König Heinrich VI. - Teil 3 - William Shakespeare - E-Book

König Heinrich VI. - Teil 3 E-Book

William Shakespeare

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Beschreibung

Der fulminante Abschluss von William Shakespeares "Heinrich VI."-Trilogie wartet mit Verrat, wechselnden Allianzen und blutigen Schlachten um den englischen Thron auf. Der Herzog von York will die Herrschaft an sich reißen, doch König Heinrich versucht, den Frieden wieder herzustellen. Auch Königin Margaret, Yorks Söhne Richard und Edward sowie die Oberhäupter der Adelsfamilien mischen kräftig im Geschehen mit und verfolgen dabei hauptsächlich eigene Interessen. Kann ein Frieden von Dauer sein, wenn im Hintergrund bereits die nächsten hinterhältigen Pläne geschmiedet werden?-

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William Shakespeare

König Heinrich VI. Teil 3

Uebersetzt von August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck

Saga

König Heinrich VI. Teil 3

 

Übersezt von August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck

 

Titel der Originalausgabe: Henry VI, Part III

 

Originalsprache: dem Englischen

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1825, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726885828

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Dritter Teil.

Personen:

König Heinrich der Sechste. Eduard, Prinz von Wales, sein Sohn. Ludwig der Elfte, König von Frankreich. Von der königlichen Partei: Herzog von Somerset, Herzog von Exeter, Graf von Oxford, Graf von Northumberland, Graf von Westmoreland, Lord Clifford. Richard Plantagenet, Herzog von York. Seine Söhne: Eduard, Graf von March, nachmals König Eduard der Vierte, Edmund, Graf von Rutland, Georg, nachmals Herzog von Clarence, Richard, nachmals Herzog von Glocester. Von des Herzogs von York Partei: Herzog von Norfolk, Marquis von Montague, Graf von Warwick, Graf von Pembroke, Lord Hastings, Lord Stafford. Oheime des Herzogs von York: Sir John Mortimer, Sir Hugh Mortimer. Henry, der junge Graf von Richmond. Lord Rivers, Bruder der Lady Grey. Sir William Stanley. Sir John Montgomery. Sir John Somerville. Der Lehrmeister Rutlands. Der Schultheiß von York. Der Kommandant des Turms. Ein Edelmann. Zwei Förster. Ein Jäger. Ein Sohn, der seinen Vater umgebracht hat. Ein Vater, der seinen Sohn umgebracht hat. Königin Margareta. Lady Grey, nachmals Gemahlin Eduard des Vierten. Bona, Schwester des Königs von Frankreich. Soldaten und anderes Gefolge König Heinrichs und König Eduards. Boten, Wächter u. s. w. Die Scene ist im dritten Aufzuge zum Teil in Frankreich, während des ganzen übrigen Stücks in England.

Erster Aufzug.

Erste Scene.

London. Das Parlamentshaus. (Trommeln. Einige Soldaten von Yorks Partei brechen ein. Hierauf kommen der Herzog von York, Eduard, Richard, Norfolk, Montague, Warwick und andere mit weißen Rosen auf den Hüten.)

Warwick. Mich wundert's, wie der König uns entkam.

York. Da wir die nord'sche Reiterei verfolgten,

Stahl er davon sich und verließ sein Volk;

Worauf der große Lord Northumberland,

Dess' kriegrisch Ohr nie Rückzug dulden konnte,

Das matte Heer anfrischte: und er selbst,

Lord Clifford und Lord Stafford, auf einmal,

Bestürmten unsre Reihn, und, in sie brechend,

Erlagen sie dem Schwert gemeiner Krieger.

Eduard. Lord Staffords Vater, Herzog Buckingham,

Ist tot entweder, oder schwer verwundet:

Ich spaltet' ihm den Helm mit derbem Hieb;

Zum Zeugnis dessen, Vater, seht dies Blut.

(Zeigt sein blutiges Schwert.)

Montague(zu York, das seinige zeigend).

Und, Bruder, hier ist Graf von Wiltshires Blut,

Den bei der Scharen Handgemeng' ich traf.

Richard(wirft Somersets Kopf hin).

Sprich du für mich und sage, was ich that.

York. Richard verdient den Preis vor meinen Söhnen. –

Wie, ist Eu'r Gnaden tot, Mylord von Somerset?

Norfolk. So geh's dem ganzen Haus Johanns von Gaunt!

Richard. So hoff' ich König Heinrichs Kopf zu schütteln.

Warwick. Und ich mit euch. – Siegreicher Prinz von York,

Bis ich dich seh' erhoben auf den Thron,

Den jetzt das Haus von Lancaster sich anmaßt,

Schwör' ich zu Gott, will ich dies Aug' nicht schließen.

Dies ist des furchtbarn Königes Palast,

Und dies der Fürstensitz: nimm, York, ihn ein,

Dir kommt er zu, nicht König Heinrichs Erben.

York. So steh mir bei, mein Warwick, und ich will's,

Denn mit Gewalt sind wir hieher gedrungen.

Norfolk. Wir alle stehn euch bei; wer flieht, soll sterben.

York. Dank, lieber Norfolk! – Bleibt bei mir, Mylords;

Soldaten, bleibt und wohnt bei mir die Nacht.

Warwick. Und wenn der König kommt, verfahrt nicht feindlich,

Bis er euch mit Gewalt hinaus will drängen.

York. Die Königin hält heut hier Parlament,

Doch träumt ihr schwerlich, daß in ihrem Rat

Wir sitzen werden: laßt uns unser Recht

Mit Worten oder Streichen hier erobern.

Richard. Laßt uns, gewaffnet so, dies Haus behaupten.

Warwick. Das blut'ge Parlament soll man dies nennen.

Wofern Plantagenet, Herzog York, nicht König,

Heinrich entsetzt wird, dessen blöde Feigheit

Zum Sprichwort unsern Feinden uns gemacht.

York. Dann, Lords, verlaßt mich nicht, und seid entschlossen:

Von meinem Recht denk' ich Besitz zu nehmen.

Warwick. Der König weder, noch sein bester Freund,

Der stolzeste, der Lancaster beschützt,

Rührt sich, wenn Warwick seine Glöcklein schüttelt.

Plantagenet pflanz' ich; reut ihn aus, wer darf!

Entschließ dich, Richard, fordre Englands Krone.

(Warwick führt York zum Thron, der sich darauf setzt.) – (Trompetenstoß. König Heinrich, Clifford, Northumberland, Westmoreland, Exeter und andere treten auf, mit roten Rosen an ihren Hüten.)

König Heinrich. Mylords, seht da den trotzenden Rebellen

Recht auf des Reiches Stuhl! Er will, so scheint's,

Verstärkt durch Warwicks Macht, des falschen Pairs,

Die Kron' erschwingen und als König herrschen. –

Graf von Northumberland, er schlug den Vater dir;

Und dir, Lord Clifford: und beide schwurt ihr Rache

Ihm, seinen Söhnen, Günstlingen und Freunden.

Northumberland. Nehm' ich nicht Rache, nimm an mir sie, Himmel.

Clifford. Die Hoffnung läßt in Stahl den Clifford trauern.

Westmoreland. Soll'n wir dies leiden? Reißt herunter ihn!

Mir brennt das Herz vor Zorn, ich kann's nicht dulden.

König Heinrich. Geduldig, lieber Graf von Westmoreland!

Clifford. Geduld ist gut für Memmen, so wie er:

Lebt' euer Vater, dürft' er da nicht sitzen.

Mein gnäd'ger Fürst, laßt hier im Parlament

Uns auf das Haus von York den Angriff thun.

Northumberland. Ja, wohl gesprochen, Vetter! Sei es so.

König Heinrich. Ach, wißt ihr nicht, daß sie die Stadt begünstigt,

Und Scharen ihres Winks gewärtig stehn?

Exeter. Sie fliehn wohl schleunig, wenn der Herzog fällt.

König Heinrich. Fern sei von Heinrichs Herzen der Gedanke,

Ein Schlachthaus aus dem Parlament zu machen!

Vetter von Exeter, Dräun, Blicke, Worte,

Das sei der Krieg, den Heinrich führen will. –

(Sie nähern sich dem Herzog.)

Empörter Herzog York, herab vom Thron!

Und knie um Huld und Gnade mir zu Füßen,

Ich bin dein Oberherr.

York. Du irrst dich, ich bin deiner.

Exeter. Pfui, weich! Er machte dich zum Herzog York.

York. Es war mein Erbteil, wie's die Grafschaft war.

Exeter. Dein Vater war Verräter an der Krone.

Warwick. Exeter, du bist Verräter an der Krone,

Da du dem Usurpator Heinrich folgst.

Clifford. Wem sollt' er folgen als dem echten König?

Warwick. Ja, Clifford: das ist Richard, Herzog York.

König Heinrich. Und soll ich stehn, und auf dem Thron du sitzen?

York. So soll und muß es sein; gib dich zur Ruh'.

Warwick. Sei Herzog Lancaster, und ihn laß König sein.

Westmoreland. Wie Herzog Lancaster, ist er auch König,

Das wird der Lord von Westmoreland behaupten.

Warwick. Und Warwick wird's entkräften. Ihr vergeßt,

Daß wir es sind, die aus dem Feld euch jagten,

Und eure Väter schlugen, und zum Schloßthor

Die Stadt hindurch mit wehnden Fahnen zogen.

Northumberland. Ja, Warwick, mir zum Gram gedenk' ich dran,

Und einst, bei meiner Seele! soll's dich reun.

Westmoreland. Plantagenet, ich nehme mehr der Leben

Dir, diesen deinen Söhnen, Vettern, Freunden,

Als Tropfen Bluts mein Vater in sich hegte.

Clifford. Davon nichts weiter, Warwick! Daß ich nicht

Dir statt der Worte solchen Boten sende,

Der seinen Tod, eh' ich mich rühre, rächt.

Warwick. Wie ich des armen Cliffords Drohn verachte!

York. Laßt uns den Anspruch an die Kron' erweisen;

Wo nicht, so recht' im Felde unser Schwert.

König Heinrich. Verräter, welchen Anspruch an die Krone?

Dein Vater war, wie du, Herzog von York;

Dein Großvater, Roger Mortimer, Graf von March:

Ich bin der Sohn Heinrichs des Fünften,

Der einst den Dauphin und die Franken beugte,

Und ihre Städte und Provinzen nahm.

Warwick. Sprich nicht von Frankreich, das du ganz verloren.

König Heinrich. Der Lord Protektor that es und nicht ich;

Ich war neun Monden alt, da man mich krönte.

Clifford. Jetzt seid ihr alt genug, und doch verliert ihr, scheint's.

Vater, reißt die angemaßte Kron' ihm ab!

Eduard. Thut's, lieber Vater! setzt sie euch aufs Haupt!

Montague(zu York). Mein Bruder, wo du Waffen liebst und ehrst,

So ficht es aus statt dieser Wortgezänke.

Richard. Die Trommeln rührt, so wird der König fliehn.

York. Still, Söhne!

König Heinrich. Still du, und laß den König Heinrich reden.

Warwick. Plantagenet zuförderst! Hört ihn, Lords;

Und ihr, seid aufmerksam und ruhig auch,

Denn wer ihn unterbricht, der soll nicht leben.

König Heinrich. Denkst du, ich lasse meinen Fürstenthron,

Worauf mein Vater und Großvater saß?

Nein: eh' soll Krieg entvölkern dies mein Reich,

Und ihr Panier (in Frankreich oft geführt,

Und jetzt in England, uns zu großem Kummer)

Mein Grabtuch sein. – Warum verzagt ihr, Lords?

Mein Anspruch ist weit besser als der seine.

Warwick. Beweis es nur, und du sollst König sein.

König Heinrich. Heinrich der Vierte hat die Kron' erobert.

York. Er nahm sie seinem König als Rebell.

König Heinrich. Was sag' ich nur hierauf? Mein Recht ist schwach.

Sagt, darf ein König keinen Erben wählen?

York. Was weiter?

König Heinrich. Wenn er das darf, bin ich rechtmäß'ger König:

Denn Richard hat, im Beisein vieler Lords,

Den Thron Heinrich dem Vierten abgetreten;

Dess' Erbe war mein Vater, und ich seiner.

York. Er lehnte wider seinen Herrn sich auf,

Und zwang ihn, seiner Krone zu entsagen.

Warwick. Doch setzt, Mylords, er that es ungenötigt:

Denkt ihr, daß es der Krone was vergab?

Exeter. Nein, denn er konnte nicht ihr so entsagen,

Daß nicht der nächste Erbe folgen mußte.

König Heinrich. Du, Herzog Exeter, bist wider uns?

Exeter. Das Recht ist sein, darum verzeihet mir.

York. Was flüstert ihr und gebt nicht Antwort, Lords?

Exeter. Rechtmäß'gen König nennt ihn mein Gewissen.

König Heinrich. Sie wenden alle sich von mir zu ihm.

Northumberland. Plantagenet, was auch dein Anspruch sei,

Denk nicht, daß Heinrich so entsetzt soll werden.

Warwick. Entsetzt wird er, der ganzen Welt zum Trotz.

Northumberland. Du irrst! Nicht deine Macht im Süden ist's,

Von Essex, Norfolk, Suffolk, noch von Kent,

Die dich so stolz und übermütig macht,

Die, mir zum Trotz, den Herzog kann erhöhn.

Clifford. Sei, wie er will, dein Anspruch, König Heinrich!

Lord Clifford schwört zu fechten dir zum Schutz.

Der Grund soll gähnen, lebend mich verschlingen,

Wo ich vor meines Vaters Mörder kniee.

König Heinrich. O Clifford, wie dein Wort mein Herz belebt!

York. Heinrich von Lancaster, entsag der Krone. –

Was murmelt ihr? Was habt ihr vor da, Lords?

Warwick. Thut diesem hohen Herzog York sein Recht,

Sonst füll' ich mit Bewaffneten das Haus,

Und oben an dem Prachtstuhl, wo er sitzt,

Schreib' ich es an mit Usurpatorblut.

(Er stampft mit dem Fuße und die Soldaten zeigen sich.)

König Heinrich. Mylord von Warwick, hört ein Wort nur an:

Laßt lebenslänglich mich als König herrschen.

York. Bestät'ge mir die Kron' und meinen Erben,

Und du sollst ruhig herrschen, weil du lebst.

König Heinrich. Ich geh' es ein: Richard Plantagenet,

Nach meinem Hintritt nimm Besitz vom Reich.

Clifford. Welch Unrecht an dem Prinzen, eurem Sohn!

Warwick. Welch ein Gewinn für England und ihn selbst!

Westmoreland. Verzagter, schnöder, hoffnungsloser Heinrich!

Clifford. Wie hast du dir und uns zu nah gethan!

Westmoreland. Ich bleibe nicht, um den Vertrag zu hören.

Northumberland. Noch ich.

Clifford. Kommt, Vetter, melden wir's der Königin.

Westmoreland. Leb wohl, kleinmüt'ger, ausgeart'ter König,

In dessen Blut kein Funken Ehre wohnt!

Northumberland. Werd' eine Beute du dem Hause

Und stirb in Banden für die weib'sche That!

Clifford. Im furchtbarn Kriege seist du überwunden!

Verlassen und verachtet leb im Frieden.

(Northumberland, Clifford und Westmoreland treten ab.)

Warwick. Hieher sieh, Heinrich, achte nicht auf sie.

Exeter. Sie suchen Rach' und wollen drum nicht weichen.

König Heinrich. Ach, Exeter!

Warwick. Was seufzt ihr so, mein Fürst?

König Heinrich. Nicht um mich selbst, um meinen Sohn, Lord Warwick,

Den unnatürlich ich enterben soll.

Doch sei es, wie es will: hiemit vermach' ich

Die Kron' auf immer dir und deinen Erben,

Mit der Bedingung, daß du gleich hier schwörst,

Den Bürgerkrieg zu enden, lebenslang

Als deinen Herrn und König mich zu ehren,

Und, weder durch Verrat, noch feindlich, mich

Zu stürzen und statt meiner zu regieren.

York. Gern thu' ich diesen Eid, und will ihn halten.

(Vom Thron herabkommend.)

Warwick. Lang lebe König Heinrich! – Plantagenet, umarm ihn.

König Heinrich. Lang lebe samt den hoffnungsvollen Söhnen!

York. Versöhnt sind York und Lancaster nunmehr.

Exeter. Der sei verflucht, der zu entzwein sie sucht.

(Die Lords treten vorwärts.)

York. Lebt wohl, mein Fürst! ich will zu meiner Burg.

Warwick. Ich will mit meinen Truppen London halten.

Norfolk. Ich will nach Norfolk hin mit meiner Schar.

Montague. Und ich zur See zurück, woher ich kam.

(York und seine Söhne, Warwick, Norfolk, Montague, Soldaten und Gefolge ab.)

König Heinrich. Und ich mit Gram und Kummer an den Hof.

Exeter. Da kommt die Königin, und ihre Blicke

Verraten ihren Zorn; ich schleiche fort.

König Heinrich. Ich, Exeter, mit dir. (Will gehen.)

Margareta. Nein, geh nicht von mir weg: ich will dir folgen.

König Heinrich. Geduldig, bestes Weib! und ich will bleiben.

Margareta. Wer kann beim Aeußersten geduldig sein?

Elender! daß ich frei gestorben wäre,

Dich nie gesehn, dir keinen Sohn geboren,

Da du so unnatürlich dich als Vater zeigst.

Verdient er, so sein Erbrecht einzubüßen?

Hättst du ihn halb so sehr geliebt als ich,

Den Schmerz gefühlt, den ich einmal für ihn,

Ihn so genährt, wie ich mit meinem Blut:

Dein bestes Herzblut hättst du eh' gelassen,

Als den Barbar von Herzog eingesetzt

Zum Erben, und den einz'gen Sohn enterbt.

Prinz. Vater, euch steht nicht frei, mich zu enterben;

Seid ihr doch König, und so folg' ich nach.

König Heinrich. Verzeih, Margreta! Lieber Sohn, verzeih!

Mich zwang der Graf von Warwick und der Herzog.

Margareta. Dich zwang? Du läßt dich zwingen und bist König?

Mit Scham hör' ich dich an. Elender Feiger!

Dich, deinen Sohn und mich hast du verderbt,

Und solche Macht dem Hause York gegeben,

Daß du durch ihre Duldung nur regierst.

Die Krone ihm und seinem Stamm vermachen,

Was ist es anders, als dein Grab dir baun

Und lange vor der Zeit hinein dich betten?

Warwick ist Kanzler, von Calais auch Herr,

Der trotz'ge Faulconbridge beherrscht den Sund;

Der Herzog ist des Reichs Protektor nun:

Und du wärst sicher? Solche Sicherheit

Find't wohl ein zitternd Lamm, umringt von Wölfen.

Wär' ich dabei gewesen, die ich nur

Ein albern Weib bin, lieber hätt' ich mich

Auf der Soldaten Piken schleudern lassen,

Als daß ich dem Vertrage mich gefügt.

Doch dir gilt mehr dein Leben als die Ehre.

Und da ich dieses sehe, scheid' ich hier

Mich, Heinrich, selbst von deinem Tisch und Bett,