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Die warmherzige, humorvolle und zugleich spannende Kindergeschichte "Kalle am Vogelhaus" entführt kleine Menschen in die zauberhafte, winterliche Umgebung eines alten Gartens. Ein Vogelhaus ist der zentrale Treffpunkt für die Tiere, die sich dort zum Fressen versammeln. Hier erleben sie gemeinsam Abenteuer, müssen sich aber auch Herausforderungen stellen, denn der Jagdtrieb lockt die Katzen Trine und Minke in den Garten. Die Hauptfigur Kalle, eine Ringeltaube, wurde durch eine frühere Begegnung mit der gefürchteten Katze Minke zu "dem Gerupften", wie er liebevoll genannt wird. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als Minke versucht, Kalle und die Amsel Berta zu jagen. Das Buch vermittelt neben Unterhaltung auch Werte wie Zusammenhalt, Respekt, Freundschaft und die Vielfalt der Natur.
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
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© 2024 novum publishing gmbh
Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt
ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0129-2
ISBN e-book: 978-3-7116-0130-8
Lektorat: Karolin Leyendecker
Umschlag- & Innenabbildungen: Anke Walter
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Der alte Garten
Eigentlich hieß er Kalle, aber die anderen am Vogelhaus nannten ihn alle nur den Gerupften. Den Spitznamen hatte er weg, seit er im Sommer zusammen mit seiner Frau Annegrete eine tragische Begegnung mit der grau getigerten Katze Minke gehabt hatte. Alle fürchteten Minke. Zu Recht!
Seitdem sah Kalles hübscher grauer Kopf mit dem weißen Kragen viel kleiner und halt –gerupft aus. Das machte ihn etwas traurig, da er immer sehr stolz auf seinen Kopf gewesen war. Der Neue wollte einfach nicht mehr so richtig auf seinen restlichen graublauen Körper passen, denn Kalle war groß, stark und schwerfällig. Er war eine Ringeltaube.
Das kleine Vogelhaus hing an einem Baum in einem alten Garten, der in einem kleinen Waldstück lag, am Rande der Stadt. In diesem Wäldchen wohnten viele Tiere. Nicht nur Vögel wie das Käuzchen, die Krähen, die Buntspechte und der Grünspecht – es gab dort auch Rehe, Füchse, Marder, Dachse, Fledermäuse und natürlich Eichhörnchen.
Kalle liebte den Garten. Er war wunderschön. Ein bisschen verwunschen sogar mit seinen alten Bäumen, der Eibenhecke, der Wiese am Hang und all seinen Blumen und Sträuchern. Speziell jetzt zur Winterzeit war es besonders schön hier, da neben dem Vogelhaus ein gelber Stern aufgehängt war. Das Vogelhaus hing in einem sehr alten, knochigen, mit Moos bewachsenen Holunderstauch. Der Stern daneben erleuchtete die Dunkelheit mit seinem strahlend-hellen Licht.
Er wurde immer am ersten Advent von dem großen Zweibeiner im Holunderstrauch aufgehängt. Kalle konnte den Großen besonders gut leiden. Dieser lebte zusammen mit seiner Frau, seinem Sohn und dem großen braunen Hund Linnemann in dem alten Fachwerkhaus, das im Garten stand. Das alte Haus fügte sich gut in die Landschaft ein und wirkte auch etwas verwunschen mit seinen schiefen Holzbalken und den weißen Mauern. Morgens spiegelte sich die aufgehende Sonne in den Fenstern. Abends wärmten die glänzenden Lichter und das fröhliche Lachen der Zweibeiner den Garten rund ums Haus.
Trotzdem waren Kalle die Zweibeiner nicht ganz geheuer. Wenn sie in den Garten kamen, flog er lieber rasch auf die große Robinie, um sich sicher zu fühlen. Von dort aus konnte man alles, was geschah, gut beobachten.
Nichtsdestotrotz hätte sich Kalle gerne mal mit dem großen Zweibeiner unterhalten. Aus sicherer Entfernung versteht sich! Wie schön er es hier fand in dem verwilderten Garten. Er hätte sich auch höflich bedankt für die leckeren Körner, die der große Zweibeiner ihm immer netterweise auf die Wiese am Hang streute, aber leider verstand der Große die Sprache der Vögel nicht.
Der Chef am Vogelhaus
Die Sonne ging gerade auf und es versprach ein schöner Tag zu werden, als Kalle von leisem Gezwitscher geweckt wurde. Er hatte die Nacht auf der Robinie verbracht. Jetzt reckte und streckte er seine steif gewordenen Flügel, um wach zu werden.
„Guten Morgen“, gurrte er, „die Sonne geht auf, es ist ein neuer Tag!“
Kalle sah, dass die ersten Vögel schon am Vogelhaus eingetroffen waren. Das grün-braune, kugelige Rotkehlchen Anton mit der roten Brust und die braune Amsel Berta pickten bereits fleißig Körner vom Boden.