt hatte.

„Ich denke, er hat recht.“ Gail verteilte eine weitere Schicht Sonnencreme auf ihrem Körper. „Das ist eine vom Himmel geschickte Gelegenheit, die du dir nicht entgehen lassen kannst.“

„Aber es durchkreuzt unsere Pläne.“

„Meine nicht“, entgegnete Gail aufgeräumt. „Wir sind hergekommen, um zu entspannen. Und ich bin glücklich, den halben Tag hier oder am Strand liegen zu können. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist … hier wimmelt es von gut aussehenden Männern, was man vielleicht von diesem wie-hieß-er-noch-mal? von dem Weingut nicht behaupten kann.“

„Domenico Silvaggio d’Avalos.“ Wie Sahne ließ Arlene sich jede exotische Silbe auf der Zunge zergehen. Ein Blick auf sein Gesicht und den muskulösen Körper, dachte sie, würde ausreichen, um Gails Meinung zu ändern, wer von ihnen das bessere Los gezogen hatte.

„Meine Güte! Wie soll man das denn alles aussprechen? Oder seid ihr schon beim Vornamen?“

„Nein. Er verhält sich sehr geschäftsmäßig und distanziert.“

„Solange du bei deiner Abreise weißt, wie man einen Weinberg organisiert, muss er ja weder attraktiv noch charismatisch sein, oder?“

„Nein.“

Arlene tat ihr Bestes, unbeschwert zu klingen, doch irgendetwas in ihrem Tonfall veranlasste Gail, die Sonnenbrille abzunehmen und sie misstrauisch anzublicken. „Oh, oh! Was verheimlichst du mir?“

„Nichts“, beharrte sie. Auf keinen Fall würde sie zugeben, dass sie während der vergangenen drei Stunden tatsächlich fast geglaubt hatte, den Mann ihres Lebens gefunden zu haben. Liebe auf den ersten Blick existierte nicht. Einem Teenager mochte man solche Fantastereien durchaus verzeihen, aber eine bald dreißigjährige Frau sollte es besser wissen. „Ich finde ihn ein bisschen … beunruhigend, das ist alles.“

„Inwiefern beunruhigend?“

„Ich weiß nicht“, entgegnete sie schulterzuckend. „Er wirkt so selbstbewusst und zufrieden mit sich und der Welt. Ich verstehe nicht, warum er sich mit mir überhaupt abgibt, und habe Angst, ihn zu enttäuschen.“

„Und wenn schon. Warum kümmert es dich, was er denkt?“

Warum? Weil sie sich noch nie so lebendig gefühlt hatte wie in seiner Gegenwart. „Am Ende hat sich seine Laune geändert“, erinnerte sie sich. „Ich konnte es an seiner Stimme hören. Es klang, als würde er seine Einladung bereuen. Fast so, als wäre er wütend auf mich, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, aus welchem Grund.“

Gail schob die Sonnenbrille zurück auf die Nase und wandte ihr Gesicht der Sonne zu. „Arlene, tu dir selbst einen Gefallen und hör auf, den Kerl zu analysieren. Für dich ist er nur Mittel zum Zweck. Wenn unser Urlaub vorbei ist, brauchst du ihn nie wieder zu sehen.“

Arlene wünschte, sie könnte in dem Gedanken etwas Tröstliches finden. Stattdessen fühlte sie sich seltsam deprimiert.

Am Abend – die Familie hatte sich zum Essen im Haus von Domenicos Eltern versammelt – entsprachen die Reaktionen seiner Schwäger in etwa seinen Erwartungen. Sie überschütteten ihn mit witzig gemeinten Kommentaren und spöttischen Bemerkungen.

„Wo findest du nur immer diese armen Küken, Dom?“

Oder: „Genau die Ablenkung, die wir während der Erntezeit brauchen … noch eine Frau, die uns alles durcheinanderbringt.“

Wohingegen seine Schwestern ihn mit neugierigen und weitaus persönlicheren Fragen löcherten.

„Wie heißt sie?“

„Ist sie hübsch?“

„Ist sie Single?“

„Wie alt ist sie?“

„Sitz hier nicht mit versteinerter Miene rum, Dom! Erzähl uns, weshalb sie etwas Besonderes ist!“

„Besonders an ihr ist“, meldete Onkel Bruno sich zu Wort, „dass sie die eine sein könnte. Vertraut mir. Ich habe sie gesehen. Sie ist einfach zauberhaft.“

Die Aufregung, die danach ausbrach, weckte in ihm den sehnlichen Wunsch zu flüchten. „Das ist doch lächerlich, Bruno“, fuhr er den Onkel an. „Sie ist eine ganz gewöhnliche Frau, die sich nur in der ungewöhnlichen Lage befindet, plötzlich ein Weingut zu besitzen. Vom Weinanbau versteht sie überhaupt nichts. Wäre sie ein Mann, hätte ich ihr dasselbe Angebot gemacht.“

Aber sie war kein Mann. Und niemand war sich dieser Tatsache bewusster als Domenico. Ihre scharfe Intelligenz faszinierte ihn. Die Diskussion über die Ehe hatte ihm Spaß gemacht. Fast war er versucht gewesen, sie zum Abendessen einzuladen, um sie besser kennenzulernen. Dann jedoch hatte sie erwähnt, dass sie nicht alleine auf die Insel gekommen war.

Da hatte er sich wie ein Idiot gefühlt, weil er nicht von alleine darauf gekommen war. Auch wenn sie keine atemberaubende Schönheit war, so unauffällig, wie er anfangs angenommen hatte, war sie definitiv nicht. Stattdessen besaßen ihr Körper und ihr Gesicht eine unaufdringliche Eleganz, die jeder Mann attraktiv finden würde.

Zu schade, dass ihm jemand zuvorgekommen war. Seine Enttäuschung hatte er hinter einer Brüskheit verborgen, die er jetzt bedauerte. Sein Tonfall hatte sie fast zusammenzucken lassen. Wäre sie nicht so sehr auf sein Angebot angewiesen gewesen, hätte sie es ihm wahrscheinlich vor die Füße geworfen. Er an ihrer Stelle hätte dasselbe getan.

Domenico bemerkte, dass seine Familie ihn noch immer erwartungsvoll anstarrte. „Auf die Gefahr hin, euch den Abend zu verderben und eure Hoffnungen zu zerstören, mich, noch bevor die letzte Traube gepflückt ist, vor dem Traualtar zu sehen, muss ich euch sagen, dass die Frau bereits vergeben ist. Also fangt bitte gar nicht erst an, Babysöckchen zu stricken.“

Daraufhin brachen alle in lautes Gelächter aus. Hätte er gewusst, in welchem Hotel Arlene Russell wohnte, er hätte angerufen und ihr gesagt, etwas Unerwartetes sei dazwischengekommen und er müsse sein Angebot leider zurückziehen.

Domenico Silvaggio d’Avalos erteilte bereits erste Anweisungen, als Arlene wie verabredet am nächsten Morgen zum Weingut kam. Er trat ein paar Schritte von den ungefähr dreißig Männern und Frauen zurück, die es sich auf den Ladeflächen zweier Pick-ups bequem gemacht hatten, und musterte sie kritisch. Schließlich nickte er. „Da wir nun zwei Wochen eng zusammenarbeiten werden, lassen wir die Förmlichkeiten beiseite“, verkündete er brüsk. „Ich heiße Domenico.“

„Und ich bin Arlene.“

„Gut, das wäre geklärt. Auf geht’s. Die Leute auf den Wagen sind Pflücker, die extra für die Ernte eingestellt werden. Komm ihnen nicht in die Quere, sie haben einen Job zu erledigen. Wenn du Fragen hast, wende dich an mich oder meinen Onkel.“

Sie hätte salutiert und „Jawohl, Sir“ gebrüllt, hätte er ihr nur die Gelegenheit dazu gegeben. Doch er scheuchte sie zu dem Jeep, der den Pick-ups den Berg hinauf folgte. Während der Fahrt telefonierte er ununterbrochen mit seinem Handy.

Als sie ankamen, teilte Bruno den Helfern gerade ihre Arbeitsgebiete zu. Dennoch fand er Zeit, Arlene mit einem freundlichen Lächeln zu begrüßen. „Wenn Sie nach Hause kommen, sind Sie Expertin“, rief er fröhlich.

Wohl kaum, dachte sie. Aber hoffentlich auch kein völliger Grünschnabel mehr.

„Manche Weinbauern setzen Maschinen für die Ernte ein, wir pflücken weiterhin von Hand“, begann Domenico unvermittelt den Unterricht.

„Das sehe ich. Warum?“

„Weil die Maschinen die Trauben von den Reben schütteln. Dabei werden diese oft beschädigt. Oxidation und das Eindringen von Mikroorganismen können die Folge sein, die wiederum Krankheiten verursachen können. Außerdem ist es unmöglich zu verhindern, dass beim maschinellen Pflücken auch Blätter und kleine Steinchen eingesammelt werden.“

Oxidation? Mikroorganismen? Warum verstand sie plötzlich nur noch die Hälfte?

„Aber ist das Pflücken von Hand nicht viel teurer?“

Er bedachte sie mit einem überheblichen Blick. „Der Stolz der Silvaggio d’Avalos’ liegt in der Erstklassigkeit ihrer Weine. Kosten sind kein Faktor.“

„Ich verstehe!“, erwiderte sie. Wie hatte sie das nur übersehen können?

Unter Domenicos Anleitung pflückte sie mithilfe einer gebogenen Schere unzählige Trauben. Sie lernte unreife und kranke Früchte zu erkennen und diese hängen zu lassen.

Die anderen Arbeiter unterhielten sich in einer Sprache, die sie nicht verstand. Nur selten fing sie einen neugierigen Blick auf. Sobald Domenico überzeugt war, dass sie ihrer Aufgabe gewachsen war, ignorierte auch er sie. Bruno war leider zu weit entfernt, um ihr ermutigende Worte zuzurufen.

Während des Vormittags kamen jedoch hintereinander vier Frauen zu ihr, grüßten sie freundlich und musterten sie eindringlich und belustigt zugleich. Die Familienähnlichkeit zu Arlenes Lehrmeister war unverkennbar.

„Lass dich nicht von meinem Bruder schinden“, riet ihr Lara, die als Erste kam. „Vor allem während der Erntezeit benimmt er sich wie ein Sklaventreiber. Sag ihm, wenn du genug hast.“

Niemals! Arlene wusste, dass Domenico bei seinen seltenen Besuchen nur darauf wartete, dass sie das Handtuch warf – was sie längst getan hätte, hätte ihr Stolz es erlaubt. Selbst der dumpf pochende Schmerz über ihrem linken Auge, der im Verlauf des Tages immer schlimmer wurde, konnte sie nicht davon abhalten, ihm den Gefallen zu tun.

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als ein Lieferwagen am unteren Ende des Weinberges hielt. Sofort umringten die vier Schwestern den Wagen und begannen, ihn auszuladen. Ein Schatten spendendes Segel wurde aufgestellt und unzählige Platten und Teller mit Essen auf einem langen Tisch aufgebaut.

Als alle Arbeiter ihre Werkzeuge niederlegten, näherte Domenico sich Arlene. „Zeit für eine Pause“, verkündete er.

Mittlerweile war der Schmerz in ihrem Kopf so stark, dass grelle Lichter vor ihren Augen explodierten. Sie war sich nicht sicher, ob sie es auch nur schaffen würde, zu dem Tisch zu kriechen. Aber entweder konnte Domenico Gedanken lesen, oder ihre Qualen mussten sich auf ihrem Gesicht abzeichnen, denn gerade als sie befürchtete, in Ohnmacht zu fallen, griff er nach ihrer Hand. „Möchtest du immer noch ein Weingut leiten?“, fragte er sanft.

„Darauf kannst du wetten“, stieß sie hervor und entzog sich seinem Griff. Irgendwie gelang es ihr, in den schattigen Bereich zu stolpern.

„Wie viel Wasser hast du heute Morgen getrunken?“

„Vermutlich nicht genug. Ich habe eine Flasche mitgebracht, aber die ist schon seit Stunden leer.“

„Sind dir die Kühlbehälter am Ende jeder Rebenreihe nicht aufgefallen? Dir ist nicht in den Sinn gekommen, zu fragen, wozu die da sind?“

„Nein.“ Sie schluckte. Der Duft von warmem Brot, Oliven und Käse ließ Übelkeit in ihr aufsteigen.

Mit einem Fluch auf den Lippen ging Domenico zu dem Tisch, kehrte jedoch sofort wieder zu ihr zurück und warf ihr eine Flasche Wasser zu. „Mir war nicht klar, dass ich dich darauf hinweisen muss, ausreichend zu trinken.“

Eine der Schwestern hörte seine Worte. „Domenico, bitte! Siehst du denn nicht, dass diese arme Frau für einen Tag genug gelitten hat?“, schalt sie ihn und eilte mit einem Teller auf Arlene zu. „Hier, Signorina. Etwas zu essen.“

Arlene verzog das Gesicht. Allein bei dem Gedanken an Essen wurde ihr noch schlechter.

„Dir geht es nicht gut, cara. Wie kann ich dir helfen?“ Trotz ihrer schon weit fortgeschrittenen Schwangerschaft kniete die junge Frau neben Arlene nieder.

Sie wollte unbekümmert die Schultern zucken, doch selbst diese kleine Bewegung brachte sie nicht zustande. „Ich habe Kopfschmerzen“, murmelte sie und presste eine Hand gegen die Stirn.

„Das scheinen mir mehr als nur Kopfschmerzen zu sein“, erklärte die Frau und blickte zu ihrem Bruder auf. „Sieht eher nach Migräne aus. Jemand muss sich um sie kümmern.“

Domenico griff nach ihrer Hand und zog Arlene auf die Füße. Diesmal viel vorsichtiger als vor fünf Minuten. „Avanti. Gehen wir.“

„Wohin?“

„Ich bringe dich zurück ins Hotel, bevor du das Bewusstsein verlierst. Deinem Freund gefällt es bestimmt nicht, wenn du flach auf dem Rücken liegst … zumindest nicht in deinem gegenwärtigen Zustand.“

Hätte sie sich nicht so elend gefühlt, hätte sie mit einer sarkastischen Bemerkung geantwortet. Stattdessen ließ sie sich fast willenlos zum Jeep führen. Kaum hatte sie Platz genommen, lehnte sie den Kopf zurück und schloss dankbar die Augen.

„Welches Hotel?“, fragte er nach einer Weile. Glücklicherweise beließ er es bei diesem einen Kommunikationsversuch.

Vor dem Hotel angekommen, ignorierte er das Parkverbotschild, hielt den Wagen direkt vor dem Eingang an und half Arlene beim Aussteigen. „Wie lautet deine Zimmernummer?“

Inzwischen nahezu blind vor Schmerzen, stützte sie sich auf seinen helfend ausgestreckten Arm. „422.“

„Die Schlüsselkarte?“

Vergeblich kramte sie in ihrer Handtasche.

Domenico fluchte leise und suchte dann selbst nach der Karte, die er rasch fand. Dann hob er Arlene hoch und trug sie am Portier vorbei und quer durch die Lobby zu den Aufzügen. In diesem Moment öffneten sich die Lifttüren, und Gail trat heraus.

Sie blieb wie angewurzelt stehen und rang entsetzt nach Luft. „Meine Güte, Arlene, was ist passiert? Du siehst ja schrecklich aus!“

„Gehen Sie beiseite, per favore“, befahl Domenico. „Ich möchte sie auf ihr Zimmer bringen.“

„Einen Moment mal“, fauchte Gail ihn an, offensichtlich nicht im Geringsten von seinem autoritären Ton beeindruckt. „Ohne mich bringen Sie sie nirgendwohin.“

„Ach wirklich? Und wer sind Sie?“

„Arlenes Mitreisende.“

„Sie sind ihr Freund?“

„Und Sie sind ihr Lehrer?“, schoss Gail zurück, wobei sie seinen ungläubigen Tonfall perfekt imitierte. „Derjenige, der ihr alles über Trauben und Wein beibringt?“

„Der bin ich.“

„Na, dann herzlichen Glückwunsch! Sie haben ja großartige Arbeit geleistet, sie mitten am Tag betrunken zurückzubringen!“

„Ich habe nichts dergleichen getan!“, entgegnete er barsch. „Für was für einen Mann halten Sie mich?“

„Das wollen Sie gar nicht wissen!“

„Gail“, protestierte Arlene mit schwacher Stimme. „Ist schon okay. Ich habe Kopfschmerzen und muss mich ein wenig hinlegen.“

„Oh.“ Mit einem Mal weit weniger aggressiv, trat Gail rückwärts in den Aufzug. „Ich … es tut mir leid, Sie so angefahren zu haben.“

„Ziehen Sie die Vorhänge zu“, wies Domenico sie an, als sie das Zimmer erreichten.

Während Gail gehorchte, legte er Arlene auf das Bett, das weiter vom Fenster entfernt stand. Er setzte sich auf die Bettkante und streichelte mit einer wunderbar kühlen Hand über ihre Stirn. „Schließ die Augen, cara“, murmelte er. Und selbst in ihrem Zustand blieb ihr die Veränderung in seinem Verhalten nicht verborgen.

„Sollten wir nicht einen Arzt rufen?“, hörte Arlene Gail vom Fußende des Bettes her flüstern.

Die Matratze bewegte sich, als Domenico aufstand. „Bleiben Sie bei ihr und kühlen Sie ihren Nacken mit einem Eisbeutel.“

„Sie liefern sie einfach hier ab und verschwinden wieder?“, fragte Gail panisch. „Was, wenn …?“

„Ich komme wieder.“ Seine Schritte wurden leiser, dann fiel eine Tür ins Schloss.

Hastig richtete Arlene sich auf. „Gail …? Ich glaube, ich muss mich übergeben.“

„Oh, verflixt!“ Gail schlang einen Arm um die Schulter ihrer Freundin und half ihr aufzustehen. „Okay, Süße, gleich sind wir im Badezimmer.“

Sie schafften es gerade noch. So schrecklich es auch war, linderte es doch den stechenden Schmerz in ihrem Kopf.

Nachdem sie sich den Mund mit kaltem Wasser ausgespült hatte, legte Arlene sich wieder ins Bett und lächelte unsicher. „Schau nicht so besorgt.“

„Du hast mich zehn Jahre meines Lebens gekostet.“ Gail spähte durch den Spion an der Tür, als ein Klopfen ertönte. „Und jetzt lieg still und sieh blass und interessant aus. Dein Ritter ist zurück, und er ist nicht alleine.“

„Wie geht es ihr?“, erkundigte Domenico sich sofort.

„Wie zuvor“, entgegnete Gail. „Aber sie hat sich in der Zwischenzeit übergeben.“

Danke, Gail, stöhnte Arlene innerlich auf. Habe ich nicht schon genug für einen Tag erlitten? Musstest du ihm auch noch diese Peinlichkeit mitteilen?

„Dies ist Dr. Zaccardo“, stellte er den Mann mittleren Alters vor, der seine Aufmerksamkeit gleich auf Arlene richtete.

Nach einer kurzen Untersuchung und einigen eingehenden Fragen trat der Arzt vom Bett zurück und nickte den beiden anderen zu. „Wie Sie vermutet haben, ein Migräneanfall. Ich lasse Ihnen Medikamente da.“ Er griff in seine Tasche und zog ein kleines Döschen hervor. „Zwei Tabletten jetzt. Wenn es nötig sein sollte, zwei weitere um sechs. Rufen Sie mich an, wenn sie heute Nacht noch Beschwerden hat, wovon ich aber nicht ausgehe. Arrivederci.“

Damit verschwand er so schnell, wie er gekommen war. Gail schenkte ein Glas Wasser ein und überreichte Arlene zwei Kapseln.

„Wenn Sie Probleme haben, können Sie sich jederzeit bei mir melden.“ Er gab Gail einen Zettel. „Dies hier ist meine Nummer, darunter steht die von Dr. Zaccardo. „Rufen Sie mich auf jeden Fall heute Abend an und sagen Sie mir, wie es ihr geht.“

Als Arlene das nächste Mal aufwachte, war es dunkel im Zimmer. Nur neben dem Fenster verströmte eine Lampe einen warmen Schein. Gail saß in einem großen Sessel daneben und las.

Arlene blinzelte und drehte vorsichtig den Kopf. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Keine bunten Lichter explodierten vor ihren Augen. Kein stechender Schmerz über ihrem linken Auge. Nichts außer einer angenehmen Mattigkeit. Auf dem Tisch neben ihrem Bett stand ein herrlicher Strauß pinkfarbener Rosen.

„Du bist wach!“, rief Gail aus, legte das Buch weg und trat ans Bett. „Wie geht es dir, Süße?“

„Besser. Viel besser. Wie spät ist es?“

„Kurz nach acht. Du hast über sechs Stunden geschlafen. Brauchst du deine Medizin?“

„Ich glaube nicht. Aber ein Glas Wasser wäre gut.“

„Klar.“ Gail füllte ein Glas aus der Karaffe, die auf dem Tisch stand.

Behutsam setzte Arlene sich auf und trank in kleinen Schlucken. Sie deutete auf die Rosen. „Die sind wunderschön, Gail, aber du hättest dein Geld wirklich sparen sollen. Schließlich liege ich ja nicht im Sterben.“

„Die sind doch nicht von mir! Er hat sie geschickt! Sieh selbst.“ Sie reichte ihr eine Karte, die schlicht mit Domenico unterschrieben war.

Vor Aufregung beschleunigte sich ihr Herzschlag. Es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass er genug für sie empfand, um ihr Blumen zu schicken.

„Er ist ziemlich gut darin, Befehle zu erteilen. Ich schätze, ich sollte ihn wohl besser anrufen und ihm sagen, dass es dir wieder besser geht.“

Gail nahm den Zettel und wählte die Nummer, die darauf stand.

„Hi, hier spricht Gail Weaver … Ja, ich weiß, wie spät es ist … Nun, das habe ich ja. Sie ist gerade erst aufgewacht … Gerade eben … Das werde ich, sobald Sie aufhören, mich ständig zu unterbrechen …! Nein, sie hat gesagt, sie braucht Sie nicht … Weil sie eine erwachsene Frau ist, Mr. Silvaggio d’ wie auch immer … Ich weiß nicht. Ich frage sie.“

Gail hielt den Telefonhörer auf Armeslänge von sich weg. „Geht es dir gut genug, um mit Seiner Lordschaft zu plaudern, Arlene?“, fragte sie so laut, dass Domenico sie hören musste.

Arlene nickte und unterdrückte ein Lachen. Wann, fragte sie sich, hatte das letzte Mal jemand so mit ihm gesprochen?

„Hallo, Domenico“, sagte sie in den Hörer, den Gail ihr reichte.

„Wie ich höre, fühlst du dich wieder besser.“ Ein verführerischer Bariton drang in ihr Ohr.

Ein wohliger Schauer überlief sie. „Danke. Für deine Sorge und die Rosen.“

„Es freut mich, dass sie dir gefallen. Arlene, ich gebe mir die Schuld an dem, was heute passiert ist. Von dir zu erwarten, genauso lange zu arbeiten wie die anderen, die an das Klima gewöhnt sind, war unverzeihlich. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“

„Dazu besteht kein Grund. Wie meine Freundin vorhin gesagt hat, ich bin eine erwachsene Frau. Ich hätte mich früher melden müssen. Ich habe dir eine Menge Ärger bereitet. Es wird nicht wieder passieren.“

„Heißt das, du hast deine Meinung geändert und kommst nicht mehr zurück?“

„Natürlich nicht. Morgen früh bin ich um acht Uhr da … Es sei denn, du ziehst dein Angebot zurück?“

„Ganz und gar nicht“, erwiderte er mit dieser samtigen Stimme, die fast an ein Schnurren erinnerte. „Dann bis morgen.“

3. KAPITEL

Trotz ihrer Einwände verbrachte Arlene die nächsten Tage in Domenicos Büro. Mit den dicken, weiß getünchten Wänden, den Steinfliesen auf dem Boden, den hohen Fenstern und der getäfelten Zimmerdecke war es Arbeitszimmer und Konferenzraum in einem. Am einen Ende standen ein großer Schreibtisch, mehrere Aktenschränke und ein moderner Computer.

„Du verhätschelst mich“, warf sie Domenico vor, als er ihr sagte, sie würde nicht mehr bei der Ernte mitarbeiten.

„Im Gegenteil. Ich versuche nur, dir in der kurzen Zeit so viele Informationen wie möglich zu vermitteln. Wenn du dein Weingut übernimmst, solltest du wissen, wie du deine Prioritäten setzen musst.“

Dabei blieb es. In der Stille hinter den verschlossenen Türen, die die Hektik der Außenwelt abschirmten, lernte sie alles über Anbaumethoden, ideale Sonnenstände, klimatische und geologische Voraussetzungen. Sie erfuhr von verschiedenen Rebsorten, welche davon zu ihrem Weingut passte und mit welchem Rankgitter sie am besten gedieh.

Auf einen Außenstehenden hätte der Unterricht harmlos und freundschaftlich gewirkt. Und solange es um den Weinanbau ging, war er es auch. Doch unter der Oberfläche war etwas viel weniger Greifbares zu spüren. Zwischen ihnen wuchs eine prickelnde Spannung, die nichts mit Trauben und Wein zu tun hatte, sondern mit dem Bewusstsein, dass eine dicke Tür sie vor den Augen aller anderen Menschen verbarg.

Domenicos Stimme schien tiefer zu werden, wenn er mit Arlene sprach. Er verwandelte ihren gewöhnlichen Namen in eine exotische Liebkosung aus drei Silben. Ar-lay-na.

Manchmal, wenn sie von ihren Notizen aufsah, ertappte sie ihn dabei, wie er sie aufmerksam musterte. Dann strömte das Blut heißer durch ihre Adern, als litte sie an einem seltenen Fieber. Hin und wieder berührte er sie, unabsichtlich und niemals plump vertraulich. Und doch löste schon die kleinste zufällige Berührung ein erotisches Feuerwerk aus.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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