Keine Angst (Ein Valerie Law FBI-Thriller – Band 3) - Blake Pierce - E-Book

Keine Angst (Ein Valerie Law FBI-Thriller – Band 3) E-Book

Blake Pierce

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Beschreibung

Band 3 der spannenden neuen Serie der #1 Bestseller-Autorin Blake Pierce: Die neue Eliteeinheit des FBI für kriminell geisteskranke Mörder wird auf den Plan gerufen, als eine Mordserie entdeckt wird, die alle Anzeichen eines psychotischen Killers trägt. Doch etwas stört FBI Special Agent Valerie Law an diesem Fall: Der Mörder, so vermutet sie, trägt eine Maske der Normalität, die ihn vor seinen Mitmenschen verbirgt. "Ein Meisterwerk, wenn es um Thriller und Mystery geht." – Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (über Verschwunden) KEINE ANGST ist Band 3 der neuen Reihe von #1 Bestseller-Autorin Blake Pierce. Valerie sieht sich einem unvorhersehbarem Killer und zu wenig Hinweisen gegenüber – sie muss sich anstrengen, ihn zu fassen, und das so schnell wie möglich. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, tief in seine Vergangenheit einzutauchen. Kann sie den Code des Killers knacken und das nächste Opfer retten? Oder ist sie zu spät? Ein brisanter Thriller mit einer brillanten und faszinierenden weiblichen Hauptperson – die VALERIE LAW Reihe ist voller Spannung und führt so rasant durch ihre Drehungen und Wendungen, dass man bis spät in die Nacht wachbleibt, um das nächste Geheimnis zu lüften. "Eine neue Thrillerreihe, bei der man einfach nicht aufhören kann! So viele Drehungen und Wendungen und subtile Hinweise … Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, was als nächstes passiert." – Rezension (Ihr Letzter Wunsch) "Eine starke, komplexe Geschichte über zwei FBI-Agenten, die einen Serienmörder aufhalten wollen. Wenn Sie nach einer Autorin suchen, die einen gerne in die Irre führt, ist Pierce die Richtige!" – Rezension (Ihr Letzter Wunsch) "Ein typischer Blake Pierce Thriller – wie eine Achterbahnfahrt! Man kann bis zur letzten Seite einfach nicht aufhören!!!" – Rezension (Beutestadt) "Von Anfang an ist klar, dass wir so eine Protagonistin noch nie gesehen haben. Die Action reißt nicht ab … Ein äußerst atmosphärischer Roman, bei dem man sich jedes Mal aufs Neue sagt: 'Nur noch eine Seite …'" – Rezension (Beutestadt) "Alles, was ich von einem guten Buch erwarte … Eine tolle Geschichte, interessante Charaktere und spannend bis zum Schluss. Von Anfang an bis zum Ende rasant. Und jetzt muss ich gleich mit dem zweiten Band weitermachen!" – Rezension (Ihr Letzter Wunsch) "Spannend, herzergreifend und rasant … Ein Muss für jeden Fan von Mystery und Spannung!" – Rezension (Ihr Letzter Wunsch)

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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KEINE ANGST

Ein spannender Thriller mit FBI-Agentin Valerie Law – Band Drei

Blake Pierce

Blake Pierce ist Autor der erfolgreichen Mystery-Reihe RILEY PAGE, die aus siebzehn Büchern besteht. Blake Pierce ist ebenfalls Verfasser der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die vierzehn Bände umfasst; der AVERY BLACK Mystery-Reihe mit sechs Büchern; der fünfbändigen KERI LOCKE Mystery-Reihe; den sechs Büchern der MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe; der KATE WISE Mystery-Reihe, die aus sieben Büchern besteht; der CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe, die sechs Bände umfasst; der JESSIE HUNT Psycho-Thriller-Reihe, die vierundzwanzig Bände umfasst (Fortsetzung folgt); der Psycho-Thriller Reihe DAS AU-PAIR, die aus drei Bänden besteht; der ZOE PRIME Mystery-Reihe, die sechs Teile umfasst; der ADELE SHARP Mystery-Reihe, die fünfzehn Bände umfasst (Fortsetzung folgt); der LONDON ROSES EUROPAREISE Cosy-Krimi-Reihe, die bisher aus sechs Büchern besteht; den neun Büchern des neuen LAURA FROST FBI Thrillers (Fortsetzung folgt); der neuen ELLA DARK FBI Thrillern mit bisher lef Büchern (Fortsetzung folgt); der EIN JAHR IN EUROPA Cosy-Krimi-Reihe aus bisher vier Bänden; der AVA GOLD Mystery-Reihe, die sechs Bände umfasst (Fortsetzung folgt); sowie der RACHEL GIFT Mystery-Reihe, die aktuell aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt).

Als treuer Leser und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Blake gern von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

Copyright © 2022 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig.

BÜCHER VON BLAKE PIERCE

EIN SPANNENDER NICKY-LYONS-FBI-THRILLER

ALLES MEINS(Band #1)

EIN VALERIE LAW FBI-THRILLER

KEINE GNADE (Band #1)

KEIN MITLEID (Band #2)

KEINE ANGST (Band #3)

EIN FBI-SPANNUNGSTHRILLER MIT PAIGE KING

DIE FRAU SEINER SEHNSUCHT (Band #1)

DIE FRAU SEINER WAHL (Band #2)

EIN SPANNUNGSGELADENER MAY MOORE THRILLER

LAUF NIE WEG (Band #1)

SAG KEIN WORT (Band #2)

LEBE KEINEN TAG (Band #3)

EIN RACHEL GIFT FBI-SUSPENSE-THRILLER

IHR LETZTER WUNSCH (Band #1)

IHRE LETZTE CHANCE (Band #2)

IHRE LETZTE HOFFNUNG (Band #3)

IHRE LETZTE ANGST (Band #4)

DIE FÄLLE DER AVA GOLD

BEUTESTADT (Band #1)

ANGSTSTADT (Band #2)

EIN LAURA FROST FBI-THRILLER

VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band #1)

VOR LANGEM ENTDECKT (Band #2)

BEREITS IN DER FALLE (Band #3)

BEREITS VERMISST (Band #4)

BEREITS TOT (Band #5)

BEREITS GENOMMEN (Band #6)

EIN ELLA-DARK-THRILLER

IM SCHATTEN (Band #1)

WEGGENOMMEN (Band #2)

AUF DER JAGD (Band #3)

MUNDTOT (Band #4)

SPURLOS VERSCHWUNDEN (Band #5)

AUSGELÖSCHT (Band #6)

HILFLOS (Band #7)

EIN JAHR IN EUROPA

EIN MORD IN PARIS (Band #1)

TOD IN FLORENZ (Band #2)

RACHE IN WIEN (Band #3)

EIN TODESFALL IN SPANIEN (Band #4)

LONDON ROSES EUROPAREISE

MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

VERBRECHEN (UND BIER) (Band #3)

EIN UNGLÜCKSFALL (UND GOUDA) (Band #4)

EIN UNHEIL(UND EIN PLUNDERSTÜCK) (Band #5)

CHAOS (UND EIN HERING) (Band #6)

ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

NICHTS ALS TÖTEN(Band #4)

NICHTS ALS MORD (Band #5)

NICHTS ALS NEID (Band #6)

NICHTS ALS FEHLER (Band #7)

NICHTS ALS VERSCHWINDEN (Band #8)

NICHTS ALS JAGEN (Band #9)

NICHTS ALS ANGST (Band #10)

NICHTS ALS PLÜNDERN (Band #11)

NICHTS ALS KÖDERN (Band #12)

NICHTS ALS FLEHEN (Band #13)

NICHTS ALS HASS (Band #14)

DAS AU-PAIR

SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

SO GUT WIE TOT (Band #3)

ZOE PRIME KRIMIREIHE

GESICHT DES TODES (Band #1)

GESICHT DES MORDES (Band #2)

GESICHT DER ANGST (Band #3)

GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

GESICHT DES ZORNS (Band #5)

GESICHT DER FINSTERNIS (Band #6)

JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

DIE PERFEKTE FASSADE (Band #12)

DER PERFEKTE EINDRUCK (Band #13)

DIE PERFEKTE TÄUSCHUNG (Band #14)

DIE PERFEKTE GELIEBTE (Band #15)

DAS PERFEKTE IMAGE (Band #16)

DER PERFEKTE SCHLEIER (Band #17)

DER PERFEKTE FEHLTRITT (Band #18)

DAS PERFEKTE GERÜCHT (Band #19)

DAS PERFEKTE PÄRCHEN (Band #20)

DER PERFEKTE MORD (Band #21)

DER PERFEKTE EHEMANN (Band #22)

CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

NEBENAN (Band #1)

DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

SACKGASSE (Band #3)

STUMMER NACHBAR (Band #4)

HEIMKEHR (Band #5)

GETÖNTE FENSTER (Band #6)

KATE WISE MYSTERY-SERIE

WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

WENN SIE SÄHE (Band #2)

WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

WENN SIE HÖRTE (Band #7)

DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

BEOBACHTET (Band #1)

WARTET (Band #2)

LOCKT (Band #3)

NIMMT (Band #4)

LAUERT (Band #5)

TÖTET (Band #6)

RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

VERSCHWUNDEN (Band #1)

GEFESSELT (Band #2)

ERSEHNT (Band #3)

GEKÖDERT (Band #4)

GEJAGT (Band #5)

VERZEHRT (Band #6)

VERLASSEN (Band #7)

ERKALTET (Band #8)

VERFOLGT (Band #9)

VERLOREN (Band #10)

BEGRABEN (Band #11)

ÜBERFAHREN (Band #12)

GEFANGEN (Band #13)

RUHEND (Band #14)

GEMIEDEN (Band #15)

VERMISST (Band #16)

AUSERWÄHLT (Band #17)

EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

EINST GELÖST

MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

BEVOR ER TÖTET (Band #1)

BEVOR ER SIEHT (Band #2)

BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

BEVOR ER NIMMT (Band #4)

BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

EHE ER FÜHLT (Band #6)

EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

BEVOR ER JAGT (Band #8)

VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

VORHER NEIDET ER (Band #12)

VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

VORHER SCHADET ER (Band #14)

AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

MORDMOTIV (Band #1)

FLUCHTMOTIV (Band #2)

TATMOTIV (Band #3)

MACHTMOTIV (Band #4)

RETTUNGSDRANG (Band #5)

SCHRECKEN (Band #6)

KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

 

 

INHALT

 

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

KAPITEL DREISSIG

KAPITEL EINUNDDREISSIG

KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

KAPITEL DREIUNDDREISSIG

KAPITEL VIERUNDDREISSIG

KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

EPILOG

 

PROLOG

Maria hielt die Hand des alten Mannes, während das Leben in seinen Augen zum letzten Mal aufflackerte. Er atmete schwer und sein Blick irrte umher, als suchte er einen Ausweg. Aber den gab es nicht. Der alte Mann lag schon seit zwei Monaten im Krankenhausbett. 

Ein letzter, langer Atemzug, und dann war er weg.

Maria saß still da und sah ihn an. 

Er tat ihr so leid. Keine Familie. Keine Freunde. Es war gut, dass wenigstens sie an seiner Seite war, als er starb. So war er nicht allein; das gab ihr etwas Trost.

Sie stand auf, richtete ihre weiße Schwesterntracht und wischte sich dann die Tränen aus den Augen.

Sie war schon seit fünf Jahren Krankenschwester. Aber sie war noch so jung. Sie hatte noch so viel zu lernen. Und sie wartete noch darauf, dass es irgendwann einfacher werden würde.

Sie beugte sich vor, berührte die Augenlider des alten Mannes und schloss sie.

„Ruhe in Frieden“, sagte sie leise zu ihm. Und dann überließ sie den Raum der Stille des Todes.

*

Das Krankenhausgelände war in Dunkelheit getaucht, und Maria sog die Nachtluft ein. Sie mochte die kalte, nächtliche Brise, besonders am Ende ihrer Schicht. Sie erinnerte sie daran, dass sie lebendig war. Manchmal brauchte sie das. Von sterbenden Patienten umgeben zu sein, konnte einen vergessen lassen, dass das Leben den Lebenden gehört.

Marias Schritte hallten zwischen den wenigen geparkten Autos an der Südseite des Hauptgebäudes wider. Der Parkplatz war um diese Zeit fast leer, die letzten Besucher des Krankenhauses waren schon lange gegangen.

Die Straßenlaternen leuchteten und glitzerten in den Pfützen, die sich vereinzelt auf dem Beton gebildet hatten. Aber es regnete nicht. Nicht im Moment. Da war nur die nächtliche Brise, die leise in ihr Ohr flüsterte. 

Maria hatte diesen Parkplatz noch nie gemocht, schon gar nicht nachts. Er fühlte sich immer ein wenig zu abgelegen und zu dunkel an. Sie hatte sich bei der Krankenhausleitung darüber beschwert. Aber sie sagten, die Beleuchtung sei ausreichend.

Das war sie nicht.

Ihr Auto stand unendlich weit entfernt, und Maria wünschte sich nichts mehr, als dass dem nicht so wäre. Langsam beschlich sie das Gefühl, dass sie nicht allein war.

Als ihre Schritte etwas schneller wurden und ab und zu auf die nasse Oberfläche des Parkplatzes klatschten, glaubte sie, jemanden in der Nähe zu hören.

Sie blieb stehen und schaute über ihre Schulter.

Ein paar vereinzelte Autos standen still zwischen ihr und dem Krankenhausgebäude. Sie konnte niemanden sehen, aber zwischen den Schatten könnte sich jeder verstecken.

Maria drehte sich um und ging weiter. Endlich kam ihr Fahrzeug in Sicht.

Seltsamerweise war das kein Trost. Das sollte es sein, aber es war nicht so. Stattdessen wuchs der Drang in ihr, so schnell wie möglich die Sicherheit ihres Autos zu erreichen.

Da war es wieder, dieses Geräusch. 

Wieder eine Bewegung auf dem Parkplatz. Und dieses Mal war es eindeutig: das Geräusch von Kleidung, die an der glatten Oberfläche eines Autos entlang rieb.

Maria stellte sich einen Mann vor, der sich zwischen zwei geparkten Autos hindurchschlich, bereit, zuzuschlagen.

Der Gedanke daran jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie sah in ihrer Handtasche nach und tastete nach ihren Autoschlüsseln, während sie schnell weiterging. 

 Ist da jemand?

Sie war sich in dem Moment nicht sicher, ob sie das laut gesagt hatte oder nicht. Aber sie wollte es auch nicht wirklich wissen. Die Angst, die sich tief in ihr regte, wuchs zu einer dunklen Vorahnung heran. Sie begann zu rennen.

Maria spürte, wie ihr Herz in ihrer Brust raste, als sie sich dem Auto näherte. Sie war sich der aufsteigenden Panik in ihrer Kehle und dem Gefühl der Angst in ihrer Magengrube bewusst. Aber sie wollte sich nicht anmerken lassen, dass sich vor jemandem fürchtete.

Sie versuchte, unbeeindruckt zu wirken und verfluchte sich selbst für ihre Panik. Sie wollte nicht, dass der Fremde, so er denn da war, spürte, wie verängstigt sie war.

Ihre Schlüssel klirrten in ihrer Hand, als sie ihr Auto erreichte und versuchte, es zu öffnen.

Sie zog am Türgriff.

Die Tür war verschlossen.

„Komm schon! Komm schon!“, rief sie und rüttelte erneut an der Tür.

Die Tür öffnete sich so plötzlich, als hätte sie aufgegeben und beschlossen, sie entkommen zu lassen.

Als sie für den Bruchteil einer Sekunde dastand und auf die Sicherheit ihres Autoinnenraums schaute, hörte sie wieder dieses Geräusch. Raschelnde Kleidung. 

Maria drehte sich instinktiv um.

Neben ihr stand ein Mann, groß, markant und halb von den Schatten versteckt. Ohne ihn anzuschauen, wusste sie es, sie konnte es fühlen: Er wollte ihr wehtun.

Als der Mann näher kam, spürte sie, wie sich die Haare in ihrem Nacken aufstellten. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, aber sie wusste, dass sie sich bewegen musste. Sie musste fliehen.

Der Mann streckte seine Hand aus und packte sie mit einer schnellen Bewegung am Handgelenk.

„Nein!“, schrie sie. „Nein!“

Maria kämpfte darum, ihren Arm freizubekommen. Sie spürte, wie sich die knochigen Finger des Mannes wie scharfe Klauen in ihre Haut gruben.

Sie griff nach der Sicherheit des Autos, ihre Fingerspitzen kratzten an der offenen Tür, während der Mann sie zu Boden zerrte.

Maria spürte die kalte Nässe des Parkplatzes unter ihrem Körper, als sie aufschlug.

Schmerz schoss durch ihren Körper.

Aber der Schmerz wurde schnell von eisigem Schrecken verdrängt. 

Im schummrigen Licht zeichnete sich kurz die Form eines Klauenhammers ab, bevor der Mann in ihr mit einem kräftigen Schwung in den Schädel rammte.

KAPITEL EINS

Valerie wusste, dass alles auf diesen Moment ankam, und sie fürchtete ihn.

Sie blickte auf die Fassade des Wakefield Psychiatric Institute. Die grauen, rechteckigen Umrisse des Gebäudes hoben sich eindrucksvoll vor der hellen Sonne ab.

Sie ist da drin, dachte Valerie. Es war viele Jahre her, dass sie ihrer Mutter nahe genug gekommen war, um sie von Angesicht zu Angesicht sehen zu können. Aber sie sorgte sich durchaus um das Wohlergehen ihrer Mutter, auch wenn sie es nicht immer zugeben wollte.

Dazu kam, dass ihre Mutter Antworten hatte über Valeries Vergangenheit. Vor allem über die kryptischen Nachrichten, die sie Valerie über ihre Schwester hatte zukommen lassen. Valerie hatte versucht, sie zu verstehen und die zerknitterten Zettel immer wieder studiert, in der Hoffnung, dass sie die Bedeutung entschlüsseln könnte. 

Aber nur ihre Mutter kannte die Wahrheit. Und Valeries Bauchgefühl sagte ihr, dass diese Wahrheit, wie auch immer sie aussah, ihre Welt verändern würde.

Valerie und ihre Schwester Suzie waren voll Liebe zu ihrer Mutter aufgewachsen, aber ihre psychische Krankheit hatte bei beiden einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Suzie wurde wegen eines psychischen Zusammenbruchs gerade selbst in einem anderen Krankenhaus behandelt, und Valerie, eine erfolgreiche FBI-Agentin und Profilerin, hatte inzwischen ebenfalls Angst vor ihren eigenen Gedanken. 

Wie lange würde es dauern, bis die gleiche Krankheit sie verzehren würde?

Sie ging durch die großen Doppeltüren der Klinik und zeigte den beiden Wachleuten, die den Eingang bewachten, ihren FBI-Ausweis.

Sie nickten und zeigten Valerie den Weg zur Rezeption.

Valerie versuchte, ihre Nerven zu beruhigen, als sie sich näherte. Dies war kein normaler Besuch. Zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie ihre FBI-Referenzen nutzen, um etwas in ihrem Privatleben in Erfahrung zu bringen. Das war ethisch nicht ganz sauber und sie hatte darum Gewissensbisse, aber ihr Kollege und jetziger Mentor, Doktor Will Cooper, hatte sie ermutigt, alle Möglichkeiten zu nutzen, um mit ihrer Mutter sprechen zu können. Er hatte sie sogar ermutigt, das FBI zu nutzen, um ihren Vater ausfindig zu machen, doch das hatte sich bisher als Sackgasse erwiesen.

„Hallo“, sagte Valerie zu einer korpulenten Frau in den Sechzigern hinter der Rezeption. „Ich bin Agentin Valerie Law und möchte zu Doktor Millar.“

„Unterschreiben Sie bitte hier“, sagte die Dame und reicht ihr ein Klemmbrett. „Und lassen Sie bitte Ihre Schusswaffe hier.“

Valerie zog ihren Revolver aus dem Halfter und übergab ihn. Nachdem sie unterschrieben hatte, wurde sie durch zwei separate Sicherheitstore geführt. Diese Tore schirmten die Insassen von Wakefield von der Außenwelt ab. Wenn man sie passierte, fühlte es sich an, als würde man in die Unterwelt eintreten.

 Schließlich wurde sie in einen kleinen Warteraum mit beigefarbenen Wänden, einer Plastik-Zimmerpflanze und Gemälde eines Schoners auf offener See an der Wand geführt. Es war nicht gerade hohe Kunst. Der ganze Raum wirkte auf Valerie wie ein gekünstelter Versuch, die Besucher zu beruhigen. Doch das Unbehagen ließ sich nicht so leicht beseitigen. Es hatte sich in Valeries Gedanken festgesetzt wie ein Schimmelpilz.

Valerie saß da und wartete. Der Raum war wärmer als nötig und sie fühlte sich in ihrem Hosenanzug langsam etwas unwohl. 

Ihre Gedanken kreisten weiter um ihre Mutter. In welchem Zustand würde sie sie antreffen?

Sie war vor vielen Jahren hier eingewiesen worden und laut Suzie, Valeries Schwester, hatte sich die geistige Gesundheit ihrer Mutter im Laufe der Zeit noch deutlich verschlechtert. 

Das brach Valerie das Herz. 

Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt beeinträchtigte die Sorge um das Wohlergehen ihrer Mutter ihren Alltag ein. Sie verzehrte sie, obwohl Valerie auch weiterhin einen Groll gegen sie hegte.

Die Tür des beigefarbenen Wartezimmers öffnete sich und ein Mann in einem schwarzen Anzug und mit Brille trat ein.

„Hallo, Agent Law“, sagte der Mann und stellte sich vor. „Ich bin Doktor Mellor, entschuldigen Sie die Wartezeit.“

„Kein Problem“, sagte Valerie und versuchte, ruhig und sachlich zu bleiben. Das war nicht leicht, denn sie war dabei, gegen ihre eigenen ethischen Grundsätze zu verstoßen. Aber manchmal musste die Familie vor beruflichem Stolz kommen. Sie hatte ihre Arbeit schon zu lange an erste Stelle gesetzt.

Der Arzt setzte sich auf einen Plastikstuhl gegenüber von Valerie. Er sah aus, als würde er über etwas nachdenken.

Das machte Valerie nervös.

„Entschuldigen Sie, dass ich das frage, Agent Law“, sagte der Arzt schließlich. „Aber Ihr Vorname ist Valerie, nicht wahr?“

„Ja. Ist das ein Problem?“ 

„Es ist nur“, sagte er und zögerte. „Die Patientin, die Sie sehen wollen, hat eine Tochter namens Valerie Law. Ich weiß das, weil sie ständig über sie spricht. Und sie ist eine FBI-Agentin. Ich weiß auch, dass die Patientin ihre Tochter nicht sehen will.“

Valerie nickte bestätigend. 

 „Sie verstehen also, warum ich es ungewöhnlich finde, dass eine Anfrage von einem FBI-Agenten kommt, noch dazu mit diesem Namen?“

„Ich werde Sie nicht für dumm verkaufen, Doktor“, sagte Valerie. „Ich bin die Tochter von Gwen Law.“

Der Arzt hob eine Augenbraue und sagte: „Sind Sie also in offizieller Funktion hier? In Ihren E-Mails hörte es sich jedenfalls so an.“

Valerie musste schnell denken. Sie hatte ihre FBI-Ausweise benutzt, um ein Treffen mit ihrer Mutter zu beantragen, aber sie musste das mit ihrer Arbeit verbinden, und dafür gab es nur einen Weg.

„Ist Ihnen die Abteilung für kriminelle Psychopathie in Quantico ein Begriff, Doktor?“

„Nein, leider nicht.“

„Es ist eine relativ neue Einheit“, erklärt Valerie. „Sie wurde vor sechs Monaten gegründet. Wir untersuchen gewalttätige, psychopathische Verhaltensweisen und nutzen unsere Erkenntnisse, um geflohene Straftäter – die gefährlichsten des Landes – aufzuspüren.“

„Ah, einen Moment“, sagte er und lächelte. „Der Fall des Bone Ripper, das waren doch Sie, oder? Das war überall in den Nachrichten, aber den Namen der neuen Einheit haben sie nur am Rande erwähnt.“

„Ja“, sagte Valerie. „Das waren wir. Wir haben den Fall vor ein paar Monaten abgeschlossen.“

„Doktor Will Cooper wurde bei der Verhaftung verletzt, nicht wahr? Ich erinnere mich jetzt. Ich war überrascht zu hören, dass er tatsächlich an einer Ermittlung vor Ort beteiligt war. Dabei ist er doch Akademiker. Ich habe ihn schon ein paar Mal auf Konferenzen über abnorme Psychologie getroffen. Wie geht es ihm?“

„Es geht ihm deutlich besser“, sagte Valerie. „Genial wie eh und je, aber verraten Sie ihm nicht, dass ich dir das gesagt habe.“ Valerie lachte und hoffte, dass ein freundlicher Ansatz ihr hier weiterhelfen würde. 

„Ich würde Sie gerne über einige Ihre Fälle ausfragen“, sagte der Arzt.

„Das geht in Ordnung“, sagte Valerie, unsicher, ob er tatsächlich nur fachlich interessiert war oder sie gerade anbaggerte. Seine Körpersprache war schwer zu deuten. „Was meine Mutter angeht …“

„Ja, also, Agent Law …“

„Valerie, bitte“, sagte sie, in der Hoffnung, das Gespräch weniger fachlich zu gestalten.

„Ich frage mich immer noch, warum Sie hier sind … Ich frage nur ungern, aber Sie nutzen nicht etwa Ihre Position beim FBI aus, um Zugang zu ihr zu bekommen, oder?“

„Nein, natürlich nicht“, antwortete sie und spürte, wie die Lüge ihr einen Kloß im Hals verursachte. Valerie war immer ein ehrlicher Mensch gewesen. Sie mochte es nicht, ihn täuschen zu müssen, aber das Wohl ihrer Mutter stand auf dem Spiel, ganz zu schweigen von einer Familienangelegenheit, die geklärt werden musste. Valerie hatte das Gefühl, dass der geistige Zustand ihrer Mutter irgendwie eng mit den Botschaften zusammenhing, die sie in wilder Handschrift hingekritzelt hatte.

Sie wollte sowohl die Wahrheit erfahren als auch ihrer Mutter helfen. Aber das würde sie vorerst für sich behalten.

„Wenn ich fragen darf, warum sind Sie dann hier?“ Der Arzt wartete auf eine Antwort.

„Gwen Law hat eine Vorgeschichte mit psychotischen Ausbrüchen“, antwortete Valerie sachlich.

„Sie ist aufgrund ihres psychischen Zustands erheblich beeinträchtigt, Agent Law. Deshalb ist sie ja auch hier. Sie ist genauso ein Opfer wie Sie.“

Valerie wurde bei dieser Bemerkung stutzig. 

„Es tut mir leid“, fuhr der Arzt fort. „Ich bin mit dem Fall Ihrer Mutter bestens vertraut, da ich sie behandelt habe, und ich weiß, was Sie durchgemacht haben. Der Angriff mit dem Messer, als Sie ein Kind waren und Ihre Mutter in ihrem Wahn gefangen war … dass sie irgendwie das Böse aus Ihnen herausschneiden wollte.“ 

Valerie konnte spüren, wie ihre Augenlider flackerten. Die Erinnerungen brachten immer dieselben Emotionen hoch. Jedes Mal.

Der Arzt fuhr fort: „Was ich damit sagen will, ist, dass ich verstehe, warum jemand aus Ihrer Einheit zu Forschungszwecken mit ihr sprechen möchte, aber es erscheint mir höchst unangemessen, dass Sie, ihre Tochter, das tut. Ich hätte die Anfrage normalerweise sofort abgelehnt, aber ich muss sagen, dass ich neugierig bin, wie Sie das begründen.“

„Es bietet sich hier ein einzigartiges Szenario, bei dem der Interviewer ein Opfer der Verbrechen der Person ist“, sagte Valerie und improvisierte. „Unsere Einheit will wissen, ob sich aus ihrer Reaktion darauf etwas herauslesen lässt. Und ob meine Anwesenheit ihre Antworten eventuell beeinflusst.“

„Es scheint nicht ganz den Vorschriften zu entsprechen …“

„Das tut es auch nicht, Doktor. Aber damit haben wir es jeden Tag zu tun. Auf die schlimmste Art.“ Valerie nutzte die Gelegenheit und stand auf. „Wenn Sie meinen, dass es ethisch nicht tragbar ist, werde ich natürlich gehen und mein Kollege Agent Carlson kann stattdessen das Interview führen.“

Der Arzt schien von diesem Vorschlag überrumpelt. „Nein, nein, das ist nicht nötig. Aber ich habe eine Bedingung. Würden Sie Ihre Ergebnisse mit mir teilen?“

„Ja, sehr gerne sogar.“ 

„Und ein Meeting, um mehr über Ihre Ermittlungsarbeit zu erfahren und zu lernen, wie wir Ärzte kriminellen Geisteskranken besser helfen können?“, fragte der Arzt mit großen Augen, wie ein Wolf, der auf sein Abendessen wartet.

„Solange es nicht gegen die Schweigepflicht verstößt, ist das in Ordnung. Ein professionelles Meeting.“ Valerie betonte diesen letzten Punkt.