Kochen für´s Herz - Dr. Claudia Nichterl - E-Book

Kochen für´s Herz E-Book

Dr. Claudia Nichterl

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Beschreibung

Unser Herz schlägt im Laufe unseres Lebens etwa drei Milliarden Mal - das ist für uns selbstverständlich und wird normalerweise nicht bewusst wahrgenommen. Meist hören wir erst auf unser Herz, wenn es erkrankt ist. Leider sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Mit einem gesunden Lebensstil können Sie Ihr Herz stärken und Krankheiten vorbeugen. Die wichtigsten Schritte zu einem gesunden Herzen: regelmäßige Bewegung, Vermeiden von Übergewicht, herzgesunde Ernährung, Stressabbau und Entspannung. Herz und Gefäße profitieren von bunten, abwechslungsreichen Gerichten mit viel frischem Obst und Gemüse, Fisch und wenig Fleisch. Nüsse, Avocado und Olivenöl liefern hochwertige Fette, Getreide und Hülsenfrüchte bringen wertvolles Eiweiß. Viele wertvolle Tipps für einen herzfreundlichen Alltag und Fachbeitrage von führenden Herzexperten machen das Buch "Kochen für´s Herz" zu einem motivierenden Coach für Ihr Herz. Die Autorin hat Lebensmittel mit Heilwirkung raffiniert zu köstlichen Rezepten kombiniert. Frische Salate, wärmende Suppen, Hauptspeisen, die sich von den Küchen unserer Welt aber auch von unserer Hausmannskost inspirieren lassen, Desserts für entspannenden Genuss und wirksame Kräutertees und Schlummerdrinks zum Tagesausklang: herzgesundes Essen kann einfach wunderbar schmecken! Dieses Buch entstand in Kooperation mit dem Kneippbund und dem Österreichischen Herzverband

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Seitenzahl: 144

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Danksagung

Dieses Buches ist aus einer Idee und Kooperation mit dem Österreichischen Kneippbund entstanden. Vielen Dank an Mag. Waltraud Ruth vom Kneippbund, die die Kooperation initiiert und das Buch sehr unterstützt hat. Ebenso bedanken möchte ich mich bei Dr. Jutta Zirkl, Präsidentin des Österreichischen Herzverbandes, LV Steiermark, bei Mag. Pharm. Ilse Lepperdinger und Helmut Schulter, Bundesgeschäftsführer des Österreichischen Herzverbandes, die das Projekt sehr aktiv unterstützt haben.

Die Studien und Erkenntnisse über die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch wurden sorgfältig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen wiedergegeben. Alle Informationen ersetzen aber in keinem Fall ärztlichen Rat und ärztliche Hilfe. Bei erkennbaren Krankheiten ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen. Der Verlag und die Autorin übernehmen keinerlei Haftung für Beschwerden, die sich durch Anwendung der Rezepte ergeben und übernehmen auch keinerlei Verantwortung für medizinische Forderungen.

Impressum:

avBUCH im Cadmos Verlag

Copyright © 2011 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Gestaltung und Satz: Karin Prugger, Pinkhouse, Wien

Lektorat der Originalausgabe: Mag. Rosemarie Zehetgruber, Wien

Bildnachweise:

Umschlagfotos: Cover Fotolia/TrudiDesign

Rückseite Fotolia/C. Murray, Klappe www.shutterstock.com

Innenteil: Uwe Urbann; außer S. 3 Fotolia/W. Kraus, S. 6 Eva Kern, S. 18 Bildagentur Waldhäusl/allOver, S. 24 Fotolia/Ilandrea, S. 31 Fotolia/Ch. Gschirr, S. 61 Fotolia/Picture-foods.com, S. 64 Fotolia/volff, S 69 Fotolia/awfoto; www.shutterstock.com: 1, 6, 9, 11, 19, 21, 23, 24, 28, 34, 35, 36, 38 oben + unten, 39, 41, 42 unten, 43 oben + unten, 44 oben + unten, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51 oben + unten, 53 oben + unten, 54 oben + unten, 56, 60, 61, 64, 67, 76, 77, 82, 97, 102, 106, 108, 112 oben + unten, 113, 116, 117, 118, 121

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN 978-3-8404-6584-0

Inhaltsverzeichnis

Über dieses Buch

Gesundheit ist eine Herzensangelegenheit

Fit und aktiv bleiben mit Bewegung

Die Bedeutung der sozialen Vereinsamung für das Herz

Das Herz und die Seele

Genussvoll essen für ein gesundes Herz

Bedeutung der Blutfette für ein gesundes Herz

Wohlbefinden für Ihr Herz – mit dem richtigen Zutaten-Mix!

Bewusst genießen

Lebensmittel für ein gesundes Herz

Olivenöl und der berühmte Bratpfannentest nach Professor Gasser

Alkohol und das Herz

Kräuter und Gewürze für ein gesundes Herz

Heilkräuter helfen heilen: Alles Gute für ein gesundes Herz !

Kochen für’s Herz

Zum Auftakt – Suppen und Vorspeisen

Im Takt bleiben – Hauptspeisen

Entspannt genießen – Desserts

Schlummerdrinks und Kräutertees

Wertvolle Links

Verwendete und weiterführende Literatur

Experten im Portrait

Wertvolle Kontakte

Impressum

Über dieses Buch

Ich freue mich, dass Sie sich entschlossen haben, aus diesem Buch Anregungen für Ihre Gesundheit zu holen. Sie werden überrascht sein, mit welch kleinen Änderungen an Ihrem Lebensstil und Ihrer Ernährung Sie wirklich aktiv etwas beitragen können, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen bzw. zu verhindern. Mit nur 600 Gramm Gemüse und Obst täglich könnten in der EU pro Jahr 135 000 Todesfälle verhindert werden, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bzw. Schlaganfall auftreten. Die ständig verfügbaren Verlockungen – an jeder Ecke wartet eine Pizzaschnitte, ein Burger, eine Wurstsemmel oder ein Schokoriegel auf uns – machen es für viele immer schwerer, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Wenn dann noch Stress und Bewegungsmangel dazukommen, steigt das Risiko für die typischen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Österreich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer eins. 80 Prozent aller Herzinfarkte und Schlaganfälle wären aber durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar. Ein wichtiger Beitrag ist eine bewusste, ausgewogene Ernährung. Dieses Buch konzentriert sich vor allem auf die Ernährung und ihren Einfluss auf die Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems. Sie werden mehr erfahren über jene Inhaltsstoffe unserer Lebensmittel, die die Gesundheit von Blutgefäßen und Herz unterstützen und jene, die einen negativen Einfluss haben können. Mit einigen Kräutern aus unserer Volksmedizin können Sie ebenfalls einen Beitrag zur Prävention leisten, die wichtigsten werden kurz vorgestellt. Fachbeiträge namhafter Herzexperten von Kneippbund und dem Österreichischen Herzverband ergänzen das Buch mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Themen wie Cholesterin, Stressbewältigung oder Alkohol.

Nutzen Sie die Informationen und Rezeptvorschläge in diesem Buch als Start für ein Umdenken. Auch wenn Sie bereits einen Herzinfarkt hatten oder eine koronare Herzerkrankung diagnostiziert wurde, können Sie Ihrem Herzen helfen, gesund zu werden und das Risiko für Folgeerkrankungen reduzieren. Viele Zusammenhänge in unserem Körper sind heute gut erforscht, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit sind klar, es liegt nur an Ihnen, dieses Wissen auch umzusetzen und zu nutzen.

Fangen Sie noch heute damit an – Ihrem Herzen zuliebe!

Mit herzlichen Empfehlungen

Claudia Nichterl

P.S.: Vielen Dank an meine Mitarbeiterin Mag. Claudia Pirko-Königsberger, die mich bei den Recherchen zu diesem Buch tatkräftig unterstützt hat. Über Feedback würde ich mich freuen. Besuchen Sie dazu meine Website www.essenz.at oder schreiben Sie an [email protected].

Gesundheit

ist eine Herzensangelegenheit

Für ein aktives und unbeschwertes Leben ist ein gesundes Herz eine wichtige Voraussetzung. Hand aufs Herz: Was wissen Sie über Ihren Lebensmotor? Dass es schlägt, links in unserem Körper sitzt, Cholesterin als Risikofaktor gilt… manches ist uns geläufig. Auf den nächsten Seiten finden Sie die wichtigsten Informationen zum Lebensmotor Herz und zum Herz-Kreislauf-System. Wenn Sie das Leben in vollen Zügen genießen wollen, dann lohnt es sich, täglich etwas für ein gesundes Herz zu tun.

Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig. Wie Sie Ihrem Herzen etwas Gutes tun und mit Ihrer täglichen Ernährung genussvoll vorbeugen können, finden Sie im Anschluss an die allgemeinen Informationen.

Das Herz ist unser Lebensmotor

Unser Herz schlägt im Laufe unseres Lebens etwa drei Milliarden Mal. Jeder Herzschlag pumpt Blut durch ein zirka 100 000 Kilometer langes Gefäßnetz, das den Körper von Kopf bis Fuß mit Blut versorgt.

Dieses gigantische Versorgungsnetz tut viel für uns: Es versorgt die Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen und transportiert Kohlendioxid sowie Stoffwechselendprodukte ab. Außerdem befördert das Blut Hormone und andere Wirkstoffe zwischen den Zellen. Es reguliert die Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie die Körpertemperatur.

Auch bei Verletzungen (Blutgerinnung) spielt es eine wesentliche Rolle und ist neben vielen anderen Aufgaben ein wichtiger Teil unseres Immunsystems.

Das Herz – als Lebensmotor – ist für all das die treibende Kraft.

Es sitzt in unserem Körper zentral hinter dem Brustbein, mit einer kleinen Ausrichtung nach links. Legen Sie einmal die Hand auf Ihr Herz. Spüren Sie es pulsieren?

Bei den meisten Menschen wiegt das Herz etwa 350 Gramm. Bei Sportlern und Marathonläufern kann es sich auf bis zu 500 Gramm entwickeln, weil das Ausdauertraining den Herzmuskel und die Herzarterien vergrößert. Bei über 500 Gramm Herzgewicht (Ochsenherz) sprechen die Ärzte allerdings von einer kritischen Größe, bei der die Gefahr besteht, dass das Herz nicht mehr genug Sauerstoff bekommt, weil die Herzkrankgefäße zur Versorgung im übergroßen Muskel eventuell zu klein sein können. So große Herzen treten bei Doping auf und leider kommt es immer wieder zu tödlichen Vorfällen.

Ein großes Herz heißt leider nicht immer, dass es sich um ein sportlich gesundes Herz handelt. Viel häufiger wächst das Herz an, weil der schwache Herzmuskel von notorischen Bewegungsmuffeln versucht, seine fehlende Kraft durch mehr Volumen auszugleichen.

Wenn dazu noch verstopfte Blutgefäße, ein zu hoher Blutdruck oder starkes Übergewicht kommen, dann ist die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) nicht mehr weit.

Die ersten Beschwerden machen sich bemerkbar: Kurzatmigkeit beim Treppen steigen. Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin) versuchen dann zusätzlich das Herz zu mehr Leistung zu bringen, was den Motor weiter schwächt.

Die Folge sind Verengungen der Blutgefäße in Armen und Beinen – begünstigt durch die Hormone Renin und Angiotensin II – die den Kreislauf stabilisieren sollen. Bei manchen Menschen werden dann die Beine sehr dick (Wasseransammlungen) und schwer, nachts muss man dauernd auf die Toilette. Das Leben mit einem schwachen Herzen wird insgesamt sehr beschwerlich. Medikamente helfen beim Entwässern oder bei der Blutdrucksenkung, ein Herz-Kreislauf-Training soll dem Herzen wieder Schwung geben.

Hätte man früher damit begonnen, wäre das Herz vielleicht nie so schwach geworden.

Das Wunder Herz

Wenn Sie einen Moment lang über Ihr Herz nachdenken – darüber, wie es funktioniert, wie es Ihren Kreislauf jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde und jeden Tag in Gang hält – dann werden Sie feststellen, dass es Erstaunliches leistet.

■   Pro Minute pumpt das Herz 5 – 6 Liter Blut durch den Körper. Dies entspricht pro Tag einem Volumen von rund 7 200 Litern Blut.

■   Das Herz schlägt pro Tag etwas 100 000 Mal. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 36,5 Millionen Mal und bei einem Lebens-alter von 70 Jahren sogar mehr als 2,5 Milliarden Mal.

■   Das aus Arterien, Venen und den Kapillaren, also den kleinsten Blutgefäßen, bestehende Gefäßsystem ist mehr als 100 000 Kilometer lang (das reicht, um mehr als zweimal die Welt zu umrunden).

■   In einem Mikroliter Blut – das ist etwa soviel wie das Volumen eines Stecknadelkopfes – sind bis zu 5 Millionen lebenswichtiger roter Blutkörperchen enthalten. Sie transportieren vor allem Sauerstoff und Kohlendioxid..

■   Die Größe eines menschlichen Herzens entspricht nur der einer geballten Faust.

■   Die Hauptschlagader (medizinisch: Aorta) ist fast so dick wie ein Gartenschlauch.

■   Die Kapillaren sind so klein, dass zehn von ihnen zusammen so dick sind wie ein menschliches Haar.

Takt für Takt – Tag für Tag

Unser Herz funktioniert Tag und Nacht, ohne dass wir groß darüber nachdenken oder etwas dafür tun. Die beiden elektrischen Taktgeber, Sinus- und AV-Knoten, geben den Takt an. Auch das sympathische Nervensystem (unser Fluchtsystem) und das parasympathische Nervensystem (unser Erholungssystem) beeinflussen die Taktgeschwindigkeit. Ersteres sorgt für einen schnelleren Herzschlag, letzteres verlangsamt ihn. Ein gesundes Herz schlägt im Durchschnitt 60 Mal pro Minute im Ruhezustand, bei einem leichten Spaziergang schlägt es etwa 100 Mal und bei schwerer Anstrengung pumpt es 140 bis 180 Mal pro Minute. Es passt sich ständig der Leistung an, die Sie brauchen. Das Herz kann binnen Sekunden statt der üblichen fünf Liter pro Minute auch 20 Liter durch die Adern schicken. Insgesamt werden so täglich rund 10 000 Liter durch den Körper gepumpt. Aber nicht nur Anstrengung oder sportliche Bewegung bringen das Herz zu einer höheren Leistung. Auch Gedanken und Gefühle haben einen Einfluss auf die Geschwindigkeit und Pumpleistung. Wenn Sie an einen Menschen denken, den Sie lieben, fängt Ihr Herz an schneller zu schlagen. Bei Ärger über Kollegen, Angst oder Stress kann das Herz „bis zum Hals“ schlagen oder rasen. In entspannten Situationen bei angenehmer Musik, in der Badewanne oder einem Spaziergang am See kehrt Ruhe in Ihren Körper ein und das Herz schlägt langsamer. Gelegentlich kann es auch vorkommen, dass das Herz aus dem Takt kommt oder auch einmal kurz stolpert oder aussetzt. Das ist normalerweise harmlos, aber wenn es im Alltag oder nachts passiert, kann einen das schon erschrecken. Die Ursache ist, dass die Reizleitung oder die Schrittmacherfunktion des Sinusknotens kurz gestört war. Wie gesagt, im Normalfall ist dies harmlos, aber wenn das Herz häufiger aus dem Takt gerät, sollten Sie zum Arzt gehen.

Effizientes Herz-Kreislauf-Training im Alltag

Wenn Sie wissen möchten, wie schnell Ihr Herz schlägt, dann fühlen Sie einfach Ihren Puls: Mittelfinger an die Halsschlagader legen und für 15 Sekunden die Schläge zählen, dann mal vier nehmen und Sie kennen Ihre Herz-Geschwindigkeit. Ein Ruhepuls von 60 bis 70 ist normal. Bei sehr sportlichen Menschen geht der Ruhepuls auf etwa 50 Schläge pro Minute herunter, weil das Herz sehr trainiert ist und in Ruhe ökonomisch langsam schlägt. Wenn Sie in Ruhe mehr als 80 Schläge gezählt haben, dann könnte etwas mehr Bewegung und Training nicht schaden.

Das Herz ist ein starker Muskel, der jung und fit bleibt, wenn man ihn trainiert. Bereits in den 1950iger Jahren zeigten Untersuchungen, dass Busschaffner in Londons Bussen länger leben als die Busfahrer. Die den ganzen Tag sitzenden Chauffeure erkrankten eher am Herzen als die Schaffner, die ständig die Treppen in den Doppeldecker-Bussen rauf- und runterstiegen. Vielleicht ein Grund auch für Sie wieder öfter die Treppe zu benutzen.

Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen ?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heute die häufigste Todesursache in westlichen Industrieländern. An der Spitze steht der Herzinfarkt, dessen Ursache Verengungen in den Blutgefäßen sind, die das Herz durchbluten.

Ablagerungen verhindern den Durch-fluss und im Extremfall kommt es zum Verschluss der Blutgefäße, was zum Herzinfarkt führen kann.

Aber was genau sind eigentlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Der Begriff meint eine Reihe von verschiedenen Krankheiten, die das Herz, das Gehirn und die Blutgefäße betreffen:

■   Herzgefäßerkrankungen (koronare Herzkrankheit, Angina Pectoris)

■   Herzinfarkt

■   Herzmuskelschwäche

■   Bluthochdruck

■   Schlaganfall

■   Verengung von Beinarterien (periphere arterielle Verschlusskrankheit)

■   Arteriosklerose (auch: Atherosklerose oder Arterienverkalkung)

 

Steifes Herz

Hin und wieder ist von einem „steifen Herzen“ die Rede.

Das ist eine noch nicht ausreichend untersuchte Form der Herzschwäche – ein Stiefkind der modernen Forschung, Diagnostik und Therapie.

Der „Terminus technicus“ für diese Erkrankung lautet diastolische Herzinsuffizienz und es zeigt sich, dass Frauen davon etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer Die betroffenen Patienten besitzen eine normale Herzauswurfleistung, aber eine schwere Herzfüllungsstörung. Bei der isolierten diastolischen Dysfunktion im Alter nimmt in der Regel die Gewebemasse der linken Herzkammer zu, das führt zur vermehrten Steifigkeit der Kammer und zu einer verminderten Dehnungsfähigkeit.

Für Mediziner ist eine Herzschwäche als Folge von diastolischer Dysfunktion schwieriger zu diagnostizieren als die systolische Herzinsuffizienz. Mit der Echokardiographie und einer Magnet-resonanzuntersuchung stoßen Kardiologen diagnostisch an ihre Grenzen. Dadurch gesellen sich zur Dunkelziffer von Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz jene, bei denen die Erkrankung trotz Untersuchung nicht erkannt wurde.

Was die Therapie anbelangt, sind Behandlungserfolge kaum beschrieben und spezielle therapeutische Methoden derzeit nicht im Einsatz.

Ein Haupt-Risikofaktor für ein „steifes Herz“ ist Bewegungsmangel. Menschen, die in ihrem Alltag nur selten körperlich aktiv werden und den Kreislauf kaum einmal richtig in Schwung bringen, bekommen mit der Zeit ein „steifes“ Herz.

Speziell im Frühstadium einer Herzschwäche profitieren die Patienten von einem regelmäßigen und moderaten Ausdauertraining: Wie wissen-schaftliche Studien zeigen, nehmen typische Symptome wie Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Müdigkeit und Leistungsminderung durch das Plus an Aktivität spürbar ab.

Wie entsteht eine Gefäßverengung ?

In der Vergangenheit ist man neben hohen Cholesterinwerten auch auf hohe Homocysteinwerte als Feinde der Arterien gestoßen.

Homocystein reichert sich an, wenn nicht genügend Vitamine aus den Gruppen B2, B6, B12 und Folsäure zur Verfügung stehen. Man nimmt an, dass Homocystein die Gefäße verletzt und sich dadurch kleinste Risse bilden.

Diese Verletzungen versucht der Körper mit Bindegewebe, Fetten, LDL-Cholesterin und Calcium zu „kitten“.

Auch freie Radikale können die Gefäßwände verletzen. Mehr dazu finden Sie im Expertenbeitrag von Univ. Prof. DDr. Robert Gasser auf Seite 39.

Einen weiteren Risikofaktor stellen gehärtete Fette und Transfette dar. Sie lagern sich ebenfalls bevorzugt an den Gefäßwänden ab, weshalb man im Volksmund auch von Arterienverkalkung spricht.

Welche Fette sich eher ungünstig auswirken und mehr über die Zusammenhänge der Blutfette finden Sie im Expertenbeitrag von Dr. Sahba Enayati auf Seite 25.

Die Arterien haben die Aufgabe, sauerstoff- und nährstoffreiches Blut in die Zellen zu bringen und unsere 80 Billionen Körperzellen dadurch mit Energie zu versorgen. Verengungen in der Blutbahn bringen Probleme mit sich.

Sind Arterien betroffen, die das Herz versorgen, führt dies zu Atembeschwerden, vor allem dann, wenn der Bedarf an Sauerstoff steigt, zum Beispiel bei sportlichen Betätigungen wie Treppensteigen oder bei Stress.

Kurzatmigkeit ist in jedem Fall ein Warnsignal, das Sie vom Arzt abklären lassen sollten. Kommt es dann noch zu Blutgerinnsel oder Ansammlungen von oxidierten Fetten, die das körpereigene Abwehrsystem nicht abbauen kann, ist eine Pfropfbildung möglich und die Arterie wird dadurch verstopft. Das kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen.

Arteriosklerose ist im Grunde ein natürlicher Prozess des Älterwerdens. Wie stark die Arteriosklerose voranschreitet, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab.

Herzgesunde Omega-3-Fettsäuren: EPA und DHA

Österreichischer Herzverband

Während Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich stetig zunehmen, bleiben diese Krankheiten für die Bewohner Grönlands fast ein Fremdwort. Erstaunlich, essen sie doch sehr fettreich und kaum frisches Obst und Gemüse. Wissenschaftern gelang es, dieses Geheimnis des »Inuit-Paradoxons« zu lüften:

Das Gesundheitsrezept der Inuits liegt im überaus hohen Fischkonsum. Denn im Fischöl stecken die wertvollen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die Herz und Kreislauf effektiv schützen. Erhöht sich der Anteil an Omega-3-Fettsäuren im Blut, verringert sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen laut Studien signifikant. Omega-3-Fettsäuren halten die Arterien frei von Ablagerungen und verbessern so die Arteriengesundheit. Sie senken die Entzündungsbereitschaft, stabilisieren die arteriosklerotischen Plaques, haben einen günstigen Effekt auf die Fließeigenschaften des Blutes, hemmen die Verklumpung von Blutplättchen und senken den Triglyceridspiegel. Darüber hinaus zeigen Omega-3-Fettsäuren positive Effekte z. B. bei rheumatoider Arthritis, der altersbedingten Makulade-generation oder dem »Trockenen Auge«.

Olivenöl ist reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

2 x pro Woche Fisch auf den Tisch

Entscheidend für die Wirkung ist die Dosis an den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Zur Erzielung einer Schutzwirkung sollen pro Woche mindestens zwei Fischmahlzeiten zu je 200 Gramm fettem Seefisch (entspricht ca. 500 mg EPA und DHA/Tag) auf den Tisch kommen. EPA und DHA sind fast ausschließlich in fettreichen Kaltwasserfischen wie Makrele, Sardine, Hering, Lachs oder „Alpenlachs“ enthalten. Internationale kardiologische Fachgesellschaften empfehlen Omega-3-Fettsäuren zur Sekundärprävention nach Myokardinfarkt und zur Behandlung der endogenen Hypertriglyceridämie zusätzlich zur Standardtherapie. Um positive Effekte in der Sekundärprävention bei koronaren Herzkrankheiten zu erzielen sind bis ca. 1000 mg EPA/DHA täglich notwendig, zur Senkung erhöhter Triglyceridwerte werden sogar um 3-4 g EPA und DHA pro Tag empfohlen. So viel Fisch steht hierzulande aber kaum auf dem Speiseplan.