Kloster, Mord und Dolce Vita - Die Wege des Herrn - Valentina Morelli - E-Book

Kloster, Mord und Dolce Vita - Die Wege des Herrn E-Book

Valentina Morelli

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Folge 20: Schwester Isabella wundert sich - vom einen auf den anderen Tag bleiben die Pilger im Kloster aus. Carabiniere Matteo sieht sich derweil mit einem Verkehrschaos in seinem Dorf konfrontiert. Der Grund für beides: Mitten in der Nacht wurde ein riesiges Loch auf der Hauptverkehrsader von Santa Caterina gebuddelt. Der einzige verbleibende Weg zum Kloster ist eine Privatstraße, und der anonyme Besitzer verlangt einen saftigen Wegezoll. Doch als das Loch wieder zugeschüttet werden soll, entdeckt man eine Leiche darin. Isabella und Matteo gehen der Sache auf den Grund ...

Über die Serie:

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?

Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 119

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Inhalt

CoverGrußwort des VerlagsÜber diese FolgeKloster, Mord und Dolce Vita – Die SerieDie ProtagonistenTitelKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18In der nächsten FolgeÜber die AutorinImpressum

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank, dass du dich für ein Buch von beTHRILLED entschieden hast. Damit du mit jedem unserer Krimis und Thriller spannende Lesestunden genießen kannst, haben wir die Bücher in unserem Programm sorgfältig ausgewählt und lektoriert.

Wir freuen uns, wenn du Teil der beTHRILLED-Community werden und dich mit uns und anderen Krimi-Fans austauschen möchtest. Du findest uns unter be-thrilled.de oder auf Instagram und Facebook.

Du möchtest nie wieder neue Bücher aus unserem Programm, Gewinnspiele und Preis-Aktionen verpassen? Dann melde dich auf be-thrilled.de/newsletter für unseren kostenlosen Newsletter an.

Spannende Lesestunden und viel Spaß beim Miträtseln!

Dein beTHRILLED-Team

Melde dich hier für unseren Newsletter an:

Über diese Folge

Schwester Isabella wundert sich – vom einen auf den anderen Tag bleiben die Pilger im Kloster aus. Carabiniere Matteo sieht sich derweil mit einem Verkehrschaos in seinem Dorf konfrontiert. Der Grund für beides: Mitten in der Nacht wurde ein riesiges Loch auf der Hauptverkehrsader von Santa Caterina gebuddelt. Der einzige verbleibende Weg zum Kloster ist eine Privatstraße, und der anonyme Besitzer verlangt einen saftigen Wegezoll. Doch als das Loch wieder zugeschüttet werden soll, entdeckt man eine Leiche darin. Isabella und Matteo gehen der Sache auf den Grund …

Kloster, Mord und Dolce Vita – Die Serie

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun …

Die Protagonisten

Schwester Isabella

Die Ordensschwester ist 35 Jahre alt und heißt mit bürgerlichem Namen Isabella Martini. Schon früh wusste sie, dass sie Nonne werden möchte, und trat in ein kleines Nonnenkonvent in Kalabrien, im Süden Italiens, ein. Nachdem dieses geschlossen wurde, verschlägt es sie nach Santa Caterina, wo sie durch das Lösen von Kriminalfällen ihre wahre Berufung findet. Sie öffnet sich dem Dorf und dem weltlichen Leben – und fängt ganz nebenbei auch noch Verbrecher.

Matteo Silvestri

Der 29-jährige Carabiniere des von Santa Caterina erhält von Schwester Isabella Hilfe bei seinen Ermittlungen – oder ist es eher andersrum? Als Polizist ist Matteo noch unerfahren und wird von der Nonne unter ihre Fittiche genommen.

Äbtissin Filomena

»Der Herr gibt es, der Herr nimmt es.« – Nach dieser Maxime lebt die 63-jährige Äbtissin Filomena. Ihr gesamtes klösterliches Leben hat sie in Santa Caterina verbracht, und wenn es nach ihr geht, wird sie es auch hier beenden. Für das Kloster würde die strenge Geistliche alles tun.

Duccio Lenzi

Duccio Lenzi ist Bürgermeister des Dorfes und versteht sich als Patron von Santa Caterina – großzügig, fördernd, aber auch unnachgiebig, wenn ihm etwas nicht passt. Seiner Meinung nach muss nicht immer alles an die Öffentlichkeit gelangen – doch Schwester Isabella sieht das leider allzu oft anders …

V A L E N T I N A M O R E L L I

Die Wege des Herrn

1

Isabella stand auf der Terrasse des Klosters und kämmte Caesars verfilztes Fell aus, den sie gerade erst unter die Dusche gezwungen hatte. Dies geschah zum großen Leidwesen des Hundes, der nach Leibeskräften versuchte, sich der Behandlung zu entziehen. Frauchen jedoch war gnadenlos. Sie kämmte und bürstete, was die Hundebürste hergab.

Während sie den Haaren dabei zusah, wie sie vom Wind fortgetragen wurden, blickte sie auf den Innenhof. Es war ein wunderschöner Sommertag. Die Sonne schien hell vom Himmel und ließ die Blüten in den umliegenden Gärten erstrahlen. Die Luft roch nach Lavendel und Olivenöl. Und nach nassem Hund. Sie selbst war nicht weniger nass.

Sie konnte nur den Kopf darüber schütteln, wie wasserscheu Caesar war. Ganz bestimmt war er der einzige Bernhardiner auf der ganzen Welt, der Wasser verabscheute. Wobei das nicht ganz stimmte. Matschige Pfützen liebte er über alles und sprang mit Anlauf in sie hinein. Aber Duschen und besonders Badewannen waren für ihn ein Graus. Jedes Mal machte er ein Theater wie eine streunende Katze.

Nur das anschließende Durchkämmen war für den Riesenhund noch schlimmer. Isabella musste alle Kraft aufwenden, um ihn mit der einen Hand festzuhalten. Mit der anderen Hand führte sie immer wieder den Kamm über die besonders struppigen Fellstellen.

Doch ihr Blick lag noch immer auf dem Innenhof. Denn etwas stimmte nicht an diesem beschaulichen Vormittag. Eben dass es ein beschaulicher Vormittag war. Seit aus dem Kloster ein Wallfahrtsort geworden war, waren die Tage an Stress kaum mehr zu überbieten. Tagtäglich wurde das Kloster von unzähligen Pilgern heimgesucht, die mit eigenen Augen die Heilige Caterina sehen wollten. Die für diese Mammutaufgabe viel zu wenigen Schwestern hatten alle Hände voll zu tun, um die Pilger zu empfangen und zu versorgen.

Doch heute blieben die Besucherströme aus. Von einem Strom konnte im Moment wahrlich keine Rede sein – höchstens von einem Dahinplätschern. Nur ein paar einzelne Gestalten liefen im neu angelegten Klostergarten umher.

Warum? Isabella spürte eine gewisse Unruhe in sich aufsteigen. Es war ungewöhnlich ruhig und still im Kloster. Sie hielt in der Bewegung inne. Eine unheilvolle Stille, wie sie fand.

Caesar nutzte den Moment ihrer Unachtsamkeit und büxte aus. Kurz vor dem Klostereingang blieb er stehen, schüttelte sich noch einmal heftig und schlitterte auf nassen Pfoten über den glatten Steinboden des Korridors.

»Na warte!« Isabella eilte hinter ihm her. Doch der Hund war schneller und schon bald aus ihrem Sichtfeld verschwunden.

Als sie durch die Gänge des Klosters marschierte, stets der nassen Pfotenspur folgend, hörte sie das leise Summen von Gebeten und Gesängen. Die Schwestern waren in ihre Aufgaben vertieft und schienen die fehlenden Pilger gar nicht zu bemerken.

Sie bewegte sich auf die Klosterküche zu, warf einen Blick hinein, sah aber keinen Hund. Dafür sah sie Schwester Hildegard hinter dem Herd, wie sie mit einem langen Kochlöffel in einem riesigen Messingtopf herumrührte. Dem Duft nach bereitete sie gerade Ribollita zu. Das gefiel Isabella sehr. Denn nie hatte sie einen besseren Gemüseeintopf serviert bekommen als von ihrer Mitschwester.

Als Hildegard ihre Anwesenheit bemerkte, hielt sie im Rühren inne. »Dein Hund ist nicht hier«, sagte sie, was Isabellas Braue einen Zentimeter nach oben schob. Sie hatte doch überhaupt nicht nach Caesar gefragt.

Sie senkte den Blick, erkannte die nassen Pfotenspuren, die geradewegs zu Schwester Hildegard führten und hinter dem Herd verschwanden. Diese beiden Verräter. War ja klar, dass sie gemeinsame Sache machen. Isabella versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie ihre Lüge entlarvt hatte. Keinesfalls wollte sie ihre Ribollita-Portion in Gefahr sehen. Stattdessen fragte sie: »Hast du bemerkt, dass heute kaum Pilger gekommen sind?«

»Ja, das ist uns aufgefallen«, antwortete Schwester Filomena, die an einem der vorderen Tische des Refektoriums saß und Kartoffeln schälte. Isabella hatte sie gar nicht gesehen, weil sie sich ausschließlich auf Schwester Hildegard konzentriert hatte. »Vielleicht glauben sie, dass wir heute geschlossen haben.«

»Mitten in der Woche?« Isabella schaute sie verwirrt an. »Wieso sollte das Kloster ausgerechnet heute geschlossen sein?«

Von hinten drängte sich Schwester Immacolata an Isabella vorbei, näherte sich Schwester Hildegard und warf einen intensiven Blick in den Topf. »Ich habe gerade von einem Besucherpärchen erfahren, dass die Hauptstraße gesperrt wurde«, sagte sie in beiläufigem Tonfall. »Hm, das duftet köstlich!«

»Finger weg!« Schwester Hildegard holte mit dem überlangen Kochlöffel aus.

Isabella sah die alte Schwester schockiert an. »Aber … sie ist die Hauptzufahrt zum Kloster und zu den umliegenden Dörfern. Die kann doch nicht einfach so gesperrt werden.«

Diese zuckte unbekümmert mit den Achseln. »Das weiß ich selbst. Aber es ist eben nicht zu ändern.« Sie schloss die Augen und schnüffelte in den Topf hinein. »Genießen wir ein wenig die Ruhe. Und das Essen!«

»Ruhe? Von wegen!« Schwester Filomena hielt im Schälen inne. »Keine Gäste, keine Einnahmen!«

Anstelle von Ruhe spürte Isabella noch stärkere Unruhe in sich aufsteigen. »Aber warum wurde die Straße gesperrt? Dafür muss es doch einen Grund geben.«

»Ich habe keinen Schimmer«, sagte Schwester Immacolata. Mittlerweile hatte sie sich mit einem Löffel bewaffnet und startete einen zweiten Versuch, an den Inhalt des Topfes zu gelangen. Dieses Mal machte Schwester Hildegard ernst und haute ihr auf die Finger.

»Aua!«, schrie die alte Schwester lauthals auf. »Habt ihr das gesehen? Das grenzt ja schon an Terror!«, echauffierte sie sich. »Ich werde den Mobbingbeauftragten des Vatikans darüber informieren.«

Schwester Hildegard verdrehte theatralisch die Augen, fuhr herum und brachte von der Arbeitsplatte ein Stück Fenchelwurst zum Vorschein, das sie Immacolata überreichte.

»Na, geht doch!«, sagte diese erfreut. Irgendwo unter Schwester Hildegard jaulte der Hund auf.

»Upsi!«, machte Schwester Hildegard, und ein weiteres Stück Fenchelwurst landete versehentlich auf dem gierig schmatzenden Boden.

Immacolata biss genüsslich in die Wurst. »Im Gegenzug werde ich dem Gesundheitsamt bei der nächsten Visite auch nicht mitteilen, dass du einen ausgewachsenen Bernhardiner in deiner Küche hältst.«

Flugs drehte sich Hildegard zu Isabella um und lächelte sie schmallippig an. Die schüttelte aber nur den Kopf und zeigte ihrer Mitschwester, wie gut sie im Augenrollen war.

»Vielleicht weiß dein Freund etwas«, schlug Filomena vor. »Der Carabiniere.«

Mit einem Nicken griff Isabella in die Tasche ihres Gewands und zog ihr Handy hervor. Das war auch so eine Sache, an die sie sich erst gewöhnen musste. Seit aus dem Convento di Nostra Regina della Pace ein Wallfahrtsort geworden war, konnte sie nicht mehr ohne ihr Handy irgendwo hingehen. Ständig gab es Dinge zu klären, versuchten Menschen sie zu erreichen. Stellenweise fühlte sie sich mehr wie die Managerin eines Kleinunternehmens als wie eine Ordensschwester. Sie wählte Matteos Nummer und drückte sich das Telefon ans Ohr.

»Isabella, was gibt es?« Matteos Stimme klang schlaftrunken, und dann stieß er auch noch ein beherztes Gähnen aus.

»Genau das möchte ich von dir wissen«, erwiderte sie ungehalten. »Es kommen keine Pilgergruppen mehr zu uns, weil es heißt, die Hauptstraße sei gesperrt. Weißt du etwas darüber?«

»Was denn für eine Sperrung?«

Sie hörte seiner Stimme an, dass er krampfhaft versuchte, einen wacheren Eindruck zu machen. Dann stieß er ein brummiges Lachen aus, das jedoch überhaupt nicht amüsiert klang. »Wenn es eine Sperrung gibt, hätte ich doch als Erster davon erfahren müssen.«

»Also weißt du nichts?«

Stille nistete sich in der Leitung ein.

»Nein. Aber ich werde der Sache auf den Grund gehen, Isabella.«

2

Isabella saß hinter ihrem Schreibtisch und blätterte aufmerksam durch die Unterlagen, die sie quer über den Tisch ausgebreitet hatte. Dabei versuchte sie, möglichst souverän zu wirken. Keinesfalls wollte sie sich ihre Unsicherheit anmerken lassen. Doch genau das war sie: unsicher und nervös. Immerhin befand sie sich auf vollkommen neuem Terrain.

Vor ihr saß Flavia Vio, eine junge Frau aus dem Nachbardorf Santo Vincenzo. Sie hatte sich auf die ausgeschriebene Stelle als Verkäuferin des neuen Kloster-Souvenirshops beworben, und Isabella war in jeder Hinsicht von ihr angetan. Sie hatte ein freundliches Auftreten, wirkte von Grund auf sympathisch und hatte sich bereits am Telefon über die Möglichkeit gefreut, im Kloster zu arbeiten. Im Grunde war dieses Vorstellungsgespräch nur noch eine Formsache.

»Also, Flavia, was macht dich zu einer guten Kandidatin für diese Position?«, fragte Isabella.

Flavia lächelte und antwortete: »Nun, allein dass ich es heute hier hingeschafft habe, sollte mir doch schon einen ordentlichen Pluspunkt einbringen, nicht wahr?« Ihr Lächeln wurde eine Schippe breiter. »Ich kann von Glück reden, dass ich ortskundig bin und einen Schleichweg durch die Weinberge kenne.«

Isabella nickte dankbar. Das war in der Tat ein positiver Aspekt. Eigentlich standen für heute noch zwei weitere Vorstellungsgespräche auf dem Plan, doch hatten diese Bewerber ihr abgesagt, weil es kein Durchkommen zum Kloster gab. Die einzige zugelassene Ausweichstraße, die durch ein Waldstück führte, war dem vielen Verkehr überhaupt nicht gewachsen.

»Aber um Ihre eigentliche Frage zu beantworten. Ich habe immer davon geträumt, in einem Kloster zu arbeiten«, erzählte Flavia weiter. »Ich liebe die Ruhe und die Spiritualität hier.« Sie zupfte sich eine dunkle Strähne aus der Stirn und klemmte sie hinters Ohr. »Zudem könnten ich mit dieser Tätigkeit perfekt die Zeit bis zum Antritt meines Studiums überbrücken.«

Isabella horchte auf. »Was möchtest du denn studieren?«

Die junge Frau plusterte die Wangen auf. »Das weiß ich, ehrlich gesagt, noch nicht.« Sie schaute Isabella mit großen Augen an. »Ehrlicherweise hatte ich gehofft, dass Sie mir genau diese Frage nicht stellen, Schwester Isabella.« Auf einmal wirkte Flavia nervös, was diese junge Frau in Isabellas Augen umso sympathischer machte. »Aber wenn ich den Job bekomme, habe ich noch etwas mehr Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.«

Isabella nickte zustimmend und lächelte sie mitfühlend an. »Das ist eine schöne Einstellung, Flavia. Aber wie stellst du dir die Zusammenarbeit mit den anderen Schwestern vor? Wir sind eine enge Glaubensgemeinschaft und arbeiten Hand in Hand. Für Außenstehende könnte es eine Herausforderung sein, mit dem Klosteralltag klarzukommen, nach dem sich hier alles richtet.«

Flavia legte einen nachdenklichen Blick auf und antwortete dann: »Ich denke, dass ich damit wunderbar klarkommen werde.« Sie grinste vergnügt. »Ich mag geregelte Abläufe. Aber ich schlage regelmäßige Treffen zwischen den Schwestern und dem Personal von außen vor, um sicherzustellen, dass wir alle auf dem gleichen Stand sind. Ich bin ein Teamplayer und würde gerne mit allen hier arbeiten.«

Isabella war von dieser Antwort hellauf begeistert. »Das klingt gut. Aber ich muss dich auch fragen: Wie ist deine Beziehung zu Gott, und wie denkst du, dass du deine Arbeit mit deinem Glauben vereinbaren kannst?«

Flavia lächelte verlegen und antwortete: »Nun, ich bin nicht besonders religiös, aber ich respektiere alle Glaubensrichtungen und würde alles tun, um den Pilgern zu helfen, ihre Spiritualität zu finden.«

Isabella nickte zufrieden. »Das ist eine ehrliche Antwort. Ich denke, du könntest wirklich wunderbar in unsere Gemeinschaft passen.« Sie wollte sich gerade erheben und sich über den Tisch beugen, um Flavia die Hand zur Besiegelung zu reichen, als genau in diesem Moment die Tür aufgerissen wurde und ein älterer Mann hereingestürmt kam.

Unmittelbar vor dem Schreibtisch blieb er stehen. Er warf einen finsteren Blick auf Isabella und begann sofort zu schimpfen.