Kampf um Nepomuk - Michelle Zerwas - E-Book

Kampf um Nepomuk E-Book

Michelle Zerwas

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Beschreibung

Manuelas Vater arbeitet als Filmtiertrainer. Wenn Manuela die Schule beendet hat, möchte sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Deshalb unterstützt sie ihren Vater auch in ihrer Freizeit bei der Arbeit. Eines Tages erhält ihr Vater einen neuen Auftrag. Er soll einen Dalmatiner für einen Film ausbilden. Schon bald stellen Vater und Tochter fest, dass mit Nepomuk, dem Dalmatiner, offensichtlich irgendetwas nicht stimmt. Sie suchen Rat bei einem Tierarzt. Der stellt fest, dass Nepomuk taub ist und in naher Zukunft vollständig erblinden wird. Seine Karriere beim Fernsehen ist somit beendet, bevor sie überhaupt beginnen konnte. Für Nepomuks Besitzer gibt es nur eine einzige Lösung. Er will Nepomuk loswerden. Je schneller desto besser. Das lässt Manuela natürlich nicht zu. Sie kämpft mit allen Mitteln darum, dass sie Nepomuk behalten darf. 

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Michelle Zerwas

Kampf um Nepomuk

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Manuela

„Manuela?“

Als ich meinen Namen hörte, begann mein Herz zu rasen. Ich hatte in mein Deutschheft gestarrt, in dem meine Hausaufgabe stand. Nun sah ich auf, direkt in das Gesicht meiner Deutschlehrerin Frau Hartwig. Sie war jung, Anfang dreißig, hatte schulterlange, blonde Haare und blaue Augen, war schlank und trug immer ziemlich moderne Kleidung, woran man erkennen konnte, dass sie sich sehr für Mode interessierte.

„Liest du bitte deinen Aufsatz vor?“, fragte Frau Hartwig.

„Nein, ich will nicht!“, antwortete ich, mit einem leichten Zittern in der Stimme.

„Komm auf! Du kannst dich nicht immer davor drücken“, forderte Frau Hartwig mich auf.

Da es an diesem Morgen offensichtlich kein Entrinnen gab, begann ich zu lesen und merkte schon nach kurzer Zeit, dass mein Kopf die Farbe einer reifen Tomate annahm. Ich zitterte am ganzen Körper und musste mich anstrengen, um überhaupt einen Ton raus zu kriegen. Warum musste mein Aufsatz auch so schrecklich lang sein?

Als es vorbei war, atmete ich hörbar auf. Ich hasste es, wie nichts anderes auf der Welt, vor der Klasse zu reden und da gehörte das Vorlesen meiner Aufsätze ebenfalls dazu. Das lag zum einen an meiner Schüchternheit und andererseits fand ich die Aufsätze meiner Mitschüler immer viel besser als meine eigenen.

 

Da fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Manuela und besuche seit fünf Jahren eine Gesamtschule in einem winzigen Ort. Mittlerweile gehe ich in die 9. Klasse. Mit meinen Mitschülern verstehe ich mich sehr gut, auch mit den männlichen Wesen in meiner Klasse. Das war früher nicht so. Ich wurde oft von ihnen geärgert. Aber wenn man sich so lange fast täglich sieht, bleibt einem nichts anderes übrig als sich zusammen zu raufen.

In der Schule bin ich sehr schüchtern und melde mich höchstens zweimal im Monat freiwillig, und wenn ich einfach so drangenommen werde (ja, Lehrer sind da besonders fies), sage ich meistens nichts, auch nicht wenn ich die richtige Antwort weiß, weil ich mich einfach nicht traue.

Schön blöd von mir, denn durch meine schlechte Mitarbeit, versaue ich mir fast jede Zeugnisnote. Meine Lieblingsfächer sind Französisch, Deutsch und Kunst. Die Fächer, die ich überhaupt nicht leiden kann, ja geradezu hasse, sind Mathe, Chemie und Physik. In Mathe ist es so: Wenn ich gerade das Gefühl habe alles halbwegs zu können und zu verstehen, dann kommt irgendeine neue Formel dazu und ich verstehe nur noch Bahnhof. In Physik ist das nicht anders, dort müssen schließlich auch viele Sachen ausgerechnet werden. Na ja und Chemie ist auch nicht viel interessanter, zumal unser Chemielehrer Herr Davis ein echt schräger Vogel ist. Er liebt alles, was mit Chemie zu tun hat, und am allerliebsten mag er mündliche Nachprüfungen. Bis jetzt bin ich zum Glück nur einmal mündlich von ihm geprüft worden. Wenn Herr Davis einen dabei bloß nicht immer so angrinsen würde, dass man den Eindruck bekommt, es mache ihm Spaß seine Schüler zu quälen.

Meine Lieblingsbeschäftigung ist das Reiten. Ich reite nun seit drei Jahren regelmäßig und verstehe mich mit meinen Mitreiterinnen und Mitreitern im Reitverein sehr gut, dennoch habe ich nur eine einzige richtig gute Freundin, mit der ich alles teilen kann.

Während einige im Reitverein von einem eigenen Pferd träumen, kann ich mir nicht vorstellen ein eigenes Pferd zu haben. Erstens hätten meine Eltern etwas dagegen und außerdem hat man mit einem eigenen Pferd eine wahnsinnig große Verantwortung. Ich würde nämlich niemals ein Tier anschaffen, um es nach kurzer Zeit wieder weg zu geben. Wenn man sich ein Tier anschafft, dann muss man sich auch darum kümmern.

 

Jetzt stelle ich euch mal den Rest meiner Familie vor. Obwohl es da eigentlich nicht viel vorzustellen gibt.

Da wäre als erstes Mal meine Mutter Jana. Sie arbeitet als Tierarzthelferin in einer großen Tierklinik. Mein Vater Volker ist Filmtiertrainer. Ein interessanter Beruf, den ich wahrscheinlich nach Beendigung meiner Schulzeit auch ausüben möchte. Tja, das waren auch schon die einzigen Mitglieder. Ach so, ich verstehe! Ihr denkt sicherlich, dass wir ein ganzes Haus voller Tiere haben. Das ist leider nicht der Fall. Meine Eltern sind in dieser Angelegenheit äußerst komisch. Sie wollen sich keine Tiere anschaffen, weil sie… Ach am besten zitiere ich mal den genauen Wortlaut meiner Mutter. Sie sagte: „Ich kann nicht einem Tier ein Zuhause geben und die anderen Tiere ihrem Schicksal überlassen, dann würde ich mich schlecht fühlen!“

Sehr merkwürdige Logik, wie ich finde! Mir ist auch klar, dass ich nicht alle Tiere auf dieser Welt retten kann, aber man sollte doch zumindest versuchen so viel zu helfen wie man kann. Irgendwo muss man schließlich anfangen. Klar, ist es wie ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wenn genug Tropfen zusammen kommen, kann man den Stein irgendwann damit abkühlen.

Was glaubt ihr, wie lange ich meine Eltern anflehen musste, bis ich endlich reiten lernen durfte. Zugegeben mir tun die Pferde auch leid, aber ich würde niemals ein Pferd mies behandeln oder an den Zügeln zerren oder Sporen benutzen. Außerdem springe ich auch nicht mit „meinem“ Pferd über irgendwelche Hindernisse. Ich finde das ist Tierquälerei, denn ein Pferd würde in der freien Natur niemals über so hohe Hindernisse springen, wenn es die Möglichkeit hätte das Hindernis zu umgehen.

Aber mal ehrlich! Würden wir Pferde nicht auch als Reitpferde benutzen, dann wäre ihre Anzahl auf dieser Welt wohl sehr gering. Denn, ich denke die wenigsten Leute würden sich ein Pferd kaufen, um es nur anzusehen. Ein Pferd kostet ja auch einiges an Unterhalt.

 

 

 

Ein neuer Auftraggeber

 

Wie jeden Morgen stand ich mit den Mädels aus meiner Klasse und mit ein paar Jungs, ebenfalls aus meiner Klasse, in der Nähe der Schule. Dort trafen wir uns jeden Morgen. Die wenigen Raucher unter uns rauchten noch schnell eine Zigarette, um den Unterricht ertragen zu können. Ich hielt dann meistens ein paar Schritte Abstand, weil ich den Zigarettenrauch ziemlich ekelhaft finde. Meistens sind wir Nichtraucher nur dazu da, um uns schützend vor die Raucher zu stellen. Denn die Gefahr von einem Lehrer entdeckt zu werden ist ziemlich groß. Einigen ist es auch schon passiert und sie ärgerten sich sehr darüber, wenn der Lehrer die Zigaretten einkassierte.

 

Bei uns beginnt die Schule immer um 08:10 Uhr. Meistens machen wir uns jedoch erst nach dem Klingeln auf den Weg zum Schulhof. Wir sind dann immer noch pünktlich, weil die Lehrer sowieso länger brauchen, um zu unserer Klasse zu kommen.

Eine richtig gute Klassengemeinschaft gibt es in unserer Klasse nicht, obwohl sich das im Laufe der Jahre schon sehr gebessert hat. Doch es gibt immer noch einige, die sich untereinander nicht leiden können. Ich will mich da auch nicht ganz ausschließen.

Wie so oft in letzter Zeit war der Unterricht sehr langweilig. Wir hingen während der Stunden die ganze Zeit schläfrig herum und auch in den Pausen wollte keine richtige Stimmung aufkommen. Vielleicht war auch das Wetter schuld! Es regnete den ganzen Morgen unaufhörlich und es war zudem auch noch verdammt kalt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich heilfroh war, endlich nach Hause zu kommen.

Ich hatte mich schon so auf ein heißes Bad gefreut, da ich total durchnässt und durchgefroren war, aber mein Vater hatte andere Pläne mit mir.

„Zieh dich schnell um und föhne deine Haare trocken. Gleich kommt ein neuer Auftraggeber und ich hätte dich gerne bei der Besprechung dabei.“

„Muss das denn unbedingt heute sein?“

„Ich dachte du willst nächstes Jahr auch als Tiertrainerin arbeiten?!“

„Ja schon, aber…“

„Siehst du und da kann es nicht schaden, wenn du schon einmal weißt worauf es bei dieser Arbeit ankommt!“

Ich gab mich also geschlagen, stürmte nach oben, um mich umzuziehen und meine Haare zu trocknen. Dann schlang ich noch schnell ein Käsebrot hinunter und war nun für die bevorstehende Begegnung gewappnet.

 

Eine Stunde später war der neue Auftraggeber immer noch nicht da. Ich war total sauer. Ich hatte mich extra beeilt und nun so etwas.

Eine weitere halbe Stunde später tanzte er dann endlich an. Innerlich kochte ich vor Wut, aber das durfte ich mir natürlich auf gar keinen Fall anmerken lassen, denn ich glaube mein Vater hätte mich sonst buchstäblich einen Kopf kürzer gemacht.

„Guten Tag, mein Name ist Donatell-Roell!“ Er reichte zuerst meinem Vater und dann mir die Hand. Ich fand ihn auf den ersten Blick sehr nett. Mich wunderte nur, dass er kein Tier dabei hatte. Auch mein Vater wunderte sich wohl darüber, doch er war ja schließlich Profi und ließ sich nichts anmerken.

Mein Vater bat Herrn Donatell-Roell in sein Büro. Ich folgte ihnen möglichst unauffällig.

„Ihre Mitarbeiterin erscheint mir aber noch sehr jung!“, sagte Herr Donatell-Roell mit einem leicht italienischen Akzent.

„Nein, nein. Das ist meine Tochter Manuela“, stellte mein Vater mich vor.

„Oh Bambini, jetzt wo Sie es sagen erkenne ich die Ähnlichkeit. Wirklich ganz der Vater.“

Lügen konnte er auf jeden Fall schon mal sehr gut, denn ich sah meinem Vater überhaupt nicht ähnlich, was bisher von allen Seiten bestätigt wurde.

„Interessierst du dich für die Arbeit deines Vaters?“, wandte er sich nun an mich.

„Ja, sehr sogar. Ich möchte auch einmal Tiertrainerin werden.“

Herr Donatell-Roell wandte sich wieder an meinen Vater. Von nun an war ich vollkommen vergessen. Ich konnte nur noch aufmerksam zuhören.

Ich erfuhr, dass es sich um einen zweijährigen Dalmatiner handelte. Er sollte in einem Krimi mitspielen und den Einbrecher entwaffnen. Herr Donatell-Roell war Regisseur und er hatte nichts Besseres zu tun, als uns die genaue Handlung des Krimis zu erläutern. Ich hörte nur noch mit halbem Ohr zu, denn mich interessierte jetzt nur noch der Dalmatiner.

Endlich hatte Herr Donatell-Roell genug erzählt. Er stand auf und sagte: „Ich schlage vor wir befreien Nepomuk jetzt mal aus dem Auto. Er langweilt sich sicher schon.

Wir gingen zum Auto, allerdings konnte ich von weitem keinen Hund im Auto erkennen.

Herr Donatell-Roell öffnete den Kofferraum. Dort lag Nepomuk wie ein Häufchen Elend.

„Er mag Autos nicht so gerne“, erklärte der Regisseur.

„Da sollten wir vielleicht zuerst etwas dran ändern“, meinte mein Vater. „Denn als angehender Filmhund sollte er Autos schon in gewisser Weise mögen!“

„Das überlasse ich ganz Ihnen und Ihren Fähigkeiten“, sagte der Regisseur. „Tun Sie ganz einfach was Sie für richtig halten. Es wird dann auch das Richtige sein!“

Mir tat Nepomuk leid. Ich ging näher an den Hund heran und hielt ihm meine Hand hin. Er hob den Kopf und schnupperte daran. Dann leckte er einmal über meine Hand. Mein Gott ist der süß, dachte ich.

Herr Donatell-Roell reichte mir die Hundeleine. Weiß der Teufel wo er die so plötzlich her hatte.

„Wenn du magst kannst du ihn aus dem Auto holen“, sagte er.

Und ob ich wollte. Ich befestigte die Leine an Nepomuks Halsband und forderte ihn auf aus dem Auto zu springen. Doch er wollte nicht.

„Wahrscheinlich ist ihm noch etwas schlecht von der Fahrt“, beruhigte uns der Regisseur.

„Ich gehe mal davon aus, dass es an der ungewohnten Umgebung liegt“, widersprach mein Vater.

„Daran könnte es natürlich auch liegen“, stimmte der Regisseur zu.

Kurz entschlossen hob ich Nepomuk aus dem Auto. Wir konnten schließlich nicht ewig warten und Herr Donatell-Roell wurde schon unruhig. Er hatte wohl noch einen weiteren Termin, denn als Nepomuk ausgeladen war, verabschiedete er sich hastig.

Nepomuk hatte sich auf dem Boden niedergelassen und machte den Eindruck, als wenn er keine Lust hätte in den nächsten Minuten aufzustehen. Also trug ich ihn ins Haus.

„Ich hoffe du lässt das nicht zur Gewohnheit werden“, sagte ich scherzhaft zu Nepomuk.

Ich legte ihn auf eine Decke, die ich extra für ihn im Wohnzimmer ausgebreitet hatte. Nepomuk blieb auch brav dort liegen. Ich streichelte ihn und redete leise auf ihn ein. Dann ließ ich ihn in Ruhe. Vielleicht würde er heute Abend etwas mehr Temperament zeigen, wenn er sich erst einmal ausgeruht und sich in der neuen Umgebung zurecht gefunden hatte.

 

Nun musste ich mich an die leidigen Hausaufgaben machen. Es waren wieder verdammt viele Hausaufgaben. Na ja, in einem guten Jahr hatte ich die Schule hinter mir und würde hoffentlich nie wieder Hausaufgaben machen müssen. Doch bis dahin hieß es lernen, lernen lernen…

Einige Stunden später war ich endlich mit allem fertig. Meine Mutter war noch nicht zu Hause. Sie arbeitete oft bis spät in die Nacht hinein, weil es in der Tierklinik immer wieder Notfälle gab, die es zu versorgen galt. Also war ich heute Abend wieder für das Abendessen zuständig. Ich war keine besonders gute Köchin, aber Spaghetti bekam ich gerade noch hin. Spaghetti mochten meine Eltern auch. Sie waren nicht schwer zu machen und man konnte mit den verschieden Soßen variieren. Bei uns gab es oft Spaghetti oder Fertigprodukte. Das sprach zwar nicht gerade für eine vorbildliche Ernährung, aber da meine Mutter oft so lange arbeitete und danach auch ziemlich fertig war und mein Vater und ich nicht gut kochen konnten, mussten wir uns damit abfinden. Ich hatte da kein Problem mit.

Während die Nudeln kochten, ging ich schnell ins Wohnzimmer, um nach Nepomuk zu sehen. Mein Vater war auch im Wohnzimmer. Er sah sich die Nachrichten an. Nepomuk lag schon viel aufmerksamer auf seiner Decke als am Nachmittag. Er wedelte sogar mit dem Schwanz, als ich ihn streichelte.

„Ich glaube so langsam fühlt er sich wohl bei uns“, sagte mein Vater.

„Das ist gut so“, antwortete ich. „Übrigens, das Essen ist gleich fertig, Papa!“

„Ich komme“, murmelte er, so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte.

Mein Vater schaute weiterhin gebannt auf den Fernseher.

Ich sah mir nicht gerne die Nachrichten an. Im Moment gab es doch sowieso nur Themen, die einem schlaflose Nächte bereiteten, wie zum Beispiel Terroranschläge, Selbstmordattentäter, hohe Arbeitslosigkeit und die bevorstehende Klimaerwärmung.

Ich war gerade dabei den Tisch zu decken, als mein Vater in die Küche kam.

„Du hast gekocht?“, fragte er ganz erstaunt.

„Was hast du denn erwartet?“

„Ich dachte es gibt heute nur Brot.“

„Dafür müssten wir erstmal Brot im Haus haben. Du kannst ruhig schon mit dem Essen anfangen. Ich füttere nur noch schnell Nepomuk.“

Ich öffnete eine Dose Hundefutter und füllte damit den Futternapf.

„NEPOMUK!“, rief ich dann.

Er kam nicht. Irgendetwas stimmte nicht. Normalerweise kommt ein Hund doch, wenn man ihn ruft. Vielleicht hatte er auch nur Angst, weil er mich noch nicht kannte.

Ich nahm den Futternapf und ging damit ins Wohnzimmer.

„Der Hund frisst aber in der Küche“, sagte mein Vater energisch.

„Ja klar“, antwortete ich.

Als ich ins Wohnzimmer kam, wedelte Nepomuk wieder fröhlich mit dem Schwanz. Ich zeigte ihm sein Futter, indem ich es ihm vor die Schnauze hielt. Er sprang auf und wollte anfangen zu fressen. Doch das war natürlich nicht Sinn der Sache. Ich zog ihm den Napf wieder weg und forderte ihn auf mit mir zu kommen. Er hörte sogar auf mich. Brav wie ein Lämmchen trottete er hinter mir her. Nepomuk war schon ein komischer Hund. Für seine zwei Jahre war er ziemlich ruhig. Das passte überhaupt nicht zu einem Dalmatiner. Aber Appetit hatte er und das war wiederum ein gutes Zeichen.

 

Um 21:30 Uhr kam endlich meine Mutter nach Hause. Sie war sehr müde und erschöpft. Trotzdem begrüßte sie zuerst meinen Vater und dann Nepomuk. Ich machte mich in der Zeit daran, das Essen aufzuwärmen.

„Was sagst du denn zu Nepomuk?“, fragte ich neugierig.

„Er scheint ein sehr lieber Hund zu sein und sehr ruhig. Wie war es in der Schule?“

„Wie immer, nur noch langweiliger als sonst“, erklärte ich.

„Na ja, du hast es ja bald hinter dir.“

Ich glaube jeder kann nachempfinden, wie sehr ich mich auf meinen Schulabschluss freute!

 

 

 

Das Rätsel um Nepomuk

Ich ging wie jeden Morgen zu unserem Treffpunkt nahe der Schule. Heute traf ich allerdings nur Linda aus meiner Klasse an. Linda war eine der wenigen Mädchen aus unserer Klasse, die rauchte. Sie wollte sich gerade eine Zigarette anzünden, da sah sie eine Lehrerin von unserer Schule. Also musste sie warten, denn die Lehrer sahen es nicht gerne. Zur gleichen Zeit kamen zwei Schülerinnen von unserer Schule auf mich zu, die ich nicht kannte. Linda kannte sie. Klar unter Rauchern kennt man sich schließlich. Da es nur noch zwei Minuten dauerte bis die Schulglocke klingelte, entschied sich Linda dagegen ihre Zigarette noch anzuzünden. Stattdessen sagte sie zu einer der Schülerinnen: „Ach weißt du was, ich ziehe einfach zwei oder dreimal bei dir.“

Dann klingelte es auch schon und wir gingen los um rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. So sehr beeilten wir uns allerdings nicht, denn bisher hatten wir es immer rechtzeitig geschafft, auch ohne Hektik. Warum sollten wir es also heute nicht schaffen?

In der ersten Stunde hatten wir Mathe, deshalb war die Stimmung auch etwas getrübt. In der zweiten Stunde stand Deutsch auf dem Stundenplan und ich hoffte dass ich nicht vorlesen musste. Die nächsten Stunden plätscherten so dahin. Endlich lag nur noch die letzte Stunde vor mir. Biologie! Jetzt musste ich noch mal all meine Kräfte mobilisieren, denn wir sollten heute einen Test schreiben. Ich versuchte mich nicht verrückt zu machen, schließlich hatte ich gelernt. Außerdem sagte ich mir, dass es nicht mehr wie schief gehen konnte.

Der Biologietest war nicht so schwer wie ich erwartet hatte. Ich wusste alles, also zumindest hatte ich zu jeder Frage eine Antwort geschrieben und das war doch schon mal ein gutes Zeichen. Mein Problem war in Bio eigentlich immer, dass der für die Antwort vorgesehene Platz unter den Aufgaben nie ausreichte. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich immer alles ganz genau erklärte. Nach dem Motto: Viel hilft viel!

„Sehen wir uns heute im Stall?“, fragte Larissa, meine beste Freundin, nach der Schule.

„Ich weiß noch  nicht ob ich heute komme“, antwortete ich. „Mein Vater hat gestern einen neuen Hund bekommen, der für einen Film trainiert werden soll.“

„Heute kommt aber doch das neue Pferd. Da musst du unbedingt dabei sein“, versuchte Larissa mich zu überreden. „Ich schau mal. Wenn ich noch Zeit habe komme ich mal vorbei. Jetzt muss ich aber los. Mein Vater wartet sicher schon.“

 

 

Als ich nach Hause kam hatte mein Vater gekocht. Es gab wieder Spaghetti, genau wie gestern Abend. Mein Vater ist echt einfallslos, was das Kochen betrifft. Aber egal, Spaghetti waren immer gut.

„Wo ist denn Nepomuk?“, fragte ich.

„Ich habe keine Ahnung. Er hat sich wohl irgendwo versteckt.“

„NEPOMUK!“, rief ich.

Keine Reaktion. Er kam nicht freundlich mit dem Schwanz wedelnd in die Küche gelaufen. Dann musste ich ihn eben suchen gehen. Dazu kam ich allerdings erst nach dem Essen und nachdem das Geschirr abgewaschen war. Während ich spülte, plauderte ich mit meinem Vater.

„Ich glaube nicht, dass aus Nepomuk jemals ein Filmhund wird“, zweifelte mein Vater.

„Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich.

„Schau doch nur mal wie ängstlich Nepomuk ist. Bisher war jeder Hund, den ich hatte, total lebhaft und Menschen gegenüber aufgeschlossen und du weißt wie wichtig das für unsere Arbeit ist.“

„Es kann doch nicht jeder Hund so sein“, meinte ich. „Außerdem sollten wir Nepomuk wenigstens die Chance geben sich einzugewöhnen.“

Darauf sagte mein Vater nichts mehr und ich machte mich auf die Suche nach Nepomuk.

Immer wieder rief ich seinen Namen, aber er reagierte nicht. Ich sah überall nach, wo ein Hund die Möglichkeit hatte sich zu verstecken. Hoffentlich hatte er keinen Weg nach draußen gefunden und war weggelaufen, denn dann würden wir ihn sicher nicht mehr so schnell wieder finden und das wäre ein Skandal.

Langsam wusste ich mir keinen Rat mehr. Nepomuk blieb verschwunden und laut Aussage meines Vaters hatte er auch an diesem Tag noch nichts gefressen.

Schließlich entdeckte ich Nepomuk in meinem Zimmer. Er lag zusammengerollt unter meinem Schreibtisch und schlief tief und fest. Mein Schreibtisch war fast wie eine Höhle, an drei Seiten mit Holzbrettern versehen. Wahrscheinlich fühlte Nepomuk sich deshalb so wohl dort.

Ich wunderte mich nur, wie Nepomuk in mein Zimmer gekommen war, denn meine Zimmertür war stets geschlossen und das war sie auch heute Morgen gewesen und eben war sie ebenfalls zu gewesen. Das Ganze war schon sehr merkwürdig. Vielleicht verfügte Nepomuk über ungeahnte Fähigkeiten, die bisher noch keiner entdeckt hatte. Logischerweise musste er die Tür selbst aufgemacht haben, denn wie hätte er sonst in mein Zimmer gelangen sollen? Meine Mutter konnte die Tür nicht aufgemacht haben, denn sie verließ noch vor mir das Haus und mein Vater kam nicht auf die Idee in mein Zimmer zu gehen. Was sollte er da auch wollen?

Ich hatte das Verlangen Nepomuk zu streicheln, aber ich wollte ihn nicht erschrecken, deshalb verließ ich mein Zimmer wieder, lehnte die Tür aber nur an. Während ich die Treppe hinunter ging rief ich: „Papa, ich habe Nepomuk gefunden!“

Natürlich wollte mein Vater sofort wissen wo Nepomuk war, doch vorher hatte ich noch eine andere Frage.

„Warst du heute Morgen in meinem Zimmer?“

„Nein wieso? Was sollte ich denn da?“

„Na, weil Nepomuk unter meinem Schreibtisch liegt. Es sieht so aus, als wenn er die Tür selbst geöffnet hat.“

„Vielleicht habe ich mich ja geirrt und aus Nepomuk wird doch noch ein guter Filmhund“, sagte mein Vater.

„Warum hast du Nepomuk denn nicht mit runter gebracht?“

„Er schläft tief und fest. Kann ich vielleicht kurz zum Stall fahren?“

„Meinetwegen!“, stimmte mein Vater zu. „Aber bevor es dunkel wird bist du wieder zu Hause.“

Schon stürmte ich aus dem Haus, schwang mich auf mein Fahrrad und los ging’s. Irgendwie war ich ja doch neugierig auf das neue Pferd. Unser Reitlehrer hatte kein Wort zu viel darüber verloren. Heimlich träumte ich von einem feurigen Araberhengst, doch den konnte sich unsere Reitschule bestimmt nicht leisten.

Ich kam genau rechtzeitig. Auf dem Hof stand ein Pferdetransporter und der Fahrer stieg gerade aus. Ich lehnte mein Fahrrad an die Wand der Reithalle und gesellte mich zu den anwesenden Zuschauern. Larissa konnte ich in dem ganzen Chaos auf die Schnelle nicht finden. Der Fahrer des Pferdetransporters grinste breit und sagte zu unserem Reitlehrer Herr Sontau: „Überall das gleiche Spektakel. Als wenn es nichts Wichtigeres gäbe als ein neues Pferd.“

Der hatte gut reden. Es war doch sehr wohl etwas Besonderes ein neues Pferd im Stall zu haben, fand ich.

Wir konnten es alle kaum erwarten, bis die Transportertür endlich geöffnet wurde. Endlich war es soweit. Herr Sontau schritt zur Tat. Als er das Pferd die Rampe hinunter führte, hielten wir alle vor Spannung die Luft an. Dann brach ein großer Tumult los, denn zum Vorschein kam ein Haflinger. Ich mag alle Pferde, aber wenn man mit einem feurigen Araber gerechnet hat, dann ist ein Haflinger schon eine große Enttäuschung. Die Schar der Zuschauer löste sich in Windeseile auf. Schließlich stand ich alleine da. Zuerst wollte ich ja auch so schnell wie möglich das Feld räumen, aber dann überlegte ich mir, das ich bestimmt einen guten Eindruck bei Herrn Sontau hinterließ, wenn ich nicht ging und so blieb ich erst einmal stehen.

„Dir scheint Danger wohl zu gefallen?“, wandte sich der Reitlehrer an mich.

Um die Frage nicht beantworten zu müssen fragte ich: „Warum heißt er denn Danger? Ist er so gefährlich?“

„Nein, keineswegs. Dann hätte ich ihn nicht gekauft“, versicherte mir Herr Sontau. Dann schwieg er einen kurzen Moment. „Ich brauche jemanden der Danger Morgennachmittag ein wenig reitet. Hast du vielleicht Zeit?“, fragte er dann.

Ich überlegte kurz. Eigentlich musste ich mich um Nepomuk kümmern, aber dann siegte die Neugier. Es war immer aufregend auf einem fremden Pferd zu reiten. Ich sagte zu.

„Dann bringe ihn doch schon mal in seine Box, damit du ihn kennen lernen kannst. Es ist die dritte Box auf der linken Seite.“

Ich nahm den Führstrick entgegen und brachte ihn in seine Box. Er machte keinerlei Schwierigkeiten. Brav folgte er mir in den Stall und ließ sich ohne irgendwelche Zicken zu machen das Halfter abnehmen. Bei einem Pferd mit einem solchen Namen hätte man mit etwas anderem rechnen können.

Plötzlich stand Larissa vor der Box. „Na, machst du dich schon mit ihm bekannt?“, fragte sie.

„Ich darf Danger morgen reiten“, schwärmte ich.

„Na dann viel Spaß! So wie der aussieht ist er bestimmt ziemlich faul und träge. Da wirst du dich ganz schön anstrengen müssen, um ihn in Bewegung zu kriegen.“

„Und wenn schon. Hauptsache er ist brav.“

In dem Punkt waren Larissa und ich sehr verschieden. Larissa mochte lieber temperamentvolle Pferde. Ich dagegen bevorzugte ruhigere Pferde, weil ich mich auf deren Rücken sicherer fühlte. Sie ritt allerdings auch schon ein paar Jahre länger als ich. Trotzdem träumte ich heimlich oft davon auf einem temperamentvollen Pferd an einem einsamen Strand entlang zu galoppieren. Aber das würde wohl ein Wunschtraum bleiben!

„Hast du Lust auszureiten?“, unterbrach Larissa meinen Gedankenstrom.

„Müssen wir da nicht erst Herrn Sontau fragen?“, meinte ich.

„Hallo? Meinst du ich würde dich fragen, wenn ich das noch nicht geklärt hätte? Wir können Sushine und Dark nehmen.“

Ich stimmte zu. Für einen Ausritt war ich immer zu begeistern.

Bei Sunshine und Dark war der Name Programm. Dark war ein schwarzer Ponywallach und Sunshine war eine Palominostute. Ihr Fell schimmerte goldfarben, wenn die Sonne darauf schien.

Wir entschieden uns in den Wald zu reiten. Dort war außer dem Zwitschern der Vögel und dem Klappern der Pferdehufe nichts anderes zu hören. Wir genossen beide die Stille. Sogar Larissa, die normalerweise sehr gerne und viel redete.

An unserem Waldsee, wo das Wasser auch im Sommer eiskalt war, machten wir eine Pause. Die Pferde ließen wir ein wenig herumlaufen. Sie waren das so gewohnt und würden diese Gelegenheit nicht zur Flucht nutzen.

Larissa und ich setzten uns auf einen umgestürzten, entwurzelten Baum.

„Linda kotzt mich im Moment echt an“, begann Larissa.

„Ich könnte ihr auch manchmal die Kehle durchschneiden. Wie die sich immer bei den Lehrern einschleimt und die checken das einfach nicht.“

„Aber echt! Heute meinte sie doch glatt sie hätte kein Geld um Kaninchenfutter zu kaufen“, sagte ich.

„Tja, wenn man es sich nicht leisten kann, dann darf man sich eben keine Tiere anschaffen.“

„Die hat doch sowieso kein Tier verdient“, stellte ich fest.

„Ja, Recht hast du! Aber jetzt mal was anderes. Wie findest du eigentlich André?“

„Meinst du diesen komischen Typen aus der 10c?“

„Ja genau! Ist der nicht einfach süß?“, schwärmte Larissa.

„Ich weiß ja nicht“, widersprach ich und sah sie angewidert an.

„Dir muss er ja nicht gefallen“, sagte Larissa völlig beleidigt. „Hast du mal gesehen was der für einen geilen Schlitten fährt?“

Ich verdrehte die Augen. „Ja, echt klasse, wenn man mit 18 Jahren immer noch in der zehnten Klasse abhängt. Was findest du nur an dem?“

„Hey, da kann er doch nichts für. Seine Mutter ist gestorben und sein Vater ist total streng!“

„Woher weißt du das denn?“

„Linda hat es mir erzählt.“

„Ach, und das glaubst du?“ Ich war vollkommen überrascht.

„Klar. Also wenn es um irgendwelche Skandale geht dann kannst du dir sicher sein, dass Linda davon weiß.“

„Wenn du meinst. Komm lass uns weiter reiten.“

Ich hatte wirklich keine Lust, dass Larissa mir noch stundenlang von André vorschwärmte. Also ich fand den Typ bescheuert, aber davon wollte Larissa nichts wissen. Nun gut, sollte sie eben tun was sie für richtig hielt.

 

Als Sunshine und Dark gut versorgt in ihren Boxen standen, verabschiedete ich mich von Larissa und machte mich auf den Heimweg.

Larissa wollte noch bleiben. Sie wollte Herrn Sontau noch beim Training zusehen. Er trainierte hart für das nächste Turnier.

„Vielleicht kann ich noch etwas lernen“, meinte Larissa.

Ich hätte auch noch gerne zugesehen, aber es fing schon an dunkel zu werden und ich musste mich ja auch noch ein wenig um Nepomuk kümmern. Sonst würde er sich ja nie bei uns eingewöhnen.

Als ich nach Hause kam, war mein Vater bereits sehr verzweifelt.

„Nepomuk will einfach nicht aus deinem Zimmer raus kommen.“

„Siehst du ihm gefällt es dort und dann sagt ihr immer ich solle aufräumen!“

„Wie soll ich denn mit Nepomuk arbeiten, wenn er kein Vertrauen zu mir hat?“

„Ach Papa, ich dachte du bist der Experte? Du musst eben versuchen sein Vertrauen zu gewinnen. Das kann doch so schwer nicht sein?!“

Ich ging rauf in mein Zimmer. Nepomuk lag immer noch unter meinem Schreibtisch.

„Nepomuk“, flüsterte ich.

Er reagierte nicht. Ich flüsterte etwas lauter seinen Namen. Wieder nichts! Ich sagte seinen Namen wieder und wieder. Ich schrie sogar. Doch Nepomuk schlief weiter. Meine Güte, so tief und fest konnte er nun wirklich nicht schlafen. Ob er tot ist, schoss es mir durch den Kopf. Ich kroch unter den Schreibtisch. Erleichtert stellte ich fest, dass er noch atmete.

Ich setzte mich auf mein Bett und überlegte was ich tun sollte. Nepomuk hatte heute noch nichts gefressen. Ich wollte ihn streicheln, in der Hoffnung dass er dann endlich wach wurde. Doch ich wollte ihn auch nicht erschrecken. Was wenn er vor Schreck zubiss? Ich hatte plötzlich eine Idee. In der Schule hatten wir mal im Kunstunterricht einen Stock geschnitzt und mit Mustern verziert. Meiner war 1,5 Meter lang. Wenn ich Nepomuk damit an stupste, konnte er mich nicht beißen.

Gesagt getan. Nepomuk sprang erschrocken auf. Ich ließ schnell den Stock verschwinden, schließlich sollte er mich damit nicht in Verbindung bringen.

„Hallo Nepomuk.“

Er wedelte leicht mit dem Schwanz, dachte aber nicht daran unter dem Schreibtisch hervorzukommen. Ich lockte ihn zu mir. Es war nichts zu machen. Er wollte nicht! Was sollte ich denn jetzt machen? Nepomuk konnte doch nicht ewig unter meinem Schreibtisch hocken. Nicht dass er mich gestört hätte. Ganz im Gegenteil!