Kloster, Mord und Dolce Vita - Der Tote in der Krippe - Valentina Morelli - E-Book

Kloster, Mord und Dolce Vita - Der Tote in der Krippe E-Book

Valentina Morelli

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Beschreibung

Folge 21: Santa Caterina in der Vorweihnachtszeit: Das ganze Dorf ist außer sich, weil es geschneit hat. Ausgerechnet an dem Tag, an dem auf dem Dorfplatz das lebende Krippenspiel vorgeführt wird! Matteo, Isabella und die Schwestern sind in weihnachtlicher Stimmung und genießen das Krippenspiel. Doch dann der Schreck: einer der heiligen drei Könige bricht während der Aufführung zusammen - Mord! Der tote Darsteller war einst Bürgermeister von Santa Caterina - und der aktuelle Bürgermeister, Duccio Lenzi, befürchtet Schlimmes ...

Über die Serie: Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?

Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!


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Inhalt

CoverGrußwort des VerlagsÜber diese FolgeKloster, Mord und Dolce Vita – Die SerieeDie ProtagonistenTitelKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16In der nächsten FolgeÜber die AutorinImpressum

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Über diese Folge

Santa Caterina in der Vorweihnachtszeit: Das ganze Dorf ist außer sich, weil es geschneit hat. Ausgerechnet an dem Tag, an dem auf dem Dorfplatz das lebende Krippenspiel vorgeführt wird! Matteo, Isabella und die Schwestern sind in weihnachtlicher Stimmung und genießen das Krippenspiel. Doch dann der Schreck: einer der heiligen drei Könige bricht während der Aufführung zusammen – Mord! Der tote Darsteller war einst Bürgermeister von Santa Caterina – und der aktuelle Bürgermeister, Duccio Lenzi, befürchtet Schlimmes …

Kloster, Mord und Dolce Vita – Die Serie

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun …

Die Protagonisten

Schwester Isabella

Die Ordensschwester ist 35 Jahre alt und heißt mit bürgerlichem Namen Isabella Martini. Schon früh wusste sie, dass sie Nonne werden möchte, und trat in ein kleines Nonnenkonvent in Kalabrien, im Süden Italiens, ein. Nachdem dieses geschlossen wurde, verschlägt es sie nach Santa Caterina, wo sie durch das Lösen von Kriminalfällen ihre wahre Berufung findet. Sie öffnet sich dem Dorf und dem weltlichen Leben – und fängt ganz nebenbei auch noch Verbrecher.

Matteo Silvestri

Der 29-jährige Carabiniere des von Santa Caterina erhält von Schwester Isabella Hilfe bei seinen Ermittlungen – oder ist es eher andersrum? Als Polizist ist Matteo noch unerfahren und wird von der Nonne unter ihre Fittiche genommen.

Äbtissin Filomena

»Der Herr gibt es, der Herr nimmt es.« – Nach dieser Maxime lebt die 63-jährige Äbtissin Filomena. Ihr gesamtes klösterliches Leben hat sie in Santa Caterina verbracht, und wenn es nach ihr geht, wird sie es auch hier beenden. Für das Kloster würde die strenge Geistliche alles tun.

Duccio Lenzi

Duccio Lenzi ist Bürgermeister des Dorfes und versteht sich als Patron von Santa Caterina – großzügig, fördernd, aber auch unnachgiebig, wenn ihm etwas nicht passt. Seiner Meinung nach muss nicht immer alles an die Öffentlichkeit gelangen – doch Schwester Isabella sieht das leider allzu oft anders …

V A L E N T I N A M O R E L L I

Der Tote in der Krippe

1

Eingehüllt in dicksten Winterjacken, stapften Isabella, Schwester Immacolata und Schwester Hildegard durch die schneebedeckten Gassen, die zum festlich geschmückten Marktplatz führten. Das kleine Dorf Santa Caterina in der Toskana hatte sich verwandelt und sah aus wie ein magisches Winterwunderland. Es war selten, dass es in dieser Region schneite, und Isabella war begeistert, ihr geliebtes Dorf in einem völlig neuen Licht zu sehen. Während dicke Schneeflocken vom Himmel fielen, zogen sich funkelnde Lichterketten die Gasse entlang. Schon bald war die Luft erfüllt vom verlockenden Duft frisch gerösteter Maronen und einem Hauch von Stroh. Eine besonders dicke Schneeflocke landete sanft auf Isabellas Nasenspitze.

»Ein Glück!« Schwester Hildegard schnaufte angestrengt. »Es hat noch nicht angefangen.«

Eine beinahe greifbare Freude umgab den Platz, der im Schneegestöber einen ganz besonderen Zauber ausstrahlte. Es war ein außergewöhnlicher Anblick, die historischen Gebäude, die den Platz umgaben, in eine Decke aus Schnee gehüllt zu sehen. Aber nicht nur der Schnee verlieh dem Ort eine neue Pracht. Genau in der Mitte des Marktplatzes stand ein beeindruckender Stall, kunstvoll aus echtem Holz gefertigt, der als Kulisse für das Krippenspiel zur Darstellung der Geburt Jesu diente. Das Herzstück dieser Szene bildete die noch leere Wiege.

Ein Stück entfernt von der Bühne, um die sich halb Santa Caterina versammelte, bemerkte Isabella ihren guten Freund Matteo Silvestri in seiner Carabiniere-Uniform, der an der Hand seiner Freundin Agnieszka stand. Beide schienen die festliche Stimmung zu genießen. Isabella bewegte sich mit ihren Mitschwestern durch die Menge und gesellte sich neben die beiden. Allmählich hatte sie sich an den Anblick des Paares gewöhnt. Sie freute sich sehr über das gemeinsame Glück, zu dem es ein langer und mitunter äußerst beschwerlicher Weg gewesen war.

»Ich kann es kaum erwarten.« Schwester Immacolata grinste breit über das altersfleckenübersäte Gesicht. »Ich liebe Krippenspiele.« Sie hob den Kopf und schaute in den dunkler werdenden Himmel, blinzelte sich die Schneeflocken aus den Augen. »Und das bei diesem wundervollen Wetter. Wie zu meiner Kindheit in Bormio. Winter voll Schnee hatte es da gegeben.« Sie jauchzte ergeben vor sich hin. »Dass ich das noch erleben darf.«

Schwester Hildegard schnaufte. »Du bist zäh wie eine Schuhsohle, du wirst noch weitaus mehr Klimaschwankungen miterleben, als dir lieb sein wird. Vermutlich können wir nächstes Jahr mit den Skiern vom Kloster ins Dorf fahren.«

Isabella schaffte es nicht, sich ein Grinsen zu verkneifen, weil ihre beiden zänkischen Lieblingsschwestern nicht unterschiedlicher hätten sein können. Schwester Immacolata, hoch betagt, klein und rappeldürr, war immer gut gelaunt, und die deutsche Hildegard mit ihrer beleibten Statur trug stets eine strenge Miene. Und doch waren diese beiden Frauen so unfassbar wichtig in Isabellas Leben. Beiden würde sie, ohne mit der Wimper zu zucken, ihr Leben anvertrauen.

Mit einem Mal erfüllte Applaus die Luft, als das Krippenspiel begann. Kinder des Dorfes in weißen Gewändern und mit goldenen Flügeln kreisten um den Stall, in dem aus einer sich lichtenden Nebelschwade Maria und Josef zum Vorschein kamen, während das Publikum staunte. Als die Maria-Darstellerin Isabella unter den Zuschauern erkannte, winkte sie ihr freudig zu. Isabella winkte zurück. Unter der Verkleidung steckte Giorgia Toffa, eine liebreizende Person und ehemalige Reinigungskraft des Kloster-Cafés. Erst vor ein paar Wochen hatte sie ihre Stelle jedoch aufgegeben, weil sie unverhofft in der Lotterie gewonnen und das Kloster damit vor die schwierige Aufgabe gestellt hatte, eine neue Reinigungskraft für das La Vatura zu finden. Zwar hatte Giorgia den Nonnen zum Trost eine überaus großzügige Spende zukommen lassen, dennoch fehlte sie an allen Ecken und Enden.

Isabella verwarf die Sorgen und spürte eine Woge der Rührung, als die Kinder ihre Stimmen in einem himmlischen Chor erhoben und das traditionelle Weihnachtslied »Tu scendi dalle stelle« sangen.

Du steigst herab von den Sternen, schoss es ihr durch den Kopf, und just in diesem Augenblick erschien das Jesuskind. Wie von Gotteshand schwebte eine Babypuppe unter dem Beifall der Zuschauer scheinbar vom Himmel herab in die mit Stroh ausgelegte Futterkrippe. Als Nächstes kamen Hirten auf die Bühne, in grobe Gewänder gekleidet und mit Stöcken in der Hand. Sie führten tatsächlich echte Schafe, was bei den Zuschauern für begeisterte Ausrufe sorgte. Schließlich betraten die drei Weisen die Bühne. Sie waren in prachtvolle Gewänder gehüllt, hatten funkelnde Kronen auf den Köpfen und trugen kunstvoll gefertigte Schachteln vor sich her, welche die Geschenke für das Christuskind symbolisierten – Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die Menge jubelte und pfiff gleichermaßen, und es war deutlich zu spüren, dass dieser Moment eine besondere Bedeutung für die Menschen von Santa Caterina hatte. Denn es war nicht nur die Darstellung eines biblischen Ereignisses, sondern auch eine liebgewonnene lokale Tradition.

Für allgemeine Erheiterung sorgte die Tatsache, dass die drei Weisen von den drei letzten Bürgermeistern des Dorfes dargestellt wurden. Neben den ehemaligen Amtsträgern Giuseppe Sorrentino und Alessio Moretti stand auch Duccio Lenzi, der amtierende Bürgermeister, mit einer Krone auf der Bühne. Der ihm gebührende Applaus war jedoch verhalten, da er sich mit seinen umstrittenen politischen Entscheidungen nicht nur Freunde gemacht hatte. Schon gar nicht bei den Autofahrern, denen er immer wieder mit äußerst skurrilen Praktiken das Geld aus den Taschen zog.

Die Pfiffe verstummten jäh, als der ehemalige Bürgermeister Giuseppe nach vorne trat und sich tief verbeugte. Das Publikum klatschte tosenden Beifall, denn Giuseppe Sorrentino war beliebt im Dorf. Er hatte sich während seiner Amtszeit sehr für die Förderung der lokalen Kultur eingesetzt und den bezahlbaren Wohnraum gefördert. Da war es für die Dorfbewohner eine Herausforderung, sich an einen Mann wie Duccio Lenzi zu gewöhnen, der in erster Linie seine eigenen Interessen im Sinn hatte.

Die Musik wurde feierlicher, während die Weisen dem Jesuskind ihre Gaben präsentierten. Der Engelschor stimmte ein weiteres Weihnachtslied an.

Schwester Immacolata schlug die Hände zusammen. »Das ist so schön«, flüsterte sie mit Tränen in den Augen, als sie die berührende Darbietung der drei Weisen beobachtete. Isabella legte sanft eine Hand auf ihre Schulter.

»Es ist wirklich wunderschön«, stimmte sie zu. »Es erinnert uns an das, was wirklich zählt – Gemeinschaft, Glauben und Liebe.« In diesem Moment füllte sich ihr Herz mit einer Wärme, die selbst die Winterkälte vertrieb. Sie war dankbar dafür, Teil dieser kleinen Gemeinschaft zu sein. Kein anderer Ort der Welt würde sie glücklicher machen.

Mit erhabenen Schritten näherte Giuseppe sich der Wiege. Geradezu majestätisch sah er aus. Sein ausladendes dunkelblaues Königskostüm war mit Goldfäden durchwirkt, und seine Krone funkelte in den Strahlen der Scheinwerfer. In seinen Händen hielt er eine kleine, kunstvoll geschnitzte Holzkiste, die er wie einen Schatz vor sich hertrug. Sein Gesicht drückte eine tiefe, feierliche Würde aus, während er sich Maria und Josef näherte, die mit ehrfürchtigen Mienen am Kopf der Krippe standen.

Der Chor erreichte seinen Höhepunkt, und Giuseppe hob die Holzkiste hoch. Die Menge hielt den Atem an, ganz gefangen in der Poesie dieses Augenblicks.

Plötzlich stolperte Giuseppe. Mehr noch: Sein Körper begann zu zittern. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, die Holzkiste entglitt seinen Händen. Sie schien in Zeitlupe zu Boden zu fallen, polterte über die Bühnenbretter, ehe Giuseppe selbst kollabierte.

Ein kollektiver Schrei durchzuckte die Menge. Die Engel verstummten abrupt, und es folgte eine unheimliche Stille, bevor das Chaos ausbrach.

Isabella, die aus nächster Nähe zugesehen hatte, reagierte sofort. Mit kraulenden Bewegungen bahnte sie sich ihren Weg an den vor ihr stehenden Leuten vorbei. »Platz machen! Platz machen!«, rief sie, während sie sich eine Schneise bis zur Bühne erkämpfte. Matteo hatte ebenfalls die Schwere der Situation erkannt und war ihr auf den Fersen. Gemeinsam stürmten sie die Bühne und eilten zu Giuseppe. Die Schauspieler, die Maria und Josef darstellten, waren zur Seite gewichen und starrten entsetzt auf den zusammengekrümmten Mann im Stroh. Das Publikum war wie gelähmt, während Isabella und Matteo sich über den reglosen Körper beugten.

Matteo überprüfte schnell Giuseppes Puls und dessen Atmung. Sein Gesicht verfinsterte sich, als er Isabella ansah und langsam den Kopf schüttelte.

»Er ist tot«, murmelte er kaum hörbar.

Als Isabella sich über Giuseppe beugte, um sich ebenfalls davon zu überzeugen, bemerkte sie etwas Seltsames. Giuseppes prachtvolles Gewand war an einer Stelle dunkel gefärbt, und es wirkte beinahe so, als würde es an dieser Stelle seltsam hervorstehen.

»Matteo, sieh mal hier!« Sie deutete auf Giuseppes Rücken.

Mit festem Griff drehte Matteo den Körper auf den Bauch. Das, was sie sahen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren.

Aus Giuseppes Rücken ragte ein Stück Holz hervor, genau in Höhe des Herzens. Die blutige Spitze hatte sich durch sein Gewand gebohrt.

»Was ist das?« Isabella sah ihren Freund schockiert an. Dieser schaute ernst zurück.

»Das sieht mir nach einem Bolzen aus«, sagte er leise. »Der Bolzen einer Armbrust.«

Er stand auf, sein Gesicht war blass, und seine Augen suchten die Menge. »Niemand verlässt den Platz!«, rief er mit einer Autorität in der Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Ein Raunen ging durch die Reihen. Die festliche Stimmung, die zuvor geherrscht hatte, war wie weggeblasen, und Panik begann sich breitzumachen.

Isabella, noch immer auf der Bühne, fühlte sich wie in einem Albtraum gefangen. Sie murmelte ein stummes Gebet für Giuseppe, bevor sie sich erhob und entschlossen zu Matteo trat.

Dieser begann sofort mit wachen Augen die Gegend abzusuchen. Er schritt zielstrebig am Bühnenrand entlang und musterte jeden Winkel.

»Was tust du da?«

»Mich umschauen«, erwiderte er knapp.

»Glaubst du denn, der Täter ist noch hier?«

Nun antwortete er überhaupt nicht mehr. Sein Blick hatte sich in die Ferne gerichtet – wie ein Jäger, der nach Wildtieren Ausschau hielt. Erst da bemerkte Isabella, dass es nicht mehr schneite.

»Und du bist dir sicher, dass es der Bolzen einer Armbrust ist?«

Der Carabiniere nickte entschieden. »Assolutamente! Ich habe selbst eine Zeit lang damit geschossen.« Sein Kopf huschte kurz zu ihr herüber. »Als Hobby. Ist aber schon Jahre her.« Er stapfte weiter die Bühne entlang. Sie folgte ihm auf dem Fuße. Schließlich hielt er inne und blickte hinauf zu einem kleinen Balkon, der zu einem alten Café gehörte, das seit Jahren leer stand. Es bot einen guten Blick auf den gesamten Marktplatz.

»Isabella, siehst du das?« Er zeigte auf den Balkon. »Von dort oben hätte jemand ein perfektes Schussfeld gehabt. Eine Armbrust hat eine effektive Reichweite von etwa vierzig bis sechzig Metern, um tödlichen Schaden anzurichten. Dieser Balkon ist vielleicht fünfzig Meter von der Stelle entfernt, an der Giuseppe stand.«

Isabella war nicht sonderlich gut im Einschätzen von Entfernungen, vertraute aber auf sein Urteilsvermögen. Zudem erkannte sie, dass eine der Türen im Erdgeschoss offen stand. Das war sonst nie der Fall.

Gemeinsam eilten sie zum Gebäude und stiegen die schmale Treppe zum Balkon hinauf. Als sie den Ort erreichten, von dem Matteo vermutete, dass von dort aus der Schuss abgegeben worden war, entdeckten sie weder einen möglichen Täter noch die Tatwaffe, dafür aber jede Menge Fußspuren auf dem schneebedeckten Balkonboden. Auch war der Schnee an einer Stelle vom Balkongeländer gefegt worden. Matteo inspizierte den schneebefreiten Bereich mit Argusaugen.

»Vermutlich hat der Täter das Geländer als Auflage benutzt, um den tödlichen Schuss abgeben zu können.«