Kennen Sie Raketenbert? - Ulrich Preiß - E-Book

Kennen Sie Raketenbert? E-Book

Ulrich Preiß

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Beschreibung

Während eines eigentlich kurzen Ausflugs ins All erreicht Raketenbert ein Hilferuf vom obersten Oberrat des Rates: Das langersehnte Treffen mit dem dunklen Loard der unbelichteten Seite des Universums ist in Gefahr. Die für die Festlegung des Treffpunktes unabdinglich benötigten Astro-Schweine sind verschwunden! Ohne das Auffinden der Schweine würde sich das jahrzehntelang hart verhandelte Treffen um einige hundert Jahre verschieben müssen. Unangenehm. Bert macht sich sofort auf die Raketendüsen.

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Seitenzahl: 111

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Ähnliche


...da geht es lang:

Es geht los

Dicke Männer im EKZ

Berts Wohnung

Outergalaktische Gespräche

Warum man am Mars nicht immer vorbei fliegen sollte

Der Duckenwald

Onk-Onk-Onkra

Die große Wiese

Der Wasserplanet I

Intermezzo Erde

Der Wasserplanet II

Irgendwo im All

Hans-Christian Wurstessen

Bon-Bon-Bella

Wahnsinnig schnell

Das RRPS

Kurz mal zuhause

Der Gummiplanet

Langsamer werden

Die Schilderschreiber

Noch langsamer

Ein glücklicher Zwischenfall und der Planet der Witzemacher

Im Garten

Zurück zu den Witzemachern

Zur selben Zeit

Zurück zu Onk-Onk-Onkra

Wieder zu Hause, Schwein gehabt

Jetzt aber schnell

Der Mars

Der Wasserplanet

Der Bonbon-Planet

Der Gummiplanet

Die Schilderschreiber

Die Witzemacher

Im Garten der guten Mutter

Und noch einmal Onk-Onk-Onkra

Es geht los

Der beste Treffpunkt unserer Freunde, aber auch anderer Leute, selbst für Leute, die den Treffpunkt noch gar nicht kennen, war und ist der Garten der guten Mutter.

Besonders gerne, und völlig zufällig, trifft man sich, wenn die gute Mutter Nudelsuppe kocht.

Und da kommt auch schon Lilly-Katze, ein wenig rundlich, um die Hausecke in den Garten. Ihr grau-oranges Fell sieht ein wenig wie getigert aus. Das kann aber auch Schmutz sein. Sie wohnt bei der guten Mutter, also, eigentlich. Jedenfalls meistens. Aber eigentlich auch nicht. Jedenfalls ist sie meistens hier. Vor allem wenn es Nudelsuppe gibt. Heute gibt es Nudelsuppe. Also ist Lilly hier.

Ich sitze schon eine geraume Weile auf einem der hölzernen Gartenstühle an dem hölzernen Gartentisch unter dem großen Sonnenschirm. Man braucht ihn um diese Tageszeit eigentlich nicht mehr. Die Sonne wird bald untergehen, doch er gibt ein gewisses Gefühl der Geborgenheit.

„Hallo Lilly, alte Flohbürste“, sage ich.

Lilly bleibt kurz stehen, sieht mich völlig desinteressiert an und geht dann weiter, um nachzuschauen, ob bereits Nudelsuppe in ihrer Schüssel ist. Es ist. Na bitte.

Dass Katzen dermaßen laut Suppe schlabbern können! Und so schnell!

Nach kurzer Zeit kommen der Mann und Bert um die Ecke in den Garten. Sie unterhalten sich angeregt über eine Sache, die wohl mit Plunder-Gebäck zu tun hat. Ich werde es nie erfahren. Dann bemerken sie uns.

„Hallo, Milton.“

„Hi, Lilly.“

„Tach, ihr beiden.“

„Hallo, Mann.“

„Hallo, Bert.“

„Miau!“

Sie setzen sich und füllen ihre Schüsseln, wir haben Schüsseln mit unseren Namen darauf, mit dampfender Nudelsuppe, die auf einer Warmhalteplatte steht. Warum Lillys Schüssel größer ist, als die der anderen, kann man nur erahnen.

„Diese Suppe ist doch immer gleich gut“, sagt Bert und löffelt sich ein paar Löffel in den Mund.

„Nein, das finde ich nicht“, sagt der Mann.

„Wieso nicht?“

„Na, sie ist natürlich immer ausgezeichnet gleich gut.“

„Ja, da hast du Recht.“

„Das muss ich auch sagen.“

„Wie konnte ich nur so unaufmerksam sein.“

„Miau!“

Wir reden noch sehr differenziert über die letzte Fahrpreiserhöhung des hiesigen Nahverkehrs, sodass wir gar nicht bemerken, dass es schon dunkel geworden ist. In der Nachbarschaft ist es bereits vollkommen still. Aus einiger Entfernung hören wir leise Geräusche und eine laute Stimme.

-DUCK-

„Aua!“

-DUCK-

„Aua!“

„Achtung“, sagt Bert und legt die Hand an sein Ohr.

-DUCK DUCK-

„Doppel-Aua!!“

„Na bitte“, sagt Bert triumphierend.

„Der kleine, dicke Mann mit dem langen, weißen Bart ist auch wieder unterwegs“, ergänzt der Mann. „Ob er noch vorbei kommt?“

„Glaube ich nicht“, erwidert Bert und schaut dabei, leicht zurück gelehnt, sehnsüchtig in die Sterne.

Die umgebende Ruhe legt sich wie eine wärmende Decke über uns. Der sternenklare Himmel funkelt uns mit seinen von hier aus sichtbaren, tausenden Augen an. Höre ich von da oben kommende unhörbare Töne und Rufe? Ich bin mir nicht sicher.

Völlig entspannt und fasziniert blicken wir nach oben in die Nacht.

Der Mann dreht sich zu Bert; „Na, geht’s bald wieder los?“

Nach einer kurzen Pause antwortet Bert: „Ja, ich denke, ich werde mal einen kleinen Ausritt machen.“

Plötzlich wird er ganz lebhaft, schaut uns an. „Wer hat Lust, mitzukommen?“

„BJÖÖÖÖRK!“ Lilly kotzt mindestens die Hälfte ihres Essens auf die Steinplatte, genau vor die Terassentür.

Dicke Männer im EKZ

Im nahe gelegenen Einkaufszentrum, im Weiteren EKZ genannt, ist an diesem Wochenende der Teufel los. Ganz hinten im Erdgeschoss, gleich neben dem 1-Euro-Shop, eröffnet heute der 50-Cent-Shop. Zur Feier dieses Ereignisses mit tollen Sonderangeboten und Spar-Preis-Senkungen. Die Menschenmassen drängeln sich blaue Flecke. Angeblich soll der Betreiber des 1Euro-Shops dem Betreiber des 50Cent-Shops auch ein paar Sonderangebote gemacht haben.

Das alles kommt den vier dicken Männern sehr gelegen. Wegen ihrer imposanten Größe und Körperfülle mögen sie keine Menschenmengen und so können sie sich hier, im entgegen gesetzten Gebäudekomplex des EKZ, in Ruhe beim ansässigen Konditor mit den Köstlichkeiten seines Angebotes eindecken. Und sie benötigen einen Haufen Zeug, denn, neben dem ständigen Hunger, wollen sie, auf der Suche nach Spaß, einen kleinen Ausflug machen.

In dem guten Glauben, genug süßen Kuchen gekauft zu haben, wanken oder taumeln sie, man weiß gar nicht, wie man es nennen soll, mit ihren sehr kurzen Beinen, für diese aber mit extrem langen Füßen, es sieht schon sehr merkwürdig aus, den Fahrstühlen entgegen. Aus Platzgründen belegen sie einzeln alle vier Fahrstühle. Auf P3, das ist das oberst gelegene Parkdeck des EKZ, angekommen, ploppen die vier regelrecht aus den Fahrstuhltüren.

„Oho!“

„Hoho!“

„Haha!“

„Was für ein Spaß!“

P3 hat den Vorteil, jedenfalls für das Vorhaben der vier, dass es, weil es ganz oben auf dem EKZ ist, kein Dach hat. Man hat sozusagen freie Bahn nach oben. Und oben heißt in diesem Fall für die vier Dicken: das Weltall. Hier auf der Erde haben sie schon unzählige Sachen unternommen, um ihren Spaß zu haben. Einige mit großer Genugtuung, andere mit weniger Erfolg. Nicht ganz so toll war zum Beispiel Verstecken spielen oder Skateboard fahren oder Trampolin springen. Und genau das wollen sie unbedingt noch einmal probieren. Aber nicht hier, sondern woanders. Man hat ihnen erzählt, dass es dafür einen ganz speziellen Ort im All geben soll. Da geht’s hin.

Schnell noch ein Stück Kuchen. Die vier vergewissern sich, dass auch niemand anderes in der Nähe ist. Es ist niemand in der Nähe. Nur von unten, aus dem EG vom EKZ, von ganz hinten im Gebäude, hört man aufgebrachten Lärm. Es hört sich ein bisschen an wie eine Massenschlägerei. Egal, keiner da!

Behänder als man es den Männern zutrauen könnte haben die vier ihren portablen Universal-Galaktischen-Weltraum-Fahrstuhl zusammen gebaut. Sie haben ihn beim „Billigen-Jakop“ gekauft. Ohne Garantie. Super billig. Also, wie gesagt, ohne Garantie.

Da steht das Ding nun. Ohne lange zu überlegen treten die vier ein, schließen vehement und voller Vorfreude die gläserne Tür und geben auf der Eingabearmatur den erwählten Zielort ein.

„Uijuijuijuijuijui!“

„Hohoho!“

„Mannomann!“

Und der letzte drückt auf den großen, grünen Knopf.

„Go!“

SSSSSZIP…..KNIÄRCKS…..PO…PO...PO…..PLOPPP….. ist das Ding verschwunden.

Berts Wohnung

Ich soll Bert in seiner Wohnung abholen, da er seine Rakete gleich um die Ecke geparkt hätte. Mitbringen bräuchte ich nichts. Bert wollte nur einen kurzen Trip machen, mal hierhin, mal dahin, vielleicht mal ganz kurz aus unserem Sonnensystem hinaus und gleich wieder zurück.

Er ist schon ein bemerkenswerter Typ. Vom optischen her eher unscheinbar. Ich glaube, er ist so mittleren Alters, was immer das heißen mag, von schmächtiger Figur mit fast gelblicher Haut. Durch seine recht große Nase näselt er etwas beim Sprechen. Nicht zu übersehen: seine dichten, tief-schwarzen Augenbrauen. Ich kenne niemanden, der dermaßen ruhig und besonnen ist wie er. Zudem klug und situationsbejahend. Bei Sachen, die ihn interessieren, kann er sich leicht in Details verlieren.

Er wohnt ein bisschen außerhalb der Stadt, was ihm zwar nicht sooo gefällt, doch hier erregen seine Raketenstarts nicht sooo viel Ärgernis, wie zum Beispiel damals, als er am Hafen startete und die berühmte Schauspielerin Lollo Zickenbein sich dabei dermaßen erschreckte, dass sie, statt das neue Schiff zu taufen, die Flasche Schampus in einem Zug austrank; sagte sie jedenfalls.

Ich stehe vor Berts Eingangstür und will gerade nach dem offensichtlich neuem, schweren Messingtürklopfer greifen, als diese wie von Zauberhand aufspringt. Verduzt stehe ich auf der Fußmatte.

„Bewegungsmelder“, höre ich Berts Stimme von drinnen, „komm rein. Und mach die Tür wieder zu.“

Ich komme herein und mache die Tür wieder zu.

„Guten Morgen, Bert, hast du gut geschlafen?“

„Nein, überhaupt nicht. Also, nicht überhaupt nicht gut, sondern überhaupt nicht geschlafen. Weißt du, vor einem Start gibt es viele Dinge zu tun und zu beachten. Das zieht sich. Aber ich bin jedes Mal dermaßen freudig erregt, dass die Zeit wie im Fluge, ha ha, wie im Fluge, ich bin aber auch ein Schelm, vergeht.“

Aus dem Nebenzimmer hört man es klappern und rascheln.

„Möchtest du frühstücken?“, fragt er.

„Nein, danke, hab schon.“

„Okay, ich komme gleich, setz dich doch.“

Ich schaue mich im Zimmer um. Seit meinem letzten Besuch scheint sich nichts verändert zu haben. Der Raum ist fast leer. Neben dem großen, grünen Ohrensessel steht links ein Buchständer mit einem dicken Buch darauf. Auf der anderen Seite steht auf einem kleinen, zierlichen Tisch ein Plattenspieler. Die offensichtlich einzige Schallplatte in diesem Haushalt liegt bereits auf dem Plattenteller. Ich riskiere mal einen Blick.

DIE BELIEBTESTEN FEUERWEHRKAPELLEN DER NEUZEIT

Okay, jedem das Seine.

Gegenüber, an der rosa gestrichenen Wand, hängt ein kleines Bild. Es hat einen dünnen, roten Rahmen und zeigt einen gut gelaunten, die Fröhlichkeit springt ihm quasi aus dem Gesicht, jungen Mann mit extrem wuscheligem Haupthaar.

„Sag mal, Bert, wer ist denn der Typ auf dem Foto, hier an deiner Wand?“

„Welches Foto meinst du?“, kommt aus dem Nebenraum.

Ich schaue mich noch einmal im Zimmer um.

„Hier hängt nur ein Bild!“

„Ach, das meinst du. Das ist Emil, einer meiner besten Freunde. Aber der lebt in einem anderen Universum. So oder so gesehen.“

Bert kommt mit einem sorgfältig gefaltetem Päckchen Stoff in das Zimmer.

„So, ich denke ich habe jetzt alles.“

„Was ist das, Bert?“

„Oh, das ist ein Fallschirm.“

Ich fühle, dass mein Gesicht gerade ganz grün wird.

Bert schaut mich an.

„Nein, nein, keine Sorge. Im All könnte man so etwas sowieso nicht benutzen. Das ist nur ein Talisman; quasi.“

Er stopft den Fallschirm in einen Rucksack und murmelt dabei: „Fallschirm, Gummiboot, … Dosenöffner … Milton, holst du mir bitte mal den Dosenöffner. Aus dem Küchenschrank.“

Ich gehe in die Küche und stehe fragend vor dem Küchenschrank.

„Wo?“

„In der Schublade.“

Drei sehr große Schubladen, jedenfalls für Schubladen, sehen mich an. Ich öffne die linke. Büroklammern. Nicht eine oder ein paar. Tausende! Tausende blitzende, blinkende Büroklammern blitze-blinken mich an! Kopfschüttelnd schließe ich die Schublade wieder und öffne die mittlere. Nicht einige oder ein paar. Randvoll gefüllt offenbart sich mir die Schublade mit, schwer zu schätzen, ebenfalls tausenden Kronenkorken. Und keiner sieht aus wie der andere.

„Kronenkorken“, entfährt es mir laut und verwundert.

„Oh, ja! Du hast meine Kronenkorkensammlung gefunden? Bring die bloß nicht durcheinander. Ich habe sie erst gestern sortiert.“

Berge von Fragezeichen türmen sich über meinem Kopf.

„Und außerdem sammle ich auch noch Büroklammern. Die müssen da auch irgendwo sein.“

Ich öffne die rechte Schublade. TRARA! Ein Dosenöffner. Sonst nichts.

Outergalaktische Gespräche

„Der alleroberste Oberrat des Rates aller erleuchteten und bekannten Planeten kann mit großer Zufriedenheit bekannt geben, dass es, nach langen und schwierigen Verhandlungen, dem Verhandler gelungen ist, sich mit dem Verhandlungspartner der dunklen, nicht belichteten Seite des Universums zu einem ersten Treffen des Botschafters der hellen und einem Botschafter des dunklen Teils kommen wird. Sodele garumpf!“

Ein glitzernder Nebel, der seine pastellenen Farben rythmisch wechselt, erfüllt einen Raum ohne Räumlichkeit. Man fühlt eine gewisse Geschlossenheit der Umgebung, kann sie aber nicht sehen oder ertasten. Dreiklänge erreichen unterbewusst die Gehörgänge. Gesprochene Worte unterscheiden sich durch einen kleinen Hall-Faktor von den telepathischen.

Es ist frisch und warm gleichzeitig, so wie man es gerne hätte.

Hier ist der Ort der Orte.

Jedenfalls für die erhellte Region des Alls. Zumindest für den allerobersten Oberrat des Rates.

„Diese langen und schwierigen Verhandlungen sollen von Erfolg gekrönt sein. Deshalb verkünden wir nun, nach langen und, … ääh … Verhandlungen, wer der auserwählte Botschafter, der mit dem Vertreter der dunklen Seite sprechen soll, des Oberrates des ersten Rate wer der Leuchthelligkeit mit der, … … … äääääh … … … es ist

TÄTERETÄTÄTÄTÄÄÄÄÄ

Onk-Onk-Onkra!

Bitte schön, herzlichen Glückwunsch!“

Wie von einem lautlosen, von oben geblasenen Föhn teilt sich der Nebel kreisrund um eine groß gewachsene, schlanke Person. Ihre glatte, weißen Haare, mit einem leichten Hellblauschimmer, reichen fast bis auf den Boden. Das Gesicht ist unbewegt und ausdruckslos. Sie schwebt auf einen gold leuchtenden Punkt zu, hebt bedeutungsvoll ihre Hand und sagt, oder telepathiert: „Ich gefalle!“

Warum man am Mars nicht immer vorbei fliegen sollte

Ein kaum merkliches Rütteln und schon hat man die Gravitation der Erde überwunden. Ganz ruhig und gleichmäßig gleiten wir durch den Raum. Eigentlich spürt man es gar nicht, man bemerkt es nur an den sich langsam, in noch unvorstellbar entfernten Entfernungen, bewegenden Sternen. Na ja, also die Sterne bewegen sich nicht, eigentlich, sondern unser Raumschiff, aber es sieht halt so aus.

Ich verstaue Berts mitgenommene Sachen in einem Schrank mit der Aufschrift „Schrank für mitgenommene Sachen“.

Bei Bert, und erst recht in seiner Rakete, herrscht zum Teil eine strenge Ordnung.

„Sag mal, Bert, außer, weil es die Möglichkeit gibt, warum fliegst du so gerne ins All?“

„Das ist nicht so leicht zu beantworten“, flötet eine fast empfindlich hoch frequentierte Stimme aus dem Nichts.

„Mir hat er es bis jetzt noch nicht verraten. Und außerdem bin ich heute etwas nervös. Emotional angeschlagen. Leicht aufgebracht über die kleinsten Geringigkeiten. Man könnte schon sagen ich habe heute neurologisches Flattern. Oder auch … ogottogottogott.“

„Darf ich vorstellen“, Bert kommt aus dem Nebenraum und unterbricht die Stimme, „mein neuer Bordcomputer. Eine sehr mitfühlende Intelligenz. Nicht wahr?“

„Oh ja, wie wahr“, antwortet dieser.

„Ich beschreibe ihn mal so“, ergänzt Bert, „der lange Tag hat viele Worte. Billig geschossen.“

„Was soll denn das heißen?“, piepst es aus dem Lautsprecher.

„Schon gut“, sagt Bert, „ich liebe dich.“

„Danke.“

„Bitte.“

Bert dreht sich zu mir: „Der Weltraum bietet mir angenehme Ruhe und Frieden wie nirgendwo sonst. Seine Bewohner und Gegebenheiten, Spaß und Spannung. Die Menschen nehmen sich zu wichtig; kommt das Wort wichtig eigentlich von Wicht? Persönliche Eitelkeiten werden in den Vordergrund gestellt. Fast alles ist durchschaubar und vorhersehbar. Im Weltall passieren ständig eigentlich unglaubliche, überraschende Dinge. Wenn du auf der Erde einen Stein in die Hand nimmst und versuchst, ihn in eine Pfütze zu werfen, so wird dir das gelingen. Machst du das im Weltall, weißt du nicht, ob das, was du da in der Hand hältst, überhaupt ein Stein ist! Geschweige von der Pfütze, die sich vielleicht erhebt und davon schwebt.“

Ich bin beeindruckt von den wohl möglichen Möglichkeiten und hoffe, ein paar davon kennen zu lernen.

„Wie kommst du so schnell überall hin?“

Neben der Tankanzeige, die einzige Anzeige neben der Geschwindigkeitsanzeige, öffnet sich eine Konsole mit exakt geschätzten zweihundert Knöpfen, von denen jeder einzelne mit einer Abkürzung beschriftet ist.

„Hier, bitte“, sagt Bert und ein kaum merkbares Grinsen zeigt, wie viel Freude es ihm macht, dieses geheimnisvolle Geheimnis zu offenbaren.