Katzenfratz Meggi – oder: Der Wahnsinn hat einen Namen - Katja Christiane Stengert - E-Book

Katzenfratz Meggi – oder: Der Wahnsinn hat einen Namen E-Book

Katja Christiane Stengert

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Beschreibung

Im Jahr 2000 habe ich meine Katze Meggi aus dem Tierheim adoptiert. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Charaktereigenschaften gestaltete sich unser Zusammenleben seitdem sehr abwechslungsreich: manchmal lustig, mal tragisch-komisch und hin und wieder fühlte ich mich tatsächlich wie vom Wahnsinn umjubelt. Meggi hielt nämlich absolut nichts von kätzisch-vornehmer Zurückhaltung, sondern stürzte sich beherzt und absolut skrupellos auf alle und alles, was sich in ihr Revier vorwagte. In diesem Büchlein geht es um all die kleinen und großen Abenteuer, die ich mit Meggi erlebt habe. Ein unterhaltsames und turbulentes Spektakel - nicht nur für Katzenfreunde ein Genuss!

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Seitenzahl: 59

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Katzenfratz Meggi – oder: Der Wahnsinn hat einen Namen

von Katja Christiane Stengert und Meggi

(April 2000–2. August 2012)

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www.nepa-verlag.de

Katja Christiane Stengert

Katzenfratz Meggi – oder:

Der Wahnsinn hat einen Namen

Originalausgabe 2015

Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk darf – auch auszugsweise – nur mit

Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

© 2015 NEPA Verlag, Frauensee

Umschlagbild © Marina Lvova/​fotolia.com

Umschlaggestaltung: Nepa-Verlag/​A. Heiderich

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

ISBN: 978-3-944176-77-2

Die Autorin

Katja Stengert wurde 1976 in Idar-Oberstein geboren und wohnt in Hamburg, wo sie auch Französisch, Spanisch sowie Sprachen und Kulturen Mittelamerikas studierte (Maya-Archäologie). Inzwischen macht sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin.

Ganz nebenbei hat sie die Erlebnisse mit ihrer kleinen Monsterkatze Meggi aufgeschrieben, deren ausgesprochen einzigartiger Charakter sie täglich von neuem auf die Probe stellte.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Die Autorin

Wie alles begann

Erstes Kennenlernen

Katzen, Menschen und Erziehung

Raubtierfütterung

Besuch!!!

Tierarztkämpfe

Spielen – oder: »Vielen Dank für die Sportlerlunge!«

Nachts sind alle Katzen munter ... äh, grau

Epilog

Fußnoten

Wie alles begann

Ja, wie eigentlich? Wenn man es genau nimmt, begann es mit einem Buch, natürlich einem Katzenbuch.

Präzise ausgedrückt einem Katzenratgeber, den ich kaufte, weil darin so niedliche Bilder waren. Hatte ich Katzen doch schon immer gern – diese zarten, anschmiegsamen, eleganten Wesen – und dachte, dass es bestimmt Spaß machen würde, den Ratgeber durchzublättern.

Wieso ich keinen Bildband kaufte? Keine Ahnung. Wieso ich überhaupt die Texte im Buch las? Ebenfalls keine Ahnung …

Schon vor dem Erwerb des besagten Buches hielt ich Buchläden für gefährlicher als jede Spielhölle. Möglicherweise werden sie eines Tages mein Untergang sein.

Doch das Schicksal nahm seinen Lauf. So nach und nach dachte ich mir beim Lesen, dass es ja gar nicht so schwierig sein kann, eine Katze zu versorgen. Der Gedanke setzte sich fest und es kamen neue hinzu – heimlich, still und leise. So wie die Hauptdarsteller eben dieser Gedanken sich in der Regel fortbewegen.

Ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein, überdachte ich meine bisherige Katzenerfahrung, die ich hauptsächlich bei meiner Tante und ihrer nicht nur kätzischen Menagerie sowie auf der Straße mit streichelfreudigen Felidae1 gemacht hatte – alles durchweg angenehme und entspannte Begegnungen.

Mal abgesehen von dem denkwürdigen Tag, als wir bei meiner besagten Tante mit der gesamten Familie grillten. Das Wetter war sommerlich warm, die Vögel zwitscherten fröhlich und alle saßen um den langen, vor dem Haus aufgebauten Tisch herum und unterhielten sich, während nach und nach die Teller gefüllt wurden. Vor mir lag schon ein halbes Hühnchen und wartete darauf verspeist zu werden. Jedoch währte der Frieden nicht lange.

Plötzlich sauste – wer weiß woher – ein karamellfarbener Blitz quer über Bänke, Tische und Teller, schnappte sich mein halbes Huhn und jagte damit in affenartiger Geschicklich- und Geschwindigkeit, den geschützten Raum unter dem Tisch nutzend, davon, bevor nur irgendjemand reagieren konnte.

Der Blitz hörte – oder auch nicht – auf den Namen Nala, ihres Zeichens Felidae der Rasse Somali und war, wenn sie nicht gerade Hühner jagte, ein sehr schmusiges Miezlein.

Aber zurück zu meinem Bücherkonsum und den damit verbundenen Überlegungen. In Supermärkten fand ich mich plötzlich im Gang mit Tierzubehör wieder: Was es nicht alles gibt für Samtpfoten … und gar nicht so teuer … Katzenklo und diverse Näpfe sind sowieso Einmalanschaffungen … genauso ein Kratzbaum … und Spielzeug auch.

Außerdem kann man Spielzeug selbst basteln … ist individueller … bin praktisch veranlagt, null Problemo …

Auch dachte ich darüber nach, natürlich rein theoretisch, wie ich eine Katze nennen würde. Celina fand ich hübsch und Anastasia … Wenn dieser Name mir auch als Rufname zu lang war, so hatte er für mich doch etwas Majestätisches – wie Katzen eben sind.

In meinen Gedanken schnurrte eine anmutige und schmusige Mieze auf meinem Schoß, während ich Hausarbeiten schrieb, spielte abends mit mir und legte sich zu mir ins Bett, um nach einer ausgiebigen Katzenwäsche das Land der Träume zu erobern.

Sozusagen der rosarote Prototyp der Mensch – Katzenbeziehung.

Mit Freundinnen und Bekannten begann ich über Katzen allgemein, ihre Katzen im Speziellen und theoretische Katzen bei mir zu diskutieren. Hatte ich bis dahin Feuer gefangen, so brannte ich nun lichterloh.

Wir sprachen über Eigenheiten, Ideen und Charaktere von Katzen, überlegten, wie sich etwaige Probleme lösen ließen und letztlich entschied ich offiziell, was inoffiziell längst keiner Entscheidung mehr bedurfte: Ich adoptiere eine Katze – wahlweise einen Kater.

Einige Zeit später begab ich mich also ins Tierheim, denn ein anderer Herkunftsort kam für mich nicht in Frage. Natürlich wollte ich erst mal gucken, schließlich will man nichts über‘s Knie brechen, ganz zwanglos, mir einen Eindruck verschaffen vom Tierheim und dem dortigen Katzenhaus. Ich wollte die Formalitäten erfragen und noch einmal mit einem Mitarbeiter besprechen, was alles nötig ist, ob ich alles bedacht habe oder ob ich etwas vergessen hatte in meiner mehrwöchigen Operationsplanung.

Da bei meiner Ankunft im Tierheim niemand zu sehen war, ging ich ins Katzenhaus und sah mich um …

Gekachelte Wände und daran gestapelte Metallkäfige, in denen je eine Katze saß, gekachelter Boden, sterile Kälte: eine deprimierende Atmosphäre. Kleine Zettel beschrieben die einzelnen Charaktere und Eigenheiten, Futter- und Lebensgewohnheiten der Miezen. Grauenvoll!!!

Am liebsten hätte ich gleich alle adoptiert, denn Lebewesen in metallenen Einzelkäfigen liegen auf meiner Horrorskala sehr weit oben.

Mangels Möglichkeiten streichelte ich, was das Zeug hielt alles, was gestreichelt werden wollte, las Steckbriefe und nahm letztlich zwei Katzen in die engere Wahl: einen orange-getigerten und einen weiß-schwarzen Schnurrapparat.

Erstere Katze war etwas misstrauisch, ließ sich dann aber bereitwillig streicheln, während Nummer 2 sofort fauchte wie eine alte Dampflok, als ich sie leise ansprach.

Die mittlerweile aufgetauchte Tierheimmitarbeiterin antwortete – befragt nach den beiden Kandidaten – dass nur noch Nummer 2 zur Adoption freistehe, da Nummer 1 schon ein Zuhause gefunden habe. Außerdem sei eine Schulklasse da gewesen, weshalb die Katzen nervöser seien als normal. Gut – bei einer ganzen Schulklasse in dem winzigen Raum hätte ich auch gefaucht!

So kreuzte Taschentiger Meggi meinen Weg – und ich ihren.

Laut Steckbrief war sie fünf Monate alt, geboren im April 2000, europäisch-kurzhaarig, geimpft, entwurmt und weiß-schwarz.

Warum sie abgegeben wurde, wollte man mir nicht sagen. In den nächsten Wochen und Monaten entwickelte ich allerdings realistische Theorien …

So schlug ich alle guten Ratschläge diverser Freundinnen in den Wind (»Nimm Dir bloß keine junge Katze!«) und nach Abwicklung der Formalitäten, einem darauf folgenden Katzenausstattungseinkaufsmarathon in Rekordzeit und einer erwartungsvollen Nacht holte ich Meggi aus dem Tierheim ab.

Da ich damals in einer WG wohnte, ließ ich Meggi erst einmal in meinem Zimmer aus ihrer Transportkiste und hockte mich in einigem Abstand auf den Boden. Zögerlich-entschlossen stieg sie sofort aus, guckte sich um, lief einmal im Kreis, blieb vor mir stehen und – fauchte mich an. Dann machte sie sich wieder auf, um ihre Erkundungstour fortzusetzen und mein Zimmer in Beschlag zu nehmen – und ich ging zum Ballett, wie von der Tierheimmitarbeiterin empfohlen, um Meggis Umzug möglichst stressfrei zu gestalten und ihr Zeit zu geben, sich ungestört einzufinden.

Als ich wiederkam hatte sie gefressen und die Tüte Leckerchen, die ich auf der Kommode liegen gelassen hatte, beeindruckend durchlöchert, allerdings nicht »geknackt«.

Bei meiner folgenden Insbettgehzeremonie machte ich erste Erfahrungen mit Meggis Jagdtrieb – einem Rudel Wölfe hätte er das Überleben sichern können! Sie jagte einfach alles: meine Füße, meine Hände, Papierkugeln, die Leckerchentüte, Taschentuchpackungen … und wenn ich ihr zu nahe kam, fauchte sie.

Jede andere Katze wäre abgehauen und hätte sich irgendwo versteckt. Obwohl sie sich, glaube ich, schon gerne hätte streicheln lassen, sich aber nicht traute – Vorsicht ist schließlich die Mutter aller Porzellankisten und junger Katzen!

Insgesamt machte Meggi einen offenen Eindruck und schien irgendwo tief drinnen zu wissen, dass Menschen nette Planetenbewohner sein können. Gleichzeitig schien sie aber verstört zu sein und Dinge erlebt zu haben, die ihre Menschenfreundlichkeit untergraben hatten …

Die Nacht wurde ruhig: Meggi schlief, futterte, trank, fand ihre Toilette, wusch sich … und bereitete sich ansonsten unauffällig darauf vor, die Wohnung in Beschlag zu nehmen und »umzugestalten« …

… während ich beschloss, dass sie weiterhin Meggi heißen sollte. Der Name passte und ich selbst möchte auch nicht in Edeltraut umgetauft werden, nur weil es einem lauten Tollpatsch mit riesigen Füßen besser gefällt!

Fußnoten

Wie alles begann

1

Lat. für Katze